Na dann freue ich mich auf einen Wahlsieg Le Pens

uluwatu @, Bangkok, Samui, Uluwatu, Freitag, 05.05.2017, 17:22 vor 2759 Tagen 15894 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.05.2017, 18:55

Der Dax würde es zumindest so sehen [[zwinker]] und ob dann die 11400 halten, ist die Frage. Es entstünde schnell Spielraum bis 8300.

Sonst bei Sieg Macron Gap up Montag auf 13000 und massiver selloff (Macron Wahlsieg wurde bereits vollständig eingepreist). Ziel 12000 oder 11400 als Welle 4.

Es wird sehr spannend.

Der Count im €/USD würde ebenfalls Le Pen vorne sehen.

[image]

mit dieser Meldung...

Cascabel @, Freitag, 05.05.2017, 18:13 vor 2759 Tagen @ uluwatu 13675 Views

Hallo, Ulu

... ist das gut möglich. Zero Hedge.
Wenn Macron nun auch noch ein Konto im Segelparadies hat, wird's Wunder
wohl war.

Gruß aus Panama

Cascabel

der Dax würde es zumindest so sehen [[zwinker]] und ob dann die 11400
halten ist die Frage. Es entstünde schnell Spielraum bis 8300.

sonst bei Sieg Macron Gap up Monntag auf 13000 und massiver selloff (
Macron Wahlsieg wurde bereits vollständig eingepreist). Ziel 12000 oder
11400 als Welle 4.

Es wird sehr spannend.

Der Count im €/USD würde ebenfalls Le Pen vorne sehen.

[image]

Der Vorsprung Macrons vor Le Pen ist sehr groß. Vergleich mit Brexit und Trump-Wahl. (mL)

Yellow++, Freitag, 05.05.2017, 19:21 vor 2759 Tagen @ uluwatu 12226 Views

Hallo uluwatu.

Macron hat 18 % Vorsprung vor Le Pen. Bei dem Brexit und der Trump-Wahl waren die Vorsprünge der Favorisierten kleiner. Vergleiche die Diagramme in folgender Quelle:

The French election is nothing like Brexit or Trump

Also Vorsicht mit dieser Ansage.

--
Mit Grüßen
Yellow++

Les Brigandes - Jeanne d'Arc (Ich fand ein Schwert)
Enchanter - Dragon Age Inquisition (Gingertail Cover)

Vorsicht vor den Pollstern

CalBaer @, Freitag, 05.05.2017, 20:02 vor 2759 Tagen @ Yellow++ 11828 Views

So schnell kann sich das Blatt wenden. Alle Umfrageinstitute lagen bis Stunden vor Schliessung der Wahllokale kraeftig daneben (besser gesagt, sie mussten daneben liegen):

[image]
Quelle New York Times: https://twitter.com/nytgraphics

Was die Boersen betrifft: Neue ATHs, falls Le Pen gewinnt, denn die ZBs weltweit werden jegliche Panik im Keim ersticken. Genauso lief es bei Brexit und Trump.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Ja, sowohl bei der ersten Wahlrunde als auch bei Clinton/Trump lagen die Pollster nahe am Endergebnis (oT)

Zarathustra, Samstag, 06.05.2017, 10:42 vor 2759 Tagen @ Yellow++ 9074 Views

- kein Text -

Kanterniederlage Le Pens noch ein bisschen höher ausgefallen als erwartet (oT)

Zarathustra, Sonntag, 07.05.2017, 22:28 vor 2757 Tagen @ Yellow++ 7114 Views

- kein Text -

Der form- und reprogrammierbare Systemling der Hintertanen wurde durchgesetzt

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 08.05.2017, 04:21 vor 2757 Tagen @ Zarathustra 7103 Views

Den haben sie bei den Eiern und werden ihn tanzenlassen. Spectator Sport!

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Die Vordertanan haben gewählt - Madame konnte sie nicht überzeugen (oT)

Zarathustra, Montag, 08.05.2017, 08:06 vor 2757 Tagen @ FOX-NEWS 6840 Views

- kein Text -

Auch gut ... Unbelehrbare seh ich gerne leiden. Und wie die noch leiden werden! (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 08.05.2017, 08:26 vor 2757 Tagen @ Zarathustra 6845 Views

- kein Text -

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Wer andere gerne leiden sieht, outet sich als ....

Zarathustra, Montag, 08.05.2017, 08:46 vor 2757 Tagen @ FOX-NEWS 7291 Views

bearbeitet von Zarathustra, Dienstag, 09.05.2017, 18:51

Fehlendes Wort bitte einsetzen. Ist nicht schwer.

Machst du uns jetzt den Onkel von der Quiz-Show? ;-D (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 08.05.2017, 11:39 vor 2756 Tagen @ Zarathustra 6747 Views

- kein Text -

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Eher fällt der Aschermittwoch auf einen Faschingsdienstag. (oT)

sensortimecom ⌂ @, Freitag, 05.05.2017, 22:26 vor 2759 Tagen @ uluwatu 9918 Views

- kein Text -

Macron wird gewinnen, knapper als erwartet und spätestens in einem Jahr steckt sein Karren tief im Dreck fest…

Jermak @, Freitag, 05.05.2017, 22:48 vor 2759 Tagen @ uluwatu 10980 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 13:41

…und Le Pen wird um einiges stärker sein als je zuvor. Frühestens dann wird es interessant.

War's das fuer Macron? 9GB an Daten ueber Macron geleakt

CalBaer @, Samstag, 06.05.2017, 04:44 vor 2759 Tagen @ uluwatu 12280 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 04:53

Darunter e-mails, Fotos, Vertragsdokumente, Kontonummern. Es sollen u.a. Vermoegen auf den Cayman-Inseln aufgespuert worden seien. Insgesamt 9GB an Daten, also viel Lesestoff so knapp vor der Wahl. Das eine oder andere Detail koennte ihm das Genick brechen.

Falls Zweifel an der Echtheit des Leaks aufkommen sollten, Macron bestaetigt es bereits: https://twitter.com/Reuters/status/860615385061748736

Es wird von Macrons Kampagne allerdings behauptet, es seien gefaelschte Dokumente untergeschoben worden. Wenn man sich die Dokumente mal anschaut, muesste sich jemand sehr viel Muehe gegeben haben, zumal die Faelschungen in rauen Mengen haetten produziert werden muessen, damit sie bei der riesigen Menge an Daten ueberhaupt aufgegriffen werden.
http://www.zerohedge.com/news/2017-05-05/macron-says-he-victim-massive-coordinated-hack...

Wer Langeweile hat und etwas franzoesisch kann:
http://archive.is/eQtrm
oder
https://macronleaks.github.io/
oder
https://archive.org/details/MacronLeaks

Natuerlich will man in bestimmten Kreisen wissen, dass es wieder die ueblichen Verdaechtigen waren: http://www.reuters.com/article/us-france-election-macron-leaks-idUSKBN1812AZ

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Warum so spät?

Weiner, Samstag, 06.05.2017, 10:26 vor 2759 Tagen @ CalBaer 10225 Views

Vielen Dank, werter CalBaer,

man fragt sich, warum diese Informationen jetzt erst publik werden, nachdem öffentliche Stellen nicht mehr kommentieren können.

Das durchschnittliche Wahlschaf interessiert sich aber ohnehin kaum für LEAKs, das ist nur was für Intellektuelle. Und die Mainstream Medien werden sich sowieso hüten, diese Informationen nun flächendeckend zu verbreiten. Denn dann macht Ihnen hinterher das Lager Macrons Schwierigkeiten. Die MM sitzen ja im selben Boot wie Macron, der gemäß Plan zu wählen wäre ...

Es könnte allerdings sein, dass diejenigen, die das geleakt haben, einerseits Le Pen nicht wollen (für ein Risiko ansehen), andererseits aber Macron eine Kette mit Eisenkugel an den Fuss binden, seine Präsidentschaft von vorneherein stören, ihn vielleicht sogar erpressen wollen.

Ich vermute Akteure hinter dieser Sache, die von staatlichen Institutionen zumindest unterstützt werden.

MfG, Weiner

Und nirgends ein Bericht über den Inhalt

PPQ ⌂ @, Pasewalk, Sonntag, 07.05.2017, 11:29 vor 2757 Tagen @ CalBaer 8228 Views

Hallo Calbaer,

was am meisten auffällt, ist natürlich das völlige Fehlen von inhaltlichen Informationen. Deutschland hält sich strikt an das in Frankreich verhängte Berichtsverbot. Freiheit 2.0

Dabei wären einige Einzelheiten schon berichtenswert.

Aber so ist das. Gegen das Böse müssen alle zusammenstehen, wie einst in der DDR wird nur berichtet, was der Sache dient.

--
Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes. www.politplatschquatsch.com

Alles ist möglich – auch das Gegenteil ;-)

nereus @, Samstag, 06.05.2017, 10:05 vor 2759 Tagen @ uluwatu 10508 Views

Hallo uluwatu!

Ich, als Le Pen-Fan und systemkritischer Zeitgenosse, habe mir gestern das aufgezeichnete letzte TV-Duell mit Simultanübersetzung angetan, so wie ich das auch schon bei den US-Wahlen gemacht hatte, um selbst einen Eindruck zu gewinnen.

Ehrlich gesagt, ich war von Marine Le Pen enttäuscht.
Sie begann aggressiv und ich dachte, OK, wenn da jetzt Schlag auf Schlag kommt, knüppelt sie das Gegenüber in 30 min. nieder und weidet dann das Erlegte genüsslich aus.
Doch dem war nicht so.
Möglicherweise ist Wirtschaft nicht ihr Bereich, aber dann hätte sie sich wenigstens vorher briefen lassen müssen.
Macron hatte in den ersten 30 Minuten leichtes Spiel mit ihr, auch wenn er bei den selbstgesteckten Zielen vermutlich log wie Münchhausen in seinen besten Tagen.

Später relativierte sich das etwas, einmal wegen der Themenwechsel und dann auch wegen der zunehmenden Aggressivität von Macron, der Le Pen immer wieder als Lügnerin bezeichnete und ihr ins Wort fiel.
Gutes Benehmen war allerdings auf beiden Seiten Mangelware.

Doch die ansonsten souveräne Le Pen ließ es oftmals bei wirtschaftlichen Themen an Fakten mangeln und sie wich immer wieder konkreten Fragen aus, so daß ein wenig der Eindruck von Inkompetenz aufschien.
Möglicherweise wollte sie sich auch nicht auf das glatte Parket der Ökonomie begeben, weil sie wußte, daß ihr dort der Gegner überlegen ist.

Im letzten Drittel konnte sie wieder zulegen und landete auch ein paar kurze Treffer, wie u.a. hier schon zitiert.
Nichtsdestoweniger hätte sie aus diesem Finale deutlich mehr machen können. Warum sie dies nicht tat, weiß der Geier.

Allerdings war der männliche Simultanübersetzer besser als sein weibliches Pedant, so daß manche Aussage von Le Pen schlichtweg auf der Strecke blieb und so der Eindruck etwas unvollständig war.
Dennoch mußten wohl beide Dolmetscher Höchstleistungen vollbringen, denn das ständige Hin- und Her erforderte allerhöchste Konzentration.

Wenn also das letzte Duell das Zünglein an der Waage sein soll, dann sehe ich Emmanuelle Macron als Sieger, auch wenn es mir persönlich nicht gefallen würde.

mfG
nereus

Fachkompetenz und gemäßigte Positionen in der Mitte

Weiner, Samstag, 06.05.2017, 11:46 vor 2758 Tagen @ nereus 9513 Views

Hallo Nereus,

ich habe eine Reportage in Erinnerung, die Le Pen bei der Besichtigung eines Unternehmens zeigte. Es fiel mir eine große Unsicherheit bei ihr auf, die sie mit etwas burschikosem Auftreten zu kompensieren suchte (was zu einer Frau ohnehin nicht passt). Es gibt wohl in der Front National keine wirklich tragfähigen Kontakte zur französischen Industrie. Eine Partei kann aber ohne solche Beziehungen heute nicht existieren bzw. ist dann eine reine Luftblase.

Politiker sollten Fachkompetenz haben. Haben sie aber nicht. Das ist das Dilemma und öffnet dem Lobbyismus dann die Tür. Die etablierten Parteipolitiker können sich aber jederzeit Fachkompetenz holen, wie sie es nach Lust, Laune und Situation eben brauchen, mal so, mal so, und drei Tage später wieder das Gegenteil. Notfalls lassen sie sich halt einen Gesetzestext von einer Kanzlei schreiben:

https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2017-04-17/so-viel-kostete-die-vorbereitung-der-b...

(ich darf bitte mit diesem LINK auch ganz allgemein auf die hervorragende Arbeit von Parlamentwatch e.V. in Hamburg aufmerksam machen).

Meine Einschätzung ist die Folgende: in der deutschen Industrie, im deutschen Unternehmertum und auch in der öffentlichen Verwaltung hierzulande, ja sogar an den Universitäten sind sehr, sehr viele Leute, denen die gegenwärtige Politik total "auf den Sack geht", und die bereit wären, ihre Fachkompetenz in eine neue politische Bewegung einzubringen. Aber diese Menschen sind nicht bereit, Kontakt zur AfD aufzunehmen, weil die AfD ihnen einfach zu schmuddelig und zu inkompetent ist - und zu viel Stress macht (der immer kontraproduktiv ist, wenn es um gemeinsame solide Lösungen geht). Das sehe ich ja auch so bei Le Pen und natürlich bei Trump, der nur poltern und seine Show abziehen aber nicht sachgerecht politisch arbeiten kann. Vielleicht wird man es ihm beibringen ...

Man könnte sich nun auf den Standpunkt stellen, dass die AfD im Laufe der Jahre ihre (in den Augen des Mainstreams) extrem rechten Positionen genauso eindampfen wird, wie die 'Grünen' ihre Strickpullover und Turnschuhe einst aufgegeben haben. Die Grünen haben ja bereits in den Anfangsjahren den Mainstream zu einer Korrektur in Richtung grün bewegt. Und so rückt ja der Mainstream auch gegenwärtig de facto nach rechts (erkennbar an den sich überall andeutenden 'großen Koalitionen'). Die etablierten Parteien sind doch nicht dumm!! **)

Allerdings haben wir keine Zeit mehr, auf solche Anpassungen oder gar auf einen neuen 'Gang durch die Institutionen' zu warten. Die Krise der Welt wird sich schneller zuspitzen als erwartet. Die einzige Lösung wäre in meinen Augen, nach den Piraten und der AfD (die ich als gescheitert ansehe mit vielleicht 8% bundesweit), eine dritte Bewegung in der Mitte. Das ist aber eine Illusion.

Sonniges Wochenende!

Weiner


**) Neulich hat hier jemand Wahlplakate von SPD und CDU mit hellhäutigen, blonden Kindern verlinkt. Das ist ein Indiz für die von mir gemeinte Anpassung bzw. die diskrete Bewegung nach rechts, auf die man in den Werbeagenturen bereits reagiert. Wenn heute die SPD und CDU wie in den vergangenen Jahren Kraushaar und schokobraune Haut präsentieren würden, dann würde das den potentiellen Wähler nerven. Deswegen lässt man es einfach sein ...

Staatsfinanzierung durch die Notenpresse?

Rybezahl, Samstag, 06.05.2017, 12:16 vor 2758 Tagen @ nereus 9511 Views

Hallo,

Le Pen will ja - so wird es in deutschen Medien kommuniziert - den Staat mit der Notenpresse finanzieren. Schon weil die EU das ablehnen wird, muss sie den Euro verlassen. Was das für ausländische Gläubiger heißt, sollte klar sein. Und auch die Inländer werden damit langfristig nicht glücklicher.

Aber stimmt das so auch? Ich fand bisher kein deutschsprachiges Programm. Weiß jemand mehr?

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Du hast das Schild vergessen

CalBaer @, Samstag, 06.05.2017, 18:30 vor 2758 Tagen @ Rybezahl 8953 Views

den Staat
mit der Notenpresse finanzieren. Schon weil die EU das ablehnen wird

[[ironie]]

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
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AUFKAUFEN und DRUCKEN ist ein Unterschied

Rybezahl, Samstag, 06.05.2017, 18:43 vor 2758 Tagen @ CalBaer 8907 Views

Hallo Calbaer,

Irrsinn ist es in beiden Fällen, aber das Drucken mit der Notenbank ist etwas anderes, als bereits bestehende Schuldtitel aufzukaufen. Während beim AUFKAUFEN bestehende Schuldtitel aufgekauft werden, steht hinter dem Drucken mit der Notenpresse gar nichts (von der Herstellung der Notenpresse, der Ernährung der Drucker usw. mal abgesehen).

Die Verwässerung bzw. Vernichtung der Währung schreitet beim DRUCKEN ungleich schneller voran.

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

AufDRUCKEN und KAUFEN sind doch EINS?!

Literaturhinweis @, Samstag, 06.05.2017, 19:07 vor 2758 Tagen @ Rybezahl 8727 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 19:10

Irrsinn ist es in beiden Fällen,

"Kaufen" durch tauschen (etwa zehn Eier gegen einen Sack Mehl) ist kein Irrsinn, sondern u.U. sogar für Subsistenzwirtschaftler sinnvoll.

aber das Drucken mit der Notenbank ist etwas anderes, als bereits bestehende Schuldtitel aufzukaufen.

Wieso? Das Drucken OHNE Kaufen ist doch keine Geld-Emission - die Paletten an bereits frisch gedruckten Scheinen sind ja noch nie volkswirtschaftlich relevant gewesen.

Mit was soll denn die Notenbank etwas "Neues" kaufen, wenn nicht mit frisch gedrucktem Geld? Wenn sie es anders bewerkstelligen wollte, wäre es ja ein bloßer Aktivtausch, d.h. "Verkaufe Anleihe A zu 100 Euro, kaufe Anleihe B zu 100 Euro" oder "Verkaufe 100 Bürostühle zu je 1 Euro und kaufe Anleihe B zu 100 Euro".

Ich sehe nicht, wie eine Notenbank ohne Drucken von Geld "aus dem Nichts" IRGENDETWAS je hätte kaufen können (gleiches gilt für Giralgeld der ZB, da fällt nur der Umweg übers Papier weg).

Während beim AUFKAUFEN bestehende Schuldtitel aufgekauft werden, steht hinter dem Drucken mit der Notenpresse gar nichts (von der Herstellung der Notenpresse, der Ernährung der Drucker usw. mal abgesehen).

Der Satz ergibt im Licht des oben Gesagten m.E. keinen Sinn - soweit die Notenbank nur "druckt", aber nicht ausgibt, passiert gar nichts.

Die Verwässerung bzw. Vernichtung der Währung schreitet beim DRUCKEN ungleich schneller voran.

Das ist vom Tage EINS der Geldemission einer Notenbank so, wenn sie das Recht besitzt, Noten zu emittieren, ohne zuvor Kollateral vorzuweisen, etwa Gold.

Daß sie, wie bei der Bundesbank bei Gründung, dafür Forderungen an den Staat bilanziert, sieht zwar toll aus, aber es ist nichts als creatio ex nihilo, genauso, wie es Augenwischerei ist, wenn sich zwei Notenbanken gegenseitig mit Geld "beschenken" und das jeweilige "Aktivum" Reservewährung oder Fremdwährungsreserven nennt.

Das ist nur ein Hütchenspiel.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Wo ist der Widerspruch?

Rybezahl, Samstag, 06.05.2017, 19:31 vor 2758 Tagen @ Literaturhinweis 8337 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 19:39

Hallo Literaturhinweis,

vielleicht habe ich mir nur zu kurz ausgedrückt, oder ich übersehe den Widerspruch.

In dem Fall, dass bereits bestehende Schuldtitel aufgekauft werden, hat sich jemand (bestenfalls) freiwillig verschuldet (um ein Unternehmen zu Gründen), das heißt, dort soll noch eine echte Leistung erbracht werden von jemandem, der sich verpflichtet hat, diese Leistung zu erbringen. In dem Fall, dass der Staat wild Geld druckt, handelt es sich um eine reine Forderung (vom Staat), es steht keine (vorhergehend [bestenfalls freiwillig] versprochene) Leistung dahinter, sondern nur eine Forderung vom Staat.

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Bitte um Begriffsklärungen

Literaturhinweis @, Samstag, 06.05.2017, 19:48 vor 2758 Tagen @ Rybezahl 8462 Views

In dem Fall, dass bereits bestehende Schuldtitel aufgekauft werden,

Es werden immer bestehende Schuldtitel aufgekauft! Was wird denn aufgekauft, was nicht besteht?

Ich kenne keine Auktion von Staatspapieren bzw. Ausgabe von Schuldverschreibungen oder Aktien privater Unternehmen, die nicht (ggf. unmittelbar) davor "ausgegeben" worden wären.

hat sich jemand (bestenfalls) freiwillig verschuldet

Wer verschuldet sich unfreiwillig? (Ich bin Anhänger des Satzes "man muß nicht müssen." - Auch die Urschuld muß man nicht bedienen, man lebt halt nicht mehr lange.)

(um ein Unternehmen zu Gründen), das heißt, dort soll noch eine echte Leistung erbracht werden

Wenn der Staat sich verschuldet, um eine (Eva Herrman) Autobahn zu bauen, so ist diese weniger real, als die französischen Autobahnen?

von jemanden, der sich verpflichtet hat, diese Leistung zu erbringen.

Was hat das Erbringen irgendwelcher Leistungen mit dem Verschulden durch Ausgabe von Anleihen zu tun? Wenn BASF eine Anleihe ausgibt, kaufe ich die,

a) weil ich BASF für einen angemessenen Schuldner halte, der mir bei Fälligkeit auch dann zurückzahlt, wenn er nichts "damit" verdient hat

oder

b) ich kaufe die Anleihe, weil BASF mir sagt "damit stelle ich zehntausend Tonnen Anilin her"? Wird hier nicht gerade Wirtschaftsgeschichte ganz neu geschrieben?

In dem Fall, dass der Staat wild Geld druckt,

Der Staat druckt Geld? Welcher?

handelt es sich um eine reine Forderung (vom Staat),

Wo wäre das in heutigen Zeiten belegt?

es steht keine (vorhergehend versprochene) Leistung dahinter,

Stand bei BASF (s.o.) -außer Zins und Tilgung- eine "Leistung" dahinter???

sondern nur eine Forderung vom Staat.

Was ist das: "eine Forderung vom Staat"???

(Ich beteilige mich deshalb nie an diesen Geld- und Macht- und Schwarm-Diskussionen, weil es es stets und ständig bereits an den Definitionen mangelt. Ex falso quodlibet. Hätte es vielleicht auch in diesem Falle bleiben lassen sollen.)

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Retour

Rybezahl, Samstag, 06.05.2017, 20:06 vor 2758 Tagen @ Literaturhinweis 8414 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 20:09

Hallo Literaturhinweis,

In dem Fall, dass bereits bestehende Schuldtitel aufgekauft werden,


Es werden immer bestehende Schuldtitel aufgekauft! Was wird denn
aufgekauft, was nicht besteht?

Ich kenne keine Auktion von Staatspapieren bzw. Ausgabe von
Schuldverschreibungen oder Aktien privater Unternehmen, die nicht (ggf.
unmittelbar) davor "ausgegeben" worden wären.

Ja nun, wir können es auch heruntergedampft auf Zwingherr und Bezwingter betrachten. Da hat das hochgelevelte Aufgekaufe keine Relevanz mehr.

hat sich jemand (bestenfalls) freiwillig verschuldet


Wer verschuldet sich unfreiwillig? (Ich bin Anhänger des Satzes
"man muß nicht müssen." - Auch die Urschuld muß man nicht
bedienen, man lebt halt nicht mehr lange.)

In der Regel will man seine Urschuld bedienen. Sklaven verschulden sich auch nicht freiwillig.

(um ein Unternehmen zu Gründen), das heißt, dort soll noch eine echte

Leistung erbracht werden

Wenn der Staat sich verschuldet, um eine (Eva Herrman) Autobahn zu
bauen, so ist diese weniger real, als die
französischen
Autobahnen
?

Der Staat macht Staatsschulden mit dem Geld der verschuldeten Bürger. Dieses wiederum ist nur eine wiederverliehene bereits vorher vom Staat eingezogene Abgabe. Mehr habe ich noch nicht verstanden.

von jemanden, der sich verpflichtet hat, diese Leistung zu erbringen.


Was hat das Erbringen irgendwelcher Leistungen mit dem Verschulden durch
Ausgabe von Anleihen zu tun? Wenn BASF eine Anleihe ausgibt, kaufe ich die,


a) weil ich BASF für einen angemessenen Schuldner halte, der mir bei
Fälligkeit auch dann zurückzahlt, wenn er nichts "damit"
verdient hat

oder

b) ich kaufe die Anleihe, weil BASF mir sagt "damit stelle ich
zehntausend Tonnen Anilin her"
? Wird hier nicht gerade
Wirtschaftsgeschichte ganz neu geschrieben?

Da hab ich keine Aktien drinne.

In dem Fall, dass der Staat wild Geld druckt,


Der Staat druckt Geld? Welcher?

Welcher Helmut?

handelt es sich um eine reine Forderung (vom Staat),


Wo wäre das in heutigen Zeiten belegt?

Da es sich um wiederverliehene Abgabe handelt, mit der Staatsanleihen gekauft werden, muss es wohl so sein. Nicht?

es steht keine (vorhergehend versprochene) Leistung dahinter,


Stand bei BASF (s.o.) -außer Zins und Tilgung- eine "Leistung"
dahinter???

Falls sie das Geld selbst druckten?

sondern nur eine Forderung vom Staat.


Was ist das: "eine Forderung vom Staat"???

Ja nun, der Steuertopf vielleicht?

(Ich beteilige mich deshalb nie an diesen Geld- und Macht- und
Schwarm-Diskussionen,
weil es es stets und ständig bereits an den Definitionen mangelt.
Ex falso
quodlibet
. Hätte es vielleicht auch in diesem Falle bleiben lassen
sollen.)

Das stimmt. Bei sieben Milliarden Gedankensprachen kein Wunder. Aber ich lausche gern wiederum deinen Gedanken!


Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Nur zu einem, weil

Literaturhinweis @, Samstag, 06.05.2017, 21:11 vor 2758 Tagen @ Rybezahl 8509 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 21:18

ich den Rest nicht wirklich verstehe. Im Zusammenhang mit dem Eingangsbeitrag aber halte ich dieses für relevant:

Der Staat macht Staatsschulden mit dem Geld der verschuldeten Bürger. Dieses wiederum ist nur eine wiederverliehene bereits vorher vom Staat eingezogene Abgabe. Mehr habe ich noch nicht verstanden.

Der Staat kann sich genau auf zwei Arten "friedlich" finanzieren:

a) Durch die hier in Rede stehende Kreditaufnahme, die meist durch irgendwelche Rentenpapiere erfolgt, die dann Anleihen, Bonds, Obligationen, Schuldverschreibung usw. heißen, aber bei genauer Betrachtung stets Papiere sind, die dem Aufkäufer binnen einer bestimmten Frist Tilgung und dazu meist während der Laufzeit Zinsen versprechen. Daneben gibt es "Kassenkredite", d.h. Überziehungskredite, bei denen der Staat "mit seinem guten Namen" bürgt (das ist aber dasselbe - er könnte sie ja in einem Folgeschritt verbriefen).

b) Er kann Steuern erheben.

BEIDE Summen müssen aus dem Wirtschaftskreislauf stammen. Ist dieser durch einen Goldstandard "gebremst", gibt es nur eine begrenzte Möglichkeit, Kredit zu schaffen, fällt die Deckung weg, wie halb (vgl. Rueff) seit 1944 (Bretton Woods) oder später ganz 1971 mit der kompletten Aufhebung jeglicher Einlöseverpflichtung, so gibt es theoretisch keine Bremse mehr, diese Bremsen liegen vielmehr auf anderen Gebieten, etwa denen der Glaubwürdigkeit nach dem Motto "Was, wofür willst du denn soviel Geld, lieber Staat?" - Stichwort "solide Haushaltsführung", "Konsolidierung", "Schuldenbremse" etc.

c) Als dritte, mittlerweile verpönte, Möglichkeit gab es die Unterwerfung anderer Stämme/Nationen mit direktem Raub (vgl. Raubkunst im Zweiten Weltkrieg), gefolgt von Tributen, die aber kaum noch von oben, b), Steuern zu unterscheiden sind.

Aber auch c) konnte bis etwa 1971 nur aus dem vorhandenen Fonds entnommen werden.

Nunmehr kann man zwar die Zahlen auf den Anleihen beliebig erhöhen, indem man neue Anleihen begibt (für den Staat - denn nur der muß keine Sicherheiten stellen) und diese dann in Auktionen verkloppt, die dann Käufer finden, die diese Anleihen dann an die ZB weiterreichen, bis diese fällig werden, und dadurch Kredite schaffen, die ohne diese staatliche Anleihenausgabe nicht möglich gewesen wären (d.h. BASF kann nicht beliebig Anleihen ausgeben, der Staat aber theoretisch schon). Diese staatlichen Anleihen könnte die ZB auch direkt ankaufen, es ist halt nur verpönt.

In keynesianischen Kreisen treibt der Staat damit "antizyklische" Wirtschaftspolitik, bei nicht-keynesianischen Politikern deckt er damit die Ausgaben ("investive" wie evtl. konsumtive), für die das Steueraufkommen nicht ausreicht.

Will die ZB dann noch weiter Geld in die Wirtschaft pumpen ("wir haben ein Inflationsziel zu verteidigen" und ähnlicher hohler Blödsinn), so kauft sie halt auch Schrottanleihen, verbriefte Ratenkredite für Schnapstrinker etc. an - aber ich sehe immer noch nicht, wo irgendwo ein Unterschied zwischen "aufkaufen" und "drucken" bestünde. "Drucken" im strengen Wortsinne allein bedeutet nur eine Ausgabe an Giesecke & Devrient, für Papier, Druckprozeß und Paletten, aber, wie bei autorisiertem gegenüber ausgegebenem Aktienkapital, die nicht ausgegebenen Banknoten sind irrelevant für den Geldkreislauf. Und sämtliche ausgegebenen können immer nur etwas kaufen, was unmittelbar vor ihrer Ausgabe schon "auf dem Markt" ist (seien es Forderungen/Anleihen oder Gegenstände, etwa der Bürostuhl des Herrn Draghi). Einzige scheinbare Ausnahme: wenn jemand vorauszahlt, weil er dem Hersteller nur so beibringen kann, etwas für ihn herzustellen, vgl. Tesla/Musk mit seiner S3-Anzahlungsmasche. Bei Lichte betrachtet ist das aber auch nichts anderes als der Verkauf einer (Tesla-) Anleihe.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Volle Zustimmung, von den von mir weiter unten gebrachten Unterschieden abgesehen! (oT)

Rybezahl, Dienstag, 09.05.2017, 18:52 vor 2755 Tagen @ Literaturhinweis 6398 Views

- kein Text -

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Verbriefungen nicht verstanden? - mit Buchtipp

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 10.05.2017, 15:24 vor 2754 Tagen @ Literaturhinweis 6489 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 10.05.2017, 15:54

Der Staat kann sich genau auf zwei Arten "friedlich" finanzieren:

a) Durch die hier in Rede stehende Kreditaufnahme, die meist durch
irgendwelche Rentenpapiere erfolgt, die dann Anleihen, Bonds, Obligationen,
Schuldverschreibung usw. heißen, aber bei genauer Betrachtung stets
Papiere sind, die dem Aufkäufer binnen einer bestimmten Frist Tilgung und
dazu meist während der Laufzeit Zinsen versprechen. Daneben gibt es
"Kassenkredite", d.h. Überziehungskredite, bei denen der Staat "mit seinem
guten Namen" bürgt (das ist aber dasselbe - er könnte sie ja in einem
Folgeschritt verbriefen).

Das ist Unsinn.
Der Schuldner kann nichts "verbriefen", das kann nur der Gläubiger.
Leiht sich der Bund von der Bundesbank Geld, kann allenfalls die Bundesbank die offene Forderung an den Bund verbriefen.

Literaturhinweis

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Ach, und wer gibt jetzt gleich die Anleihen aus?

Literaturhinweis @, Mittwoch, 10.05.2017, 16:41 vor 2754 Tagen @ paranoia 6551 Views

Das ist Unsinn.
Der Schuldner kann nichts "verbriefen", das kann nur der Gläubiger.

Man kann über den Begriff der "Verbriefung" streiten, allerdings wird in den Kreisen, die sich mit solchen Sachen auskennen, der Begriff synonym verwendet:

a) sowohl Pfandbriefe (Pfandbriefbank verbrieft Hypothekenforderungen)

wie auch

b) Anleihen/Rentenpapiere nennen Experten -der Kurzform halber- (ver) Brief- (te) Forderungen.

c) Daß nur Gläubiger verbriefen (können), stimmt so allerdings nicht - oder wer bestellt beim Notar den Grundschuldbrief?

Aber danke für den Hinweis, in einem solchen Forum sollte ich genauer sein.

Literaturhinweis

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

Der Unterschied zwischen Kaufen und Drucken

pigbonds @, Sonntag, 07.05.2017, 18:31 vor 2757 Tagen @ Literaturhinweis 7319 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 07.05.2017, 18:35

Der Unterschied ist dann wesentlich, wenn es wirklich einen Unterschied gibt,
aber es hängt vom "Setting" ab.

1.) Aufkaufen privater Schuldtitel
Werden von der Notenbank private Schuldtitel aufgekauft, ist klar, dass hinter
jedem Schuldtitel ein haftender Privater stehen sollte.

2.) Aufkaufen öffentlicher Schuldtitel
Dies ist der interessante Fall. Es kommt darauf an, wie die Schuldtitel entstanden
sind. Hat ein Parlament ein Budget verabschiedet oder ist das Finanzministerium an
keinerlei Budget gebunden?
Drucken und Kaufen kann dasselbe sein, z.B. wenn das Finanzministerium ohne Budget
Restriktion Ausgaben tätigen kann, dann ist einerlei, ob es Schuldtitel ausgibt, die
von einer "hörigen" Notenbank aufgekauft werden oder ob es direkt ex Kreditlinie der Notenbank
Zahlungen tätigt.

D.h. "Kaufen" ist nicht immer "Kaufen" und "Drucken" nicht immer "Drucken" - man
muss schauen, welche Machtfaktoren involviert sind.

Die Unklarheit geht aber weiter, was, wenn ein Parlament unter zu grossem Einfluss
der Regierung steht?

Eine erotische Beziehung zu "Gedecktem Geld"

Nico @, Sonntag, 07.05.2017, 18:34 vor 2757 Tagen @ Literaturhinweis 7416 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 07.05.2017, 18:43

Irrsinn ist es in beiden Fällen,


"Kaufen" durch tauschen (etwa zehn Eier gegen einen Sack Mehl) ist kein
Irrsinn, sondern u.U. sogar für Subsistenzwirtschaftler sinnvoll.

Ja, und monetäres Wirtschaften bedeutet zwar im Bezug auf eine einzelne Transaktion kein Tauschen, läuft aber in seiner Gesamtheit auf ein Tauschen hinaus.

aber das Drucken mit der Notenbank ist etwas anderes, als bereits

bestehende Schuldtitel aufzukaufen.

Wieso? Das Drucken OHNE Kaufen ist doch keine Geld-Emission - die Paletten
an bereits frisch gedruckten Scheinen sind ja noch nie volkswirtschaftlich
relevant gewesen.

Genau so ist es, und Schulden entstehen immer durch Kauf. „Kaufen“ im weitesten Sinne, als die Entgegennahme einer in Rechnung zu stellenden Leistung.

Mit was soll denn die Notenbank etwas "Neues" kaufen, wenn nicht mit
frisch gedrucktem Geld? Wenn sie es anders bewerkstelligen wollte,
wäre es ja ein bloßer Aktivtausch, d.h. "Verkaufe Anleihe A zu 100
Euro, kaufe Anleihe B zu 100 Euro" oder "Verkaufe 100 Bürostühle
zu je 1 Euro und kaufe Anleihe B zu 100 Euro".

Genau so ist es, Geld entsteht (wenn man nämlich so will) immer aus dem „Nichts“, und „gedeckt“ ist Geld immer einzig durch das, was es (im Prozess seiner eigenen Entstehung) selbst gekauft hat.

Ich sehe nicht, wie eine Notenbank ohne Drucken von Geld "aus dem Nichts"
IRGENDETWAS je hätte kaufen können (gleiches gilt für Giralgeld der ZB,
da fällt nur der Umweg übers Papier weg).

Der unterschied einer Zentralbank zu anderen Wirtschaftsindividuen besteht darin, dass deren Schulden zugleich per Gesetz Zahlungsmittel sind. D. h., dass ihr Geld (=Schulden) unter allen Geldern das liquideste ist, und so keine höhere Liquidität von der Zentralbank noch abverlangt werden könnte. „Bezahlen“ bedeutet zwar allgemein das Stellen eines Nachschuldners, in aller Regel aber auch die Transformation einer Schuld in eine höhere Liquidität.

Während beim AUFKAUFEN bestehende Schuldtitel aufgekauft werden, steht

hinter dem Drucken mit der Notenpresse gar nichts (von der Herstellung der
Notenpresse, der Ernährung der Drucker usw. mal abgesehen).

Der Satz ergibt im Licht des oben Gesagten m.E. keinen Sinn - soweit die
Notenbank nur "druckt", aber nicht ausgibt, passiert gar
nichts.

In der Tat sinnlos. Was auch immer gekauft wird, wird der Schuld in identischer Höhe (aktiv) gegengebucht, und wenn es sich dabei um ausgedrückte Zigarettenstummel handelt. Eine Zentralbank könnte sich das auch leisten, weil sie nicht bankrott gehen kann. Die Zentralbank ist ein Staatsorgan, welche politische Entscheidungen vollzieht. Ob diese politischen Entscheidungen demokratisch legitimiert sind, oder „unabhängig“ getroffen werden (wobei auf letzteres auch noch mit Stolz hingewiesen wird) ist eine andere Frage.

Die Verwässerung bzw. Vernichtung der Währung schreitet beim DRUCKEN

ungleich schneller voran.

Das ist vom Tage EINS der Geldemission einer Notenbank so, wenn sie
das Recht besitzt, Noten zu emittieren, ohne zuvor Kollateral vorzuweisen,
etwa Gold.

Vielleicht erhalte ich ja heute mal eine Antwort auf die Frage, was man sich unter einer „verwässerten Währung“ überhaupt vorstellen soll.

Daß sie, wie bei der Bundesbank bei Gründung, dafür Forderungen an den
Staat bilanziert, sieht zwar toll aus, aber es ist nichts als creatio ex
nihilo, genauso, wie es Augenwischerei ist, wenn sich zwei Notenbanken
gegenseitig mit Geld "beschenken" und das jeweilige "Aktivum"
Reservewährung oder Fremdwährungsreserven nennt.

Das ist nur ein Hütchenspiel.

Richtig, wobei sich die Notenbanken dabei aber nicht einfach nur gegenseitig Geld schenken, sondern Sozialprodukt des eigen Landes an eine andere Nation verteilen.

Wie sagte schon Henry Ford:

„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

Schön aber, dass du, werter Literaturhinweis, nun auch an dieser Revolution mitarbeitest, und dabei den Nagel auch voll auf den Kopf triffst.

Selbstverständlich ist es das Privileg eines jeden Staates Geld (genauer „Zahlungsmittel“) nach politisch zu beurteilendem Bedarf zu drucken. D.h., der Staat darf seine Schulden zins- und tilgungsfrei emittieren. Wenn der Staat dieses seines Rechtes beraubt ist, dann bedeutet das, dass die Gesellschaft dieses Rechtes beraubt ist, und somit letztlich auch der Einzelne. Niemals wäre ein souveräner Staat jemals darauf angewiesen, sich Geld erst leihen zu müssen. Dass aber erst der Schuldenstaat die Wirtschaft paralysiert, hat @dottore (PCM) in seinen Werken (insbesondere „Die Krisenschaukel“) sehr zutreffend beschrieben. Diese Paralyse nennt @dottore „Verrentung“. Solch eine schleicht sich erst nach und nach dadurch ein, dass alle neuen Kredite durch die Zinsbelastung der auflaufenden Schulden sukzessive ihre Nachfrage-Wirksamkeit verlieren (Tzatziki-Effekt). Die Zeit vor dem Einsetzen dieses Tzatziki-Effektes ging hingegen als die Zeit des „Deutschen Wirtschaftswunders“ in die Geschichte ein. Ein Wirtschaftswunder ist also keine Ausnahme, sondern der Normalzustand. Wir erleben aber derweil einen pathologischen Dauerzustand, weil eine der menschlichen Gesellschaft fremde Macht diese wie ein Parasit infiltriert hat – ein Staat im Staate, welcher in letzter Zeit auch vermehrt „Tiefer Staat“ genannt wird. Wir werden nun primär dadurch beherrscht, dass wir von der staatlichen Geldemission mehr und mehr abgeschnitten werden. Dabei hält uns der Parasit sogar künstlich am Leben, in dem er die staatliche Geldemission bei Bedarf, aber immer nur auf ein Minimum beschränkt substituiert. Solche Vorgänge kennen wir unter dem Begriff "Notenbankinterventionen". Diese Unterstützung wird wieder zurückgefahren, sobald der Patient wieder zu Kräften kommt, um diesen so weiterhin am Rande des Kollaps zu halten. Genau so war es z.B. auch in der Zeit nach 2008 zu beobachten.

Dieser Parasit macht sich derweil die nur natürliche Assoziation von Geld mit realen physischen Werten zunutze. Während der Mensch nämlich von solchen physischen Produkten und dessen Austausch existiert, lässt er sich so nur all zu leicht in die Vorstellung irreführen, dass das von physischen Gütern lediglich abstrahierte Geld selbst eines Schutzes bedürfe, so als würde man einen Spiegel in einen Safe verwahren, um das eigene Antlitz zu bewahren zu suchen. Das allein wäre freilich nicht so schlimm, wenn diese Fixierung dabei nicht auf allen Ebenen in eine ruinöse Politik münden würde (jeder Einzelne betreibt Politik).

Ein @Rybezahl kann es dabei nicht lassen, aber genau solch eine Vorgehensweise einzufordern. Zahlungsmittel sind solche, weil sie gesetzlich bestimmt wurden. Deren Wert besteht einzig darin, dass diese in ihrem Nennwert Schulden tilgen können. So könnte der Staat also auch jeder Zeit seine eigenen Schulden mit selbst-erzeugten Zahlungsmitteln tilgen. Dass der Staat damit eine Inflation auslöst, wäre ein ausdrücklich erwünschter Effekt. Zahlungsmittel sollten immer einer beständigen Entwertung ausgesetzt sein, weil solche andernfalls zu einer Wertanlage für das Publikum zu verkommen drohen. Dieser Effekt wäre dabei übrigens auch unter dem Begriff „Verrentung“ mit einzuordnen, welcher nämlich das Halten monetärer Staatstitel in privater Hand beschreibt.

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Der super Zentralbank-Kredit: zinslos, unbegrenzter Kreditrahmen

CalBaer @, Sonntag, 07.05.2017, 21:00 vor 2757 Tagen @ Rybezahl 7307 Views

Du kannst damit endlos kaufen, bis der Arzt kommt. Du musst zwar ab und zu tilgen, Du kannst das aber mit dem Zentralbank-Kredit selbst tun! Schoen waer's, solche Kredite gibt es in einer Marktwirtschaft einfach nicht. QE ist aber genau das: der Staat bekommt die Zinsen erstattet, er kann endlos mit neuen Krediten ueberrollen. Natuerlich nicht direkt, sondern ueber die Primary Dealers. Aber welchen Unterschied macht das schon zu direktem Gelddrucken zur Staats-"finanzierung"? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Privaten die Konditionen richtig einpreisen.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Zaubergeld / erotisches echtes Geld

Rybezahl, Montag, 08.05.2017, 05:31 vor 2757 Tagen @ CalBaer 7172 Views

Hallo Calbaer,

der Unterschied ist 1) dass die Finanzierung mit der Notenpresse im Gegensatz zu QE Zins- und Terminlos erfolgt, 2) beim QE das durch die wieder beliehenen Schuldtitel (bzw. Staatsanleihen) emittierte Geld nicht an den Staat geht, sondern an die Bank, die den Schuldtitel bei der Zentralbank einreichte und 3) dass QE eben nicht endlos funktioniert, da spätestens dann, wenn alle bei den Banken liegenden Schuldtitel (bzw. Staatsanleihen) zur Zentralbank gewandert sind, Schluss damit ist.

Mit dem aus 3) resultierendem Geld könnte man zwar weitere Staatsanleihen kaufen, die dann wieder in das QE-Programm aufgenommen werden könnten - allerdings, wie gesagt, sind die im QE-Programm aufgenommenen Titel nicht ohne Termin und Zins, das heißt, sie müssen zum Termin zurückgekauft werden. Damit zieht sich die Terminschlinge immer enger zusammen und findet in sich ein Ende, solange keine neuen Märkte erschlossen werden, heißt, die Kreditbasis erhöht werden kann bzw. Nachschuldner gefunden wurden.

Dies impliziert, dass der Staat - anders als bei der Finanzierung durch die Notenpresse - keine Aufträge erteilen kann (Schulen, Uni, Straßen ausbauen) bzw. nur indirekt durch die im nächsten Turnus eingenommenen Steuereinnahmen. Das Geld wandert von der Bank eher in den Aktienmarkt.

Da mir aber immer noch nicht klar ist, was Frau Le Pen eigentlich meint, da meine Frage bis jetzt unbeantwortet blieb und ich selbst auch keine weiteren Informationen fand und Macron wohl Gewinner ist, spielt alles das nur eine untergeordnete Rolle.

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

QE ist faktisch zins- und terminlos

CalBaer @, Montag, 08.05.2017, 18:19 vor 2756 Tagen @ Rybezahl 6642 Views

der Unterschied ist 1) dass die Finanzierung mit der Notenpresse im
Gegensatz zu QE Zins- und Terminlos erfolgt,

Oberflaechlich gesehen ist das richtig, allerdings faktisch ist QE genauso zins- und terminlos, da die Zentralbank die Zinsen an den Staat zurueckzahlt und die Termine nur reine Formsache sind, da man endlos ueberrollen kann. Aber darauf wies ich bereits hin.

2) beim QE das durch die
wieder beliehenen Schuldtitel (bzw. Staatsanleihen) emittierte Geld nicht
an den Staat geht, sondern an die Bank, die den Schuldtitel bei der
Zentralbank einreichte und

Das habe ich auch nie behauptet. Die Primary Dealer geben dem Staat existierendes Cash in der Auktion, was allerdings ueber den Umweg QE wieder neu in deren Haende kommt. Das Spiel kann somit endlos wiederholt werden.

3) dass QE eben nicht endlos funktioniert, da
spätestens dann, wenn alle bei den Banken liegenden Schuldtitel (bzw.
Staatsanleihen) zur Zentralbank gewandert sind, Schluss damit ist.

Nein, es funktioniert endlos, da Staaten endlos neue Schuldtitel ausgeben.

Mit dem aus 3) resultierendem Geld könnte man zwar weitere Staatsanleihen
kaufen, die dann wieder in das QE-Programm aufgenommen werden könnten -
allerdings, wie gesagt, sind die im QE-Programm aufgenommenen Titel nicht
ohne Termin und Zins, das heißt, sie müssen zum Termin zurückgekauft
werden.

Deswegen muessen sich die ZB-Bilanzen stetig ausweiten, was sie auch tun.

Damit zieht sich die Terminschlinge immer enger zusammen und findet
in sich ein Ende,

Es zieht sich keine Terminschlinge zu, wenn Du endlos ueberrollen kannst.

solange keine neuen Märkte erschlossen werden, heißt,
die Kreditbasis erhöht werden kann bzw. Nachschuldner gefunden wurden.

Deswegen spielt der Staat den Nachschulder, er erschliesst neue Maerkte bis wir in einer fast vollstaendigen Staatswirtschaft angelangt sind.

Dies impliziert, dass der Staat - anders als bei der Finanzierung durch
die Notenpresse - keine Aufträge erteilen kann (Schulen, Uni, Straßen
ausbauen) bzw. nur indirekt durch die im nächsten Turnus eingenommenen
Steuereinnahmen. Das Geld wandert von der Bank eher in den Aktienmarkt.

Staaten finanzieren sich niemals durch Steuereinnahmen, sondern durch Neuverschuldung. Nenne mir einen Staat, der sich bei ausgeglichenen Aussenbilanzen sich jemals nur von Steuern finanzieren konnte! Steuern sind vor allem ein Mittel zur Durchsetzung des staatlichen Waehrungs- und Machtmonmopols (Wirtschaftspolitik).

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
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QE ist faktisch NICHT zins- und terminlos

Rybezahl, Dienstag, 09.05.2017, 12:05 vor 2755 Tagen @ CalBaer 6583 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 09.05.2017, 12:09

Hallo Calbaer,

das ist so aber unvollständig. Nur weil die Zentralbank die Zinsen dem Staat gibt, handelt es sich noch nicht um ein terminloses Geschäft. Schließlich war es nicht der Staat, der der Zentralbank eine Anleihe anbot, sondern eine Geschäftsbank, die der Zentralbank anbot, eine von ihr vorher vom Staat gekaufte Staatsanleihe zu kaufen.

Der Termin der von der Geschäftsbank vom Staat gekauften Staatsanleihe verschwindet doch nicht dadurch, dass er von der Zentralbank zu einer kürzeren Laufzeit erneut beliehen wird! Das ist kein überrollen, sondern ein Abwürgen. Denn schlussendlich muss stets zunächst das kürzere Termingeschäft vor dem längeren Termingeschäft erledigt werden. Eine einjährige Anleihe vom Staat kann nicht für fünf Jahre nochmals woanders beliehen werden, sie muss vorher abgewickelt werden.

In der Zwischenzeit muss die Geschäftsbank Gewinne machen, um die im QE-Programm befindlichen Anleihen zurückkaufen zu können. Kann sie das nicht, ist es aus. Die Geschäftsbank kann dann auch keine weiteren Staatsanleihen kaufen. Finito.

Gruß
Rybezahl.

PS:
1. Ich habe nicht behauptet, dass du behauptet hast, dass das Geld zum Staat und nicht zur Bank fließt. Ich habe gezeigt, wo der Unterschied zum Staatspapiergeld liegt.
2. Ich habe nicht behauptet, dass sich der Staat durch Steuereinnahmen finanziert, ich habe den Unterschied zum Staatspapiergeld aufgezeigt.

--
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Falsche Aussage zum QE-Programm

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 10.05.2017, 15:11 vor 2754 Tagen @ Rybezahl 6468 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 10.05.2017, 15:53

Hallo Rybezahl,

In der Zwischenzeit muss die Geschäftsbank Gewinne machen, um die im
QE-Programm befindlichen Anleihen zurückkaufen zu können. Kann sie das
nicht, ist es aus. Die Geschäftsbank kann dann auch keine weiteren
Staatsanleihen kaufen. Finito.

das QE-Programm in den USA als auch in Deutschland beinhaltet den unkonditionellen Ankauf von Anleihen - also OHNE Rückkaufvereinbarung.

Geschäftsbanken müssen also nichts mehr zurückkaufen, was sie der Zentralbank einmal verkauft haben.

Diese Refinanzierungsform (Repos) gibt es zwar auch, spielt aber bei den QE-Maßnahmen keine Rolle.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Draghi zu Geschäftsbank: Sie haben das Recht, den Staat zu beschenken!

Rybezahl, Mittwoch, 10.05.2017, 17:54 vor 2754 Tagen @ paranoia 6394 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 10.05.2017, 18:32

Hallo paranoia,

ich habe mich ja weit genug aus dem Fenster gelehnt, aber wenn es sonst nichts ist: Von mir aus soll die Bank das Recht haben, den Staat zu beschenken. Wer hat, der kann.

Das eröffnet auch neue Spielräume. Ich weiß aber nicht, ob das erlaubt ist. Zum Beispiel könnte die Geschäftsbank die Anleihe eines inzwischen insolventen Unternehmens bei der Zentralbank belassen...

Danke und Gruß vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Seit wann ist ein Anleiheverkauf ein Geschenk?

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 10.05.2017, 19:25 vor 2754 Tagen @ Rybezahl 6435 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 10.05.2017, 20:50

Hallo paranoia,

ich habe mich ja weit genug aus dem Fenster gelehnt, aber wenn es sonst
nichts ist: Von mir aus soll die Bank das Recht haben, den Staat zu
beschenken. Wer hat, der kann.

Das eröffnet auch neue Spielräume. Ich weiß aber nicht, ob das erlaubt
ist. Zum Beispiel könnte die Geschäftsbank die Anleihe eines inzwischen
insolventen Unternehmens bei der Zentralbank belassen...

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, was Du meinst.

Ob Du, ich oder irgendeine Bank eine Anleihe, eine Aktie, einen Goldbarren oder sonstwas verkaufen, ist das kein Akt des Schenkens - solange zum Marktpreis gehandelt wird.
Das gilt vollkommen unabhängig davon, wer die Geschäftspartner sind.

Und Du kannst davon ausgehen, dass eine Bank Anleihen aus ihrem Bestand nicht unter Marktpreis an irgendeine Zentralbank verscherbelt.

Gruß
paranoia


Danke und Gruß vom
Rybezahl.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Geschenke

Rybezahl, Mittwoch, 10.05.2017, 19:56 vor 2754 Tagen @ paranoia 6502 Views

Hallo paranoia,

aber du wirst mir doch zustimmen, dass eine von einer Geschäftsbank gekaufte Staatsanleihe, die sie an die Zentralbank weiterreicht, zum Termin abgewickelt wird, auch dann, wenn es keine Pflicht dazu gibt. Sonst kann man ja auch gleich Staatsanleihen kaufen und niemals einlösen, heißt, den Staat beschenken.

Gruß
Rybezahl.

--
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Standardverfahren bei Anleihefälligkeit

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 12.05.2017, 10:26 vor 2753 Tagen @ Rybezahl 6209 Views

Hallo Rybezahl,

ich verstehe nicht ganz den Bezug dieses Beitrags zum vorher Gesagten.
Zu Deinem neuem Thema folgendes:

Hallo paranoia,

aber du wirst mir doch zustimmen, dass eine von einer Geschäftsbank
gekaufte Staatsanleihe, die sie an die Zentralbank weiterreicht, zum Termin

Du sprichst von "Weiterreichen" und meinst wahrscheinlich Verkauf an die Zentralbank. Bei Geschäften mit Zentralbanken sollte man das etwas genauer ausdrücken, weil ja ein Großteil der Geschäfte, von den QE-Käufen einmal abgesehen, typischerweise Repo-Geschäfte sind.

abgewickelt wird, auch dann, wenn es keine Pflicht dazu gibt. Sonst kann

Anleihen "abwickeln" ist etwas ungebräuchlich in der Formulierung.
Anleihen werden einfach "fällig".

Da in Deutschland die Anleihen bei Clearstream Banking Frankfurt (CBF, früher "Kassenverein") hinterlegt sind (in Form einer Globalurkunde), zahlt CBF automatisch den fälligen Betrag an die Inhaber der Anleihe - Zahlungseingang natürlich vorausgesetzt.

man ja auch gleich Staatsanleihen kaufen und niemals einlösen, heißt, den
Staat beschenken.

"Niemals einlösen" geht gar nicht mehr, bei Fälligkeit haben die Anleihebesitzer nichts zu tun. Das war früher zu Zeiten der "effektiven Stücke", also der Urkunden in Papierform, die Du zu hause aufbewahren konntest, anders. Gingst Du zum Coupontermin, bzw. zum Zeitpunkt der Fälligkeit der Anleihe nicht zur Bank, gab es auch keine Kröten!

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Terminschlinge

Rybezahl, Samstag, 13.05.2017, 18:53 vor 2751 Tagen @ CalBaer 6368 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 13.05.2017, 19:33

Hallo,

ich möchte nochmals auf das Thema zurückkommen. Ich bleibe absichtlich einfach (als Außenseiter kann ich auch gar nicht anders). Es geht mir nur darum, das Konzept dahinter klar zu erkennen. Ich verzichte auch auf die Darstellung von Zwischenschritten (Clearing).

Im Regelfall lässt sich der Vorgang so darstellen:

[image]

Geschäftsbank kauft vom Staat eine Staatsanleihe und zahlt dafür 100 Geldeinheiten. Nach einem Jahr wird zurückgekauft (pünktlich 5:45 Uhr):

[image]

Die Frage, woher der Staat die Zinsen nimmt, die er der Geschäftsbank versprochen hat, wird hier nicht behandelt.

Kauft nun die Zentralbank Anleihen von der Geschäftsbank (QE), lässt sich der Vorgang so darstellen:

[image]

Geschäftsbank kauft vom Staat eine Staatsanleihe und zahlt dafür 100 Geldeinheiten. Diese Anleihe verkauft die Geschäftsbank an die Zentralbank und erhält dafür 100 Geldeinheiten. Bevor die Anleihe des Staates fällig wird, kauft die Geschäftsbank die Anleihen von der Zentralbank zurück (die Zentralbank verlangt dabei Zinsen, in unserem Beispiel 5%) um sich anschließend die Geldeinheiten vom Staat zu holen:

[image]

Die Zinsen, die die Zentralbank von der Geschäftsbank bekommt, wandern an den Staat, der damit die Zinsen, die er der Geschäftsbank schuldig ist, bezahlen kann (gestrichelte Linie). Die Frage, woher die Geschäftsbank die Zinsen nimmt, um die bei der Zentralbank liegende Anleihe zurückkaufen zu können, bleibt vorerst unbeantwortet. Jedenfalls muss die Geschäftsbank dafür irgendwo Geld beschaffen.

Nun könnte ja die Geschäftsbank auch, noch während die Anleihe bei der Zentralbank liegt, mit dem von der Zentralbank emittierten Geld weitere Staatsanleihen kaufen:

[image]

Jede Zeile symbolisiert ein verstreichendes Jahr. Rechts in den Kästen zur Verdeutlichung die Laufzeiten der pro Jahr gekauften Anleihen (liegen bei der Zentralbank).

Vor Fälligkeit der Anleihe A kann die Geschäftsbank sie (die Anleihe) von der Zentralbank zurückkaufen, damit wiederum der Staat sie (die Anleihe) von der Geschäftsbank zurückkaufen kann.

Aber am grundsätzlichen Problem ändert das nichts. Viel schlimmer noch: Kann die Geschäftsbank das Geld für den Rückkauf der Anleihe A nicht auftreiben, wird auch Anleihe B & C faul, hinfällig, da nicht mehr bedienbar. Der ganze Anleihe-Stapel fällt in sich zusammen.

Noch ein weiteres fiktives Beispiel, um etwaigen Einwänden zuvor zu kommen. Am Problem ändert sich dabei nichts:

[image]
[EDIT: Mir ist gerade aufgefallen, dass die Zeitangaben falsch sind. Nicht "(10 J)", sondern "(3 J)" muss es heißen!]

Das Geld, es muss irgendwo, irgendwie beschafft werden (Börse, Immobilien).

Und jetzt zerreist mich (aber nicht so dolle).

- „Die Loofzeiten, meine Damen und Herren, die Loofzeiten!“ (Unbekannt)

Gruß vom
Rybezahl, der hofft, dass ihm morgen kein Dachziegel auf den Kopf fällt.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

"Ein Macron-Leak zu viel"

Sylvia @, Samstag, 06.05.2017, 17:20 vor 2758 Tagen @ uluwatu 11434 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 06.05.2017, 19:15

Artikel im Freitag. Ausgewogener als der Mist, den man sonst so in den Online-Medien liest: https://www.freitag.de/autoren/gunnar-jeschke/ein-macron-leak-zuviel

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

"Wer Macron wählt, wählt Le Pen."

Steppke, Sonntag, 07.05.2017, 02:59 vor 2758 Tagen @ uluwatu 9911 Views

Ein Sieg des deutschen Favoriten Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich wird laut Einschätzung von Experten die Spaltung im Land weiter vertiefen und der extremen Rechten noch mehr Unterstützer zutreiben. Davor warnen bekannte Sozial- und Politikwissenschaftler wie der Soziologe Didier Eribon und der Politologe Hans Stark. Stark zufolge führt der Unmut über die deutschen Austeritätsdiktate in Frankreich mittlerweile zu einer "Deutschland-Kritik", die "von mindestens zwei Dritteln der Franzosen" geteilt wird. Eribon rechnet damit, dass eine Präsidentschaft des gegenüber Berlin fügsamen Bankers Macron die jetzt in Frankreich noch vorhandenen Hemmungen, die extreme Rechte zu wählen, weiter verringern wird - wenn er das Land auch in Zukunft der deutschen Sparpolitik anpasst und damit die sozialen Gräben noch mehr vertieft. Dessen ungeachtet wirbt Berlin ganz offen für Macron, der bereits im Januar erklärt hat: "Ich vertraue Deutschland." "Sein Erfolg wäre ein positives Signal für die politische Mitte", äußert Bundeskanzlerin Angela Merkel. In deutschen Medien wird der Kandidat als "Berliner Lieblingsfranzose" geführt.

Ganzer Text:
http://german-foreign-policy.com/de/fulltext/59588

JA!

Balu @, Sonntag, 07.05.2017, 12:54 vor 2757 Tagen @ Steppke 8464 Views

Schon bei der Kommunalwahl 2014 sorgten die Sozen und Konserven mit einem Trick dafür, dass le Pen hinten runter fiel. Nochmal so ein Coup und die Grande Nation zerreißt´s.

Macron ist die Lunte der Bombe, die die EUdSSR schließlich in den Mülleimer befördert.

Bin gespannt auf die ersten Hochrechnungen heute Abend.

Gruß + einen spannenden Sonntag wünscht euch
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Kein Sonnenschein heute in Paris = Le Pen's Anhänger sollen nicht allzusehr den Wahlsieg feiern

Wildheuer @, Schurkenstaat im Herzen Europas, Sonntag, 07.05.2017, 12:21 vor 2757 Tagen @ uluwatu 9045 Views

Da Paris heute Sonntag kein Sonnenschein und Kaiserwetter organisiert bekam, dürfen wir davon ausgehen, dass Le Pen die Wahl machen wird, und sich deren Wähler nicht noch eines schönen Wetters darüberhinaus ungebührlich freuen sollen dürfen.

Das oben Genannte wäre sozusagen eine Politprognose indirekt abgeleitet von (ausbleibenden) Geoengineering-Aktionen, haha.

W.

--
Gibt es denn keinen Boden auf dieser absurden Welt? Ich dachte wir wären längst aufgeschlagen. --nereus

Der Mensch denkt und Gott lenkt ;-)

Sylvia @, Montag, 08.05.2017, 11:22 vor 2756 Tagen @ uluwatu 7114 Views

Sonst bei Sieg Macron Gap up Montag auf 13000 und massiver selloff
(Macron Wahlsieg wurde bereits vollständig eingepreist). Ziel 12000 oder
11400 als Welle 4.

Dem DAX scheint es egal zu sein. Die Bewegung heute reicht nicht einmal für die "Buy the rumor, sell the fact"-Erklärung.

Es scheint, als würde sich der DAX denken: Ach, mach ich doch mal, für einen Tag, eine kleine Erholung [[zwinker]]

[image]

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

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