Hallo mabraton,
Trump steht unter Zugzwang, einen Krieg gegen China zu beginnen, wenn man die Beobachtungen der Vergangenheit in die Zukunft fortschreibt:
https://www.belfercenter.org/programs/thucydidess-trap/thucydidess-trap-resources-and-m...
(Siehe Tabelle ganz unten)
Putin und Xi Jinping sind Carry-Trader, sie profitieren davon, wenn nichts passiert.
Die US-amerikanische Kriegswirtschaft benötigt aber Stahl- und Alubearbeitung im eigenen Land und Chips sollen auch selber hergestellt werden (Aussagen von Trump), da besteht noch ordentlicher Aufholbedarf, den man nicht von heute auf morgen decken kann.
Trump muss also schnell aus dem Ukraine-Konflikt raus, er braucht die Ressourcen für den Krieg gegen China.
Leider wissen das auch die anderen beiden "Multipole". :)
Was würdest Du als russischer Föderationspräsident tun, wenn Du mit Nachbarn zu tun hast, die Wort und Geist Deiner Abkommen brechen?
Du müsstest Fakten schaffen, um Dich vor Unbill zu schützen.
Die Eroberung von Mykolawiv und Odessa wären dafür nötig!
Der galizische Teil der Ukraine ist potenzielles Gladio-Land. Die Kontrolle der Westukraine also erscheint mir unbezahlbar.
Der Charme der Eroberung der beiden Oblaste Mykolawiv und Odessa besteht in einem hohen russischen Bevölkerungsanteil (weniger adverse Reaktionen, Gladio, etc.) in Verbindung mit einer massiven Erschwerung der galizischen Getreideernte.
Alternativer Lieferweg für ukrainisches Getreide
Der Abtransport der 45 Millionen Tonnen Getreide via Schwarzes Meer wäre nur bei ukrainischem Wohlverhalten und russischer Zustimmung möglich.
Eine alternative Verladung des Getreides auf Güterwagons birgt Probleme:
1. Unterschiedliche Spurweite
Die Ukraine fährt auf russischer Breitspur (1520mm), Polen und Westeuropa auf Normalspur (1435mm)
Die Polen wollen das Getreide des Wettbewerbers nicht durchlassen.
2. fehlende Bahnresourcen
2.a) rollendes Material: Lokomotiven und geeignete Güterwagons
Legt man pro Güterwagon eine Nutzlast von 57 Tonnen zugrunde,
https://on-rail.com/gueterwagen/schuettgutwagen
braucht es etwa 800.000 Güterwagonladungen um das Getreide abzutransportieren:
Bei 850 Meter angenommener maximaler Zuglänge und 4000 t maximaler Zuglast wären circa 50 Wagons pro Zug möglich und etwa 16.000 Zugfahrten erforderlich.
2.b) Fehlende Netzkapazitäten (Bahnnetz!)
Die Polen wollen nicht, das westeuropäische Netz gibt die Kapazität nicht her. Es bräuchte also den Neubau einer "strategischen Getreidebahn"
https://de.wikipedia.org/wiki/Strategische_Bahn
aus der Ukraine nach vielleicht Rostock, Lübeck, Hamburg und Bremerhaven zur weiteren Verschiffung.
Überall dort, wo die Bahn verlaufen soll, wird man plötzlich geschützte Wildkräuter, Karl der Käfer und die Biene Maja entdecken, mit dem Ergebnis, dass der Bau der Bahn maximal verzögert wird.
Aus der Sicht der Föderation heißt das:
Weiter bezahlbaren Krieg auf Sparflamme führen und die einzig knappe Ressource der Ukraine bei Minimierung der eigenen Verluste dezimieren ("kill ratio"): Den ukrainischen Soldaten!
Bisher scheint das gut zu funktionieren.
Lesenswert:
Getreidelogistik - Getreide-Poker ist genauso spannend wie Pipeline-Poker (Handelsblatt-Artikelserie)
https://trans.info/de/ukraine-transportwesen-in-kriegszeiten-386559
Ende der Breitspurbahn in der Ukraine? Ein geopolitischer Wendepunkt
https://trans.info/de/breitspur-ukraine-netz-291921
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Karte_Donau.png
Gruß
paranoia
P.S.: Mach' Dir keine Sorgen. Postheroische Friedenstruppen werden die Ukraine unterstützen!
![[image]](images/uploaded/2025031316324867d308b028e37.jpg)
Quelle: "the saker" via waybackmachine
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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.