Meine Frage an die Experten: Hyperinflation, ist sie gestartet?

MI @, Dienstag, 16.09.2025, 11:19 vor 64 Tagen 3409 Views

Hallo wertes Forum,

wir alle begleiten die Edelmetalle ja schon sehr lange, und ich habe mich immer gefragt, wann "es losgeht", also, wann die PMs wirklich ernst machen, abheben und dem fiat-money nur noch die Rücklichter zeigen. Und die Fahrt dann auch immer schneller wird und es kein Zurück mehr gibt ("Jetzt noch Gold kaufen? Hmmm, besser Rücksetzer abwarten... Und nur als Beimischung..." Jo, geeenau)

Manche von euch werden sagen: Die Hyperinfla ist schon 1971 gestartet. So ein exponentieller Anstieg läßt sich ja beliebig zoomen, und irgendwie sieht es dann immer gleich aus. Und jede Verschuldung läßt sich immer noch um eine weitere Billionen erhöhen.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es jetzt wirklich "ernst" wird, dass die PMs sagen: "Hey, liebes fiat-money, war ein netter Versuch, aber wir übernehmen jetzt wieder". Der Anstieg wird immer steiler, Rücksetzer werden sofort gekauft, manche Minen gehen in die Senkrechte. Und obwohl scheinbar "heiß" gelaufen, fühlt es sich immer noch so an, als sei das erst der Anfang, dass der Startschuss jetzt erst wirklich gefallen ist:


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Wie ist denn eure werte Meinung dazu?

Viele Grüße
MI

Das ist doch eine Definitionsfrage.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 16.09.2025, 13:05 vor 63 Tagen @ MI 2532 Views

Ich hab das so verstanden, daß eine HyInfla durch den Default einer Währung im Außenverhältnis ausgelöst wird und daß die Güterpreise im Innern dem nur folgen - Bsp. HyInflas post WK1 in KuK AT und DR. Eine Rekapitalisierung der ZB stoppt das sofort.

Was wir hier sehen, ist für mich normale Inflation, in der die Güterpreise noch moderat steigen. Gold kann noch massiv steigen - There is no rush like a gold rush - und auch wieder runterkommen, z.b wenn die BILD Gold bewirbt - 2011 haben die exact das Top getroffen. [[top]]


Grüße

--
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Afuera!

Okay, danke für deine Einschätzung :-) (owT)

MI @, Dienstag, 16.09.2025, 14:16 vor 63 Tagen @ FOX-NEWS 1601 Views

(owT)

Das Problem der Inflation und Hyperinflation ist also einzig und allein diesen Zeitpunkt …

Ostfriese @, Dienstag, 16.09.2025, 17:00 vor 63 Tagen @ MI 2251 Views

Hallo MI

So ein exponentieller Anstieg läßt sich ja beliebig zoomen, und irgendwie sieht es dann immer gleich aus. Und jede Verschuldung läßt sich immer noch um eine weitere Billion erhöhen.

Exakt, falls, wie @Ashitaka in

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=531476 Weil das zweistufige Zentralbanksystem funktioniert, Ashitaka, Dienstag, 09.06.2020, 23:21 @ Miesepeter 5821 Views

zu berichten weiß:

Die ZB kann kaufen was sie will, erst wenn die Zweistufigkeit im Kern des Zentralbanksystems wegfällt, wenn die durch die Kreditinstitute zu besorgenden Geldeinheiten ohne ausreichende / vorhandene Sicherheiten sowie positiver Kapitaldienstfähigkeiten buchbar bzw. beurkundbar werden, d.h. das Wertbegründende des Kreditwesens (Vertrauen = Verpflichtung) schwindet, öffnen sich die Schleusen.

z. B. auf der Grundlage von dottores Beitrag in

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=175479 Re: Bitte sehr: verfasst von dottore, 15.03.2003, 19:46

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→ Liebe Freunde,

ich kann das alles gut verstehen, mit dem Fiat Money und dem Betrug des Staates und der Hyperinflation und dem Gold und Silber innewohnenden Wert.

Der Hass auf Knapp und die Bibliotheken, die gegen ihn geschrieben wurden, ist mir auch geläufig. Jedem braven und fleißigen Menschen stellen sich die Zehennägel auf, wenn er das alles sieht, was die Chartalisten angerichtet haben.

Nun aber schön ruhig bleiben und nicht nervös werden. Wir wollen uns GZ noch einmal anschauen.

Es ist nicht das Zahlungsmittel, das freie Menschen in freien Kontrakten untereinander vereinbaren können, sondern das, was sie vereinbaren müssen.

Da dies der Staat vorschreibt, muss es einen Grund dafür geben. Und der ist schlicht und einfach: Der Staat braucht Abgaben und die muss er in etwas bezeichnen.

Zuerst hat er Abgaben in Naturalien gefordert, dann in Metall, schließlich in Papier. Bei Naturalien kann man sich noch vorstellen, dass sie zu etwas taugen: Man kann davon leben. Bei Metall ist es schon schwieriger, da es bei Metall letztlich auf ein Mittel hinausläuft, das direkt zu Machtgewinn und Machterhalt einzusetzen ist (direkte Verwendung, daher frühe Kupfersteuern, siehe noch meinen Schwedenbeitrag oder indirekte Verwendung, z.B. als einfach zu transportierendes Mittel, um damit Truppen und Söldner anzuwerben und zu bezahlen; dazu gibt es sehr große Literatur, bei @Popeye falls gewünscht abzurufen, ich habe das alles mit Interesse gelesen und mir auch eigene Gedanken dazu gemacht).

Schließlich sind wir bei Papier, das nun wirklich nichts mehr mit dem wirklichen Leben zu tun hat, im Sinne von: Essen oder als mit einem intrinsic value mit nach Hause nehmen.

Dass Papier buchstäblich wertlos ist, muss nicht ernsthaft diskutiert werden. Wir dürfen GZ auch nicht mit Zahlungsversprechen verwechseln, die ihrerseits auf Papier geschrieben sind; das sind Urkunden (früher Ton, Wachstafeln, Leder), die ihren Weg gehen: Entweder sie werden, wie verbrieft erfüllt oder es kommt zu Prozess und Vollstreckung in das, was die Urkunde als Vollstreckungsmöglichkeit beurkundet.

Das hat auch nichts damit zu tun, dass GZ heute gegen solche Urkunden herauskommt, also gegen Zahlungsversprechen, da wir ganz genau wissen, dass diese Zahlungen, soweit es sich um solche des Staates handelt, niemals geleistet werden können, da nicht der Staat leistet, der nie leistet, sondern seine Bürger. Und die werden das nicht leisten können, was da so alles in Staatspapieren als Vorgriff auf künftige Steuereinnahmen verbrieft ist.

Warum hat also GZ einen Wert und was mag dieser Wert sein?

Die Antwort ergibt sich aus der Tatsache, dass einzig und allein mit GZ Steuern bezahlt werden können und müssen, wobei der Wert von GZ nicht etwa der künftiger, also niemals eintreffender Steuerzahlungen und entsprechend vorangegangener oder nicht vorangegangener Leistungen der Bürger ist, sondern der Wert von GZ ergibt sich ganz einfach aus dem, was passiert (also geleistet werden muss), wenn es, obwohl als Steuerzahlung fällig und ergo vollstreckbar, nicht geleistet wird.

Das GZ hat also nur den Wert, der der Strafe entspricht, die der Staat lt. Gesetz verlangen und verhängen kann, wenn GZ nicht zum geforderten Termin bei ihm und in seiner Kasse erscheint.

Der Wert von GZ ist also ganz präzise der Wert dessen, was zu leisten ist, wenn es in Form von fälligen Abgaben an den Staat nicht dort, an den öffentlichen Kassen also ankommt, und entsprechende Aktionen (Sanktionen!) des Staates auslöst.

Den Wert von GZ, in welcher Form es auch immer auftritt (es könnten auch gepresste Veilchen sein), ergibt sich nicht aus dem Wert des Stoffes, aus dem die Abgabe geleistet werden muss, sondern einzig und allein aus der Sanktion (Menge, Bewertung, usw.), die der Staat verhängen kann (aufgrund seines Macht- und Abgabenmonopols), wenn er nicht termingemäß bedient wird.

Wären ab Morgen Steuerhinterziehungen oder -verweigerungen straffrei, würde der Wert des GZ (Euro) sofort auf Null fallen. Denn wozu braucht jemand GZ, wenn es nicht für Zahlungen an den Staat erforderlich ist und diese Zahlungen in Wegfall kommen?

Den Wert von GZ bestimmt also einzig und allein der Staat und dies nicht über die Stofflichkeit des GZs, sondern über die Strafe, die er verhängt, falls jemand, der GZ als Abgabe (und GZ ist nur als Abgabeninstrument definierbar und sonst überhaupt nicht) nicht leistet.

Der Wert der Euros, Dollar, Swiss-Francs, die wir in der Tasche haben, ist auf den ersten Blick selbstverständlich Null. Auf den zweiten Blick, und um den allein geht es, ist der Wert all dieser schönen Erscheinungen der, der sich aus der Strafe dafür ergibt, dass man sie nicht zum festgesetzten Termin an den Staat leisten können.

Der Euro usw., gedeckt durch Staatspapiere, hat auch nicht den Wert etwaiger künftiger Steuerzahlungen, für die er sozusagen eine vorgezogene Quittung (oder Forderung auf...) wäre, also einen Wert aus sich heraus, sondern einzig und allein den Wert, der sich ergibt, wenn er nicht zum gesetzlich vorgeschriebenen Termin an die Staatskasse geht, woraufhin dann der Staat seine Kasse mit anderem auffüllt, nämlich der Strafe (Einzug von Gütern, Waren, Eigentum, usw.), die den nicht GZ an ihn abliefernden Staatsbürger (Steuerpflichtigen) trifft, weil er GZ nicht beim Staat abgeliefert hat.

Geld (= gült = Abgabenschuld) ist immer nur definierbar als Abgabe an den Staat, eben als GZ. Was die Menschen an sich oder sonst oder ohne Staat treiben würden, hat mit Geld nicht das Geringste zu tun.

Ich hoffe inständig, dass der Staat nicht auch noch auf die Idee kommt, wieder Waren als Abgaben abzufordern (Naturalien, Metall). Das wäre noch viel Schlimmer als das, was wie heute haben. Naturalien- oder Metall-Geld würde bedeuten, dass jeder diese sich beschaffen muss, was in der Geschichte ununterbrochen zu beobachten war.

Der heutige Staat hat nur noch Anspruch auf sein GZ. Und das ist auch gut so. Das wird ihm immer mehr fehlen, egal wie viel er davon in den heutigen ZB-Systemen produziert. Es nutzt ihm nichts, da er sich immer erst verschulden muss, bevor er zum Inkasso schreiten kann. Der Staat wird sich immer zuerst verschulden müssen, bevor er seine ZB Geld - eben GZ - produzieren kann.

Das Problem der Inflation und Hyperinflation besteht darin, dass der Staat zu wenig und nicht etwa zu viel absteuert. So bekommen frühere GZs ein Disagio gegenüber späteren. Es wird ja nicht das neue Geld wertlos, sondern das alte, also bereits als GZ vorhandene.

Nichts ist leichter, als den Punkt zu erwischen, wo der Staat aufgibt und sich GZ direkt bei der ZB beschafft. Dies ist heute nicht mehr möglich (Änderungen vorbehalten und, sobald sie bekannt werden, ist es SOFORT aus, weil dann jeder darauf wartet, mit möglichst allerneuesten, also mit maximalem Disagio versehenen GZ seine Abgaben zu leisten).

… abzupassen. Bis der Punkt kommt, kann - vice versa - nur eins richtig sein:

GZ bunkern, bis es einem schwarz vor Augen wird.

Alle ehrlichen Menschen und alle Warengeldfreaks sind auf dem völlig falschen Dampfer. Sie setzen nämlich schon etwas voraus, was es noch nicht gibt, nämlich die Aufgabe des Staates als Institution. Das werden sie leider bereuen. Im Leben zählt nur eins: Sich voll auf den Staat und seine Abgaben- und Sanktionsmaschinerie zu konzentrieren.

Dazu muss man zynisch sein und völlig ruhig bleiben.

Gruß!

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Gruß - Ostfriese

Bitte Abkürzung GZ am Anfang definieren. Habe erst auch einige Zeit gerätselt,was es heißen soll. Geldzahlung

Illusion @, Dienstag, 16.09.2025, 19:25 vor 63 Tagen @ Ostfriese 1521 Views

Goldzahlung und dann Gesetzliches Zahlungsmittel.

Gruß

Illusion

Ah, super

MI @, Mittwoch, 17.09.2025, 10:47 vor 63 Tagen @ Ostfriese 1263 Views

Hallo Ostfriese,

super, vielen Dank für deinen Hinweis auf frühere Beiträge von dottore und Ashitaka. Dottore war ja immer ein Freund des Bargeldes in Notzeiten, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Macht Sinn, insbesondere die Definition des Wertes von fiat-money (GZ) über die staatliche Sanktionierung. Danke, das erhellt für mich die Lage.

Viele Grüße
MI

M. Armstrong zum Thema: Erst Revolution, dann Hyperinflation

stokk', Samstag, 20.09.2025, 11:48 vor 59 Tagen @ MI 955 Views

bearbeitet von stokk', Samstag, 20.09.2025, 12:12

Die Hyperinflation in Frankreich kam nach der Französischen Revolution, weil das Land seine von der Krone angehäuften Staatsschulden nicht mehr bedienen konnte und daraufhin das Eigentum der katholischen Kirche beschlagnahmte, um seine nachrevolutionäre Währung zu stützen.

Das Land geriet in eine Hyperinflation, weil die Revolution alle bisherigen Schulden für nichtig erklärte.
Die Reichen wurden gejagt, ihrer gesamten Habe beraubt und sogar enthauptet.

Das war keine Atmosphäre, die das VERTRAUEN förderte.
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Die deutsche Hyperinflation [1922] verlief nach dem gleichen Muster; auch die kommunistische Revolution von 1918 führte zum Zahlungsausfall der Staatsschulden der vorherigen Regierung.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Für Streber (in englisch):
https://www.armstrongeconomics.com/markets-by-sector/precious-metals/gold/austerity-or-...

Echte Inflation gabs seit Mitte der 70er nicht mehr

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 17.09.2025, 12:38 vor 62 Tagen @ MI 1390 Views

bearbeitet von sensortimecom, Mittwoch, 17.09.2025, 12:53


Manche von euch werden sagen: Die Hyperinfla ist schon 1971 gestartet.

Stimmt so nicht. Es gab seit ca. 1975 (Ölpreisschock, Club-of-Rome-Expertise) keine echte, gesunde, rein marktwirtschaftlich gepushte Inflation mehr. Die Welt versank damals in Rezession und Deflation (EM und viele Rohstoffe stürzten ab, die meisten sozialistischen Länder gingen später deshalb kaputt) - und um das zu kompensieren, verpassten die Staaten immer wieder "Hyperinfla-Injektionen". Das konnte auf verschiedene Weise geschehen zb. neue Steuern, Abgaben, oder unzählige Regeln und Vorschriften unter x Vorwänden (bis hin zur "Energiekrise" und zum "Klimaschutz"). Die EU war darin Weltmeister.

Warum konnte die Weltwirtschaft nicht mehr zu späterem Zeitpunkt wieder an den Hype der 70er-Jahre anknüpfen, und eine "normale" marktwirtschaftlich getriebene Inflation von sagen wir 2% im Jahr erreichen? Ohne dass Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden mussten, um dem Marktteilnehmer eine Scheininflation aufzuzwingen? Weil inzwischen der Schutz geistigen Eigentums (das IPR) nicht mehr das leisten konnte, was er Jahrzehnte früher leistete. Das Patentwesen ging k.o., und Billigproduzenten aus Fernost sprangen auf den Zug auf. Seither gibts kein Halten mehr. Wenn wir jetzt von "Hyperinflation" reden, so existiert die tatsächlich: nämlich in der schlimmsten denkbaren Form. Von aussen künstlich auf-oktroyiert, drübergestülpt über eine rezessive Wirtschaft, mit Leuten, die nicht mal einen Bruchteil an Bankzinsen erhalten, die sie in den 70ern für gutes Geld von den Banken gekriegt hätten. Die Leute könnten in den nächsten 10 Jahren alles verlieren, denn der Trend wird sich fortsetzen. Es gibt keine Hoffnung, dass sich das IPR wieder erfängt und funktioniert. (Auch die Chinesen werden noch draufkommen).

Hyperstagflation

Dionysos @, Freitag, 19.09.2025, 11:37 vor 61 Tagen @ MI 1353 Views

Wie ist denn eure werte Meinung dazu?

Viele Grüße
MI

Hallo MI,

Faktor 9 vom derzeitigen Niveau mindestens. Wenn man das Fraktal der 1970er Jahre zugrunde legt, ist auch ein Faktor 16 möglich. Zeitraum 2030. Das es kaum Rückschläge gibt, ist immer noch ein Zeichen der Unterbewertung. Die heftigen Ausschläge kommen aber noch. Das haben sterbende Papierwährungen so an sich.

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Gruß
Dionysos

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Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.

Preisentwicklung PMs

MI @, Montag, 22.09.2025, 10:28 vor 58 Tagen @ Dionysos 864 Views

Hallo Dionysos,

super, danke für deine Einschätzung. Dieses Muster ist schon wirklich ein Hammer. Es passieren jetzt genau so Sachen, die man eigentlich nicht glauben kann, wenn sie nicht wahr wären. Andererseits, wenn man die Bitcoinmanie betrachtet, da war und ist es ja auch nicht anders.

Viele Grüße
MI

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