Paradigmen Wechsel – Anleihemärkte unter Streß
Was da gerade am größten Kapitalmarkt der Welt passiert, wirkt wie eine Abrissbirne, die den fragilen Weltfinanz-Schuldenturm zum Einsturz bringen könnte.
Über Trumps Motive, die USA wieder wirtschaftlich stark zu machen, braucht nicht lange debattiert werden.
Sein Poltern mit Zöllen gehört dazu, um Deals zu bewirken.
Allerdings ist fraglich, ob das so funktionieren wird, wie er sich das vorstellt.
Normalerweise steigen die Rentenkurse, wenn die Aktien fallen, weil es dann eine Flucht in Sicherheiten gibt.
Normalerweise – aber diese Normalität gibt es (in diesen Tagen) nicht mehr, weil die Sicherheiten nicht mehr sicher sind.
André Stagge berichtet aktuell über rasant steigende Renditen bei Staatsanleihen.
Davon betroffen sind nicht nur die „US-Schätze“, sondern auch Japan oder Deutschland.
Bei Interesse bitte hier entlang. https://www.youtube.com/watch?v=EbyvuTGbYso
Da sich hier schon wieder die Aktien-Schnäppchenjäger versammeln, kann eine Warnung nicht schaden.
Die Kuh ist noch nicht vom Eis und es kracht gerade gewaltig unter ihren Hufen.
Wenn die Anleihen weiter in die Grube fahren, reißt es die Aktienmärkte ganz sicher weiter ein.
Donald will alle in die Knie zwingen und berichtet halböffentlich von dem Bedürfnis anderer Länder „ihm den Arsch küssen zu wollen“.
Das mag für Südkorea und Japan zutreffen, für China gilt das allerdings nicht.
Und um sich „verständlich“ zu machen, haben die Chineser (oder auch andere) gestern und heute mal ein paar Bonds auf den Markt geschmissen, welche die Zinsen um sage und schreibe 50 Basispunkte nach oben jagten.
Jeder Basispunkt entspricht etwa 9 Milliarden US-Dollar.
Daraus folgt, eine Refinanzierung solcher Anleihen würde um 450 Milliarden Dollar teurer.
Das ist freilich nur eine Momentaufnahme, aber der Trend verheißt nichts Gutes.
Die Amis müssen in diesem Jahr viele Billionen US-Dollar Anleihen umschulden
Trump wollte mit dem Zoll-Krieg die Renditen senken, um sich besser refinanzieren zu können.
Nun tritt aber genau das Gegenteil ein und es wird, anstatt billiger, eher kostspieliger.
Das beschädigt auch die Depots von Anleihehaltern (Versicherungen, Fonds u.a.), da sie fette Kursverluste verbuchen müssen.
Es sinken also Aktien- und Anleihekurse gleichzeitig.
Fazit: Das fragile System wird gerade von mehreren Seiten beschossen.
Haltet Euer Pulver erst einmal trocken.
Kauft lieber Edelmetalle.
mfG
nereus