Kondratiew Upwave? Ich glaub das alles nicht..
Das habe ich mir vor Kurzem auch noch gedacht, lieber Sensortimecom, bis ich an einem Seminar für Planer bei einem großen Lobbyisten für Haustechnik teilgenommen habe. Ich nenne mal hier öffentlich keinen Namen, da es vielleicht nur 2-3 Dozenten deutschlandweit gibt und der Zugang durch Qualifikation und Tätigkeit nachgewiesen werden musste.
Inhalt des Seminars waren die aktuellen Vorschriften sowie der Ausblick auf zukünftige Gesetze. Es wird derzeit an einem Gesetzesentwurf für ein Gebäudeenergiegesetz GEG gearbeitet. Die EnEV2016 und das EEWärmeG 2011 wird damit im Jahr 2020 bis 2021 ersetzt. In der Agenda wird das Ende der fossiler Ressourcen, die Minderung der Abhängigkeit von Energieimporten, sowie das Erreichen eines klimaneutralen Gebäudebestandes stehen. Das heißt, dass alle Bestandsgebäude schrittweise bis zum Jahr 2050 auf einen nahezu Passivhausstandard gebracht werden sollen. Das betrifft ca. 85 Prozent der Immobilien in Deutschland. In der Praxis wird das den Einsatz von Wärmepumpen in Verbindung mit Solar und Flächenheizsystemen bedeuten, sowie Wärmedämmung entsprechend der Gebäudestruktur. Ausnahmen sollen Gebäude bilden, die ab dem Jahr 2002 nach EnEV02 oder besser errichtet wurden, sowie denkmalgeschützte Gebäude. Bei Eigentumswechsel soll die Regelung sofort greifen mit einer Übergangsfrist für die Ausführung. Bußgelder sind auch vorgesehen. Der Immobilienwert kann sich dann in Grundstückswert minus Sanierungs- bzw. Abrisskosten bemessen.
Hinzu kommt noch die Einführung eines Kombilabels für das Gebäude. Das heißt, wenn z.B. eine Heizungsanlage vom Hersteller X die Energieeffizenzklasse A besitzt und die Solaranlage von einem anderen (z.B. ausländischen) Hersteller A+, dann muss die ausführende Firma die Kompatibilität der Komponenten nachweisen. Da sie dafür wohl kaum in der Lage sein wird, läuft es in der Praxis auf zertifizierte Bauteile eines Herstellers hinaus. Entsprechendes Fusions- und Preissteigerungspotential in der Branche ist dann vorprogrammiert.
Dagegen erscheint die geplante Ausweitung der Legionellenprüfung auf Eigenheime im Bestand geradezu als Peanuts.
Der Fahrplan für den Austausch aller Elektrozähler bis 2032 steht bereits fest. Für den Hauseigentümer kommen da schnell mal 1000 EUR für die Erneuerung pro Zählerfeld zusammen inklusive Internetanbindung für die Smartmeter. Zuzüglich Änderung der bestehenden Anlage nach aktuellen Vorschriften wie Überspannungsschutz, FI Schalter, demnächst auch Brandschutzschalter, da alle Firmen ja nach aktueller Normung bauen müssen.
Die Banken werden sich auch noch ein Stück von dem Kuchen abschneiden und die Show nicht zum Null-Zins-Tarif finanzieren.
Da die Rettung des Weltklimas nicht länger warten kann, wird wohl in den nächsten 2 Jahren ausgebucht und der Weg für eine Neuverschuldung frei gemacht werden. Hier wird jeder rasiert werden: der unverschuldete Immobesitzer mit seinem Altbau, der verschuldete Immobesitzer mit seinem Neubau, die Bargeld- und Anleihenbesitzer sowieso. Bleibt nur zu hoffen, dass die Inzahlungnahme der gelben Kacke (© Fürst Luschi) akzeptiert wird.
Gruß
Dionysos
http://www.enev-online.de/epbd/epbd_2017_tuschinski_novelle_eu_gebaeuderichtlinie_17.10...
http://www.enev-online.eu/geg/referentenentwurf/text/%a7_1_zweck_und_ziel.htm
http://www1.wdr.de/verbraucher/wohnen/quintessenztippsundtrends-1478.html
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Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.