Amerika – Europa

Ostfriese, Donnerstag, 11.05.2017, 11:12 (vor 2754 Tagen) @ BillHicks12001 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 11.05.2017, 19:06

Hallo BillHicks,

ich bedanke mich für Deine "Ermahnung" und versuche, als ökonomischer und juristischer Laie mit einer Antwort auf

Noch einmal die Frage (auch @Ostfriese hat sie ignoriert): Gibt es für
Dich wesentliche Unterschiede zwischen der EU und den USA oder ist in
beiden Fällen alles irgendwie "Zentralmacht" und die Unterschiede deshalb
unwesentlich?

an meinen Beitrag – mit der weitgehend inhaltlichen Bestätigung und den Erweiterungen – anzuknüpfen.

Die Seereiche der Venezianer, der Holländer, der Portugiesen und der Briten bestanden nur aus kleinen, unscheinbaren Territorien. In Konkurrenz mit den großen Landmächten hätten sie ohne die hinzukommenden (Handels-)Flotten nur geringe Entwicklungsmöglichkeiten gehabt. Der Reichtum dieser Seemächte beruhte auf ihren (Handels-)Flotten, die die Handelsrouten mit ihren Waren, ihrem Kapital, ihren Informationen usw. kontrollierten, die also ein Instrument der finanziellen Prosperitätssicherung und des ökonomischen Mehrwertes waren – also der Beherrschung von Strömen. Tribut und Zölle besicherten die Finanzierungen der Seefahrtsreiche.

Für die heutige US-imperiale Seemacht kommt zur obigen Beherrschung hinzu: Finanzindustrie, Wissenschaft, Raumfahrt, Informationstechnologie, Geheimdienste usw. Die Digitalisierung führt zur Entterritorialisierung. Der Satz: "Die Unabhängigkeit der Machtinstanzen vom Territorium ist weltweit zu bestaunen. Instanzen sind durch weltumspannende Netzwerke zu ersetzen, welche mit ihren Fähigkeiten auf die Zentralinstanzen (Staaten) einwirken." gilt in geschichtlichen Phasen der "formalisierten Macht". Das Zentrum ist "überall und gleichzeitig nirgends".

Die ausführenden personalisierten Machtinhaber haben unter der Vorherrschaft der Beraternetzwerke nur die Aufgabe, die Besicherung der Finanzierung der Zentralmachtordnung materiell sicherzustellen. Die Annexion der Krim und der Bürgerkrieg in der Ostukraine soll die Finanzierung des russischen Zentralmachtsystems durch räumliche Erweiterung des Haftungsraumes sichern.

Darüber ist schon ausführlich diskutiert worden: Die über die nationalstaatlichen Grenzen hinausgehenden europäischen Entscheidungs- und Koordinationsebenen, die neue europäische militärische Schaltzentrale, die europaweite Ausweitung der nationalen Militär- und Sicherheitshaushalte, die europaweiten Stützpunkte bzw. EU-Leitstellen, um die Millionen Zugewanderten und vor der Armut stehenden Einheimischen zu "beherrschen". Das dient der Besicherung der Finanzierung des zukünftigen "Brüsseler Strukturats".

Der wesentliche Unterschied besteht nur darin, dass Amerika in der Phase der Konsolidierung seines global-imperialen Anspruchs ist – kann es das noch? Europa ist am Beginn eines lokal-kontinentaleuropäischen Anspruchs – kann es das überhaupt?

Europa MUSS wegen seines Prosperitätsversprechens die Einheit erzwingen, sonst haben wir Kriege wie im islamischen Halbbogen und der Ostukraine sofort in Zentraleuropa!

Carpe diem und Gruß â€“ Ostfriese


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