Hallo Zandow
"Das Schwert ist die Achse der Welt."
Charles de Gaulle
Im Oktober 1962 gab es eine Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der UdSSR um die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen mit Atomsprengköpfen auf Kuba. Als der sowjetische Botschafter Sergei Alexandrowitsch Winogradow schon im Sommer 1961 auf die Schrecken eines möglichen Nuklearkonflikts hinwies, erwiderte de Gaulle (S. 527):
"Eh bien, Monsieur l' Ambassadeur, dann sterben wir eben gemeinsam."
In dem Beitrag über das Prinzip 'Rückzug und Wiederkehr' hatte ich schon auf de Gaulles politisches Leben hingewiesen - er besaß eben die nötige Distanz zum historischen Geschehen und wohl auch zum Leben. Helmut Schmidt hatte schon recht mit seinem Hinweis, dass die Politiker und ihre Beraternetzwerke, die keine direkten Kriegserfahrungen mehr haben, nicht wissen, was sie sagen und was sie tun.
Peter Scholl-Latour zitiert Le Monde (S. 189):
Frankreich kann sich nicht ständig in einem Mann verkörpern, der wie ein Denkmal seiner selbst erscheint. Eine solche Situation bietet sich alle zwei bis drei Jahrhunderte einmal. Zwischendurch muß Frankreich jenen Männern überlassen werden, die der Vorstellung vom typischen Franzosen entsprechen: Männer von rundem und friedlichem Aussehen, die jedoch Charakter und Energie besitzen, Männer, hinter deren Lässigkeit und Lust am Leben sich stiller Mut, Arbeitseifer und viel gesunder Menschenverstand verbergen. Für de Gaulle ist Georges Pompidou so etwas wie sein gutes Gewissen.
Gruß – Ostfriese
Quellen:
https://www.amazon.de/Leben-mit-Frankreich-Peter-Scholl-Latour/dp/3421063990
https://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=388311