Sehr richtig und es geht noch weiter
Alle Mittelständler die ich kenne und die halbwegs erfolgreich seit Jahren ihren Betrieb leiten, vereint nämlich:
- sie kommen von unten, zumeist Jahre als Geselle geschuftet, Meisterbrief in Abendschule und mit nem klapprigen Transit angefangen, heute 6 VW Busse und chices Büro, in der Garage ein 500 SL und ne Harley.
- ihre Kaste haben sie nicht verlassen, Schützenverein, Kegelclub, Stammtischbrüder. Hier macht es einen großen Unterschied, ob ich mit 2.5 k€ oder 12.5 k€ nach Hause gehe. Aber man ist wer, man hat es geschafft
- Malediven zu Ostern, Spanien im Sommer, Bayerischer Wald im Winter (oder Ischgl, u. dgl.) die Kohle kommt, es ist genug da und die 4 Mio. Spahn-Villa ist weit weg.
Das eigene 650 k€ Häuschen mit Pool im Garten reicht, den "anderen" zu zeigen, dass man die Sonnenseite des Lebens erreicht hat
Von denen engagieren sich die wenigsten politisch, ehrenamtlich oder haben sonst wie einen Blick auf gesellschaftl. Probleme. Und weil man in seiner Kaste weit oben steht, wird genossen, dass es einem besser als den "anderen" geht. Man kann sagen ICH HABE ES GESCHAFFT.
Zumeist ist mein Eindruck und den höre ich auch häufiger... Scher dich nicht um das was hinter deinem Zaun passiert, achte, dass vor deinem Zaun die Dinge laufen.
Diese Trägheit, die Fokussierung auf das eigene "...ich will mehr vom Leben" und die fast vollständige Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit führen schon beim kleinen Mittelständler mit vielleicht 1.0 Mio Jahresumsatz und ner Handvoll Mitarbeiter zu völligem Verkennen ebendieser Wirklichkeit.
In deren Realität sind die Probleme beim Finanzamt und bei Mitarbeitern, die bescheissen angesiedelt. Die glauben wirklich, dass geht alles immer so weiter. OK, ein paar haben den Laden so gut laufen, dass sie die Kommunalpolitik noch aufmischen wollen/müssen.
Ich nenne das Wirklichkeitsverlust.
Im übrigen, leider nicht mit Quellenangabe belegbar, weil sehr lange her.
Ich hörte mal im Radio einen Wirtschaftsökonomen, der sehr deutlich machte, dass das größte Problem im deutschen Staat eigentlich der Mittelstand sei.
Einerseits natürlich eine breite Masse an Arbeitgeber, andererseits aber auch ein riesiger Kostenblock in der bürokratischen Verwaltung (Ordnungs-, Gewerbe-, Finanzämter, Berufsgenossenschaften, usw..).
Sein Ideal bestand darin, das beste aus BRD und DDR zu vereinen.
Riesige Konzerne zum einen, VEB´n zum anderen und nur eine Handvoll Kleinbetriebe als Spezialisten, eher in der F&E angesiedelt.
Die Kostenersparnis wäre enorm und die Wettbewerbsfähigkeit könne man schon steuern. Damals (gute 20-25 Jahre her) habe ich mir verwundert die Augen gerieben über den Mumpitz, der da über den Äther ging.
Heute stelle ich mit Erstaunen fest: Wird wohl dahin laufen...
Glück AUF!
Achso und da fällt mir noch ein schöner Satz ein.
Eine gute Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der die Alten einen Baum pflanzen, obwohl sie wissen, dass sie nie in seinem Schatten sitzen werden.
In dieser Gesellschaft muss der Baum nach spätestens 1 Jahr schon Geld abwerfen, sonst passt das ROI nicht und auch sonst wäre die Investition kokolores.
Fröhlich feiernd sinkt das Schiff. Na dann! Prost
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Gruß
Der_Chris
Verhaltensregeln gegenüber deutschen Politkern:
*Verachten* Auslachen* Verhöhnen* Ignorieren*
Und niemals Aufmerksamkeit schenken!