Steht hier...

Andudu, Freitag, 05.05.2017, 23:32 (vor 2806 Tagen) @ Athen3487 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.05.2017, 23:35

https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#Bezug_zur_Zahlungsbilanz

Ich zitiere:

"Ökonomisch können die TARGET-Salden als Zahlungsbilanzungleichgewichte interpretiert werden. Die Zahlungsbilanz erfasst alle grenzüberschreitenden Transaktionen wie Käufe und Verkäufe von Gütern und Dienstleistungen oder Käufe und Verkäufe von Vermögensobjekten wie Aktien und Immobilien. In einem Zahlungsbilanzgleichgewicht entsprechen sich Zu- und Abflüsse, so dass netto keine Geldströme entstehen."

Der VORHER-Zustand.


"Ein Zahlungsbilanzungleichgewicht liegt hingegen vor, wenn mehr Geld in die eine als in die andere Richtung fließt. Es spiegelt einen Kredit zwischen Notenbanken wider. So wird ein Zahlungsbilanzdefizit dadurch finanziert, dass die Notenbank Währungsreserven verkauft. Im besonderen Fall der europäischen Währungsunion werden bei Zahlungsbilanzungleichgewichten nicht Währungsreserven oder Vermögenstitel von einer zur anderen nationalen Notenbank transferiert. Anstelle dieses Vermögenstransfers treten TARGET-Forderungen und -Verbindlichkeiten"

Der NACHHER-Zustand.

In ruhigen Zeiten können die Ungleichgewichte ausgeglichen werden, in unruhigen (Kapitalflucht) nicht.


Auch interessant:
"Relativ niedrige TARGET-Salden bis zum Sommer 2007 zeigen, dass bis zum Ausbruch der globalen Finanzkrise nahezu ein Zahlungsbilanzgleichgewicht im Euroraum vorlag (siehe obiges Schaubild). Mit den Problemen am Interbankenmarkt und der europäischen Finanz- und Schuldenkrise nahmen die TARGET-Salden zu. Ab 2008 versiegte der europäische Interbankenmarkt und die europäischen Kreditinstitute, insbesondere in der Peripherie, gingen dazu über, sich vermehrt bei der EZB zu refinanzieren.[12] Ein Saldenausgleich erfolgt grundsätzlich (so auch bis 2007) dann, wenn Geschäftsbanken (typischerweise) der Überschussländer Interbankenkredite an Banken der Defizitstaaten gewähren und deren Kunden bzw. Importeure diese Kredite zur Bezahlung der Importe nutzen.

Daraus lässt sich ein wesentlicher Grund für die unausgeglichenen TARGET2-Salden ab 2008 ableiten: Da die Refinanzierung der Peripheriebanken nicht weiter aus den Kreditgewährungen der Banken der Überschussländer erfolgte, ging der Geldfluss am Interbankenmarkt nur noch von Defizit- zu Überschussstaaten. Spiegelbildlich dazu bauten sich die TARGET-Salden durch den Mittelfluss von Überschuss- zu Defizit-Zentralbanken auf."
https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#Entwicklung_der_TARGET-Salden


Oder anders: TARGET2-Salden sind ein direkter Indikator für die Funktionsfähigkeit des Interbankenmarktes (ansonsten kann man daraus nicht viel ablesen).


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung