Wirecard heute wieder -45%, jetzt bei 21,90 (kommt von über 100). (mT)
bearbeitet von DT, Freitag, 19.06.2020, 11:12
Ich hoffe, daß die Verbrecher im Vorstand, die meiner Meinung nach (virtuelle) Gelder im Kreis geschoben haben und sich seit Jahren jeglicher Prüfung entziehen, endlich verhaftet und entsprechend verurteilt werden. Wieso steht nicht längst die Staatsanwaltschaft und Aschheim und sorgt dafür, daß die drohende Fluchtgefahr nicht zur Realität wird.
The chickens come home to roost.
Vorstand Markus Braun
Markus Braun kommt selber von KPMG, weiß also, wie man Bilanzen "massiert" und die Prüfer an der Nase herumführen kann. Wie bei ENRON geht das aber nur eine bestimmte Zeitlang. Ist die Frage, ob er via Strohmännern und vielleicht via gebunkerter EM für die Zeit nach dem Knast (oder Bewährung/Freispruch) genügend Kohle für das Leben danach zur Seite legen konnte.
COO (bis gestern) Jan Marsalek
2 Milliarden Betrug müßte im Vergleich mit Steuerhinterziehern zu etlichen Jahren Gefängnis führen, wie Madoff in USA (150 Jahre Gefängnis), Jeff Skilling und Kenneth Lay (Enron, 24 Jahre Gefängnis bzw. Tod), usw. Ich fürchte aber, daß in D wieder mal eine komplett inkompetente und korrupte Judikative keine harten Strafen aussprechen wird, sonst säßen auch Betrüger wie Stefan Leusder, Jens Nonnenmacher & Co längst hinter Gittern.
Die Frage ist, ob wir das eines Tages auch bei Tesla und Elon Musk sehen werden. Die Dausent bei VW mit den Manipulationen an der Aktie durch Wendelin Wiedeking, der anstatt in Stammheim einzusitzen sein fettes Leben in Bietigheim-Bissingen führt, sind noch in guter Erinnerung. Natürlich auch unser "Freund" Joe Ackermann, der in St. Gallen seine Hunderte zusammengerafften Millionen in Sicherheit gebracht hat. Auch der Spezialfreund Gerhard Bruckermann ist mit seinen 100 zusammengerafften Millionen abgetaucht.
Wirecard
PS: Vielleicht gebe ich die gut 20 EUR aus und hole mir eine Aktie, damit ich an der HV teilnehmen kann, die wohl sehr turbulent werden wird, wenn es Wirecard bis dahin noch gibt. Ergänzung: Kauf 1 Wirecard für 24 EUR.
PPS: Grade reingekommen:
MAKATI/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Indizien für einen für einen Betrugsfall von großem Ausmaß um den Dax -Konzern Wirecard scheinen sich zu verdichten. Die philippinische Bank BDO Unibank, bei der angeblich eines von zwei fraglichen Treuhandkonten für Wirecard geführt wurde, erklärte am Freitag, dass das deutsche Unternehmen kein Kunde sei: "Das Dokument, in dem die Existenz eines Wirecard-Kontos bei BDO behauptet wird, ist ein manipuliertes Dokument, das gefälschte Unterschriften von Bankangestellten trägt", hieß es in der Stellungnahme des in der Stadt Makati ansässigen südostasiatischen Geldhauses. "Der Fall ist an die Zentralbank der Philippinen berichtet worden." Zuvor hatte die US-Nachrichtenagentur Bloomberg über die Stellungnahme berichtet.
Im Mittelpunkt des Bilanzskandals stehen zwei asiatische Banken und ein Treuhänder, der seit Ende vergangenen Jahres für Wirecard die Konten verwaltet. Auf den Konten waren angeblich 1,9 Milliarden Euro verbucht. Die für Wirecard tätigen Bilanzprüfer bezweifeln jedoch mittlerweile, dass diese 1,9 Milliarden Euro tatsächlich existieren. Wirecard selbst fürchtet einen "gigantischen" Milliardenbetrug und will Strafanzeige erstatten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Am Freitagmorgen war Wirecard allerdings für Rückfragen zunächst nicht zu erreichen./cho/mis/stk
Das klingt nach Flowtex und Manfred Schmider, der bei Flowtex auch Luftbuchungen machte. Aber er war nicht im Dax.
https://www.landeskunde-baden-wuerttemberg.de/flowtex-skandal.html
Die Bohrsysteme des Unternehmens sollten unterirdisch - "horizontal" - Löcher buddeln zur Kabelverlegung. Aufwendiges und teures Aufgraben der Oberfläche wähnte man sich mit diesem Verfahren sparen zu können. Doch es war in der Realität viel mehr ein riesengroßes Schneeballsystem. Ein Wirtschaftskreislauf von "echten Geschäften mit nicht existierenden Maschinen". Dazu hatte man eine eigens eingerichtete Phantomfirma namens "KSK guided microtunneling GmbH", von der die Maschinen angekauft - und dann "weiter geleast" wurden.
FlowTex verkaufte die fingierten Bohrsysteme an Leasinggesellschaften und Banken und leaste die Maschinen wieder zurück (Sale-Lease-Back-Transaktion), damit die Leasinggesellschaften den notwendigen Marktbedarf für eine Kreditfinanzierung bei den Banken nachweisen konnten. Der Gewinn des Betrugs waren die den Leasinggesellschaften für den Kauf der nicht existenten Bohrmaschinen gewährten Kredite. In besten Zeiten soll die Unternehmensgruppe damit angeblich bis zu 1,3 Milliarden D-Mark Jahresumsatz gemacht haben.
Im Jahr 2000 wurde dem Ex-Geschäftsführer Manfred Schmider und weiteren Mitarbeitern Betrug nachgewiesen, der einen Schaden von rund 2,9 Milliarden Mark angerichtet haben soll. Die Verantwortlichen wurden 2002 zu sechs bis zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt; die Verurteilung zu zwölf Jahren Haft für Manfred Schmider wurde auf seine Revision hin auf 11 Jahre und 6 Monate reduziert. Am 2. Oktober 2007 wurde Manfred Schmider auf Bewährung entlassen, nachdem er zwei Drittel seiner Strafe verbüßt hatte.
Der Autor Meinrad Heck schreibt von rund 12 Millionen D-Mark, die zwischen 1995 und Ende 1999 von Schmiders Konten abflossen, deren Verbleib bis heute ungeklärt ist - die aber "in sehr engem zeitlichen Zusammenhang" stünden mit Geldübergaben in bar im Fürstentum Liechtenstein.
Manfred Schmider, 2. von rechts, mit Ministerpräsident BW Erwin Teufel