Staatsfernsehen mitbemerkenswerten Interview (Prof. Günter Meyer zum Syrien-Konflikt mL)

nvf33 @, Montag, 02.01.2017, 22:01 vor 2902 Tagen 5196 Views

Liebes Forum,
dieses Interview hier: http://www.heute.de/interview-mit-syrien-experte-guenter-meyer-sieht-verantwortung-fuer...
scheint mir doch ziemlich ungewöhnlich für das GEZ-Fernsehen - wie überhaupt das Wirken von Günter Meyer.

Da ich hier noch keinen Verweis darauf gefunden habe, scheint mir der Hinweis nötig. Freue mich über Rückmeldungen oder Hintergründe zu diesem Interview!

Viele Grüße
nvf33

Prof. Meyer

Falkenauge @, Dienstag, 03.01.2017, 09:36 vor 2902 Tagen @ nvf33 3232 Views

Ein erstaunliches Interview vom ZDF, das ich mir nur als Lapsus erklären kann. Oder der Intervier scherte bewusst aus.

Prof. Günter Meyer ist schon lange ein guter, kritischer Geograph, der selbständig denkt und forscht. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Meyer_(Geograph)

Was er im Interview zum Wirken der USA im Irak und in Syrien auf den Punkt bringt, stimmt auch mit den Feststellungen hier und hier überein.

Immer noch dieselbe Leier...

printf @, Dienstag, 03.01.2017, 09:37 vor 2902 Tagen @ nvf33 2977 Views

Hi!

Für halbwegs gut informierte Personen gibt das Interview aus meiner Sicht leider nicht viel Neues her.
Was man aber sehr schön sieht: Weiterhin wird mit allerlei Formulierungen dem unvoreingenommen Leser vermittelt, dass Russland "böse" ist.
Z. B. diese Frage:
> Wenn man mal an eine gemeinsame Lösung denkt, also ein UN-Mandat. Welche
> diplomatischen Hebel hätte der Westen in Bewegung setzen können, um Russland
> zum Einlenken zu bewegen?
Zu welchem Thema sollte Russland "einlenken"? Die Russen würden doch nichts lieber tun als zusammen mit den "westlichen Partnern" gegen den IS vorzugehen. Aber das Taktieren im Hintergrund müsste halt aufhören.

Oder dieser Satz aus dem "Glossar":
> Seit September 2015 fliegt Russlands Luftwaffe Angriffe in Syrien und steht
> an der Seite von Machthaber Assad. Russland bekämpft offiziell den IS,
> greift aber den Angaben zufolge immer wieder auch moderate Rebellengruppen
> an, die Seite an Seite mit Dschihadisten kämpfen.
Statt dem "greift aber" wäre wohl ein "und greift" angebrachter. Ausserdem wurde schon im Interview klargestellt, dass es keine moderaten Rebellen mehr gibt.

Alles in Allem zeigt der Artikel meines Erachtens nach (noch) keine Aussicht auf eine Veränderung der Propagandaschlacht hin zu mehr "Wahrheit", sondern nur den Versuch, es möglichst allen recht zu machen.[[sauer]]

Gruß in die Runde!

..aber immerhin mit einem ungewohnten Ton, diese Leier ;-)

nvf33 @, Dienstag, 03.01.2017, 10:17 vor 2901 Tagen @ printf 2558 Views

Hi!

Für halbwegs gut informierte Personen gibt das Interview aus meiner Sicht
leider nicht viel Neues her.
Was man aber sehr schön sieht: Weiterhin wird mit allerlei Formulierungen
dem unvoreingenommen Leser vermittelt, dass Russland "böse" ist.

Ja, aber das bemerkenswerte ist doch, wie einfach man diese Art Manipulation unterlaufen kann. Das zeigt Herr Meyer. Manipulation funktioniert nur bei Gefühlsverwirrung. Ohne Verwirrung ist jegliche PR völlig machtlos. Das sollte und darf man immer wieder betonen.

Alles in Allem zeigt der Artikel meines Erachtens nach (noch) keine
Aussicht auf eine Veränderung der Propagandaschlacht hin zu mehr
"Wahrheit", sondern nur den Versuch, es möglichst allen recht zu
machen.

Na echter Friede ist nun mal eine sehr gut verträgliche Mehrheitsposition. Nur weil das so ist, braucht man für Kriege soviel Propaganda. Frieden ist selbsterklärend erstrebenswert.
"Propagandaschlachten" haben aber gegenüber realen Schlachten den entscheidenden Vorteil, dass man sich mental und z.B. durch Vernuft sehr, sehr gut wappnen kann. Das zeigt Herr Meyer sehr schön, und das ZDF lässt diese Position hindurch. Es gibt ihn also, den guten Ton auf alter Leier!

Grüße
nvf33

Wie und warum die Lückenpresse auch solche Stimmen zu Wort kommen lässt

Lechbrucknersepp, Dienstag, 03.01.2017, 10:21 vor 2901 Tagen @ nvf33 2802 Views

Freue mich über Rückmeldungen oder Hintergründe zu
diesem Interview!

Gerne.
Der Staatsfunk kommt seinem Auftrag laut Rundfunkstaatsvertrag nur dann nach, wenn umfassend berichtet wird. Um juristisch auf der sicheren Seite zu sein, kommen auch solche Artikel.
Und da sind wir schon beim kern der Sache: So etwas kommt nur verschriftlicht und nicht reichweitenstark im eigentlichen Kommunikationskanal, beispielsweise dem Heute-Journal.

Es handelt sich trotzdem um wertvolle Fundstücke. Danke.

Wer führte das Interview?

Dieter, Dienstag, 03.01.2017, 10:47 vor 2901 Tagen @ nvf33 2753 Views

Hallo,

das Interview führte lt. dem Text ein Robin Riemann. Unter dem Namen fand ich nur einen Studenten.
Wenn dem so wäre, dann wäre das Interview also von einem Praktikanten geführt worden, was nichts anderes bedeutet, daß sich die etablierten Redakteure im ZDF sich mit so einem Interview nicht "beschmutzen" wollten oder es als absolut unwichtig und nebensächlich hielten.
Ein Interview mit zuvor abgestimmten Fragen mit Merkel überlassen die gut bezahlten Redakteure nicht irgendwelchen Praktikanten, obwohl da journalistisch weniger Info zu holen ist als bei diesem gezeigtem Interview mit Meyer.

So bleibt der Eindruck, daß Fernseh-Redakteure unseres Staatsfernsehens gut bezahlt werden als Ausgleich fürs "tiefe Bücken".

Gruß Dieter

Die Zuscherredaktion kann mit dem Namen nichts anfangen...

XERXES @, Dienstag, 03.01.2017, 12:40 vor 2901 Tagen @ Dieter 2619 Views

Mal schauen,, ob ich auf meine schrifzliche Anfrage eine Antwort erhalte.

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

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