Bei den verdammten Zahlen muss man unter die Oberfläche blicken

Brendan, Dienstag, 12.05.2020, 11:48 (vor 1455 Tagen) @ Arbeiter3163 Views

Bei den verdammten Zahlen und diesem speziellen Virus muss man tiefer unter die Oberfläche blicken, als man es normalerweise gewohnt ist.

  • Das Hauptproblem mit den Zahlen ist zum einen das unmögliche Meldesystem, das über Krankenhäuser und Gesundheitsämter läuft. Diese Zahlen werden - sofern die überlasteten Mitarbeiter Zeit haben - entweder elektronisch oder mittels Fax (!) übertragen. Hierdurch ergibt sich auch der mittlerweile berühmt gewordene Melderückstand, der vor allen Dingen an Wochenenden die Zahlen verzerrt. Zu allem Übel sind die Krankenhäuser und Ämter selbst während einer Notsituation - wie wir sie aktuell erleben - nicht gezwungen die Zahl von Neuerkrankten und Genesenen überhaupt zu übermitteln, weshalb das RKI vor allen Dingen die Zahl der Genesenen schätzen muss.
  • Ein weiteres Problem mit den Zahlen ergibt sich durch die Eigenart von Sars-CoV2, dass etwa achtzig Prozent der Infizierten nur sehr schwach oder überhaupt nicht erkranken. Diejenigen, die in der Statistik als gemeldete Fälle gelten, sind in der Regel die restlichen zwanzig Prozent der Infizierten, die entweder schwer oder sogar kritisch erkranken.
  • Massentests wie in Südkorea durchgeführt - und in dem von Dir verlinkten Bericht aus "Berlin direkt" erwähnt - würden tatsächlich ein wesentlich besseres Lagebild ermöglichen. Nur leider fehlt es dazu an der nötigen Anzahl Testkits. Vielleicht sollte man diese aus Südkorea besorgen. Die gehen dort gerade eh weg wie geschnitten Brot und sind in aller Welt begehrt.

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Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Abraham Lincoln


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