Was ist ein 'gesundes Geldsystem'?

Ostfriese, Mittwoch, 01.05.2024, 15:30 (vor 17 Tagen) @ Otto Lidenbrock1555 Views

Hallo Otto

Selbstverständlich produziert eine funktionierende Wirtschaft nach den Bedürfnissen und Wünschen der Gesellschaft.

Aus debitistischen Gründen gilt es, die zeitliche Priorität des Geldes und seine Optimierung als Machtmittel der Herrschaft der Zentralmachtordnung und nicht etwa als Beförderungsmittel für mehr privaten Wohlstand zu verstehen und damit anzuerkennen. Paul C. Martin in:

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=128529 Real-Enzyklopädie 28: Macht, Zins, Inflation (I) verfasst von dottore, 04.07.2002, 10:27

Die Vorstellung, erst sei so etwas wie eine 'private' Wirtschaft entstanden und danach hätte sich ihr die Macht 'irgendwie' beigesellt, um sozusagen auch ein paar Krümel vom ohnehin immer größer werdenden Kuchen abzuhaben, ist ein Irrtum.

Ein gesundes Geldsystem ist allerdings die Grundvoraussetzung einer prosperierenden Wirtschaft, das lehrt uns die Geschichte seit Jahrtausenden

Die allseits verbreiteten Meinungen über Ursprung und Funktionieren des Geldsystems sind nicht mit den beobachtbaren Gegebenheiten vereinbar. Der Debitismus zeigt auf, dass sich die ökonomische Wirklichkeit in den letzten Jahrtausenden nicht aus irgendwelchen Stammes- oder Geschenke-Tausch-Gemeinschaften auf Subsistenz-Niveau entwickelten, sondern von Beginn an durch Surplus-Erzwingung bei den Untertanen nach innen und außen erfolgte. Paul C. Martin in:

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=324181 Re: Geld als Kriegskind und Kriegsvater verfasst von dottore, 03.07.2005, 14:13

Geld ist ein Kriegskind, nichts anderes. Ist es groß und stark, wird es zum Kriegsvater. Und so immer weiter. Ist bekanntlich bis heute so. Mit 'Tauschmittel' hat es gar nichts zu tun. Der Krieg (eingesetzte oder angedrohte 'coercive power') ist der Vater aller Dinge – und ausgerechnet ‘Geld’ wäre da die gloriose Ausnahme, sozusagen das arme Hascherl, das nur zu 'guten' Zwecken auf die Welt gekommen ist und dann so böse, böse missbraucht wurde?

Subsistenzsysteme können sich über Jahrtausende halten, Abgabensysteme enden früher oder später (und alle rätseln, warum). Das bekannte Phänomen von Rise and Fall of Great Powers liegt im Staatsmachtsystem selbst begründet und ist nicht eine Teufelei von untereinander verschworenen Einzeltätern – Vorfinanzierungslücke, Terminschlinge, Nachschuldnersuche, Sicherheiten usw. im Rahmen des kreditären Kettensystems.

Und Papiergeldwährungen schneiden im Vergleich mit Edelmetallwährungen diesbezüglich extrem schlecht ab, denn am Ende jedes Fiat-Money-Systems steht immer der Währungsverfall.

Das Und Papiergeldwährungen schneiden im Vergleich mit Edelmetallwährungen diesbezüglich extrem schlecht ab… ist nicht so sicher, wie @sensortimecom schon vor sehr vielen Jahren in

https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=297302 Rein mathematisch gesehen. sensortimecom , Montag, 21.10.2013, 09:50 (vor 3115 Tagen) @ Nikolay

darlegte.

Wenn ich daher das debitistische Geldsystem durch ein streng 'gedecktes G.' egal welcher Art ersetze, enge ich damit den wirtschaftlichen Spielraum ein, der im Moment gegeben ist. Die Leute werden zornig wieder nach dem alten System rufen, wenn die Arbeitslosigkeit explodiert.

Dottore hatte schon richtig erkannt, dass der Ausweg aus dem System wegen des nicht-lösbaren Vorher-Nachher-Problems nichts mit Geld zu tun hat, sondern mit der Beseitigung des bewaffneten Zwanges, denn dieser schafft sich die Rechtsordnung nach seinem Gutdünken - und demnach auch sein Geld. Wer beim Geld ansetzt, versucht am Symptom zu kurieren, was nichts als Zeitverschwendung ist.

Es gilt, endlich die eigenen Simulationen zu überwinden und Gruß - Ostfriese


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