Taktschaltungen bei LED's
Ein Mitleser bat mich, für ihn folgende Leserzuschrift zu veröffentlichen:
"Warum schreibe ich das Folgende? Ich möchte gerne das Verständnis für Techniken, die uns heute selbstverständlich umgeben, wecken, damit die Menschen sie richtig einordnen können.
Grundsätzliches zur LED
LED's werden mit Gleichspannung angesteuert, die LED emittiert daraus Licht in von der Bauart abhängigen Wellenlänge (also Lichtfarbe).
Die LED selbst taktet nicht, ist hier also - noch - nicht vergleichbar mit DECT oder WLAN (siehe http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=501216).
Erst in den letzten Jahren, in denen Beleuchtung mittels LED's modern geworden ist, hat man angefangen, LED's mit pulsierender Gleichspannung anzusteuern, im Prinzip könnte man sagen sie werden mit 0 und 1 angesteuert (0 = null Volt, 1 = zulässige Vorwärtsspannung plus x). "plus x" deswegen, weil man damit eine höhere Lichtausbeute erzielt, diese überhöhte Spannung würde aber die Lebensdauer der LED mehr oder weniger stark verkürzen, abhängig eben vom "plus x". Das Impuls-/Pausenverhältnis ist dabei variabel und entscheidend, denn in den "Pausenzeiten" (= null Volt) kann sich das Silizium in der LED wieder "erholen", die Lebensdauer der LED wird nicht mehr massiv, sondern nur "etwas" verkürzt, so dass sich die ganze Technik eben noch vermarkten lässt.
Optisch funktionieren tut dies aus zwei Gründen:
- die LED wird nicht schlagartig dunkel sobald null Volt anliegen, sie glimmt sozusagen etwas nach
- das menschliche Auge ist ebenfalls "träge" und nimmt diese getaktete Lichtquelle nicht als solche, sondern als eine ständig leuchtende wahr
Alles in Allem aber hat das nicht mehr viel mit der klassischen Anwendung von LED's zu tun.
So, summa summarum ist also nicht die LED der "Bösewicht", sondern die elektronische Schaltung für die getaktete Ansteuerung. Diese Taktschaltungen, sogenannte Schaltnetzteile, werden neben industrieller Anwendung seit relativ langer Zeit (mehrere Jahrzehnte) auch in allen haushaltsüblichen Geräten und auch KFZ's eingebaut. Diese arbeiten mit Frequenzen zwischen etwa 10kHz und 1Mhz, die dabei durchlaufenden elektrischen Leistungen dürften bestimmend sein für die Schädlichkeit auf Organismen wie z.B. dem menschlichen. In diesem Zusammenhang sollte man sich dann auch der SNT's in PC's bewusst sein, da sitzt man meist recht nahe daneben. Selbst die CPU's im PC takten mittlerweile mit bis zu 4Mhz. Kann mich noch erinnern als die ersten PC's mit Pentium Prozessoren erschienen, damals witzelten wir Elektroniker noch, dass nun die Mikrowelle direkt auf dem Schreibtisch steht.
Aus der Praxis: ein mir bekannter Privatfunker erzählte mir, dass er abends, sobald Beleuchtung in Wohnräumen erforderlich ist, kaum mehr funken kann, weil so viele Störungen auftreten. Er macht dafür die in den umliegenden Neubauten häufig installierten LED-Beleuchtungsanlagen und auch Energiesparlampen (diese werden auch getaktet) verantwortlich.
Ich selbst plane derzeit LED-Beleuchtungen für die Wohnung selbst zu bauen, in nicht getakteter Technik, um die gewünschte Lichtausbeute zu erzielen muss dafür die Anzahl der eingesetzten LED's erhöht werden. Wenn ich dabei ein kleines Schaltnetzteil verwende (zur Umwandlung von 230V Netzspanung in z.B. 5V Gleichspannung zur Ansteuerung der LED's) habe ich schon wieder einen Takt-"Strahler" mehr in der Bude.
Was das Thema "blaues Licht" angelangt würde ich sagen, dass auch im Lichtspektrum von Tages-/Sonnenlicht der Blauanteil enthalten ist, dessen Schädlichkeit sollte wohl grundsätzlich und vor allem seriös untersucht werden.
Um meine Zeilen sarkastisch abzuschliessen: das Leben führt unweigerlich zum Tod, ist also schädlich."
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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."
William Keith Chesterton