Zuverlässige Informationen zu CBD/THC, etc.
Hallo reevan,
der Gruss an Theo Stuss bezog sich auf den Wunsch von ihm nicht unnötig Anglizismen zu verwenden. Dem hatte ich mit dem Titel "Alternative Fakten" entsprochen. Es hatte nichts mit Dir zu tun. :)
Ich kann zeitlich die einzelnen Fragen die bei mir in Bezug auf Deine Informationen auftauchen gerade nicht aufarbeiten.
Beim überfliegen des Links,
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/dca-krebs-medikament-ia.html
habe ich allerdings keinen Hinweis auf THC gefunden.
In der verlinkten ARTE/3-SAT-Doku wird eine Labor-Untersuchung zur Stoffwechselwirkung von mMn CBD dargestellt. Man müsste dort mal nachfragen was die genau untersucht haben.
Es gibt eine Menge Shops (vor etwas mehr als einem Jahr waren die vor allem im Keller des Internets zu finden), die Krebs-Präparate mit hohem CBD-Gehalt verkaufen.
Ich kann mir vorstellen - ganz allgemein - dass THCeine Reihe von positiven Wirkungen hat. Dazu inwieweit es für die direkte Eliminierung von Krebszellen hilfreich ist, muss ich mir weitere Informationen besorgen.
Hast Du direkte Erfahrungen bei der Krebs-Behandlung mit einem Cannabis-Präparat?
Beste Grüße
mabraton
Hallo mabraton,
erstmal eines vorweg: bitte erkläre mir, was du mit "(Guten Morgen
@TheoStuss)" meinst oder ausdrücken willst.
Kann es sein, dass du meine Identität als reefan anzweifelst?Zum Thema:
Ich gebe Dir insofern Recht, als bei oberflächlicher Betrachtungsweisen
in den Medien ("was mir bisher alle Informationsquellen zur Wikrung von
Cannabis in Bezug auf Krebszellen gesagt haben") überwiegend das CBD als
wirksam gegen Krebs dargestellt wird. Das ist mir auch aufgefallen und ich
kann nur eine starke Diskrepanz der öffentlichen Darstellung in den Medien
und in der Fachpresse feststellen. Das mag evtl. mit dem tiefsitzenden
Vorurteil zusammenhängt, das psychoaktive THC sei schädlich und nur das
THC-freie CBD sei gut. Ich kann es nicht nachvollziehen.Zudem ist für eine optimale therapeutische Wirkung das komplexe
Zusammenspiel der verschiedenen Cannabinoide - darunter auch CBD, CBN etc.
- von elementarer Wichtigkeit, wobei diese verschiedenen Substanzen
zusätzlich noch unterschiedliche Wirkungen bei verschiedenen Krebsarten
aufweisen. Alles in allem eine sehr komplexe Gemengelage, v. a. wenn man
dazu noch berücksichtigt, dass Cannabis noch gegen viele andere
Krankheiten z. T. starke therapeutische Wirkung zeigt (z. B. Multiple
Sklerose, Parkinson, Epilepsie, u. v. m.). Das ändert jedoch nichts an der
Tatsache, dass insbesondere bei der Krebsbehandlung das THC von
überragender Bedeutung ist, wenngleich auch CBD bei bestimmten krebsarten
Wirkung zeigt. Ein aggressives Pankreaskarzinom kann man jedoch nicht mit
CBD-Öl therapieren, sondern es benötigt einen hohen THC-Gehalt (am besten
noch zusammen mit Hochdosis-Vitamin C-Gaben intravenös).Das verlinkte Video kenne ich übrigens seit langem. Es zeichnet sich
durch einseitige Berichterstattung zugunsten des CBD und v. a. durch
Auslassungen aus.Das erwähnte Rick Simpson-Öl ist wegen des hohen THC-Gehalts weltweit
illegal. Das ist KEIN CBD-Öl sondern THC-ÖL (natürlich immer mit
Anteilen der anderen Cannabinoide wie CBD).
CBD-Öl kannst du leicht LEGAL selbst herstellen (z. B. aus
Hanfblütenmehl) oder fertig kaufen ( z. B.
https://muensterland-hanf.de/de/cbd-produkte/). Dieses CBD-Öl ist nicht
das im Video so oft erwähnte Rick-Simpson-Öl! Wenn es so einfach wäre,
dann wäre die ultimative Krebstherapie schon längst gefunden.Zitat: "Damit wird deutlich, warum das CBD Öl und das Rick Simpson Öl
sehr unterschiedliche Produkte sind. Da sie aus verschiedenen Sorten (Hanf
und Cannabis) gewonnen werden, enthalten sie natürlich unterschiedliche
Mengen von Cannabinoiden. Das Rick Simpson Öl ist ein Pflanzenextrakt aus
potentem Cannabis für den Freizeitgebrauch, das das gesamte Spektrum
abdeckt. Es hat daher einen sehr hohen THC- und Cannabinoidgehalt; locker
im Bereich von 50-60% THC und 10-15% CBD, abhängig von der Sorte, die
verwendet wurde. Zusätzlich zum hohen Gehalt an THC und CBD sind auch
andere Cannabinoide wie CBN und CBG in konzentrierten Mengen vorhanden.
Das CBD Öl andererseits enthält hohe Mengen an CBD, aber nur sehr
geringe Spuren anderer Cannabinoide wie THC und CBN. ... Wie sich bei
Studien gezeigt hat, zeigt THC vielversprechendes Potential für viele
Erkrankungen, weshalb dieses psychoaktive Cannabinoid ein wichtiger
Bestandteil in jedem auf Cannabis basierten Ansatz ist."
(Quelle:
https://www.zamnesia.com/de/content/361-der-unterschied-zwischen-cbd-ol-und-rick-simpson-ol)Diese fehlende Differenzierung zwischen THC und CBD im Video (es werden
therapeutische Effekte von THC beschrieben, aber nur das CBD namentlich
erwähnt) ist z. B. nur ein Aspekt dieser vollkommen verwirrenden
Dokumentation aus einzelnen zusammenhanglosen und sich teils
widersprechenden Abschnitten bzw. Aussagen.Wenn man tiefer in die Materie und vor allem in die einschlägige
Fachliteratur einsteigt, dann stößt man auch auf klare diesbezügliche
Aussagen. Z. B. von genau dem Herrn Grotenhermen, der im verlinkten Video -
welches THC klein und CBD groß redet - interviewt wird (!):
Zitat: "The THC main effects, including medicinal properties, may be
modulated by other cannabinoids, mainly CBD, and other cannabis
constituents". (Quelle: Handbook of Cannabis Therapeutics, Chapter 8.
Clinical Pharmacodynamics of Cannabinoids - Franjo Grotenhermen, Seite 119)
.
Alleine damit dürfte bereits klar sein, was von der Recherchequalität
des Videos zu halten ist.Hilfreich sind auch oftmals die speziellen medizinischen Fachforen, in
denen Betroffene ihre z. T. umfangreichen Erfahrungen und Recherchen
schildern (die habe ich fast alle durchgearbeitet). Das ist manchmal
wesentlich aussagekräftiger als irgendwelche schlaue Dokumentationen, wie
z.b. das oben erwähnte. Dort findet man z. B. "Allerdings sind auch bei
uns THC-arme Sorten erlaubt, die zwar nicht gegen Krebs helfen, aber dank
des enthaltenen CBDs trotzdem noch viele nützliche gesundheitliche
Wirkungen entfalten. Man kann diesen Industriehanf unter anderem bei
Schlaflosigkeit, starken Schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und
nervösen Zuständen mit gutem Erfolg einsetzen."
(Quelle:
http://mms-selbsthilfe.de/forum/vorschl%C3%A4ge-alles-andere/alternativen-und-kombinationsm%C3%B6glichkeiten-zu-mms/68218-cannabis-als-medizin)Die Aussage, dass THC-arme Sorten nicht gegen Krebs helfen, würde ich
jedoch so undifferenziert nicht im Raum stehen lassen.In diesen öffentlichen und meist moderierten Foren wird man jedoch leider
so gut wie nie von einzelnen Foristen ein klares Bekenntnis zum illegalen
THC finden, aus verständlicher Sorge vor unangemeldetem Besuch früh um
sechs...Da muss man in weniger offenen und vor allem anonymisierten Foren suchen.
Dort findet man wirklich interessante Erfahrungsberichte.Noch eine persönliche Anmerkung:
Da mein Vater seit vielen Jahren an Prostatakrebs erkrankt und vor über
einem Jahr daran gestorben ist und bei mir erst vor einiger Zeit nach einem
kombinierten PET-MRT-Scan der "hochgradige Verdacht auf PCA" diagnostiziert
wurde (erwies sich glücklicherweise nach einer Biopsie als falsch
positiv), habe ich mich bereits seit vielen Jahren sehr ausführlich mit
Krebs und entsprechenden Therapiemöglichkeiten befasst, vermutlich um
Größenordnungen intensiver als der Autor des verlinkten Videos...Viele Grüße zurück
reefan