Was haltet ihr von der angeblich geplanten und aufgeflogenen "rechten" False Flag?
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 03.05.2017, 17:46
Das Thema ist ja fast schon wieder durch, aber ich wollte warten, bis es dazu mehr Details gibt.
Man hängt es mittlerweile den "Rechtsradikalen" an, was ja auch gut ins Wahljahr passt und sich sicher auch irgendwie (wie üblich subtil-verleumderisch) gegen die AfD einsetzen lässt.
Jetzt bin ich im "linken" Blog nachdenkseiten über einen recht faktenreichen Artikel dazu gestolpert:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=38102
Titel: "Unter falscher Flagge?"
Folgende Sachen sind mir aufgefallen, ich zitiere und kommentiere mal durcheinander:
"Der aus Offenbach stammende Oberleutnant Franco A. lässt sich Ende 2015 in Bayern als syrischer Flüchtling registrieren."
So weit, so bekannt, wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die deutschen Zustände, dass man sich ohne Ausweis oder sonstige Herkunftskontrolle (Sprachfähigkeiten etc.) sozusagen einfach einschreiben kann...
"Im Dezember 2016 wird er offiziell als Flüchtling anerkannt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gewährt ihm „subsidiären Schutz“, was eine zunächst einjährige Aufenthaltserlaubnis und eine Arbeitserlaubnis beinhaltet."
Ein Deutscher in besserverdienender Stellung wird als "Flüchtling" anerkannt.
Dazu gibt nachdenkseiten weiter unten einen interessanten Zuschlag:
"Nachdem sich Franco A. Ende 2015 als Flüchtling registrieren ließ und im Mai 2016 einen regulären Asylantrag stellte, wurde er im November 2016 schließlich in einer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg zu seinen Beweggründen persönlich befragt. Wie nun bekannt wurde, handelte es sich bei seinem Befrager um einen „von der Bundeswehr ans Bamf ausgeliehenen Soldaten“. Der Flüchtling spielende Soldat wurde also seinerseits von einem als Bamf-Beamten agierenden Soldaten überprüft."
Das stinkt doch schon so sehr, dass man sich die Nase zuhalten möchte.
Zufälle gibts!
1) Die Bundeswehr leiht also Soldaten ans Bamf als Befrager aus? Kommt das öfter vor? Inwieweit sind die überhaupt qualifiziert?
2) Der Oberleutnant kommt ausgerechnet zum Bundeswehrbefrager und dieser winkt ihn offenbar auch noch durch (oder hatte der so gute Syrischkenntnisse, um da glaubhaft zu sein? Oder ist die ganze Befragung immer nur Show?).
Ich meine mich an eine DLF(?)-Doku aus 2016 zu erinnern, wo es um so Befrager ging. Man kommt/kam da wohl leicht rein, weil das niemand so gern machen will/wollte und der Bedarf riesig ist/war. Oder drücken wir es anders aus: jeder der einen Kumpel hat, der dort arbeitet, kann quasi als Flüchtling durchrutschen. Er muss "nur" sicherstellen, dass er bei dem besagten Kumpel landet (wie schwierig das ist, wäre interessant) oder zumindest ausreichend KnowHow von ihm bekommt, wie man da die Befrager täuschen kann.
"Einen Monat später, im Januar 2017, besucht Franco A. den „Ball der Offiziere“ in der Wiener Hofburg, ein großes gesellschaftliches Ereignis, das vom Österreichischen Bundesheer alljährlich organisiert wird. Der Ball ist laut Auskunft der Veranstalter „ein Treffpunkt nicht nur der Offiziere des Österreichischen Bundesheeres und der Wiener Gesellschaft, sondern auch europäischer Politik und Wirtschaft. (…) Aufgrund der immer stärker werdenden internationalen Zusammenarbeit mit ausländischen Armeen finden sich auch immer häufiger Offiziere aus diesen Ländern als Ballbesucher ein“. Sponsoren des Balls sind unter anderem die großen internationalen Rüstungskonzerne Krauss-Maffei Wegmann, BAE Systems und General Dynamics."
Nach dem Besuch des Balls und unmittelbar vor seinem Rückflug nach Deutschland versteckt der Oberleutnant eine Pistole auf der Toilette des Wiener Flughafens."
Das ist interessant. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Ball? Absprachen? Informationsfluss? Oder war er einfach Vorwand? Warum die Waffe in Wien verstecken und nicht irgendwo in Deutschland?
Und warum in einer Flughafentoilette (vermutlich werden die wesentlich gründlicher kontrolliert, als die im Baumarkt, wegen Drogen usw.), wenn es doch offenbar sehr einfach war, die Waffe unbemerkt oder unbeanstandet bis dorthin zu bringen?
Hier tun sich verschiedene Möglichkeiten auf:
a) der Oberleutnant versteckte die Waffe für jemand anderen, seine militärische Stellung beim Flughafenpersonal ausnutzend (naheliegend)
b) die Waffe sollte gefunden werden (dann wäre es ein Doppelspiel mit politischem Nutzen)
c) die Waffe stammt gar nicht vom Oberleutnant und wird ihm angehängt (eine Intrige o.ä.)
d) die Waffe wurde für ihn versteckt (z.B. gestohlen und gegen Zahlung das Versteck verraten)
Können wir jetzt nicht klären, aber merken wir uns das.
Interessant wäre auch, ob die Waffe aus Bundeswehrbeständen stammte und ob so ein Verlust bemerkt wird, bzw. ob und wann er gemeldet wurde.
Weiter im Text:
"Die alarmierte österreichische Polizei stellt daraufhin eine Falle und nimmt Franco A. fest, als dieser am 3. Februar die Pistole wieder aus dem Versteck holen will."
Hier wird es etwas unlogisch. Warum versteckt der Oberleutnant eine Waffe für sich selbst? Warum im Flughafen? War er zu diesem Zeitpunkt in seiner Identität als "Flüchtling" unterwegs und wollte jemanden beseitigen bzw. einen Anschlag verüben?
Das bleibt vorerst unklar.
"Die Fingerabdrücke auf der Waffe führen die Behörden dann zum registrierten „syrischen Flüchtling“"
Man hat die Fingerabdrücke analysiert, vermutlich gleich nach Fund der Waffe. Das Positive: die Polizei arbeitet ordentlich, offenbar funktioniert das Fingerabdrucksystem für Flüchtlinge mittlerweile und tauscht seine Daten auch mit Österreich.
"Der Offizier wird fortan verdeckt observiert, die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt ab Februar, am 26. April wird er schließlich festgenommen."
Das ist auch interessant:
1) er wollte seine Pläne offenbar nicht aufgeben
2) das Verstecken der Waffe scheint keine nennenswerten Nachteile für ihn gehabt zu haben, etwa eine Untersuchungshaft etc.
"Offenkundig ist, und so vermutet es auch die Staatsanwaltschaft, dass der Oberleutnant einen Terroranschlag plante und diesen dann dem fiktiven „syrischen Flüchtling“ in die Schuhe schieben wollte – die Vorbereitung eines klassischen „Anschlags unter falscher Flagge“ also."
Das mag sein. Da drängen sich mir sogleich weitere Fragen auf:
a) Warum gibt er seine Scheinidentität nicht einfach auf, nachdem er mit der Waffe erwischt wurde? Der Erfolg der FalseFlag wäre fragwürdig und er musste ahnen, dass die Polizei seine Fingerabdrücke abgeglichen hat, vermutlich hat sie sogar nochmals Fingerabdrücke von ihm genommen, als sie ihn erwischte. Naivität oder fühlte er sich von oben geschützt?
b) Wie konnte er überhaupt allen Ernstes glauben damit durchzukommen? Doch nur, wenn weitere Kreise ihn decken. Spätestens nach einem Anschlag hätte jemand sein Foto erkannt etc.
"Wie bekannt wurde, handelt es sich bei Franco A. offenbar um einen Rechtsradikalen, worauf die Bundeswehr auch schon frühzeitig Hinweise hatte."
Da dieses Urteil heute allzu leicht fällt, lasse ich das erstmal so stehen. Kein Wissensgewinn.
"Der Offizier hatte an der französischen Elite-Militärhochschule Saint-Cyr studiert, wo ein Professor seine Masterarbeit (Titel: „Politischer Wandel und Subversionsstrategie“) 2014 als extremistisch und „nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar“ einstufte."
DAS ist jetzt wieder hoch interessant!
Ein angeblich deutscher Rechtsradikaler hat an einer französischen Elite-Militärhochschule seinen Master zu „Politischer Wandel und Subversionsstrategie“ gemacht?
Passiert sowas öfter? Haben wir hier Leser von der Bundeswehr?
Sind die französischen Hochschulen vielleicht eine Hintertür um Themen zu lehren, die zwar in den USA (Stichwort: "Strategie des gelenkten Chaos") als "state of the art" gelten, aber im entsprechenden Land Protest einbringen würden?
Oder noch anders: lehren wir hier auch Ausländer solche Sachen (vielleicht unauffällig in deren Sprache)?
Kommt man als Ausländer so leicht an diese "Elite-Militärhochschulen" oder anders: wer hat ihn dahin gefördert?
Und noch ein Detail ist in diesem Zusammenhang interessant, er arbeitet:
"auf einer Stabstelle [die] „internationale Übungen und Manöver plant“
Übung/Manöver und Terroranschläge. Klingelt es?
Auch sein Bataillon lässt eher einen treuen Transatlantiker durchschimmern, als einen Rechtsradikalen:
"...das Bundeswehr-Jägerbataillon 291. Dieses in Frankreich stationierte Bataillon ist keine gewöhnliche Einheit, sondern eine Art Pionierverband für besondere Aufgaben. Das Bataillon ist dort präsent, wo es geopolitisch brenzlig ist, etwa in Litauen oder in Mali. Es ist außerdem eingebunden in politisch brisante Manöver, wie die Übung „Saber Strike“ 2015 in Polen, die nicht von der NATO, sondern direkt von der US-Armee befehligt wurde.
Kommandeur des Bataillons und damit Vorgesetzter von Oberleutnant Franco A. ist Oberstleutnant Marc-Ulrich Cropp, Jahrgang 1972. Dessen Karriere ist eng mit den Spezialkräften und auch mit den USA verknüpft. Nachdem er bereits Ende der 1990er Jahre Weiterbildungen in den Vereinigten Staaten besucht hatte, absolvierte er schließlich von 2008 bis 2010 eine Eliteausbildung beim U.S. Marine Corps, wo er die „School of Advanced Warfighting“ besuchte. Zurück in Deutschland leitete er im Verteidigungsministerium die Planungsabteilung für Operationen der Bundeswehr-Spezialkräfte."
So, so, die „School of Advanced Warfighting“. So eine Art höhere Beamtenlaufbahn, offenbar mit Schwerpunkt Planung "komplexer Operationen":
http://www.mcuf.org/mcu_saw.html
https://www.mca-marines.org/gazette/2015/06/saw-experience
Noch so ein Rechtsradikaler, vermutlich einer, der fließend englisch kann " />
"Unmittelbar vor seiner Ernennung zum Kommandeur des Bataillons 291 im März 2015 bekleidete er von 2012 an einen weiteren hohen Posten im Ministerium, als Stabsoffizier beim Chef des Planungsstabes, also bei einem der engsten Vertrauten des Ministers. Cropp arbeitete in dieser Funktion bis 2014 für den Chef des Planungsstabes Ulrich Schlie, ein Mitglied der Atlantikbrücke, der 2002 als Mitarbeiter von Wolfgang Schäuble und dann als außenpolitischer Berater von Roland Koch politisch gestartet war. Unter der Ministerin Ursula von der Leyen war Cropp dann ab 2014 dem neuen Chef des Planungsstabes Géza Andreas von Geyr unterstellt, der ebenfalls aus dem Umfeld von Schäuble stammt und von 2010 bis 2014 als Vizepräsident des BND amtierte."
Nun ja, höchstens Indizien. Offenbar kann der Autor Jens Berger den Schäuble nicht leiden, auf den es ja eher vagen Bezug gibt. Immerhin, wenn man Gioele Magaldi folgen möchte, ist Schäuble tatsächlich eine sehr machtvolle Spinne im Netz.
"Auffällig ist der große Aufwand der Strafverfolgungsbehörden bei der Aufklärung. In Zusammenhang mit der Festnahme des Oberleutnants und eines weiteren Verdächtigen durchsuchten in der vergangenen Woche insgesamt 90 Polizeibeamte 16 Objekte in Deutschland, Österreich und Frankreich."
Für mich ist schon auffällig, dass die Sache überhaupt aufgeflogen ist.
Da spielt irgendjemand ganz oben (Trump?) das Spiel nicht (mehr?) mit oder es drohte die Enttarnung durch externe Kräfte (Russen?), so dass man das lieber noch schnell selbst getan hat.
Dass jemand mit Master, von einer französischen Militär-Elite-Uni, so ein Ding alleine und privat durchzieht und dazu noch so stümperhaft, erscheint mir unglaubwürdig. Die Erzählung dient m.E. eher der Aufrechterhaltung der Hypothese vom "verwirrten Rechtsradikalen".
Hoffentlich lebt der liebe Oberleutnant Franco A. nicht noch vor Prozessbeginn ab, wie diverse andere Terrorverdächtige und hoffentlich erzählt der mehr, als Beate Zschäpe...
PS: ist mir gerade noch eingefallen: eine weitere Möglichkeit sein Verhalten ohne "False Flag" zu erklären, wäre z.B.: die Anwerbung von Syrern als Informanten beim IS. Die Waffe wäre dann quasi ein inoffizieller Weg, um die Kandidaten mit entsprechend "Startkapital" auszustatten.
PS2: nur weil es offensichtlich wirkt, müssen Waffe und Fake-Identität nicht unbedingt zusammenhängen und können unterschiedlichen Einsätzen und Beweggründen entstammen