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Geschrieben von dottore am 15. März 2003 19:46:01 Als Antwort auf: Wär schön, wenn dottore antworten würde ... (owT) geschrieben von yatri am 14. März 2003 22:52:22: Liebe Freunde, ich kann das alles gut verstehen, mit dem Fiat Money und dem Betrug des Staates und der Hyperinflation und dem Gold und Silber "inne wohnenden" Wert. Der Hass auf Knapp und die "Bibliotheken", die gegen ihn geschrieben wurden, ist mir auch geläufig. Jedem braven und fleißigen Menschen stellen sich die Zehennägel auf, wenn er das alles sieht, was die Chartalisten angerichtet haben. Nun aber schön ruhig bleiben und nicht nervös werden. Wir wollen uns GZ noch ein Mal anschauen. Es ist nicht das "Zahlungsmittel", das freie Menschen in freien Kontrakten untereinander vereinbaren können, sondern das, was sie vereinbaren müssen. Da dies der Staat vorschreibt, muss es einen grund dafür geben. Und der ist schlicht und einfach: Der Staat braucht Abgaben und die muss er in etwas "bezeichnen". Zuerst hat er Abgaben in Naturlien gefordert, dann in Metall, schließlich in Papier. Bei Naturalien kann man sich noch vorstellen, dass sie zu etwas taugen: man kann davon leben. Bei Metall ist es schon schwieriger, da es bei Metall letztlich auf ein Mittel hinausläuft, das direkt zu Machtgewinn und Machterhalt einzusetzen ist (direkte Verwendung, daher frühe Kupfersteuern, siehe noch meinen Schwedenbeitrag oder indirekte Verwendung, z.B. als einfach zu transportierendes Mittel, um damit Truppen und Söldner anzuwerben und zu bezahlen; dazu gibt es sehr große Literatur, bei Popeye falls gewünscht abzurufen, ich habe das alles mit Interesse gelesen und mir auch eigene Gedanken dazu gemacht). Schließlich sind wir bei Papier, das nun wirklich nichts mehr mit dem wirklichen Leben zu tun hat, im Sinne von: Essen oder als mit einem "intrinsic value" mit nach Hause nehmen. Dass Papier buchstäblich wertlos ist, muss nicht ernsthaft diskutiert werden. Wir dürfen GZ auch nicht mit Zahlunsversprechen verwechseln, die ihrerseits auf Papier geschrieben sind; das sind Urkunden (früher Ton, Wachstafeln, Leder), die ihren Weg gehen: Entweder sie werden, wie "verbrieft" erfüllt oder es kommt zu Prozess und Vollstreckung in das, was die Urkunde als Vollstreckungsmöglichkeit beurkundet. Das hat auch nichts damit zu tun, dass GZ heute gegen slche Urkunden herauskommt, also gegen Zahlungsversprechen, da wir ganz genau wissen, dass diese Zahlungen, soweit es sich um solche des Staates handelt, niemals geleistet werden können, da nicht der Staat leistet, der nie leistet, sondern seine Bürger. Und die werden das nicht leisten können, was da so alles in Staatspapieren als Vorgriff auf künftige Steuereinnahmen "verbrieft" ist. Warum hat also GZ einen "Wert" und was mag dieser Wert sein? Die Antwort ergibt sich aus der Tatsache, dass einzig und allein mit GZ Steuern bezahlt werden können und müssen, wobei der "Wert" von GZ nicht etwa der künftiger, also niemals eintreffender Steuerzahlungen und entsprechend vorangegangener oder nicht vorangegangener Leistungen der Bürger ist, sondern der Wert von GZ ergibt sich ganz einfach aus dem, was passiert (also geleistet werden muss), wenn es, obwohl als Steuerzahlung fällig und ergo vollstreckbar, nicht geleistet wird. Das GZ hat also nur den Wert, der der Strafe entspricht, die der Staat lt. Gesetz verlangen und verhängen kann, wenn GZ nicht zum geforderten Termin bei ihm und in seiner Kasse erscheint. Der "Wert" von GZ ist also ganz präzise der Wert dessen, was zu leisten ist, wenn es in Form von fälligen Abgaben an den Staat nicht dort, an den öffentlichen Kaseen also ankommt, und entsprechende Aktionen (Sanktionen!) des Staates auslöst. Den "Wert" von GZ, in welcher Form es auch immer auftritt (es könnten auch gepresste Veilchen sein), ergibt sich nicht aus dem "Wert" des Stoffes, aus dem die Abgabe geleistet werden muss, sondern einzig und allein aus der Sanktion (Menge, "Bewertung", usw.), die der Staat verhängen kann (aufgrund seines Macht- und Abgabenmonopols), wenn er nicht termingemäß bedient wird. Wären ab Morgen Steuerhinterziehungen oder -verweigeungen straffrei, würde der Wert des GZ (Euro) sofort auf Null fallen. Denn wozu braucht jemand GZ, wenn es nicht für Zahlungen an den Staat erforderlich ist und diese Zahlungen in Wegfall kommen? Den "Wert" von GZ bestimmt also einzig und allein der Staat und dies nicht über die Stofflichkeit des GZs, sondern über die Strafe, die er verhängt, falls jemand, der GZ als Abgabe (und GZ ist nur als Abgabeninstrument definierbar und sonst überhaupt nicht) nicht leistet. Der Wert der Euros, Dollar, Swissfrancs, die wir in der Tasche haben ist auf den ersten Blick selbstverständlich Null. Auf den zweiten Blick, und um den allein geht es, ist der Wert all dieser schönen Erscheinungen der, der sich aus der Strafe dafür ergibt, dass man sie nicht zum festgesetzten Termin an den Staat leisten können. Dder Euro usw., "gedeckt" durch Staatspapiere, hat auch nicht den Wert etwaiger künftiger Steuerzahlungen, für die er sozusagen eine "vorgezogene Quittung" (oder "Forderung auf...") wäre, also einen Wert "aus sich heraus", sondern einzig und allein den Wert, der sich ergibt, wenn er nicht zum gesetzlich vorschriebenen Termin an die Staatskasse geht, woraufhin dann der Staat seine Kasse mit "anderem" auffüllt, nämlich der Strafe (Einzug von Gütern, Waren, Eigentum, usw.), die den nicht GZ an ihn abliefernden Staatsbürger (Steuerpflichtigen) trifft, weil er GZ nicht beim Staat abgeliefert hat. Geld (= gült = Abgabenschuld) ist immer nur definierbar als Abgabe an den Staat, eben als GZ. Was die Menschen "an sich" oder "sonst" oder "ohne Staat" treiben würden, hat mit Geld nicht das Geringste zu tun. Ich hoffe inständig, dass der Staat nicht auch noch auf die Idee kommt, wieder Waren als Abgaben abzufordern (Naturalien, Metall). Das wäre noch viel Schlimmer als das, was wie heute haben. Naturalien- oder Metall-Geld würde bedeuten, dass jeder diese sich beschaffen muss, was in der Geschichte ununterbrochen zu beobachten war. Der heutige Staat hat nur noch Anspruch auf sein GZ. Und das ist auch gut so. Das wird ihm immer mehr fehlen, egal wie viel er davon in den heutigen ZB-Systemen "produziert". Es nutzt ihm nichts, da er sich immer erst verschulden muss, bevor er zum Inkasso schreiten kann. Der Staat wird sich immer zuerst verschulden müssen, bevor erseine ZB "Geld" - eben GZ - produzieren kann. Das Problem der Inflation und Hyperinflation besteht darin, dass der Staat zu wenig und nicht etwa zu viel absteuert. So bekommen frühere GZs ein Disagio gegenüber späteren. Es wird ja nicht das "neue Geld" wertlos, sondern das "alte", also bereits als GZ vorhandene. Nicht ist leichter, als den Punkt zu erwischen, wo der Staat aufgibt und sich GZ direkt bei der ZB beschafft. Dies ist heute nicht mehr möglich (Änderungen vorbehalten und, sobald sie bekannt werden, ist es SOFORT aus, weil dann jeder darauf wartet, mit möglichst allerneuesten, also mit maximalen Disagio versehenen GZ seine Abgaben zu leisten). Das Problem der Inflation und Hyperinflation ist also einzig und allein diesen Zeitpunkt abzupassen. Bis der Punkt kommt, kann - vice versa - nur eins richtig sein: GZ bunkern, bis es einem schwarz vor Augen wird. Alle "ehrlichen Menschen" und alle "Warengeldfreaks" sind auf dem völlig falschen Dampfer. Sie setzen nämlich schon etwas voraus, was es noch nicht gibt, nämlich die Aufgabe des Staates als Institution. Das werden sie leider bereuen. Im Leben zählt nur eins: Sich voll auf den Staat und seine Abgaben- und Sanktionsmaschinerie zu konzentrieren. Dazu muss man zynisch sein und völlig ruhig bleiben. Gruß! |