Eine Bitte zur Trauerfeier und mein persönlicher Nachruf
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 06.07.2017, 12:01
Liebe Forengemeinde, liebe Leser,
ich möchte an dieser Stelle einen kleinen Nachruf starten.
Liebe Ina, sich von seinen Eltern zu verabschieden ist das schwerste aber gleichzeitig auch das schönste in der Welt. Auch wenn Dich die Trauer momentan mit nimmt, so vergiss bitte nicht, dass Du zumindest die Gelegenheit hattest, Dich etwas besser zu verabschieden als es den meisten möglich ist, und ich denke Du wirst das in der Zukunft irgendwann einmal schätzen können.
Neue Türen im Leben können nur dann aufgehen, wenn wir andere schließen. Daher wünsche ich Dir und Deiner Familie für die kommende Trauerarbeit viel Kraft!
Gleichzeitig möchte ich hiermit darum bitten, dass sich jemand bereit erklärt, im Namen der Forengemeinde einen Kranz für die Trauerfeier zu organisieren. Ich kann leider selbst nicht teilnehmen, da ich unterwegs bin, würde mich aber freuen, wenn das jemand übernimmt. (Iban oder Bitcoin Adresse wären toll)
Jürgen hat uns in vielen Jahren unermüdlicher Arbeit einen Raum gegeben, Meinungen darzustellen und zu diskutieren. Dies ist nicht selbstverständlich, denn hier wurden nicht immer die Themen diskutiert, die die Grosskopferten gerne hörten. Um es kurz zu sagen: Es war nicht ganz ungefährlich, vor allem in Zeiten, in denen die Sozialdemokratie nur noch das "N" vor dem Parteinamen fehlt, weil sie abweichende Meinungen verfolgt als wären sie der Teufel. Verdient hätten sie sich das "N" bestimmt, aber das ist ein anderes Thema. Was ich sagen wollte ist: In diesen Zeiten ein Forum für Meinungen zu bieten, war ein mutiger Akt. Dafür hat Jürgen gelebt und er hat es einfach grossartig gemacht!
So war letztendlich Jürgens letzte Diskussion und sein Abschied genau davon geprägt, nämlich der Diskrepanz einer offenen demokratischen und selbstbestimmten Gesellschaft, also wie es sein sollte, und der spürbaren Realität. Einer Realität, die oftmals Ablehnung gegenüber denjenigen zeigt, die selbstbestimmt ins Leben treten und genauso selbstbestimmt es auch wieder verlassen. Dabei pflichte ich Jürgen bei, und mir sind diese indianischen Bräuche, in denen sich die Alten zurückziehen, allemal ehrlicher und ehrenhafter, als das was heutzutage in den letzten Lebensmonaten geschieht. Statistisch entsteht ein Grossteil der Gesundheitssystemkosten in diesen letzten 4 Wochen. Jürgen hatte das erkannt und sich dagegen entschieden.
In den letzten Monaten sind viele der grossen Demokraten von uns gegangen und nun auch Jürgen. Ich persönlich denke, dass dies ein Zeichen für den kommenden Wechsel ist, und ich denke auch, dass die kommenden Geschehnisse, Jürgen dann noch mehr getroffen hätten. Denn es wird zunehmend einsamer um diejenigen, die sich für Werte einsetzen. Für all diejenigen hat dieses Forum unter Jürgens Leitung und unermüdlichem Einsatz eine Anlaufstelle geboten.
Wo immer Jürgen jetzt auch ist, er muss nicht leiden, weder körperlich noch seelisch. Er hat in unermüdlicher Arbeit mit diesem Forum nicht zuletzt auch seine Familie unterstützt, und trotz allem Leiden blieb er stets freundlich und höflich. Ich denke, dass uns das alle ein Beispiel bleiben sollte.
Jürgen Du hast große Maststäbe gesetzt, und dafür danke ich!