Einige Unklarheiten zu Dunkelflaute und grenzüberschreitendem Stromhandel

Plancius @, Samstag, 14.12.2024, 11:46 vor 16 Tagen 2987 Views

In den letzten Tagen der Dunkelflaute war erkennbar, dass sowohl Deutschland als auch Dänemark nicht mehr in der Lage waren, ihren Strombedarf in der erforderlichen Höhe zu decken. Deutschland setzt bei seiner Energieerzeugung hauptsächlich auf Wind und Sonne, während Dänemark vorwiegend auf Windstrom setzt.

Die Kapazitäten im europäische Energieverbundsystem sind so ausgelegt, dass ein Land ca. 10% seiner Leistung in die benachbarten Länder exportieren kann, um Spitzenbedarfe in einzelnen Ländern durch den grenzüberschreitenden Stromhandel kosteneffizient abdecken zu können oder den unerwarteten Ausfall eines Kraftwerks abfedern zu können.

Nun sind wegen des großen ganztägigen Strombedarfs von Deutschland und Dänemark (ca. 20 - 30% des Bedarfs mussten in beiden Ländern importiert werden) die Strompreise in den angrenzenden Nachbarländern stark, bis auf das 15fache des üblichen Preises, angestiegen. Insbesondere in Norwegen und Schweden waren die regionalen Differenzen im Strompreis immens hoch. In Südschweden wurde 500 EUR für die MWh gezahlt, in Mittelschweden lag der Preis bei 7 EUR pro MWh.

Nun heißt es, dass wir verantwortlich sind, wenn in Norwegen und Schweden die Strompreise für die dortigen Verbraucher steigen. In Südschweden kostete eine 10minütige Dusche abends nach Feierabend 5 Euro.

Mir ist das ganze System der Preisgestaltung nicht verständlich. Eigentlich wären wir doch ein willkommener Windfall-Profit für die nordischen Energiekonzerne. Die können doch den Strom an ihre Inlandskunden zum normalen günstigen Preis verkaufen und laden ihre Überschüsse zu guten Preisen in Dänemark und Deutschland ab.

Genauso können sie doch sehr billig oder sogar für ein Handgeld obendrauf im Sommer den Strom in DE und DK kaufen und ihre Ressourcen schonen. Österreich und die Schweiz machen es doch genauso.

Eigentlich ist die die irrsinnige EEG-Politik in DE und DK ein profitables Geschäftsmodell für unsere Nachbarländer. Insbesondere AT und CH als auch Norwegen und Schweden haben mit ihren Wasserkraftwerken genügend disponible Kapazitäten, um gute Gewinne im Stromhandel mit DE und DK zu realisieren, ohne den einheimischen Verbrauchern die Kapazitäten zu stehlen.

Wenn das staatlich geregelt ist, dass nur Überkapazitäten für den internationalen Stromhandel zur Verfügung stehen, dann wirkt sich doch der stark volatile Strombedarf in DE und DK eher preisdämpfend auf den Strompreis der Nachbarländer aus.

Preistreibend auf den inländischen Markt wirkt es sich doch eher dann aus, wenn die Inländer variable Stromtarife a la Tibber haben bzw. nicht nur die Überkapazitäten für den Stromhandel zur Verfügung stehen, sondern die inländischen Verbraucher in Konkurrenz zum zahlungskräftigen Deutschland stehen.

Aber egal wie man es dreht, volkswirtschaftlich gesehen profitieren doch unsere Nachbarländer von unserer Energiepolitik. Ein negativer Einfluss auf die inländischen Verbraucher ist letzten Endes nur eine Frage der staatlichen Regulation und der Art des Stromtarifs für die Kunden.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

ein wenig Klarheit

Friedrich @, Samstag, 14.12.2024, 13:35 vor 16 Tagen @ Plancius 2219 Views

In den letzten Tagen profitierten unsere Nachbarländer von unserer Energiepolitik NICHT! Wie kommst Du darauf? Sie mussten (Angebot-Nachfrage) bis zu 100fach (!) höhere Preise zahlen (Südschweden vergl. mit Mittelschweden)!

Warum sollten sie das freiwillig tun?

Deswegen sagen Norwegen und Schweden: sie machen diesen Zauber in Zukunft nicht mehr mit. Wir dürfen ja gerne all unsere konventionellen Kraftwerke abschalten, aber sie lassen es nicht zu, dass sie das stark beeinträchtigt. Auch die schwedische Industrie muss sehen, dass sie am Weltmarkt fähig ist, zu verkaufen.

Warum sollten sie den Suizid der dt. Industrie mitmachen?

Hast du meine Frage verstanden? Ein Land, das Überkapazitäten zu hohen Preisen verkaufen kann, ist reicher.

Plancius @, Samstag, 14.12.2024, 16:38 vor 16 Tagen @ Friedrich 1572 Views

bearbeitet von Plancius, Samstag, 14.12.2024, 16:43

Ich bin ja in der Softwarebranche und habe per Kontrakt vereinbarte Stundensätze mit meinen Kunden. In der Regel habe ich jedoch immer noch gewisse Kapazitäten für Unvorhergesehenes frei.

Manchmal "brennt der Kittel" bei bestimmten Kunden und die zahlen in gewissen Situationen, wo es um die Aufrechterhaltung der Unternehmensprozesse geht, temporär hohe Preise. Dann kann ich hier mal kurzfristig einspringen, das schnelle Geschäft mitnehmen, ohne dass meine 90% Basiskunden, mit denen ich langfristige Preise per Kontrakt habe, einen Nachteil haben.

Selbiges müsste auf den Strommarkt zutreffen. Insbesondere Norwegen und Schweden haben in der Regel Reserven an Wasserkraft oder auch an Atomstrom, den sie in Zeiten der Dunkelflaute hochprofitabel an DE und DK verkaufen können.

Dadurch verdienen die schwedischen und norwegischen Energiekonzerne mehr, zahlen mehr Steuern, das Land wird insgesamt reicher. Ähnliches sollte für AT und CH gelten, noch dazu, wo beide Alpenländer noch zusätzlich den billigen Solar-Importstrom in der Mittagszeit nutzen können, um ihre Stauseen zu füllen und uns abends dann zu hohen Preisen den Strom aus ihrer Wasserkraft verkaufen können.

Warum die inländischen Kontraktkunden unter dem Stromexport der Überkapazitäten leiden sollen, ist eigentlich nicht zu verstehen. Dieser Fall tritt nur dann ein, wenn es keine Überkapazitäten gibt und der inländische Kunde mit dem deutschen Stromkunden um ein und dieselbe kWh konkurriert.

Das sollte durch staatliche Regulierung aber ausgeschlossen sein.

Gruß Plancius

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Angebotsengpässe: strategische Zurückhaltung – die Preise in die Höhe treiben

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Samstag, 14.12.2024, 17:08 vor 16 Tagen @ Plancius 1442 Views

bearbeitet von Mirko2, Samstag, 14.12.2024, 17:15

Beispiel aus der Vergangenheit:

Während der Corona-Pandemie erlebten Deutschland, einen Mangel an Toilettenpapier und Nudeln, was zu drastischen Preiserhöhungen führte. Diese Situation wurde durch Hamsterkäufe und eine veränderte Verbrauchernachfrage verstärkt. Aber in Länder um Deutschland gab es keinen Mangel, den gab es nur in Deutschland.

Vergleich mit dem Strommarkt:

Ähnlich verhält es sich auf dem Strommarkt, wo eine bewusste Zurückhaltung von Energieangeboten durch Anbieter die Preise in Zeiten hoher Nachfrage nach oben treiben kann. Wenn beispielsweise große Energieversorger ihre Kapazitäten reduzieren oder Kraftwerke nicht in vollem Umfang betreiben, kann dies zu einem Anstieg der Strompreise führen, insbesondere wenn die Nachfrage hoch ist und die Verbraucher bereit sind, höhere Preise zu zahlen.

Fazit: Es gib immer ein dummen, der die Preise zahlt und bei Strom besonders, weil dieser lebenswichtig ist und das Wissen diese Abzocker. Die Anbieter profitierten von der Panik.

Die KI dazu:

Leider ist das oft Realität, besonders bei Gütern oder Dienstleistungen, die als essenziell gelten. Solange es Anbieter gibt, die von Abhängigkeiten profitieren, bleibt der Verbraucher in einer schwachen Position – es sei denn, es gibt klare staatliche Regulierungen oder funktionierende Wettbewerbsmechanismen.
Interessenkonflikte und Machtstrukturen geprägt, die echte Reformen und faire Märkte erschweren. Politiker, die in Aufsichtsräten oder anderweitig mit den großen Unternehmen verbunden sind, schaffen ein Spannungsfeld zwischen öffentlichem Interesse und Eigeninteresse. Dadurch bleibt die Hoffnung auf Regulierungen oft ein Lippenbekenntnis.

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Deine Frage ist sehr einseitig gestellt und blendet die Hälfte schlicht aus

Friedrich @, Samstag, 14.12.2024, 18:23 vor 16 Tagen @ Plancius 1410 Views

Lieber Plancius,

du nimmst nur die eine Perspektive ein, die empfinde ich auch als richtig, nur ist sie nur die Hälfte der Wahrheit. Klar kann AT mit billigem Strom aus D. das Wasser hochpumpen und kurze Zeit später wieder teurer verkaufen.

Nur, von was reden wir aktuell eigentlich: von einer Verhundertfachung des Strompreises (Donnerstag, 17 Uhr), siehe die letzten 3 Videos hier:
https://www.youtube.com/c/OutdoorChiemgau/videos

Hier in D. stoppen Stahlwerke deswegen ihre Produktion, z.B. Feralpi in Riesa, ging ja genügend durch die Presse die Tage. Die ges. Gesellschaft und Wirtschaft bezahlt also 1 Euro pro kWh in z.B. Schweden und muss das auch verkraften. Sie sind an dieser Situation aber nicht schuld. Warum sollten sie das also durchleben müssen?

Bitte argumentiere jezt nicht mit Gewinnen übers Jahr, wenn es zu einem Blackout käme, welcher leider immer wahrscheinlicher wird aus technischer Sicht, gäbe es ganz sicher tausende von Toten! (dazu gibt es Studien, habe gerade keine Links zur Hand)

Das ist kein Spaß und auch kein Spiel mehr. In D. würden z.B. 100e von Millionen Tiere (z.B. Federvieh) elendlich verrecken, weil sie nach ca. 7 Stunden ohne el. Energie ersticken in den Großstallungen.

Und jetzt mal ein Beispiel. Angenommen, du hast ein Auto, das verkaufst du und sagst dem Nachbar, du würdest gerne seins mal leihen für gutes Geld. Das funktioniert ganz gut, bis es an einem Sonntag einen hohen Bedarf an Autos kommt, jeder will wegfahren, wegen dem schönen Wetter oder was auch immer.

Leihwagen werden teurer, aber dein Nachbar sieht es gar nicht ein, dir sein Wagen zu überlassen, es ist ja schließlich sein Auto und er will mit Familie zu Tante Berta ins Gründe fahren und er will auch keinen höheren Preis dafür zahlen müssen ... usw.

OK?

Wenn Schweden, um bei diesem Bsp. mal zu bleiben, genug Kraftwerke gebaut hat, um ihren Bedarf sicher zu decken, wieso sollen sie gleich mehrere Tage lang (!!!) das zigfache (!) von dem Preis bezahlen, der ohne Ankopplung ans Festlandnetz bestehen würde?

Bitte erkläre das. Und kompensiert das nicht vielleicht die "Gewinne" das Jahr über mehr oder weniger? Und noch einmal: warum sollen sie das Risiko mitgehen, dass es Tote geben wird? Wieso?

Sie sagen: ihr habt das Recht und könnt soviele Kraftwerke abstellen, wie ihr wollt, aber wir möchten davon nicht auch runtergezogen werden.

Was ist daran so schwer zu verstehen? Die scheißen halt auf den Gewinn übers Jahr! Falls vorhanden. Oder machen diesen in "guten" Zeiten, gehen aber diese Extremsituationen nicht mit. Das ist ihr gutes Recht.

Von daher: ich habe deine Frage schon verstanden, finde sie aber falsch gestellt. Einseitiger geht es wohl kaum. Was nutzt deinem Nachbar 50 Euro, wenn er mit seiner Familie nicht wegkommt am Sonntag? Mit seinem EIGENEN Auto!

Grüße - Friedrich

Du übersiehst da etwas

Kaladhor @, Münsterland, Samstag, 14.12.2024, 20:33 vor 16 Tagen @ Plancius 1266 Views

Selbiges müsste auf den Strommarkt zutreffen. Insbesondere Norwegen und Schweden haben in der Regel Reserven an Wasserkraft oder auch an Atomstrom, den sie in Zeiten der Dunkelflaute hochprofitabel an DE und DK verkaufen können.

Wenn diese Reserven aber nun mal bereits am Markt eingesetzt wurden, und die hohen Kosten auch für die eigenen Kunden deuten schwer daraufhin, dann ist das eine krasse Fehlentwicklung!
Warum sollen denn andere Länder für die dämliche "Energiewende" (ins Nichts) bestraft werden? Ehrlich gesagt würde ich allen Anrainerstaaten Deutschlands die Empfehlung geben, Deutschland ein ganz einfaches Ultimatum stellen: Entweder ihr geht zurück zu einem Strommix, bei dem ihr zu jeder Zeit eines Tages mind. 90% eures Bedarfs aus eigenen Quellen decken könnt und auch nur max. 120% eures Bedarfs erzeugt, oder ihr werdet vom europäischen Verbundnetz abgeklemmt!

Plancius, was bringen ausländischen Versorgern denn hochprofitable Lieferungen nach Deutschland, wenn am Ende das gesamte Netz kollabiert und Europa im Gesamten wegen dieser hirnverbrannten Energiepolitik Deutschlands in einen längeren Blackout rutscht, der dann evtl. zu Tausenden Toten führt? Meiner Meinung nach haben die anderen Länder jedes Recht dazu, von Deutschland zu verlangen, diesen irrsinnigen Weg zu verlassen, denn wir sind alle am gleichen Energienetz! Und das wurde ja mal so gewollt.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Selbstverständlich ist DE eine Belastung für die Stabilität des europäischen Verbundnetzes ...

Plancius @, Samstag, 14.12.2024, 22:37 vor 16 Tagen @ Kaladhor 1317 Views

... dieses Problem ist aber doch ein ganz anderes als das der Preisgestaltung, die ich angesprochen habe.

Die Gefahr eines Blackouts droht ja eher beim Eintreffen eines unvorhergesehenen Ereignisses.

Im grenzüberschreitenden Handel werden die Bedarfe jedoch schon einen Tag eher angemeldet und im Auktionsverfahren dann die Strommengen aus dem jeweiligen Land von einem Anbieter bezogen. Woher sollen denn Tibber-Kunden sonst bereits heute wissen, wie morgen die Preise sind, wo sie dann anhand der Preisinformationen ihre Stromverbraucher nach Möglichkeit in preiswerten Zeiten anschalten.

Unsere europäischen Nachbarn haben zwei Alternativen.

Entweder nehmen sie solange es geht, auch im Vertrauen auf die bisher hervorragend funktionierenden Redispatchmaßnahmen, die zusätzlichen Gewinne mit, die ihnen die aktuelle deutsche Energiewirtschaft bietet oder sie bringen durch einen Boykott Deutschlands in Bezug auf die Lieferung und Abnahme von Strom unser Land in die Bredoullie, in der Hoffnung, dass wir wieder auf den rechten Weg zurückkehren.

Letzteres würde bei uns natürlich auf südafrikanische Verhältnisse hinauslaufen und in eine schwere Wirtschaftskrise münden, die auch die gesamte EU mit in den Abgrund reißen kann.

Gruß Plancius

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Nun das am 12.12.

Kaladhor @, Münsterland, Sonntag, 15.12.2024, 01:19 vor 16 Tagen @ Plancius 1212 Views

Die Gefahr eines Blackouts droht ja eher beim Eintreffen eines unvorhergesehenen Ereignisses.

dürfte genau das gewesen sein. Und Wetterbedingungen sind nicht 100%ig vorhersehbar, das sind bestenfalls wilde Vermutungen. Und sich auf so etwas verlassen zu wollen ist zutiefst fahrlässig.

Und sei dir eines ganz sicher: ein stabiles Energienetz ist wesentlich mehr wert als irgendwelche kurzfristigen Gewinne! Und genau das wird so langsam unseren Nachbarländern klar.

Grüße

--
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Videoempfehlung: Im Notfall liefert uns niemand Strom

Friedrich @, Sonntag, 15.12.2024, 11:40 vor 15 Tagen @ Friedrich 1210 Views

https://www.youtube.com/embed/hCpJ97rOMVE

Video-Text: Deutschland hat seine Atomkraft abgeschafft und bettelt nun bei Nachbarländern wie Frankreich um Kernkraft-Energie. Aber können wir uns wirklich darauf verlassen, dass die Nachbarn uns konstant versorgen? Nein, sagen Kerntechniker Manfred Haferburg und Dr. Klaus-Dieter Humpich. „Wenn auf Grund von Wetter kein Überschuss da ist, werden wir auch nicht mehr beliefert. Jedes Land hat die Pflicht, seine Energieversorgung selbst zu sichern.“ „Die dümmste Energiepolitik der Welt“ nennen die beiden Fachleute den deutschen Weg in ihrem Buch „Atomenergie – Jetzt aber richtig“. Wenn demnächst die Kohle auch noch wegfalle, werde es nicht mal Back up-Gaskraftwerke geben, um den Flatterstrom zu ersetzen. Totalversagen der Politik


In dem Interview wird viel gekichert und gelacht - so aussichtslos ist die Situation in der BRD mittlerweile. Die beiden Fachleute sind sich einig: das nächste Viereljahrundert läuft hier gar nix mehr, nach dem Motto: niemand soll hungern ohne zu frieren!

Klar, das sind AKW-Experten und sie haben die netsprechende Brille auf, gar keine Frage. Aber das innerliche Kopfschütteln ist schon sehr deutlich wahrnehmbar!

Die Wahrheit ist: wir sind am ENDE! Die abgeschalteten Kraftwerke werden in der Regel sofort unwiederbringlich zerstört! Rückbau nennen sie das verharmlosend. Verbrannte Erde wäre wohl richtiger.

Und so lange wie eine Prof. Claudia Kemfert öffentlich sagen kann, dass das Wort Dunkelflaute ein Kampfbegriff (!) der Energiewendegegner sei, kapiert das auch die Mehrheit nicht. Sie wird mit solchen Lügen schön eingelullt

Dunkelflaute ist ein technisch-naturwissenschaftlich definierter Begriff. Punkt. In der Regel nimmt man 10% der installierten Nennleistung, man kann auch weniger nehmen, wenn man will. Aber noch weniger Leistung ist dann eben eine Dunkelflaute, wie man hier am 07.11.2024 unschwer erkennen kann:

https://www.smard.de/page/home/marktdaten/78?marketDataAttributes=%7B%22resolution%22:%...

Gute 100 MW durch Wind (installierte Nennleistung ist mehr als das 500-fache!), Sonne gar nix. Bitte mit der Maus in der Grafik herumfahren, das Kontextmenü zeigt dann die genaue Aufschlüsselung.

Und genau deswegen ist das Wort Dunkelflaute ein "Kampfbegriff" der Energiewendegegner ...

Das Dilemma bei der Blackout-Vorsorge

Ankawor @, Sonntag, 15.12.2024, 12:34 vor 15 Tagen @ Friedrich 1227 Views

war nun auch schon Thema beim Ethik-Unterricht.

Kurz aus dem Kopf:

Du bist auf den sehr unwahrscheinlichen Blackout vorbereitet und hast für 4 Wochen Nahrung, Medikamente, Wasser usw. für deine vierköpfige Familie.

Am 2. Tag des Blackouts klingeln die Nachbarn verzweifelt mit IHREN Kindern. Sie frieren und haben nichts mehr.

Wirst du sie aufnehmen und damit deine Vorräte halbieren?
Wirst du sie abweisen?
Was könntest du vorher tun, um die Situation möglichst zu verhindern?

Andere Frage dazu: Stimmt es, dass im Ernstfall die Vorräte von den Behörden beschlagnahmt und gerecht an alle verteilt werden?

Wünsche schönen und unbeschwerten Sonntag

Ankawor

Ja, ist ein Dilemma!

Friedrich @, Sonntag, 15.12.2024, 15:23 vor 15 Tagen @ Ankawor 1046 Views

Deine erste Frage wiegt schwer, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht ... wer zu blöd ist (und bei Zeiten nicht zuhört), den bestraft halt das Leben?

Dass im Ernstfall die Vorräte im Privathaushalt von den Behörden beschlagnahmt werden, kann ich mir nur schwer vorstellen. Gibt nicht genug Leute um jedes Haus zu durchsuchen. Für Lebensmittel aus dem Discounter ist das aber sehr wahrscheinlich.

Außerdem ist das eher eine Maßnahme, wenn die staatliche Ordnung schon längst zusammengebrochen ist ... und wo man seine Wohnung auch mal verteidigen kann, ohne sich hinterher vor Gericht verantworten zu müssen ...

Nein, das ist kein Dilemma, ...

FOX-NEWS @, fair and balanced, Sonntag, 15.12.2024, 17:29 vor 15 Tagen @ Friedrich 943 Views

... wenn man sich entsprechend verhält. Denn dann wissen die Nachbarn nicht, daß es überhaupt etwas zu Nassauern gibt ... :-P

Im Umkehrschluss bedeutet es auch, daß man sich wie die anderen um knappe Hilfsgüter balgen sollte, falls so etwas eintrifft. Auch kann es nicht schaden, solidarisch zu sein und mal ein-zwei Wochen zu fasten.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Ach siehe an, aber nannte es -Wertloser, inhaltsfreier Chat-Shit

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Samstag, 14.12.2024, 14:26 vor 16 Tagen @ Plancius 1913 Views

bearbeitet von Mirko2, Samstag, 14.12.2024, 15:22

Laut Experten hätte die Stromversorgung mit den verfügbaren Marktressourcen eigentlich gesichert werden können. Warum liefen am Donnerstag also viele fossile Kraftwerke nicht, obwohl sie laut Behörde betriebsbereit waren?

Verdacht: Fossile Kraftwerke liefen nicht, obwohl sie betriebsbereit waren

Experten zufolge stehen in Deutschland jedoch mehr als 90 Gigawatt regelbare Leistung zur Verfügung, was Engpässe unwahrscheinlich macht, so die FAZ. Der Verdacht läge also nahe, dass einige Kraftwerksbetreiber Kapazitäten zurückgehalten haben könnten, um die Preise in die Höhe zu treiben.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/news/energiekrise-nutzen-energieanbieter-die-dunkelflaute...

Die FAZ untermauert meine Meinung und Gedanken:

Man wusste also, dass die EE die nächsten ein paar Tage kaum etwas liefern und trieb aufgrund dessen die Preise nach oben. Es war und ist ein Casino!

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=665000

Laut Hausmeister:

Nur weil einem gerade irgendwas durch den Kopf geht, ist das dabei entstehende gedankliche Konvolut

Paranoia:

Wertloser, inhaltsfreier Chat-Shit

Mein Beitrag, der zu diesen Aussagen führte:
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=664977

Danke an euch Zwei für nichts, aber erstmal etwas Inhaltsloses im Raum stellen.

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Vmtl. sind EU-Regeln der Grund

FOX-NEWS @, fair and balanced, Samstag, 14.12.2024, 14:33 vor 16 Tagen @ Plancius 1875 Views

Da müssen alle Nachfrager gleichrangig behandelt werden ... :-P

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

EU-Regeln - Deutschland ist ein reiches Land

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Samstag, 14.12.2024, 14:40 vor 16 Tagen @ FOX-NEWS 2040 Views

Die besagen, dass Deutschland, wenn es braucht, es bezahlt und wenn es hat, auch bezahlt.

Dass das Zitat "Deutschland ist ein reiches Land" aus Zeiten des S/W Filmes stammt, dürfte hier im Gelben jeden bewusst sein.

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Strompreisprofiteure und Zahler

Fjord og Fjell @, Samstag, 14.12.2024, 23:35 vor 16 Tagen @ Plancius 1550 Views

bearbeitet von Fjord og Fjell, Samstag, 14.12.2024, 23:41

Hallo Plancius
Du schreibst "Windfallprofite für nordische Energiekonzerne" - ja, in Norwegen speziell für die Kommunen/kommunale Zweckverbände die die allermeisten Wasserkraftwerke betreiben.
"an ihre Inlandskunden zum normal günstigen Preis" - nein. Der Strompreis wird über den Handel an der Börse "Nord Pool" bestimmt, etwas umfassender auf Norwegisch https://strøm.no/dagens-str%C3%B8mpris , bzw. Deutsch zum Betreiber https://de.wikipedia.org/wiki/Nord_Pool_AS
"staatlich geregelt ist, dass nur Überkapazitäten für den internationalen Stromhandel zur Verfügung stehen", - nein, meines Wissens nach nicht EU/EWR konform. Die norwegische Regierung hat sich (so ca. 2021) ziehmlich einen abgebrochen, um gewisse Preisstützen für die einheimische Industrie genehmigt zu bekommen.
"Inländer variable Stromtarife" - ja, nach älterer Information so ca. 90% aller Stromkunden (finde jetzt auf die Schnelle keine aktuellen Zahlen) https://strøm.no/fastpris . Der "Fastpris" ist in aller Regel um ein vielfaches höher (hatte ich mal selbst für 3 Jahre/effektiv damals ca. das dreifache) als der durchschnittliche "Spotpris". Deshalb betrifft der Spotpreis die allermeisten.
"mit ihren Wasserkraftwerken genügend disponible Kapazitäten", - nicht so wirklich. Norwegen hat bis jetzt erst eine kleine Zahl Pumpspeicherwerke (2021 waren es 11) https://no.wikipedia.org/wiki/Pumpekraftverk
"profitieren doch unsere Nachbarländer" - ja, Gesamtgesellschaftlich auf jeden Fall, der Verbraucher hat halt nur im ungünstigen Falle die Rechnung zu tragen. Insgesamt (Durchschnitt) sind die Strompreise allerdings trotz Europäischem Verbund seit der Spitze in 2022 wieder deutlich zurückgegangen https://www.ssb.no/statbank/table/09364/tableViewLayout1/

Gruß Fjord og Fjell

Seit gestern ist DE wieder Nettostromexporteur nach Skandinavien.

Plancius @, Montag, 16.12.2024, 10:40 vor 14 Tagen @ Plancius 881 Views

Und das für ca. 30 EUR pro MWh. Der "Normalpreis" liegt zwischen 100 und 150 EUR pro MWh.

Das heißt, jetzt wo es doch ziemlich windig ist in Deutschland, haben wir genug Strom zur Verfügung und die Nachbarländer können billig bei uns ihren Strom kaufen. Ist für unsere Nachbarn solange profitabel, wie der Strompreis unter deren Grenzkosten liegt.

Die Deutschen ziehen in allen Situationen den kürzeren. Bei Dunkelflaute oder in den Abendstunden kaufen wir den Strom zu sehr hohen Preisen bei unseren Nachbarn ein, haben wir einen Stromüberschuss, dann geben wir unseren Strom unter den eigenen Gestehungskosten an unsere Nachbarn ab, denn der Staat zahlt den Windmüllern und Solarparkbetreibern viel höhere Preise pro MWh als wir im Export erzielen.

Nochmal zum negativen Einfluss unseres volatilen Stromnetzes auf unsere Nachbarn.

Die Polen und Tschechen haben schon seit einigen Jahren Sicherungsmaßnahmen in Form großer Kondensatoren und anderer technischer Einrichtungen an den Übergabepunkten zum deutschen Stromnetz gebaut, um Lastschwankungen abzufedern und ihr nationales Stromnetz schnell vom deutschen Netz trennen zu können.

Weiterhin können die Deutschen das polnische und tschechische Netz nur noch sehr eingeschränkt bis gar nicht mehr nutzen, um überschüssigen Windstrom aus Vorpommern und Brandenburg nach Bayern zu transportieren. Das hat jetzt zur Folge, dass die Windparks in Deutschlands Nordosten häufiger als früher abgeschaltet werden müssen, die Windmüller aber dafür entschädigt werden, was wiederum preistreibend auf die Netzentgelte wirkt, die der Stromkunde zahlt.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

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