BOE: Staatsfinanzierung seit 1694

Miesepeter, Mittwoch, 27.05.2020, 14:09 (vor 1430 Tagen) @ SevenSamurai1555 Views

Den kann man noch lange, lange, lange, lange Zeit melken. Der findet das sogar gut.

Yep. Weil die meisten Kühe es doch vorziehen, jeden Tag ein bisschen gemolken zu werden, vor allem wenn ansonsten die Alternative das Schlachthaus ist.

Man muss nur schauen, wie lange der Dollar, oder der Pound Sterling bereits analoge Zyklen durchlaufen, ohne dabei zerbrochen zu sein. Die Währungspolitik wurde mehrfach umdefiniert, aber die Werteinheit ist immer noch da. Und dass die Kaufkraft eines Maßstab-Dollars vor 100 Jahren vielleicht 100 oder 200 mal grösser war als heute: wen interessierts ausser ein paar Nischen-Fundamentalisten, und warum sollte es Joe Sixpack auch interessieren, selbst wenn er es verstünde?

Es ist der Job der Notenbanken, das Wirtschaftssystem - und durchaus auch das Herrschaftssystem - in erster Linie durch Monetarisierung von Schulden dergestalt liquide zu halten, daß weder eine weggaloppierende Inflation, noch eine deflationäre Implosion das System zu Fall bringen, notfalls selbstverständlich auch mittels Staatsfinanzierung. Wer glaubt denn ernsthaft, eine Notenbank könnte oder wollte einen Staat widerstandslos in den Bankrott zwingen und sich dabei die eigene Rechtsgrundlage entziehen??

Inzwischen hat man mehrere Jahrhunderte Erfahrung darin, wie Notenbankpolitik austariert werden kann, und die Leute dort machen das beruflich, auf hohem Niveau. Es wundert mich immer wieder, wie viele Hobby-Volkswirte hingegen felsenfest davon überzeugt sind, es fundamental besser zu wissen als die Profis, selbst dann, wenn sie von der real zu beobachtenden Wirklichkeit ein ums andere Mal widerlegt werden.....

Gruss,
mp


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