Prioritäten
bearbeitet von NST, Montag, 03.08.2020, 04:09
In Zeiten wie diesen einmal eine kurze Bestandsaufnahme.
Dazu ein kleines Experiment, das jeder selbst überprüfen kann. Wir nehmen 2 beliebige 6 stellige Zahlen und multiplizieren diese. Natürlich alles ohne Taschenrechner oder sonstige Hilfsmittel. Danach machen wir die Probe und dividieren das Produkt dieser 2 Zahlen durch einen der Faktoren. Es wird ein Weilchen dauern, denn die Übung fehlt, aber jeder Leser hier sollte das bewältigen können. Weiter nehmen wir an, man schafft das in 10-20 Minuten.
Was haben mir damit festgestellt- folgendes: all jene welche diese Aufgabe bewältigt haben, können sich eine Zeitspanne auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren und andere Ablenkungen ausblenden. Was glaubt ihr, wieviel der fast 8 Mrd. Menschen auf dem Planeten können das - 50% oder weniger?
Wieviele können das in Deutschland - nach abgeschlossener Grundschule gerechnet - 75% ?
Bin auf eure Schätzung gespannt.
Jetzt das nächste Experiment - dazu muss man nicht einmal das Level der Grundschule beherrschen. Setzt euch bequem hin an einem Ort, wo alle Ablenkungen beseitigt sind. Eure Aufgabe ist jetzt - die gleiche Zeitspanne, die ihr benötigt habt um die Mathe Aufgabe zu lösen, macht ihr folgendes:
Ihr schaltet einfach eure Gedanken ab - egal was ihr gerade denkt, ihr hört einfach damit auf und zwar z.B 10-20 Minuten. Dabei werdet ihr sehr schnell entdecken, ihr könnt das nicht. Ständig kommen Gedanken auf ..... keine Chance.
Wer denkt da? Ihr ? Kann doch nicht sein, wenn ihr den Arm heben wollt, hebt sich der Arm. Das ist ein kontrollierter Ablauf. Das Denken, darüber habt ihr aber offensichtlich keine Kontrolle. Werdet ihr da nicht stutzig oder gar nervös?
Warum nicht?
Etwas nicht kontrollieren zu können, das unseren ganzen Lebenszyklus prägt - und niemand stört sich daran, das erklärt einiges.
In Zeiten von Smartphones und KI - alles erschaffen mit dem Denken, das aber offenbar auf dem einfachsten Level, sich unserer Kontrolle entzieht .....
So schauts aus.
Wir haben jetzt folgendes Problem: Das Denken entzieht sich unserer Kontrolle, man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen, die Produkte unseres Denkens haben uns voll im Griff.
Wir haben komplexe Kultursysteme gebastelt, reden von Debitismus und Geldtheorie sind aber geistige Inkontinenzler, unsere Gedanken können wir nicht kontrollieren, die pissen uns regelrecht an, den ganzen Tag und in der Nacht, aus dem was wir Gehirn nennen.
Dieser Zustand dürfte auf die ganze Menschheit zutreffen - besonders auf die Institutionen, dort wo wir unser Wissen anhäufen ... z.B Harvard, Oxford etc. pp. Alles was dort gelehrt wird, steht unter dem Vorbehalt der geistigen Inkontinenz.
Jetzt zu den Prioritäten:
Babys kommen als Inkontinenzler auf die Welt. Sie lernen mit der Zeit, wie sie das unter Kontrolle bringen. Das gleiche Verfahren angewendet auf das Denken funktioniert auch. Man muss es üben und gezielt trainieren. Ein Verfahren dazu ist Meditation. Auf Deutsch übersetzt: sich einfach an einen ruhigen Ort begeben, sich bequem hinsetzen und sich damit beschäftigen, was dann passiert.
Niemand muss dabei assistieren, keine Vorbeter nötig, keine Religion nötig, kein Geld nötig .... man muss sich nur die Zeit nehmen und üben und zwar so lange, bis die Inkontinenz kontrolliert werden kann. Danach kann man dann anfangen, den Geist mit den wichtigeren Dingen zu trainieren.
Alles andere muss warten. Denn alles was unter der geistigen Inkontinenz produziert wird, stinkt gewaltig nach Pisse und gleicht dem Leben in einer Latrine.
Schwanzus Longus & Inkontinenzia - ich kann jetzt auch Latein .... so lebten unsere Vorbilder, die Römer und Griechen
Gruss
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!