Es ging in dieser Diskussion hier eben doch um EM-Abschirmung, sonst hätte ich nicht gestutzt und die kleinen Tests gemacht.
Guten Tag, Naclador,
Deine Aussagen sind ansonsten für mich plausibel:
dem Snowden ging es mit dem Kühlschrank-Trick nicht um die Verhinderung von Handy-Empfang
Ich zitiere zuerst mal, was mich bewog auszuprobieren, ob ein Handy so simpel temporär aus der Funkwelt herauszunehmen ist, wie behauptet wurde, ohne den Stress mit Neueingabe PIN usw. jedes Mal zu haben. Das war der Kern des Diskussionsfadens, mein Zweifel, mein Anlass.
Hervorhebungen fett von mir:
"Mit eingeschaltetem Flugmodus darf kein Handy irgendwas senden. Und ohne SIM will es das nicht, außer Notruf." [Achim]
Ikonoklast antwortete darauf:
"Servus Achim, der Flugmodus hilft leider nicht, es gibt Trojaner, die geben vor, dass sich das Gerät im Flugmodus bzw. im ausgeschalteten Zustand befindet. Aber dem ist nicht so, das Smartphone ist stattdessen im "Wanzenmodus".
Snowden empfiehlt Kühlschrank, Fefe meint das reicht nicht, ne Thermoskanne muss her."
Bezug nahm @Ikonoklast auf [Fefes Blog]:
"Erinnert ihr euch noch, am Anfang der Snowden-Enthüllungen, als er meinte, er würde sein Mobiltelefon in den Kühlschrank tun? Weil der ordentlich geschirmt sei und dann kämen NSA-Signale nicht mehr ran bzw raus?
Nun, Matt Blaze hat mal nachgemessen und meint, die Dämpfung bei seinem Kühlschrank reicht nicht, wenn man in der Nähe eines Funkmastes wohnt."
Wo wiederum diese (für mich durchaus nicht erstaunliche) Aussage verlinkt war [matt blaze]:
"Snowden may have been misinformed. My fridge only provides about 25 to 30dB attenuation (@ 1GHz), insufficient if near a cell site."
Deshalb stieg ich ein, fand das logisch, dass ein Handy nicht so einfach HF-abzuschirmen ist, wollte das einfach mal ausprobieren, 5 Minuten --> Zweifel berechtigt.
Eine hier diskutierte Leistungsdämpfung P1/P2 von maximal 30 dB entspricht einem Faktor von 0,001.
Das Resultat von einem Tausendstel ist gar nix, wenn man eine richtige Dämpfung anstrebt! Bei mir zuhause, ganz grob, kämen noch satte 3 Mikrowatt/qm = 3.000 Mikrowatt/qm Zimmerstrahlung * 0,001 Dämpfung am Handy im Kühlschrank an (Leistung pro Flächeneinheit ist ja bekannt, "Leistungsflussdichte" habe ich gemessen).
Das Funk-Dingens braucht aber nur, um zu funktionieren, sagen wir mal, ein Millonstel der im 30-dB-Kühlschrank bei mir trotz Snowden-Trick noch immer hereinkommenden Energie!
"Ein Millonstel" ist ausreichend genau geschätzt, das sollte als Quelle reichen: "0,000.001 μW/m2 (UMTS, ungestörte Natur) reichen für sicheren Empfang mit dem Handy vollständig aus". [Dr. Stefan Spaarmann, Frankfurt/M im September 2007, Tafel 11]
Es wären also mindestens drei Матрёшка-fridges a 30 dB zu verschachteln, ehe eine gewisse Sicherheit gegen böswilligen Funkzugriff erreicht würde, die von mir erwähnten russischen Spezialmethoden ausgeschlossen.
Es ging für mich in dem Faden allein um die nur "25 to 30 dB" Dämpfung bei 1 GHz, und das ist klar ein Nicht-Schall.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Man würde auf Nachfrage von Snowden gesagt kriegen: Damals in seinem spezifischen Fall war es sicher genug.
Mir war wichtig, die durchaus gegebene EM-Abschirmwirkung von Kühlschränken als ziemlich mies klar zu stellen. Damit keine Missverständnisse aufkommen.
Die Frage ist zuerst doch immer: Was will ich?
Will ich einen akustischen Angriff oder einen Ortungsangriff abwehren?
Oder beides?
Ein evakuierter Doppelbehälter wie eine Thermoskanne dürfte Schall gut dämpfen, aber das hätte mich nicht interessiert.
Hoffe freundlichst, geholfen zu haben.
H.
PS: Für mich viel schlimmer, da offensichtlich hoffnungslos: "Smartphone" ist ein Gruppendruck, kein Entrinnen, genau wie beim Kurzehosenverbot für Männer. Steht nirgendwo geschrieben, dass man da mitmachen muss, aber irgendwann macht jedermann den Quatsch mit (hier: Immer-Erreichbar-Sein, für diesen und JENEN).