Ohlala, Frankreich

Revoluzzer @, Mittwoch, 01.02.2017, 11:24 vor 2885 Tagen 6616 Views

Hatte einen Spitzenreiter für die Präsidentenwahl in drei Monaten, der optimal als pseudo-Rechter klar gegen Le Pen gewonnen hatte. Mit einem Aufräumer-, Reformer- und Makellos-Image...

Bis letzte Woche: Da wurde bekannt, dass er über die Jahre rund 1 Mio. Euro (7.000 pro Monat) als parlamentarisches Gehalt seiner Frau (sich selbst) zuschanzte, die offiziell so eine tolle Mutter ist und sich um die Kinder kümmert. Also echte, harte Korruption und Selbstbedienung.

Oder kurz: Eine korrupte *** als Saubermann.

Und jetzt die neue Hoffnung Macron. 38 Jahre jung, verheiratet mit seiner ehemaligen Französischlehrerin aus der elften Klasse, Brigitte Togneux (62) - die für ihr Alter ziemlich gut aussieht. Trotzdem: Der ganz Typ schreit "Trottel" mit Ansage. Komplett lächerlich, so einen zum Präsidenten in einem Präsidialsystem zu machen (in D. würde es ja keine Rolle spielen).

Ohlala, la France. Völlig am Ende. Der letzte Personal-Schrott wird vom Establishment aus den Katakomben gezogen.

Und wenn Le Pen gewinnt, ist Schluss mit EU und Euro [[freude]] [[freude]] [[freude]]

Revo.

Le Pen wird auch Europa in irgend einer Form mitstrukturieren müssen. Ohne geht es nicht.

Olivia @, Mittwoch, 01.02.2017, 11:46 vor 2885 Tagen @ Revoluzzer 4960 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 01.02.2017, 13:31

Die Frage ist WIE!

Insofern ist der Darmstädter Kongress der europäischen Rechten interessant.
Die haben wohl bisher noch keine ausgereiften Konzepte für Europa, aber damit werden sie sich definitiv INTENSIV beschäftigen müssen.

Sie sollen Konzepte vorlegen, wie ein Europa BESSER zusammen arbeiten kann.
Kein Europa von Hinterzimmerentscheidungen a la Schulz etc. Man muß die Bevölkerung mitnehmen und sie nicht als vollkommen vertrottelt bevormunden wollen. Auch wenn der Uno-Chef das empfiehlt. Das ist eh das Problem, dass viel zu viele Apparatschiks in den Regierungen hängen und alles glauben, was ihnen die Thinktanks vorsetzen. Und die Mafia soll ja in der Uno auch bestens vertreten sein.

ECU als Ankerwährung könnte ein Thema sein. Ansonsten überlässt man Dollar, Yen und Rubel komplett das Feld und macht sich erneut enorm abhängig. Insofern hängt das Überleben davon ab, WIE man die europäische Familie stärken kann. Ein Land alleine schafft das nicht mehr. Diese Zeiten sind längst vorbei.

Die EU ist der größte Binnenmarkt der Welt. Das ist natürlich ein Anlass für Neid. Den Euro wollten die Franzosen..... zu ihrem Nutzen. Dann sollen sie ihn wieder abschaffen. Eine Verrechnungseinheit wird man weiter brauchen.

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Die Antwort ist so einfach wie offensichtlich

Revoluzzer @, Mittwoch, 01.02.2017, 12:24 vor 2885 Tagen @ Olivia 4803 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 01.02.2017, 12:38

Die Frage ist WIE!

Insofern ist der Darmstädter Kongreß der europäischen Rechten
interessant.

Einfach einen Binnenmarkt. Fertig. Alles, was an Normierung usw. notwendig ist, bringt der Markt selbst hervor.

Der ganze EU-Regulierungskäse: Weg damit. Braucht es auf der Ebene nicht. Sollen die Staaten selbst entscheiden.

Und man komme mir jetzt nicht mit Subventionen und Wettbewerbsverzerrung usw. Das soll jeder Staat so machen, wie er will. Das mendelt sich von selbst in einer sinnvollen Weise aus. Merke: Eine ganz freie Marktwirtschaft gab es nie und wird es nie geben.

Revo.

So einfach nicht! Es geht um Außengrenzen.... Freizügigkeit und deren Implikationen etc.

Olivia @, Mittwoch, 01.02.2017, 12:31 vor 2885 Tagen @ Revoluzzer 4100 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 01.02.2017, 13:32

Einfach einen Binnenmarkt. Fertig. Alles, was an Normierung usw. notwendig
ist, bringt der Markt selbst hervor.

................

An einem gewissen "Regelwerk" wird man nicht vorbeikommen, sonst ist totales Chaos da. Wie Italien und Griechenland mit den Grenzen umgehen, ist eh klar. Wie "Gutmenschdeutschland" mit "Illegalen" und "Einwanderungen" ins Sozialsystem umgeht, ist auch klar.

Wenn diese Dinge nicht geklärt werden - und zwar eindeutig und verpflichtend - dann ist "Krieg" vorprogrammiert. Der Brexit war dann nur ein laues Lüftchen.

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Unsinn

Revoluzzer @, Mittwoch, 01.02.2017, 12:37 vor 2885 Tagen @ Olivia 4141 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 01.02.2017, 12:40

An einem gewissen "Regelwerk" wird man nicht vorbeikommen, sonst ist
totales Chaos da.

Im Moment gibt es die vier Freiheiten. Man reduziere das auf Güter und Dienstleistungen. Den Rest soll jeder Staat wieder selbst bestimmen.

Das verursacht halt Kosten (Grenzabfertigung usw.), aber dem stehen ja dann Erträge (Sicherheit usw.) entgegen.

Und das "Chaos" wird dadurch VIEL kleiner. Wo sollen GR und I denn ihre Migranten hinschieben, wenn die Grenzen für Personen wieder zu sind? Die werden dann erst wieder anfangen, ihre Grenzen richtig zu kontrollieren. Und wenn das jeder Staat macht, wird es kein Migrantenproblem in dieser Form mehr geben. Für niemanden.

Wo ist das Problem? Die Wirtschaft wird damit zurecht kommen. Da mache man sich keine Sorgen. Jammern werden sie, mehr nicht. Am Ende gibts höhere Gewinne und alle sind zufrieden.

Revo.

Verstehe, du gehst von geschlossenen Innengrenzen aus.

Olivia @, Mittwoch, 01.02.2017, 13:42 vor 2885 Tagen @ Revoluzzer 3519 Views

Wäre mir auch egal. Ich bin bei geschlossenen Innengrenzen oft quer durch Europa gefahren. War auch nicht lästiger als die vielen Maut-Stellen. Und das mit dem Geld war auch kein größeres Problem.

Die Amis dürfen ja vieles auch nicht von einem Bundesstaat zum anderen transportieren.

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Ähem

Mephistopheles, Mittwoch, 01.02.2017, 16:05 vor 2885 Tagen @ Olivia 3353 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 01.02.2017, 16:21

Wenn diese Dinge nicht geklärt werden - und zwar eindeutig und
verpflichtend - dann ist "Krieg" vorprogrammiert. Der Brexit war dann nur
ein laues Lüftchen.

Eindeutige Verpflichtungen kannst du nur durch einen Krieg erreichen.

Der Sieger diktiert dann dem Besiegten eindeutig seine Verpflichtungen.

Gruß Mephistopheles

Wie soll das gehen?

Andudu, Mittwoch, 01.02.2017, 13:44 vor 2885 Tagen @ Revoluzzer 3455 Views

Einfach einen Binnenmarkt. Fertig.

Da musst du schon näher ausführen, was das alles beinhaltet. Binnenmarkt mit oder ohne offene Grenzen? Mit oder ohne eigene Währungen? Mit oder ohne angeglichenen Rechtsschutz (jeder funktionierende Markt braucht juristische und exekutive Absicherung, ohne kommt nur die Mafia aus)? Mit oder ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit usw.

Alles, was an Normierung usw. notwendig
ist, bringt der Markt selbst hervor.

Ja, das sehen wir z.B. bei: Druckerpatronen, Li-Ionen-Akkus, Netzteilen usw.

Sieh der Realität in die Augen: "Normen" gibt es nur, wenn es der Vermarktung dient (etwa CD/DVD) und sich die großen Konzerne darauf einigen können. Der Rest sind bestenfalls proprietäre/teure Quasi-Standards.

Was dabei sinnvoll ist, entscheidet (wie bei jedem Markt) die Sicht- und Vermarktbarkeit. Gute Wartung ist z.B. i.d.R. kein Kaufkriterium im Massenmarkt, eben so wenig wie "umweltvertäglich hergestellt" oder "haltbar". Trotzdem können solche Kriterien im Sinne der meisten Käufer sein oder (z.B. bei Laubbläsern, Rasenmähern) im Sinne des Lärm- oder Umweltschutzes.

Das ist explizit kein Argument für die EU, aber eines gegen deine Marktgläubigkeit :-)

Der ganze EU-Regulierungskäse: Weg damit. Braucht es auf der Ebene nicht.
Sollen die Staaten selbst entscheiden.

Ja. Volle Zustimmung. Die Firmen stellen sich sowieso auf ihre Zielmärkte ein. Das ist vermutlich etwas teurer, aber als Ausgleich spart man sich die ganze irre EU-Bürokratie.

Und man komme mir jetzt nicht mit Subventionen und Wettbewerbsverzerrung
usw. Das soll jeder Staat so machen, wie er will.

Was eigene nationale Währungen aber erzwingt, evtl. (oder alternativ) sogar ein (eigenes) Regime, um die Leistungsbilanzen ausgeglichen zu halten.

Sonst plündern sich die Staaten gegenseitig, so wie die deutschen Konzerne die Peripherie mit ihren überlegenen Produkten ruiniert haben oder die Chinesen mit Währungsdumping die USA.

Le Pen wird nicht gewinnen

Sylvia @, Mittwoch, 01.02.2017, 13:20 vor 2885 Tagen @ Revoluzzer 4781 Views

Sie mag im ersten Wahldurchgang die meisten Stimmen bekommen, aber im zweiten Wahldurchgang hat sie keine Chance gegen Fillon oder Macron, denn da gilt Le Pen gegen den Rest der Welt. Siehe:

https://en.wikipedia.org/wiki/Opinion_polling_for_the_French_presidential_election,_201...

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"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

Da gehst du aber davon aus

Andudu, Mittwoch, 01.02.2017, 13:51 vor 2885 Tagen @ Olivia 3752 Views

dass die EU prinzipiell erkenntnisfähig und in Ansätzen demokratisch ist :-)
und nicht etwa ihre Anstrengungen gegen uns (Zensur, eigenes Militär und Geheimdienste, massive Propaganda, Gesetze, Zuwanderung) weiter verschärft.

Noch einmal eine Legislaturperiode des Irrsinns und wir stecken noch weit tiefer in der Schei**e als ohnehin schon.

Es geht immer nur über Druck - Prinzip der Evolution.

Olivia @, Mittwoch, 01.02.2017, 14:12 vor 2885 Tagen @ Andudu 3586 Views

Druck erzeugt Gegendruck!

Ich erinnere mich noch sehr genau daran, was in Russland los war in der Jeltzin-Periode. Die Hölle. Mord und Totschlag überall. Den einfachen Leuten ging es schlecht. Dann kam Putin, klein und unscheinbar. Niemand traute ihm etwas zu. Aber so weit ich informiert bin, werden heute keine Mafia-Schießereien mehr in der Innenstadt von Moskau durchgeführt und den

Dafür entwicklet sich derzeit Europa in eine Richtung, die wir vorher nur mit Schrecken im Ausland kennen gelernt haben. Allerdings toppen wir teilweise den Schrecken. Wer hat schon einmal davon gehört, dass Reisende in einem Zug von einem durchgeknallten Terroristen mit der Axt zerstückelt werden oder alte Frauen nach einem Kirchenbesuch oder auf dem Friedhof vergewaltigt werden. Oder auf offener Straße erschlagen, obwohl die Polizei von den Anwohnern oft genug auf die "durchgeknallte" Person hingewiesen wurde.

Irgendwann läuft das Fass über. Das ist wie bei der Französischen Revolution. Ich möchte keine Revolution, aber ich fürchte, dass wir darauf zusteuern, wenn keine Umorientierung stattfindet.

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Ich bezweifle, dass es dazu kommt

Andudu, Mittwoch, 01.02.2017, 16:16 vor 2885 Tagen @ Olivia 3394 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 01.02.2017, 16:24

Revolution. Ich möchte keine Revolution, aber ich fürchte, dass wir
darauf zusteuern, wenn keine Umorientierung stattfindet.

Bleiben wir einen Moment beim verschwörungstheoretischen Setting und gehen davon aus, dass es eine undemokratische Fraktion gibt, die zunehmend die Zügel in die Hand nehmen möchte.

Wie würdest du vorgehen, wenn das deine Absicht wäre?

Richtig: Du musst einen Zustand erreichen, in dem die Leute darum betteln, dass du sie beschützt. Wir haben auch in Ägypten gesehen: Eine Militärdiktatur wirkt plötzlich nur noch halb so schlimm, wenn die Alternative in der "demokratischen" Herrschaft der Muslimbrüder besteht.

Es ist dabei unwesentlich, was die einfachen Arbeiter und Mittellosen wollen, wichtig ist allein, was die Funktionselite, deine (sich aufgeklärt wähnende) Dienerschaft, will. Diese sichert nämlich deine Herrschaft und ist i.d.R. zu gebildet, um gegenüber religiösen Irrlehren allzu empfänglich zu sein.

Über die Konflikte, die du allein dadurch bekommst, dass extrem unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, gewinnst du außerdem freie Hand bei Polizei, Militär, Geheimdiensten, Post- und Telekommunikationsüberwachung.

Gleichzeitig kannst du vermehrt "teile und herrsche" spielen (z.B. "wollt ihr wirklich Sozialhilfe für arabische Großfamilien zahlen oder sollen wir diese nicht lieber abschaffen?"), während die traditionellen linken Schreihälse alle diskreditiert sind, weil sie den Zustand erst mit herbeigeführt haben.

Es ist dabei auch ganz unerheblich wer eskaliert, ob das Rechtsradikale sind, Linksradikale, Terroristen oder sexuell frustrierte Analphabeten.

Da einige der Anschläge gestellt oder inszeniert wirkten, vermute ich, dass die Herrschaften unter Zeitdruck agieren. Es ist ihnen noch viel zu friedlich hier! Mindestens eine Notstandsgesetzgebung, wie in Frankreich, muss her! Und das möglichst schnell. Vielleicht haben die Angst vor russischem Einfluss oder tatsächlich davor, die nächste Wahl nicht manipulieren zu können. Da kann ich nur spekulieren.

Aber ich gehe fest davon aus, dass die Schwelle zu einer Revolution nicht überschritten wird. Ich gehe außerdem davon aus, dass die EU sich nicht nennenswert reformiert. Dazu ist sie unfähig und viel zu sehr Teil der undemokratischen Anstrengungen.

Möge die Realität mich bitte widerlege :-)

Vielleicht ist ja tatsächlich alles so, wie es auf den ersten Blick wirkt oder es gibt viele Fraktionen die gegeneinander kämpfen. Wir wissen es bestenfalls in einigen Jahrzehnten...

Brexit, Trump, ...

Revoluzzer @, Mittwoch, 01.02.2017, 14:03 vor 2885 Tagen @ Sylvia 4156 Views

Die Zeichen der Zeit stehen auf Abbruch der EU, so oder so. Um die einzelnen Personen geht es nicht.

Hinzu kommt: Als jemand mit etwas Frankreich-Erfahrung sagt mir mein Gefühl: Le Pen ist gesetzt.

Die Leute im Hintergrund wissen, dass die EU für Frankreich so ein Todesurteil ist. Es braucht jetzt eine Legende, um den Abbruch kommunizieren zu können, ohne dass "das Volk" auf "dumme Ideen" kommt.

Wahrscheinlich haben die auch schon ein Konzept für die Zeit danach.

Revo.

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