Die Zerstörung des Bürgertums

Falkenauge @, Mittwoch, 26.04.2017, 11:34 vor 2767 Tagen 13840 Views

Auf "Die Freie Welt" erschien gestern ein interessanter Artikel über die allmähliche Zerstörung der Mittelschicht, des Bürgertums.

"Denn diese Mittelschicht ist der Bereich der Gesellschaft, aus dem sich die meisten politischen Strömungen ergeben, die gobalistischen Planungen in die Quere kommen können."

http://www.freiewelt.net/reportage/wird-in-20-jahren-das-buergertum-bedeutungslos-sein-...

Da ist viel Wahres dran. Aber leider wird die Ursache, die solche Zersetzungen ermöglicht, nicht ganz erkannt.

Solche totalitären Mechanismen sind nur möglich mit Hilfe eines staatlichen Machtapparates, der von alter Zeit überkommen, von einer demokratischen Fassade verdeckt ist und von einer kleinen Politikerkaste beherrscht wird, um alle Lebensbereiche zum eigenen Vorteil zu reglementieren.

Wenn man nicht an diese Ursache geht, nützen alle Appelle nichts, dass "das Volk im Sinne der bürgerlichen Zivilgesellschaft der Souverän bleiben" müsse.
Das ist es ja auch schon lange nicht mehr.

Eine grundsätzliche Untersuchung dieses zentralen Problems:
Der Staat als Instrument der Machtsucht einzelner

In den Banken werden die Sektkorken knallen

Monterone @, Mittwoch, 26.04.2017, 13:05 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 10788 Views

Hallo Falkenauge,

aus Deinem Artikel über den Staat als Instrument der Machtsucht Einzelner greife ich folgenden Absatz heraus:

"Man muss sich endlich klar werden, dass diesem sozialpathologischen Wahnsinn nur Einhalt geboten werden kann, wenn die Allmacht des Staates aufgelöst, er auf das reine Rechtsleben beschränkt wird und das Wirtschafts- und Geistesleben in die horizontal koordinierende Selbstverwaltung der dort tätigen sachkundigen Menschen entlassen werden."

An dem Tag werden bei Rothschild, Goldman Sachs, Soros, Deutscher Bank und den Vorstandsetagen der großen Konzerne die Sektkorken knallen wie noch nie zuvor.

Genau darauf haben sie es doch abgesehen, den Nationalstaat und seine Institutionen derart zu schwächen, damit sie machen können, was sie wollen und sich nichts mehr ihrer kapitalistischen Gelddiktatur in den Weg stellt.

Die Gesetze werden sie dann noch mehr als jetzt selbst schreiben und noch mehr ihnen willfährige Juristen als Staatsanwälte und Richter einsetzen.

Welche Zustände dann herrschen, kommen dem, was man Hölle auf Erden nennt, ziemlich nahe.

Viel vernünftiger, wenn unter den gegebenen Umständen auch unmöglich, wäre es, dafür zu sorgen, daß in Regierung, Parlament und Behörden Personen sitzen, die im Interesse von Land und Volk handeln, statt einer hochkriminellen Verräterbande.

Monterone

Einheitsstaat

Falkenauge @, Mittwoch, 26.04.2017, 14:12 vor 2767 Tagen @ Monterone 9675 Views

"Man muss sich endlich klar werden, dass diesem sozialpathologischen
Wahnsinn nur Einhalt geboten werden kann, wenn die Allmacht des Staates
aufgelöst, er auf das reine Rechtsleben beschränkt wird und das
Wirtschafts- und Geistesleben in die horizontal koordinierende
Selbstverwaltung der dort tätigen sachkundigen Menschen entlassen werden."

An dem Tag werden bei Rothschild, Goldman Sachs, Soros, Deutscher Bank und
den Vorstandsetagen der großen Konzerne die Sektkorken knallen wie noch
nie zuvor.

Genau darauf haben sie es doch abgesehen, den Nationalstaat und seine
Institutionen derart zu schwächen, damit sie machen können, was sie
wollen und sich nichts mehr ihrer kapitalistischen Gelddiktatur in den Weg
stellt.

Die Gesetze werden sie dann noch mehr als jetzt selbst schreiben und noch
mehr ihnen willfährige Juristen als Staatsanwälte und Richter einsetzen.

Welche Zustände dann herrschen, kommen dem, was man Hölle auf Erden
nennt, ziemlich nahe.

Viel vernünftiger, wenn unter den gegebenen Umständen auch unmöglich,
wäre es, dafür zu sorgen, daß in Regierung, Parlament und Behörden
Personen sitzen, die im Interesse von Land und Volk handeln, statt einer
hochkriminellen Verräterbande.

Hallo Monterone,

das ist ein Irrtum. Wenn mman den Einheitsstaat so ungegliedert lässt, bleiben die Machtstrukturen bestehen, auch wenn es "vernünftige" Mächtige sind.

Nur in der angedeuteten Weise, werden die Machtstrukturen weitgehend beseitigt.
Das wir genauer hier begründet:

Cui bono?

Monterone @, Mittwoch, 26.04.2017, 14:19 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 9541 Views

Hallo Falkenauge,

Nur in der angedeuteten Weise, werden die Machtstrukturen weitgehend
beseitigt.

Zu wessen Nutz und Frommen werden die Machtstrukturen beseitigt? Von Deinem Vorschlag werden nur Banken und Großkonzerne profitieren.

Darauf arbeiten die seit 1789 hin, den Staat zu zerstören, damit am Ende alles ihnen gehört.

Monterone

Zirkelschluss?

Leserzuschrift @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:16 vor 2767 Tagen @ Monterone 9255 Views

Diese Ansicht widerspricht vollkommen meinem debitistischen Verständnis.

Soweit ich weiß, wird "Geld" nicht von Banken definiert, sondern allein durch den Staat. Und ist es nicht der Staat, der als einziger mit seinem Machtmonopol Eigentum garantieren kann?


Meinem Verständnis nach sind die Marktwirtschaft und die daraus entstehenden Banken nur "Bastarde", die allein durch die Existenz des Staates entstehen konnten.

Kann es sein, dass hier ein Zirkelschluss vorliegt bzw. Ursache und Wirkung (Henne-Ei-Problem) verwechselt werden?

Gruß

Eine Marktwirtschaft kann nur funktionieren,

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 26.04.2017, 17:25 vor 2767 Tagen @ Leserzuschrift 8800 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.04.2017, 18:37

wenn die Marktteilnehmer nicht beliebig groß werden können, soll heißen, wenn einige wenige Teilnehmer nicht zu viel Marktmacht erringen können.

Sobald Konzerne - und auch Banken - auftreten, die größere Umsätze generieren als manche Staaten an Haushaltsvolumina haben, dann kann das gesamte Konstrukt nicht mehr funktionieren. Dann ist der Punkt erreicht, wo die Marktwirtschaft versagt.
Um genau so ein Szenario zu verhindern, benötigt man aber starke Staaten, die entsprechende Beschränkungen definieren. Wundert es da noch, dass gerade Großkonzerne und Banken immer und immer wieder nach einem schlanken Staat rufen?

Als der Energiemarkt in Deutschland "umgekrempelt" wurde, hat man trotzdem die großen Vier unangetastet gelassen. Warum?
Wenn man wirklich eine Entflechtung hätte haben wollen, wären nicht nur die Erzeugung, der Transport und der Messstellenbetrieb am Ende getrennt worden.
Man hätte jedes einzelne Kraftwerk, jeden einzelnen Windpark, jede Biogasanlage und was es sonst noch so an Energieerzeugern gibt, als einzelne Unternehmen, die voneinander unabhängig sein müssen, definieren müssen. Sämtliche Netze hätten aus Gründen der Chancengleichheit in den Besitz einer staatlichen Gesellschaft gehen müssen (was nicht mal abwegig gewesen wäre, immerhin wurden die Netze durch Steuermittel finanziert!). Und wenn man ganz extrem vorgegangen wäre, hätten selbst alle Energiemessstellen - Gasuhren und Stromzähler - in einzelne Unternehmen überführt werden müssen.
Man hätte die großen Vier - RWE, EnBW, Vattenfall und E.ON - praktisch zerschlagen müssen, um den zubetonierten Markt aufzubrechen. Dann würde es genügend Marktteilnehmer geben und die freie Marktwirtschaft würde funktionieren.

Wurde aber nie angestrebt, denn eigentlich will man gar keine funktionierende Marktwirtschaft, da man so Macht und Kontrolle aus den eigenen Händen abgeben würde.

Grüße,
Kaladhor

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Ich kann dich beruhigen.

trosinette @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:22 vor 2767 Tagen @ Monterone 9105 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.04.2017, 15:45

Guten Tag,

Darauf arbeiten die seit 1789 hin, den Staat zu zerstören, damit am Ende alles ihnen gehört.

Von dem, was "die" (und wir?) als begehrlich ansehen, wird am Ende nichts übrigbleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Nein

Falkenauge @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:33 vor 2767 Tagen @ Monterone 9064 Views

Hallo Falkenauge,

Nur in der angedeuteten Weise, werden die Machtstrukturen weitgehend
beseitigt.


Zu wessen Nutz und Frommen werden die Machtstrukturen beseitigt? Von
Deinem Vorschlag werden nur Banken und Großkonzerne profitieren.

Darauf arbeiten die seit 1789 hin, den Staat zu zerstören, damit am Ende
alles ihnen gehört.

Monterone

Hallo Montrone,
ich glaube, Du musst das erst mal besser durchdenken, wozu Du auf meinem Blog noch mehr Anregungen findest. Solche Behauptungen aus dem hohlen Bauch bringen keinen Erkenntnisgewinn.

Aufgabe des richtig verstandenen Rechtsstaates ist es, durch Rahmengesetze Monopole und Herrschaftsstrukturen, auch von Banken, zu verhindern.

Wem nutzt es?

Monterone @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:49 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 9044 Views

Hallo Falkenauge,

Aufgabe des richtig verstandenen Rechtsstaates ist es, durch Rahmengesetze
Monopole und Herrschaftsstrukturen, auch von Banken, zu verhindern.

Meine Auffassung wird von der täglich beobachtbaren und von jedermann überprüfbaren Wirklichkeit bestätigt: je mehr der sich Staat zurückzieht, desto größeren Nutzen ziehen daraus Banken und Großkonzerne.

Diesen Zusammenhang kann man schwerlich bestreiten.

Weiter sehe ich, daß Deine Auffassung vor allem von Männern wie Emmanuel Macron geteilt wird, einem Domestiken Rothschilds.


Monterone

Rothschild-Geschichte: dottore lesen

Leserzuschrift @, Mittwoch, 26.04.2017, 18:32 vor 2767 Tagen @ Monterone 10027 Views

@Monterone:
Ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern in diesem Forum geht, aber immer wieder diesen Unsinn über die Rothschild-Geschichte lesen zu müssen, ist schmerzlich.

Dottore hat uns bereits vor 8 Jahren aufgeklärt, was es mit dieser angeblichen "Weltunterwerfungs-Bank" auf sich hat.

Nach meinem Wissensstand ist die Geschichte um diese Bank auch nicht ansatzweise mit der Lehre des Debitismus sowie der Macht- und Geldtheorie vereinbar.


Hier die zwei Links von Dottore:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=89077

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=113961


Monterone, darf ich fragen, ob Du dich jemals mit PCMs Werken auseinandergesetzt hast?

Gruß
Michael

Richtigstellung des Unsinns

Monterone @, Mittwoch, 26.04.2017, 19:26 vor 2767 Tagen @ Leserzuschrift 9311 Views

@Monterone:
Ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern in diesem Forum geht, aber
immer wieder diesen Unsinn über die Rothschild-Geschichte lesen zu
müssen, ist schmerzlich.

Dottore hat uns bereits vor 8 Jahren aufgeklärt, was es mit dieser
angeblichen "Weltunterwerfungs-Bank" auf sich hat.

Meinen Unsinn beziehe ich u.a. aus Büchern von Drumont, Delassus, Soral und dem, was man im Internet findet. Solche Sachen etwa:

[image]

*Ich habe David de Rothschild gesagt, um jeden Preis Macron zu nehmen, weil er ungewöhnlich charmant und intelligent ist und daß das die Qualitäten eines Investmentbankers sind (...) trotzdem ist es ein Nuttenberuf*, Alain Minc.

Es ging nicht um einen Posten bei der Rothschild-Bank, sondern die Frage, wer als neuer Mann und Hoffnungsträger der Linken Präsidentschaftskandidat werden soll.

So etwas wird doch normalerweise von den Delegierten der jeweiligen Partei oder Bewegung entschieden?

Alain Minc entnehmen wir, daß dem, entgegen der üblichen Fama nicht so ist, und das letzte Wort vielmehr bei Rothschild liegt.

Monterone

Quelle: https://www.facebook.com/croaplus/?ref=ts&fref=ts

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

trosinette @, Donnerstag, 27.04.2017, 09:57 vor 2766 Tagen @ Leserzuschrift 8122 Views

Guten Tag,

Ich weiß nicht, wie es den anderen Lesern in diesem Forum geht, aber
immer wieder diesen Unsinn über die Rothschild-Geschichte lesen zu
müssen, ist schmerzlich.

Man gewöhnt sich an alles und Wirrköpfe wie ich müssen auch ertragen werden.

Bei historischen Fragestellungen gibt es generell zwei Typen. Der eine Typ schlüpft in die Opferrolle und sieht die Geschichte von dunklen Hintermännern determiniert, die gottgleich die Geschicke der Menschheit zielgenau über Jahrhunderte ausschließlich zu ihren Gunsten steuern. Dabei lässt man seine Gedanken dauernd um diesen Gegenstand kreisen, list die entsprechenden Bücher und findet passendes im Internet. Und der andere Typ machen es sich kompliziert.

Weil uns die Technokratie gelehrt hat, dass geniale Ideen immer einfach sind, obsiegt in der Regel die Einfachheit. Nur leider sind einfach Ideen nicht immer genial.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Rothschild-Geschichte: dottore und …

Ostfriese @, Donnerstag, 27.04.2017, 16:46 vor 2766 Tagen @ Leserzuschrift 8517 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 17:32

Hallo Michael,

… Niall Ferguson lesen. So

Nach meinem Wissensstand ist die Geschichte um diese Bank auch nicht
ansatzweise mit der Lehre des Debitismus sowie der Macht- und Geldtheorie
vereinbar.

ist es wohl nicht.

Nathan Rothschild hatte von der britischen Krone wegen der Finanzierung ihrer jahrelangen Kriege gegen Napoleon den Auftrag, bei Provisionen von 2 bis 6 Prozent bekommen, europaweit – trotz Kontinentalsperre – Gold und Silber aufzukaufen. Die kontinentalen Koalitionspartner wollten nämlich wegen ihrer politischen, militärischen und wirtschaftlichen Dienste in Edelmetall bezahlt werden und nicht in Pfund. Wegen der zunehmenden britischen Verschuldung fielen die Kurse der typischen dreiprozentigen 100-Pfund-consols von Februar 1792 bis zum Beginn der Schlacht bei Waterloo am 15. Juni 1815 von 96 auf 60 Pfund. Der Aufkauf von Edelmetall wurde noch verstärkt nach der Rückkehr Napoleons (Nathan Rothschild: eine „unerfreuliche Nachricht“) von Elba am 1. März 1815 – während des Wiener Kongresses vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 – in der Annahme, dass der kommende Krieg ein langer Konflikt werden würde – was sich beinahe als verhängnisvolle Fehleinschätzung erwies.

Die Schlacht von Waterloo (Wellington: „… die knappste Sache, die man sich vorstellen kann.“) endete für die Krone nach einem Tag mit dem Sieg. Was sollte jetzt mit den großen Bargeldbeständen in Edelmetallen geschehen? Die jetzt anstehende Demobilisierung führte zur Reduzierung der britischen Verschuldung und damit zur Erwartung von Nathan Rothschild des Anstieges der Renditen der ‚consols‘. Die Rothschilds setzten Gold und Silber zum Kauf von britischen Staatsanleihen ein. Ende 1817 verkauften sie sie mit einer Rendite von 40%. Damit war das finanzielle Fundament der Rothschild-Bank gelegt. Einfach genial und ausführlich nachzulesen bei Niall Ferguson in:

http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/der-aufstieg-des-geldes-9783548609881...

Dazu hatte ich in dem Beitrag schon früher formuliert:

„Niall Ferguson zieht in seinem Buch allen nachfolgenden Dämonisierungen und Verschwörungstheorien über den fantastischen Aufstieg der Rothschild Bank, der nur das Ergebnis geldökonomischer Gesetze war, den Boden unter den Füßen weg. Sie beschäftigte sich vorwiegend mit der Staatsfinanzierung und brachte damit auch neue Finanzinnovationen hervor. Heinrich Heine hatte das im März 1841 in Lutetia

http://www.heinrich-heine-denkmal.de/heine-texte/lutetia32.shtml

zu der anerkennenden Bemerkung veranlasst: „ …wie klein der Mensch und wie groß Gott ist! Denn das Geld ist der Gott unserer Zeit, und Rothschild ist sein Prophet.“ (letzter Satz im 6. Absatz).“

Niall Ferguson erörtert dort auch die unterschiedlichen Kulturen, die bis in die heutige Zeit nachwirken, der britischen und französischen Staatsfinanzierung mit ihren jeweiligen Ökonomien und die andersartigen Entscheidungen der Rothschild-Bank in Bezug auf den amerikanischen Bürgerkrieg.

Wenn Sie jenseits aller Vorurteile an Erklärungen historischer Abläufe und geldökonomischer Systemzusammenhänge interessiert sind, müssen Sie sich selber weiter mühen und finden.

Carpe diem und Gruß â€“ Ostfriese

Ein paar kleine Ergänzungen

Monterone @, Donnerstag, 27.04.2017, 19:04 vor 2766 Tagen @ Ostfriese 8040 Views

Hallo Ostfriese,

die Banque de France wurde 1800 von Napoleon als Einrichtung auf privater Basis gegründet. Die Anteile hielten 200 reiche Familien. Der Sozialist und Gewerkschafter Francis Delaisi nennt u.a. folgende Namen:

Famille Caruel de Saint-Martin (Manufacture de Tabacs) - Famille Darblay (Industrie) - Famille Davillier (Banque) - Famille Fould (Banque) - Famille Gradis (Commerce) - Famille Hottinguer (Banque) - Famille Lazard (Banque) - Famille Louis-Dreyfus (Négoce de grains) - Famille Mallet (Banque) - Famille Mirabaud (Banque) - Famille Petiet (Industrie, UCPMI) - Famille Raphaël (Banque) - Famille Robillard (Manufacture de Tabacs) - Famille Rothschild (Banque) - Famille Schlumberger (Industrie) - Famille Schneider (Industrie) - Famille Stern (Banque) - Famille Vernes (Banque) - Famille Wendel (Industrie) - Famille Worms (Banque, Armement naval).

Daß die Banque de France als private Einrichtung gegründet wurde, ist unbestritten. Bei der Zentralbank von Holland und England soll das auch so gewesen sein, (Douglas Reed). Aber bei der FED war natürlich alles anders.

Das Privatvermögen von König Louis-Philippe wurde von welchem Bankier verwaltet?

Einem in Frankfurt geborenen Herrn, der zugab, jeden Minister zu kennen, sie täglich zu treffen und immer, wenn sie etwas tun, was den Interessen der Regierung (lies: der Bank, M.) zuwiderlaufe, beim König vorstellig zu werden, *den er sieht, wann er, der Bankier, das will*.

Monterone

Quellen:

http://www.egaliteetreconciliation.fr/Fortune-le-retour-des-200-Familles-2773.html

http://www.egaliteetreconciliation.fr/Rothschild-ou-la-puissance-du-couple-argent-infor...

Fürst Metternich macht in VT

Monterone @, Donnerstag, 27.04.2017, 19:33 vor 2766 Tagen @ Monterone 8072 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 19:37

Fürst Metternich schreibt am 11. Dezember 1845 an den österreichischen Botschafter in Paris, Graf Apponyi:

*Das Haus Rothschild spielt in Frankreich aus natürlichen Gründen, die ich jedenfalls nicht als gut betrachten kann, vor allem moralisch, eine Rolle, bei weitem wichtiger als selbst die Regierungen (sic!!), ausgenommen vielleicht das englische Kabinett, die große treibende Kraft ist das Geld.*

Monterone

Quelle:
http://www.egaliteetreconciliation.fr/Rothschild-ou-la-puissance-du-couple-argent-infor...

« Metternich lui-même ... écrivait à l’ambassadeur autrichien à Paris Apponyi: “La maison Rothschild joue en France, pour des raisons naturelles que, toutefois, je ne saurais considérer de ce fait comme étant bonnes, surtout morales, un rôle bien plus considérable que les gouvernements eux-mêmes, à l’exception peut-être du cabinet anglais, le grand ressort étant l’argent.” (Lettre du 11 décembre 1845) »

Ich glaube Dir die komplette Rothschild-Geschichte ungeprüft zu 100% aufs Wort.

trosinette @, Freitag, 28.04.2017, 09:47 vor 2765 Tagen @ Monterone 7788 Views

Guten Tag,

die große treibende Kraft ist das Geld.

und die da oben machen sich nur die Taschen voll. Das hat die letzte Klofrau in dieser Republik längst begriffen. Das Geld war auch die treibende Kraft, die das Bürgertum hervorgebracht und groß und stark gemacht hat und das Geld ist die treibende Kraft, die mich hier im Büro sitzen und meine Schuhe beim Deichmann-Konzern kaufen lässt und Geld ist die treibende Kraft, die die kleinen Krauter zu ihren Geschäften motiviert.

Um den Bann zu brechen braucht es eine treibende Kraft, die stärker ist als das Geld. Diesbezüglich hat niemand auch nur das geringste Angebot. Das letzte Angebot des Nazareners von vor 2000 Jahren ist im Sande verlaufen und unsere Bemühungen zielen nur darauf ab, die treibende Kraft des Geldes endlich zum Wohle aller gefügig zu machen und dieses Gefügig machen gelingt nur mit einer treibenden Kraft die stärker ist als das Geld.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Das Angebot

nemo, Freitag, 28.04.2017, 10:24 vor 2765 Tagen @ trosinette 7836 Views

Um den Bann zu brechen braucht es eine treibende Kraft, die stärker ist
als das Geld. Diesbezüglich hat niemand auch nur das geringste Angebot.
Das letzte Angebot des Nazareners von vor 2000 Jahren ist im Sande
verlaufen und unsere Bemühungen zielen nur darauf ab, die treibende Kraft
des Geldes endlich zum Wohle aller gefügig zu machen und dieses Gefügig
machen gelingt nur mit einer treibenden Kraft die stärker ist als das
Geld.


Guten Tag,

das Angebot des Nazareners war auch nicht für die breite Masse bestimmt.
Wieviele Menschen interessieren sich für den Sinn ihrer Existenz?

Geld ist nur ein Mittel zum Zweck – was leider vergessen wird – und nicht der
Zweck an sich – was von Übel ist.

Sowohl Geld als auch Religion sind zu Machtderivaten gemacht worden.
Diese Spiele werden so lange weiter gespielt, bis sie durchschaut werden.
Es ist eine Frage der Erkenntnis.

Gruß
nemo

Besten Dank und eine Bitte

Monterone @, Freitag, 28.04.2017, 10:55 vor 2765 Tagen @ trosinette 7690 Views

Hallo trosinette,

Ich glaube Dir die komplette Rothschild-Geschichte ungeprüft zu 100% aufs Wort

Vielen Dank. So freundlich diese Bemerkung auch ist, noch lieber wäre mir, Du würdest meine Informationen in eigener Regie nachprüfen und weniger mir als vielmehr den Zeugen glauben, also Rothschild himself, Fürst Metternich, Francis Delaisi oder Edouard Daladier, der uns am 3. September 1939 den Krieg erklärte.

In dem von mir gestern verlinkten Artikel über die 200 reichen Familien war ein Zitat Daladiers aus dem Jahr 1934:

*Deux cents familles sont maîtresses de l’économie française et, en fait, de la politique française. Ce sont des forces qu’un État démocratique ne devrait pas tolérer, que Richelieu n’eût pas tolérées dans le royaume de France. L’influence des deux cents familles pèse sur le système fiscal, sur les transports, sur le crédit. Les deux cents familles placent au pouvoir leurs délégués. Elles interviennent sur l’opinion publique, car elles contrôlent la presse.*

*Zweihundert Familien sind die Herren der französischen Wirtschaft und, in der Tat, der französischen Politik. Das sind Kräfte, die ein demokratischer Staat nicht tolerieren darf, die Richelieu im Königreich Frankreich nicht toleriert hätte. Der Einfluß dieser zweihundert Familien lastet auf dem Steuersystem, den Transporten, auf dem Kreditwesen. Die zweihundert Familien plazieren ihre Delegierten in den Bereichen der Macht. Sie greifen in die öffentliche Meinung ein, weil sie die Presse kontrollieren.*

Monterone

Quelle: http://www.egaliteetreconciliation.fr/Fortune-le-retour-des-200-Familles-2773.html

Worum es geht

Monterone @, Freitag, 28.04.2017, 11:15 vor 2765 Tagen @ Monterone 7655 Views

Marie France Garaud, Beraterin von Georges Pompidou und ehemalige EU-Abgeordnete, sagt, worum es geht:

*Die Souveränität Frankreichs, das heißt, unsere Freiheit.*

Freiheit verbindet sie mit dem Nationalstaat, der notwendigerweise eine gewisse ethnische, vor allem aber kulturelle Homogenität aufweisen muß.

Nur Marie Le Pen, so Garaud, sei imstande, Frankreich seine Souveränität wiederzugeben.

*Heutzutage wollen Wirtschaft und Finanzen die Souveränität ersetzen.*

Paßt wie bestellt zu meinen Beiträgen über eine gewisse Bank und die 200 reichen Leute.

Monterone

Quelle: http://www.lefigaro.fr/elections/presidentielles/2017/04/27/35003-20170427ARTFIG00361-m...

Fundsache, eine gewisse Bank betreffend

Monterone @, Samstag, 29.04.2017, 11:33 vor 2764 Tagen @ Monterone 7529 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 29.04.2017, 11:59

Edouard Drumont: *Finanziers wie die Rothschilds sind durch die Allmacht des Kapitals nicht nur seit 1830 die Herren der Märkte. Sie haben die Regierung, welche immer das sein mag, als Komplizin, die ihnen hilft, die naiven Franzosen zu zerquetschen, die im guten Glauben spielen, ohne zu wissen, daß ihre Gegner die Karten kennen*, (bzw. mit gezinkten Karten spielen, M.)

Der Name Rothschilds steht selbstverständlich pars pro toto, als Teil für's Ganze.

Man könnte auch Quandt, Klatten, Springer, Bertelsmann, Piëch, Porsche nennen, und wie sie alle heißen mögen.

Bei Drumont wäre zu lesen, daß Napoleons Italienfeldzug von den Bankiers Michel, Bedarrida und Cerfberr finanziert wurde, so daß man die Machtergreifung der Geldsäcke möglicherweise noch vor 1830 ansetzen muß. Mein Favorit wäre 1789.

Die von mir gerade übersetzte Fundsache bestätigt wieder einmal, daß es fast unmöglich ist, aus dem Lügensumpf herauszukommen, wenn man keine anderen Quellen zur Verfügung hat als angloamerikanische oder deutsche.

Die nicht nur politische, sondern viel schlimmer noch wissenschaftliche, erst recht geistig-seelische Fixierung auf die USA halte ich mittlerweile für ein Unglück, von dessen Folgen man sich am besten einen Eindruck verschafft, indem man Bilder des zerstörten Dresden aufruft.

Monterone

http://www.jeune-nation.com/societe/economie-social/macron-favori-la-haute-finance-sali...

Quelle: « Des financiers comme les Rothschild, en effet, ne sont pas seulement les maîtres du marché par la toute puissance des capitaux, depuis 1830. Ils ont pour complice le gouvernement, quel qu’il soit, qui les aide à écraser les Français candides qui jouent de bonne foi sans savoir que leurs adversaires connaissent les carte »

Macron ein neuer Napoleon?

Monterone @, Sonntag, 07.05.2017, 13:51 vor 2756 Tagen @ Monterone 4946 Views

[image]

Bei Drumont wäre zu lesen, daß Napoleons Italienfeldzug von den
Bankiers Michel, Bedarrida und Cerfberr finanziert wurde, so daß man die
Machtergreifung der Geldsäcke möglicherweise noch vor 1830 ansetzen muß.
Mein Favorit wäre 1789.

Aus einem Buch Anne Fuldas über Emmanuel Macron:

*Auf den letzten Seiten Ihres Buches hat Ihnen Haïm Korsia, Großrabbiner Frankreichs gesagt: "In der Tat, Macron das ist Bonaparte." Der Großrabbiner ist regelmäßiger Gesprächspartner von Emmanuel Macron. Er hat ihn anderen religiös Verantwortlichen vorgestellt, sie tauschen sich über die Zivilgesellschaft aus. Er hat ihn sogar in die Synagoge eingeladen, während des Gottesdienstes zu Jom Kippur. Der Präsidentschaftskandidat hat dort seine Gedanken über der Propheten Jonas vorgetragen...*

Monterone

Quelle:
http://www.egaliteetreconciliation.fr/Emmanuel-Macron-realise-ce-que-Jacques-Attali-n-a...

Dans les dernières pages du livre, le grand rabbin de France, Haïm Korsia, vous lance : « En fait, Macron, c’est Bonaparte ». Le grand rabbin est un interlocuteur régulier d’Emmanuel Macron. Il lui a présenté d’autres responsables religieux, ils échangent sur la société civile. Il l’a même invité à la synagogue, lors de l’office du Kippour. Le candidat à la présidentielle y a tenu une réflexion sur le prophète Jonas…

Niall Ferguson - Welche Bücher sind wie dringend zu empfehlen? thx :-) (oT)

Silke, Samstag, 29.04.2017, 14:49 vor 2764 Tagen @ Ostfriese 7392 Views

- kein Text -

Niall Ferguson: Der Aufstieg des Geldes – Die Währung der Geschichte

Ostfriese @, Samstag, 29.04.2017, 16:27 vor 2764 Tagen @ Silke 7327 Views

Liebe Silke,

aus der ganzen Reihe der Bücher von Niall Ferguson empfehle ich im Hinblick auf die bisher vorherrschenden Themen des Gelben-Forums sein Buch 'Der Aufstieg des Geldes – Die Währung der Geschichte'. Dort befindet sich auch ein Chart zum Verlauf der Kurse der consols (britische ewige Staatsanleihen) von 1797 bis 1823. Er zeigt zwischen Juli 1815 bis November 1817 genau die von Nathan Rothschild vorhergesagte Entwicklung. Darüber hinaus gibt es auch eine deutschsprachige Verfilmung der BBC-Dokumentation (GB 2008). Einige weiterführende Informationen zur Sendung aus dem Jahre 2009 gibt es in

https://www.fernsehserien.de/der-aufstieg-des-geldes/episodenguide

zu lesen. Die vier Folgen des Films wurden damals um Mitternacht auf VOX gezeigt!

Viel Spaß beim Studium und liebe Grüße – Ostfriese

Vereinigtes Königreich – Frankreich

Ostfriese @, Freitag, 28.04.2017, 14:04 vor 2765 Tagen @ Leserzuschrift 7676 Views

Hallo Michael,

ergänzend möchte ich den Satz:

„Aber sie [die Schlacht bei Waterloo] war nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen zwei Heeren, sondern auch ein Wettstreit zwischen konkurrierenden Finanzsystemen: dem französischen, zu dessen Grundlage unter Napoleon die Plünderung (der eroberten Länder) geworden war, und dem englischen, das auf Schulden beruhte.“

von Niall Ferguson zitieren und etwas zu den unterschiedlichen Kulturen – der damaligen britischen und französischen Staatsfinanzierung – sagen.

Die Vereinigten Provinzen der Niederlande finanzierten ihren Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien durch die Entwicklung neuer Anlageprodukte und Wertpapiere, die am Markt in Amsterdam gehandelt und die vor allem von Rentiers gekauft wurden. Nach 1688 gelangten diese Neuerungen nach London. Das britische Steuersystem unterschied sich schon wesentlich von dem der kontinental-europäischen Monarchien. Die Ausgaben der Krone standen unter der Kontrolle des Parlaments, weil die königlichen Ländereien weitgehend verkauft waren. Es bildete sich ein professioneller Staatsdienst mit bezahlten Beamten. Die Gründung der 'Consolidated Fund' – daher 'consols' für die neuen standartisierten britischen Staatsanleihen – half Staatsbankrotte – wie den 'Stop the Exchequer' von 1672 – zu vermeiden. Das Parlament versuchte durch die Einführung des Goldstandards im Jahre 1717 eine zukünftige Wertminderung des Münzgeldes zu verhindern. In London existierte ein Rentenmarkt, auf dem vor allem die liquiden und damit leicht verkäuflichen consols gehandelt wurden – auch für Ausländer.

Dagegen gab es in Frankreich regelmäßig wiederkehrende Zahlungseinstellungen – Repudiationen der Staatsschulden. Zur Erlangung von Staatseinnahmen wurden Ämter verkauft. Die Staatshaushalte waren vorwiegend undurchschaubar. Die Generalstände – eine 1302 eingerichtete Versammlung der drei Stände Klerus, Adel und Dritter Stand – tagten sehr unregelmäßig. Da in Paris kein professioneller Rentenmarkt etabliert war, wurde Geld für den Staat mittels großzügiger Bedingungen durch rentes und tontines mühselig besorgt. Die niederschmetternde Aussage: "La dette de l'Etat, dejà immense à mon avénement au trône, s'est encore accrue sous mon règne... ." von Jacques Necker führte dann geradewegs zur Französischen Revolution – alles im alten Elliot-Wellen-Forum ausführlich dargelegt.

Napoleons 'Armée d’Italie' finanzierte sich durch Raub und Ausbeutung der eroberten Gebiete und „sorgte […] dafür, dass Geld in die leeren Kassen der Regierung kam.“ M.W. sind geraubte Kunstwerke heute noch in französischen Museen zu bewundern – geraubte Edelmetalle gingen wohl sofort in die Kriegsfinanzierung. Dagegen wurde der Krieg auf der Seite der Krone durch Anleihen finanziert – er war ein Anlageprodukt wie heute der „War on Terror“.

Die Krone siegte, weil Rothschild sich einmischte – die Südstaaten verloren im amerikanischen Bürgerkrieg, weil Rothschild sich nicht einmischte. Niall Ferguson formuliert in den Sätzen:

„Sie [die Rothschild] hatten den Ausgang der Napoleonischen Kriege entschieden, indem sie ihr finanzielles Gewicht auf Seiten Großbritanniens in die Waagschale geworfen hatten. Jetzt würden sie mit über den Ausgang des amerikanischen Sezessionskrieges entscheiden – indem sie sich heraushielten.“

Die Situation des amerikanischen Sezessionskrieges ist aber ein anders – sehr interessantes – Thema.

Ist der 'Krieg' nicht zwangsläufig eine Erweiterung der Haftungsräume im Falle der Überschuldung? Kriege werden an den Börsen und an den Rentenmärkten gehandelt und auch dort entschieden – und nicht nur Kriege. Bertolt Brecht hat die Gegebenheit in literarische Texte gefasst und die Debitisten haben mit der Machttheorie die theoretische Grundlage gelegt. Die kenntnisreichen Debitisten können das aber viel besser erläutern und formulieren als ich – sie sind aber leider fast alle dem intellektuellen Schlachtfeld des Gelben entflohen und haben sich 'aus dem Staube gemacht' – wie früher die Soldaten, die um ihr Leben fürchteten und sich deshalb unbemerkt vom Schlachtfeld, auf dem das Schlachtgetümmel viel Staub aufwirbelte, verdrückten.

Carpe diem und Gruß â€“ Ostfriese

Jacques Necker war der Finanzminister unter Ludwig XVI.

Ostfriese @, Samstag, 29.04.2017, 15:17 vor 2764 Tagen @ Ostfriese 7445 Views

In dem Satz

... Die niederschmetternde
Aussage: "La dette de l'Etat, dejà immense à mon avénement au trône,
s'est encore accrue sous mon règne... ." von Jacques Necker führte dann
geradewegs zur Französischen Revolution – alles im alten
Elliot-Wellen-Forum ausführlich dargelegt.

ist mir leider ein Fehler unterlaufen. Der Autor des Zitates war Ludwig XVI. – also:

Die niederschmetternde Aussage: "La dette de l'Etat, dejà immense à mon avénement au trône, s'est encore accrue sous mon règne... ." von Ludwig XVI. entstammt der Rede, die der französische König zur Eröffnung der Generalstände in Versailles am 5. Mai 1789 gehalten hat. Jacques Necker war sein Finanzminister.

Amerikanischer Sezessionskrieg

Ostfriese @, Montag, 01.05.2017, 09:09 vor 2762 Tagen @ Ostfriese 7357 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 01.05.2017, 13:13

Ich möchte den Sätzen:

„Sie [die Rothschild] hatten den Ausgang der Napoleonischen Kriege
entschieden, indem sie ihr finanzielles Gewicht auf Seiten Großbritanniens
in die Waagschale geworfen hatten. Jetzt würden sie mit über den Ausgang
des amerikanischen Sezessionskrieges entscheiden – indem sie sich
heraushielten.“

von Niall Ferguson im Hinblick auf die Situation im Amerikanischen Sezessionskrieg einige Ergänzungen hinzufügen.

Die Eroberung von Vicksburg durch die Nordstaaten gilt vielen Historikern als Wendepunkt im Amerikanischen Bürgerkrieg – so steht es wenigstens in den Geschichtsbüchern. Der Fall von New Orleans ein Jahr vorher war aus finanzieller Hinsicht aber verheerend für die Südstaaten – und damit kriegsentscheidend.

Wegen der ungenügenden industriellen Basis, den vielen sich selbst versorgenden Farmen, den vielen Kleinstädten und dem Fehlen eines zentralen Steuersystems war liquides Geldvermögen, das ja den Finanzierungen an der Basis der Ökonomie entstammt, nur in begrenztem Umfang vorhanden. Es konnte sich kein ausreichend großer eigenständiger Kapital- und Rentenmarkt als Grundlage zur Finanzierung der Sezession im Süden bilden – die Konföderation war auf ausländische Geldgeber angewiesen.

Jenseits einer tiefen Ablehnung der Sklaverei kamen die Rothschilds allein aus geldökonomischer Sicht zu der Erkenntnis, dass der Süden nicht kreditwürdig war. Der Versuch der Konföderation, konventionelle Anleihen auf dem europäischen Markt zu platzieren, scheiterte.

Wegen der fehlenden Steuerbasis wurde jetzt die Baumwolle als neue Art der Besicherung der Anleihen herangezogen. Unter klar definierten Bedingungen konnten die Pfund-Sterling-Anleihen in Baumwolle getauscht werden bei sieben Prozent Verzinsung und zwanzigjähriger Laufzeit. Trotz der militärischen Misserfolge der Konföderation bei Gettysburg und Vicksburg und auch der Fähigkeit die Baumwollernte wegen der Monopolstellung zu reduzieren, erhöhten sich die Kurse der Südstaaten-Anleihen.

Sicherheiten taugen nur etwas, wenn die Gläubiger im Falle der Einstellung der Zinszahlung auf sie zurückgreifen können. Das änderte sich mit dem Fall von New Orleans als zentralem Exporthafen für Baumwolle – er war der Wendepunkt des Sezessionskrieges. Die Ausfuhr der Baumwolle brach zusammen auch aufgrund des Embargos, das die Südstaaten gegen Großbritannien verhängt hatten – das Königreich sollte nämlich gezwungen werden, zugunsten der Konföderation in den Krieg einzusteigen. Sie bezog ihre Baumwolle fortan vorwiegend aus China, Ägypten und Indien.

Die Südstaaten waren mit ihrem Versuch, die Rentenmärkte und Kapitalmärkte zu manipulieren, gescheitert.

Die Regierung des Südens war jetzt gezwungen, ungedeckte Papierdollar schlechter Qualität herzustellen. In der Folge gab es zunehmende Geldfälschung und viele Gemeinden druckten einfach auch eigene Scheine. Das Ergebnis war eine Hyperinflation von 4000 Prozent – die Wirtschaft des Südens brach noch vor der Kapitulation zusammen. Bei Kriegsende betrug der Wert des Dollars der Konföderation nur noch einen Cent.

Die Hyperinflation ist ein unbewusstes und außer Kontrolle geratenes ins Verderben führendes immer wiederkehrendes Ereignis – ausgelöst von der Zentralmacht. In den Worten von Niall Ferguson:

„Es sollte nicht das letzte Mal in der Geschichte gewesen sein, dass der Versuch, den Rentenmarkt anzuzapfen, in ruinöser Inflation und militärischer Demütigung endete.“

Missverständnis

Falkenauge @, Mittwoch, 26.04.2017, 20:30 vor 2767 Tagen @ Monterone 8631 Views

Meine Auffassung wird von der täglich beobachtbaren und von jedermann
überprüfbaren Wirklichkeit bestätigt: je mehr der sich Staat
zurückzieht, desto größeren Nutzen ziehen daraus Banken und
Großkonzerne.

Diesen Zusammenhang kann man schwerlich bestreiten.

Das ist ein völliges Missverständnis. Vom Zurückziehen des Staates kann keine Rede sein. Bei einer solchen Gliederung muss der Staat viel mehr seine eigentliche Aufgabe der Rechtssetzung wahrnehmen, als das heute leider geschieht, damit solche Machenschaften der Banken nicht möglich sind

Weiter sehe ich, daß Deine Auffassung vor allem von Männern wie Emmanuel
Macron geteilt wird, einem Domestiken Rothschilds.

Das ist ja wohl das Absurdeste und zeigt, dass Du meinen Ansatz überhaupt nicht gründlich gelesen, geschweige denn verstanden hast.

Gruß
Falkenauge

Wie kann es dann sein,

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 26.04.2017, 17:27 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 8823 Views

Aufgabe des richtig verstandenen Rechtsstaates ist es, durch Rahmengesetze
Monopole und Herrschaftsstrukturen, auch von Banken, zu verhindern.

dass monopolartige Strukturen durch Ministerentscheide ermöglicht werden können? Hatten wir ja vor kurzem erst mit Kaiser's/Tengelmann, nicht wahr?

Wenn schon Rahmenbedingungen, dann auch solche, die nicht umgangen werden können! Und auch entsprechende Regelungen für ausländische Konzerne!

Grüße,
Kaladhor

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Du suchst den Splitter in Deines Bruders Auge, ...

Weiner, Mittwoch, 26.04.2017, 14:03 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 9561 Views

... und siehst nicht den Balken in Deinem eigenen!

(Ein Spruch Jesu)

Hallo Falkenauge,

ich nehme ein Zitat aus dem Schluss des von Dir verlinkten Aufsatzes:

"Man muss sich endlich klar werden, dass diesem sozialpathologischen Wahnsinn nur Einhalt geboten werden kann, wenn die Allmacht des Staates aufgelöst, er auf das reine Rechtsleben beschränkt wird und das Wirtschafts- und Geistesleben in die horizontal koordinierende Selbstverwaltung der dort tätigen sachkundigen Menschen entlassen werden. Die herrschenden Egomanen können nur entmachtet werden, indem ihnen ihr staatliches Machtinstrument aus der Hand genommen wird."

(Die Markierungen stammen von mir)

Du schreibst das so wunderbar schön neutral: der Blinddarm ist entzündet und muss entfernt werden.

Lieber wäre mir, Du würdest schreiben, wie man die Narkose ansetzt, wie man den Haut- und Bauchdeckenschnitt macht (wobei Blut fließt ...), wie man das Gekröse auseinanderfuzzelt, wie man den Wurmfortsatz aufsucht, ihn vorsichtig herausdreht (wenn er platzt, gibt's echte Scheixxe, die dort echt gefährlich ist), ihn zwei Male abbindet, abschneidet, herausnimmt, dann alles wieder zumacht - hofft, dass der Patient wieder aufwacht und keine weiteren Komplikationen auftreten. Und die Blinddarm-OP ist eigentlich eine ganz einfache ...

Hast Du schon mal Selbstverwaltung ausprobiert - bei Dir in Deiner Straße, in Deiner Kommune, in Deiner Firma? Mir reichen schon die Wortmeldungen und das Verhalten bei den Versammlungen des hiesigen Obst- und Gartenbauvereines!

Oder hast Du schon mal einem dieser Bösewichtern die Macht aus der Hand genommen? Die warten gerade auf Dich! Sollen wir beide SOROS mal anrufen? Er wird sagen, dass er gar keine Macht hat sondern ja selbst die 'offene Gesellschaft' will, in der jeder Verantwortung für seinen eigenen Teil und das Ganze übernimmt.

Die bösen Mächtigen da oben oder da unten oder da hinten sind nur der Spiegel unserer eigenen kommunikativen und sozialen Unfähigkeit. Die wissen doch ganz genau, dass von den lieben Menschenkindern jeder seinen eigenen Kopf und Willen hat, aber dass man sie mit Gewalt und List und Betrug und Gift einschüchtern, führen und so richtig ausbeuten kann - diese dummen Schlafschafe, die vor lauter Grasfressen und Blöken nicht fünf Minuten Zeit haben, sich über einen Herrn Macron zu informieren. Da geschieht es ihnen recht, wenn Macron fünf Minuten nach der Wahl, ganz wie seinerzeit Sarkozy, auf ihre Kosten mit seinen Freunden privat die Champagnerkorken knallen lässt.

Ich gönne es diesen Mächtigen und habe jetzt noch nicht, aber wohl in naher Zukunft bald kein Mitleid mehr den Pseudo-Selbstverwaltern, die Frauke Petry oder Marie Le Pen oder Donald Trump wählen, damit jene für sie, die superbequemen Wähler-Selbstverwalter, die Kohlen aus dem Feuer holen.

Was sie ganz gewiss nicht tun werden ...

Nichts für ungut, und ich bitte um Entschuldigung, dass ich Dich treffe!

Mit den besten Wünschen und Grüßen -

Weiner

Balken

Falkenauge @, Mittwoch, 26.04.2017, 14:19 vor 2767 Tagen @ Weiner 9184 Views

Hallo Weiner,

ich verstehe Deine Argumente völlig. Trotzdem wird es in die von mir angedeutete Richtung gehen müssen. Der wichtigste und primäre Ansatzpunkt wäre die Unabhängiskeit eines freien Bildungssystems, fern von staatlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit, in dem allmählich eine Jugend mit einer anderen Bildung heranwächst.

Wer sich einmal ernsthaft mit "Selbstverwaltung" (speziell der deutschen) auseindergesetzt hat...

Griba @, Dunkeldeutschland, Mittwoch, 26.04.2017, 15:06 vor 2767 Tagen @ Weiner 9488 Views

ist entweder von ihr aufgesogen/gleichgeschaltet/korrumpiert worden, oder hat irgendwann das Handtuch geworfen bzw. ist schreiend davon gelaufen und sehnt sich nach einem Kaiser/König/starken Mann, der den Augias-Stall ausmistet (ich weiß, daß das eine Illusion ist).

Nein, Selbstverwaltung ist keine Lösung und eine Diktatur pflegt es in der Regel auch nicht zu sein.

--
Beste Grüße

GRIBA

Selbstverwaltung und demokratische Strukturen setzen gewisse Homogenitäten voraus - ethnisch-kulturelle und Bildungsstand

Literaturhinweis @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:25 vor 2767 Tagen @ Weiner 9696 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.04.2017, 15:36

Hast Du schon mal Selbstverwaltung ausprobiert - bei Dir in Deiner Straße, in Deiner Kommune, in Deiner Firma? Mir reichen schon die Wortmeldungen und das Verhalten bei den Versammlungen des hiesigen Obst- und Gartenbauvereines!

Ich habe schon mal -pro bono- einen sog. "selbstverwalteten" Betrieb beraten, der eigentlich dazu gedacht war, ehemals Arbeitslose zu qualifizieren und ihnen ein Auskommen außerhalb der 'pöhsen' kapitalistisch organisierten Wirtschaft zu ermöglichen.

Die Geschichte von Arbeiterselbstverwaltung ist lang. Auch in Jugoslawien versuchte man das als eine Art "dritter Weg" zwischen "Raubtierkapitalismus" und scheiternder sowjetischer Kommandowirtschaft; die Ergebnisse waren eher suboptimal. Vor allem war dort das Pikante: um an Devisen zu kommen, mußten sich die Arbeiter nun "selbst ausbeuten", um in den Westen liefern zu können - zwar waren die Löhne niedriger, aber die Produktivität ist eben in einem straff geführten und hochtechnisierten "kapitalistischen" Unternehmen höher.

Auch heute noch andauernde Projekte im Westen sind nicht ohne Tragikomik. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, als man sich vom nationalsozialistischen Führer-Prinzip in den Betrieben und der Reichsarbeitsfront erholen wollte, gewann das Thema wieder Schwung.

Im Nachgang der Studentenbewegung wurden dann viele "alternative" Betriebe gegründet und ideologisch untermauert. Letzte Reste existieren immer noch und es gibt auch immer wieder neue Ansätze (siehe Übersicht).

Daneben gibt es Unternehmen mit sozialer Zielsetzung, die aber durchaus konventionell-hierarchisch strukturiert sein können.

Man hat sich u.a. erhofft, daß es in solchen Unternehmen Schutzbereiche gegenüber der herkömmlichen Wirtschaftsweise geben könne, und als sich dies als unrealistisch herausstellte, versuchte man, bevorzugt sich mit anderen Unternehmen gleicher "herrschaftsloser" Ausrichtung zu vernetzen. Wenn aber solch ein "Netzwerk" (etwa von Bauhandwerkern verschiedener Gewerke) konkurrieren will, darf unter ihnen kein "faules" Ei sein - sonst kaufen die besseren Betriebe des Netzwerkes nämlich bei der nächsten Ausschreibung Hilfestellung aus der "konventionellen" Wirtschaft hinzu. So hat jedes solche Unterfangen die inhärente Tendenz zur Erosion.

Es gab sogar eine "Reihe Selbstverwaltung" in der AG SPAK, von der aber die meisten Bücher vergriffen sein dürften, vgl. Knatsch, Zoff + Keilerei: Konflikte in Gruppen und selbstverwalteten Betrieben. Diese "Beratungsanleitungen" waren derart kompliziert, daß ich zum Schluß kam, diese Bände wurden nur geschrieben, um sich selbst auf Kosten der ohnehin defizitären selbstverwalteten Unternehmen Beratungshonorare zuzuschanzen.

Das Ergebnis ließ sich recht kurz zusammenfassen:

a) diese Leute waren in der normalen Wirtschaft, bis auf ein paar ganz wenige nicht arbeitsfähig

b) wollten sich aber auch nicht qualifizieren bzw. weiter qualifizieren lassen

c) dachten jedoch, daß, da der Betrieb selbstverwaltet und "sozial" sei, sie Anspruch auf Stundenlöhne (und, oh jemine, auch noch andere Leistungen) haben müßten, die umso höher ausfallen müßten, als ja kein "Unternehmerlohn" für einen bösen Ausbeuter abgezogen werden müsse. Daß man aber nicht mehr verteilen kann, als erwirtschaftet wird, und daß sie als nun selbst Unternehmer, daher auch die Folgen tragen müssen, wenn ein Kunde nicht zahlt (konkret: kein Geld, gar keines, für den ausgeführten Auftrag - etwas, das der Unternehmer eben sonst aus der eigenen Tasche bluten muß!), das ging auch nach dem xten Male in viele Köpfe nicht hinein.

Einerseits wollte man, da unsozial, niemandem einen anderen (niedrigeren) Stundenlohn zahlen, murrte aber auch, wenn man einen Minderleister im Team hatte, für den man nun entweder selbst mehr leisten mußte oder eben einen Abschlag am eigenen -für alle gleichen- Verdienst hinnehmen mußte. Ergebnis: wie von Geisterhänden stellten sich die Teams immer selbst aus den Besser-Leistern zusammen und die Minderleister hatten gar kein Einkommen, da keine Stundenzettel. Nun könnte man meinen, nach ein paar Mal gebe es ein Einsehen und man sei bereit, für weniger Stundenlohn zu arbeiten. Theoretisch schon, aber da sich keiner traute, so unsozial zu sein, eine echte Einwertung des Minderleisters vorzunehmen (sowenig eben, wie sich niemand traut, einem andern zu sagen, er habe Mundgeruch), unterblieb die Stundenlohnskalierung eben doch. Am Ende scheiden diese Leute natürlich dann "freiwillig" aus dem Betrieb aus - aber das, was dann übrig bleibt, sind Leute, die überall hätten Arbeit finden können, d.h. die Sache verrät über kurz oder lang ihren sozialen Grundgedanken; es ist dann eben ein Modell nicht für jeden.

So entstanden vermutlich anfänglich die Adelshäuser und die Handwerkergilden. Immer dasselbe Lied. Wird das erblich, dann besteht natürlich irgendwann kein Leistungsanreiz mehr und die Geschichte von Verfall und Aufbegehren wiederholt sich.

Nun ja, ich machte die Leute dann mit Marx' Kritik des Gothaer Programms vertraut (gab's damals für 50 Pfennige beim Dietz Verlag Ost-Berlin), indem ich jedem dieses kleine Bändchen schenkte. Die zehn Mark machen einen ja nicht arm.

Ergebnis: nicht nur, daß selbst das kaum einer frewillig las - man entdeckte nun seine Liebe zum antimarxistischen Anarchismus, da die bei Karl Marx enthaltenen Schlußfolgerungen (daß z.B. abgenutze Anlagegüter ersetzt werden müssen, und man dafür Rückstellungen bilden müsse) nicht mundeten.

Die Selbstverwalter erwiesen sich als beratungsresistent. Kurz danach machte einer von denen den andern ein Angebot, den Betrieb als Alleingesellschafter zu übernehmen und konventionell weiterzuführen. Ab da klappte es dann schlecht und recht.

Mein Fazit: es fehlte an Einsicht, und die kommt von Bildung. Je geringer der Bildungsstand, um so weniger sind die Leute schon fähig, sich selbst im Alltag zu verwalten und noch viel weniger können sie gleichberechtigt selbstbestimmt irgendetwas (und sei es nur ein Party!) organisieren. Wenn das heutztage schon im überschaubaren Rahmen nicht funktioniert - wie dann im größeren Verband?

Man mag nun meinen, das sei nur ein besonders unglückliches Beispiel gewesen - jeder soll daher sich gerne eines suchen, wo er/sie es besser macht. Wenn ich mich konkret umsehe, spricht die Statistik eher für meine Schlußfolgerungen.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

In der Wirtschaft mag es an Bildung und Einsicht mangeln, um sich selbst zu verwalten...

Griba @, Dunkeldeutschland, Mittwoch, 26.04.2017, 15:50 vor 2767 Tagen @ Literaturhinweis 9066 Views

in anderen Bereichen geht es vor allem um Selbstdarstellung und -Bereicherung.

Warum z.B. das deutsche Gesundheitswesen trotzdem noch funktioniert, ist mir ein Rätsel.

--
Beste Grüße

GRIBA

Vielen Dank für den Beitrag ...

inno @, Mittwoch, 26.04.2017, 15:53 vor 2767 Tagen @ Literaturhinweis 9110 Views

Hallo Literaturhinweis,


Wenn ich mich konkret umsehe, spricht die Statistik eher für
meine Schlußfolgerungen.

Das sehe ich genau so.

Wenn es so ginge mit der Selbstverwaltung im unternehmerischen Bereich , gäbe es viel mehr Genossenschaften, was ja empirisch nicht der Fall ist. Oder mit voller Eigenverantwortung müssten ja sogar Publikums-OHG's entstehen, aber echte Eigenverantwortung gibt es heute ja auch kaum noch.


Außerdem vielen Dank für die unermüdliche Arbeit hier im Forum!!!


Gruß,
i.

Bildungs-Bashing

trosinette @, Mittwoch, 26.04.2017, 17:22 vor 2767 Tagen @ Literaturhinweis 9125 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.04.2017, 18:35

Guten Tag,

Mein Fazit: es fehlte an Einsicht, und die kommt von
Bildung.
Je geringer der Bildungsstand, um so weniger sind die Leute schon fähig,
sich selbst im Alltag zu verwalten und noch viel weniger können sie
gleichberechtigt selbstbestimmt irgendetwas (und sei es nur ein Party!)
organisieren. Wenn das heutztage schon
im überschaubaren Rahmen nicht funktioniert - wie dann im größeren
Verband?

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Nach meinen spärlichen Erfahrungen steht der Selbstverwaltung weniger die Unbildung als unsere individuellen Befindlichkeiten im Wege. Der eine schläft lieber bei offenem, der andere bei geschlossenem Fenster und schon ist die selbstverwaltete Zweierbeziehung am Ende. Und ich frage mich, ob die individuellen Befindlichkeiten mit der Bildung nicht eher zunehmen.

In Deutschland leben immer mehr Menschen alleine, während die Wilden, die nicht mal bis vier zählen können, rund um die Uhr bis ans Ende ihrer Tage im selbstverwalteten Konsens miteinander abhängen. Weil man Bildung braucht, um in unserem sozialen Irrenhaus über die Runden zu kommen, bedeutet dies nicht, dass noch mehr Bildung irgendeine heilsame Wirkung entfaltet.

Außerdem heißt es „der Klügere gibt nach“, womit der mühevoll erarbeitete Konsens in der selbstverwalteten Bildungskolchose immer zu den Idioten hin tendiert bis der Laden an die Wand die gefahren ist.

Und beim Geld hört die Freundschaft, unabhängig vom Bildungsstand, sowieso auf.


Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Die Selbstzerstörung des Bürgertums

Oblomow, Mittwoch, 26.04.2017, 23:59 vor 2767 Tagen @ Falkenauge 8794 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 27.04.2017, 00:08

Friedrich Nietzsche: Zarathustra | Von alten und neuen Tafeln | 20


"O meine Brüder, bin ich denn grausam? Aber ich sage: was fällt, das soll man auch noch stoßen!

Das Alles von heute – das fällt, das verfällt: wer wollte es halten! Aber ich – ich will es noch stoßen!

Kennt ihr die Wollust, die Steine in steile Tiefen rollt? – Diese Menschen von heute: seht sie doch, wie sie in meine Tiefe rollen!

Ein Vorspiel bin ich besserer Spieler, o meine Brüder! Ein Beispiel! Tut nach meinem Beispiele!

Und wen ihr nicht fliegen lehrt, den lehrt mir – schneller fallen!"

Was ist dann eigentlich die Aufgabe des Staates? Regulierung?

Griba @, Dunkeldeutschland, Donnerstag, 27.04.2017, 12:42 vor 2766 Tagen @ Falkenauge 8133 Views

Ich zitiere hier mal eine PM an mich (mit der Genehmigung des Autors), weil sie m.M.n. das Problem Bürger<>Staat anders beleuchtet und auf den Punkt bringt:

Worum geht es denn eigentlich?
Da wird in den Raum geworfen, dass die Allmacht des Staates beschnitten werden muss um die vorhandenen eng hierachischen Machtstrukturen zu korrigieren und wieder mehr horizontalen Gestaltungsspielraum zu den eigentlichen Akteuren umzuschichten.

Als Gegenargument kommt dann, dass die Beschränkung der Nationalstaaten und seiner Institutionen genau das sei was das Big Business sich in seinen feuchten Träumen wünscht, das Big Business noch stärker die Gestaltungsfunktion des Staates übernehmen würde, und dass das eigentliche Ziel damit nicht nur nicht erreicht, sondern konterkariert würde.

Übersehen wird dabei von der "Fraktion Monterone" m.E.n., dass das Big Business nur deshalb existiert (und auch nur in dem Umfeld existieren kann), weil es vom allmächtigen Staat protegiert und geschützt wird. Es ist ein großer Trugschluß wenn von den Gegnern der Globalisierung den Neoliberalen eine permanente Deregulierung vorgeworfen wird. Das Gegenteil ist nach meiner Empfindung richtig. An allen möglichen Stellen des Wirtschaftslebens kann man erkennen, dass der Staat eigene Kontrollaufgaben nicht etwa abschafft (was einer echten Deregulierung gleichkommen würde) sondern die Regulierungsaufgaben vielmehr auf die Angebotsseite des Wirtschaftslebens verlagert und lediglich die Nichtberücksichtigung dieser Kontrollen mit Strafandrohung sanktioniert. Das aber ist keine Deregulierung, sondern die Übertragung von Staatsgewalt an ausgewählte private Akteure.

Der kleine Krauter kann/will das organisatorisch nicht leisten und verliert damit seine Erlaubnis weiter als Anbieter aufzutreten. Es kommt zu einer Konzentration auf der Angebotsseite (Kleinunternehmer --> Mittelstand --> Konzern und schlußendlich zu Oligopolen oder Monopolen.
Die Nachfrageseite, neben Staat und Angebotsseite die 3. Fraktion der Akteure, wird damit ihrer ureigensten Reglementierungsfähigkeit zunehmend beraubt, der Auswahl des Anbieters.
Der Staat wiederum verliert zunächst den Überblick und das Knowhow für eine sachgerechte Reglementierung, und schlußendlich auch die Sanktionsfähigkeit, da die Konzerne to-big-to-fail geworden sind. Am Ende wedelt der Schwanz mit dem Hund.

Es kann also nicht um eine Verlagerung von Kompetenzen und Macht, unter Beibehaltung zentraler Strukturen, gehen, sondern Kompetenz und Macht muss tatsächlich zersplittert werden, muss wieder dezentral werden. Praktisch wäre das ein sehr ambitioniertes Unterfangen. Denn der Trend zur Monopolbildung ist ja nicht ausschließlich durch staatliche Eingriffe entstanden, sondern findet seinen Kristallisationspunkt vielmehr in der zunehmenden Komplexität der aktuellen Angebote.
Dummes Beispiel: Millionen von Hobbygärtnern können durch klassische Züchtung neue Sorten kreieren, aber nur wenige Konzerne können mittels komplexer technischer Genmanipulation neue Sorten kreieren. Ein Ruf nach genereller Abschaffung der Reglementierung ist folglich wohl nicht der richtige Weg, es bedarf eines weitaus differenzierten Vorgehens. Ein ganz klassischer Fall also wo der Staat originär gefragt ist.

Der Staat ist die adäquate Institution zur Lösung/Kontrolle komplexer übergeordneter Probleme vor denen der einzelne Bürger kapitulieren muss. Jedoch muss der Staat das auch als Aufgabenstellung annehmen, ja als kausalen Grund für sein Bestehen begreifen. Wenn der Staat nun lediglich versucht das komplexe Problem zu simplifizieren, beispielsweise indem er einfach Zugangsbeschränkungen zum Markt verhängt, in dem Moment eliminiert er dem Grunde nach seine Existenzberechtigung.

Langer Rede kurzer Sinn: Nach meinem Empfinden verwechseln/vertauschen ... viele (hier) Ursache und Wirkung.

Mit freundlichen Grüßen
Skyjumper

--
Beste Grüße

GRIBA

Verwechslung oder unzulässige Verallgemeinerung?

Monterone @, Donnerstag, 27.04.2017, 13:28 vor 2766 Tagen @ Griba 7950 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 14:26

Hallo Skyjumper,

> Als Gegenargument kommt dann, dass die Beschränkung der Nationalstaaten
[quote]und seiner Institutionen genau das sei was das Big Business sich in seinen
feuchten Träumen wünscht, das Big Business noch stärker die
Gestaltungsfunktion des Staates übernehmen würde, und dass das
eigentliche Ziel damit nicht nur nicht erreicht, sondern konterkariert
würde. [/quote]

Danke, daß Du meine Ansicht völlig korrekt wiedergegeben hast.

> Übersehen wird dabei von der "Fraktion Monterone" m.E.n., dass das Big
[quote]Business nur deshalb existiert (und auch nur in dem Umfeld existieren
kann), weil es vom allmächtigen Staat protegiert und geschützt wird.
[/quote]

Auch diesen Sätzen stimme ich zu. Sie gelten aber nur für die demokratisch-globalistischen Staaten des Transatlantikimperiums.

Aber das ist doch wahrlich nicht die einzige Möglichkeit, wie man ein Staatswesen organisieren kann!

Langer Rede kurzer Sinn: Nach meinem Empfinden verwechseln/vertauschen ... viele (hier) Ursache und Wirkung.

Ich habe den Eindruck, Du begehst eine sachlich nicht haltbare Verallgemeinerung, indem Du die jetzige Staatsform als einzig mögliche betrachtest.

Du und Falkenauge, ihr beide schlachtet meiner Meinung nach das falsche Schwein, indem ihr die staatliche Macht als solche begrenzen wollt.

Es käme vielmehr darauf an zu fragen, in welchem Interesse sie zum Einsatz kommt, ob für oder gegen uns?

Ein Beispiel: Wüßte ich, ein Bekannter hat eine Waffe, würde mich das nicht stören, solange ich sicher sein kann, daß er sie nicht gegen mich verwendet.

So verhält es sich auch mit den Machtinstrumenten des Staates, ausgenommen Dinge, die damit zu tun haben, uns auszuspionieren und zu überwachen.

> Es kann also nicht um eine Verlagerung von Kompetenzen und Macht, unter Beibehaltung zentraler Strukturen,
[quote]gehen, sondern Kompetenz und Macht muss tatsächlich zersplittert werden, muss wieder dezentral werden.
[/quote]

Wie es unter diesen Voraussetzungen möglich sein soll, die Grenzen zu sichern oder Menschen, die sich illegal in Europa aufhalten, wieder zurückzuführen, erschließt sich mir leider nicht.

Monterone

Es geht auch um vollkommen profane Angebote und es erscheint mir hoffnungslos

trosinette @, Donnerstag, 27.04.2017, 13:31 vor 2766 Tagen @ Griba 8091 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 27.04.2017, 13:35

Guten Tag,

Denn der Trend zur Monopolbildung ist ja nicht ausschließlich durch
staatliche Eingriffe entstanden, sondern findet seinen
Kristallisationspunkt vielmehr in der zunehmenden Komplexität der aktuellen
Angebote.

Der Trend zur Monopolbildung soll nach dem für mich bisher nicht widerlegten debitistischen Glaubensbekenntnis aus der Geldwirtschaft an sich entstehen. Wer also Monopolbildung verhindern möchte, müsste sich unter Umständen erstmal mit dem Gedanken anfreunden, auf die Segnungen der Geldwirtschaft zu verzichten.

Ich habe vor kurzem ein Paar Schuhe von höherer Qualität zum Schuster gebracht. Neu besohlen + kleine Ausbesserung einer Naht macht 70 Euro. Bei Europas größtem Schuhhändler Deichmann bekomme ich, dank der Segnungen der Geldwirtschaft für 70 Euro drei Paar neue Schuhe, die in der Summe mindestens doppelt so lange durchhalten wie meine Treter von Shoepassion.

Was tun?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Zerstörung des Bürgertums ist wünschenswert

Richbot @, Donnerstag, 27.04.2017, 12:43 vor 2766 Tagen @ Falkenauge 8157 Views

Das deutsche Bürgertum hat schon immer einen selbstmörderischen Tiefeninstinkt kultiviert. Wenn Deutschland leben soll, dann muß das deutsche Bürgertum sterben, d.h. KEINERLEI politische Einflußmöglichkeiten mehr bekommen.

Die Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

D-Marker @, Freitag, 28.04.2017, 10:18 vor 2765 Tagen @ Falkenauge 7826 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 10:28


Da ist viel Wahres dran. Aber leider wird die Ursache, die solche
Zersetzungen ermöglicht, nicht ganz erkannt.

Wie wahr.

Solche totalitären Mechanismen sind nur möglich mit Hilfe eines
staatlichen Machtapparates, der von alter Zeit überkommen, von einer
demokratischen Fassade verdeckt ist und von einer kleinen Politikerkaste
beherrscht wird, um alle Lebensbereiche zum eigenen Vorteil zu
reglementieren....

Kleine Politikerkaste???

Eine grundsätzliche Untersuchung dieses zentralen Problems:
Der
Staat als Instrument der Machtsucht einzelner

Das Falkenauge darf auch in der Geschichte kramen, 1897.

Nachdem der Adel besiegt wurde, ist nun das Bürgertum dran.
Lt. Orwell haben immer 3 Klassen gekämpft, und die 3. Klasse hat immer verloren.
1. Klasse Sieger und 2. Klasse immer wieder neu formiert und geschlagen.

Aus rechtlichen Gründen keine Quelle, sondern nur ein Zitat:

"Unter unserer Leitung wurde der Adel zerstört"
(3. "Sinfonie"; Quelle bitte selbst ergoogeln)

Und genau das läuft jetzt mit dem Bürgertum.

Wie sagte Andreas Clauss?
"Um Geld geht es denen nicht, das können sie drucken.
Aber mit Geld machen sie es."


Gruß
D-Marker

P.S. In der "3. Sinfonie" steht auch was zu Europa.

--
https://www.youtube.com/watch?v=LqB2b223mOM

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