Unterwanderung der katholischen Kirche

Scupoli, Mittwoch, 09.10.2019, 14:46 (vor 1877 Tagen) @ nereus5489 Views

Dass es eine freimaurerische Unterwanderung der katholischen Kirche gibt, ist als sicher anzunehmen. 1861 veröffentlichte Papst Pius IX., auf private Kosten, ein ihm zugespieltes Dokument der italienischen Loge der "Carbonaria" (Köhlerei), in dem von freimaurerischer Seite angekündigt wird, die Kirche zu unterwandern und eine "Revolution in Tiara und Chormantel" herbeizuführen. Auszug aus der Alta Vendita

1917 feiern die Freimaurer das 200-jährige Bestehen der Londoner Großloge. In Rom paradierten die Logenbrüder bis vor den Vatikan, sangen Giosué Carduccis berühmte Satanshymne und trugen Transparente mit der Aufschrift "Satan wird im Vatikan regieren und der Papst wird sein Sklave sein". (Ein Autor, der die Thematik in jüngerer Zeit aufgearbeitet hat, ist Dr. Taylor Marshall mit seinem Buch "Infiltration".)

Dass die Infiltration erfolgreich verlief zeigte bereits das Konklave von 1903, das letzte Konklave, in dem ein katholischer Monarch, Kaiser Franz-Joseph, sein Veto gegen einen papabilen Kandidaten einlegte. Es handelte sich damals um Kardinalstaatssekretär Mariano Rampolla del Tindaro, seines Zeichens Freimaurer und Mitglied im O.T.O. Der Kaiser selbst hatte für die Freimaurerei nichts übrig (sein Sohn Rudolf dafür umso mehr, dessen Putschversuch jedoch scheiterte, weswegen er sich 1889 das Leben nahm). Es folgte statt Rampolla mit Giuseppe Sarto ein Papst, der unter dem Namen Pius X. versuchte, gegen diese Unterwanderung zu arbeiten: Er schrieb u.a. eine ellenlange Enzyklika "Pascendi" in der vor modernistischen (=freimaurerischen) Ansichten warnte. Pius verlangte zudem von jedem Geistlichen, einen Antimodernisteneid abzulegen.

Genutzt hat es wenig, denn die von Pius X. kritisierten Strömungen setzten sich innerhalb der Kirche durch und bestimmten maßgeblich die Agenda des 2. Vatikanischen Konzils, zusammen mit (Diogenes wird\'s freuen) jesuitischen Theologen, wie Henry de Lubac SJ oder Karl Rahner SJ. Ratzinger war zunächst mit von der Partie, distanzierte sich im Verlauf der Jahre jedoch zusehends, wenn auch nicht vollständig. Ich möchte hier nicht mit theologischen Debatten langweilen, der kirchengeschichtliche Teil ist wahrscheinlich schon einigen Lesern zu viel. Die Dinge, die ich hier anreiße, haben jedoch letztlich globale Auswirkungen - auch auf Nichtkatholiken.

Mit dem Konzil einher ging etwas, was Befürworter als Erneuerung bezeichnen, traditionalistische Kritiker hingegen als Selbstzerstörungsprozess. Letztere sollten Recht behalten. Die Kirche hat sich im Zuge des Konzils und der anschließenden Liturgiereform selbst kastriert und vermag dem freimaurerischen (jesuitischen? venezianischen?) Zeitgeist kaum noch etwas entgegenzusetzen. Hinzu kommt der Missbrauchsskandal, der letztlich die moralische Autorität des Klerus endgültig untergraben hat. Dieser Tage wird Papst Bergoglio SJ im Rahmen der "Amazonassynode" die Kirche wohl vollends vor die Wand fahren und zu einer Ökotruppe mit Weihrauch, Glockengeläut und Federschmuck umzuformen versuchen. Dann ist die letzte ideologische Bastion gegen eine NWO gefallen.


@Diogenes Lampe

auf die Rolle des Jesuitenordens, sowie der Malteser wäre noch einmal gesondert einzugehen, mein Beitrag ist jedoch jetzt schon lang genug. Ich würde auch nicht alles den Jesuiten in die Schuhe schieben wollen (wohl aber vieles). Ein viel zu wenig beachtetes Schlüsseldatum scheint mir der 10.12.1508, der Gründungstag der Liga von Cambrai zu sein. Dazu aber ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mehr.


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