Target2 als Schlupfloch für Neuverschuldung des Bundes

Fidel @, Donnerstag, 27.04.2017, 08:29 vor 2768 Tagen 10132 Views

Hallo

Hans Werner Sinn schlägt seit mindestens 2011 Alarm wegen der Target2 Salden.
Seit 2011 geniest die BRD die strukturelle Schuldenbremse.

Seit etwa vier Jahren steigen die Target2 Salden um etwa 200Mrd.€ pro Jahr. Das ist der Klebstoff der Eurozone,
die dt. Stärke für Euro-Rettungs-Bürgschaften und Teil-Ursache des Wirtschaftsaufschwunges (+China).
Ohne diese 200Mrd.€ hätten wir Rezession. Der Exportbilanzüberschuss beträgt 159Mrd.€ (Maschinen bis Autos).

Die Politik, der Markt, wir BRDeutschen haben eine weitere Lebenslüge erfunden. Anstelle von Neuverschuldung mit "belastbarem" Schuldverhältnis, lassen alle bei der Bundesbank anschreiben...

Auf diese gemeinwohle Weise lässt sich sogar die Massenzuwanderung ins Lumpenproletariat kaschieren.

----> Zitat Nietzsche:
"Das habe ich gethan - sagt mein Gewissen.
Das kann ich nicht gethan haben - sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich.
Endlich - giebt das Gewissen nach."

Abracos
Fidel

Das ist Deutschlands "Exit-Karte" - Merkel-Tasche = Dolch des Herrschenden

pigbonds @, Donnerstag, 27.04.2017, 09:20 vor 2768 Tagen @ Fidel 9350 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 09:26

Die Politik, der Markt, wir BRDeutschen haben eine weitere Lebenslüge
erfunden. Anstelle von Neuverschuldung mit "belastbarem" Schuldverhältnis,
lassen alle bei der
Bundesbank
anschreiben
...

Vergiss eines nicht, diese Situation sorgt dafür, dass es Deutschland jederzeit
möglich ist, den Euroraum zu verlassen. Ist/war das nicht der Vorschlag von
George Soros? Weiss er überhaupt, was das auslösen könnte?

Was geschähe, wenn Deutschland den Euroraum verlassen wollte? Es geschähe jenes,
was bereits jetzt an den Target2-Salden abzulesen ist, das gesamte Kapital würde
vom Euroraum nach Deutschland strömen, in Erwartung einer relativen DM-Aufwertung
gegenüber dem Euro.

Das würde zwar den deutschen Exporteuren Kummer bereiten, den Rest des Euroraumes würde
es hingegen in die Steinzeit befördern. Deshalb können auch die Griechen nicht einfach
raus und "dank einer Abwertung gesunden".

Diese Exit-Karte, die Merkel in ihrer Handtasche mitträgt, aber niemals zeigt,
die kennt im Euroraum jeder, glaub mir, und das ist der wahre Grund dafür, dass
die Franzosen momentan den Bückling machen.

Also denk daran, dass wenn immer Madame ihre Handtasche sichtbar auf ein Tischchen
stellt, das das symbolische Äquivalent jener Macht darstellt, die uns der @dottore anhand der
"Herrscherdarstellungen mit Dolch" veranschaulichte. [Wer diese Machttheorie nicht kennt,
lese doch bitte in der "Sammlung"]

Im Prinzip sollte also LePen's Wahlslogen für Frankreich, dessen Hoden fest in
deutscher Hand sind, auf "lieber kastriert, als deutsche Kolonie sein" lauten.

(Daran siehst Du auch, wie wichtig die Atom-Buden für die Franzosen sind und wieso
die Lieferkette für diese Buden niemals bedroht sein darf. Da werden in Mali etc. vitalste
französische Interessen verteidigt. Was macht dieses französische Uran überhaupt dort
unten?)

Macht

Sylvia @, Donnerstag, 27.04.2017, 09:57 vor 2768 Tagen @ pigbonds 8545 Views

Also denk daran, dass wenn immer Madame ihre Handtasche sichtbar auf ein
Tischchen
stellt, das das symbolische Äquivalent jener Macht darstellt, die uns der
@dottore anhand der
"Herrscherdarstellungen mit Dolch" veranschaulichte.

Macht? Durch was ist denn diese "Macht" gedeckt? Also wie muss ich mir das vorstellen, wenn es hart auf hart kommen sollte? Kommt dann von der Leyen mit ihren, von McKinsey gebrieften, Teilzeitkriegern, die mit, zu Kamikaze-Bombern umfunktionierten (zu mehr taugen sie eh nicht), Airbus A400M die Franzosen zum totlachen bringen?

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

„Die Drohung ist stärker als die Ausführung.“

Silke, Donnerstag, 27.04.2017, 12:19 vor 2768 Tagen @ Sylvia 7891 Views

bearbeitet von Silke, Donnerstag, 27.04.2017, 12:39

Savielly (Xavier) Tartakower

Liebe Sylvia,

Also denk daran, dass wenn immer Madame ihre Handtasche sichtbar auf ein
Tischchen
stellt, das das symbolische Äquivalent jener Macht darstellt, die uns

der

@dottore anhand der
"Herrscherdarstellungen mit Dolch" veranschaulichte.


Macht?

Macht funktioniert als Spiegel der Angst.
Ohne Angst keine Macht.
Kein Machthalter könnte es sich leisten, seine Verbindlichkeiten 1:1 mit Sicherheiten zu hinterlegen - das geht nicht (allein schon wegen der Vorfinanzierungsproblematik).
Das Potential, Staatsschulden auftürmen zu können, wird mit der Steuereintreibung nur besichert und nicht gedeckt.
Viele Leute schimpfen auf den Staat, die dahinter stehenden Machthalter und den davor stehenden Erzwingungsstab, lassen sich aber trotzdem fleißig besteuern und stützen das System, das sie ablehnen (Zwang).
Leute, die vom System profitieren und Steuervermeidung betreiben können, haben keine Angst vor dem System sondern nutzen es für ihre Interessen.
Mächtige Familienclans wie die Quandt's haben keine Angst vor dem Staat...die haben Geld=Macht.

Durch was ist denn diese "Macht" gedeckt?

Durch Angst auf der Gegenseite.
Genauso, wie das Zentralmachtsystem BRD intern durch die Angst der Systemeinheiten (ohnmächtige Masse aus atomisierten Einzelindividuen bei zerschlagenen Segmenten) stabilisiert wird.

Genauso wie bis 1989 Honnecker, Mielke und Konsorten die Bevölkerung in der DäDäRä mit ihrem Kommunistenmist im Würgegriff hatte und auf einmal war es nur noch ein Haufen alter Männer.

Genauso wie Hitler und Stalin, Hussein und Gadaffi Synonyme für Angst,Schrecken und Macht waren...

Genauso wie die Bibelwerfer mit der Hölle drohen, wenn man nicht...

Macht entsteht hauptsächlich durch Drohung und ängstliche Akzeptanz derselben.
Angst vor islamistischem Terror -> Akzeptanz der immer weiteren Entmächtigung der Menschen (Militärdiktatur).

Also wie muss ich mir das
vorstellen, wenn es hart auf hart kommen sollte? Kommt dann von der Leyen
mit ihren, von McKinsey gebrieften, Teilzeitkriegern, die mit, zu
Kamikaze-Bombern umfunktionierten (zu mehr taugen sie eh nicht), Airbus
A400M die Franzosen zum totlachen bringen?

Wie wäre es mit einem Austritt aus der EU, Abschreibung sämtlicher Forderungen und Aufbau einer Koalition Deutschland-Russland?
+
"Es geschähe jenes,was bereits jetzt an den Target2-Salden abzulesen ist, das gesamte Kapital würde vom Euroraum nach Deutschland strömen, in Erwartung einer relativen DM-Aufwertung gegenüber dem Euro."
@pigbonds

"Should you find yourself in a chronically leaking boat, energy devoted to changing vessels is likely to be more productive than energy devoted to patching leaks."
Warren Buffet

Liebe Grüße
Silke

2 1/2 Fragen dazu

Sylvia @, Donnerstag, 27.04.2017, 12:43 vor 2768 Tagen @ Silke 7652 Views

Wie wäre es mit einem Austritt aus der EU, Abschreibung sämtlicher
Forderungen und Aufbau einer Koalition Deutschland-Russland?

Fragen:
1: Wenn Du Dir die politische Entwicklung der letzten 100 Jahre in Deutschland anschaust, für wie wahrscheinlich hälst Du diese Variante (ich: 0.1%)?
2: Warum sollten unsere europäischen Freunde uns ziehen lassen? Müssen wir evtl. wieder Rußland darum bitten uns zu befreien (so wie sie es schon einmal gemacht haben)?

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

..genau deshalb Kapitalflucht zum Hegemon

Fidel @, Donnerstag, 27.04.2017, 12:49 vor 2768 Tagen @ Silke 7798 Views

Hallo Silke

Durch was ist denn diese "Macht" gedeckt?


Durch Angst auf der Gegenseite.

Die ausgelutschte Bundesrepublik Deutschland soll über soviel Macht=Zwangpotential verfügen, dass spanisches Kapital angezogen wird?
Seit 2015 haben Analphabeten begonnen diese Machtstrukturen in Frage zu stellen, noch bevor unseren Frührentnern auch nur die Idee kam.

Wenn die Eurozone kollabiert, flieht das Kapital zum Hegemon und bringt ihn um.

Abracos
Fidel

Spiegelwelt

Ashitaka @, Freitag, 05.05.2017, 21:47 vor 2759 Tagen @ Silke 3884 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.05.2017, 21:52

Hallo Silke,

Macht funktioniert als Spiegel der Angst.
Ohne Angst keine Macht.

Spiegelbild, Negativ.

Vor zwei Wochen schrieb ich Bill: "Das ist dein Problem, du suchst einen Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie wollen. Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das wäre noch zu früh. Ich versprach Zara ja schon, dass wir wieder zusammen finden werden. Ich kann die Vorstellungskraft dahin lenken, Macht als das erfahrbar machen, was sie ist (Verhältnismäßigkeit, Passiva -> Passivität)."

Im Zentrum wartet nichts. Es gibt kein für das Zentralmachtsystem bedeutendes, lokalisierbares Zentrum. Die Suche ist vergeblich. Das Zentralmachtsystem muss als ein Verhältnis von Potentialen gedacht werden, was bei Milliarden Menschen mit einem auf alle zurück strahlenden Spiegelbild, welches alle aufgrund ihrer Angst zu sehen glauben, an dem sie sich fest halten, seit langer Zeit perfekt funktioniert.

Wir leben in einer Spiegelwelt und haben den Blick darüber hinaus, auf uns, verloren.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Ein Zentralmachtsystem hat kein Zentrum obwohl sich alles zentrisch ausrichtet.

Silke, Samstag, 06.05.2017, 00:24 vor 2759 Tagen @ Ashitaka 3760 Views

Lieber Ashitaka,

Macht funktioniert als Spiegel der Angst.
Ohne Angst keine Macht.


Spiegelbild, Negativ.

Institutionalisierte Macht erlebe ich als Potentialverklumpung.
Sie wächst mit der Angst der ohnmächtigen Masse.
Angstfreie Menschen, Gruppen und Segmente(z.B.Familienclan's und Wahlgemeinschaften) lassen sich nicht so ohne weiteres ihrer Potentiale berauben, sondern erzwingen durch ihre entwickelten wehrhaften Strukturen eine stärkere Zession der Macht als andere.

Du schuldest nach Wesel eine inzwischen entpersonalisierte Zentralinstanz der Zerschlagung der Segmente, der Atomisierung der Individuen und des beständigen Potentialraubes per Installation von Recht an Stelle von Costum an und Forderung von intern Abgaben und extern Tribut.

Du beschreibst das nach Baudrillard als das perfekte Verbrechen und nach Foucault die Macht als Kräfteverhältnis zwischen Menschen(gruppen) und ihren Potentialen.

Du beschreibst nach Sigrist eine Zentralinstanz anfänglich als eine Person oder Gruppe, deren soziale Rolle durch ein spezifisches Recht oder eine spezifische Pflicht, das Verhalten anderer Gruppenmitglieder zu kontrollieren konstituiert ist, eine öffentliche Instanz, welche die Verbindlichkeit ihrer Kontrolle gegebenenfalls mit öffentlich gebilligten physischen Sanktionen, deren Vollzug delegierbar ist, durchsetzt. Die Zwangsanwendung ist Bestandteil der Rollendefinition der ZI und unterscheidet sich durch eine besondere Legitimität, durch eine Anerkennung seitens der Gruppenöffentlichkeit, als Sanktion „von oben“ von den physischen Sanktionen, die beliebige Mitglieder einer Gruppe zur Wiederherstellung ihrer Rechte einsetzen.

In jahrtausendelangen Optimierungsprozessen hat sich das ZMS globalisiert und dem Zugriff einzelner Menschen oder Personengruppen entzogen, so wie das Geld heute eben keine Naturalien, kein Edelmetall, keine Banknote und kein Bit mehr ist sondern eine von all den Schleiern der Verdinglichung befreite Systemeigenschaft.

Du stellst richtig auf das Urschuldkonzept vom @dottore ab und auf die alles entscheidende Rolle der Abgabeschuld (die ich wie @Beo2 letztlich auch für ein Derivat der Urschuld halte, auch wenn das auf den ersten Blick komisch klingen mag) sowie auf die zentralen Begriffe der Vorfinanzierungslücke, des Termins und der Nachschuldnersuche, die uns als Staatsbürger und Wirtschaftssubjekte immer mehr und in der Summe auswegloser würgen.

Also habe ich nirgends einen Grund, deinen Ausführungen nicht zu folgen, auch wenn bei mir noch alles etwas ungeordnet ist.
Selbst die Fragen zu Physik, die Beiträge zur Hirnforschung, zum Determinismus und zum "war on Terror" zu den ganzen Lügen und Unstimmigeiten waren interessant.

Vor zwei Wochen schrieb ich Bill: "Das ist dein Problem, du suchst einen
Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie
wollen.

Die gibt es imho. schon lange nicht mehr.
Selbst die Beraternetzwerke (RE)agieren nur noch, wenn auch auf beeindruckend hohem Niveau, sofern man ihre Potentiale mit denen von Einzelakteuren, Regierungen, Bürokratien und Massen vergleicht. Edward Bernays uva. haben viel geleistet um uns fortschreiten zu lassen.

Die Prozesse suchen sich entsprechend ihren Potentialverteilungen ihre Akteure, auch wenn der eine oder andere davon mehr oder weniger zu profitieren scheint.

Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines
auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das
wäre noch zu früh. Ich versprach Zara ja schon, dass wir wieder zusammen
finden werden. Ich kann die Vorstellungskraft dahin lenken, Macht als das
erfahrbar machen, was sie ist (Verhältnismäßigkeit, Passiva ->
Passivität)."

Ich freue mich über jedes Posting von dir und die damit zusammenhängenden Diskussionen.

Im Zentrum wartet nichts. Es gibt kein für das Zentralmachtsystem
bedeutendes, lokalisierbares Zentrum. Die Suche ist vergeblich. Das
Zentralmachtsystem muss als ein Verhältnis von Potentialen gedacht werden,
was bei Milliarden Menschen mit einem auf alle zurück strahlenden
Spiegelbild, welches alle aufgrund ihrer Angst zu sehen glauben, an dem sie
sich fest halten, seit langer Zeit perfekt funktioniert.

Was man zu sehen glaubt sieht man möglicherweise.
Ein ängstlicher Mensch sieht mächtige Menschen, die die Vergangenheit formten, die Gegenwart formen, die Zukunft formen werden.

Wir leben in einer Spiegelwelt und haben den Blick darüber hinaus, auf
uns, verloren.

Umso besser, wenn du weiter, so wie bisher, sehr gute Denkanstöße geben kannst, zu Diskussionen einlädst, strukturiert bleibst und so viele sehr interessante Quellen einbindest.

Liebe Grüße
Silke

PS. Das habe ich hoffentlich richtig verstanden…
Zentralinstanz = (vor)finanziert, besichert (diese abgesichert), legitimiert,
Vorfinanzierung der ZI = Staatsschulden, per Zwangsanleihen
Besicherung der Vorfinanzierung = Steuern
Absicherung der Besicherung = Redistribution
Haftung für die Vorfinanzierung = Potentiale der Staatsbürger
Legitimierung der ZI = Machtzession (Bindung der Gewalten, Freiheitsversprechen)

Danke

Ashitaka @, Samstag, 06.05.2017, 21:59 vor 2758 Tagen @ Silke 3804 Views

Liebe Silke,

ich habe wenig Zeit, muss die Zeit, die ich für den besuch des Forums habe gerade zur Kontrastzunahme nutzen. [[zwinker]]

Lieber Ashitaka,

Macht funktioniert als Spiegel der Angst.
Ohne Angst keine Macht.


Spiegelbild, Negativ.


Institutionalisierte Macht erlebe ich als Potentialverklumpung.
Sie wächst mit der Angst der ohnmächtigen Masse.
Angstfreie Menschen, Gruppen und Segmente(z.B.Familienclan's und
Wahlgemeinschaften) lassen sich nicht so ohne weiteres ihrer Potentiale
berauben, sondern erzwingen durch ihre entwickelten wehrhaften Strukturen
eine stärkere Zession der Macht als andere.

Du schuldest nach Wesel eine inzwischen entpersonalisierte Zentralinstanz
der Zerschlagung der Segmente, der Atomisierung der Individuen und des
beständigen Potentialraubes per Installation von Recht an Stelle von
Costum an und Forderung von intern Abgaben und extern Tribut.

Du beschreibst das nach Baudrillard als das perfekte Verbrechen und nach
Foucault die Macht als Kräfteverhältnis zwischen Menschen(gruppen) und
ihren Potentialen.

Du beschreibst nach Sigrist eine Zentralinstanz anfänglich als eine
Person oder Gruppe, deren soziale Rolle durch ein spezifisches Recht oder
eine spezifische Pflicht, das Verhalten anderer Gruppenmitglieder zu
kontrollieren konstituiert ist, eine öffentliche Instanz, welche die
Verbindlichkeit ihrer Kontrolle gegebenenfalls mit öffentlich gebilligten
physischen Sanktionen, deren Vollzug delegierbar ist, durchsetzt. Die
Zwangsanwendung ist Bestandteil der Rollendefinition der ZI und
unterscheidet sich durch eine besondere Legitimität, durch eine
Anerkennung seitens der Gruppenöffentlichkeit, als Sanktion „von oben“
von den physischen Sanktionen, die beliebige Mitglieder einer Gruppe zur
Wiederherstellung ihrer Rechte einsetzen.

In jahrtausendelangen Optimierungsprozessen hat sich das ZMS globalisiert
und dem Zugriff einzelner Menschen oder Personengruppen entzogen, so wie
das Geld heute eben keine Naturalien, kein Edelmetall, keine Banknote und
kein Bit mehr ist sondern eine von all den Schleiern der Verdinglichung
befreite Systemeigenschaft.

Du stellst richtig auf das Urschuldkonzept vom @dottore ab und auf die
alles entscheidende Rolle der Abgabeschuld (die ich wie @Beo2 letztlich
auch für ein Derivat der Urschuld halte, auch wenn das auf den ersten
Blick komisch klingen mag) sowie auf die zentralen Begriffe der
Vorfinanzierungslücke, des Termins und der Nachschuldnersuche, die uns als
Staatsbürger und Wirtschaftssubjekte immer mehr und in der Summe
auswegloser würgen.

Also habe ich nirgends einen Grund, deinen Ausführungen nicht zu
folgen, auch wenn bei mir noch alles etwas ungeordnet ist.
Selbst die Fragen zu Physik, die Beiträge zur Hirnforschung, zum
Determinismus und zum "war on Terror" zu den ganzen Lügen und
Unstimmigeiten waren interessant.

Ich danke dir. Das muss nicht jeder so sehen. Es ist nicht leicht, einen Nickname aufzugeben bzw. für Reisen in die Weiten des Weltalls (hust) oder einer Flugzeugkatastrophe bzw. einem Airport-Anschlag zu nutzen. Es ist schwer, einen ersten, wenn auch sehr abenteuerlichen Weg zur Bewusstwerdung der Macht einer Simulation anzubieten. Ich kann Baudrillard hier nicht in den Worten wiedergeben, die mir nach dem Lesen seiner Werke im Kopf schweben. Das würde nicht funktionieren. Ich kann nur andeutenund, mich als zu hinterfragen bzw. überdenken anbieten und damit, das geben die wenigsten offen zu, das Interesse an seinem Schatz wecken.

Das alles war richtig, wichtig. Die Grenzen respektiere ich. Es hat funktioniert, viele meiner Diskussionen wären ohne diese Aufreger nicht möglich geworden. Ich habe seitdem keinen Sammlungsbeitrag mehr. So einfach ist es, das Geschriebene über den Schreiber zu stellen.

Vor zwei Wochen schrieb ich Bill: "Das ist dein Problem, du suchst einen
Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie
wollen.


Die gibt es imho. schon lange nicht mehr.
Selbst die Beraternetzwerke (RE)agieren nur noch, wenn auch auf
beeindruckend hohem Niveau, sofern man ihre Potentiale mit denen von
Einzelakteuren, Regierungen, Bürokratien und Massen vergleicht. Edward
Bernays uva. haben viel geleistet um uns fortschreiten zu lassen.

Die Prozesse suchen sich entsprechend ihren Potentialverteilungen ihre
Akteure, auch wenn der eine oder andere davon mehr oder weniger zu
profitieren scheint.

[[top]] Genau so sehe ich es auch.

Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines
auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das
wäre noch zu früh. Ich versprach Zara ja schon, dass wir wieder zusammen
finden werden. Ich kann die Vorstellungskraft dahin lenken, Macht als das
erfahrbar machen, was sie ist (Verhältnismäßigkeit, Passiva ->
Passivität)."


Ich freue mich über jedes Posting von dir und die damit
zusammenhängenden Diskussionen.

Im Zentrum wartet nichts. Es gibt kein für das Zentralmachtsystem
bedeutendes, lokalisierbares Zentrum. Die Suche ist vergeblich. Das
Zentralmachtsystem muss als ein Verhältnis von Potentialen gedacht

werden,

was bei Milliarden Menschen mit einem auf alle zurück strahlenden
Spiegelbild, welches alle aufgrund ihrer Angst zu sehen glauben, an dem

sie

sich fest halten, seit langer Zeit perfekt funktioniert.


> Was man zu sehen glaubt sieht man möglicherweise.
[quote]Ein ängstlicher Mensch sieht mächtige Menschen, die die Vergangenheit
formten, die Gegenwart formen, die Zukunft formen werden.[/quote]

Word! Die Angst, die Angst.

Wir leben in einer Spiegelwelt und haben den Blick darüber hinaus, auf
uns, verloren.


Umso besser, wenn du weiter, so wie bisher, sehr gute Denkanstöße geben
kannst, zu Diskussionen einlädst, strukturiert bleibst und so viele sehr
interessante Quellen einbindest.

Liebe Grüße
Silke

PS. Das habe ich hoffentlich richtig verstanden…
Zentralinstanz = (vor)finanziert, besichert (diese abgesichert),
legitimiert,
Vorfinanzierung der ZI = Staatsschulden, per Zwangsanleihen
Besicherung der Vorfinanzierung = Steuern
Absicherung der Besicherung = Redistribution
Haftung für die Vorfinanzierung = Potentiale der Staatsbürger
Legitimierung der ZI = Machtzession (Bindung der Gewalten,
Freiheitsversprechen)

Du hast es meiner Ansicht nach verstanden. Wozu eigentlich noch die Hinweise auf meine Person?

[[freude]]

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Das potente System Spiegelwelt

Leserzuschrift @, Samstag, 06.05.2017, 13:32 vor 2759 Tagen @ Ashitaka 3634 Views

Hallo Ashitaka

Ich glaube fast, jetzt hab ich vielleicht verstanden, was Du meinst:

Die zentrierte Macht hat die MÖGLICHKEIT (mögliches ist passiv) zur Ausübung. Sie hat die POTENZ, der noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten, Mittel, Energie, Fähigkeiten.

Geld etc. ist ein Mittel, eine Machtübertragung, dies nur (natürlich!), weil etwas Potentes und DAZU Mächtiges diese Macht – als Passivum überträgt.
Zu solch einer „Handlung“ ist nur etwas Zentriertes mächtig und potent genug:

In dem Moment, in dem das Zentrierte genug Macht und Potential hatte, um das System zu etablieren, wurde es zum running gag. Es ist systemhinterlegt, dass sich die Halter dieser Potenz immer wieder „ergeben“. Es kann gar keine unbesetzte „Posten“ geben, alle ähm „Spielpositionen“ des Systems saugen bei entstehendem Vakuum sofortig Nachbesetzung zur Aufrechterhaltung. Von wem oder von wie vielen oder mit welcher individualistischer Ausprägung die Nischen besetzt werden, ist völlig schnurz.
Nachdem das System zum Laufen kam, unterliegt das Weiterlaufen oder der Abbruch keineswegs mehr der Zentralinstanz, noch Schwarm. Alles, alles unterliegt dem SYSTEM. Könnte man auch Matrix nennen.
Solch ein System läuft solange, bis es durch Überhitzung implodiert oder die Spielpositionen nicht mehr in benötigter Anzahl besetzt werden können und verknüpfter „Nähe“untereinander wirken (- das ist Potenz)können.

Wie aber kam es zu solch einer Zentrierung der Potenz?

Mit freundlichen Grüßen, Sigrid

Super

Ashitaka @, Samstag, 06.05.2017, 15:05 vor 2759 Tagen @ Leserzuschrift 3719 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 19:17

Hallo Sigrid,

Ich glaube fast, jetzt hab ich vielleicht verstanden, was Du meinst:

Das freut mich. Gibt auch nur eine wiederkehrende Abweichung zwischen meiner und deiner Sicht. Es ist halt alles noch schwer in Worten auszudrücken.

Die zentrierte Macht hat die MÖGLICHKEIT (mögliches ist passiv) zur
Ausübung.

Die zentrierte Macht ist die Möglichkeit. Sie ist das Potential (Möglichkeit), hat es deshalb nicht. Wir müssen in Potentialen denken. Immer wenn ich einem Mandanten eine Bilanz erkläre, fange ich genau so an (Passiva, Möglichkeiten, wie lange noch, was bricht weg?). Die dem gegenüber stehenden Vermögen sind allesamt davon abhängig. Das eröffnet erst ein wahres Verständnis der Bilanz.

Bilanzen müssen ausschließlich aus dem Gegenwärtigen betrachtet, als ein Zeitpunkt, in dem das gegenwärtige Potential (Kapital) das Gleichgewicht in Bezug auf seine unmittelbare Herkunft (Eigen-/Fremd) und Zukunft (Verwendung, Vermögen, was es vermag) erfährt.

Sie hat die POTENZ, der noch nicht ausgeschöpften
Möglichkeiten, Mittel, Energie, Fähigkeiten.

Sie ist das zentrierte Potential, vereint die noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten (Fähigkeiten). Jede Handlung im Zentralmachtgebiet ist von der Zentralmacht abhängig , ob in diesem Sinne oder dagegen gerichtet. Selbst unsere Familie, die Tatsache, dass sich die meisten auf 1 bis 2 Kinder beschränken oder aufgrund fehlender Potentiale gleich auf Pferde und Games of Thrones überspringen, sind Kinder der Zentralmacht. Jede Wahl, jeder Bitcoin, jede Simulation einer absoluten Machtposition der Wirtschaftselite.

Geld etc. ist ein Mittel, eine Machtübertragung, dies nur (natürlich!),
weil etwas Potentes und DAZU Mächtiges diese Macht – als Passivum
überträgt.

Geld ist Machtderivat, ein kuranter Träger das Mittel zur Übertragung. Wie du erklärst: Die Zentralmacht überträgt (zediert) Macht als Passivum den im Verhältnis gegenüber stehenden Abgabepflichtigen.

Zu solch einer „Handlung“ ist nur etwas Zentriertes mächtig und
potent genug:

Ja, diesen Akt vollzieht nur eine Zentralmachtposition, die ausreichend Potential vereint. Die Wirtschaftsräume sind Folgen dieses Aktes, Jagdgebiete, in denen die auf der Simulation eines "Wie kann ich Ihnen helfen?" in der Hoffnung gefangenen Abgabepflichtigen ihren Hintern hochhalten, um an Geldeinheiten (=Abgabeneinheiten) zu gelangen. Wir lassen uns alle sehr hart ran nehmen. Weil "wir sind doch nicht blöd!"[[zwinker]]

In dem Moment, in dem das Zentrierte genug Macht und Potential hatte, um
das System zu etablieren, wurde es zum running gag. Es ist
systemhinterlegt, dass sich die Halter dieser Potenz immer wieder
„ergeben“. Es kann gar keine unbesetzte „Posten“ geben, alle ähm
„Spielpositionen“ des Systems saugen bei entstehendem Vakuum sofortig
Nachbesetzung zur Aufrechterhaltung. Von wem oder von wie vielen oder mit
welcher individualistischer Ausprägung die Nischen besetzt werden, ist
völlig schnurz.

Spitze!

Nachdem das System zum Laufen kam, unterliegt das Weiterlaufen oder der
Abbruch keineswegs mehr der Zentralinstanz, noch Schwarm.

Ja. Ein Zentralmachtsystem erfährt aufgrund des Zeitablaufes früher oder später immer sein Ende, dann wenn es nicht mehr ausreichend Potential vereint (Keine Nachschuldner mehr im Inneren, Expansion und Besicherung der Finanzen unmöglich).

Alles, alles
unterliegt dem SYSTEM. Könnte man auch Matrix nennen.
Solch ein System läuft solange, bis es durch Überhitzung implodiert oder
die Spielpositionen nicht mehr in benötigter Anzahl besetzt werden können
und verknüpfter „Nähe“untereinander wirken (- das ist
Potenz)können.

Ja genau.

Wie aber kam es zu solch einer Zentrierung der Potenz?

Durch die Not der Menschen, dadurch, dass sie im Alleingang (als Individuum) kein ausreichendes Potential hatten und sich deshalb einem Laut hingaben, der ihre Aufmerksamkeit durch betrügerische Heilwerdungsvisionen erweckte. Kein selbstorganisierender Schwarm von Mächtigen, sondern die Anziehung von Ohnmächtigen durch ein perfektes Verbrechen.

Aus aktiven Instanzen wurden aktive Zentralinstanzen (institutionell, die Macht gewaltsam und expansiv bündelnd). Sie wurden erbaut in einem Zentralmachtsystem, sorgten für eine zunehmende zentrale Verhältnismäßigkeit der Potentiale.

Mit freundlichen Grüßen, Sigrid

Schön, dass ich bald nicht mehr alleine bin. Es ist im Grunde genommen nur eine andere Perspektive auf das, was bereits seit Jahren im Forum erklärt wird.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Macron und Weidel

Fidel @, Donnerstag, 27.04.2017, 10:05 vor 2768 Tagen @ pigbonds 8776 Views

Hallo pigbonds,

bis vor kurzem hätte ich dir vollkommen zugestimmt. Für mein Empfinden sehen wir alle die Lage zu sehr aus Schuldnerperspektive. Als Großgläubiger kann BRDeutschland kaum attraktiv für Fluchtkapital sein (Besicherung der neuen DM mit heißer Luft?), viel logischer erscheint mir die Kapitalflucht aus der Eurowährung nach den USA. Die Aufwertung des US$ dürfte diese Währung und all ihre Schuldner weltweit existentiell bedrohen.

So verstehe ich auch die U-Boote des Globalkapitales Alice -Goldman-Sucks- AfD und den "Neofaschisten" Macron.
Damit die Aufschuldung nie in Frage gestellt wird, d.h. das Bankensystem erst einmal so weiter spielen kann.

Ich meine die Geopolitik lenkt sofort ab, vom Thema Neuverschuldung des Bundes...

Abracos
Fidel

Warum woh, kommt jetzt die "große Steuerreform" in den USA?

Centao @, Donnerstag, 27.04.2017, 13:32 vor 2768 Tagen @ Fidel 7713 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 15:21

Hallo Fidel,

geopolitisch ist die Sache bald durch?

„Amerika first“ macht langsam Sinn.., mit der massiven Steuersenkung kann eine Aufwertung viel besser im Binnenland verkraftet werden. Denn die Auslandsschulden sind immens, aber so glaube ich mich zu erinnern, um einiges kleiner als die Inlandsschulden. Wie vergleichsweise auch in Japan..

Gruß,
CenTao

Ist es vielleicht umgekehrt?

Blum @, D, Freitag, 28.04.2017, 00:27 vor 2767 Tagen @ pigbonds 6957 Views

Hallo Pigbonds,

Du bringst eine neue Perspektive. Aber der kann ich nicht folgen. Was ist denn mein Denkfehler? Ich sehe es ja andersherum.

So oder so, es ist möglich, dem Euro Ade zu sagen, wie auch für GR oder vor allem I, die hätten dann die Waren bei sich und hätten die Assets bei uns in ihrem Eigentum und D blieben über unsere ZB die uneinbringlichen Forderungen.

Denn die Targets sind nicht mit Pfändern unterlegt.

Also, dennoch wieso sollten die PIIGS-Länder das tun? Doch nur, um ihre Währungen so anzupassen, dass sie wieder wettbewerbsfähig sind, auf eigenen Füßen stehen können. Also nur, wenn sie vernünftig und nachhaltig und selbständig sein wollen. Bisher leben die Besitzenden jedoch besser, wenn sie weiterhin Eigentum auf Pump erwerben und die Rechnung vom deutschen Michel bezahlen lassen.

Also die Targets sind zahnlose Forderungen. Formal wäre nach Währungsreform in PIIGS natürlich die Forderung weit höher als jetzt, doch das ist faktisch wirkungslos.

Warum also sollste D drohen können und wie? D und die anderen kleinen Forderungsländer sind im EZB-Rat in der Minderheit und nach Brexit haben sie auch sonst in der EU nix mehr zu sagen, können überstimmt werden.

Was geschähe, wenn Deutschland den Euroraum verlassen wollte? Es
geschähe jenes,
was bereits jetzt an den Target2-Salden abzulesen ist, das gesamte Kapital
würde
vom Euroraum nach Deutschland strömen, in Erwartung einer relativen
DM-Aufwertung
gegenüber dem Euro.

...

Währungsreformen jeder Art funktionieren nur im Überraschungsmodus. Und schon jetzt fliessen die Verbindlichkeiten der Ausländer nach D und die Waren aus D. Das Schuldgeld wird im Ausland gezogen. Damit werden in D die Assetpreise angefüttert oder Waren gekauft. Problem: Dieses Schuldgeld holen sich die ausländischen ZB effektiv aus der ZB in D, über Targetschulden ihrer eigenen ZB. Ergo: D verschenkt seine Waren, und erhöht seine Assetpreise (die ja keinen Mehrnutzen bringen).

Die Aufwertung würde auf einen Schlag kommen, alles durcheinanderwirbeln und ab da ist normales Geschehen wie unter allen Währungen angesagt.

Deshalb kann ich Deinem Gedanken also nichts abgewinnen, lasse mir aber gerne erklären, was an meiner Überlegung falsch ist.

Sollte das der Fall sein, bitte sage auch, wo H.-W. Sinn und Daniel Stelter ihre Denkfehler haben bezüglich dieses Themas.

Blum

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It's not what you don't know that gets you into trouble, it's what you know that just ain't so that gets you into trouble. (Satchel Paige)

Targets sind mit Pfändern unterlegt

Orlando ⌂ @, Freitag, 28.04.2017, 00:33 vor 2767 Tagen @ Blum 6973 Views

Denn die Targets sind nicht mit Pfändern unterlegt.

Doch, die Target2 Forderungen der Buba sind unterlegt mit denjenigen Pfändern, die die ZBs mit den Target2 Verpflichtungen auf ihren Aktivseiten halten.

Die Frage ist, wie werthaltig und zugreifbar sind diese "Pfänder" im Falle eines Austritts eines Schuldnderlandes

Blum @, D, Freitag, 28.04.2017, 00:50 vor 2767 Tagen @ Orlando 6898 Views

Denn die Targets sind nicht mit Pfändern unterlegt.


Doch, die Target2 Forderungen der Buba sind unterlegt mit denjenigen
Pfändern, die die ZBs mit den Target2 Verpflichtungen auf ihren
Aktivseiten halten.

Ich hatte mich auf folgenden Satz auf der Target-Geschichtsseite bezogen.

"Es wurde gezeigt, dass die deutschen Target-Forderungen (und nicht etwa nur ein Anteil an den Target-Schulden der Krisenländer) für den Fall des Auseinanderbrechens des Euro in vollem Umfang ein Haftungsrisiko darstellen."

Der Haftungspegel wird seit 2015 von der EZB fortgeführt, aber natürlich nicht so konsequent bebildert.

Mit der Banken-Bilanzen kenne ich mich allerdings nicht gut aus und habe wenig geschaut, insofern könnte es hilfreich sein, wenn Du mehr über die Inhalte der Pfänder schreiben und verlinken würdest oder auch etwas über die Qualität und das Prozedere des Wiedererlangens schreiben könntest. Meiner blassen Erinnerung nach erhielt z. B. nur Finnland bezüglich GR-Hilfen ein echtes Pfand, ansonsten läuft das mit den schmutzigen Socken, wie dottore mal verlauten ließ. Das ist also mein Stand.

Blum

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Nicht Werthaltigkeit, sondern Vollstreckbarkeit

Orlando ⌂ @, Freitag, 28.04.2017, 01:10 vor 2767 Tagen @ Blum 6959 Views

Wenn man sich bspw. die Bilanz der italienischen ZB ansieht, so findet man die Target2 Verpflichtungen rechts bei den Passiven, wie sich das gehört. Links stehen allerlei Aktiva, also Gold und Forderungen. Die Bilanz ist ausgeglichen.

Die Frage sollte nicht lauten, ob diese Forderungen werthaltig sind, denn das unterstellte, dass italienische Staatsanleihen und sonstige italienische Schuldpapiere regelmäßig ausfallen, was nicht der Fall ist.

Sinn spricht in dem zitierten Satz ja auch sehr allgemein von "Haftungsrisiken".

Die Frage könnte lauten, ob und wie diese Forderungen vollstreckt werden können, falls der Euro zerbricht. Letzten Endes vollstrecken Staaten untereinander per Krieg. Wenn der Euro friedlich aufgelöst würde, wären die Target2 Salden vermutlich das wichtigste Verhandlungsthema.

Danke, Orlando, mit diesem Deinem Schlusswort kann ich leben

Blum @, D, Freitag, 28.04.2017, 21:00 vor 2766 Tagen @ Orlando 6246 Views

Forderungen stehen links, ein bisschen Gold ist dabei - teils niedrig bewertet und vor allem eben Staatsanleihen, die die ZB statt direktem Geld-"Drucken" kauft und damit die Bürger ihre Schulden nicht so direkt spüren lässt... so interpretiere ich die Bilanzaussage über Balance zwischen Targets und Forderungen.

Die Frage sollte nicht lauten, ob diese Forderungen werthaltig sind, denn
das unterstellte, dass italienische Staatsanleihen und sonstige
italienische Schuldpapiere regelmäßig ausfallen, was nicht der Fall ist.

Ja, bislang hat es niemand drauf ankommen lassen, ab 2000 mal Argentinien, aber nicht mal GR, mit allen Tricks.

Sinn spricht in dem zitierten Satz ja auch sehr allgemein von
"Haftungsrisiken".

Ja, der macht alles wasserdicht, da weist Du zu Recht darauf hin.

Die Frage könnte lauten, ob und wie diese Forderungen vollstreckt werden
können, falls der Euro zerbricht. Letzten Endes vollstrecken Staaten
untereinander per Krieg. Wenn der Euro friedlich aufgelöst würde, wären
die Target2 Salden vermutlich das wichtigste Verhandlungsthema.

Die Hervorhebung ist von mir. Das ist wie Recht haben und Recht bekommen. Und zwischen Staaten ist das eine Machtfrage, siehe auch Gerichtsbarkeit der USA, die sich auf die Welt ausbreitet, gegen die man ggf. nichts bis wenig in der Hand hält, als D.

Sprachlich also korrekt: Ob die Forderungen werthaltig sind oder nicht, Socken oder AAA-Anleihen, das ist fast egal, solange in den Nennwert hinein vollstreckt werden kann.

Meine Zweifel sind weiter berechtigt, dass das geschehen wird, alleine, weil sich D nicht traut. Wir können beim Brexitverhandeln zuschauen, wie sich Außenseitern ggü. verhalten wird, das wird vielleicht ein Muster für das Musterland des "Sparens" für die Welt.

Bist Du damit einverstanden?

Blum

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Varoufakis - ein Segen gibt es jetzt die AfD

pigbonds @, Samstag, 29.04.2017, 00:10 vor 2766 Tagen @ Blum 6085 Views

Hallo Pigbonds,

Du bringst eine neue Perspektive. Aber der kann ich nicht folgen. Was ist
denn mein Denkfehler? Ich sehe es ja andersherum.

Merkels Trumpkarte leite ich aus Varoufakis' Argumenten ab. Es ist immer interessant,
sich auch die Leiden anderer Parteien anzuhören.
Varoufakis argumentiert gut, Sinn auch. Beide haben irgendwie recht.

So oder so, es ist möglich, dem Euro Ade zu sagen, wie auch für GR oder
vor allem I, die hätten dann die Waren bei sich und hätten die Assets bei
uns in ihrem Eigentum und D blieben über unsere ZB die uneinbringlichen
Forderungen.

Im Prinzip kann jeder raus, ja, und mit "Steinzeit" habe ich sicher übertrieben,
um zu zeigen, dass die Drohung der deutschen Exporteure vor einer starken DM
nicht unbeding nur Schaden bringen muss sondern dass auch die Abwertung Tücken
mit sich bringen kann - Kapitalflucht - was vermutlich schlimmer wirkt.

Denn die Targets sind nicht mit Pfändern unterlegt.

Siehe @Orlando. Ich würde aber die "Werthaltigkeit" nicht ausklammern. Vollstreckung
ist das eine, ob die Pfänder dann wirklich etwas wert sind, ist eine andere Frage.

Also, dennoch wieso sollten die PIIGS-Länder das tun? Doch nur, um ihre
Währungen so anzupassen, dass sie wieder wettbewerbsfähig sind, auf
eigenen Füßen stehen können. Also nur, wenn sie vernünftig und
nachhaltig und selbständig sein wollen. Bisher leben die Besitzenden
jedoch besser, wenn sie weiterhin Eigentum auf Pump erwerben und die
Rechnung vom deutschen Michel bezahlen lassen.

Das ist eine gefährliche Verallgemeinerung. Jeder Michel kann für sich selbst
entscheiden. Will er micheln oder pumpen?

Also die Targets sind zahnlose Forderungen. Formal wäre nach
Währungsreform in PIIGS natürlich die Forderung weit höher als jetzt,
doch das ist faktisch wirkungslos.

Weiss nicht wie zahnlos. Bisher scheint niemand diese Forderungen einfach
abschreiben zu müssen.

Warum also sollste D drohen können und wie? D und die anderen kleinen
Forderungsländer sind im EZB-Rat in der Minderheit und nach Brexit haben
sie auch sonst in der EU nix mehr zu sagen, können überstimmt werden.

Ja, das sind ja Sinn's Argumente und ich finde sie auch recht überzeugend. DE muss
aber nicht drohen, die anderen wissen, dass DE drohen könnte, das ist ein Unterschied.

In diesem Sinne könnte eine AfD, die zwischen 10-20% schwankt auch als Segen für
Merkel angesehen werden, Merkel kann dann immer nette Miene machen, wäre gerne
hilfsbereit, kann aber nicht, weil ihr die AfD im Nacken sitzt.

So verhandelt auch der Schweizer Bundesrat, findet die EU-Vorschläge immer sehr
einleuchtend, muss dann aber jeweils noch vor drohenden Volksabstimmungen warnen.

Vor der Gründung der AfD hat DE ein solcher Hebel gefehlt. Taktisch enorm wichtig.

Was geschähe, wenn Deutschland den Euroraum verlassen wollte? Es
geschähe jenes,
was bereits jetzt an den Target2-Salden abzulesen ist, das gesamte

Kapital

würde
vom Euroraum nach Deutschland strömen, in Erwartung einer relativen
DM-Aufwertung
gegenüber dem Euro.


...

Währungsreformen jeder Art funktionieren nur im Überraschungsmodus. Und
schon jetzt fliessen die Verbindlichkeiten der Ausländer nach D und die
Waren aus D. Das Schuldgeld wird im Ausland gezogen. Damit werden in D die
Assetpreise angefüttert oder Waren gekauft.

"Die Deutschen" werden somit reicher. Enjoy.

Problem: Dieses Schuldgeld
holen sich die ausländischen ZB effektiv aus der ZB in D, über
Targetschulden ihrer eigenen ZB. Ergo: D verschenkt seine Waren, und
erhöht seine Assetpreise (die ja keinen Mehrnutzen bringen).

Die Waren werden nicht verschenkt, weil sie nicht von der "Deutschland AG" sondern
von verschiedenen Unternehmen hergestellt und verkauft werden. Diese verdienen, werden
reicher und zwar gegenüber jenen Deutschen, die nicht an diesen Geschäften beteiligt sind.

Die Aufwertung würde auf einen Schlag kommen, alles durcheinanderwirbeln
und ab da ist normales Geschehen wie unter allen Währungen angesagt.

Weiss nicht. Ich denke, es gäbe einen Vorlauf. Öffentliche Diskussionen, ich glaube nicht,
dass man einfach raus könnte. Logisch, mit dem definitiven Entscheid käme eine sprungartige
Anpassung.

Deshalb kann ich Deinem Gedanken also nichts abgewinnen, lasse mir aber
gerne erklären, was an meiner Überlegung falsch ist.

Wieso kann ein Schweizer Friseur in die Karibik reisen und dort Urlaub machen, während
eine Schweiz-Reise für einen Friseur aus der Karibik eher zu teuer ist? Die Schweiz kann
viel mehr Kapital anziehen. Natürlich wäre das Verhältnis zwischen DE und FR nicht so
deutlich, aber in der Tendenz würde eher Kapital von FR nach DE verschoben als umgekehrt.

Sollte das der Fall sein, bitte sage auch, wo H.-W. Sinn und Daniel
Stelter ihre Denkfehler haben bezüglich dieses Themas.

Z.B. bei Sinn sehe ich einen Denkfehler darin, dass er davon ausgeht, dass bereits eine
Währungsabwertung den griechischen Produktionsstandort stärken könnte. Ich glaube dieser
Effekt würde von anderen negativen Effekten überkompensiert, z.B. institutionelle Defizite, etc.

Ich sehe aber auch Varoufakis' Position kritisch, ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich es
nur annehme, aber ich glaube, punkto Behörden-Effizienz gibt es schon Unterschiede zwischen DE und GR.
Z.B. beim Erheben von Steuern. Und gerade als jemand, dem der Debitismus einleuchtet, sehe ich
das effiziente (und "gerechte"?) Eintreiben von Steuern als zentral an.

Prof. Sinn interpretiert das genau umgekehrt.

Hans Wurst @, Donnerstag, 27.04.2017, 10:13 vor 2768 Tagen @ Fidel 8468 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 14:34

Prof. Sinn meint: Ab 2018 werden wir die totale Vergesellschaftung der Euroschulden zu Lasten von D erleben. Hauptgrund, die Briten sind weg, als Fels in der Brandung, wenn es um die Wahrung der Interessen der Nordschiene ging. Und gerade die Target II-Verbindlichkeiten wären, würde D aus dem Euroraum verschwinden, uneinbringlich und D damit wirtschaftlich am Abgrund. Seiner Meinung nach eben das perfekte Erpressungsszenario für die Südländer unter Frankreichs Führung.

Die Argumentation von Dir, lieber Pigpond, ist mir natürlich auch ganz lieb, enthält sich doch noch einen ganz anderen Zungenschlag. Nämlich die heimliche Frage: Ist Frau Merkel vielleicht doch genau umgekehrt unterwegs, als wir es alle vermuten? Nicht als Deutschlandeinreißer? Es gibt da eine nette Web-Seite, "Chartblubberei" die verkünden nämlich diese frohe Botschaft, dass unsere Regierung unter genialer Führung, ganz heimlich, aus dem herausgeht, was uns auferlegt ist. Mein Herz ist geteilt in dieser Frage.

Frage!

Steppke, Donnerstag, 27.04.2017, 11:17 vor 2768 Tagen @ Hans Wurst 8085 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 15:24

Nämlich die
heimliche Frage: Ist Frau Merkel vielleicht doch genau umgekehrt unterwegs,
als wir es alle vermuten? Nicht als Deutschlandeinreißer? Es gibt da eine
nette Web-Seite, "Chartblubberei" die verkünden nämlich diese frohe
Botschaft, dass unsere Regierung unter genialer Führung, ganz heimlich aus
dem herausgeht was uns auferlegt ist.

Hallo Hans Wurst,

was meinst Du damit? Ich habe gerade mal die "Chartblubberei" überflogen aber nichts finden können.

Könntest Du bitte direkt auf den Artikel verlinken bzw. erklären, was Du meinst?

Die Chartblubberer...

Hans Wurst @, Donnerstag, 27.04.2017, 15:44 vor 2768 Tagen @ Steppke 7644 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 16:08

....veröffentlichen Podcasts, Du kannst Dir einen Gastaccount einrichten lassen und einfach mal in die Podcasts reinhören. Zur ersten Einstimmung gibt's auch ein paar Youtube-Filmchen, allerdings nur tonmäßig. Bringe etwas Geduld mit, die verpacken Ihre Wahrheiten in viel Lametta.
Der Grundtenor besteht darin, dass die Europroblematik einem äußeren Zwang folgte und z. B. die deutsche Regierung die Griechen bewusst in den Euroraum reinholte, im Wissen darum, dass diese den Spaltpilz für die EU bilden und so das Abstreifen der Eurodiktatur möglich würde. Und das begründen die Macher ziemlich schlüssig.

Gruß

Ab 2018 gibt es keine Kanzlerin Merkel mehr.

SevenSamurai @, Donnerstag, 27.04.2017, 17:41 vor 2768 Tagen @ Hans Wurst 7802 Views

Ist Frau Merkel vielleicht doch genau umgekehrt unterwegs,
als wir es alle vermuten? Nicht als Deutschlandeinreißer?

Das glaube ich nicht.

2018 ist sie eh nicht mehr im Amt.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

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