Offener Brief an Eva Buntfieber alias Agent Rainbow -betrifft: "didaktischer Daniel"

Diogenes Lampe, Samstag, 01.08.2020, 14:45 (vor 1336 Tagen)4546 Views

Ich möchte hier als Ergänzung zu meinem letzten Text "Optimismus? Pessimismus? Realismus?" sowie "Post an Müller" einen offenen Brief an die Youtuberin Eva Buntfieber ins Forum stellen, weil mir das die Gelegenheit gibt, meine Sicht zum Umgang miteinander noch einmal zu konkretisieren, aber auch, um öffentlich ein Missverständnis auszuräumen.

Liebe Eva Buntfieber,

erst einmal möchte ich Ihnen herzlich dafür danken, dass Sie meine Texte so professionell wie einfühlsam in Ihren Youtube-Videos vorlesen und meine Arbeit mit so viel Sympathie begleiten. Das hätte ich schon längst tun müssen. Zumal ich Sie jedesmal dafür bewundere, wie leicht Sie meine oftmals leidenschaftlich langen Sätze, die auch für mich eine Herausforderung sind, wenn ich sie mir laut vorlese, bewältigen. Mir gefallen auch Ihre kritischen Kommentare, die Sie immer wieder mal einflechten, indem Sie zu diesem und jenem Ihre Sichtweise in den Raum stellen. Ungeachtet dessen, ob ich sie teile oder nicht, entsteht da für mich ein kleiner innerer Dialog mit Ihnen, den ich beim Zuhören als sehr konstruktiv empfinde. Dabei erlebe ich natürlich auch Ihre Offenheit, Ihren Humor und Ihre Sensibilität als genauso erfrischend, wie Ihr großes Publikum. Das schließe ich aus den vielen begeisterten Kommentaren, die Sie auf Ihrem Kanal erreichen.

Das alles ermutigt mich nun, betreffs Ihrer Deutung meiner Formulierung "didaktischer Daniel" in meinem Text "Post an Müller" meinen Einwand vorzubringen, um einen Irrtum Ihrerseits aus der Welt zu schaffen:

Mit "didaktischer Daniel" habe ich tatsächlich das gemeint, was Sie zunächst als wörtlichen Sinn unter Zuhilfenahme von wikipedia Ihren Zuhöreren erläutert haben. Es hatte keinen anderen Hintersinn als den eines Kompliments an ihn. Denn die Arbeit, die er dort im Unterschied zu Herrn Müller leistet, ist eben nach meiner Beobachtung die, aus dem passiven Zuhörer einen aktiven zu machen. Seine ironischen bis sarkastischen Übernahmen der verordneten Mainstreamvorgaben lösen ja beim Mitdenken gerade durch ihre erkennbare Überzogenheit umgehend inneren Widerspruch aus. Dabei kreist er immer um die Pole Propaganda und Realität. Das macht dann das Hirn aktiv und aufmerksam für die ruhigen und gelassenen Erklärungen Hajo Müllers. Auf dieses didaktische Konzept spielte ich an. Mir gefällt das sehr.

Nun bringen Sie meine Formulierung in einen geheimnisvollen Zusammenhang mit einem Bild, dass den Daniel mit einer Gesichtshälfte mit einem Auge und einen Zeigefinger auf dem Mund zeigt. Offenbar von seiner eigenen Seite im Internet. Für Sie ist das eine besondere Symbolik, die Sie mit anderen Beispielen von anderen Persönlichkeiten erläutern, welche bestimmten politischen bzw. okkulten Kreisen zugeordnet werden können. Damit bringen Sie mich in ein Dilemma. Denn einerseits finde ich es wichtig und richtig, im öffentlichen Raum auf bestimmte Symbole und Gesten zu achten, wenn man bestimmte Personen in bestimmten Zusammenhängen besser verstehen will. Auch ich scanne da meine Umwelt ständig ab. Das vermuten Sie richtig. Andererseits aber setzen Sie in dieser konkreten Sache tiefere Kenntnisse von mir voraus, wenn Sie meinen "didaktischen Daniel" als Anspielung hierzu interpretieren. Die habe ich nicht. Ich kann aber auch nicht beurteilen, ob Sie mit ihren Vermutungen, die sie über meine vermeintliche Anspielung hinaus anstellen, richtig liegen oder nicht.

Ich habe den beiden Herren bisher nur sehr oberflächlich nachrecherchiert. Das kann heutzutage immer nachlässig wie fahrlässig, nicht selten aber auch überflüssig sein. Für mich war das überflüssig. Wie Sie verlasse ich mich oft spontan auf meine Instinkte. Die signalisierten mir im Falle der Beiden sofort Sympathie. Wie sie das auch bei Ihrer Stimme taten. Sie alle Drei erweitern denn auch wirklich meinen Horizont, jeder auf seine Weise und insofern fühle ich mich auch von Herrn Müller und Herrn Mantey nicht fehlgeleitet.

Wenn ich das "Denkwerk" sehe, gleiche ich das Wissen von Herrn Müller mit meinem ab. Das setzt bei mir einen kreativen Prozess in Gang, der es auf die Vertiefung unserer historischen Kenntnisse und einen schärferen Blick auf Gegenwart und Zukunft abgesehen hat. Dass Herr Müller einen Kaiser wiederhaben will und ich nicht, regt mich an, meine Gründe für mich selbst zu präzisieren, denn ich finde seine Argumentation ist zu stichhaltig, um sie als Phantasterei beiseite zu wischen. Also muss es auch meine sein, will ich mich öffentlich dazu äußern. Das ist jedenfalls mein Anspruch an mich selbst, den ich in dieser Sache leider noch nicht wirklich erfüllt habe, was den öffentlichen Teil betrifft. Ich bin da mit meinen Entwürfen im Kopf noch im Skizzenstadium.

Was mich an Herrn Müller als leidenschaftlichen Verfechter eines neuen deutschen Kaiserreichs grundsätzlich überzeugt, ist, dass ich ihn überhaupt nicht als borniert erlebe. Er hat ein wichtiges Anliegen, untermauert es sachlich, doch nie stupide, und ich bedauere, dass Sie seine oftmals flapsige verbale Erledigung anderer Ansichten nicht seinem typisch sächsischen Humor zuordnen, sondern als verletzend empfinden. Dabei ist das Deftige ja gerade auch in Bayern nichts für die Sonntagsschule. Es ist für mich sogar ein selbstironischer Kontrast im Sinne von "Außen hui, innen pfui!", oder von "Adel verpflichtet" zum Örtchen, wo auch der Kaiser zu Fuß hin geht. Dass der Herr Müller einen Schalk im Nacken hat, ist sicher nicht zu übersehen. Boshaftigkeit konnte ich bisher nicht an ihm wahrnehmen. Dafür aber Güte und echten Humor, auch wenn das manche überraschen wird. Auf mich wirkt er sehr authentisch.

Ich möchte Ihre Verdachtsmomente nicht infrage stellen. Noch weniger, dass Beide einen Hintergrund haben könnten, den sie uns verheimlichen. Kann natürlich sein, muss aber nicht. Ich lasse mich da, bis Konkreteres bekannt wird, auf beide Möglichkeiten ein, die sie für mich aber so oder so nicht toxisch werden lassen. Aus ihrem Ziel machen sie ja keinen Hehl. Wer sie da im Hintergrund unterstützt, macht mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch bestenfalls neugierig, nicht stutzig. Mich interessiert, was sie zu sagen haben und mir gefällt, wie sie es medial umsetzen. Das geht mir bei Ihnen genauso, auch wenn "Agent Regenbogen" ja auch eine sehr starke Symbolik ist, die manche sehr gründlich missverstehen könnten, die mit Ihrer Welt nicht vertraut sind. Das wissen Sie als Kennerin der Materie ja selbst.

Ich verfolge Ihre Arbeit wie die von Hajo Müller und Daniel mit viel Sympathie und Gewinn. Jeder von Ihnen leistet so wichtige Arbeit für die, die Ihnen zuhören. Auch mir wurden gerade unlautere Motive unterstellt. Keiner von uns Aufklärern kann da heute sicher sein. Denn die allgemeine Verunsicherung ist natürlich groß. In der Tat sind überall Leute unterwegs, die angeblich aufklären wollen, aber ihre Mitmenschen zum Besten halten. Vorsicht ist hier sicher die Mutter der Weisheit. Deshalb nehme ich solche Vorwürfe und Verdächtigungen gegen mich auch nicht übel. Mein Weg aus dem Dilemma: Wem gehe ich auf den Leim und wem nicht? - aber ist der, so oder so immer bereit zu sein, dazuzulernen. In meiner Vorgehensweise bin ich da mal mit dem Apostel Paulus ganz einig: "Prüfet alles und nehmt das Beste!"

in herzlicher Verbundenheit
Ihr Diogenes Lampe


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