Medizinische Massnahmen Baselland COVID 19
Baselland hat als erster Deutschschweizer Kanton den Shut down eingeführt.
Ich finde dabei vor allem die medizinischen Massnahmen bemerkenswert schnell und umfassend:
Auf Anregung des Kantons und der Ärztegesellschaft Baselland hat gestern der kantonale Krisenstab den ganzen Tag ein Konzept zur Bewältigung der aktuellen Situation erarbeitet.
Die aktuellen epidemiologischen Zahlen zeigen, dass wir auf dem Stand Italien vor zehn Tagen sind. Wir rechnen in einem Szenario mit «moderate mitigation» mit einem massiven Fallzahlenanstieg, welcher alleine in BL etwa 60 Beatmungsplätze erfordert.
Der Regierungsrat wird deshalb heute Abend beschliessen und kommunizieren:
1. Es werden zwei Abklärungszentren aufgebaut. Start 18.3, also diesen Mittwoch.
2. Der Standort Bruderholz des KSBL wird ab 20.3., diesen Freitag, zum offiziellen Referenzspital COVID-19 des Kantons.
Der Regierungsrat wird deshalb beschliessen:
Das Bruderholzspital wird ab sofort als Referenzspital COVID-19 des Kantons definiert
Sofortiger Aufnahmestopp für alle planbaren Fälle für alle öffentlichen und privaten Spitäler
Sofortiger Stopp für planbare ambulante Sprechstunden und Diagnostik aller Spitäler
Dem kantonalen Krisenstab wird die Kompetenz eingeräumt, notwendige Ressourcen (Personal, notwendige Strukturen, Einrichtungen, Medizintechnik) zu Gunsten des Referenzspitals COVID-19 zuzuweisen,
In den Abklärungszentren (von der AeGBL und Hausärzten betrieben) sollen die Patienten untersucht werden, auf die Ergebnisse warten und dann je nach Befund triagiert oder in Quarantäne etc. geschickt werden. (Erinnert mich an China)
KSBL muss bis 20.3, also Freitag, die Spitäler «trennen» damit die positive und die negative Kohorte separiert werden. Diese einschneidende Massnahme bedingt weitreichende Massnahmen an den Standorten. In einer ersten Phase werden Patienten verlegt oder entlassen und auf das elektive Geschäft in allen Spitälern des Kantons verzichtet. In der zweiten Phase werden die notwendigen Ressourcen auch bei anderen (privaten) Spitälern requiriert. Das Referenzspital wird innert einer Woche nur noch für COVID 19 Patienten transformiert, die Beatmungsakapizitäten sollen auf 60 Plätze verdreifacht werden. Was auch diskutiert wird (Details folgen zu gegebener Zeit) ist eine Umstellung der Einsatzpläne auf 12h Schichten im 5-Tagebetrieb, danach 5 Tage lang (=Corona Inkubationszeit) frei – Details sind ebenfalls noch nicht definiert."
Mir scheint, dass dort jemand die Dringlichkeit der Lage wirklich begriffen hat.
Ob 60 Beatmungsplätze reichen werden, wird sich zeigen.
Gruss Diego