Tschechien verankert Recht zum Besitz und Tragen von Waffen in der Verfassung

CalBaer @, Samstag, 01.07.2017, 19:15 vor 2708 Tagen 6351 Views

"Die Bürger der Tschechischen Republik haben das Recht, Waffen und Munition zu erwerben, aufzubewahren und zu tragen"

http://diepresse.com/home/ausland/welt/5242770/Tschechien-verankert-Recht-auf-Waffenbes...

Ein Wink nach Bruessel [[zwinker]]

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Bis Ideen sich durchsetzen, dauert es meistens sehr lange

Ankawor, Samstag, 01.07.2017, 19:53 vor 2708 Tagen @ CalBaer 4922 Views

Aber es geht voran. Um Links klicken zu ersparen, mein Vorschlag von 2015


Den Spieß umdrehen.

Ab 18. Lebenjahr ist jeder Bürger verpflichtet:

Jedes Jahr einen Kurs Waffenkunde besuchen
Jedes Jahr einen praktischen Schießkurs besuchen
Jedes Jahr einen Kurs Deeskalation und Verhaltenstraining besuchen
Jedes Jahr einen erste Hilfekurs besuchen.
UND
Jederzeit eine Schusswaffe bei sich tragen.

Das wären im Bataclan 2 Terroristen gegen 1.500 Bewaffnete gewesen ...


Ja, ich weiß, total idiotisch, dieser Vorschlag, aber wie Hirsi Ali sagte, wir müssen Undenkbares denken, und ich wollte mal den Anfang machen <img src=" />

Und mein Folgebeitrag von 2016:

Hier eine Meldung aus Amerika:

" In Kennesaw herrscht Waffenpflicht. Doch von wilden Schießereien, die an den Wilden Westen erinnern gibt es keine Spur in dem Örtchen. Ganz im Gegenteil ist dort die Kriminalitätsrate sogar besonders niedrig."

" .. stolz präsentiert er seine statistischen Zahlen, die einen Rückgang der Kriminalität nach Inkrafttreten der Waffenpflicht belegen. Um ein Viertel seien die Verbrechen seitdem in dem Städtchen zurückgegangen und hielten sich seither auf diesem niedrigeren Niveau."

Wir kommen der Sache näher, aber es ist immer noch undenkbar.


Tschechien geht nun einen großen Schritt voran. Es wird ein unglaubliches Geheul geben, ebenso wie ich per Mail als ausgerastet bezeichnet wurde. Warten wir es ab.

Mir wurde gerade privat das Hirschberger Tal in PL als Top-Auswanderungsziel empfohlen. Umdenken angesagt?

Hasso, Samstag, 01.07.2017, 19:59 vor 2708 Tagen @ CalBaer 6158 Views

bearbeitet von Hasso, Samstag, 01.07.2017, 20:44

Eine sehr vertrauenswürdige Komsomolzin hat mir vor einer Woche das Hirschberger Tal in PL (Schlesien, als quasi-deutsch[[zwinker]]) als Exil empfohlen.

Es ist mir aber viel zu weit von den "spannenden, total bunten Groß-Metropolen" entfernt.
Da wäre mir aber nach einer Woche stinklangweilig, denn ich brauche ab und zu Polizei-Sirenen, tapfere Polizei-Handgemenge (aber nicht mit mir[[zwinker]]) und herzhaft-bunten Spass auf der Gass... aktuell nur 12 km Fahrt und ich kann das alles reichlich haben.

An öder Langeweile in der grünen schlesischen Schloss-Idylle können ältere Herrschaften ganz schnell sterben... deshalb spricht mal ja auch oft von der "grünen Hölle"[[sauer]]

Nach den guten neuen Nachrichten aus der wunderbaren CZ werde ich mal ganz neu nachdenken[[top]]
Genau genommen will ich ja gar keine Puffn (schönes Ö-Deutsch)... nicht mal ein Pfefferspray in der Hose.
Halb scharfe Messer habe ich auch nur in der Küche...

Aber alleine die verfassungsfeste Erlaubnis einer eigenen, legalen Puffn würde mich sehr beruhigen[[top]]

Nun werde ich mal die CZ genauer unter die Lupe nehmen.
Nur als Backup-Sicherheits-Umzug, falls es mal mit der göttlichen Pfälzer Ruhe hier in Kallstadt vorbei sein sollte.
Danke für den Hinweis und beste Grüße ins Silicon Valley!
Hasso

Nette Leser helfen unsicheren D-Schreibern: Gibt es hier ernsthafte Einwände gegen die Slowakei?

Hasso, Samstag, 01.07.2017, 22:00 vor 2708 Tagen @ Hasso 5068 Views

bearbeitet von Hasso, Samstag, 01.07.2017, 22:07

Mir wurde gerade per freundlicher Leserzuschrift die Slowakei ans Herz gelegt.
So in der Gegend Bratislava Richtung Wien könnte es für mich pers. ganz gut "passen".

Gibt es da ernsthafte Einwände... außer dass in SK bis dato noch keine legale Puffn erlaubt ist?

Aktuell ist aber Kallstadt noch meine erste Wahl, aber wer weiß was die nähere Zukunft bringt[[sauer]]
Als Mieter bin ich ja flexibel.
Gute Nacht
Hasso

Warum willst Du Dich eigentlich festlegen? So als Mieter? (oT)

Dirk-MV, Samstag, 01.07.2017, 22:06 vor 2708 Tagen @ Hasso 4071 Views

- kein Text -

Auch ein armer Mieter kann nicht von jetzt auf sofort aus D abhauen...

Hasso, Samstag, 01.07.2017, 22:34 vor 2708 Tagen @ Dirk-MV 5166 Views

bearbeitet von Hasso, Samstag, 01.07.2017, 23:09

Guck mal genau ins Mieter-RL, lieber Dirk... ist alles nicht so einfach und muss genau überlegt werden!
Mieter leben nicht "ganz einfach aus dem Seesack"... jedenfalls bis heute noch nicht[[freude]]

Erstens habe ich hier in der Pfalz sehr wichtige Sozialkontakte.
Von der Heilpraktikerin, der Sport-Therapeutin bis zur Psycho-Tante... nur mal beispielhaft, diese wertvollen Bereicherungen/Hilfen für mein altes Rest-Leben könnte ich nicht so einfach aufgeben.
Die stehen immer "Gewehr bei Fuß" für ihren braven Patienten[[top]]

Dafür müsste ich in CZ/PL/SK erstmal voll gleichwertigen Ersatz finden, das wird nicht einfach in meinem fortgeschrittenen Alter[[sauer]]
Eine BMW-Werkstatt, eine Bank und einen Zahnarzt wird es in den Zielländern wohl eher geben...

Dann die banalen Gegenstände, die auch ein Mieter am Hut hat.

Ich hüte hier
- ein Familien-Museum.
Keine meiner drei Töchter will es übernehmen, die haben genug andere Sorgen, keinen Platz und schon alle freundlich abgewunken[[sauer]]

- Eine schöne Märklin-Eisenbahn...[[top]]
Nicht ganz so groß wie Dein McPomm-Kuhstall... aber trotzdem nicht so einfach zu verlagern.

- und den ganz normalen Möbelkram und ein paar eingemauerte Tresore[[hae]]

Wer packt das alles sachgerecht ein und verbringt es nach CZ/PL/SK?

Du stellst Dir das Mieterleben etwas zu einfach vor.
Trotzdem allerbeste Grüße!
Hasso

Ich habe es befürchtet

Dirk-MV, Sonntag, 02.07.2017, 01:18 vor 2708 Tagen @ Hasso 4781 Views

seit ich die Hingabe zu Ludmilla las.
Ohne meine Eisenbahn gehe ich nicht!

Tja, dann bleibt noch die Möglichkeit einer Ferienwohnung / Zweitwohnsitz in den andachten Gegenden. So weit entfernt ist es ja nicht, viele fahren das als Wochenpendler und Du hast die Möglichkeit entscheidungsfrei zu entscheiden.
mfg

@Dirk... ich verlasse D nicht ohne meine Eisenbahn... Du nicht ohne Deinen Viehstall....

Hasso, Sonntag, 02.07.2017, 01:35 vor 2708 Tagen @ Dirk-MV 4453 Views

seit ich die Hingabe zu Ludmilla las.
Ohne meine Eisenbahn gehe ich nicht!

Wer will unsere persönlichen Motive zur starken D-Heimattreue jetzt endgültig "bewerten"?
Freiwillige vor....

Die Eisenbahn hat für mich aber einen sehr gewichtigen Vorteil.
Die muss ich früh morgens nicht "abmelken", sondern sie lässt mich gemütlich träumen... kleines Späßle[[freude]]
Also bleiben wir baw erstmal hier[[top]]
Gute Nacht
Hasso

Da schätzt Du mich falsch ein,

Dirk-MV, Sonntag, 02.07.2017, 02:34 vor 2708 Tagen @ Hasso 4447 Views

seit meine Kaninchen der Chinaseuche und meine Bienen zum dritten Mal den Volkstod gestorben sind und ich Schafe nur als Rasenmäherequivalent halte, habe ich viel Zeit zum Bloggen und für dumme Hobbies. Außerdem habe ich nach meiner letzten Unterweisung durch das HIT (Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere) ein wenig die Lust verloren, überhaupt noch Schafe zu halten. Wenn ich einen Schafhalter finde, der mir während der Vegitationsperiode eine paar Schafe leiht, dann reicht mir das.
Ich habe die Nase voll von der ständig steigenden Bürokratie, von immer restriktiveren Vorschriften und von der Arroganz der Obrigkeit.

Und selbst hier in meiner Einöde sind die Bereicherungen von Maddins Goldstücken Tagesgespräch und ich fühle mich genötigt, meine Karre vorm Supermarkt in Schwerin abzuschließen. Und ich glaube, dass ich dieses ewige Moslem hier, Nazi da eher aus dem Kopf bekomme, wenn ich zumindest über die kalte Jahreszeit etwas umherreise. Bloggen kann ich ja von überall.
Und wenn man schon mal soweit ist.....

Was ich eigentlich sagen wollte, mich hält hier nicht mehr viel, nicht meine schon länger hierlebenden Landsleute, nicht die Hütte und schon gar kein Vieh oder Kettensäge.
mfg

"Eine schöne Märklin-Eisenbahn": Was gibt es schon wichtigeres im Leben als eine Modell-Eisenbahn?

SevenSamurai @, Sonntag, 02.07.2017, 18:41 vor 2707 Tagen @ Hasso 3636 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.07.2017, 18:48

- Eine schöne Märklin-Eisenbahn...
Nicht ganz so groß wie Dein McPomm-Kuhstall... aber trotzdem nicht so
einfach zu verlagern.


Das Argument kann ich nachvollziehen. [[top]]

Allerdings:

Muss es Märklin sein? Deren Modelle haben so oft Zinkfrass. [[sauer]]

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Frage ins Experten-Forum: Sind CZ-Menschen eher deutschfeindlich und SK-Menschen eher deutschfreundlich? Mit schönem Adele-Lied

Hasso, Samstag, 01.07.2017, 23:55 vor 2708 Tagen @ Hasso 4891 Views

bearbeitet von Hasso, Sonntag, 02.07.2017, 00:53

Meiner ganz neuer, sehr netter SK-Freund (gleiches Alter, per Mail) hat mich auf diese merkwürdig anmutende Forum-Frage gebracht.

Leider kann ich meine sehr kluge und absolut CZ/CSSR-kundige Top-Echse nicht mehr fragen, weil sie nicht mehr mit mir redet, simst oder mailt, seit sie frisch (und sehr gut!) verheiratet ist. Mal gucken, wie lange der Ehe-Spaß dauert[[freude]]

Adele hat natürlich auch zu dieser fatalen Situation das richtige Lied parat, mit diesem Lied ist Adele übrigens stinkreich geworden (genau wie die Echse[[top]]), bitte vorspulen bis ca. 3.00 Min wegen des Gelabers:
https://www.youtube.com/watch?v=45A6R9L7T04
Könnte ihr danach laufen lassen, denn sofort danach kommt Adeles grandioser Ober-Hammer "Set Fire to the Rain", ändert sich aber bei YT ab und zu.

Also frage ich lieber die Gelbe Schwarm-Intelligenz, die wissen immer viel mehr!
Gute Nacht
Hasso

Antwort von der Front

Positiv @, Sonntag, 02.07.2017, 09:06 vor 2708 Tagen @ Hasso 5146 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 03.07.2017, 16:57

Hallo Hasso,

mein Weib ist ja bekanntlich eine Slowakin und ich selbst habe über ein Jahr in Bratislava gelebt. Wenige Jahre vorher lebte ich auch ca. ein Jahr lang in Prag.

Grundsätzlicher Eindruck: In beiden Ländern genießt man als Deutscher ein hohes Ansehen, die Leute assoziieren, dass zu Zeiten der Tschechoslowakei alle interessanten Konsumgüter aus D kamen. Man geht davon aus, dass alle Deutschen reich sind. Abseits der Metropolen ist man ein gern gesehener Exot und findet im Wirtshaus schnell nette Gesprächspartner.

Mal abgesehen von grenznahen Regionen (wo die Sextouristen unangenehm auffallen) und bei ganz alten Leuten ist mir absolut keine Deutschfeindlichkeit begegnet, nicht mal eine verhaltene Distanziertheit.

CalBaer hat völlig Recht: In der Slowakei sind die Frauen überdurchschnittlich attraktiv und feminin, je weiter man in Richtung Ukraine fährt, umso deutlicher fällt das auf. Ich saß zu Anfang meiner Zeit in SK mal mit einem slowakischen Freund in einem Cafe, Blick auf die Straße davor, Hochsommer. Andere bezahlen für so eine Show Eintritt. Jedenfalls konnte ich nicht anders, als einer Holden andächtig staunend hinterher zu schauen. Dies bemerkte mein Freund und sagte: "Hier in der Slowakei schauen wir NIEMALS einer schönen Frau hinterher!" Ich fragte leicht irritiert: "Warum denn nicht?" Antwort: "Wenn Du einer schönen Frau hinterher schaust, siehst Du die Schöne, die hinter ihr läuft nicht von vorn - da, schau selbst!" Er hatte Recht, meinen Augen wäre etwas entgangen. [[zwinker]]

Noch was: Slowaken und Tschechen mögen sich nicht sonderlich, das Verhältnis ist vergleichbar mit Bayern und Preußen. Die Mentalität auch. Slowaken sind herzlicher, wärmer, aufgeschlossener, heißblütiger. Slowaken schauen auf Tschechen herab, umgekehrt gibt es eher Bewunderung. Ich gehe davon aus, dass allen Lesern klar ist, dass dies allgemeine Eindrücke sind und Ausnahmen die Regel bestätigen.

Sprache: Jeder Nord- und Westtscheche spricht ein bisschen deutsch. In der Slowakei eher nicht (obwohl bzw. weil es ein ungeliebtes Unterrichtsfach war). Englisch wird von den Jüngeren verstanden.
Die slowakische Sprache selbst ist extrem schwierig zu erlernen, es gibt 6 Fälle. Russischkenntnisse erleichtern den Einstieg. Slowaken sprechen (ähnlich Italienern) eher extrovertiert mit den Händen und dem ganzen Körper. Auch mit null Sprachkenntnissen versteht man schon mal 10 %, wenn man hinschaut. Sobald man selbst die ersten Brocken slowakisch spricht, ist das Eis endgültig gebrochen und die Leute reagieren sehr wohlwollend.

Lifestyle: Es ist völlig normal, eine Mahlzeit am Tag in der Kneipe einzunehmen. Selbst in "Sozialgegenden" (Plattenbauten) gibt es 3 Kneipen im Erdgeschoss und die sind 7 Tage die Woche am Abend voll. Selbstverständlich wird drinnen geraucht. Bier ist oft billiger, als Wasser. Man geht gern und häufig aus und das Preisniveau erlaubt das auch allen. Es gibt viele junge Leute (auch auf dem Land) und man bekommt früh Kinder. Die demographische Verteilung sieht gesund aus.

Bratislava verändert sich gerade sehr schnell und entwickelt sich zu einer modernen Metropole. Ich nehme an, es würde Dir dort gefallen. Vinotheken sind gerade modern und eröffnen überall. Die ganze Region Bratislava bis ungarische Grenze / Nordungarn ist eine schöne Gegend, wo man gut leben, essen und trinken kann. FKK Seen gibt es dort auch einige. Wilde Natur gibt es eher in Richtung Osten. Aber bei diesem Aspekt ist auch CZ sehenswert.

Wenn Du konkrete Fragen hast - nur zu!

Für mich ist es auf jeden Fall der momentan n̶a̶h̶e̶l̶i̶e̶g̶e̶n̶d̶s̶t̶e̶ nächstliegende Plan, irgendwo im slowakischen Hinterland ein Haus zu kaufen / bauen, wenn es hier nicht mehr lebenswert ist. Ich empfinde jeden Besuch in SK als Kurzurlaub und die Mentalität der Menschen dort ist sehr angenehm und man ist als Deutscher mit guten Sitten herzlich willkommen.

Es erleichtert den Kontakt auf Augenhöhe, wenn man nicht mit einer fetten neuen Karre, sondern eher mit einem gebraucht aussehendem Mittelklassewagen auftaucht. Parkrempler sind völlig normal und wegen einer zerkratzten oder verbeulten Stoßstange wird nicht mal ausgestiegen.

Beste Grüße,

Positiv.

Ich bin gebürtig aus Iglau (Jihlava) an der Grenze Böhmen-Mähren..

ottoasta @, Sonntag, 02.07.2017, 12:26 vor 2707 Tagen @ Hasso 4829 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.07.2017, 16:03

also fast mitten in Tschechien.
Außerdem wohne ich ca. 15 km zur Grenze nach CZ und fahre öfter mal rüber zum Travelshop, früher auch zum Tanken (lohnt sich beim Diesel heute nicht mehr).

Hier arbeiten viele Grenzgänger aus CZ und haben bei den Handwerkern einen sehr guten Ruf als 'Könner'.
Tschechen waren immer schon gut ausgebildet, geht auf die k+k Monarchie zurück. Die Österreicher hatten damals ausser ein wenig Bergbau und Landwirtschaft nichts. Tschechen aber waren die Werkbank der Monarchie!

Denke nur an Skoda und an die elektrotechnische Industrie! Glas und Textil!

Sogar der große Leo Slezak hatte ja Schlosser gelernt, konnte schmieden.

Ich war vor 2 Jahren in meiner Geburtsstadt Jihlava (übrigens Geburtsstadt von Gustav Mahler). Was mir dort auffiel:

Etliche deutsche Firmen (z.B. Bosch) und moderne Einkaufzentren.
Im Cafe wurden aber meine EURO abgelehnt![[freude]].
Mein deutschstämmiger Begleiter, der meine Führung übernomen hatte, half mir mit Kronen aus.
An den Tankstellen (Autobahn) hatte ich keine Probleme mit EURO, auch nicht mit der normalen Eurokarte.

Das Hotel (Hotel Gustav Mahler, in einem ehemaligen Kloster, sehr zu empfehlen) nahm natürlich EURO an. Wechselkurs? Na, ja.....

Ich hatte im Vorfeld Kontakt zu einigen Behörden per Mail, problemlos in Deutsch! Auch der Kontakt zu einem Bürgermeister von einem Vorort (dort wurde meine Mutter geboren) klappte reibungslos; er war ausgesprochen nett und zuvorkommend, hatte mir Bilder des Geburtshauses geschickt!

Sprache: Ich konnte bis zu meinem 7. Lebensjahr tschechisch, was halt ein Kind so kann und das ist mit 7 Jahren doch eine Menge.

Leider habe ich es komplett verlernt! Denn nach dem Krieg war hier Tschechisch verpönt, es waren ja böse Kommunisten.

Den Klang habe ich noch im Ohr und meine was zu verstehen, aber leider nichts mehr!

Mit Deutsch kommst du meist gut zurecht, die Tschechen sind da sehr hilfsbereit! Wenn die merken, dass du dich bemühst sie zu verstehen!
Irgendeiner wird schon noch Deutsch können!

Für mich ist CZ die 'Schweiz des Ostens'! Empfehlenswert!

Und die dummen Deustchen, die meinen ihren Besitz zurückzubekommen (Vertreibung, Benesch Dekrete), sind für mich Blöde! Machen das freundliche Miteinander kaputt!

otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Schade um den letzten Satz

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 02.07.2017, 19:42 vor 2707 Tagen @ ottoasta 3928 Views


Und die dummen Deustchen, die meinen ihren Besitz zurückzubekommen
(Vertreibung, Benesch Dekrete), sind für mich Blöde! Machen das
freundliche Miteinander kaputt!

otto

Dieser Satz trübt das Bild Deiner sonst sehr guten und aufschlussreichen Beobachtungen.

Nicht deshalb, weil ich sowas aus irgendwelchen ideologischen Gründen nicht hören will, sondern aus mehreren Gründen:

Der Ansatz ist falsch, die zugrunde liegende Überlegung genauso. Dazu stimmt es ganz einfach nicht.

Aber das zu erklären, dazu bedarf es mehrerer getippter Seiten in so einem Forum, Gespräche, Rückfragen, Erläuterungen, Beispiele, usw.

Klar könnte ich das, - aber ich denke, das Forum hier ist nicht der geeignete Ort dafür.

Gegenteilige Erfahrung

SevenSamurai @, Montag, 03.07.2017, 20:23 vor 2706 Tagen @ ottoasta 3111 Views

Mit Deutsch kommst du meist gut zurecht, die Tschechen sind da sehr
hilfsbereit! Wenn die merken, dass du dich bemühst sie zu verstehen!
Irgendeiner wird schon noch Deutsch können!

Ich habe 1996 oder 1997 Prag besucht und habe ausser den Touristenmagneten lokale Gasthäuser und Geschäfte aufgesucht.

Die jungen Leute haben nur gelacht über den "Ausländer". Das war nicht sehr angenehm.

Bei der Post, als ich Ansichtskarten frankieren wollte, wollte man mich nicht verstehen. Ein Mann, so ca. 35 Jahre, hat dann von englisch ins tschsechische übersezt. Deutsch konnte auch er nicht, aber hat wenigstens aktiv geholfen.

Das fand ich eher ernüchternd.

Trotzdem eine wunderschöne Stadt, deren Besuch ich empfehle.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Nachvollziehbar

Positiv @, Montag, 03.07.2017, 21:01 vor 2706 Tagen @ SevenSamurai 3070 Views

Ich habe 1996 oder 1997 Prag besucht und habe ausser den Touristenmagneten
lokale Gasthäuser und Geschäfte aufgesucht.

Die jungen Leute haben nur gelacht über den "Ausländer". Das war nicht
sehr angenehm.

In den und um die Touristenhochburgen Prags herum haben die Einheimischen regelmäßig unangenehme Erfahrungen mit (besoffenen / arroganten) Ausländern und das bekommt man dann zu spüren.

Die Engländer haben da einen noch schlechteren Stand...

Ein paar Worte / Phrasen in der Landessprache wirken oft Wunder (wie überall).

Prag ist nunmehr sehr international geworden. Da hat sich in den letzten 20 Jahren viel verändert.

Beste Grüße,

Positiv.

Ich wurde in CZ auch immer sehr gut behandelt... Mit meinem pers. int. Grundsatz!

Hasso, Montag, 03.07.2017, 23:02 vor 2706 Tagen @ ottoasta 3005 Views

bearbeitet von Hasso, Montag, 03.07.2017, 23:17

Hallo Otto,
ich war zwar nicht so oft in CZ, aber ich fühlte mich immer sehr willkommen, auch wenn meine deutsche CZ-Top-Echse mal nicht dabei war[[freude]]

Aber ich habe immer einen persönlichen Grundsatz (gilt für alle Länder) befolgt.
Niemals (auch in Pakistan, Iran oder China) bin ich aufgetreten wie Prinz Ernst August von Hannover... sondern immer als bescheidener, vornehmer Lord, der sich sehr freut, wenn man ihm etwas hilft.
Dann spuren alle "Ausländer" total perfekt, sie sind eben total verwirrt, weil sie solche deutschen Herrschaften noch nie real erlebt haben[[top]]
Oft haben sie mich auch für einen "hohen Briten" gehalten[[freude]]

Das habe ich mal als ganz heißen Tipp fürs Ausland gelesen.
"Verhalten sie sich einfach immer so, wie sie sich einen vornehmen brit. Lord vorstellen.. dann läuft überall auf der Welt alles wie geschmiert.
Genaue Landeskenntnisse sind dann eher unwichtig!"[[top]]

Genau so ist es... selbst bei Kims Nordies würde ich damit problemlos "durchkommen".
Diese Rolle liegt mir einfach[[freude]]
Danke für deinen Bericht und herzliche Grüße
Hasso

Das muss man alles sehr differenziert sehen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 02.07.2017, 19:35 vor 2707 Tagen @ Hasso 3795 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.07.2017, 19:43

und begründet sich natürlich mit der erlebten Geschichte.
Ich war mit Jugendgruppen noch im tiefen Kommunismus in der Tschechei, hatte Kontakt zum Kulturministerium, war zu Volkstumsveranstaltungen eingeladen. Eines der schönsten gibts jährlich im Schloßpark von Straßnitz.

Natürlich half mir mein österr. Pass und mein tschechisch klingender Name, - aber alle wussten, dass ich aus der sudetendeutschen Ecke komme, und welche Funktion ich im Verband hatte. Offiziell nannte man mich immer als ein Mitglied der "nÄ›mecká delegace", das Wort "sudety delegace" war tabu.

Im Gespräch mit tschechischen Partnergruppen haben wir immer wieder festgestellt, wie diese von der von oben diktierten Schulgeschichtsschreibung an der Nase herumgeführt wurden. Wenn wir dann, - wenn die offiziellen Betreuer im Hotel waren - Klartext geredet haben (manche konnten deutsch, sonst eben auf englisch), dann merkten wir schon, wie betroffen die jungen Leute darüber waren, was sich da nach 1945 abgespielt hat.

Zur konkreten Antwort:

Die Einstellung der tschechischen Bevölkerung zu den Deutschen ist sehr unterschiedlich, - je nach persönlichen Erlebnissen. Die jüngere Generation ist da sehr aufgeschlossen und hat keine Probleme, bei den Älteren kommts darauf an, ob sie früher in guter Nachbarschaft neben den Sudetendeutschen gelebt haben oder ob sie zum kommunistischen Parteikader gehörten.

Fest steht, alle Mitglieder des Prager Kulturinstitutes, das dem Ministerium unterstellt war, waren von einem notwendigen Brückenschlag überzeugt, es wurden da keine unsichtbaren Mauern gezogen. Aber immer nur dann, wenn die Kerle aus dem Ministerium nach Hause gegangen sind.

Mein Onkel, der in einer Fabrik arbeitete, wurde aber immer wieder von manchen Kollegen und Vorgesetzten geschnitten, weil sie ihm als den Deutschstämmigen das Fachwissen neideten. Manche Vertriebene klopften an die Tür von den Tschechen, die man in ihre Häuser eingewiesen hatte, und es wurde ihnen freundlich geöffnet. Manche hatten auch andere Erlebnisse, - aber das war die Minderheit.

Hab mich mal, - weil ich gerne provoziere - etwas aus dem Fenster gelehnt. Auf der Heckablage habe ich bei der Einreise gut sichtbar eine Schallplatte einer sudetendeutschen Volkstanzgruppe gelegt. Das bescherte mir eine längere Diskussion, so über zwei Stunden, mit dem diensthabenden Offizier der Grenze. Sprach übrigens perfekt deutsch, als Tscheche. Der anfangs feindliche Ton hat sich bis am Schluss geändert, wir hatten einen angeregten Meinungsaustausch und verabschiedeten uns freundlich. Er bat mich aber, diese Schallplatte nicht mehr sichtbar liegen zu lassen.

Bei den Slowaken ist die Situation anders. Da gabs immer eine Art der Solidarität zu den Deutschen, weil sie ja von den Tschechen genauso unterdrückt wurden. Hab mich da wunderbar mit älteren Leuten unterhalten, die meist mehrere Sprachen beherrschten. Neben ihrer Muttersprache und dem Tschechisch auch Ungarisch, manche auch ruthenisch. Sehr freundlich, diese Leute, auch die jüngere Bevölkerung.

Was sich geändert hat, nach 93, das wardas Verhalten der Grenzer. Die bekamen durch die frisch gewonnene Eigenständigkeit einen derartigen Nationalfimmel, dass man es kaum glauben konnte. Als mich einer nach dem Fahrziel fragte, und ich "Preßburg" angab, da hätte man mal erleben sollen, was der aufgeführt hat, weil ich nicht "Bratislava" gesagt habe. Aber das waren nur die offiziellen Organe, - auch die Polizisten haben gerne nach deutschen Nummernschildern Ausschau gehalten, um abzukassieren.

All das ist schon lange her, in den letzten 15 Jahren war ich nicht mehr dort, - es wird sich manches gebessert haben.

Provokation und Deeskalation

Positiv @, Sonntag, 02.07.2017, 20:07 vor 2707 Tagen @ helmut-1 3708 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.07.2017, 20:14

Als mich einer nach dem
Fahrziel fragte, und ich "Preßburg" angab, da hätte man mal erleben
sollen, was der aufgeführt hat, weil ich nicht "Bratislava" gesagt habe.
Aber das waren nur die offiziellen Organe, - auch die Polizisten haben
gerne nach deutschen Nummernschildern Ausschau gehalten, um abzukassieren.
wird sich manches gebessert haben.

Mensch Helmut, das ist aber auch provokant. Welche Reaktion erwartest Du darauf von strammen Nationalisten? [[freude]]

Zur slovakischen Polizei könnte ich hier auch ein paar (junge) Geschichten zum Besten geben, verzichte aber in einem öffentlichen Forum darauf.

Nur soviel, wenn man ein freundlicher Typ ist, ein paar nette Phrasen slovakisch kann und nicht auf dem Ausstellen einer Quittung besteht, kann man da ziemlich viel ganz unbürokratisch "von Mann zu Mann" regeln...

Woanders würde man da den Führerschein abgeben und eine MPU angeordnet bekommen.

Mehr sage ich hier nicht, beste Grüße,

Positiv.

Klar weiß ich, was Du meinst

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 02.07.2017, 21:43 vor 2707 Tagen @ Positiv 3462 Views

Die Slovakei ist auch nicht so in der Korruptionskritik wie z.B. Rumänien.
Hier war früher auch manches anders.

Beispiel:
Da fährt einer mit einer alten Dacia vor mir her, grade so mit 30 oder 40. Irgendwann wurde es mir zuviel und ich überholte trotz durchgezogener Linie. Klar habe ich mich davon überzeugt, dass die Straße frei war. Im Sichtbereich, unter einem schattigen Baum, so ein paar hundert Meter weiter, standen sie dann, die Kerle. Großes Palaver, wie üblich, Führerschein einkassieren usw.

Man muss wissen, dass man in RO schnell seinen Führerschein los ist, bei
- Alkohol
- Durchgezogene Linie überfahren
- beim Fußgängerüberweg nicht anhalten, wenn einer drüber will

Das läuft dann so ab, dass man einen Wisch bekommt, der die Einziehung des Führerscheins bestätigt, der Führerschein geht zur Heimatbehörde (weiß nicht einmal, ob das zum örtlichen Konsulat geht oder ins Ausstellungsland) und man bekommt eine bestimmte Frist Fahrverbot in Rumänien eingetragen.

Zurück zu meinen Uniformierten unterm schattigen Baum. Da es kurz vor Ostern war und die Kerle noch ihr persönliches Budget aufbessern wollten, konnte man das cash regeln, und ich fuhr weiter. Als ich schon angehalten wurde, fuhr der komische Dacia-Fritze dran vorbei, und die Polizisten und der Dacia-Fahrer grüßten einander freundlich. Da wußte ich, dass das ein abgekartetes Spiel war.

Kommt heute so gut wie nicht mehr vor. Die "Angler in Uniform" nehmen prinzipiell kein Geld mehr an, sondern stellen einen Wisch aus, nachdem man das innerhalb der nächsten 48 Std. mit Rabatt, oder später, mit voller Summe bezahlen kann. Macht man das nicht, kanns bei der Ausreise Überraschungen geben.

Irgendwie was persönlich, - von Mann zu Mann, zu regeln, geht kaum mehr, weil die Kerle wahnsinnige Angst haben. Da werden teilweise sogar Ausländer als Lockvogel eingesetzt, um die Polizisten zu überführen, - der Kerl hat dann seinen Dienst verloren. Also, mit der Korruption greift man hier schon stark durch, - zumindest auf den unteren Ebenen. Dort, wo es um Millionen geht, da tun sie sich etwas schwerer.....

Trotzdem ist es kein Vergleich mehr zum Kommunismus. Eine Anekdote aus der damaligen Zeit. Da bin ich mit unsere Jugendgruppe wieder ins Sudetenland gefahren, mit einem gemieteten Bus, damits billiger kommt (ich hatte ja den Busschein). Übernachtung auf der Rundfahrt in einem Hotel einer Kleinstadt. Wir waren beim Abendessen, und ich ließ mir das gute 10er Bier nicht entgehen. Da kam plötzlich jemand von der Rezeption zu mir, und bat mich, den Bus umzuparken, weil da noch ein anderer Bus dazukommen würde.

Die Sache war aber die, dass man mich aus eingeweihten Kreisen auf solche Vorfälle vorbereitet hat und ich gewarnt war. Was wäre passiert: Dann wäre die Polizei gekommen, hätte mich blasen lassen (Damals in der CSSR 0,0) und mich in eine brenzlige Situation gebracht, aus der ich nur herauskäme, wenn ich bereit wäre,.... usw. usw. Auf diese Art haben sie sich die Informationen aus dem Westen besorgt, die sie benötigten. Viele einfache Bürger wurden so zu Spionen.

So habe ich bedauert, dass ich den Bus nicht mehr starten könne, weil ich ein Bier getrunken hätte, würde ihnen aber jederzeit den Schlüssel zur Verfügung stellen oder mithelfen, das Fahrzeug mit vereinten Kräften, ohne zu starten, auf dem Parkplatz herumzuschieben. Das wollten sie dann doch nicht, und ich hatte Ruhe.

Da gibts noch andere Meinungen dazu

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 04.07.2017, 05:28 vor 2706 Tagen @ Positiv 2878 Views

Eine dieser Meinungen habe ich direkt auf mein Mail bekommen:

Ihr Erlebnis an der Grenze SK-AT ist eine absolute Ausnahme.

Ich habe von Mitte 99 bis 2007 in Preßburg gelebt und bis zum EU-Beiritt 100% meiner Lebensmittel in Kittsee und Hainburg gekauft, danach noch ca. 80%. Ich bin in der Woche 3-4 mal rüber gefahren, auch weil meine Firma in Kittsee ihr Postfach hatte.

Ich habe die innerdeutsche Grenze (und auch "echte" Grenzen in Europa) sicher über 500 Mal passiert und dort sehr gemischte Erlebnisse.

Aber ich habe NIE und NIRGEND so freundliche Zöllner erlebt wie die Slowakten und auch ich habe immer Preßburg gesagt - bereits 1992+93 als ich für je drei Monate dort war.

Im Gegensatz dazu hatte ich mit den Ösis dauert Zoff, primär wegen meines Hochdeutsch (mein Wiener Opa hat mir seinen Dialekt nicht vererbt).

Nun, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Denke, dass es sehr unterschiedliche Erfahrungen gibt. Das hängt vom Einzelfall ab, auch von mehreren Dingen.

Denke, dass man auch nicht generell sagen kann, - die an der Grenze sind "so" oder "so".

Wenn man wenigstens ein paar Brocken in der Landessprache spricht, und es sich vielleicht im Gespräch ergibt, dass man, - wie er Mailschreiber - in Preßburg lebt, dann wird man möglicherweise anders behandelt als derjenige, der so wie ich damals nur rüber- oder durchgefahren ist, weil man in der Slowakei damals billiger tanken konnte.

Ich bin damals nach Rumänien meistens über Hainburg/Preßburg/Rajka nach Ungarn und weiter nach Rumänien gefahren. Die Durchsuchungen an der Grenze, gerade wenn meine Frau als rumänische Staatsbürgerin mit war, - die grenzten ans Unverschämte. Einmal ließ man mich meinen vollgestopften VW-Bus komplett ausräumen, und ich bin immer noch auf dem Trip, dass es reine Schikane war. Was sich auch in der Art und Weise, wie man mit uns umging, ausdrückte.

Aber, wie sich aus dem Mail ergibt, - es gibt durchaus unterschiedliche Erlebnisse.

Landschaftlich fand ich die Slowakei noch schoener

CalBaer @, Samstag, 01.07.2017, 23:59 vor 2708 Tagen @ Hasso 4961 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.07.2017, 00:09

Die Leute waren auch freundlicher und die Maedels huebscher [[zwinker]]. Hohe und Niedere Tatra sind richtiges Hochgebirge schoen zum Wandern und Bergsteigen. Das waren die Alpen fuer Ostler. Als gelernter DDR-Buerger musste man das alles abgrasen. Nicht zu vergessen das "Slowakische Paradies": http://www.slovenskyraj.sk/10naj/de.html Es gab auch Kleinstadt-Perlen ca. suedlich der Niederen Tatra, die nicht von DDR-Touristen ueberlaufen waren. Historische, teilweise mittelalterliche Altstaedte, die selbst damals in Schuss waren, nicht so verfallen wie in der DDR.
Budapest und Wien sind auch nur einen Katzensprung entfernt, die Gegend um Bratislava fand ich aber nicht so schoen (viel Industrie). Ist allerdings schon ueber 30 Jahre her.

Frage ins Forum: Sind CZ-Menschen eher deutschfeindlich und SK-Menschen eher umgekehrt?

Das war damals mein Eindruck. Ist allerdings schon ueber 30 Jahre her. Es gab hier und da Resentiments gegen die Deutschen wegen der Annektion der Tschechei. Die Russen kamen allerdings noch schlechter weg wegen der Niederschlagung des Prager Fruehlings. Die Slowaken waren schon freundlicher gegenueber Deutschen. Lies mal slowakische Geschichte nach, da wird Dir klar warum.

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Da hast Du nicht allzuviel gesehen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 02.07.2017, 20:00 vor 2707 Tagen @ CalBaer 3710 Views

Ich meine damit die heutige Tschechei und das dort befindliche Sudetenland.

Da bist Du nicht im Altvatergebirge gewandert, da warst Du nicht im Riesengebirge, da hast Du nichts vom Elbsandsteingebirge gesehen. Nur, um mal ein paar Sommereindrücke zu erwähnen.

Im Winter ists ganz interessant, da ists mir schon passiert, das im Dezember bis weit hinter Bayreuth und Marktredwitz noch das Gras wuchs, und einige km weiter, auf der tschechischen Seite, fährt man auf den Keilberg hinauf, und befindet sich plötzlich im tiefsten Winter, obwohl der ja grad etwas über 1000 m hoch ist. Ist aber als Schnee- und Kälteecke bekannt.

Schon als Kind war ich sehr viel dort unterwegs

CalBaer @, Sonntag, 02.07.2017, 21:35 vor 2707 Tagen @ helmut-1 3555 Views

Elbsandstein kenne ich in- und auswendig. Riesengebirge war auch immer ein beliebtes Ziel, im Sommer wie im Winter. Oft ging es nach Prag oder Karlsbad. Und die vielen Schloesser, Burgen und historischen Altstaedte in Boehmen und Maehren waren beeindruckend. Ich habe die Tschechei (so hiess sie damals in der DDR) geliebt, war es doch das einzigste Ausland, wo man ohne gesonderten schriftlichen Antrag hindurfte (Polen war seit 1980 wieder zu). Erst spaeter ging es in die Slowakei. Es gefiel mir dort eben landschaftlich besser, weil es auch wilder und duenner besiedelt war, die Berge hoeher, die Taeler laenger, weniger Industrie. Dagegen gab es in der Tschechei mehr Industrie und Umweltzerstoerung, besonders dem Erzgebirge hatte die Luftverschmutzung zugesetzt (Waldsterben).

Noch ein Geheimtipp fuer den Tschiechen-Urlaub: https://de.wikipedia.org/wiki/Adersbach-Weckelsdorfer_Felsenstadt (war damals nicht so ueberlaufen wie das Elbsandstein)

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Dann stimmt meine Aussage natürlich so nicht

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 02.07.2017, 21:50 vor 2707 Tagen @ CalBaer 3403 Views

Wußte nicht, dass Du Dich da so auskennst.
Ja, die Slowakei ist dünner besiedelt, - die Zips ist auch schön. In der Nähe von Znaim sind die Wurzeln mütterlicherseits, - und da gibts guten Wein.

Aber was anderes:

Nur in die Tschechei durftet Ihr? Ich weiß doch von den Rumänen, dass viele aus der DDR nach Rumänien und Bulgarien auf Urlaub kamen?

CSSR war damals das einzigste leicht erreichbare Reisleand

CalBaer @, Sonntag, 02.07.2017, 23:04 vor 2707 Tagen @ helmut-1 3400 Views

Daher haben Reiselustige dort fast alles abgegrast.

Nur in die Tschechei durftet Ihr? Ich weiß doch von den Rumänen, dass
viele aus der DDR nach Rumänien und Bulgarien auf Urlaub kamen?

Ungarn, Rumaenien und Bulgarien gingen nur per Antrag. Das musste bei der zustaendigen Meldestelle Monate vorher schriftlich beantragt werden. Zudem war die Anreise lang (Fliegen war teuer) und Uebernachtung nur per Camping bezahlbar. Insgesamt war auch alles viel teurer als in der DDR (zudem durfte man nur sehr begrenzte Geldmengen umtauschen). Das war nur etwas fuer den lang geplanten Jahresurlaub im Sommer, fuer den man extra sparen musste. Wer D-Mark hatte und sie illegal mitschuggelte, konnte sich auch die Hotels am Schwarzen Meer leisten. Oder man buchte Reisebueroreisen, aber die waren teuer und knapp.

Troztdem bin ich damals fast jeden Sommer bis nach Bulgarien. Auf dem Rueckweg konnte man dann noch Rumaenien und Ungarn mitnehmen (Zwischenstopp in Budapest bis nach 2 Tagen das Geld fuer 2 Wochen alle war). Ich war auch oefters in Siebenbuergen unterwegs, Karpaten-Kammwanderung oder Radtouren durch Siebenbuergen. Rumaenien war sehr schoen, nur leider wirtschaftlich kaputt und sehr schmutzig, wenn Industrie in der Naehe war. Die Deutschstaemmigen (Sachsen und Schwaben) verliessen damals alle das Land. Wir waren aber immer beeindruckt, wie gut sie nach 800 Jahren immer noch ihre Deutsche Kultur und Tugenden pflegten. Die Staedte in Siebenbuergen (z.B. Kronstadt und Hermannstadt) waren auch recht ordentlich und sauber. Nur die Geschaefte leider ziemlich leer und dunkel (keine Beleuchtung wegen Elektrizitaetsmangel). Teilweise wirkte es mittelalterlich. Die wenigen die ein Auto hatten, liessen es stehen, weil Benzin knapp war, obwohl Rumaenien selbst Oel foerderte (das hat Chaucescu alles exportiert). Pferdefuhrwerke waren auf dem Land das gaengige Transportmittel. Es gab nomadische Zigeunerclans, die mit Pferdewagen uebers Land zogen und von denen man sich besser fernhielt. Das war selbst fuer uns damals alles ein grosses Abenteuer.

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Da kommen nostalgische Gefühle auf...

M. S. @, Schwabenland, Montag, 03.07.2017, 00:40 vor 2707 Tagen @ CalBaer 3400 Views

Hallo CalBaer,

welcher Jahrgang bist Du eigentlich?

Deiner Beschreibung kann ich als alter Dresdner nur zu 100% zustimmen.

> "...und Ungarn mitnehmen (Zwischenstopp in Budapest bis nach 2 Tagen das Geld fuer 2 Wochen alle war)."

Ich habe noch meine Quittung vom 20.03.1979. Da bekam man pro Tag ca. 30 Ost-Mark in Forint getauscht, wobei es einen Höchstsatz gab (12 Tagessätze?).

Das war meine letzte Reise. Wir sind da dann ausgebüchst. Lange "Nachtwanderung" illegal von Ungarn nach Jugoslawien und dann nach Westdeutschland.

Wir haben es damals bei unseren Sommerreisen immer geschafft, auch noch für fast umsonst zu leben, und die Forints schwarz bei Westlern in DM zu tauschen, um uns daheim im Intershop eine Levis zu kaufen. <img src=" />

[image]

Ich muss mich immer mal wieder erinnern, mit welchen Widrigkeiten des Lebens man schon fertig geworden ist.

Alles Gute und schönen Gruß
MS

Angenehme Widrigkeiten

CalBaer @, Montag, 03.07.2017, 01:26 vor 2707 Tagen @ M. S. 3485 Views

Ich muss mich immer mal wieder erinnern, mit welchen Widrigkeiten des
Lebens man schon fertig geworden ist.

Wir haben es ueberlebt und waren trotzdem gluecklich diese Laender gesehen zu haben.

Wirkliche Widrigkeiten waren, die Freunde von mir erfahren mussten, von den DDR-Grenzern in Bad Schandau auf dem Weg zu einer lange geplanten Bergsteigertour in den rumaenischen Karpaten zur Umkehr gezwungen zu werden. Das verdankten sie solchen Dreckspeinigern wie Anetta Kahane, die einem das Leben zur Hoelle machen konnten. Nur weil harmlose Aussagen, die Freunde von mir im Betrieb oder in der Kneipe machten, nicht in deren stalinistische Ideologie passten, konnten sie das Leben von anderen Menschen runinieren. Die Stasi IMs waren alles Freiwillige, die haben das wegen ihrer engstirnigen Ueberzeugung oder wegen materieller Vorteile gemacht. Was fuer schaebige Menschen. Umso erschuettender fuer mich Ostler ist, dass ein SPD-Minister heute mit diesen Peinigern von damals wieder gemeinsame Sache macht. Aber die SPD hat uns ja nicht zum ersten Mal verraten. Diese Leute ekeln mich einfach an. Gut das ich weggegangen bin. Leider hatte ich damals in der DDR nicht den Mut wie Du, denn Leute wie Anetta Kahane haetten meinen Eltern das Leben zur Hoelle gemacht.

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Wehmut...

Reffke @, Freitag, 07.07.2017, 13:06 vor 2702 Tagen @ M. S. 2419 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 07.07.2017, 13:10

Hallo Mischa und CalBaer,
Wir sind ab 68 dauernd in die "CSSR" getrampt (U Fleku ahoi!), später nach Polen (Jazz in Zopott!!!).
Als Blueser bzw. Kunde mit Sandalen Jeans und Kutte...
Ab '72 jedes Jahr zum Balkan über Budapest [[herz]]
Wir haben uns aus einer Zeitschrift für Briefmarkensammler einfach Tauschadressen zwecks "Einladung" aus Bulgarien gesucht, und hatten dann ein Transitvisum für Ungarn und Rumänien [[zigarre]]
Dank RGW gab es damals nur Schlafsäcke aus Baumwolle oderso, in Prag welche aus Polyester: federleicht und schnell wieder trocken...
Alles über Buschtrommel: wo gibt es LP's oder läuft ein Film:
"The Concert for Bangladesh" lief in Budapest freilicht, schlafen auf der Margareteninsel... das ging ALLES!
In Rumänien wollten die Einheimischen Geld von uns Trampern, Touristen eben nicht.
Viele Siebenbürger Sachsen aus dem Westen und Aussteiger, Schüler oder Studenten waren unterwegs nach Indien oder Afghanistan, wenigstens die Türkei..., die namen uns mit.
Wir hätten dutzende Mal mit denen im Bus/Auto abhauen können.
Ein einziges Abenteuer bis 77, dann sind wir auch abgehaun.

LG, Reffke

--
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

Anzahl der registrierten Schusswaffen pro 1000 in Berlin: 13, im Saarland: 126

Fidel @, Samstag, 01.07.2017, 22:25 vor 2708 Tagen @ Hasso 4963 Views

Hallo,

Anzahl der Waffen legal [+ illegal], geschätzt pro 100 Personen:
Israel - 7.3
Mexiko - 15
BRDeutschEland - 30,3

(Quelle: https://www.brandeins.de/archiv/2014/scheitern/die-welt-in-zahlen/ )
(Quelle Betreff: https://www.brandeins.de/archiv/2015/immobilien/die-welt-in-zahlen/ )

An Waffen mangelt es nicht, nur an Leuten mit Herz, die friedlich richtige Interessen angstfrei vertreten.
Dazu braucht es Charakter und keine Wumme, woran es mangelt ist deutlich.

Zwicks mi, i glaub i dram

Abraços
Fidel

------------------

Bizarre Ideen aus Schweden: https://www.youtube.com/watch?v=CftIoXaByuU

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