Spannende Gedanken lieber Bernd,
und im Gegensatz zu anderen, wie stets, konstruktiv vorgetragen und diskutiert...
Weiter so!
Aber man muss bei allem immer zuerst nach dem warum fragen um sinnvoll Veränderungen oder mögliche Entwicklungen andenken zu können – das Wesen verstehen.
Der Zweck von Geld ist nicht, den Zahlungsverkehr, die Ver- und Entschuldungsvorgänge zwischen den Bürgern zu erleichtern (das ist verkappte Tauschtheorie mit dem Tanz um das "Tauschmittel Geld").
Der Zweck von Geld ist das Sicherstellen der optimalen Steuerzahlung und nichts anderes - nur darauf zielt ein Zentralmachtsystem, also ein moderner Staat, ab - "Abgaben erheben, weil er Vorfinanzierungskosten zu bedienen hat...".
Es ist eigentlich eine Antwort auf @Calbaers Beitrag von gestern
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=480599
aber ich mach mal einen neuen thread auf, weil das Geldsystem ein
Hauptthema des Forums ist.
Gute Idee.
Fiat wird nie auf die Blockchain gehen - es ist ein Oxymoron. Wer das
wirklich glaubt, hat entweder Blockchain oder Gewaltgeld nicht
verstanden.
Ausserdem wuerde ein Blockchainfiat das Finanzsystem auf den Kopf
stellen
(Teilreservsystem wuerde zu einem Vollreservesystem, die
kreditschoepfenden
Banken wuerden verschwinden, die Zentralbank wuerde zum einzigen
Kreditschoepfer). Das haben mittlerweile auch Oekonomoen oder der IMF
verstanden.
Zentralbanken schöpfen immer noch keinen Kredit, sie beurkunden Geldsummen in der geldpolitischen Operation bei WPPG oder Titelankauf und räumen dabei das ZB-Guthaben über X Geldeinheiten (eine Geldsumme) ein und dokumentieren das mit digitalen (im Volksmund ZG-Giral) oder papier'nen/metall'nen (im Volksmund Bargeld) Beurkundungen - Beides ist im Volksmund Zentralbankgeld (dokumentiertes ZB-Guthaben, dargestellt digital oder in Form von Papier/Münzen).
Die Kreditvergabe übernehmen aber ausschließlich die MFI's oder irgendwelche anderen Privaten und nicht die Zentralbank.
Die Darstellungen der BuBa zur Kreditvergabe der ZB an die GB's ist offensichtlich vorsätzlich falsch, um das Geldsystem und dessen Wesen zu verschleiern.
Bei privaten Vorgängen räume ich dir einen Kredit ein und bekomme von dir einen Schuldschein und eine Sicherheit - du zahlst bis zum Termin das Kreditierte mit Zins zurück, sonst wirst du sanktioniert und bekommst dann deinen Schuldschein und deine Sicherheit zurück.
Gleiches machen die MFI's bei der Kreditvergabe.
Die daraus resultierenden Titel und Sicherheiten (immer Kreditvertrag+Sicherheitenvertrag @Ashitaka) bieten sie dann der ZB an um Guthaben auf Geld eingeräumt zu bekommen gegen Zahlung der ZB-Steuer.
Euros als Blockchain wäre einfach zu organisieren: Die Blockchain Euros
sind Guthaben auf Accounts in einer Blockchain, die von der EZB öffentlich
sichtbar gespeichert und verwaltet wird. Neue Blockchain Euros entstehen
durch Bank-Überweisung des Betrags von einem GB-Girokonto auf ein
Spezialkonto der EZB und die anschließende Gutschrift des Betrags auf
einem vom Überweisenden festgelegten Blockchain Account (egal, ob neu oder
schon existierend).
Das nennt sich Kauf von Coins (keine Geldeinheiten) mit schon vorhandenem Guthaben auf Geldeinheiten (GB-Giral sind auch keine Geldeinheiten).
Auf die Coins werden damit keine Geldeinheiten aufgetragen, wie auch auf eine Ware wie Gold dabei nicht. Es wird nur eine Parität der Warenmenge zu Geldsummen hergestellt.
Der Besitzer des privaten Schüssels dieses Accounts
kann dann Teilbeträge seines Blockchain Guthabens auf andere Euro
Blockchain Konten übertragen, und diese Empfänger könnten es dann
weiterübertragen etc. Technisch könnte die Bitcoin Signatur (ellipt.
Kurve) übernommen werden, insbesondere mit Account Namen als Hash des
öffentlichen Schlüssels.
Die unterschiedlichen Größenordnungen zwischen Crypto-Blockchain mit ihren Skalierungsproblemen (wieviel Einheiten pro Sekunde?) und dem modernen Instant Payment System(TIPS), das bereits überall prima läuft, sind dir aber schon klar?
Blockchain‘s werden unsere Welt einmal, unter Regelung der Macht (natürlich streng gesetzlich vorgeschrieben und im demokratischen Entscheidungsfindungsprozess erarbeitet und verabschiedet) gestartet, als von niemandem mehr beeinflussbare vollumfängliche Kontrollinstanzen mit implementierter Option zur automatischen Sanktion und die systemische Ausrichtung der Elemente um ein vielfaches steigernd – einmal staatsfeindliches Blubbern am Stammtisch oder Überqueren einer roten Ampel = automatische Anordnung der Ableistung von 10 nachzuweisenden Sozialstunden oder ein automatischer Strafzettel. Bei Nichterfüllbarkeit automatische Stilllegung des Autoguthabens über festgelegte Zeit oder des sich inzwischen selbst befüllenden Kühlschrankes oder eben der von FOX-NEWS sehr bildhaft dargestellten Toilettenspülung oder was auch immer.
Das wird @Phoenix5 seine viel zitierte Spenglersche Imperatur (ohne natürlichen sondern nur noch mit einem juristischen Imperator).
Bitte beachten, dass die Bank-Überweisung formal ein Transfer von giralem
Zentralbankgeld vom ZB-Konto der überweisenden Bank auf das der
Zentralbank ist.
Oben wolltest du doch noch von einem Guthaben auf Geld von einem GB-Konto überweisen.
Da ist nur "Guthaben auf Geld" drauf aber keine Geld.
Auch fängst du bei deinem Experiment irgendwo in der Mitte an anstatt bei der Geldschaffung, die dann natürlich mit sonstwas vom Machthalter per Gesetz definiertem beurkundet werden kann, also bei Notwendigkeit auch mit Coins=digitales Bargeldäquivalent.
D.h. die Entstehung der neuen Blockchain Euros ist
eigentlich nur eine Umwandlung von giralem ZB-Geld in diese weitere Form
von ZB Geld, so wie Bargeld auch eine Form von ZB-Geld ist.
Girales ZB-Geld gibt es wie gesagt nicht sondern nur das ZB-Guthaben, das giral oder mit Papier/Münze in einzelnen Geldeinheiten dokumentiert werden kann und also auch in Coins dokumentiert werden könnte.
Aber Schweden, Norwegen und Co zeigen doch ganz klar dass es zur Nur-noch-Kartenzahlung ohne Bargeld gehen wird.
Achte bitte auf die Definitionen.
ZB-Guthaben kann sich deine GB in Form von baren Geldbeurkundungen also von Scheine und Münzen(im Volksmund Bargeld)auszahlen lassen (Aktivtausch).
Würde gesetzlich festgelegt werden dass ab sofort nur noch oder zusätzlich Eurocoins zur Tilgung privater und öffentlicher Schulden zugelassen sind hätten wir in der Tat digitales "Bargeld" im Einsatz - aber wozu?
Das System braucht kein Bargeld, im Gegenteil, es schadet ihm.
Das System braucht Leute, die nach Guthaben gieren - das schenkt dem System die nötige Zeit und nichts anderes.
Guthaben auf Geld, Guthaben auf Rente, Guthaben auf Leistungen im Notfall, Guthaben auf sonstwas.
Dass die meisten Guthaben nicht mehr erfüllt werden können spielt keine Rolle, die Leute müssen nur darauf hoffen und weiter Guthaben aufbauen so wie bei den ersten Starts von ZMS die Guthaben (Versprechen) auf Beute, für die die Leute in den für sie durchaus gefährdenden Krieg gezogen sind.
Nur Das System kann etwas (da Machtposition) - die Systemelemente können nicht (da Ohnmachtposition).
Das System strebt nur nach Systemerhalt weil es nur das muss und nicht nach Komfort und Freiheit für seine Elemente. Bargeld ist Freiheit. Die muss das System begrenzen und beenden.
Die EZB müsste entscheiden, ob jedermann (weltweit) sich ein solches Euro
Blockchain Konto ohne Identifizierung erstellen könnte (wie bei Bitcoin),
oder ob eine Identifizierung notwendig ist.
Der Gesetzgeber wird allen Bürgern eine einzige und universelle Schnittstelle vorschreiben, so wie er auch bisher vorgeschrieben hat, was Steuerzahlungsmittel (StZM) sein muss, was Schuldentilgungsmittel sein muss (GZM),dass Steuern ab danunddann unbar zu zahlen sind und bald Steuererklärungen nur noch per Elster gehen und letztlich wird er zur Soll-Besteuerung, wie in seinen Anfängen in Sumer zurückkehren müssen, da sich die Menschen bei einer Ist-Besteuerung immer aus der Steuerpflicht herauswinden können, indem sie ein besteuerbares "Ist" vermeiden oder minimieren (Reduktion von besteuerungsfähigem Konsum und Einkommen).
Konsequent wäre es, keine
Identifizierung zu verlangen, denn für Bargeld Annahme/Besitz gibt's die
auch nicht.
Das Gegenteil ist richtig.
Der Gesetzgeber will keine anonymen Beurkundungen von Geldeinheiten sondern die möglichst lückenlose Kontrolle über den Fluss jeder einzelnen Geldeinheit um zu prüfen ob das legal ist/war und ob das steuerpflichtig ist/war.
Habe ich das Konzept klar genug dargestellt?
Ja, wie immer.
Was stimmt an meinem
skizzierten Konzept nicht?
Die beschriebene "Warum"-Frage.
Warum sollte es nicht funktionieren, als 3. Form
von ZB-Geld, also parallel zum Bargeld.
Weil es seitens des Machthalters unnötig ist. Was von dieser Seite unnötig ist wird in einem Zentralmachtsystem nicht geschehen.
Jeder Bürger bekommt eine einzige Identifikationsnummer verbunden mit einer fälschungssicheren Identifikationsmöglichkeit wie Retinascan in den Flüchtlingslagern oder eben Stimmproben.
Diese ist gleichzeitig unerlässlich für
- Zahlungsvorgänge, Kauf und Verkauf,
- Steuerzahlungen und
- Kommunikation
zuständig damit die Geldwäscher, Steuerbetrüger, Mio. illegale Flüchtlinge, Terrorplaner, staatsfeindliche Nichtwähler und alle anderen pösen Elemente, die westlichen Werte und die Freiheit der abendländischen Gemeinschaft nicht mehr bedrohen können.
Die Verschwörungsszene spricht hiebei auch von der:
Number of the biest
"Und es macht, daß die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte-allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, dass niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens."
Offenbarung 13:16/17
obwohl das doch nun bei einer Schafherde auch keine Verschwörung ist, das jedes Tier seine Nummer haben muss, ohne die im System von Geburt zu Schlachtung nichts geht - ein ganz logischer und notwendiger zentralistischer Vorgang in einem zentralistischen System, dass sich ständig optimieren muss, weil sein Aufwand mit steigender Komplexität immer höher wird.
Warum sollten Wirtschaftsteilnehmer diese Form von ZB-Geld dem Bargeld
vorziehen?
Weil etwas vom Machthalter dekretiert wird wird es vorgezogen - sonst nicht.
Geld setzt sich nicht per Konsens oder Freiwilligkeit durch sondern per Zwang.
Bestimmt gibt es da Anwendungen, u.a. die, die Bitcoin für sich
beansprucht. Beispiel: weltweites Bezahlen innerhalb von Millisekunden
(schneller als bei Bitcoin, denn es gibt keine zig-Tausend gigabyte-großen
Instanzen der Blockchain, die durch Kommunikation untereinander konsistent
gehalten werden müssen)
Ja. Aber beim Geld geht es eben zuerst um die maximal mögliche Steuerzahlfunktion und nicht um irgendeinen Komfort. Schau dir die historische Rolle von Geld an - nix Tauschmittel sondern Abgabe.
Ein Vorteil gegenüber Bitcoin ist die Deckung der Blockchain Euros durch
die Pfänder (meist Staatsanleihen), die hinter jedem von der EZB
herausgegebenen ZB-Geld Euro stehen, also insbesondere auch hinter den
vorgeschlagenen Blockchain Euros.
Gedeckt wird eine Geldeinheit nur durch dahinterstehende haftbare Verschuldung (Verpflichtung zu Leistung), die institutionell (ZB) nach gesetzlich vorgeschriebenem Verfahren beurkundet und auf Geldträger aufgetragen werden muss.
@Ashitaka dazu ganz hervorragend erklärend:
„Geld läuft nicht umher. Geld ist ein Schuldverhältnis, das mit einem Kreditinstitut geschlossen wird und aufgrund seiner institutionell garantierten Sicherheit (Sicherheitenstandards) von jedem Gläubiger zur Bezahlung von Schulden akzeptiert wird.
Es wird als Guthaben eingeräumt und erst in dem Zeitpunkt zu Geld, indem es vom Guthabenhalter gefordert wird. Das Geld (Zentralbankgeld) entsteht ausschließlich aus einem Zentralbankguthaben der Geschäftsbank. Und dieses Zentralbankguthaben entsteht durch Hinterlegung von Pfändern über die Pfandpools durch die Zentralbanken. Da läuft nichts umher, bis der Guthabenhalter z.B. die Auszahlung als Euroschein fordert (Gib her Automat!). Denn nun läuft die Bescheinigung / Notation des Geldes (maximal besicherten Schuld) umher. Nicht das Geld ist im Umlauf, sondern die Notationen von Schuldverhältnissen, für die Sicherheiten zwangsweise bei der Zentralbank hinterlegt wurden (Aktiva: Forderung / Passiva: Rückübertragungsverpflichtung).
Das Guthaben auf Geschäftsbankenebene (Giralgeld) ist zwar über einen das Guthaben schaffenden Kreditvertrag besichert, schlummert derweil jedoch in Pfandpools.
Vereinfacht gesagt: Nur für die Notationen / Bescheinigungen von Geld (dieser institutionell gewahrten Schuld) muss zwangsweise ein Pfand (Sicherheit) bei der Zentralbank hinterlegt werden. Denn Geld ist IMMER besichert. Das nimmt den Kreditinstituten den Druck, für jedes Guthaben, jeden Kredit, Besicherungen zu gewährleisten. Solange niemand das Guthaben fordert, eröffnen sich aus den Standards ganz neue Spielräume.
Was würde mit unserem heutigen Finanzsystem passieren, wenn man für jedes Guthaben immer zu 100% Pfand hinterlegen müsste? Das will die Vollgeldinitiative schließlich, alle Guthaben (Girokonten) zu Geld (Geldkonten) machen.
Wäre das überhaupt machbar?!
Ich würde sagen: Nein. Das System lebt doch nur dadurch, dass es Kredit und Guthaben (Giralgeld) gibt, für das geldpolitische Geschäfte mit der Zentralbank nicht notwendig sind. Deshalb läuft es noch. Geld gut zu haben, dies ist ein Zustand, der institutionell hinreichend abgesichert ist und von Vollgeld-Theoretikern meiner Ansicht nach nicht verstanden wird. Giralgeld ist eben kein Geld, sondern ein Guthaben auf Geld. Sie fangen mitten drin im Geschehen an und verstehen irgendwie den Aufbau der Schuldsysteme nicht. Alles fängt jedoch damit an und wird dadurch getragen.“
Gut gemacht Bernd!
Liebe Grüße
Silke