Eine Sozialethik kann es in einer Herrschafts-Simulation nicht geben. Es gibt jedoch
eine Simulation einer Ethik, die jedoch nicht aus sich selbst heraus entsteht,
sondern durch die Herrschaft, die dadurch Kontrolle über die Massen erlangt.
Eine Sozialethik wäre erst dann möglich, wenn die Menschen frei und ohne die
Gesetze des Kapitalismus miteinander kooperieren und wirtschaften könnten.
Die Simulation dieser Ethik besteht daher darin, gewünschte Verhaltens-
weisen zu fördern um dadurch Konformität zu erzeugen. Es ist eine erzwungene
Konformität, die notwendig ist, um die Macht-Simulation aufrecht zu erhalten.
Eine Sozialethik kann nicht aufoktroyiert werden, sondern ist das Ergebnis
des eigenen Verstehens. Zu einer Sozialethik gehört z.B. auch Korruption,
Machtmissbrauch, Ausbeutung, politische Willkür, Gewalt und Zensur
abzulehnen. Und natürlich auch die Überwachung der Privatsphäre.
Die perfekte Macht-Simulation wird erst durch die komplette Abschaffung
der Privatsphäre ermöglicht. Das geschieht durch die Kontrolle des Verhaltens.
Das hat Orwell erkannt. Das geeignete Mittel zur Abschaffung
der Privatsphäre ist: Digitalisierung.
Digitalisierung ist an sich nur eine Vereinfachung und Automatisierung
von Produktionsvorgängen. In den Händen einer Macht-Simulation wird
Digitalisierung jedoch zum Instrument der Herrschaft über das Verhalten
der Menschen. Das Ergebnis ist Konformität. Konformität ist das Gegenteil
von einem individuellen Verständnis. Es ist ein Zwang ohne zu bemerken,
dass es Zwang ist. Es ist die Konsequenz aller Macht-Simulationen.
Der Mensch darf darin kein eigenes Verständnis entwickeln und dadurch
die Wirklichkeit definieren. Allein schon das Benennen der Wirklichkeit
macht ihn zu einem Systemfeind. In der Herrschafts-Simulation kann
es nur die eine Wirklichkeit geben, die permanent vorgetäuscht
werden muss, damit sie funktioniert.
Gruß
nemo