Sonntag nachmittag, ausführlich.

Hannes, Sonntag, 30.07.2017, 19:16 (vor 2469 Tagen) @ Nonpopulo4264 Views

Ich unterstelle den Franzosen, dass sie bei Elektroinstallation in praxi nicht dieselben Standards vorweisen können, wie sie hier in Deutschland inzwischen erreicht sind. Wahrscheinlich in der Provinz und im Süden Frankreichs umso weniger? Solcherlei „Kribbel-Effekte“ kenne ich eigentlich nur aus DDR-Zeiten (dazu unten mehr), im Bad schon gar nicht!

Hier liegt mangelhafter Potentialausgleichs vor. Soforthilfe: Hauptschalter aus (oder Hauptsicherungen raus), prüfen, ob der Effekt noch vorliegt, wenn ja ist es Einschleppung von Fremdspannung. Wenn nein: Hauptschalter einschalten und Stromkreis-weise ein/aus bis der Schuldige gefunden ist.

Effekt durch massive Isolationsfehler ist in Deutschland eigentlich inzwischen unbekannt, weil Fehlerstromschutzschalter 30 Milliampere bzw. 10 Milliampere bei solchen Strömen (Isolations-Leck zu Erde) abschalten würden. Mein Verdacht ist, dass entweder eine feucht gewordene Dose über die Wand sozusagen „Spannung einschleppt“ oder vagabundierende Ströme in Wasserleitung und oder Wand eine Potentialdifferenz erzeugen zwischen Duschwanne und Finger-Berührungspunkt (oft Leckstrom in den starken Strom ziehenden Boiler und unzureichender Potentialausgleich, zu schwache Querschnitte … Elektriker ran!).

Hier wird viel durcheinander geschmissen, auch Wikipedia irrt sich; „Nullleiter ist eine veraltete Bezeichnung für den PEN-Leiter / bezeichnet oft unzutreffender weise den Neutralleiter“
https://de.wikipedia.org/wiki/Nullleiter

Richtig ist (aus meiner Erinnerung): Ein Nullleiter war ein Neutralleiter mit Schutzleiterfunktion. Beides wird heute in Deutschland der Wohnung getrennt verlegt (in N und PE, Neutralleiter und Schutzleiter), damit eben diese Ströme keine Potentiale aufbauen können wie in Nizza!

Zu den in diesem Diskusions-Faden genannten empfindlichen Kühen: Sind a) teuer im Fehlerfall im Massen-Stall und b) wegen des Huf-Abstandes empfindlicher für Schrittspannungen als ihr Kuh-Bauer, nur deshalb die besondere Sorgfalt beim Potenzialausgleich im Kuhstall.

Frauen („Liebste“) sind nicht nur in der Regel dünnhäutiger als Männer.[[freude]] Damit haben sie einen insgesamt geringeren Körperwiderstand und sind empfindlicher bei so etwas (ihre Isolierung ist quasi schlechter, dazu ängstlich verschwitzte Hände …). Mann kann sich hinein fühlen in so eine Frau, wenn er den Handrücken benutzt oder besser Wange und Oberlippe oder Unterlippe.

Erste Maßnahme für den Wohnungseigentümer: Fette Metall-Verbindung machen zwischen diesen beiden Punkten (Fuß/Hand), also üblicherweise 10 Quadratmillimeter Kupfer gelb-grün, mit Erdungsschelle auf blanker Kalt- und Warmwasser-Leitung bzw. an alle metallischen Körper, die in Greifweite sind beim Duschen! Anderes Ende an die Duschwanne anschließen, besser noch alles untereinander vernetzen damit alles Berührbare auf ein elektrotechnisches Potenzial gezwungen wird.

Ein Vogel, der mit beiden Beinen auf dem Hochspannungs-Seil sitzt, bekommt aus genau diesem Grunde keinen elektrischen Schlag: Beide Beine sind auf einem Potential, kurzgeschlossen sozusagen. Schnäbelt er aber dann mit dem Winkeleisen des Gittermastes (Nestbau an Stützer-Isolatoren --> deshalb verboten in BRD) sieht die Sache anders aus, denn der Mast hat Erdpotential.

Wir hier in Deutschland haben solche Probleme mit Potentialdifferenzen (eine Spannung ist die Differenz zwischen Potential 1 und Potential 2 ) zunehmend bei den Hochfrequenz-Einflüssen auf Erdungssysteme, also Schutzleiter/Rohrleitung/Stahlskelett in Gebäuden und so weiter, die sich störend auf Informationstechnik auswirken. Ursache: Wechselrichter, LED, Eisenlose Netzteile, Frequenzumformer aller Art, Funk ... In Nizza liegt aber kein HF- (Hochfrequenz), sondern NF- (50 Hertz Netz-Frequenz) Wechselstrom-Problem vor, weil es kribbelt (brummt). Es ist auch kein Gleichspannungs-Problem, Gleichspannung spürt man bei so niedrigen Spannungen nicht (dieses ist gefürchtet wegen Abtrages von Metall im Erdreich z. B. bei schlecht behandelten Straßenbahn-Stromrückleitungen, also Schienen, zu Gebäuden, bewirkt Lochfraß in Rohren, Gas!).

Elektrische Potentiale: Nahezu jeder wird die Magnesium-Opferanoden-Ketten innen, in Wasser-Boilern drin, kennen. Hier wird ein Schutzpotential aufgebaut, welches populärwissenschaftlich gesagt, das Rosten durch zurückdrängen der Ionen in den Metallbehälter verhindert, durch Gleichspannung, also durch eine hier hilfreiche Potentialdifferenz, die im Wasser künstlich erzeugt wird.

Den im Diskusions-Faden leider empfohlenen einpoligen Spannungsprüfer mit Glimmlampe haben wir früher übrigens immer als „Lügen-Schwein“ bezeichnet. Weil nur der zweipolige Spannungsprüfer (nebst Möglichkeit der zuschaltbaren Strombelastung) Aussagen über die tatsächlichen Verhältnisse möglich macht. Besser: Prüfgerät.

Hier gilt also wieder: Messen! Ein Elektriker kann das. Insbesondere die Messergebnisse beurteilen!

Nun zu meinem oben genannten DDR-Erlebnis. Ich behaupte, dass die meisten Elektro-Anlagen damals hier nicht schlechter waren, als viele in Nizza heute. Es gab durchaus schon Fehlerstromschutzschalter. Aber in diesem Fall nicht (wie in Nizza offenbar auch nicht?). Es war nur Schutzerdung installiert.

In einer VEB-Werkswohnung hatte sich ein Mieter (so ein halb-gebildeter, wie sich später herausstellte) wegen zu hohem Elektroenergieverbrauches beschwert, vermutete Messfehler des Zählers. Zuerst war ich ziemlich ratlos gewesen, und, da ich schon mal da war, war ich der Beschwerde einer betagten Dame in einer anderen Wohnung nachgegangen, dass es am Kühlschrank immer so kribbele, nicht immer, nur manchmal, aber es zwickte angeblich auch öfter mal heftig. Ich maß â€¦ und fand endlich heraus, dass der Knilch den blauen vermeintlichen „Nullleiter“ im Hof am Staberder vermeintlich „zusätzlich geerdet“ hatte (Gut-Gemeint ist oft das Gegenteil von Gut-Gemacht). An dem Erder, wo das Gehäuse von Omas Kühlschrank geerdet war (!).

Hintergrund: Wir hatten hier in Magdeburg ein 3-Leiter-220-Volt-System ohne Mittelpunktleiter und selbstverständlich auch diese Standard-Kabel mit Adern, die schwarz und blau und braun waren. Nun gab es aber in Magdeburg keinen „blauen Neutralleiter“ und die „schwarze Phase“ dazu, sondern es gab zwei Phasen! Und eine dieser Phasen („den blauen Null“) hatte der Mensch auf den Staberder im Hof gelegt. Je nach Wetterverhältnissen/Netz-Verhältnissen und so weiter entstand so eine Spannung an dem Stab gegenüber Erdpotential. Folge dieser Potentialdifferenz ist natürlich ein kräftiger Strom, das erklärte den Energieverbrauch. Oma hätte sich nur mal auf die Heizung stützen brauchen mit der einen Hand (Erdpotential) und dann den Kühlschrank aufmachen (variables Potential etwa 100 Volt Wechselspannung durch dir Rückwärts-Einschleppung Schutzleiter auf den Kühlschrank, gegen Erdpotential = Heizungsrohr!) und den Rest kann man sich denken. Die 30 Milliampere, die für Herzkammerflimmern erreicht werden müssen („OK, 30 mA ist schon sehr sensibel. Der lässt weniger als eine Leistung von 7 Watt zu, das bringt niemanden um“???), hätte die Spannung über Omas Hand-Haut – Arm – Brustkorb – Arm - Hand-Haut sicherlich getrieben. Man sieht sehr schön: Die Gefährlichkeit von „so einem eigentlich harmlosen Kribbeln“ ist von sehr vielen Faktoren abhängig.

Womit wir wieder beim Thema wären: Wir brauchen niemals keinesfalls nicht! die angeblich „unsere Kultur bereichernden“ coolen Elektriker aus aller Welt, einschließlich des Heers der Elektrofachkräfte Afrikas. Ich finde es ja im Urlaub ganz angenehm, wie locker in anderen Ländern so gelebt wird, aber ich möchte doch gern unsere erarbeiteten „spießigen“ deutschen Standards hier behalten. Nennt mich deshalb chauvinistisch, ist mir egal. Ich spreche ja auch noch öffentlich von „Negern“, wenn die sog. „Farbigen“ gemeint sind, versteht Ihr mich?

Stolze Grüße von

H.


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