Über Elon Musks neue Firma "Neuralink"

Positiv @, Montag, 24.04.2017, 23:42 vor 2769 Tagen 10271 Views

Hallo zusammen,

falls es jemanden interessiert, worum es dabei geht, welche immensen Herausforderungen gelöst werden müssen und in welchem Ausmaß BMIs (Brain-Machine Interfaces) möglicherweise noch zu unseren Lebzeiten die menschliche Realität verändern werden, dem sei dieser neue Beitrag auf Waitbutwhy wärmstens ans Herz gelegt.

Etwas Lesezeit sollte man einplanen, es sind ca. 200 Schreibmaschinen-Seiten.

Ich konnte nicht anders, als sie am Stück aufzusaugen - die Lektüre war einfach zu spannend, um eine Pause zu machen.

Beste Grüße,

Positiv.

Nicht nur Musk ist an dem Thema dran, auch 'The Zuck'

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Dienstag, 25.04.2017, 06:40 vor 2768 Tagen @ Positiv 7631 Views

Hallo Positiv,

vielen Dank für den ausführlichen Link, hab' das Thema schon länger auf dem Schirm.

Facebook versucht sich ja auch schon daran, zukünftig Gedanken lesen zu können, ohne im Hirn implantierte Elektroden.

Schöne Zeiten kommen auf uns zu, dann können endlich auch Gedankenverbrechen aufgeklärt und bestraft werden. [[top]]

--
Grüße

---

Ich bin und zugleich nicht.

Kräftegleichgewicht

Positiv @, Dienstag, 25.04.2017, 11:01 vor 2768 Tagen @ Ikonoklast 7327 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 11:50

Hallo Ikonoklast,

Schöne Zeiten kommen auf uns zu, dann können endlich auch
Gedankenverbrechen
aufgeklärt und bestraft werden. [[top]]

ja, das Missbrauspotential ist durchaus vorhanden. Realistischerweise muss man feststellen, dass das Thema BMI nur im Zusammenhang mit AI (Artificial Intelligence) verstanden werden kann. Siehe hier.

Elon hat ja lange genug dargelegt, warum er es für eine ganz schlechte Idee hält, überhaupt eine A(S)I zu entwickeln. Kurzversion: “We’re gonna win the Darwin Award, collectively.”

Nachdem er realisiert hat, dass dies aber auf jeden Fall passieren wird, gründete er OpenAI mit der Absicht, dass diese Technologie, wenn sie denn einmal entwickelt ist, nicht in den Händen eines (bösartigen) Monopolisten landet. Im Sinne von wenn es schon nicht zu verhindern ist, muss man zumindest sicherstellen, dass mehrere Akteure gleichzeitig den Durchbruch schaffen. Erinnert ein wenig an das atomare Wettrüsten während des kalten Krieges - wer zuerst den roten Knopf drückt, stirbt als Zweiter. Durch diese Chancengleichheit, blieb der Menschheit diese "Erfahrung" glücklicherweise bisher erspart.

Wer den Neuralink Artikel komplett gelesen hat, weiß, dass wir momentan vom Gedankenlesen noch sehr weit entfernt sind. Das ist ungefähr vergleichbar mit dem Traum vom Flug zum Mond zu einer Zeit, wo gerade der Wurfspeer erfunden wurde...

Mal abgesehen von den technischen Problemen, eine signifikante Anzahl von Neuronen überhaupt lesen / schreiben zu können, (im Neocortex haben wir ca. 20 Milliarden Neuronen) und dies mit einer zeitlich Auflösung von ca. 100 Samples/s, liegen weitere Hauptprobleme darin, diesen enormen Datenstrom auszuleiten (Bandbreite) und dann zu dekodieren. Da muss das maschinelle Lernen vorher noch gigantische Fortschritte machen, bis man da tatsächlich Informationen extrahiert bekommt. Und diese Kodierung ist dann auch noch bei jedem einzelnen Gehirn individuell...

Elons Vision ist es, die extrem langsame und verlustbehaftete Mensch-Mensch Kommunikation via Schrift/Sprache zu umgehen und damit der Mesnchheit eine Chance zu geben, einer ASI etwas entgegensetzen zu können. Ich weiß, das klingt extrem nach Science Fiction, aber wenn man sich mit dem Thema eingehend befasst, realisiert man, es die einzige denkbare Überlebenschance für die Menschheit ist, wenn es zu diesem Szenario kommt.

Das Problem der Gedankenpolizei relativiert sich, wenn das Individuum in dieser Zukunft über momentan unvorstellbare Möglichkeiten verfügt, sich dem zu entziehen.

Science Fiction vom Feinsten - wer sich für diese ganze Thematik inkl. aller absehbaren Probleme interessiert, dem sei die Nexus Trilogie empfohlen.

Es lohnt sich wirklich, den gesamten BMI Artikel zu lesen, viele der teilweise beängstigenden Implikationen werden darin besprochen.

Noch ein kleiner Hinweis an alle, die das alles für komplett durchgeknallte Spinnerei halten: Vor 67 Jahren war dies der leistungsfähigste existierende Supercomputer

[image]

Vergleicht mal Leistungsfähigkeit, Größe und Preis mit dem Smartphone, welches gerade in eurer Tasche steckt oder auf eurem Tisch liegt...
Und stellt Euch desweiteren vor, wie Alan Turing 1950 reagiert hätte, wenn man ihm einen Testbericht (inkl. technischer Daten) eines aktuellen Smartphones auf den Schreibtisch gelegt hätte... [[freude]] Wie sein Hirn reagiert hätte, wenn man ihm gesagt hätte, dass wir in 67 Jahren Logikbausteine mit einer Strukturgröße von 14 Nanometern industriell in Großserien herstellen...

Beste Grüße,

Positiv.

P.S. Der oben gezeigte "Supercomputer" arbeitete mit ca. 800 Röhren. Die Röhre wurde vom Transistor abgelöst und hier seht ihr, wieviele Transistoren im Laufe der Jahre in einem Prozessor integriert wurden:

[image]

Ein aktueller 14 nm 8-core AMD Ryzen hat 4.800.000.000 auf 192 mm². Viertausendachthundert Millionen. [[top]]

Ich habe den Link jetzt komplett durch... Und muss sagen: MUST READ!

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Dienstag, 25.04.2017, 14:23 vor 2768 Tagen @ Positiv 6631 Views

Nochmals vielen Dank für diesen genialen Link!

--
Grüße

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Ich bin und zugleich nicht.

Klar doch.

sensortimecom ⌂ @, Dienstag, 25.04.2017, 11:29 vor 2768 Tagen @ Positiv 6883 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 18:56

Nachdem fast die gesamten technizistischen Innovationen der letzten 30 Jahre durch Patente abgedeckt sind, müssen die Global Player die direkte sensorische Anbindung ans Gehirn vorantreiben und proprietär machen. Ich hab das schon vor mehr als 10 Jahren gepostet, vor allem in standard-online.

Zuerst werden mal die Gehirnwellen gescannt (nach EEG-Weise) und ausgewertet, um "Gedanken" verfügbar zu machen und/bzw. in Buchstaben umzusetzen. Facebook-Boss Zuckerberg arbeitet bereits daran.

Danach kommt der direkte Eingriff in Gehirnregionen, bzw. Zugriff auf Synapsen. Also auf den Vesikel-Auffüllprozess in der präsynyptischen Endigung (dem sog. "Bouton") und auf die Exozytose. Darunter versteht man die Freisetzung von Neurotransmitter-Molekülen im postsynaptischen Spalt. Auch die sog. "exzitatorischen postsynaptischen Potentiale" (EPSP) können abgegriffen und analysiert werden...

Gute Nacht.

Versuch eines Vergleichs

Positiv @, Dienstag, 25.04.2017, 11:37 vor 2768 Tagen @ sensortimecom 6524 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 11:46

Hallo sensortimecom,

Zuerst werden mal die Gehirnwellen gescannt (nach EEG-Weise) und
ausgewertet um "Gedanken" verfügbar zu machen. Facebook-Boss Zuckerberg
arbeitet bereits daran.

bitte behalte im Hinterkopf, dass in einem mm³ Neocortex ca. 40.000 Neuronen enthalten sind.

Stell Dir vor, du hast ein volles Fussballstadion mit 40.000 Menschen und du hälst da ein einziges Mikrofon hin. Bzw. - um beim EEG Beispiel zu bleiben - das Mikro steht 50 m neben dem Stadion...

Wie detailliert kannst Du damit - mit momentan verfügbarer Technologie - konkrete Informationen, also einzelne Stimmen, extrahieren?

Beste Grüße,

Positiv.

P.S. Die konzentrierte Eingabe von Buchstaben via EEG gibt es bereits, finde aber das Video gerade nicht. Ist momentan noch langsamer, als manuelles tippen...

Warum SYSTEMATISCHES Gedankenlesen NIE funktionieren wird, Einzelfall-Gedankenlesen funktionieren KANN

Literaturhinweis @, Dienstag, 25.04.2017, 13:00 vor 2768 Tagen @ Positiv 7537 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 13:09

Mit dieser Materie befasse ich mich schon seit Jahrzehnten, und allen diesen Ideen liegt die völlig falsche Annahme zugrunde, es gebe im Gehirn, wie im Computer einer bestimmten Baureihe und eines bestimmten Betriebssystems einen universalen Code, den man nur auslesen müsse, um zu wissen, was dieser Mensch 'denke'.

Dem ist aber nicht so. Das kommt aus dem Irrtum, der Mensch denke in Sprache.

Das aber ist falsch. Der Mensch denkt in über größere Hirnregionen verteilten Hologrammen aus synaptischen Impulsen, oft vereinfacht ausgedrückt "in Bildern".

Selbst diese im letzten Halbsatz gemachte Aussage ist aber noch irreführend. Es sind jedes Menschen eigene Bilder.

Da der Mensch nur mit der Fähigkeit, sprechen zu lernen (denken kann er schon!) auf die Welt kommt, was man daran sieht, daß ein schottisches Kind, dessen Eltern Gälisch sprechen, bei einer chinesischen Familie landet und ... Chinesisch lernt und von Gälisch keinen blassen Dunst hat, wenn der Wechsel unmittelbar nach der Geburt erfolgte, bedeutet das, daß er seinen je eigenen "Stil" entwickelt, wie er seine Neuronen verschaltet.

Und dieses Muster ändert er auch noch alle paar Sekunden!

Was man als "Gedankenlesen" bestenfalls bezeichnen könnte, wäre, wenn ein technisches Gerät die an die Stimmbänder gesendeten Nervenimpulse unmittelbar vor der jeweiligen Wortäußerung abgreifen würde - das Muster würde sich relativ 1:1 in die Impulse 'übersetzen' lassen, die Siri und Cortana u.a. Spracherkennungssoftware bereits jetzt relativ fehlerfrei 'interpretieren' kann - vorausgesetzt, die Software kann die zugehörige Sprache. Sonst auch nicht. Das aber braucht keiner, denn dann kann man auch noch die Milisekunde warten, bis der Mensch "den Mund aufmacht"!!!

Es wird also m.E. auch nie die in Science Fiction immer beschriebene direkte Telepathie geben, sondern wenn, dann Phänomene, die auf der intuitiven Erfassung des "laut Gedachten" basieren - und das ist gar nicht weit entfernt von dem, was man als Muskellesen und Mentalismus kennt.

Genauer: im Laufe der kindlichen Entwicklung und später noch lebenslang, bilden sich im Hirn individuelle "Gedanken"-Muster heraus. Jeder hat dann für "Kuh", "Tisch" oder "Gedankenlesen" ein ganz individuelles Muster, das jedesmal anspricht, wenn (und falls) er über diesen Gedächtnisinhalt nachdenkt. Es gibt also beim jetzigen Stand der Weltbevölkerung SIEBEN MILLIARDEN "GEDANKEN"-Sprachen!!!

Natürlich könnte ein Geheimdienst mit hohem technischem Aufwand dahinter zu kommen versuchen, wie ein bestimmter zu verhörender Mensch "tickt" (ich vermute, das braucht Jahre!!!) - aber schon beim nächsten Beschuldigten/Verdächtigen aus der Verschwörergruppe würden ihm diese Erkenntnisse nichts nützen. Island läßt grüßen!

Noch gibt es daher keine künstliche Intelligenz - und wird es sie aus den genannten Gründen nur eingeschränkt geben.

Gerade aber diese selbstlernenden "intelligenten" Maschinen sind für das oben Gesagte der beste Beweis: wenn man hundert selbstfahrende Autos über die gleichen Strecken schickte, würde der selbstgenerierte "Gedankencode" jedes einzelnen selbstfahrenden Autos ANDERS aussehen, als der des GLEICHEN Typs, der dieselbe Strecke mit denselben Hindernissen absolviert hat!

Einzig könnte man dann den Inhalt des einen Gehirns "klonen" auf den nächsten Autocomputer - auch das geht beim Menschen nicht, da die Synapsenverschaltungen individuelle sind.

Auch der Neurologe Singer, aufgrund dessen Forschungen behauptet wird, freien Willen gebe es nicht, weil im Hirn bereits VOR einer bestimmten Tat ein bestimmtes Signal gemessen werden könne, aus dem sich 100%ig ableiten lasse, wie der Mensch dann unmittelbar danach sich verhalte, hat den Schuß nicht gehört: diese "Willensentscheidung" passiert genau dann in dem Moment, und eben nicht erst später, wenn die Reaktion auch sichtbar wird.

Auch (das Nachdenken über) Willensfreiheit ist offenbar zu komplex, um vollständig determiniert zu sein ...

Wer auf die Bremse tritt, weiß auch, daß es ein paar Millisekunden dauert, bis die Verzögerung einsetzt.

Da aber garantiert Singer Musk berät oder Facebook, muß man sich lange keine Sorgen machen, ob und wann Gedanken gelesen werden können. Diese Typen haben schon ihre eigenen nicht verstanden.

Das alles ist übrigens kein Widerspruch zu möglichen Mind Control-Verfahren oder Hypnose - denn auch da wird nicht direkt "programmiert", wie es bestimmte platte Verfahren suggerieren, sondern über die individuellen Wahrnehmungskanäle, denen man dann das "Andocken" an die individuellen Gehirn-Hologramme überläßt. Bisherige Mind-Control-Verfahren sind also eine Art Verhaltenstherapie.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Warum diesbezüglich JEDE Prognose unzutreffend sein WIRD

Positiv @, Dienstag, 25.04.2017, 13:54 vor 2768 Tagen @ Literaturhinweis 6880 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 14:25

Hallo Literaturhinweis,

die von Dir beschriebenen Probleme sind existent, allerdings verrät mir Dein Beitrag, dass Du den von mir verlinkten Artikel noch nicht komplett gelesen hast. Bitte hole das nach.

Basierend auf der Feststellung, dass das Gehirn auf fundamentaler Ebene digital arbeitet (Neuron ist aktiviert oder eben nicht), kann man da durchaus eine lokale Mustererkennung darauf ansetzen und "Protocol Hacking" betreiben.

Dies ist auch dann erfolgreich, wenn interne Zusammenhänge nicht bekannt sind. Man analysiert, bei welchem Input die Black Box welchen Output ausspuckt.

Ich erinnere daran, dass maschinell trainierte Mustererkennung mittlerweile so gut funktioniert, dass verpixelte Hausnummern in Google Street View mit 99% Genauigkeit wiederhergestellt werden können. Es ist mit statistischen Verfahren möglich, eine Information wiederherzustellen, welche vorher objektiv verloren bzw. "nicht mehr da" war. Wie das neurale Netzwerk das intern macht, ist nicht nachvollziehbar - aber es ist Fakt, dass es funktioniert. Das ist die Faszination und der Schrecken von "künstlicher Intelligenz" bzw. der Technologien, die als solche bezeichnet werden.

Mit dieser
Materie
befasse ich mich schon seit Jahrzehnten, und allen diesen
Ideen liegt die völlig falsche Annahme zugrunde, es
gebe im
Gehirn
, wie im Computer einer bestimmten Baureihe und
eines bestimmten Betriebssystems
einen
universalen
Code
, den man nur auslesen müsse, um zu wissen, was dieser Mensch
'denke'.

Diese (Deine) Annahme ist unzutreffend.

Dem ist aber nicht so. Das kommt aus dem Irrtum, der
Mensch
denke in Sprache
.

Das aber ist falsch. Der Mensch denkt in über größere
Hirnregionen verteilten Hologrammen aus synaptischen Impulsen
, oft
vereinfacht ausgedrückt
"in
Bildern
".

Selbst diese im letzten Halbsatz gemachte Aussage ist aber noch
irreführend. Es sind jedes Menschen eigene Bilder.

Volle Zustimmung.

Da der Mensch nur mit der
Fähigkeit,
sprechen zu lernen
(denken
kann er
schon
!) auf die Welt kommt, was man daran sieht, daß ein
schottisches Kind, dessen Eltern Gälisch sprechen, bei einer chinesischen
Familie landet und ... Chinesisch lernt und von Gälisch keinen blassen
Dunst hat, wenn der Wechsel unmittelbar nach der Geburt erfolgte, bedeutet
das, daß er seinen je eigenen "Stil" entwickelt, wie er seine
Neuronen verschaltet.

Und
dieses
Muster ändert er auch noch alle paar
Sekunden
!

Ja. Jeder Lernprozess / jede Erfahrung führt zu struktuellen Veränderungen des Aufbaus und der internen "Verdrahtung".

Was man als "Gedankenlesen" bestenfalls bezeichnen könnte, wäre, wenn
ein technisches Gerät die an die Stimmbänder gesendeten Nervenimpulse
unmittelbar vor der jeweiligen Wortäußerung abgreifen würde - das Muster
würde sich relativ 1:1 in die Impulse 'übersetzen' lassen, die Siri und
Cortana u.a. Spracherkennungssoftware bereits jetzt relativ
fehlerfrei 'interpretieren kann - vorausgesetzt, die Software kann die
zugehörige Sprache. Sonst auch nicht. Das aber braucht keiner, denn dann
kann man auch noch die Milisekunde warten, bis der Mensch "den Mund
aufmacht"!!!

Der interessante Punkt ist, auf welcher Protokollebene man hackt. Der motorische Cortex (seinerseits das biologische Output-Interface) ist bereits eine sehr komplexe (nicht fundamentale) Ebene. Deshalb gibt es bereits von dieser Hirnregion gesteuerte Protesen für Behinderte.

Es wird also m.E. auch nie die in Science Fiction immer beschriebene
direkte
Telepathie
geben, sondern wenn, dann Phänomene, die auf der
intuitiven Erfassung des "laut Gedachten" basieren - und das ist gar nicht
weit entfernt von dem, was man als
Muskellesen
und
Mentalismus
kennt.

Das ist der Anfang. Der momentane Stand. Man vergleiche einen alten Taschenrechner mit einem Smartphone.

Genauer: im Laufe der kindlichen Entwicklung und später noch lebenslang,
bilden sich im Hirn individuelle "Gedanken"-Muster heraus.
Jeder hat dann für "Kuh", "Tisch" oder "Gedankenlesen" ein ganz
individuelles Muster, das jedesmal anspricht, wenn (und falls) er über
diesen Gedächtnisinhalt nachdenkt
. Es gibt also beim jetzigen Stand
der Weltbevölkerung SIEBEN MILLIARDEN "GEDANKEN"-Sprachen!!!

Ja - selbstverständlich funktioniert das Protocol Hacking erstmal nur an einem Bereich in einem einzigen individuellen Cortex zu einem einzigen Zeitpunkt. (Nach aufwendigster Analyse.) Da die anfallenden Datenmengen aber so immens sind, ist das ohnehin (momentan) nur mit fortgeschrittenem maschinellem lernen machbar. Wenn sich dieser Prozess eines Tages automatisch und in Echtzeit (!) adaptiert, ist der individuelle "Universalübersetzer", welcher sich selbst trainiert und selbstständig lernt, immer besser und präziser zu werden, durchaus realistisch. Bitte verfolge den Stand der AI Forschung.

Natürlich könnte ein Geheimdienst mit hohem technischem Aufwand dahinter
zu kommen versuchen, wie ein bestimmter zu verhörender Mensch
"tickt" (ich vermute, das braucht Jahre!!!)

Ist Spekulation, aber ja - das kann noch Monate oder noch Jahrhunderte dauern.

- aber schon beim
nächsten beschuldigten/Verdächtigen aus der Verschwörergruppe
würden ihm diese Erkenntnisse nichts nützen.
Island
läßt grüßen
!

Noch gibt es daher
keine
künstliche Intelligenz
- und wird es sie aus den genannten Gründen
nur eingeschränkt geben.

Man stelle sich eine Person des Jahres 1700 vor - Dampfmaschine unbekannt, Elektrizität unbekannt, Erdöl unbekannt. Wie limitiert ist die Vorstellungskraft dieser Person, wenn sie gebeten wird, die Welt im Jahre 2000 zu beschreiben?

Gerade aber diese selbstlernenden "intelligenten" Maschinen sind für das
oben Gesagte der beste Beweis: wenn man hundert selbstfahrende Autos über
die gleichen Strecken schickte, würde der selbstgenerierte "Gedanikencode"
jedes einzelnen selbstfahrenden Autos ANDERS aussehen, als der des GLEICHEN
Typs, der dieselbe Strecke mit denselben Hindernissen
absolviert hat!

Bitte beschäftige Dich mal damit, wie AlphaGo intern funktioniert. Es gibt enorme Fortschritte auf diesem Gebiet.

Einzig könnte man dann den Inhalt des einen Gehirns "klonen" auif den
nächsten Autocomputer - auch das geht beim Menschen nicht, da
die
Synapsenverschaltungen individuelle sind
.

Wenn man Hardware und Software als getrennt betrachtet, geht das nicht, wegen individueller Hardware. Wenn man diese gedankliche Trennung aufhebt und die Prinzipien dahinter studiert, löst sich die vermeintliche Unmöglichkeit auf.

Auch der
Neurologe
Singer
, aufgrund dessen Forschungen behauptet wird, freien Willen
gebe es nicht, weil im Hirn bereits VOR einer bestimmten Tat ein
bestimmtes Signal gemessen werden könne, aus dem sich 100%ig ableiten
lasse, wie der Mensch dann unmittelbar danach sich verhalte, hat den Schuß
nicht gehört: diese "Willensentscheidung" passiert geenau dann in dem
Moment, und eben nicht erst später, wenn die Reaktion auch sichtbar
wird.

Wird im Artikel auch thematisiert.

Auch (das Nachdenken über) Willensfreiheit ist offenbar zu komplex,
um
vollständig determiniert zu sein
...

Wer auf die Bremse tritt, weiß auch, daß es ein paar Millisekenuden
dauert, bis die Verzögerung einsetzt.

Da aber garantiert Singer Musk berät oder Facebook, muß man sich lange
keine Sorgen machen, ob und wann Gedanken gelesen werden können. Diese
Typen haben schon ihre eigenen nicht verstanden.

Mit Verlaub erscheint mir diese Einstellung naiv. Mann muss nicht das Komplettsystem verstehen, um zu absolut erstaunlichen Detailanalysen zu kommen.

Analogie: Um Statik zu kapieren und erfolgreich anzuwenden, braucht es keine Kenntnisse über den innersten Aufbau von Materie.

Das alles ist übrigens kein Widerspruch zu möglichen
Mind
Control-Verfahren
oder
Hypnose
- denn auch da wird nicht direkt "programmiert", wie es
bestimmte
platte Verfahren suggerieren
, sondern über die individuellen
Wahrnehmungskanäle, denen man dann das "Andocken" an die individuellen
Gehirn-Hologramme erläßt. Bisherige Mind-Control-Verfahren sind also eine
Art
Verhaltenstherapie.

Bittebitte lies und verdaue den kompletten Artikel, ich halte das Thema für zu spannend und fundamental, um mit einem "geht sowieso nie" abgebügelt zu werden.

Selbst kleine Teilerfolge werden zu sehr überraschenden Ergebnissen führen. Der Weg zur Atomkraft war auch lang (meine ich jetzt wertungsfrei) und tausende sich am Lagerfeuer wärmende Generationen hätten eine Menge gute Argumente gehabt, warum es immer dabei bleiben wird...

Beste Grüße,

Positiv.

edit: Zitat aus dem Artikel

Another professor, Jeff Lichtman, is even harsher. He starts off his courses by asking his students the question, “If everything you need to know about the brain is a mile, how far have we walked in this mile?” He says students give answers like three-quarters of a mile, half a mile, a quarter of a mile, etc.—but that he believes the real answer is “about three inches.”

Wie realistisch kann eine Zukunftsprognose basierend auf dieser Datenlage sein?

Nachtrag zu AlphaGo

Positiv @, Dienstag, 25.04.2017, 21:44 vor 2768 Tagen @ Positiv 6066 Views

Bitte beschäftige Dich mal damit, wie AlphaGo intern funktioniert. Es
gibt enorme Fortschritte auf diesem Gebiet.

Trainierte neuronale Netzwerke kann man auf jedes Problem loslassen, hier ein (deutschsprachiges) Video, wo allgemein dargelegt wird, was da eigentlich im Hintergrund passiert.

Und hier ein Nature-Artikel, wo etwas detaillierter erklärt wird, wie das funktioniert, dass der Computer mittlerweile (durchgehend) menschliche Profi-Spieler schlägt.

Wenn man genug Rechenpower zur Verfügung hat, kann man mit diesen Methoden Probleme mit extrem vielen Freiheitsgraden in endlicher Zeit lösen.

Und dies ist alles erst der Anfang der Grundlagenforschung...

Beste Grüße,

Positiv.

Neuralink - ich habe da noch einen eigenen Thread eröffnet ...

Literaturhinweis @, Donnerstag, 27.04.2017, 16:45 vor 2766 Tagen @ Positiv 5884 Views

Trainierte neuronale Netzwerke kann man auf jedes Problem loslassen,

Da das ein sehr umfangreiches Thema ist, habe ich meiner (Ab-) Satz-für-Satz-Bewertung des Neuralink-Artikels einen eigenen Thread gegönnt.

Ich halte dagegen, daß man neuronale Netzwerke nur auf solche Probleme "loslassen kann", deren Simulation man (bereits) beherrscht. Die Karte ist jedoch nicht das Territorium und wer das tut, bildet nicht die Raelität ab, sondern notgedrungen das, was er meint, daß Realität sei.

Den Beweis einer erfolgreichen "evolvable hardware" wäre keine Software (NAND-Gatter), sondern eben ... Hardware. Der Mensch und die Fruchtfliege dagegen sind "evolvable hardware"!

Ich behaupte,

- dahin ist es ein weiter Schritt

und

- er führt nicht über Neuralink!

Der Typ da hat die Hardware kein My verändert!

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Nachtrag: Evolvable Hardware

Positiv @, Dienstag, 25.04.2017, 16:00 vor 2768 Tagen @ Literaturhinweis 6547 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 25.04.2017, 16:11

Was Dich möglicherweise interessieren könnte und mit dem Thema sehr eng verbunden ist: suche mal nach "genetic algorithm fpga adrian thompson"

Es läuft darauf hinaus, dass man Hardware sich selbst entwickeln lässt. Das ist bereits funktionierende Realität.

Interessant ist daran nicht nur, dass das bei trivialen elektronischen Problemen überhaupt funktioniert, wirklich interessant ist, WIE die Lösungen aussehen - da würde ein Mensch niemals darauf kommen, so unkonventionell sind die sich selbst entwicklnden Ansätze und Lösungen.

"Finally, after just over 4,000 generations, test system settled upon the best program. When Dr. Thompson played the 1kHz tone, the microchip unfailingly reacted by decreasing its power output to zero volts. When he played the 10kHz tone, the output jumped up to five volts. He pushed the chip even farther by requiring it to react to vocal “stop” and “go” commands, a task it met with a few hundred more generations of evolution. As predicted, the principle of natural selection could successfully produce specialized circuits using a fraction of the resources a human would have required. And no one had the foggiest notion how it worked."

"It seems that evolution had not merely selected the best code for the task, it had also advocated those programs which took advantage of the electromagnetic quirks of that specific microchip environment. The five separate logic cells were clearly crucial to the chip’s operation, but they were interacting with the main circuitry through some unorthodox method— most likely via the subtle magnetic fields that are created when electrons flow through circuitry, an effect known as magnetic flux. There was also evidence that the circuit was not relying solely on the transistors’ absolute ON and OFF positions like a typical chip; it was capitalizing upon analogue shades of gray along with the digital black and white."

Zum Einstieg bitte hier entlang.

Es ist wie mit allen AI Systemen: Am Anfang passiert lange nichts - dann plötzlich lernt das System den ersten lustigen "Monkey Trick" und kurz danach sitzt der Forscher mit offenem Mund davor - fassungslos, wie schnell sich das System selbstständig wie weit entwickelt hat.

[image]

Beste Grüße,

P.

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