Rätsel um gefundenen Skoda im Kasseler Stadtteil Forstfeld
Die Polizei will das gesuchte 2. Auto gefunden haben, wie die HNA berichtet.
Nach Informationen der HNA haben Ermittler in der Heinrich-Steul-Straße in Kassel-Forstfeld ein Auto mit Wartburgkreis-Kennzeichen sichergestellt.
Dabei soll es sich um den Skoda handeln, dessen Schlüssel Beamte während der Durchsuchung im Haus des Tatverdächtigen Stephan Ernst gefunden haben.
Der Wagen soll auf den Schwiegervater zugelassen sein.
Ein Zeuge will in der Tatnacht neben dem Caddy, in dem Ernst unterwegs gewesen sein soll, noch ein zweites Fahrzeug in Istha gesichtet haben, das in aggressiver Art durch den Ort gefahren sein soll.
Quelle: https://www.hna.de/kassel/fall-luebcke-raetsel-gefundenen-skoda-kasseler-stadtteil-fors...
OK, so weit so gut.
Was soll aber nun das Rätsel daran sein?
Die Heinrich-Steul-Straße im Stadtteil Forstfeld ist geprägt von Hochhäusern. Am Rande davon gibt es viele Parkmöglichkeiten – mitunter lässt sich hier auch ein Auto abstellen, das in der Folge niemand groß bemerkt.
So soll hier auch ein Skoda mit Kennzeichen aus dem Thüringer Wartburgkreis (WAK) gestanden haben, für den es dann aber doch Interessenten gab: die Ermittler im Mordfall Walter Lübcke.
Nach Informationen der HNA* haben sie einen Skoda sichergestellt, der in diesem Fall durchaus eine Rolle spielen könnte.
Anwohner berichten, dass vor annähernd zwei Wochen zwei Ermittler von Wohnung zu Wohnung gegangen seien und sich nach einem Auto erkundigt hätten, das am Ende der Heinrich-Steul-Straße gestanden haben soll – Richtung Windhukstraße. Auch vorbeigehende Passanten hätten die Ermittler befragt. Kurze Zeit später sei das Auto dann abgeholt worden. Es wird nun nach Spuren untersucht.
Vor 2 Wochen schon?
Über jede gefundene Nazi-Devotionalie wurde ausgiebig berichtet, doch das man Fahrzeug Nr. 2 sicherstellte, war bislang unbekannt.
Was aber könnte es mit dem Auto auf sich haben?
Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich dabei um jenen Skoda, den die Beamten im Zuge der Ermittlungen im Mordfall Walter Lübcke zunächst nicht aufgefunden hatten. Während der Hausdurchsuchung nach der Festnahme des dringend Tatverdächtigen Stephan Ernst hatten sie nur den Schlüssel für einen Skoda in einem CD-Fach eines Radios entdeckt, das im Gäste-WC stand.
Wie gesagt, jeder darf einmal seinen Autoschlüssel in dem CD-Fach seines Laptops oder seiner Musikanlage hinterlegen.
Selbst mit einem Schlüsselersatz ist das nicht wirklich einfach.
Stephan Ernsts Wohnhaus auf dem Lindenberg und der Fundort des Autos liegen annähernd einen Kilometer entfernt voneinander.
Der Typ hatte fast 14 Tage Zeit das Auto „irgendwo“ zu entsorgen/verstecken.
Nein, er beließ in einer Hochhaus-Siedlung, also da wo bekanntlich niemand wohnt.
Die Frage ist nun, ob der Fund des Skodas neue Aufschlüsse gibt über die Tat – und ob es sich um jenes Fahrzeug handelt, das schon einmal im Fokus stand. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, dass ein Wagen mit Kennzeichen aus dem Wartburgkreis auf Stephan Ernsts Schwiegervater zugelassen sein soll. Dieses Auto soll demnach schon bei einer Veranstaltung der inzwischen verbotenen rechtsextremen „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene“ in Hessisch Lichtenau geparkt haben. Bis 2004 soll dieser Wagen zudem bei weiteren rechtsextremen Veranstaltungen gesehen worden sein.
Auch der nun in der Heinrich-Steul-Straße gefundene Skoda ist nach Informationen unserer Zeitung auf Stephan Ernsts Schwiegervater zugelassen.
Dann fragt doch einfach mal den Schwiegervater.
Da käme man ggf. ein ganzes Stück weiter.
Zudem gibt es da noch die Aussage eines Zeugen aus der Tatnacht des 2. Juni.
Er will gesehen haben, dass zwei Fahrzeuge in aggressiver Art durch den Ort gefahren sind. Eines der Autos wurde von ihm als ein VW Golf Caddy beschrieben.
Ein solcher – grauer – VW Caddy ist auf Stephan Ernsts Frau zugelassen.
Die Frau soll aber in einer Vernehmung angegeben haben, dass dieses Auto ausschließlich von ihrem Ehemann gefahren werde.
Ob es dieses zweite Auto am Tatort tatsächlich gegeben hat und ob es sich – wenn ja – um den nun gefundenen Skoda handelt, ist bisher nicht geklärt.
Der Generalbundesanwalt wollte sich dazu nicht äußern.
D.h., Stephan Ernst war nicht alleine vor Ort sondern mit einer zweiten Person, falls die Fahrzeuge ident sind.
Selbst hartnäckigste Nazis schaffen es nicht zwei Autos gleichzeitig zu fahren.
Vor Ort heißt in diesem Fall, er war in der Nähe des Tatorts, z.B. auf der Kirmes.
Er kann aber auch auf dem Grundstück gewesen sein.
Trotzdem wirkt die Story sonderbar.
Wenn der PKW mit der Tat im Zusammenhang steht, dann hätte er die Mühle verstecken können (Garage, Unterstand, Verschlag u.a.).
Nein, sie wird sehr „Bevölkerungsnah“ platziert, so daß man sie keinesfalls übersehen kann.
Ob man dort wohl ein braunes Manifest im Handschuhfach finden wird oder gar ein persönliches Andenken von Herrn Lübcke?
Es müffelt immer mehr nach NSU-Kopie.
mfG
nereus