Wie mit Nachrichten umgehen?

Dieter, Montag, 09.10.2017, 00:46 vor 2636 Tagen 5549 Views

Hallo,
wenn man sich gewissenhaft informiert, was in der Welt und in der BRD so passiert, darauf aufbauend reflektiert und die zukünftigen Auswirkungen bedenkt, dann überkommt einem die Wut, Wut, weil sich gleichzeitig ein Gefühl von Ohnmacht dazugesellt.
Für die persönliche Psyche ist dieser Zustand abträglich, er macht krank, erst seelisch dann körperlich. Der einzige und gesunde Ausweg wäre normalerweise die negativen Aspekte, die wahrgenommen werden, anzugehen, zu bekämpfen und zwar mit aller Macht, die einem zur Verfügung steht, natürlich auch mit Gewalt in Wort und Tat, es ist schließlich eine Notwehrsituation.
Das verlangt ansich unser seelisches Gleichgewicht.

Die Ratio sagt dazu natürlich nein, schließlich haben wir ein "Gewaltmonopol" des Staates, der nur Außenstehenden, bzw. Eindringlingen noch erlaubt Gewalt anzuwenden, bzw. wenig sanktioniert. Beim Normalbürger wären die Folgen immer existenzbedrohend.

Was also tun? Weiter Nachrichten aus allen Richtungen aufsaugen? Oder Nachrichtenkanäle selektieren, also nur halbwegs positives an sich ranlassen?
Oder sich nur noch auf sein eigenes Leben und das der Angehörigen und Freunde konzentrieren? Die Biedermeierzeit wieder aufleben lassen? - oder in einen Kampf eintreten, mit sich und der Welt?

Wir sind in aller Regel für 4-5 Monate jedes Jahr ohne Telefon, ohne Fernsehen, ohne Internet - also quasi ohne Nachrichten, bekommen nur hin und wieder im Gespräch mit Nachbarn oder im Café oder beim flüchtigen Blick auf ausländische Presse am Zeitungsstand etwas mit.
Das Ergebnis ist jedes Jahr beeindruckend. Die Seele, der ganze Körper erholt sich. Es stellt sich Frieden ein.

Also nochmal: Wie sollte man mit Nachrichten umgehen, eine ernst gemeinte Frage?

Gruß Dieter

Was ist das, erzähl' mal! (oT)

neptun, Montag, 09.10.2017, 05:24 vor 2636 Tagen @ Dan the Man 3106 Views

- kein Text -

--
Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

ist deckungsgleich mit meinen Erfahrungen

Dieter, Montag, 09.10.2017, 09:45 vor 2635 Tagen @ Dan the Man 3680 Views

http://www.dobelli.com/de/essays/news-diat-full/

Hallo Forever-Round,

danke für den Link. Der Inhalt des essays deckt sich Wort für Wort mit meinen persönlichen Erfahrungen, die ich seit nunmehr über 10 Jahren mache, während meiner monatelangen selbst gewählten News-Abstinenz. Also ohne Internet, ohne Handy oder Telefon, ohne Fernsehen.

- nach der Abstinenz stellt sich wieder so etwas wie Hunger nach News ein. Wenn man dann die Nachrichten verfolgt, stelle ich immer wieder fest, daß sich praktisch nichts (wesentliches, wichtiges) geändert hat. Das Verfolgen der Nachrichten wäre folglich absolute Zeitverschwendung und Irritation gewesen.

Was bleibt ist ein unbestimmtes Gefühl, vielleicht doch irgend etwas wichtiges verpaßt zu haben.

Aber ich überlege ernsthaft, mich auch auf Dauer von Nachrichten jegliche Art fern zu halten und statt dessen das zu machen, was ich ohnehin am liebsten mache: Meine Umwelt, mein soz. Umfeld, das Land mit Interesse und Freude zu beobachten, Schlüsse daraus zu ziehen und mein pers. Handeln danach auszurichten.

Gruß Dieter

Das unbestimmte Gefuehl ist das Problem

Dan the Man, Montag, 09.10.2017, 10:30 vor 2635 Tagen @ Dieter 3267 Views

Hallo Dieter,

das unbestimmte Gefuehl, das du nennst, kenne ich auch. Es zu ignorieren habe ich noch nicht geschafft. Obwohl Dobelli ja sagt, wie es geht.

Beispiel ... Ab 1. Jan. 2016 habe ich die Diaet begonnen. Ging gut, bis am 5. Jan. mir einer sagte, das ist ja der Hammer mit der Silvesternacht in Koeln. Da wurde ich neugierig und habe wieder Medien gelesen, nur um festzustellen, dass ich die Tage vorher besser geschlafen hatte.

Bisher sind saemtliche Katastrophen, die ueber die Nachrichten angekuendigt wurden, nicht eingetroffen. Weder ist der Wald gestorben, noch haben uns die Russen angegriffen, noch ist die Eiszeit gekommen, die in den 70er Jahren mit Sicherheit bevorstand.

Auch kenne ich einen, der seit 25 Jahren auf Nachrichten verzichtet. Der ist ziemlich entspannt.

Eine andere Meinung vertritt ein Nachbar. Der sagt, wenn du nix mitkriegst, kannst du dich auch nicht wehren, z. B. durch Wahl einer nicht das System unterstuetzenden Partei. Und dann koennen die Herrscher noch einfacher machen, was sie wollen.

http://www.dobelli.com/de/essays/news-diat-full/


Hallo Forever-Round,

danke für den Link. Der Inhalt des essays deckt sich Wort für Wort mit
meinen persönlichen Erfahrungen, die ich seit nunmehr über 10 Jahren
mache, während meiner monatelangen selbst gewählten News-Abstinenz. Also
ohne Internet, ohne Handy oder Telefon, ohne Fernsehen.

- nach der Abstinenz stellt sich wieder so etwas wie Hunger nach News ein.
Wenn man dann die Nachrichten verfolgt, stelle ich immer wieder fest, daß
sich praktisch nichts (wesentliches, wichtiges) geändert hat. Das
Verfolgen der Nachrichten wäre folglich absolute Zeitverschwendung und
Irritation gewesen.

Was bleibt ist ein unbestimmtes Gefühl, vielleicht doch irgend etwas
wichtiges verpaßt zu haben.

Aber ich überlege ernsthaft, mich auch auf Dauer von Nachrichten jegliche
Art fern zu halten und statt dessen das zu machen, was ich ohnehin am
liebsten mache: Meine Umwelt, mein soz. Umfeld, das Land mit Interesse und
Freude zu beobachten, Schlüsse daraus zu ziehen und mein pers. Handeln
danach auszurichten.

Gruß Dieter

Wie können wir die Zeit sinnvoll verbringen?

nemo, Montag, 09.10.2017, 05:35 vor 2636 Tagen @ Dieter 4120 Views

bearbeitet von nemo, Montag, 09.10.2017, 05:50

Was also tun? Weiter Nachrichten aus allen Richtungen aufsaugen? Oder
Nachrichtenkanäle selektieren, also nur halbwegs positives an sich
ranlassen?
Oder sich nur noch auf sein eigenes Leben und das der Angehörigen und
Freunde konzentrieren? Die Biedermeierzeit wieder aufleben lassen? - oder
in einen Kampf eintreten, mit sich und der Welt?


Der militärisch-industrielle Komplex wird unsere Welt übernehmen und beherrschen.

Das Mittel dazu ist die Digitalisierung in Verbindung mit Robotik und künstlicher Intelligenz.
Diese Komponenten erlauben die ultimative Kontrolle über die Bevölkerung im digitalen
Gefängnis. Phillip K. Dick hat es gewusst und vorhergesagt.

Cyborgs und Ki’s sind nur das Spielzeug der Globalisten-Elite. Es geht um die Menschen.
Es geht und ging immer nur um die Menschen. Aber daran erinnert sich kaum jemand,
weil die Menschen den ganzen Tag damit beschäftigt sind, das System zu erhalten,
von dem sie sich ausbeuten lassen.

So sehe ich das. Also was soll ich mich um Nachrichten scheren? Oder um den
ganzen medialen Zirkus, der stattfindet und in Zukunft noch ungeahnte Dimensionen
annehmen wird. Schau den Film Blade Runner an und Du siehst unsere Zukunft.

Auf dem Weg zur globalen Herrschaft werden wir alles verlieren. Und eben auch
unser Menschsein. Wenn wir ehrlich sind und das große Bild betrachten, dann
haben wir es schon verloren.

Da wir als Gesellschaft unser Menschsein schon verloren haben, können wir damit
beginnen den Schaden für uns selbst und unser Umfeld so gering wie möglich zu
halten. Das ist eine Aufgabe die eine weit größere Dimension beinhaltet, als mediale
Rülpser die durch das digitale Netz gespült werden. Jeder konstruktive Vorgang hat
von Natur aus ein viel höheres Potenzial als destruktive Vorgänge wie Krieg, Medien
Finanzcrashs und Chaos. Wenn man das versteht, ist man in der Lage die
destruktiven Kräfte im eigenen Leben so gering wir möglich zu halten, indem
man sich den konstruktiven und sinnvollen Dingen zuwendet. Ich denke das ist
die beste Möglichkeit um der Abwärtsspirale und dem allgemeinen Zerfall
zu entgehen. Wir haben die Freiheit und das Potenzial, selbst Wirklichkeit zu
erschaffen. Sogar noch in der Hölle.

Daher geht es eigentlich um die Frage: Wie können wir unsere Zeit sinnvoll
verbringen?

Gruß
nemo

sinnvoll Zeit verbringen

Dieter, Montag, 09.10.2017, 09:55 vor 2635 Tagen @ nemo 3311 Views

Daher geht es eigentlich um die Frage: Wie können wir unsere Zeit
sinnvoll
verbringen?

Hallo nemo,

zuvor muß jeder für sich definieren, was "sinnvoll" bedeutet, also die existenzielle Sinnfrage des Lebens für sich beantworten.

Darauf mag es unterschiedlichste Antworten geben, aber ich habe den Verdacht, daß die meisten Menschen vor lauter News, Arbeitsalltag und Ablenkungen nicht dazu kommen, sich in Verantwortung für ihr eigenes Leben darüber Gedanken zu machen, oder erst, wenn das Ende nahe und erfahrbar ist.

Aber ohne Reflektion über Sinnhaftigkeit entsteht keine sinnige Strategie, sein Leben zu steuern.

Gruß Dieter

Vorschläge der Sinnstiftung

Tempranillo @, Montag, 09.10.2017, 10:21 vor 2635 Tagen @ nemo 3235 Views

Guten Morgen, nemo,

Daher geht es eigentlich um die Frage: Wie können wir unsere Zeit
sinnvoll verbringen?

Beethovens Hammerklaviersonate und Opus 111 üben. Leider wird das nur für den geschätzten neptun möglich sein.

Was dem Rest bliebe, wäre, entweder sich auf Malen, Zeichnen und Handwerkliches zu verlegen oder Lesen, Fremdsprachen pflegen, Horizont erweitern, wozu auch gehört, sich andere Länder anzusehen, wie das beispielsweise n0by macht.

Vor Risiken und Nebenwirkungen alles dessen, was mit Bildung und Horizonterweiterung zu tun hat, sei jedoch nachdrücklich gewarnt.

Es besteht größte Gefahr, am Ende eine unüberbrückbare Distanz zwischen sich und dem politischen System festzustellen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Kinder machen und großziehen, so man noch jung genug ist :-)

Andudu, Montag, 09.10.2017, 10:43 vor 2635 Tagen @ Tempranillo 3102 Views

...kann sehr sinnstiftend sein, war es zumindest für mich. Allerdings muss man sich auch wirklich Zeit für sie nehmen.

Sinnstiftung

nemo, Montag, 09.10.2017, 16:09 vor 2635 Tagen @ Tempranillo 2647 Views

Was dem Rest bliebe, wäre, entweder sich auf Malen, Zeichnen und
Handwerkliches zu verlegen oder Lesen, Fremdsprachen pflegen, Horizont
erweitern, wozu auch gehört, sich andere Länder anzusehen, wie das
beispielsweise n0by macht.

Vor Risiken und Nebenwirkungen alles dessen, was mit Bildung und
Horizonterweiterung zu tun hat, sei jedoch nachdrücklich gewarnt.


Hallo Tempranillo,

mein Standpunkt ist ja, dass es überhaupt nicht um Politik geht. Frei nach Frank Zappa
ist Politik nur die Unterhaltungsabteilung der Rüstungsindustrie.

Die Frage, wie wir sinnvoll die Zeit verbringen können, bezieht sich auf unser
Menschsein. Es ist dabei nicht wichtig was wir tun, solange wir menschlich handeln.
Was das bedeutet, kann ich auch nicht sagen. Ich denke unsere Aufgabe besteht
darin, es heraus zu finden. Man könnte es als die Freiheit des Gewissens
beschreiben.

Gruß
nemo

What I always say is that politics is the entertainment branch of industry. (Frank Zappa)

Rybezahl, Mittwoch, 11.10.2017, 00:49 vor 2634 Tagen @ nemo 1965 Views

Hallo,

aber ehrlich gesagt gefällt mir deine Abwandlung besser:

Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Rüstungsindustrie. (nemo) [[top]]

Und ich fühlte mich schon so einsam mit meiner News-Diät. Jetzt weiß ich, dass ich nicht alleine bin. Hier hat sich ja niemand getraut... wäre an der Stelle vielleicht auch unpassend gewesen. [[zwinker]]

Ich vermisse nichts. Alles wichtige erfahre ich durch mein Umfeld (Arbeit usw.). Ich habe auch den Tipp befolgt und ein paar Leute gefragt, was wichtiges passiert ist in den letzten sieben Tagen auf der Welt, es stimmt: Meistens erzählen die Leute das gleiche. Manchmal erzählt auch jemand was anderes, aber das erzählen die meisten Leute nicht weiter, wenn sie es nicht noch von jemand anderem gehört haben, weshalb es auch seltener vorkommt.

Die Welt, die man sich wünscht, kann man sich am Ende doch nur dort erschaffen, wo man gerade ist.


Gruß vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Phillip K. Dick

Andudu, Montag, 09.10.2017, 10:40 vor 2635 Tagen @ nemo 3145 Views

Gefängnis. Phillip K. Dick hat es gewusst und vorhergesagt.

Hihi, hast du gestern auch "arte" angeschaut: "Philip K. Dick und wie er die Welt sah"?

Sehr spannend. Ich wünschte ÖR wäre immer so.

Interessante Sichtweise

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 09.10.2017, 05:43 vor 2636 Tagen @ Dieter 4073 Views

auch das mit der danach aufgeführten Dobelli-Diät. Muss man ernsthaft darüber nachdenken.

Die Frage bleibt nach selektierten Nachrichten. Lehnt mal alle Nachrichten ab, dann erfährt man auch nichts von Situationen, bei denen man helfen kann. Z.B. bei der nachfolgenden durch eine Flut von Leserbriefen:

https://www.fischundfleisch.com/fiona-vetter/brief-an-meinen-vater-39734

Das ist auch meine Feststellung...

Andudu, Montag, 09.10.2017, 10:35 vor 2635 Tagen @ Dieter 3038 Views

...man findet nur Ruhe, wenn man ausblendet.

Allerdings bedeutet das auch: der passive Spielball werden, der man normalerweise nicht sein möchte, daher sollte man das nur hin- und wieder praktizieren.

Was also tun? Weiter Nachrichten aus allen Richtungen aufsaugen? Oder
Nachrichtenkanäle selektieren, also nur halbwegs positives an sich
ranlassen?

Weder noch.

Versuche nach relevanten Sachen zu filtern, solche, die dein Weltbild in die eine oder andere Richtung beeinflussen könnten. Die dir neue Argumente bringen oder alte entkräften. Daran wächst man!

Ein Beispiel, ich blende (mit wenigen Ausnahmen) folgendes komplett aus (bzw. lese nur die Überschriften), entweder weil sie überflüssige Zeitverschwendung sind oder weil sie zu einem Wahrnehmungsfehler führen:

1) Prominews

2) Kleinkriminalität (vor allem die Details spare ich mir)

3) Sport

4) Twittergestammel

5) Meinungen zu tagespolitischen Sachen (es sei denn sie versprechen Wissensgewinn oder sind gut zu lesen, etwa Klonovsky)

6) Sachen die weit weg und mehr oder weniger unbedeutend sind (Sturm in der Karibik = Sack Reis in China, gääähhhn)

7) Spektakuläre Ankündigungen (vor allem im Technikbereich)

8) Literatur- und Filmbesprechungen

usw.


Dagegen suche ich:

1) Grundsätzliche bis philosophische Betrachtungen zur Weltlage

2) Neuigkeiten, die einen Blick hinter die Kulissen erlauben

3) Neuigkeiten, die im Mainstream untergehen aber die Wahrnehmungsverschiebung ein Stück weit korrigieren können

4) persönliche Lebens- und Erfahrungsberichte

5) neue wissenschaftliche Erkenntnisse

6) weil es Spaß macht und interessant ist: ganz abseitige Sachen und VTs

in einen Kampf eintreten, mit sich und der Welt?

Dem entgeht man sowieso nicht. Allerdings sind die meisten von uns kaum in der Lage etwas zu tun. Schon die Angehörigen von etwas zu überzeugen, kann unerhört schwierig sein...

Börsen-Nachrichten

Centao @, Montag, 09.10.2017, 10:45 vor 2635 Tagen @ Dieter 3162 Views

Hallo @Dieter,

auch für mich ein interessantes Thema.

Nachrichtendiäten, denen auch ich immer mal fröne, werden leider immer wieder unterbrochen, denn z.B. ein Depot kannst Du inzwischen nicht nach der bewährten Methode von Meister A. Kostolany führen.

Was Dobelli richtig gut beschrieb, funktioniert heute nicht mehr wirklich, denn wesentliche Konflikte sind an unserer Haustür angelangt.

Eine Lösung kenne ich nicht.

Gruß,
CenTao

Superinformiertheit: Ändert sich gesellschaftlich etwas?

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 09.10.2017, 11:32 vor 2635 Tagen @ Centao 2979 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 09.10.2017, 11:39

Hallo CenTao,

Was Dobelli richtig gut beschrieb, funktioniert heute nicht mehr wirklich,
denn wesentliche Konflikte sind an unserer Haustür angelangt.

im Hinblick auf unsere -ich nenne es einmal - 'gesellschaftliche Probleme':

Selbst wenn man bestens informiert ist, was die Neuankömmlinge angeht, ändert sich gesamtgesellschaftlich gesehen etwas im Verhalten derer, die schon länger hier leben?

Nein, es tut sich gar nichts. Außer vielleicht, dass vermehrt im privaten Umfeld verbaler Unmut kundgetan wird.

Wenn sich die Fluchtis bei uns im Ort gegenseitig die Visagen mit Bratpfannen umgestalten, oder Fachkräfte für Eigentumsübertragung zuschlagen haben, informieren mich meine Nachbarn.

Ich wüsste nicht, welchen Vorteil ich für mich ziehen würde, wenn ich für jede Eventualität einen Google News Alert eingerichtet hätte? [[zwinker]]

Im Gegensatz zu meinen Kollegen, Bekannten, Nachbarn bin ich durch meine Newsdiät relativ Tiefenentspannt. Eine eklatante Benachteiligung hierdurch konnte ich noch nicht ausmachen... [[top]]

--
Grüße

---

Ich bin und zugleich nicht.

Dann sollte man konsequenterweise aber auch nicht wählen gehen (k.T.)

Andudu, Montag, 09.10.2017, 11:43 vor 2635 Tagen @ Ikonoklast 2744 Views

Hallo CenTao,

Was Dobelli richtig gut beschrieb, funktioniert heute nicht mehr

wirklich,

denn wesentliche Konflikte sind an unserer Haustür angelangt.


im Hinblick auf unsere -ich nenne es einmal - 'gesellschaftliche
Probleme':

Selbst wenn man bestens informiert ist, was die Neuankömmlinge angeht,
ändert sich gesamtgesellschaftlich gesehen etwas im Verhalten derer, die
schon länger hier leben?

Nein, es tut sich gar nichts. Außer vielleicht, dass vermehrt im privaten
Umfeld verbaler Unmut kundgetan wird.

Wenn sich die Fluchtis bei uns im Ort gegenseitig die Visagen mit
Bratpfannen umgestalten, oder Fachkräfte für Eigentumsübertragung
zuschlagen haben, informieren mich meine Nachbarn.

Ich wüsste nicht, welchen Vorteil ich für mich ziehen würde, wenn ich
für jede Eventualität einen
Google News
Alert
eingerichtet hätte? [[zwinker]]

Im Gegensatz zu meinen Kollegen, Bekannten, Nachbarn bin ich durch meine
Newsdiät
relativ Tiefenentspannt. Eine eklatante Benachteiligung hierdurch konnte
ich noch nicht ausmachen... [[top]]

Volatilitäten und Panikmodus

Centao @, Mittwoch, 11.10.2017, 12:38 vor 2633 Tagen @ Ikonoklast 1916 Views

Hallo @Ikonoklast,

bis zur Ausnahme gebe ich Dir gern recht. Das News-System ist vor allem Entertainment.

Natürlich kann Dich die Börse innert Sekunden sehr viel kosten, aber Stop-Loss-Systeme kosten ebenfalls einiges an Zeit, Geld & Erfahrung.

Richtig Zeit spare ich wahrlich nur mit vorläufigen Börsenexit.. und KO's mit eingepreissten Verlusten..[[freude]].

Beste Grüße,
CenTao

Widerspruch aus pers. Erfahrung

Dieter, Dienstag, 10.10.2017, 10:02 vor 2634 Tagen @ Centao 2290 Views

Hallo CenTao,

Deine Sicht mit dem Aktiendepot in Verbindung mit einer Nachrichtendiät möchte ich widersprechen. Es liegt an unserer Einstellung, was man als höherrangig einstuft.

Ich hatte z.B. immer lange Auszeiten trotz Aktien, sogar mit Optionsscheinen mit Restlaufzeiten von ca. 1 Jahr. - und selbverständlich war das in Konsequenz im Mittel finanziell eher negativ für mich. Aber bezogen auf mein Seelenheil doch eher positiv.

Bis vor 3 Jahren war ich noch Selbständiger und Kleinunternehmer, natürlich auch Arbeitgeber. Auch zu diesen Zeiten habe ich mich regelmäßig für ca. 3 Monate am Stück aus den Unternehmen ausgeschaltet, war auch für meine Mitarbeiter praktisch nicht zu erreichen. Für Kunden, Lieferanten, Ämter ohnehin nicht.
Die Mitarbeiter waren zwar gewohnt verhältnismäßig selbständig zu entscheiden, aber ohne jegliche Kontrolle für Monate meinerseits sind natürlich etliche Dinge anders entschieden worden, als es während meiner latenten Anwesenheit in den Unternehmen der Fall gewesen wäre. Konsequenz: Es betraf natürlich negativ meinen Geldbeutel. Aber das war es mir wert.
Die Auszeit und die damit einhergehende innere Erholung brachte enorm viel Kraft.

Mit meinen Beispielen wollte ich nur verdeutlichen, daß es darauf ankommt, welchen Dingen man mehr Wichtigkeit zuschreibt. Geld verdienen ist zumindest, was aus meiner Sicht in Bezug auf Sinnhaftigkeit festzustellen ist, recht nebensächlich. Wobei ich aber auch immer das Bewußtsein hatte, falls es mir an Materiellen oder Geld fehlen sollte, ich immer in der Lage bin, mir das mit einer kurzen Anstrengung zu verdienen.

Gruß Dieter

Temporäre Auszeiten

Centao @, Mittwoch, 11.10.2017, 12:32 vor 2633 Tagen @ Dieter 1967 Views

Hallo @Dieter,

Deinen Zeitansatz finde ich sehr überlegenswert auch für mich. 3 Monate ist sicherlich derzeit zu lang, aber 2 mOnate würde schon irgendwie gehen. Es lohnt sowieso kaum mehr oberhalb des Maxsteuersatzes noch übermäßig aus eigener Tätigkeit zu verdienen.

Zur Börse - habe ich die Entscheidung getroffen, derzeit mit dem größten Anteil ganz heraus zu gehen, meine wirtschaftlichen Wachstums- und Pleiterisiken nahe des Marktes ist ja letztendlich meine Unternehmung und das Depot spiegelt zeitlich aufgerechnet keineswegs die Erträge wieder, die es kostet.. Lieber mal wieder ab und an etwas mit KO's oder OS spielen.., z.B. im Öl.<img src=" />

Danke für Deine Anregungen zum Thema Zeit!

Gruß,
CenTao

Ich hab da natürlich ein Problem

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 09.10.2017, 11:29 vor 2635 Tagen @ Dieter 3211 Views

Wenn ich keine Nachrichten, auch nicht die blöden, höre oder sehe, dann weiß ich im Prinzip nicht mehr, was da so gespielt wird. Jetzt habe ich aber ein gewisse demokratisches Selbstverständnis. Das bewirkt auch, dass ich wählen gehe.

Jetzt kommts:
Wenn ich mir nichts mehr reinziehe, nichts mehr weiß, was die verschiedenen Politiker so treiben, was soll ich dann wählen? Dann kann ich evtl. den Knobelbecher nehmen und da ein paar Würfel reinstecken, mit Namen versehen.
Ob das dann Sinn macht, das steht auf einem anderen Blatt.

Natürlich kann man auch den anderen Weg gehen, was viele machen, - gar nicht wählen gehen. Da ich aber weiß, dass genau das die Verbrecherparteien wollen, damit man die Prozente zuschlägt und sie machen können, was sie wollen. "Freie Hand" nennt man das.

Ist natürlich ein Dilemma.

kein Dilemma

Dieter, Dienstag, 10.10.2017, 10:14 vor 2634 Tagen @ helmut-1 2189 Views

Hallo helmut,
meines Erachtens entsteht kein Dilemma aus der Tatsache, News und Nachrichten zu verpassen in Bezug auf ernsthaftes Wählen.

Zum einen muß man sich vorstellen, daß beim regelmäßigem Konsum von News eine Beeinflussung stattgefunden hat, auch wenn Du Dich noch so sehr bemühst, diese auszugleichen.
Zum anderen wirst Du wie jeder andere auch einein eigenen Kompaß haben, was Du für politisch richtig und vernüftig erachtest anhand Deiner pers. Wertevorstellungen. Bei Wahlen gibt man den zu Wählenden einen Vertrauensvorschuß. Ob die Parteien diesen verdienen, das bekommt man auch ohne tägliche Nachrichten mit, einfach nur sein Umfeld wahrnehmen. Mehr Erkenntnisse braucht es nicht, dazu noch in Ruhe die Pareiprogramme studieren und ggf. die zurückliegenden Jahre aus pers. Erfahrung mit dem letzten Parteiprogramm (welches man ja auch als Entscheidungshilfe noch im Bewußtsein hat, sofern man nicht ständig durch News abgelenkt wurde) vergleichen.

Wäre das ein Ausweg aus dem Dilemma?

Gruß Dieter

Wenn ich keine Nachrichten, auch nicht die blöden, höre oder sehe, dann
weiß ich im Prinzip nicht mehr, was da so gespielt wird. Jetzt habe ich
aber ein gewisse demokratisches Selbstverständnis. Das bewirkt auch, dass
ich wählen gehe.

Jetzt kommts:
Wenn ich mir nichts mehr reinziehe, nichts mehr weiß, was die
verschiedenen Politiker so treiben, was soll ich dann wählen? Dann kann
ich evtl. den Knobelbecher nehmen und da ein paar Würfel reinstecken, mit
Namen versehen.
Ob das dann Sinn macht, das steht auf einem anderen Blatt.

Natürlich kann man auch den anderen Weg gehen, was viele machen, - gar
nicht wählen gehen. Da ich aber weiß, dass genau das die
Verbrecherparteien wollen, damit man die Prozente zuschlägt und sie machen
können, was sie wollen. "Freie Hand" nennt man das.

Ist natürlich ein Dilemma.

Old News lesen

mh-ing @, Montag, 09.10.2017, 13:14 vor 2635 Tagen @ Dieter 3111 Views

Ich war auch lange in diesem Problem und muss daher diesem Dobelli-Aufsatz von oben voll zustimmen. Das Problem der aktuellen Nachrichten und deren Verarbeitung ist damit aber nicht gelöst oder geklärt. Indem man sich heraus nimmt, ist man das Problem nicht wirklich los.

Ich nehme mir daher weiterhin Zeit für aktuelle Nachrichten, aber sehe zu, auch lange Hintergrundartikel, ältere Bücher aber auch zu lesen. Diese "Old-News" sind oft sehr erhellend und zeigen Perspektiven für heute.

Zuletzt lese ich viel in der Bibel und sehe in meinem Glauben den Ausgangspunkt, die Dinge aus der fertigen Perspektive der Ewigkeit zu sehen. Egal, was hier noch läuft, es gibt mir Perspektive, Ruhe und Zuversicht.

Wem schenke ich Aufmerksamkeit

Dieter, Dienstag, 10.10.2017, 10:25 vor 2634 Tagen @ mh-ing 2218 Views

Ich war auch lange in diesem Problem und muss daher diesem Dobelli-Aufsatz
von oben voll zustimmen. Das Problem der aktuellen Nachrichten und deren
Verarbeitung ist damit aber nicht gelöst oder geklärt. Indem man sich
heraus nimmt, ist man das Problem nicht wirklich los.

Ich nehme mir daher weiterhin Zeit für aktuelle Nachrichten, aber sehe
zu, auch lange Hintergrundartikel, ältere Bücher aber auch zu lesen.
Diese "Old-News" sind oft sehr erhellend und zeigen Perspektiven für
heute.

Zuletzt lese ich viel in der Bibel und sehe in meinem Glauben den
Ausgangspunkt, die Dinge aus der fertigen Perspektive der Ewigkeit zu
sehen. Egal, was hier noch läuft, es gibt mir Perspektive, Ruhe und
Zuversicht.

Hallo mh-ing
Deine Herangehensweise kann ich nachvollziehen. Nur habe ich es nicht so sehr mit der Bibel, aber mir ist aus der Beobachtung versch. Mitmenschen bewußt, daß der Glaube an Gott, das Studieren der Bibel extrem viel Kraft und Zuversicht geben kann.

Große Zuversicht habe ich auch, egal was um mich herum passiert.

Zum Thema der Nachrichten möchte ich noch anmerken, daß das Lesen von Büchern auch nicht mein Ding ist. Ich ziehe das meiste aus der Beobachtung meiner Umwelt, der Menschen, der Natur, der Dinge.

Und so frage ich mich auch, wäre es nicht besser, meine mehr Aufmerksamkeit meiner Frau, bzw. meinen Nächsten angedeihen zu lassen, statt irgendwelchen Nachrichten? - auch rein egoistisch betrachtet, die nächsten geben es höchstwahrscheinlich zurück, die Nachrichten nicht.

Gruß Dieter

frühere Zeiten betrachten

mh-ing @, Mittwoch, 11.10.2017, 06:27 vor 2634 Tagen @ Dieter 2081 Views

Die falsche Aufmerksamkeit ist das Problem der Nachrichten. Man wird wie von Blitzlichtern angelockt, steht aber doch im Dunkeln.
Durch diese Nachrichten wird eine mediale Trugwelt erschaffen, bestehend aus für das persönliche Leben völlig irrelevanter Dinge, mit denen man sich da beschäftigt. Wir können doch keinen Krieg, keine Hungersnot usw. ändern, wir ändern praktisch nichts. Das, worauf es ankommt, ist das persönliche Leben und Umfeld. Anderseits erzwingen die Eingriffe von außen in diesen Bereich, dass man sich hier damit beschäftigt und das ist das Spannungsfeld.
Sinnvoll ist vermutlich, sich viel mehr von dieser ganzen Welt eher abzuschotten und nicht so viel hinein zu lassen, dann lebst man glücklicher. Wenn dann doch die Katastrophe kommt, war man zumindest bis dahin zufrieden, ändern an den Katastrophen kann man ohnehin nicht.

Genau das ist es, was das frühere Leben so anders als unser heutiges macht. In vielen Ländern waren die Menschen zufrieden. Dann kam das Fernsehen und die Menschen sahen eine andere Welt. Dann war es aus mit der Zufriedenheit.

Die Antwort von Morrisey, "I spend the day in bed"

mabraton @, Dienstag, 10.10.2017, 10:04 vor 2634 Tagen @ Dieter 2343 Views

Hallo Dieter,

das Zauberwort heißt, "Resilienz". Ich sehe das Ganze als Trainingsprogramm. Wie stark lasse ich mich davon beeinflussen. Mein aktuelle Haltung ist, die Weichen in den Abgrund sind gestellt, es kann nur noch besser werden.

Diesen neuen Song von Morrisey, dem ex-Smiths Sänger fand ich bemerkenswert.

Morrissey - Spent the Day in Bed

Beste Grüße
mabraton

Jetzt kenne ich auch den Namen

Dieter, Dienstag, 10.10.2017, 10:38 vor 2634 Tagen @ mabraton 2378 Views

Hallo Dieter,

das Zauberwort heißt, "Resilienz". Ich sehe das Ganze als
Trainingsprogramm. Wie stark lasse ich mich davon beeinflussen. Mein
aktuelle Haltung ist, die Weichen in den Abgrund sind gestellt, es kann nur
noch besser werden.

Diesen neuen Song von Morrisey, dem ex-Smiths Sänger fand ich
bemerkenswert.

Morrissey - Spent the
Day in Bed

Beste Grüße
mabraton

Hallo mabraton,
danke für die Nennung des Wortes "Resilienz", welches ich noch nicht kannte und deshalb erst mal schauen mußte nach dessen psychol. Bedeutung. Die genannten Eigenschaften sind mir aus Beobachtung und Erfahrung bekannt, wußte aber nicht, daß es dafür ein Wort gibt.

http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/glueck/pwieresilienzwasunsstarkmac...

Den Link-Tip von Morrisey kann ich leider nicht öffnen, da ich youtube nicht nutze. Trotzdem danke.

Gruß Dieter

Meditation und Resilienz / YouTube

mabraton @, Dienstag, 10.10.2017, 10:57 vor 2634 Tagen @ Dieter 2340 Views

Hallo Dieter,

regelmäßige Meditation unterstützt die Fähigkeit zur Resilienz. Durch Meditation bekommt man Abstand zur alltägliche Wahrnehmung. Du findest selbst genügend Material dazu. In den letzten Jahren hat sich die "Mindfulness - Based Stress Reduction" stark verbreitet. Oder man nimt gleich das Original,

Meditation im Alltag

Warum nutzt Du YouTube nicht?
Gerade dort findet man viel Material (Dokus, Interviews) in dem tieferes Wissen vermittelt wird.

Bei Musik weiche ich, wann immer es geht, auf Vevo aus. Die Plattform ist schwer im kommen. Ich weiss allerdings nicht wer dahinter steckt.

Beste Grüße
mabraton

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