Hallo Otto und alle anderen,
Ich hatte seit Silvester nachgedacht, ob ich zu dem Vorfall, der sich am 30.Dezember ereignet hat, etwas schreiben soll. Nachdem die Sache nun nicht nur bei unseren "hochqualifizierten" Politikern, sondern auch hier im Forum zu eskalieren scheint, halte ich es für notwendig, die bisher bekannten Fakten zusammenzutragen und ein paar Kommentare zu der hiesigen Lage seit 2015 abzugeben.
Zunächst einmal, was mir zu dem Tathergang bisher bekannt ist.
In den späten Abendstunden (etwa 18 Uhr 45) haben vier Asylbewerber am Amberger Hauptbahnhof einen Zugreisenden, der gerade aus dem Zug ausgestiegen war, ohne Grund und Vorwarnung zusammengeschlagen.
Weiter ging es dann auf dem Bahnhofsvorplatz, wo zwei Passanten noch versuchten zu entkommen, aber leider von den Asylbewerbern eingeholt werden konnten.
Die Asylbewerber warfen die beiden Passanten nieder und haben diese dann - am Boden liegend - sowohl mit Schlägen als auch Tritten malträtiert.
Anschließend gingen die vier Asylbewerber Richtung Innenstadt, wobei einer von Ihnen bei der Überquerung der Kaiser-Ludwig-Ringstrasse gegen ein vorbeifahrendes Fahrzeug trat.
In der Oberen Nabburgerstrasse gab es dann weitere Zwischenfälle, bis die inzwischen alarmierte Polizei die vier Asylbewerber in Gewahrsam nehmen konnte, wobei einer von ihnen erheblichen Wiederstand geleistet haben soll.
Bei den vier Asylbewerbern, die nun in verschiedenen Justizvollzugsanstalten auf ihren Prozess warten, handelt es sich um zwei Syrer, einen Iraner und einen Afghanen (Stand 2.Januar 2019).
Diese waren laut Polizeibericht stark alkoholisiert (Sehr korantreu scheinen die nicht zu sein).
Einer der Asylbewerber ist in Regensburg registriert, ein anderer in Ansbach und die restlichen beiden haben derzeit keinen gemeldeten Wohnort.
Insgesamt gab es zwölf Verletzte.
Zumindest die äußerlichen Verletzungen waren bis auf einen Fall glücklicherweise eher leichter Natur.
Ein Opfer allerdings wird seit dem Vorfall wegen einer Kopfverletzung stationär behandelt (Aussage einer Bekannten am 2.Januar 2019).
Welche seelischen Wunden der Vorfall hinterlassen hat, wird sich noch zeigen.
Soviel zu dem Tathergang.
Nun noch ein paar Worte zur Berichterstattung.
Die Online-Ausgabe der hiesigen Tageszeitung der Oberpfalzmedien - Oberpfalznetz bzw. O-Netz - berichtete bereits am selbigen Tag um 19 Uhr 39 über den Zwischenfall.
Also sehr zeitnah.
O-Netz : Jugendliche prügeln auf Passanten ein
Zum ersten Mal aufmerksam darauf wurde ich am Morgen des 31.Dezember durch eine Meldung des Radiosenders Bayern 1 im morgendlichen Nachrichtenblock.
Kurz darauf kam die Nachricht auch auf den Webseiten von RT Deutsch und Pfalz Express, womit die Nachricht im internet allmählich viral ging.
Die Wortwahl bei den Überschriften erinnert mich persönlich an die Qualitätsmedien aus dem Hause Springer bzw. Funke.
Nur nebenbei bemerkt.
RT Deutsch : Asylbewerber ziehen prügelnd durch Amberg - Bürgermeister zeigt sich entsetzt
Pfalz Express : Gewalt in Amberg: Prügelnde Asylbewerber wüten in Innenstadt
Nachdem also die Meldung in den letzten Tagen viral geworden war, mussten die Politik und die Mainstreammedien - wie mir scheint - notgedrungen reagieren und auf den Wagen aufspringen.
Herr Seehofer möchte straffällige Asylbewerber schneller abschieben (Warum nicht schon vorher? Wieso muss immer erst etwas passieren?) und n-tv sendet seit Seehofers Statement einmal pro Stunde ein News spezial.
So oft wie heute war Amberg noch nie in den Nachrichten.
Gleichgzeitig - wieder einmal - ein Armutszeugnis für Medien und Politik, die bei Bottrop sofort Gewehr bei Fuss standen und bei Amberg erst, als der Rauch nicht mehr zu übersehen war.
Tagesschau : Seehofer zu Gewaltdelikten - \"Aufgewühlt\" von Amberg und von Bottrop
Noch ein paar abschließende Worte zu unseren Erfahrungen mit Asylbewerbern seit 1990.
Wir hatten in unserer Gegend (Südstadt, auch als D-Programm bekannt) schon zwischen 1991 und 1994 in einer ehemaligen US-Kaserne eine größere Asylbewerber-Unterkunft.
Daraus resultierend gab es hie und da ein paar Diebstähle aber keine größeren Zwischenfälle wie nun vor wenigen Tagen, wo eine kleine Gruppe durch die Straßen zieht und Passanten ohne jeden Grund zusammenschlägt.
Als im Herbst 2015 die große Flüchtlingswelle kam, wurde ein ehemaliges Bundeswehrkrankenhaus, das am Rand unseres Viertels liegt in eine der zahlreichen Notunterkünft umgewandelt.
Am Anfang hatten wir hier nur syrische Kriegsflüchtlinge mit denen es keinerlei Probleme gab.
Ab Herbst 2016 kamen allerdings Schwarzafrikaner und Afghanen hinzu.
Seither hatten wir in Amberg und der näheren Umgebung zahlreiche Fälle von sexueller Belästigung und Vergewaltigung, wobei vor allen Dingen minderjährige Mädchen zu den Opfern gehören.
Diese Zwischenfälle haben dafür gesorgt, dass wir Abends nicht mehr zu Fuß das Haus verlassen, sondern wenn wir irgendwo hin wollen (z.B. Restaurantbesuch), nur noch mit dem Auto fahren.
Stadtpanzer ist einfach sicherer - wie man leider Gottes konstatieren muss.
Und es gibt seither in unserer Gegend auch mehr Polizeistreifen auf vier Rädern.
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Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.
Abraham Lincoln