"Finanzpolster" für künftige Bundesregierung: Große Töne, lächerlich und armselig.

neptun, Sonntag, 25.06.2017, 04:56 (vor 2507 Tagen)2649 Views

Der künftigen Bundesregierung soll laut Tagesschau vom 24. Juni 2017 (gleich zu Anfang) ein großes "Finanzpolster" beim Bundeshaushalt zur Verfügung stehen, für die drei Jahre 2019 bis 2021 zusammen insgesamt 15 Mrd. Euro. Diese sollen sich folgendermaßen verteilen:

2,0 Mrd. für 2019,
3,1 Mrd. für 2020 und
9,7 Mrd. für 2021.

Begründet wird das mit Prognosen für höhere Steuereinnahmen.

Von einem üppigen Finanz-Spielraum spricht gar das Handelsblatt.

Usw., das zieht sich quer durch die MSM.


Was will man uns denn nun wieder vorlügen? Ach ja:

Immerhin schreibt das Handelsblatt nämlich auch, daß es ungewöhnlich sei, für Haushaltspläne kommender Jahre "Spielräume" zu beziffern, und daß dies mit dem Wahlkampf zusammenhänge.

Tja, mein liebes Handelsblatt, Du befeuerst aber mit Deinem Beitrag genau diesen Wahlkampf!


Bei einem rundgerechneten Haushaltsvolumen von jährlich 300 Mrd. Euro ließe sich das vergleichbar für einen einzelnen bessergestellten Bundesbürgerhaushalt im Monat so darstellen:

Wenn jemand 5.000 Euro in einem Monat verdient, wäre das dem ersten Jahr vergleichbare "Finanzpolster" für diesen einen Monat satte 33 Euro dick, dem zweiten Jahr entsprechend fürstliche 50 Euro, und dem dritten Jahr entsprechend nur für Astronomen vorstellbare gut 161 Euro.

Die besagten 33 Euro für das erste Jahr könnte dieser Einzelne im Monat locker an Bettler verteilen, ohne dies groß zu spüren. Oder man hat sie (einmalig) in einer Jackentasche vergessen und findet sie (wenn überhaupt) erst Jahre später wieder.

Das Ganze ist in meinen Augen völlig lächerlich.

Hinzu kommt, daß zumindest die mit Abstand höchste Prognose (für das letzte dieser drei Jahre) getrost dem Bereich zugeordnet werden kann, welchen Volker Pispers schon vor über 15 Jahren mit Recht als Kaffeesatzleserei bezeichnet hat.


Geradezu widerlich fühlt sich das aber an, wenn man dagegen hält, daß z.B. für die Flüchtlingskrise, welcher gerade Uganda dermaßen anheimfällt, daß auf dem UN-Gebergipfel versucht wurde, die mindestens notwendigen zwei Mrd. Dollar zusammen zu bekommen, weniger als ein Viertel davon insgesamt gegeben wurden. Und jetzt haltet Euch fest:

Die BRD hat sich mit sagenhaften 0,05 Milliarden Euro daran beteiligt! [[kotz]] [[kotz]] [[kotz]] [[kotz]]

Von der Hungerkatastrophe in Ost-Afrika will ich hier erst gar nicht anfangen.


Ich selbst verdiene zwar längst keine 5.000,- mtl., aber falls irgendjemand mir 33 Euro zukommen lassen wollte mit den Worten "Ich möchte Dir mal ein Finanzpolster verschaffen", dem würde ich kommentarlos für immer meine Kehrseite zuwenden.

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