Aus eigener Erfahrung

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 05.08.2017, 09:17 (vor 2458 Tagen) @ Barbara6903 Views

Dazu fällt mir spontan eine Pflichtlektüre meines Sohnes im Deutschunterricht an einem niedersächsischen Gymnasium in der 10. Klasse ein. "Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad-Barre hieß dieses Werk, welches mein Sohn durcharbeiten sollte. Nachdem ich mir einige Kapitel dieses Buches genehmigt hatte, fragte ich mich, was diese Art von "Literatur" im Deutschunterricht zu suchen hat. Anstatt den Schülern die Schönheit und die Möglichkeiten der deutschen Sprache nahe zu bringen, müssen sie sich mit dieser Art von "Kultur" beschäftigen.

Ich setzte damals alle Hebel in Bewegung, um die Kinder vor diesem Buch zu bewahren. Ich sprach mit dem Deutschlehrer, einem arroganten und selbstgefälligen Mittdreißiger und mit der Schulleiterin, die das Ganze offensichtlich absolut nicht interessierte. Anschließen wandte ich mich an die übrigen Eltern, ließ ihnen Auszüge aus dem Buch zukommen und rief sie auf, mit mir zusammen bei der Schulleitung gegen die Lektüre zu protestieren. Das Ergebnis meiner Aktion war geradezu niederschmetternd. Kein einziger der über fünfzig von mir kontaktierten Erziehungsberechtigten meldete sich zurück. Ihnen war das, was ihren Kindern in der Schule zugemutet wird, schlichtweg scheißegal!

Dieses Land wird den Bach runtergehen, wie einst das Römische Imperium, soviel ist sicher! Nur wird das Römische Reich viel mehr Kultur, Wissen und Architektur hinterlassen haben, als unsere "moderne" Gesellschaft.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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