Das Ganze muss man natürlich im größeren Zusammenhang sehen

helmut-1, Siebenbürgen, Donnerstag, 25.04.2024, 22:32 (vor 10 Tagen) @ Zandow_21326 Views
bearbeitet von helmut-1, Donnerstag, 25.04.2024, 22:36

Zum einen war das Trinkwasser in Wien dafür berühmt, der höchsten Güteklasse anzugehören. Aber offensichtlich war das einmal, um in der Vergangenheit zu sprechen.

Schön, mich betrifft das bald nicht mehr, ich streiche die Segel und werde vom Wohn- oder Aufenthaltseffekt her in Österreich keine Probleme wg. des Trinkwassers mehr bekommen, in Deutschland schon lange nicht mehr.

Fest steht, dass man über das Trinkwasser alle möglichen Substanzen (merklich oder auch unmerklich) einmischen kann, die eigentlich nichts im Trinkwasser verloren haben. Ob man das macht, kann ich nicht nachprüfen, - kein Außenstehender kann jemals in einen öffentlichen Trinkwasserspeicher hinein, die sind ja total abgeschottet.

Die Schulkenntnisse, die Du angeführt hast, die helfen hier nicht viel weiter. Hier sind Beobachtungen notwendig, die man so objektiv wie möglich machen sollte. Die Erfahrungen in dieser Hinsicht sind bei mir weitläufig, zumal ich seit über 20 Jahren in Rumänien lebe. Hat natürlich keine Erklärung auf das angesprochene Thema, aber wirft vielleicht doch ein Licht auf die Dinge, die mit dem Wasser zusammenhängen, das aus der Leitung kommt.

Als ich kurz nach der Jahrtausendwende in Rumänien mit den Bauarbeiten begonnen habe und dazu auch einfache Hilfskräfte aus den Dörfern beschäftigt hatte, konfrontierte mich folgendes Problem:

Die Leute aus den Dörfern, die hauptsächlich ihr Trinkwasser zuhause aus ihren eigenen Brunnen entnahmen, baten mich, auf der Baustelle (wir wohnten unter der Woche in Wohnwägen an der Baustelle) ihnen ein Trinkwasser aus dem Supermarkt zu geben, weil sie nach dem Genuss des Wassers aus der Leitung Bauchweh oder Magenweh bekämen. Nun, darauf kams mir nicht an, sie bekamen ihr Wasser aus dem Supermarkt, und ich empfand das eher als eine Marotte.

Ich, der ja auch vor Ort im Wohnwagen lebte, verwendete das Wasser aus der Leitung nach wie vor. Nach einiger Zeit, auch schon, als die Baustelle abgeschlossen war, bekam ich eine Paradontitis, die kein Zahnarzt mehr aufhalten konnte. Mir fielen fast alle Zähne aus, und das Zahnfleisch war extrem entzündet. Keine Behandlung brachte einen Erfolg oder zumindest einen Stop.

Nun gut, was solls, es gibt ja die "Dritten". Davon geht die Welt nicht unter. Jahre später habe ich durch Zufall gelesen, dass in verschiedenen Gegenden der USA (Milwaukee, Detroit, etc.) die Zahl der Patienten mit Paradontose wesentlich höher liegt als in anderen Bereichen. Die Ursache dafür fand man im höheren Chlorwert, das man dem Wasser beimischte.

Erst wollte ich das nicht glauben, zumal ja auch meine Frau da keinerlei Probleme hatte. Was ich nicht beachtet hatte, ist die Tatsache, dass jemand, der das schon als kleines Kind gewöhnt war, sich damit adaptiert hat. Unsereiner aber, der aus einer anderen Gegend mit einem anderen Trinkwasser kommt und eben das aktuelle nicht gewöhnt ist, der bekommt dann Probleme. Nicht jeder, aber eben manche, - die Menschen sind als Individuen eben unterschiedlich.

Schön, das war vor 20 Jahren, - mittlerweile hat sich auch die Qualität deas Trinkwassers (es war die Rede von Hermannstadt) aufgrund der Erschließung von anderen Quellen verbessert. Nun leben wir in einer Kleinstadt, die keine Quellen aus dem Bergland für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung hat, sondern das Trinkwasser aus den Flüssen und aus der 2. Grundwasserebene nimmt. Sicherlich wird das gesäubert und auch mit Chlor desinfiziert.

Fakt ist aber, dass ich nach jedem Duschen einen Juckreiz auf der Haut bekomme, der unerklärlich ist. Ich habe probehalber alle möglichen Duschgels ausprobiert, aber auch ohne eines Duschgels stellt sich dieser Juckreiz ein. Die logische Erklärung kann eigentlich nur im Chlorgehalt des Leitungswassers liegen.Seit Jahren haben wir uns es zur Angewohnheit gemacht, für die Speisenzubereitung sowie als Trinkwasser ein bestimmtes Wasser zuverwenden, das ich zweimal im Jahr von einer bestimmten Quelle in den Karpaten in Behälter fülle und im Keller bei gleichbleibender Temperatur lagere.

Das ganze Dorf verwendet dieses Wasser, auch, wenn die Leute eigene Brunnen haben. Das Seltsame dabei ist, dass wir festgestellt haben, dass uns dieses Wasser außerordentlich gut bekommt, und wir keinerlei Bauchzwicken oder ähnliches seitdem mehr bekommen haben. O.k., damit können wir leben, in Rumänien gehen eben die Uhren anders.

Warum habe ich das alles so detailliert erklärt:

Wasser ist ein elementares Grundnahrungsmittel. Wenn das aus irgendeinem Grund verfälscht oder für bestimmte Zwecke missbraucht wird, dann ist das ein Verbrechen an der Menschheit. Ich habe Videos aus Gegenden der USA gesehen, wo das Wasser aufgrund von Fracking aus der Wasserleitung, als man das Feuerzeug drangehalten hat, entflammt war.

Chevron hat versucht, das in Rumänien zu probieren. Die Gegner dieses Projektes haben dagegen protestiert und sich dabei sogar von den Ordnungskräften krankenhausreif haben schlagen lassen. Der legendärste Kämpfer gegen Chevron und Fracking, ein deutschstämmiger Bauer aus Siebenbürgen, ist leider bereits verstorben. Aber Rumänien hat davon profitiert, - das Grundwasser ist sauber geblieben. Chevron hat sich aus Rumänien verabschiedet.


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