OT: Arte Doku über Jebl Irhuod: Vom wahren Ursprung der Menschen (m.L)

Oblomow, Samstag, 10.10.2020, 22:40 vor 1894 Tagen 5074 Views

Eben lief auf Arte eine wunderbare Doku über Archeologie. Dabei die neuen Untersuchungsmethoden des Max Planck Institut hier in Leipzig, das früher oder später einen Nobel abräumen wird. Spannende neue Überlegungen zur Entwicklung des Menschen. Danach lief noch etwas zum Neandertaler, das schaue ich mir morgen im Archiv an.

Hier der Link: https://www.arte.tv/de/videos/082183-000-A/jebel-irhoud/

Aus der Ankündigung

"Die Entdeckung 300.000 Jahre alter Homo-sapiens-Fossilien in Marokko stellt die Geschichtsschreibung auf den Kopf. Der Dokumentarfilm begibt sich auf eine wissenschaftlichen Abenteuerreise, die die Vorstellung vom Ursprung und Entwicklungsprozess der menschlichen Spezies revolutioniert.

Im Juni 2017 erschütterten zwei Veröffentlichungen in der angesehenen Zeitschrift „Nature“ die Wissenschaft. In Marokko hatten Forscher die Überreste von fünf Homo-sapiens-Individuen entdeckt. Sie datierten die Knochen auf ein Alter von etwa 315.000 Jahren – damit war die menschliche Spezies rund 100.000 Jahre älter als bislang angenommen. Mit Hilfe virtueller Paläontologie können neue Informationen aus diesen Fossilien gewonnen werden. Ein Schädel war bereits in den 1960er Jahren gefunden, damals jedoch falsch interpretiert worden. Die jüngsten Funde stellen die bisher gültige Geschichte des Homo sapiens auf den Kopf und machen die marokkanische Fundstätte Jebel Irhoud zum Schauplatz eines der größten wissenschaftlichen Abenteuer des 21. Jahrhunderts."

Herzlich und Gute Nacht
Oblomow

Was ist daran die Sensation? 100.000 Jahre älter ... da ist doch ein Graubereich Mensch/Menschenaffe, den man jetzt per Definiton etwas weiter gedehnt hat

BerndBorchert @, Sonntag, 11.10.2020, 00:08 vor 1894 Tagen @ Oblomow 3908 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Sonntag, 11.10.2020, 00:12

Da fand ich das von der Tübingerin letztens sensationeller, die einen aufrecht gehenden Menschenaffen von vor mehr als 1 Million Jahren im Allgäu gefunden hat.

Bernd Borchert

Oder ist die Sensation, dass nicht mehr Schwarz- sondern Nordafrika als "Wiege der Menschheit" gelten würde? Sowas ist aber politisch nicht gewünscht ... gerade ARTE ist doch eine Bastion der linksgrünen polit. Korrektheit ....seltsam ...

Fossilien werden systematisch gefaked

aman13 @, Sonntag, 11.10.2020, 05:36 vor 1894 Tagen @ Oblomow 4348 Views

und Evolution ist genauso ein Fake wie Corona..
https://youtu.be/Hcc1pzFGO2w

Alleine aus diesem einfachen Grunde kann der Mensch keine Evolution haben weil er permanent degeneriert ...er kennt nur den Niedergang, nicht den Aufstieg und entwickelt sich zum Affen wenn überhaupt...

Die Ursprünge sind: rein geistige Wesen mit feinstoffliche Körper die alles beherrscht haben was man uns in die Zukunft projiziert, Telepathie, Telekinese und vor allem Frieden im Herzen und Verbundenheit mit dem Schöpfer...
Es findet ein gewaltiger Kampf statt zu Zerstörung des geistigen Ursprunges dieser Menschheit und deren auch psychische Auslöschung.
Teil diesen Kampfes ist die satanische Bullshit Theorie der Evolution und Abstammung vom Affen...
Lasst euch nicht zum Affen machen

Wer auf ein unlogisches Weltbild VERTRAUEN will, sollte nicht die Logik als BASIS wählen

heller, Sonntag, 11.10.2020, 07:21 vor 1894 Tagen @ aman13 3946 Views

bearbeitet von heller, Sonntag, 11.10.2020, 07:31

Es gibt zahlreiche, aufwändig (auch wesentlich aufwändiger als dieses Beispielvideo) gemachte Filme, die Gott wissenschaftlich und mit Logik, beweisen wollen.
Echt beeindruckend, wie eine Anzahl an Indizien und Impressionen, die Darwins Theorie scheinbar widersprechen, zusammengepfriemelt werden, um eine "umwerfende" logische Kette aufzubauen, dass Darwin nicht (überall) funktioniert.
Und am Schluss: Tada!
"Es muss einen intelligenten Schöpfer geben!"
Allerdings ohne logischen Beweis. Denn die "Null"-Lösung wird regelmäßig ignoriert: Es (die Erklärung der Welt) geht um Welten einfacher und sinnvoller, wenn man auf das Geschöpf "Gott" verzichtet.

Man muss nicht unbedingt an Darwin glauben. Man kann auch Milliardär und sogar US Präsident werden, ohne das zu glauben. Ich finde es auch nicht schlimm, dass es vermutlich Milliarden Leute gibt, die von Darwin noch nie was gehört haben. Es hat vermutlich noch nicht viele Tote deswegen gegeben.

Aber wenn ich eine friedliche Zukunft wünsche und mir ausmale, was wohl die Grundvoraussetzung wäre, dass sie zustande käme, dann würde sicher eine Hauptursache für Kriege verringert werden müssen: Der Glaube an einen personifizierten Gott (oder auch mehrere).
Schon 2000 Jahre vor Darwin wurde ein "Welterklärungsmodell" gefunden, das komplett logisch stimmig ist und mit der persönlichen Erfahrungswelt (direkt von jedem wahrnehmbar!) übereinstimmmt.
Dort ist ein persönlicher Gott oder Weltenerschaffer oder -lenker nicht nur überflüssig, sondern logisch unmöglich und für die eigene Erkenntnis hinderlich: Gott zu externalisieren ist eine tragische Sackgasse.

Ich sehe ein sehr großes Hindernis für eine friedliche, oder zumindest nachhaltige und effiziente Gemeinschaft darin, dass es Milliardäre und Politiker und Personen an andere einflussreichen Stellen (z.B. Kanzeln der drei mosaischen Religionen) gibt, die "gottgegebene Gesetze" so auslegen, dass sie ihnen in den Kram passen. Milliarden Tote wurden mit diesen Indoktrinationen ermöglicht (selbst wenn die Ursachen von Kriegen Schulden und Machtinteressen waren - die Rechtfertigungen waren oft religiös und die Bevölkerung hat es geglaubt - und tut es heute noch).

Die Verbote und Gebote der Nachhaltigkeit sind im Buddhismus aus der direkten Erfahrung abgeleitet (die Verbote: nicht töten, nicht stehlen, kein sexuelles Fehlverhalten, keine Fakenews, ... und die entsprechend umgekehrten Gebote). Kein "Überwesen" hat sie postuliert oder geschöpft, sondern sie sind ganz natürlich, logische Voraussetzungen, dass Leben Spaß macht und die Gemeinschaft funktioniert. Sie sind quasi deckungsgleich zu den 10 Geboten in der Bibel. Aber die grundlegende Gefahr sehe ich im ersten Gebot der Bibel:
"Ich bin Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."
Das scheint mir folgendermaßen ausgelegt zu werden:
"Dein Ego ist Dein Gott." oder "Ich, Dein Gott, bin hier und Du bist getrennt von mir."
Das lässt sich mit der Erfahrung (wenn man sich die Mühe macht, und es mal eingehend untersucht) nicht in Übereinstimmung bringen und ist ein gigantisches Hindernis auf dem Weg zur non-dualen, befreienden Seinserfahrung.

___________

Soweit das Wort zum Sonntag <img src=" />

Auch in buddhistischen Ländern gabs Millionen von Toten

sensortimecom ⌂ @, Sonntag, 11.10.2020, 08:13 vor 1894 Tagen @ heller 3933 Views

Das Problem geht tiefer. Es geht nicht darum ob es einen personifizierten oder sonstigen Gott gibt, oder gar keinen. Sondern vielmehr darum, ob der Mensch sich selbst seine Verhaltungsregeln aufstellen kann oder nicht. Ist der Mensch ausschliesslich das Ergebnis von Evolution, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Also ist er im Prinzip dann nix anderes als ein autonomer Roboter (einer von Milliarden), der nach seiner eigenen Betriebs- und Bedienungsanleitung sucht, die es aber - nach Turing, Gödel etc. - introspektiv nicht geben kann. So schauts aus.

DAS ist der eigentliche Grund für die Milliarden von Toten die du gemeint hast. Die sind das Ergebnis der ständigen Suche nach der (fehlenden) Betriebsanleitung. Und das Problem besteht im Buddhismus leider auch <img src=" />

Muß

Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 10:21 vor 1894 Tagen @ sensortimecom 3471 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 11:03

Das Problem geht tiefer. Es geht nicht darum ob es einen personifizierten oder sonstigen Gott gibt, oder gar keinen. Sondern vielmehr darum, ob der Mensch sich selbst seine Verhaltungsregeln aufstellen kann oder nicht.

Muß. Oder ist nicht.
Das betrifft aber nicht nur den Menschen alleine. sondern jede Spezies muß sich ihre Verhaltensregeln aufstellen. Wer sich nicht daran hält, wird ausselektiert. Durch diese Selektion entstehen erst Verhaltensregeln.

Der Mensch ist dem Irrtum verfallen, dass er der Selektion durch zuerst sprachliche und später schriftliche Rationalisierung entkommen kann. Werch ein Illtum!

Früher oder später schlägt die Selektion zu. Letzten Endes ist der Mensch dadurch ein Klumpenrisiko eingegangen mit einem dicken Ende. Wenn dieses Ende zuschlägt, worauf einige, nicht zuletzt die Tiefgläubigen, hoffen, dann halten das die Menschen, weil sie das Klumpenrisiko nicht verstehen, für die Strafe Gottes, von dem sie - uneingestandeneermaßen - abnnehmen, dass es sich bei ihm um ein abgrundtief bösartiges Wesen handeln muss.
Nicht die Atheisten halten Gott für bösartig, die Gläubigen tun es! [[nono]]

Ist der Mensch ausschliesslich das Ergebnis von Evolution, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Also ist er im Prinzip dann nix anderes als ein autonomer Roboter (einer von Milliarden), der nach seiner eigenen Betriebs- und Bedienungsanleitung sucht, die es aber - nach Turing, Gödel etc. - introspektiv nicht geben kann. So schauts aus.

Es gibt - siehe Satz 1 - keine andere Betriebs- und Bedienungsanleitung außer einer introspektiven und kann auch keine andere geben. Jede Spezies ist selbstreferentiell. Mehr dazu bei "Gödel, Escher, Bach"
Schon aus dem Titel wird klar, das es sich dabei um ein ausschließlich faustisches Problem handelt, von dem alle anderen Zivilisationen nicht betroffen sind und es auch nicht verstehen.

DAS ist der eigentliche Grund für die Milliarden von Toten die du gemeint hast. Die sind das Ergebnis der ständigen Suche nach der (fehlenden) Betriebsanleitung. Und das Problem besteht im Buddhismus leider auch <img src=" />

Nein. Dieses Problem besteht ausschließlich in der faustischen Zivilisation, wo der Mensch werden wollte wie Gott; nur leider der Verwechslung von Quantität mit Qualität aufgesessen ist. Für Qualität kann ausschließlich die Selektion sorgen. In allen anderen Zivilisationen gab es keine Milliarden Menschen und die es nicht gibt, die können auch nicht sterben.

Gruß Mephistopheles

Atheisten sind Gläubige

Taurec ⌂ @, München, Sonntag, 11.10.2020, 11:49 vor 1894 Tagen @ Mephistopheles 3536 Views

Hallo!

Nicht die Atheisten halten Gott für bösartig, die Gläubigen tun es! [[nono]]

Auch Atheisten sind Gläubige, weil sie über einen transzendenten Bereich der Wirklichkeit eine Aussage machen, welcher der Empirie des Menschen (zumindest des modernen Menschen in der Regel) entzogen ist. Das heißt, es sind hierzu keine sicheren Aussagen möglich, weil Wahrnehmungen des transzendenten Bereiches fehlen und wiederholte Aktionen nicht zu wiederholten Ergebnissen führen.*

Dem Problem, daß Gott nicht so handelt, wie sie es sich von ihm wünschen, weil sie sich einen Gott nach eigenen Vorstellungen erschaffen haben, versuchen Atheisten zu entgehen, indem sie die Existenz Gottes ablehnen.
Weil sie kein objektives Bild vom transzendenten Bereich haben, projizieren sie ihr eigenes Bild, also sich selbst in diesen Bereich hinein. Sie schaffen sich also einen Gott, der ihr eigenes Spiegelbild ist. Den selben Fehler begehen natürlich auch die positiv Gläubigen, wenn sie annehmen, daß Gott den Menschen "nach seinem Ebenbilde" erschaffen hätte.
Dieses Vorgehen, das Unbegreifliche begreiflich zu machen, indem man es dem Menschen qualitativ annähert, ist tatsächlich nichts anderes als das Spiegelbild der Selbstvergöttlichung des Menschen. Diesem Fehler verfallen Atheisten auf ihre eigene Weise nicht weniger als die Durchschnittsgläubigen der althergebrachten Religion. Während letztere aber den Bereich dessen, was die Begriffsfähigkeit des Menschen übersteigt, also den transzendenten Bereich wenigstens mit der positiven Setzung eines Gottesbildes als Platzhalter füllen, das als Attraktor dienen kann, sich selbst zu übersteigen und seinem Leben eine höhere Bedeutung zu verleihen**, sind die Setzungen der Atheisten negativ und verschließen diese Möglichkeit.
Nachdem die Ablehnung Gottes aber nur die Ablehnung des nach dem eigenen Ebenbilde geschaffenen Gottesbildes ist, ergibt sich als logische Folgerung, daß Atheisten letztlich sich selbst bzw. den Menschen in seiner natürlichen Unvollkommenheit ablehnen, die sich ja auch in der erratischen Handlungsweise dieses personifizierten Gottes widerspiegelt. Verkürzt gesagt hassen Atheisten sich selbst, lasten diese empfundene Minderwertigkeit aber nicht konsequenterweise sich selbst an, sondern transzendieren sie, indem sie den Gott, der sie so erschaffen hat, ablehnen***. Der Atheismus ist insofern ein menschenverachtendes Weltbild. In einer solchen Welt, in der es keinen Gott gibt (weil man ihn getötet hat), ist als Entsprechung des Selbsthasses auch das menschliche Leben wertlos. Hier beginnen wir, den Kern des Nihilismus und der Dekonstruktion aller Werte in der modernen Welt zu berühren.

* Daß der transzendente Bereich (mag man ihn "Jenseits", "geistige Welt" oder sonstwie nennen) nicht erfahrbar ist, heißt aber nicht, daß er nicht da wäre. Ein in der Welt der Tradition verankerter Mensch würde zudem diese Nichterfahrbarkeit wohl rundweg bestreiten und auf zahlreiche Riten (z. B. die Skrofuloseheilung als Nachweis des göttlichen Bezugs der Monarchie) und schamanische Praktiken verweisen, durch welche exemplarisch die transzendente Wirklichkeit als im menschlichen Leben ständig zugegen erfahren wurde.
** Das ist überhaupt die Grundlage der kulturellen Entwicklung, die durch aus dem Transzendenten zufließenden Energien erhalten wird.
*** Diese "Selbstentlastung" ist die atheistische Form der Erlösung, spiegelbildlich zur Erlösung in der althergebrachten Religion. In letzterer wurde die natürliche Unvollkommenheit des Menschen ebenfalls empfunden, aber transzendiert, indem man dem menschlichen Dasein einen es stabilisierenden göttlichen Gegenpol gab, an dem es sich aus- und immer wieder aufrichten konnte und der eine den Menschen übersteigende, ihn einbegreifende höhere Ordnung des Kosmos darstellte.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Weltenwende

Wenn mir die sog. Gläubigen damit auf den Wecker fallen, ja dann...

bolte @, Sonntag, 11.10.2020, 12:02 vor 1893 Tagen @ Taurec 3239 Views

+++ Auch Atheisten sind Gläubige, weil sie über einen transzendenten Bereich der Wirklichkeit eine Aussage machen, welcher der Empirie des Menschen (zumindest des modernen Menschen in der Regel) entzogen ist.+++

..ja dann mache ich, früher öfter, jetzt wenig bis gar nicht mehr, weil mit denen nicht zu reden ist, dann mache ich Aussagen zu deren angeblicher Transzendenz, wie hier gerade.

Was ich als Freigläubiger von denen verlange, dass die mich mit ihrem Schei..glauben und dem gesamten Lametta drum herum einfach in Ruhe lassen.

Der Punkt

Falkenauge @, Sonntag, 11.10.2020, 12:21 vor 1893 Tagen @ Taurec 3238 Views

Dies ist genau der Punkt, Taurec, vielen Dank.
Es ist schon erstaunlich, wie viele stolz auf ihr eigenes logisches Denken pochen, und die Voraussetzung übersehen, die sie selber unkritisch machen. Nach dem hochmütigen Motto: Was ich nicht erkennen kann, gibt es nicht.
Mit den Worten eines Erkennden:
"Und wenn sie auch den Geist verleugnen,
so gib ihnen darin doch nur recht:
Es steht mit ihrem Geiste eben schlecht."

"Die Unvollkommenheit des Menschen"

Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 13:21 vor 1893 Tagen @ Taurec 3206 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 14:03

Hallo!

Nicht die Atheisten halten Gott für bösartig, die Gläubigen tun es! [[nono]]


Auch Atheisten sind Gläubige, weil sie über einen transzendenten Bereich der Wirklichkeit eine Aussage machen, welcher der Empirie des Menschen (zumindest des modernen Menschen in der Regel) entzogen ist. Das heißt, es sind hierzu keine sicheren Aussagen möglich, weil Wahrnehmungen des transzendenten Bereiches fehlen und wiederholte Aktionen nicht zu wiederholten Ergebnissen führen.*

Dem Problem, daß Gott nicht so handelt, wie sie es sich von ihm wünschen, weil sie sich einen Gott nach eigenen Vorstellungen erschaffen haben, versuchen Atheisten zu entgehen, indem sie die Existenz Gottes ablehnen.
Weil sie kein objektives Bild vom transzendenten Bereich haben, projizieren sie ihr eigenes Bild, also sich selbst in diesen Bereich hinein. Sie schaffen sich also einen Gott, der ihr eigenes Spiegelbild ist. Den selben Fehler begehen natürlich auch die positiv Gläubigen, wenn sie annehmen, daß Gott den Menschen "nach seinem Ebenbilde" erschaffen hätte.
Dieses Vorgehen, das Unbegreifliche begreiflich zu machen, indem man es dem Menschen qualitativ annähert, ist tatsächlich nichts anderes als das Spiegelbild der Selbstvergöttlichung des Menschen. Diesem Fehler verfallen Atheisten auf ihre eigene Weise nicht weniger als die Durchschnittsgläubigen der althergebrachten Religion. Während letztere aber den Bereich dessen, was die Begriffsfähigkeit des Menschen übersteigt, also den transzendenten Bereich wenigstens mit der positiven Setzung eines Gottesbildes als Platzhalter füllen, das als Attraktor dienen kann, sich selbst zu übersteigen und seinem Leben eine höhere Bedeutung zu verleihen**, sind die Setzungen der Atheisten negativ und verschließen diese Möglichkeit.
Nachdem die Ablehnung Gottes aber nur die Ablehnung des nach dem eigenen Ebenbilde geschaffenen Gottesbildes ist,

Wer hat das einmal gesagt "Wenn Katzen einen Gott hätten, dann würde er aussehen wie eine Katze, Wenn Dreiecke einen Gott hätten, dann würde er aussehen wie ein Dreieck..." usw.? Es ist für Affen wie unsereiner keine andere Gottesvorstellung denkbar es sei denn als Affe. Übrigens war Gott früher weiblich und stellte die große Mutter dar und jede Frau hatte die Möglichkeit, göttlich zun werden, indem sie Kinder gebar. Das hat mir @Oblomow mal erklärt, dass wir deswegen eine Philosophie haben, weil Männer nichts erschaffen können.
Aber seit wir uns entschlossen haben, von den Bäumen abzusteigen (Esther Vilar: "Wenn wir den Fortschritt den Frauen überlassen hätte, dann würden wir heute noch auf den Bäumen leben.") und Kultur zu erschaffen, ist Gott männlich ==> vice versa.

ergibt sich als logische Folgerung, daß Atheisten letztlich sich selbst bzw. den Menschen in seiner natürlichen Unvollkommenheit

Nur wer die Unvollkommenheit propagiert, kann diese auch ablehnen. Es ist dieselbe Vorgehensweise, die ich auch bei dem geschätzten @nereus festgestellt habe: Man erschafft sich einen Popanz, um ihn dann erschlagen zu können.

Ist der Mensch in Wirklichkeit unvollkommen?
Nach dr Evolutionstheorie ist der Mensch wie jedes Lebewesen auf diesem Planaten vollkommen. Der Beweis dafür ist seine Existenz.

Interessanterweise komme ich zu demselben Ergebnis, aber bezogen auf die Zivilisation. Der Mensch ist unvollkommen in der Zivilisation, weil er für diese nicht angepasst ist. In der Zivilisation findet der Mensch nicht genügend Raum, um zu leben. Dieses Gesetz gilt für Pflanzen und Tiere genau so, ist also ein biologisches Gesetz, an dem zwangsläufig alle Zivilisationen scheitern.

Ich würde dringend empfehlen:
Eckart Knaul Bücher:
Weltweite Trugschlüsse
Rom - Weltmacht, biologisch gesteuert
Das biologische Massenwirkungsgesetz

ablehnen, die sich ja auch in der erratischen Handlungsweise dieses personifizierten Gottes widerspiegelt. Verkürzt gesagt hassen Atheisten sich selbst, lasten diese empfundene Minderwertigkeit aber nicht konsequenterweise sich selbst an, sondern transzendieren sie, indem sie den Gott, der sie so erschaffen hat, ablehnen***. Der Atheismus ist insofern ein menschenverachtendes Weltbild. In einer solchen Welt, in der es keinen Gott gibt (weil man ihn getötet hat), ist als Entsprechung des Selbsthasses auch das menschliche Leben wertlos. Hier beginnen wir, den Kern des Nihilismus und der Dekonstruktion aller Werte in der modernen Welt zu berühren.

* Daß der transzendente Bereich (mag man ihn "Jenseits", "geistige Welt" oder sonstwie nennen) nicht erfahrbar ist, heißt aber nicht, daß er nicht da wäre. Ein in der Welt der Tradition verankerter Mensch würde zudem diese Nichterfahrbarkeit wohl rundweg bestreiten und auf zahlreiche Riten (z. B. die Skrofuloseheilung als Nachweis des göttlichen Bezugs der Monarchie) und schamanische Praktiken verweisen, durch welche exemplarisch die transzendente Wirklichkeit als im menschlichen Leben ständig zugegen erfahren wurde.
** Das ist überhaupt die Grundlage der kulturellen Entwicklung, die durch aus dem Transzendenten zufließenden Energien erhalten wird.
*** Diese "Selbstentlastung" ist die atheistische Form der Erlösung, spiegelbildlich zur Erlösung in der althergebrachten Religion. In letzterer wurde die natürliche Unvollkommenheit des Menschen ebenfalls empfunden, aber transzendiert, indem man dem menschlichen Dasein einen es stabilisierenden göttlichen Gegenpol gab, an dem es sich aus- und immer wieder aufrichten konnte und der eine den Menschen übersteigende, ihn einbegreifende höhere Ordnung des Kosmos darstellte.

Niemand hat sich übrigens Gedanken gemacht über die Religion der Freibeuter, welche die Europäer in dden letzten Jahrhunderten zu tausenden entdeckten und zerstörten. Entdeckung = Zerstörung. Das ist identisch und ergibt sich aus der heisenbergschen Unschärferelation.

Ich vermute ganz stark, dass die Europäer bei der Erforschung den Jägern und Sammlern deren "Religion" ihre eigenen Vorstellungen aufpfropften und gar nicht in der Lage waren, diese Urvölker überhaupt zu verstehen. Verständigung unterschiedlicher Kulturen ist lt. Oswald Spengler unmöglich. Somit wissen wir nicht, was für eine Religion Menschen ursprünglich hatten, wir wissen allenfalls, was sich die Forscher dachten, dass sie für eine Religion zu haben hätten. Wir wissen überhaupt nicht einmal, ob die Schamanenkulte überhaupt eine re ligio hatten.

Gruß
Taurec

Gruß Mephistopheles

Arnold Gehlen: Mängelwesen Mensch

Oblomow, Sonntag, 11.10.2020, 14:37 vor 1893 Tagen @ Mephistopheles 3146 Views

bearbeitet von Oblomow, Sonntag, 11.10.2020, 14:41

Die sog. philosophische Anthropologie geht auf solche Fragestellungen ein. Max Scheler: Stellung des Menschen im Kosmos ist auch spannend. Ist mir nur so beim Laufen eingefallen. Immer geht es darum, der kantischen Frage: Was ist der Mensch? auf den Grund zu gehen, indem man ihn in ein Verhältnis zur Natur setzt. Man kann ihn auch in ein Verhältnis zu seinem Gegenüber oder zu Gott setzen. Man kann das auch zusammenrühren, wenn man mag.

"Das Mängelwesen ist ein von Arnold Gehlen geprägter und in seinem 1940 erschienenen ersten Hauptwerk Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt in die Philosophische Anthropologie eingeführter Begriff, der den Menschen anderen Spezies als physisch und morphologisch unterlegen darstellt. Diese Nachteile sind biologische Unangepasstheiten des Menschen an seine natürliche Umwelt. Um trotzdem überleben zu können, schafft der Mensch als „Prometheus“ die Kultur als Ersatz-Natur oder „zweite Natur“.

(...)

Die genannten Mängel der Reizüberflutung bieten dem Mängelwesen Mensch aber auch Vorteile. Durch seine „Weltoffenheit“ wird der Mensch dazu gezwungen „sich [zu] entlasten, d. h. die Mängelbedingungen seiner Existenz eigentätig in Chancen seiner Lebensfristung um[zu]arbeiten.“ Anstatt sich seiner Umwelt anzupassen, was aufgrund seiner physischen Eigenschaften oft nicht möglich ist, verändert er selbige, sodass sie seinen Zwecken dienlich ist.

Der Mensch kann also nur durch die Umwandlung der Natur in eine Ersatz-Natur überleben. Darüber hinaus ist es ihm möglich, da er ein nicht spezialisiertes Wesen ist, unter verschiedensten Bedingungen zu leben. Die von ihm als „Prometheus“ erschaffene Ersatz-Natur bezeichnet Gehlen als Kultur."

Quelle: Wikipedia

Ich vermute, Du kennst Gehlen?

Herzlich
Oblomow

Die Theorie vom Mängelwesen war mir bekannt, allerdings nicht der Urheber

Mephistopheles, Montag, 12.10.2020, 11:41 vor 1893 Tagen @ Oblomow 2728 Views

Ich vermute, Du kennst Gehlen?

Herzlich
Oblomow

Ich gebe es zerknirscht zu, dass ich niemals die Zeit gefunden habe, um 20 Semester Philosophie zu studieren. [[sauer]]
Das meine ich nur halb ironisch, weil Philosophie ist tatsächlich - in der Zivilisation! - lebensnotwendig.

Die Kernthese vom Mängelwesen Mensch ist nicht richtig, genauso wenig wie man vom Mängelwesen Eisbär sprechen kann, weil er ein weißes Fell hat und kein braunes wie die Braunbären, von denen er abstammt oder vom Mängelwesen Pinguin oder Strauß, weil sie nicht fliegen können oder vom Mängelwesen Wal, der von Landtieren abstammt, jedoch stirbt, wenn er irgendwo an Land strandet.

Die Nutzbarmachung des Feuers ist und der spezifische Gebrauch von Hand und Fuß ist essentiell für den Menschen, so dass er sich heute zwar analog zu den Walen, die sich nicht mehr an Land aufhalten oder den Vögeln, die sich nicht mehr in die Luft aufschwingen können, nicht mehr von Baum zu Baum springen kann, dafür seine Nahrung aber auf Fleischverzehr umstellen konnte. Fleisch, das nicht durch Feuer erhitzt wurde, ist für den Menschen nicht nur unverdaulich, sondern sogar lebensgefährlich. Auf der anderen Seite kann der ursprüngliche Pflanzenfressser Mensch ohne Fisch und Fleisch unter natürlichen Bedingungen genau so wenig überleben wie der Wal an Land. (ohne Fleisch zu überleben geht nur in der Kultur, wo man Nahrungsmittelvorräte hat für ein Jahr, um auf die nächste Ernte zu warten).

Es ist berechtigt, erst ab dem Moment vom Menschen zu sprechen, als er Feuer nutzte. Seltsamerweise wird dieses aussagekräftige Kriterium von der Wissenschaft nicht genutzt, um den Menschen von den übrigen Affen zu unterscheiden. Feuer gehört zum Menschen genau so wie die Arktis zum Eisbären und die Antarktis zu den Pinguinen und das Meer zum Wal.

Gruß Mephistopheles

Übrigens sind wir in unserer Kultur bis heute nicht sehr viel weiter gekommen als die Nutzbarmachung des Feuers.

"Die Kernthese vom Mängelwesen Mensch ist nicht richtig, genauso wenig wie man vom Mängelwesen Eisbär sprechen kann (...)

Oblomow, Montag, 12.10.2020, 12:00 vor 1892 Tagen @ Mephistopheles 2744 Views

bearbeitet von Oblomow, Montag, 12.10.2020, 12:12

Der kleine Unterschied ist, dass der Mensch seinem Mangel Abhilfe schaffen kann. Er hat den Mangel eines Fells, also schafft er Gucciklamotten, er hat Mangel beim Essen, ergo erfindet er Dünger. Klar versuchen Tiere auch Abhilfe zu schaffen, wenn Mangel da ist, nur scheinen sie dabei nicht so erfolgreich und systematisch vorzugehen wie Menschen. Im Übrigen steht die Überlegung auch im Zusammenhang mit Tieren, denn der Mensch kann sich Abhilfe schaffen beim Fliegen wie ein Falke, bei Tauchen wie ein Fisch und sogar der Mangel, nicht Gott zu sein, dem wird wohl bald Abhilfe geschaffen werden. Damit sage ich nicht, dass ich das positiv bewerte, nicht mal das Gegenteil davon. Mit dem Feuer, was Abhilfe für Kälte und natürlich Fleischfresserei, Vertreiben der Säbelzahnviecher und Treiben bei der Jagd bedeutet hat usw., da gibt es sicherlich Heckmeck drüber zu lesen. Da weiß @Weiner sicherlich was drüber.

Herzlich
Oblomow

PS: Ich empfehle Dir unbedingt den Friedell wieder zu lesen. So gut, ich dosiere mir die Lektüre, damit ich nicht zu schnell wieder durch bin.

Gibt es ein Tier, das es als Mangel empfindet, nicht Gott zu sein?

Mephistopheles, Montag, 12.10.2020, 12:46 vor 1892 Tagen @ Oblomow 2717 Views

Der kleine Unterschied ist, dass der Mensch seinem Mangel Abhilfe schaffen kann.

Falsch. Meine These lautet, aber das ist Philosophie: Der Mangel wird erst in dem Moment zum Mangel, ab dem ihm Abhilfe geschaffen werden kann. Niemand hat den Mangel an Feuer bemerkt, bevor der Mensch Feuer nutzbarmachen konnte.
Zum Glück sind wir in diesem Fall nicht auf Vermutungen angewiesen auf die Steinzeit angewiesen, wo wir nichts genaues wissen, sondern haben genügend analoge Beispiele in der Gegenwart: Niemand hat den Mangel an autos empfunden, bevor es erfunden war.
Niemand hat den Mangel an Radio und Fernsehen empfunden, bevor es erfunden war. Niemand hat den Mangel an Telefon und Internet empfunden, bevor es erfunden war.

Der Mangel ist erst aufgetreten nach den entsprechenden Erfindungen.

Er hat den Mangel eines Fells, also schafft er Gucciklamotten, er hat Mangel beim Essen, ergo erfindet er Dünger.

Ich gehe jede Wette ein mit dir, dass kein Mensch den Mangel des Fells empfunden hat, bevor nicht der Erste auf die Idee kam, ein Tierfell als Umhang zu nutzen.
Außerdem hatten die Vormenschen, aus denen der Mensch sich evolutionierte, durchaus ein Fell; sie haben es nur im Laufe der Zeit verloren ähnlich wie Höhlenbewohner die Sehfähigkeit verlieren. 3mal darfst du raten, warum.

Klar versuchen Tiere auch Abhilfe zu schaffen, wenn Mangel da ist, nur scheinen sie dabei nicht so erfolgreich und systematisch vorzugehen wie Menschen. Im Übrigen steht die Überlegung auch im Zusammenhang mit Tieren, denn der Mensch kann sich Abhilfe schaffen beim Fliegen wie ein Falke, bei Tauchen wie ein Fisch und sogar der Mangel, nicht Gott zu sein, dem wird wohl bald Abhilfe geschaffen werden.

Wo versuchen eigentlich die Tiere, dem Mangel Abhilfe zu schaffen, nicht Gott zu sein? Ursprünglich, bei den Ägyptern und auch den Griechen, waren die Tiere noch Götter.
Apis, unser Alpha, war ein Stuier, Hera war eine Kuh, Demeter war eine Hirschkuh und der Widder, das Tier Gottes, der zum Lamm degeneriert ist und alle Schuld auf sich nahm, hatte bei den Juden eine religiöse Bedeutung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3%A4gyptischer_G%C3%B6tter
Die Höhlenzeichnungen sind voll von Tieren, kaum Menschen und die Menschen werden nur als Strichzeichnungen gefertigt, während die Tiere plastisch abgebildet wurden.

Damit sage ich nicht, dass ich das positiv bewerte, nicht mal das Gegenteil davon. Mit dem Feuer, was Abhilfe

s.o. Abhilfe für etwas, was gar nicht als Mangel empfunden wurde. Zur Erwärmung wurde Feuer in der Zeit der Höhlenmenschen nicht genutzt. Zumindest wurden keine Skelette gefunden. Die wären aber massenhaft angefallen, wenn die Menschen iin der Höhle ein Feeuerchen gemacht hätten. sie wären alle an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.

für Kälte und natürlich Fleischfresserei, Vertreiben der Säbelzahnviecher und Treiben bei der Jagd bedeutet hat usw., da gibt es sicherlich Heckmeck drüber zu lesen. Da weiß @Weiner sicherlich was drüber.


Herzlich
Oblomow

PS: Ich empfehle Dir unbedingt den Friedell wieder zu lesen. So gut, ich dosiere mir die Lektüre, damit ich nicht zu schnell wieder durch bin.

Warum?

Gruß Mephistopheles

"Niemand hat den Mangel an Autos empfunden, bevor es erfunden war."

Oblomow, Montag, 12.10.2020, 15:48 vor 1892 Tagen @ Mephistopheles 2749 Views

Doch, nämlich genau der, der es erfunden hat und hinterher gleich der Rest. Und er hätte es nicht erfinden können, wenn es nicht den Mangel gegeben hätte, um dessen Abhilfe er sich dann bemühte. Die Menschen halfen ihrem Mangel an Nahrung dadurch ab, dass sie besonders gut gelegene Höhlen suchten, die geeignet waren für die Jagd oder den Schutz. Das Auto antwortet auf den Mangel, dass die Kutsche einfach zu lahm war. Warum man unbedingt eine schnellere Kutsche brauchte, das sind dann wohl debitistische Muster. Eine andere Frage ist, auf welches Bedürfnis diese Schmuckstücke, diese Schmuckschnecken, antworteten, die zeitgleich mit diesen Steinwerkzeugen überall in Afrika auftraten, wenn man der Doku Glauben schenken darf. Klar gab es Feuerstellen in Höhlen. Oder doch Fakenews im Speichel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/homo-erectus-nutzte-vor-einer-million-jahren...

Herzlich
Oblomow

Fell

Heinz @, Montag, 12.10.2020, 15:33 vor 1892 Tagen @ Oblomow 2782 Views

Nun könnte aber auch ein Zusammenhang zwischen den beim Menschen reichlich vorhandenen Schweißdrüsen und dem sogenannten "Fellmangel" bestehen. In den subtropischen Gegenden, in denen sich unsere Vorfahren entwickelt haben ist nicht der Schutz vor Kälte das Problem sondern wie bleibe ich bei tropischer Hitze von 40 Grad im Schatten mobil. Also, was Du als Mangel bezeichnest ist eigentlich ein Feature (fast so wie Mircosoft<img src=" />

--
Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

Die Toten gibt es überall ...

NST @, Südthailand, Sonntag, 11.10.2020, 11:51 vor 1894 Tagen @ sensortimecom 3288 Views

bearbeitet von NST, Sonntag, 11.10.2020, 12:16

Auch in buddhistischen Ländern gabs Millionen von Toten

DAS ist der eigentliche Grund für die Milliarden von Toten die du gemeint hast. Die sind das Ergebnis der ständigen Suche nach der (fehlenden) Betriebsanleitung. Und das Problem besteht im Buddhismus leider auch <img src=" />

.... mir ist keiner bekannt, der dauerhaft überlebt hat - seit seiner Geburt. :-P

Mit der Geburt beginnt das Leiden - verursacht durch die sechs Sinneswahrnehmungen - das ist die Kernaussage des Buddhismus. Die ursprünglichen Sutas (Lehraussagen) drehen sich darum, wie man sich selbst in die Lage versetzen kann, das selber zu erkennen. Intellektuelles verstehen hilft dabei überhaupt nicht weiter ... man kann das nur selbst erfahren.

Die Unterweisungen des Buddha sind eine Beschreibung dieses Vorgangs - er nannte das Verfahren - den mittlere Weg. Hat nichts mit dem zu tun, was wir im allgemeinen unter Religion verorten.

Die ganzen buddhistischen Tempel haben nichts mit den Aussagen des Buddha zu tun, das haben Menschen gemacht und gebaut, nachdem der Buddha längst seinen Körper abgelegt hatte - das ist die passende Darstellung, die schon andeutet in welche Richtung es geht.

Bevor der Buddha seinen Körper abgelegt hatte, hatte er alle Anhaftungen an selbigen gelöst ... Diese Anhaftungen zu lösen ist die Praxis des Buddhismus. Um nichts anderes geht es darin - das ist der Kern der Buddhaschaft. Eine erneute Reinkarnation gibt es danach nicht mehr.

Wohin sich das -Geistige- verflüchtigt, dazu gibt es keinerlei Aussagen. In den Sutas wird oft darauf hingewiesen, dass man sich den Spekulationen dazu enthalten soll .... statt dessen, sich besser der Praxis s. oben zuwendet.

Am Anfang des Weges, bleibt einem nichts anderes übrig, als dem 8 fachen Pfad zu folgen und erst einmal zu glauben, was der Buddha dazu sagte. Im Zuge der eigenen Praxis, wächst dann die eigenen Einsicht ....

Was glaubt ihr denn, wieviel Menschen in buddhistischen Ländern diesem Weg ernsthaft folgen .... viele sind es nicht, trotz gut erhaltener und gut besuchter Tempel. Es ist schon noch ein Unterschied zwischen den normalen Buddhisten und dem normalen Westler - aber der Unterschied ist relativ banal - es fehlt hier einfach der Schuldkult.... und das macht das ganze Gesellschaftssystem insgesamt flexibler.

Ob es den Urknall gegeben hat, ob es schwarze Löcher gibt, ob es Evolution gibt all das sind Dinge, mit denen sich ein ernsthafter Buddhist nicht beschäftigt .... aus seiner Sicht ist das irrelevant, denn all diese Dinge werden über die Sinneswahrnehmungen verarbeitet - und die Anhaftungen an diese Sinneswahrnehmungen will er statt dessen auflösen.

Die ganze Debatte, die hier geführt wird, fällt nicht in den Bereich -richtige Rede- um es entschärft zu formulieren, fällt so etwas unter Smalltalk ... und das hält nur von der Praxis ab. [[freude]]

Wie langsam ich den mittleren Weg entlang krieche, könnt ihr an diesem Beitrag selbst bemessen. Falls ich hier mal nicht mehr schreibe, wurde ich in die nächste Inkarnation geschickt oder ich schreite auf dem Pfad voran und krieche nicht bloss auf allen Vieren dahin ....

Noch ein Wort zur Betriebsanleitung - ein ganz guter Begriff wie ich finde, aber im Buddhismus geht nur um darum, den Ausschalter zu finden und den dann zu betätigen - also nichts was die meisten wirklich interessiert.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Richard Dawkins - Der Gotteswahn

Prophet @, Sonntag, 11.10.2020, 09:30 vor 1894 Tagen @ heller 3572 Views

Ich fand es als Kind schon immer interessant als mir irgendwelche Verwandten erklären wollten, dass Gott alles erschaffen hat. Sie kamen dann regelmäßig ins Stottern als man fragte "und wer hat Gott erschaffen"? Leider sind die ganzen windigen Bibelkonstrukte damit sofort zusammengebrochen. Ich wundere mich heute noch, warum Leute so einen Unfug den ganzen Tag erzählen und dann in irgendwelchen Firmen sitzen und wichtige Entscheidungen treffen. Das macht mir sogar etwas Angst. Bei Politikern ist es genau das gleiche. Es sind geistige Kinder und völlig Geistesgestörte an den Schalthebeln der Macht und wollen aufgeklärten Personen das Verhalten diktieren. Offensichtlich mangelt es an der Außenaktivität jener aufgeklärten Personen um ihre Positionen klar zu machen (in einfachen Worten: selbst schuld). Aber es ist natürlich auch klar, dass selbstreflexive und gebildete Menschen nicht zu den maulaufreißenden Schaumschlägern gehören, die tagein-tagaus behaupten das Weltwissen zu besitzen...


Diese Argumentation von "Gott" ist genauso logisch wie einige Präastronautik-Jünger die Evolutionstheorie ablehnen und behaupten: "Das Leben hat sich nicht entwickelt. Es wurde von Außerirdischen oder über Kometen auf die Erde gebracht." Fragt sich nur wo das Leben auf dem mysteriösen anderen Planet herkommen soll. Das ist eine reine Problemverlagerung.

Man verschiebt das Problem einfach ein paar Lichtjahre weiter, oder "in den Himmel". Es ist toll wenn Gehirne dermaßen schlicht funktionieren. Es muss ein wahnsinnig glückliches Leben sein mit solch einfachen Weltbildern. Einfach beneidenswert. Man schiebt das Problem einfach weg und es ist gelöst! Fantastisch! Denkleistung eingespart! Auch das ist wohl ein Beweis für die Evolution. Oder De-Evolution. Wie man es immer nennen mag.


Letztlich spielt es überhaupt keine Rolle.

Richard Dawkins..

sensortimecom ⌂ @, Sonntag, 11.10.2020, 14:53 vor 1893 Tagen @ Prophet 3195 Views

bearbeitet von sensortimecom, Sonntag, 11.10.2020, 15:00

...hat es gewagt, auf Basis der (weder beweisbaren noch im Sinne Poppers falsifizierbaren) Evolutionstheorie - und nicht etwa der Philosophie, Soziologie oder Naturwissenschaft - die blosse Behauptung der Existenz eines höheren Wesens als eine Art Wahn abzutun. Dahin hat sich vor ihm noch keiner verstiegen. Auch nicht Darwin. Dafür hat er an die 10 Millionen Bücher verkauft und ein Vermögen gemacht. Alle Achtung[[sauer]]

Falsifizierbarkeit in Ehren

Tob @, Montag, 12.10.2020, 15:04 vor 1892 Tagen @ sensortimecom 2770 Views

bearbeitet von Tob, Montag, 12.10.2020, 15:08

...hat es gewagt, auf Basis der (weder beweisbaren noch im Sinne Poppers falsifizierbaren) Evolutionstheorie

Du willst dich jetzt nicht ernsthaft an Poppers Falsifizierbarkeit klammern, um die Evolutionstheorie in Frage zu stellen? Ist das dein Verständnis von Wissenschaft?

- und nicht etwa der Philosophie, Soziologie oder Naturwissenschaft - die blosse Behauptung der Existenz eines höheren Wesens als eine Art Wahn abzutun.

Es gibt wohl kaum eine wissenschaftliche Theorie, die so sicher und solide steht, wie die Evolutionstheorie. Es ist geradezu erdrückend.

Dahin hat sich vor ihm noch keiner verstiegen. Auch nicht Darwin. Dafür hat er an die 10 Millionen Bücher verkauft und ein Vermögen gemacht. Alle Achtung[[sauer]]

Natürlich. Der Gotteswahn ist noch keine 15 Jahre alt. Andere gleichlautende Kritiken hast du nur verpasst, wenn du bis dahin unter einem Stein gelebt hast.

Setzt du den gleichen Anspruch der Falsifizierbarkeit auch an die Existenz Gottes an?

Grüße
Tob

Falsifizierbarkeit und Popper verstanden?

sensortimecom ⌂ @, Dienstag, 13.10.2020, 09:06 vor 1892 Tagen @ Tob 2674 Views

bearbeitet von sensortimecom, Dienstag, 13.10.2020, 10:00

Offensichtlich nicht.

Nach Karl Popper muss eine Theorie so beschaffen sein, dass - für den Fall ihrer Unstimmigkeit - eine Art Experiment vorhanden ist, um sie widerlegen zu können. Das bezeichnet man als "Falsifizierbarkeit". Verifizierbarkeit allein genügt nach Popper nicht - und damit liegt er völlig richtig.

Existiert ein solches Instrument nicht, so ist die Theorie (oder bloße Idee, Hypothese oder was immer) eben nicht WISSENSCHAFTLICH. Sie muss deswegen kein Hirngespinst sein, ganz im Gegenteil. Nur hat sie eben - genau so wie unzählige philosophische Ansichten, Ideologien auch, natürlich auch Religionen, keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Demnach, wenn man Popper genau nimmt, ist die Evolutionstheorie (ausgenommen: Mikro-Evolution) im Grunde eine weltanschaulische Strömung, besser gesagt eine Pseudo-Religion. Keine Wissenschaft. Und wenn dem so ist, dann ist die Vorgangsweise von Richard Dawkins (die sich von der anderer Evolutionisten unterscheidet, bitte sehr!) eine Art "Religionskrieg". Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.

Bitte Frage beantworten

Tob @, Dienstag, 13.10.2020, 10:54 vor 1892 Tagen @ sensortimecom 2659 Views

Offensichtlich nicht.

Oh doch, sehr wohl und es ist Quatsch.

Nach Karl Popper muss eine Theorie so beschaffen sein, dass - für den Fall ihrer Unstimmigkeit - eine Art Experiment vorhanden ist, um sie widerlegen zu können. Das bezeichnet man als "Falsifizierbarkeit". Verifizierbarkeit allein genügt nach Popper nicht -

Danke für die Erklärung, hätte ich nicht gebraucht.

und damit liegt er völlig richtig.


Nein, tut er nicht.

Existiert ein solches Instrument nicht, so ist die Theorie (oder bloße Idee, Hypothese oder was immer) eben nicht WISSENSCHAFTLICH. Sie muss deswegen kein Hirngespinst sein, ganz im Gegenteil. Nur hat sie eben - genau so wie unzählige philosophische Ansichten, Ideologien auch, natürlich auch Religionen, keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Wenn du das glaubst, weißt du nicht was Wissenschaft ist. Wohl zu viele religiöse Blogs gelesen, die sich an Popper klammern. Hast du mal eine Uni von innen gesehen? Und wenn ja: welcher Fachbereich?

Demnach, wenn man Popper genau nimmt,

Was niemand tun sollte, wenn er wissenschaft betreibt. Ich empfehle dir das Buch "Wider den Methodenzwang".

ist die Evolutionstheorie (ausgenommen: Mikro-Evolution) im Grunde eine weltanschaulische Strömung, besser gesagt eine Pseudo-Religion. Keine Wissenschaft.

Das gilt dann wohl auch für Newtons klassische Mechanik? Für die Gravitation? Die Relativitätstheorie? Die Quantentheorie? Die Farbenlehre? usw!

Und wenn dem so ist, dann ist die Vorgangsweise von Richard Dawkins (die sich von der anderer Evolutionisten unterscheidet, bitte sehr!)

Wie unterscheidet sie sich und woher nimmst du den Anspruch, dass alle gleich denken müssen? Aus der Religion?

eine Art "Religionskrieg".

Die Religionskriege gab es durch Religionen, nicht durch Wissenschaft.

Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.

Die Evolution ist keine Religion und es geht nicht um Meinugen, sondern um Wissenschaft.

Du bist übrigens nicht auf meine FETT-gedruckte Frage eingegangen:

Setzt du den gleichen Anspruch der Falsifizierbarkeit auch an die Existenz Gottes an?

Kein Quatsch

sensortimecom ⌂ @, Dienstag, 13.10.2020, 11:51 vor 1892 Tagen @ Tob 2747 Views

bearbeitet von sensortimecom, Dienstag, 13.10.2020, 12:48

Offensichtlich nicht.


Oh doch, sehr wohl und es ist Quatsch.

Nach Karl Popper muss eine Theorie so beschaffen sein, dass - für den Fall ihrer Unstimmigkeit - eine Art Experiment vorhanden ist, um sie widerlegen zu können. Das bezeichnet man als "Falsifizierbarkeit". Verifizierbarkeit allein genügt nach Popper nicht -


Danke für die Erklärung, hätte ich nicht gebraucht.

und damit liegt er völlig richtig.


Nein, tut er nicht.

Karl Popper stützt sich auf Logik und Mathematik. Seine Wissenschafts(Meta)Theorie ist daher genau so unumstösslich wie ein Unvollständigkeitssatz von Kurt Gödel oder ein Wahrheitstheorem von Alfred Tarski.

Existiert ein solches Instrument nicht, so ist die Theorie (oder bloße Idee, Hypothese oder was immer) eben nicht WISSENSCHAFTLICH. Sie muss deswegen kein Hirngespinst sein, ganz im Gegenteil. Nur hat sie eben - genau so wie unzählige philosophische Ansichten, Ideologien auch, natürlich auch Religionen, keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.


Wenn du das glaubst, weißt du nicht was Wissenschaft ist. Wohl zu viele religiöse Blogs gelesen, die sich an Popper klammern. Hast du mal eine Uni von innen gesehen? Und wenn ja: welcher Fachbereich?

Frechheit. Auf diese hundsgemeine Anpöbelung brauche ich nicht eingehen. Geh zurück in die DDR. Dort betrieben sie auch solche "Wissenschaft".

Demnach, wenn man Popper genau nimmt,


Was niemand tun sollte, wenn er wissenschaft betreibt. Ich empfehle dir das Buch "Wider den Methodenzwang".

ist die Evolutionstheorie (ausgenommen: Mikro-Evolution) im Grunde eine weltanschaulische Strömung, besser gesagt eine Pseudo-Religion. Keine Wissenschaft.


Das gilt dann wohl auch für Newtons klassische Mechanik? Für die Gravitation? Die Relativitätstheorie? Die Quantentheorie? Die Farbenlehre? usw!

Was hat das alles mit Evolutionstheorie zu tun? Um mit Poppers Falsifikationstheorie zu argumentieren: in allen diesen genannten Gebieten habe ich ein Falsifizierungs-Instrument, nämlich das menschliche Auge. Oder das Messinstrument. Zeige mir aber nur ein einziges Instrument, oder ein Experiment, das dir nachweist, dass es zwischen allen Arten, also von der "Ursuppe" bis zum Schnabeltier, lückenlose Übergangsformen (bzw. mikro-evolutionäre Mechanismen und Prozesse) gegeben hat - oder aber, in falsifizierender Weise, dass es KEINE solchen Formen gegeben hat (um Poppers Kriterium der "Wissenschaftlichkeit" des Postulats zu erfüllen). Der Fossilbericht kann weder das eine noch das andere (eher noch zeigt er das zweite!), womit die Unwissenschaftlichkeit der Evolutionstheorie fest steht.

Und wenn dem so ist, dann ist die Vorgangsweise von Richard Dawkins (die sich von der anderer Evolutionisten unterscheidet, bitte sehr!)


Wie unterscheidet sie sich und woher nimmst du den Anspruch, dass alle gleich denken müssen? Aus der Religion?

Ich kenne keinen Evolutionstheoretiker, der aus seinem Wissensgebiet heraus argumentiert hätte, dass aller Glaube an ein höheres Wesen mit einer Art "Wahn" verbunden sei. Und damit Millionen verdient hat.

eine Art "Religionskrieg".


Die Religionskriege gab es durch Religionen, nicht durch Wissenschaft.

Das ist der einzige Punkt, zu dem ich dir Recht gebe. Ich selber bin KEIN Religionist. Ich würde es auch vehement ablehnen, dass jemand hergeht, und aus seiner Religion heraus die Evolutionstheorie als "Wahn" bezeichnet, wie das zb. bei bestimmten Kreationisten in den USA geschehen ist. Das steht niemandem zu.

Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.


Die Evolution ist keine Religion und es geht nicht um Meinugen, sondern um Wissenschaft.

Sie ist in der Art, wie sie auftritt, eine Art Pseudo-Religion. Sie könnte anders argumentieren, und freies Denken in bestimmten Kategorien zulassen, beispielsweise wenn sie einräumt, dass Leben von ausserhalb der Erde kam, egal wie.


Du bist übrigens nicht auf meine FETT-gedruckte Frage eingegangen:

Setzt du den gleichen Anspruch der Falsifizierbarkeit auch an die Existenz Gottes an?

Der verfiziert und falsifiziert sich selber, so er existent ist. Der braucht dich nicht dazu.

Selbst-Falsifizierung

Tob @, Dienstag, 13.10.2020, 17:37 vor 1891 Tagen @ sensortimecom 2663 Views

bearbeitet von Tob, Dienstag, 13.10.2020, 17:42

Karl Popper stützt sich auf Logik und Mathematik. Seine Wissenschafts(Meta)Theorie ist daher genau so unumstösslich wie ein Unvollständigkeitssatz von Kurt Gödel oder ein Wahrheitstheorem von Alfred Tarski.

Die Logik und die Mathematik ist völlig richtig. Falsch ist es zu behaupten, alles andere sei keine Wissenschaft. Nehmen wir den von dir genannten Unvollständigkeitssatz: Es gibt sinnvolle (und in der Realität nutzbare) Aussagen, die innerhalb der Theorie unentscheidbar und damit auch nicht falsifizierbar sind. Dennoch ist die Arbeit und Ableitung dieser Aussagen Wissenschaft!

Nehmen wir die Stringtheorie, die wohl nicht falsifizierbar ist. Die Arbeit an dieser Theorie brachte aber große Erkentnisse in verschiedenen anderen Bereichen der Mathematik und der Physik, z.B. der Quantenfeldtheorie und der Festkörperphysik. Ist das keine Wissenschaft?

In Wikipedia findet sich auch ein großer Abschnitt zur Kritik https://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikationismus#Kritik, entsprechend sollte man hier keinen Falsifizierungs-Absolutismus walten lassen.

Was hat das alles mit Evolutionstheorie zu tun? Um mit Poppers Falsifikationstheorie zu argumentieren: in allen diesen genannten Gebieten habe ich ein Falsifizierungs-Instrument, nämlich das menschliche Auge. Oder das Messinstrument.

Ich glaube wir haben ein grundlegend verschiedenes Verständnis von Falsifizierung.

Zeige mir aber nur ein einziges Instrument, oder ein Experiment, das dir nachweist, dass es zwischen allen Arten, also von der "Ursuppe" bis zum Schnabeltier, lückenlose Übergangsformen (bzw. mikro-evolutionäre Mechanismen und Prozesse) gegeben hat - oder aber, in falsifizierender Weise, dass es KEINE solchen Formen gegeben hat (um Poppers Kriterium der "Wissenschaftlichkeit" des Postulats zu erfüllen). Der Fossilbericht kann weder das eine noch das andere (eher noch zeigt er das zweite!), womit die Unwissenschaftlichkeit der Evolutionstheorie fest steht.

Das ist es, was ich mit Absolutismus meine: wir haben zig und zig und zig Evolutions- und Abstammungsketten, genetische Verwandschaft und Mutationen, unzählige Fossilien und Entwicklungen und du verlangst das ganze "lückenlos" und alles andere ist für dich keine Wissenschaft. Sorry, du liegst damit daneben und würdest auch Popper nicht gerecht.

Ich kenne keinen Evolutionstheoretiker, der aus seinem Wissensgebiet heraus argumentiert hätte, dass aller Glaube an ein höheres Wesen mit einer Art "Wahn" verbunden sei. Und damit Millionen verdient hat.

Sind vielleicht keine "Evolutionstheoritiker" aber: Hume, Diderot, Kant ("alles, was, außer dem guten Lebenswandel, der Mensch noch tun zu können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes."), Lessing, Feuerbach, Marx, Russell? Ist Geld verdienen jetzt schon ein Ausschlusskriterium für Wahrheit?

Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.

Die eine Seite betrachtet Fakten und die Realität, die andere arbeit auf dem Axiom der Existenz Gottes und meint damit gleichwertig zur anderen Seite zu sein. Die Kernaufgabe der Evolutionsbiologen ist übrigens nicht das zeigen einer nicht-Existenz Gottes. Das leitet sich nur aus den Ergebnissen ab (zumindest eines Gottes, wie alle großen Religionen ihn beschreiben)

Sie ist in der Art, wie sie auftritt, eine Art Pseudo-Religion. Sie könnte anders argumentieren, und freies Denken in bestimmten Kategorien zulassen, beispielsweise wenn sie einräumt, dass Leben von ausserhalb der Erde kam, egal wie.

Die Evolutionstheorie räumt diesen Spielraum ein, warum auch nicht? Siehe dazu auch Panspermie.

Setzt du den gleichen Anspruch der Falsifizierbarkeit auch an die Existenz Gottes an?


Der verfiziert und falsifiziert sich selber, so er existent ist. Der braucht dich nicht dazu.

Na, das ist mal ein einfacher Ausweg aus dem Falsifizierungs-Absolutismus. Ich gehe also davon aus, dass du die Theologie nicht als Wissenschaft ansiehst?

Der deutsche Titel des Buchs ist übrigens etwas reisserisch: "The God Delusion" könnte man auch mit "Der göttliche Irrtum", "Gotteseinbildung" oder "Die Gottestäuschung" übersetzen.

Popper nicht verstanden!

Skeptiker @, Dienstag, 13.10.2020, 19:45 vor 1891 Tagen @ sensortimecom 2653 Views

Moin sensortiment,

Demnach, wenn man Popper genau nimmt, ist die Evolutionstheorie (ausgenommen: Mikro-Evolution) im Grunde eine weltanschaulische Strömung, besser gesagt eine Pseudo-Religion. Keine Wissenschaft. Und wenn dem so ist, dann ist die Vorgangsweise von Richard Dawkins (die sich von der anderer Evolutionisten unterscheidet, bitte sehr!) eine Art "Religionskrieg". Eine Religion, die sich das Postulat der Nichtexistenz eines höheren Wesens zu ihrer Maxime gemacht hat, kämpft gegen andere Religionen, die an einen Gott glauben. Nichts anderes. Mit reiner Wissenschaft hat das nix am Hut.

Dein Wissen über die Lehre von Popper und welche Meinung Popper zur Evolutionstheorie hatte, scheint mir, mit Verlaub, sehr begrenzt zu sein.

Wie kommst du denn darauf, dass Popper die Evolutionstheorie in Bausch und Bogen, als unwissenschaftlich, abgelehnt hat?

Da würde ich aber gerne mal eine Quelle von dir sehen.

Skeptiker

PS: Abgesehen davon, haben sich die Ansichten Poppers, wie Wissenschaft definiert werden sollte, jedenfalls in den Naturwissenschaften so gut wie gar nicht durchgesetzt.

Habe ich das behauptet?

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 14.10.2020, 09:18 vor 1891 Tagen @ Skeptiker 2590 Views

bearbeitet von sensortimecom, Mittwoch, 14.10.2020, 09:32

Popper selbst hat die Evolutionstheorie verteidigt und sie als eine unverzichtbare Fundamentaltheorie betrachtet. Entgegen seiner eigenen Falsifikations-Kriterien.

Wogegen nichts einzuwenden ist, nur muss man das seitens der Wissenschaft klipp und klar sagen. Etwa so: "Es tut uns leid. Wenn wir auch wissen, dass diese Theorie streng genommen keinen wissenschaftlichen Anspruch hat, so dürfen wir trotzdem ihre Wissenschaftlichkeit nicht in Frage stellen, nicht mal in Teilbereichen, weil absonsten das gesamte Gebäude der Wissenschaft einstürzt".

Punkt. Das wäre ehrlich und seriös. Und dann käme es auch nicht dazu, dass ein Richard Dawkins Millionen scheffelt, indem er alle, die an die Existenz eines höheren Wesens glauben, in die Nähe von Wahnsinnigen rückt.

A propos: Das Problem besteht auch bei manchen sog. "fundamentalen Lehrsätzen" in der Physik und anderen Bereichen. Nicht nur was Biologie betrifft. Und, bitte: was ist mit dem "Debitismus" in der Wirtschaftswissenschaft? Hat der je eine Chance?

Das mit der Wissenschaft geht nicht in deinen Kopf, oder? Und hast du den "Gotteswahn" eigentlich gelesen? (kwT)

Tob @, Mittwoch, 14.10.2020, 17:41 vor 1890 Tagen @ sensortimecom 2582 Views

kwt

Popper nicht verstanden und absichtlich falsch interpretiert!

Skeptiker @, Mittwoch, 14.10.2020, 19:31 vor 1890 Tagen @ sensortimecom 2608 Views

Popper selbst hat die Evolutionstheorie verteidigt und sie als eine unverzichtbare Fundamentaltheorie betrachtet. Entgegen seiner eigenen Falsifikations-Kriterien.

Falsch, nicht entgegen, sondern in Einklang mit seinen Falsifikations-Kriterien.

Du behauptest also hier allen Ernstes, dass Popper nicht gewusst hat, wie er seine eigene, von ihm entwickelte Theorie, richtig anzuwenden hat? [[hae]]

Oder behauptest du eventuell, dass Popper schizophren war?

Dann solltest du ihn aber schon erst recht nicht als Beleg dafür nehmen, dass die Evolutionstheorie nichts mit Wissenschaft zu tun hat

Punkt. Das wäre ehrlich und seriös. Und dann käme es auch nicht dazu, dass ein Richard Dawkins Millionen scheffelt, indem er alle, die an die Existenz eines höheren Wesens glauben, in die Nähe von Wahnsinnigen rückt.

Anderes Thema, mir ging es darum, dass dein Versuch mit Poppers Falsifikations-Kriterien, zu beweisen, dass die Evolutionstheorie keine Wissenschaft ist, völlig abwegig ist.

A propos: Das Problem besteht auch bei manchen sog. "fundamentalen Lehrsätzen" in der Physik und anderen Bereichen. Nicht nur was Biologie betrifft. Und, bitte: was ist mit dem "Debitismus" in der Wirtschaftswissenschaft? Hat der je eine Chance?

Was soll diese Frage?

Wir diskutieren darüber, wie wissenschaftliches Arbeiten allgemeingültig definiert wird und was eine wissenschaftliche Theorie auszeichnet, da spielen, glücklicherweise, deine und meine Emotionen keine Rolle.

Wenn du der Evolutionstheorie nicht folgen kannst, oder nicht folgen willst, dann ist das deine gutes Recht, Aber bitte nicht so, indem du dieser Theorie ihre Wissenschaftlichkeit absprichst und schon gar nicht mit Popper <img src=" />

Wenn du anderer Meinung bist, dass die Entwicklung eine andere war, dann bitte Fakten auf den Tisch und, das gehört nämlich auch zum wissenschaftlichen Arbeiten, dass man der wissenschaftlichen Erkenntnis, die man in Zweifel zieht ihre Fehlerhaftigkeit mit eigene Experimenten, Beobachtungen, Berechnungen und was auch immer, nachweist.

Fang doch bitte mit den Gegenbeweisen bei diesen Sachen an:

https://www.abiweb.de/kursinhalte/biologie-evolution/belege-der-evolution

Sind ja nur 20 [[zigarre]]

Skeptiker

Werfen wir doch einmal einen Blick auf die Logik? ;-)

nereus @, Sonntag, 11.10.2020, 10:33 vor 1894 Tagen @ heller 3492 Views

Hallo Heller!

Du schreibst: Wer auf ein unlogisches Weltbild VERTRAUEN will, sollte nicht die Logik als BASIS wählen.

Dann schauen wir uns doch einmal die Logik der Evolutionisten an.

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden?
In einer schwer definierbaren „Ursuppe“, die einmal ins Meer und dann wieder an Land verlegt wird oder wissenschaftlicher formuliert:

Zum Ablauf der chemischen Evolution existieren diverse Hypothesen. Sie werden hauptsächlich durch Experimente gestützt, die auf geologischen Erkenntnissen über die damalige chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre, der Hydrosphäre und der Lithosphäre sowie klimatische Bedingungen beruhen. So konnte zwar bereits die chemische Entstehung komplexer Moleküle beobachtet werden, die für biologische Abläufe notwendig sind, jedoch noch keine Bildung eines lebenden Systems.
Die Experimente reichen momentan nicht zur Formulierung einer geschlossenen Theorie aus, die erklären kann, wie das Leben entstand.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Evolution

Der Trick der Evolutionisten dabei ist immer die gleiche Ausrede.
Man weiß noch nicht alles und wird es daher weiter erforschen müssen.
Und ausgerechnet die Leute, die ihre angeblich baldige wahrhaftige Erkenntnis permanent in die Zukunft verschieben, erklären den angeblich geistig Rückständigen, daß sie seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden falsch liegen.
Was hat das mit Logik zu tun?

Wissenschaftlich wäre es, wenn man beide Denkrichtungen immer wieder gegenüber stellt, ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abwägt und dadurch wieder neue Überlegungen zuläßt.
Das permanente Ausschließen einer Theorie beweist schon wie unaufrichtig dieses Denken ist, weil es sich von vornherein als Unbestreitbar erklärt und somit alternativen Möglichkeiten jede Basis raubt.

Wer die Existenz einer geistigen Welt kategorisch ausschließt, argumentiert dogmatisch.
Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun, das ist kristallklare Ideologie im Gewand scheinbarer Naturwissenschaft.

Daher ergreift mich eine kleine heimliche Freude, wenn es plötzlich "erstklassige" Naturwissenschaftler, wie Herrn Kutschera, erwischt, wenn der Gender-Gaga–Schwachsinn ihn mit seiner Peitsche malträtiert.
Genauso denkfaul hat er vor Jahren die Anhänger des Intelligent Design gegeißelt und bei denen ein Auftritts- bzw. Veröffentlichungsverbot gefordert.
Es riecht hierbei ein wenig nach Französischer Revolution, wo die Einpeitscher am Ende selbst das Schafott besteigen mußten.

Die Gottgläubigen sollen permanent ihren Gott beweisen und müssen daher SOFORT liefern.
Die Ungläubigen dagegen verschieben ihre endgültigen Beweise auf der Zeitachse beständig nach hinten und versprechen jedoch DEMNÄCHST Lieferung.

Kleiner Tip am Rande zum „personifizierten Gott“.
Neues Testament: Johannes-Evangelium, 4.24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit sein.“ [[zwinker]]

mfG
nereus

Wissenschaftlich sollte man erst mal wissen was das ist (kleiner Tipp: Definition steht nicht in der Bibel!)

Mephistopheles, Sonntag, 11.10.2020, 12:04 vor 1893 Tagen @ nereus 3218 Views

Hallo Heller!

Du schreibst: Wer auf ein unlogisches Weltbild VERTRAUEN will, sollte nicht die Logik als BASIS wählen.

Dann schauen wir uns doch einmal die Logik der Evolutionisten an.

Wie ist das Leben auf der Erde entstanden?
In einer schwer definierbaren „Ursuppe“, die einmal ins Meer und dann wieder an Land verlegt wird oder wissenschaftlicher formuliert:

Zum Ablauf der chemischen Evolution existieren diverse Hypothesen. Sie werden hauptsächlich durch Experimente gestützt, die auf geologischen Erkenntnissen über die damalige chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre, der Hydrosphäre und der Lithosphäre sowie klimatische Bedingungen beruhen. So konnte zwar bereits die chemische Entstehung komplexer Moleküle beobachtet werden, die für biologische Abläufe notwendig sind, jedoch noch keine Bildung eines lebenden Systems.
Die Experimente reichen momentan nicht zur Formulierung einer geschlossenen Theorie aus, die erklären kann, wie das Leben entstand.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Evolution

Der Trick der Evolutionisten dabei ist immer die gleiche Ausrede.
Man weiß noch nicht alles und wird es daher weiter erforschen müssen.
Und ausgerechnet die Leute, die ihre angeblich baldige wahrhaftige Erkenntnis permanent in die Zukunft verschieben, erklären den angeblich geistig Rückständigen, daß sie seit Jahrhunderten bzw. Jahrtausenden falsch liegen.
Was hat das mit Logik zu tun?

Wissenschaftlich wäre es, wenn man beide Denkrichtungen immer wieder gegenüber stellt, ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abwägt und dadurch wieder neue Überlegungen zuläßt.
Das permanente Ausschließen einer Theorie beweist schon wie unaufrichtig dieses Denken ist, weil es sich von vornherein als Unbestreitbar erklärt und somit alternativen Möglichkeiten jede Basis raubt.

Wenn man von wissenschaftlich redet, dann sollte man mal wissen, was das ist.
Das, wovon du meinst, es wäre wissenschaftliches Vorgehen, ist philosophisches Gelaber, aber keine Wissenschaft

Wissenschaftlich ist nur, wenn man ausschließt, wie es NICHT gewesen sein kann und dann zusieht, was übrigbleibt. Die meisten Leute verwechseln das Ergebnis mit einer Tatsache einer Beschreibung dessen, wie es gewesen ist;, dabei ist es lediglich eine Beschreibung dessen, wie es gewesen sein könnte

Ausgeschlossen werden kann zunächst einmal, dass die Erde und das Leben in 6 Tagen geschaffen wurde. Dafür ist Gott viel zu dumm. Es fehlt im schlicht an Intelligenz für das Design.

Wer die Existenz einer geistigen Welt kategorisch ausschließt, argumentiert dogmatisch.
Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun, das ist kristallklare Ideologie im Gewand scheinbarer Naturwissenschaft.

Gute christliche Vorgehensweise. Mqan unterstellt zunächst einmal etwas und widerlegt das dann wortmächtig., in der Hoffnung, dass das niemandem auffällt. Dabei hast du lediglich deine Unterstellung widerlegt.

Daher ergreift mich eine kleine heimliche Freude, wenn es plötzlich "erstklassige" Naturwissenschaftler, wie Herrn Kutschera, erwischt, wenn der Gender-Gaga–Schwachsinn ihn mit seiner Peitsche malträtiert.
Genauso denkfaul hat er vor Jahren die Anhänger des Intelligent Design gegeißelt und bei denen ein Auftritts- bzw. Veröffentlichungsverbot gefordert.
Es riecht hierbei ein wenig nach Französischer Revolution, wo die Einpeitscher am Ende selbst das Schafott besteigen mußten.

Die Gottgläubigen sollen permanent ihren Gott beweisen und müssen daher SOFORT liefern.
Die Ungläubigen dagegen verschieben ihre endgültigen Beweise auf der Zeitachse beständig nach hinten und versprechen jedoch DEMNÄCHST Lieferung.

Nein, das sind nicht die Ungläubigen, das bist alleine du.

Kleiner Tip am Rande zum „personifizierten Gott“.
Neues Testament: Johannes-Evangelium, 4.24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit sein.“ [[zwinker]]

Was ist Wahrheit?

mfG
nereus


Gruß Mephistopheles

Er nun wieder.

nereus @, Sonntag, 11.10.2020, 16:15 vor 1893 Tagen @ Mephistopheles 3178 Views

Ich hatte auf Hellers Einwände geantwortet, die u.a. lauteten:

Es gibt zahlreiche, aufwändig (auch wesentlich aufwändiger als dieses Beispielvideo) gemachte Filme, die Gott wissenschaftlich und mit Logik, beweisen wollen.
Echt beeindruckend, wie eine Anzahl an Indizien und Impressionen, die Darwins Theorie scheinbar widersprechen, zusammengepfriemelt werden, um eine "umwerfende" logische Kette aufzubauen, dass Darwin nicht (überall) funktioniert.

Dann hatte er den logischen Beweis gefordert.
Auf diese argumentative "Logik" habe ich dann geantwortet.

Wenn Du daraus wieder allgemeines "Leipziger Allerlei" kreierst und mir Wortverdrehung oder Fehldeutung unterstellst, dann ist das Deine Sache, doch mich tangiert das nicht.

Wie schlau Du daher kommst, beweist diese Ansage, die an Arglosigkeit - oder soll ich schreiben Dummheit - kaum zu unterbieten ist.

Ausgeschlossen werden kann zunächst einmal, dass die Erde und das Leben in 6 Tagen geschaffen wurde.
Dafür ist Gott viel zu dumm. Es fehlt im schlicht an Intelligenz für das Design.

Es kann zunächst überhaupt nichts ausgeschlossen werden.

Gute christliche Vorgehensweise. Man unterstellt zunächst einmal etwas und widerlegt das dann wortmächtig., in der Hoffnung, dass das niemandem auffällt. Dabei hast du lediglich deine Unterstellung widerlegt.

Lesen bildet, Meph.
@Heller hatte geschrieben - ich wiederhole es gerne zum zweiten Mal:

Es gibt zahlreiche, aufwändig (auch wesentlich aufwändiger als dieses Beispielvideo) gemachte Filme, die Gott wissenschaftlich und mit Logik, beweisen wollen.
Echt beeindruckend, wie eine Anzahl an Indizien und Impressionen, die Darwins Theorie scheinbar widersprechen, zusammengepfriemelt werden, um eine "umwerfende" logische Kette aufzubauen, dass Darwin nicht (überall) funktioniert.

Wenn ich den "Geist eines Designers" mit dem Geist Gottes gleichsetze, dann glaube ich @Heller richtig verstanden zu haben, auch wenn er eine andere Sicht auf die Entstehung der Welt hat.
Wenn Dir selbst solche einfachen Verständnisfragen unverständlich sind, dann laß es lieber sein .. [[trost]]

mfG
nereus

Mit "Logik" bei Darwinisten und anderen Wissenschaften baust du dir eine Schießbudenfigur auf.

bolte @, Sonntag, 11.10.2020, 12:42 vor 1893 Tagen @ nereus 3136 Views

Darwin und anderen Zweige der moderne Wissenschaften haben oft mit Logik überhaupt nichts zu schaffen. Genauso wenig wie die reine Mathematik Vorgänge in der Natur beschreibt.

Ein Stück Eisen erhitzt dehnt sich aus, tausendmal probiert immer wieder passiert.
Die Vorhersage, dass es so passiert, auch ohne Wärme und praktische Messung, die hat eine hohe Wahrscheinlichkeit und keine Logik, sonst würden die meisten der Brücken einstürzen.
Das die nicht einstürzen ist keine Logik, sondern hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, wenn der Statiker für die Brücke die Wärmeausdehnung mit berechnet.

Einer, der das Folgende beobachtet hat, der hatte keine Logik zur Hilfe:
Luigi Galvani (1737- 1789) entdeckte 1780 durch Experimente mit Froschschenkeln, dass diese zu zucken begannen, wenn sie mit Nadeln aus Eisen und Kupfer berührt wurden, die durch einen Draht miteinander verbunden sind.

Der das beobachtet, der kann sich fragen welche Ursache dahinter verborgen ist?
Im Laufe der Zeit, auch ohne Logik, wurde mit diesem Experiment und vielen anderen Erscheinungen die Elektrizität, die Bewegung von Elektronen in einem Leiter weiter entwickelt, bis in die höchsten Höhen der Halbleiter, der Computer.

Ein andere meint, wenn der das Zucken der Froschschenkel sieht, das ist ein Zeichen von Gott und staunt über dessen Fähigkeiten und Ende der Herrlichkeit.
Wo ist da die Logik?

Der Mensch muss sterben.
Merkel ist ein Mensch.
Also muss Merkel sterben.
Das ist Logik.

Alles andere ist das Herantasten an die Ursachen von bis dahin unerklärbaren Erscheinungen und keine Logik.

Ohne Logik keine Wissenschaft.

Naclador @, Göttingen, Montag, 12.10.2020, 14:02 vor 1892 Tagen @ bolte 2705 Views

Hallo bolte,

Du hast in sofern recht, als sich in den Naturwissenschaften nichts aus der reinen Logik heraus ergibt. Naturwissenschaften brauchen die Empirie als Ausgangspunkt. Aber ohne Logik lassen sich weder aus den Beobachtungen allgemeine Gesetzmäßigkeiten ableiten, noch aus den allgemeinen Gesetzen Erwartungen für den konkreten Einzelfall. Alle wissenschaftliche Erkenntnis braucht die Logik als Grundlage. Nur die Beobachtung selbst ist unabhängig von der Logik.

Gruß,
Naclador

Ich habe nicht behauptet Darwinismus sei logisch, sondern der Film vom Gottesbeweis sei unlogisch.

heller, Montag, 12.10.2020, 17:37 vor 1892 Tagen @ nereus 2704 Views

Schönes Kunterbunt, was sich da entwickelt hat! <img src=" />

Ich habe nicht behauptet Darwinismus sei logisch, sondern der Film vom Gottesbeweis sei unlogisch, obwohl der Film (der Erzähler) vorgibt, logisch vorzugehen.

So ganz verstehe ich also den Bezug zwischen Deinen Ausführungen und meinem Posting, unter das Du sie gesetzt hast, nicht.

Wenn man streng logisch vorgeht, wird man am Ende ziemlich überrascht feststellen, dass man kaum Aussagen über die "äußere Realität" (den gemeinsamen Nenner unserer individuell erlebten Wirklichkeit) machen kann. Und DIE Aussagen, die man noch machen kann, sind unbefriedigend.
Bei COVID-19 z.B. bleiben ein paar Zahlenreihen. Und die legt jeder wieder anders aus und erleben kann man Zahlenreihen überhaupt nicht. Es sind reine Konzepte. Man kann auch schlecht anderen Leuten vorschreiben, wie sie diese Zahlen zu erleben haben. Dennoch wird genau das versucht, mit Eifer, mit Drohungen, mit Gewalt. Selten mit Humor [[sauer]]

Auch so etwas Grundlegendes und Dir so nahes Ding wie ein "Ich" kannst Du nicht beschreiben, da es während der Beschreibung schon wieder davon-gefluscht ist.

Dennoch hilft die logische Untersuchung der erlebten Welt und des Erlebers, um den Konzepten, die wir über sie haben, ad absurdum führen zu können und sie leichter loslassen zu können. Nur dann ist es möglich, der ursprünglichen Natur des Erlebens näher und näher zu kommen, und das "Ich" auch mal Pause machen zu lassen.

Ein gewisser oder auch Wittgenstein hat mal gesagt: "Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."

Das sollte ich dann wohl auch mal tun.

Schönen Abend
Heller

"...die Rechtfertigungen waren oft religiös und die Bevölkerung hat es geglaubt..."

Oblomow, Sonntag, 11.10.2020, 12:00 vor 1893 Tagen @ heller 3143 Views

bearbeitet von Oblomow, Sonntag, 11.10.2020, 12:37

Eine Rechtfertigung, in das Leben des anderen einzugreifen zum eigenen Vorteil, die findet sich immer. Das machen wir selbst übrigens auch, wir finden immer gute Gründe für jeden Scheiß, den wir veranstalten, weil wir GLAUBEN, wir haben Recht.

Und die Bevölkerung (das Volk?) zeichnet sich dadurch aus, dass es glaubt. Jetzt glaubt es gerade, dass das gesundheitliche Heil kommen wird. Das dazugehörige Gebet lautet: Ich übernehme Verantwortung, trage eine Maske, lasse mich impfen und alles wird gut. Wollte eigentlich eine Thread ohne Corona und jetzt fasele ich selbst.

Gehe jetzt gleich laufen, mal vorbei am Max-Planck-Institut, wo die Relikte liegen. Dann denke ich ooch mal über Gott und Evolution nach, ob im Sinne des Frankforters oder weiß der Kuckuck wie...

Schönen Sonntag
Oblomow

Nach meinem Stand haben die beiden Kirchen (ev., kath.) - und ihre Mitglieder - schon ihren Frieden mit der Abstammung aus dem Tierreich gemacht

BerndBorchert @, Sonntag, 11.10.2020, 09:23 vor 1894 Tagen @ aman13 3474 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Sonntag, 11.10.2020, 09:28

Stimmt das? Zumindest habe ich praktisch in Deutschland bzw. aus Rom noch keine Kritik von den Kirchen an der Evol.Theorie gehört.

Kein Wunder, denn die Evolutionstheorie ist etwas, was Darwin eigenlich nur als erster forumuliert hatte, was aber den Menschen schon lange (seit 10.000nden Jahren) bekannt war: Das Züchten von Pflanzen und Tieren - was nichts anderes ist als die praktische Anwendung des Prinzips von Mutation und Selektion, mit Selektion vom Menschen.

Bernd Borchert

Evolution missverstanden?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Sonntag, 11.10.2020, 10:46 vor 1894 Tagen @ aman13 3652 Views

Überleben wird das Gen-Set, welches hinreichend an die Situation angepasst ist. Dümmer werden kann u.U. ein Überlebensvorteil sein (Australien, Koala), wenn so Energie eingespart wird.

Grüße

--
[image]

Afuera!

Tolle Dokumentation

Heinz @, Montag, 12.10.2020, 17:21 vor 1892 Tagen @ Oblomow 2849 Views

Die Schlussfolgerungen sind mehr als zweifelhaft. Das beginnt mit dem Begriff "homo sapiens". Die Geschichte des modernen Menschen beginnt frühestens vor 100.0000 Jahren, aber eigentlich erst vor 50.000. Wie in der Dokumentation festgestellt, stammten die Tierknochen, die gefunden wurden, überwiegend von Gazellen und sonstigem "Kleinwild". Der "Homo sapiens" aber, legte sich mit Großwild an. Mit Mammut und Wollnashorn, mit Säbelzahntiger und Höhlenbären. Was zu ihrer Ausrottung führte. Ich kann mich durchaus der Ansicht der Forscher anschließen, dass das die "Mittlere Steinzeit" ihren Ausgang von Nordafrika genommen hat. Die Annahme, man hätte von einander gelernt, ist aber völlig überzogen. Viel wahrscheinlicher ist es, der "Neue Mensch" hat die Alten ausgerottet.

--
Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

Weiterführende Infos des Max-Planck-Instituts (m.L.)

Oblomow, Montag, 12.10.2020, 18:42 vor 1892 Tagen @ Heinz 2862 Views

https://www.mpg.de/11820357/mpi_evan_jb_2017

Guten Tag Heinz!

Ich finde es einfach nur "wunderbar", dass Samstagabend zur sog. Primetime eine solche Dokumentation läuft. Die beschissene Rundfunkgebühr hat sich dann eben gerechnet, was soll's "Toll" finde ich die Methoden, mit denen Archeologie heutzutage betrieben wird. Klar wird spekuliert, das bleibt wohl nicht aus. Ja, wo sind die Mammutknochen? Weiß nicht, ob die sich da rumtrieben. Falls Du einen guten Linktipp hast oder ein Buch empfehlen kannst, ich würde mich freuen. Ja, ist wohl wahrscheinlich, dass die eine Truppe die andere einfach platt gemacht hat. Kommt ja bis jetzt vor.

Herzlich
Oblomow

Mammutknochen

Heinz @, Dienstag, 13.10.2020, 11:45 vor 1892 Tagen @ Oblomow 2801 Views

Wo sind sie? Z.B. in Häusern - https://de.wikipedia.org/wiki/Meschyritsch_(Kaniw) Gemeinhin gibt man ja den Klimawandel die Schuld am Aussterben. Doch ist nicht nur das Mammut verschwunden, sondern am Eurasischen Kontinent hat mit dem Auftauchen des Menschen ein Massenaussterben aller Großsäugerarten eingesetzt. Dasselbe gilt etwas zeitversetzt für den amerikanischen Kontinent oder für Australien und fast schon wie gestern Neuseeland https://www.spektrum.de/news/jaeger-rotteten-neuseelands-megafauna-aus/1286256
Soviel zu unseren Vorfahren, die im Einklang mit der Natur lebten<img src=" />

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Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

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