Aber, wie es so üblich ist, wird darüber kein Wort verloren, denn die
Handlungen bzw. Erziehungsmethoden der Eltern darf man nicht in Frage
stellen oder gar kritisieren. Dafür haben die Christen vorgesorgt mit dem
vierten ihrer zehn Gebote und auch im Islam heisst es, dass du dich nicht
gegen deine Eltern auflehnen darfst/sollst.

Auch rein quantitativ ist das Handeln der Kinder inkonsequent. Meine Beobachtung ist: Je größer die Überbevölkerung in einem Land, desto größer die Verehrung der Eltern. Eigentlich wäre es geboten, bei Versorungsproblemen nach dem Verursacherprinzip zunächst die Elterngeneration zu opfern, um ein paar Jahre Zeit zu gewinnen.

Stattdessen wird bei acht Kindern entweder das vorhandene Stück Land geachtelt, oder, weil es dazu in der Regel zu klein ist, bekommt der älteste Sohn das Land, und von den anderen vier Söhnen gehen zwei ins Ausland, einer wird Schuhputzer und einer kriminell, und von den drei Töchtern werden zwei verheiratet, und die dritte wird entweder Nonne oder Nutte.

Ich habe oft mit Afrikanern zu tun. In den 60er-80er Jahren war die Vielehe mit bis zu 40 Kindern pro Mann/8 Kindern pro Frau ganz gewöhnlich. Wenn man mal vorsichtig nachfragt, wie das wohl einige Generationen vorher gewesen sein könnte - ob es da weniger Kinder gab, oder ob sich die Leute regelmässig umgebracht haben - bekommt man ein "weiß nicht". Dieses Wissen wurde nicht weitergegeben.