Warum es so ist, wie es ist. Einige Gedanken hierzu.

Plancius @, Samstag, 19.10.2024, 19:27 vor 15 Tagen 4616 Views

bearbeitet von Plancius, Samstag, 19.10.2024, 19:32

Michael Mross geht in seinem neuesten Video gerade der Frage nach, wann Deutschland endgültig kaputt ist. Er gibt dem Land noch 10 Jahre. Darüber lässt sich nun kräftig spekulieren.

https://www.youtube.com/watch?v=uEuVCL_sUMY

Ich möchte im folgenden aber der Frage nachgehen, warum es eigentlich so ist, wie es ist und die tiefgreifende Krise, in der sich unser Land befindet, bei einem großen Teil der Leute im Bewusstsein noch gar nicht angekommen ist. Viele Ausführungen hierzu sind schon von @OttoLidenbrok geschrieben worden, der ja selbst in einer nicht gerade vom Wohlstand verwöhnten Gegend in Norddeutschland bei Bremerhaven wohnt. Und gerade aus dieser Gegend vernimmt man viele Stimmen, dass trotz Krise in Schiffbau, Hafen und anderer Strukturschwächen die Leute Villen bauen, eine prächtiger als die andere und der wahrgenommene private Wohlstand trotz aller Unkenrufe auch dort in den letzten Jahren spürbar zugenommen hat.

Ich möchte meine Gedanken an verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten legen.

DDR 70er und 80er Jahre

Ein großer Teil der DDR-Bürger hatte Westverwandte. Diese kamen in die DDR zu Besuch, die DDR-Rentner fuhren zumeist einmal im Jahr in den Westen, ab 1986 durften auch DDR-Bürger unterhalb des Rentenalters ihre Verwandten im Westen besuchen.

Kein DDR-Bürger hat jemals davon gesprochen, dass es einem Westverwandten schlecht ging. So gut wie alle Westverwandten haben sich von den 60ern bis hinein in die 80er Jahre eine gut abgesicherte Existenz mit einem jährlich erklecklichen Zuwachs an privatem Vermögen aufgebaut.

Ich erinnere mich noch an die Ansichtskarten der Westverwandten in meiner Kindheit. In den 70er Jahren kamen die Urlaubsgrüße aus Ricchione oder Bibione in Italien, wohin man mit dem Opel Rekord über den neuen Brennerpass gefahren ist.

Ab Ende der 70er Jahre flog die Westverwandtschaft mit dem Flugzeug in den Urlaub. Die Ansichtskarten kamen aus Mallorca, Teneriffa oder der Costa del Sol in Spanien.

In den 80er Jahren ging es dann noch weiter weg. Fernreisen standen auf dem Programm. Ich erinnere mich noch an die Briefmarken aus den USA, die mir mein Onkel mitgebracht hat. Viele Briefmarken trugen die Inschrift „America – The land of the free and the home of the braves.” Die USA waren sowieso das Land meiner Träume. “Miami Vice”, „Magnum“ oder „Ein Colt für alle Fälle“ waren ständige Begleiter meiner Jugend. Die USA waren das Land meiner Sehnsüchte. Die Fernreisen meiner Westverwandten zeichnete ich immer in meinem Haack-Weltatlas nach und träumte dabei von den fernen Ländern.

Neben ihren Urlausreisen besaßen die Westverwandten in den 70ern dann alle ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung, die dann Ende der 70er Jahre abgezahlt war. In den 80er Jahren kaufte man sich dann eine weitere Immobilie oder erwarb ein Ferienhaus an der Nordsee, in der Provence oder an der spanischen Küste.

Außerdem baute man sich ein Polster an Geldvermögen in Form einer Kapitallebensversicherung oder Bundesschatzbriefen auf. Einige investierten auch am Aktienmarkt oder kauften sich Goldbarren bzw. Krügerrand und lagerten diese im Safe im Keller ein. Mein Onkel war ein begeisterter Kuponschneider und erzählte immer von seinen Tafelgeschäften in seiner Bank. Seine Beschreibungen über die Bankbeamten in ihren Sakkos mit Ärmelschoner sind mir noch in Erinnerung.

Rheinland 2023 – 60.Geburtstag

Ich habe ja nun lange Jahre nach der Wende im Rheinland im Großraum Köln gewohnt und war im letzten Jahr bei einem Freund zum 60.Geburtstag eingeladen. Die Geburtstagsgäste standen zumeist kurz vor der Rente oder sind gerade in den Ruhestand gegangen.

Alle hatten große Zukunftspläne und blickten mit Optimismus in die Zeit ihres Ruhestands. Jetzt können sie sich endlich ihre Träume verwirklichen.

Ganz oben auf der Wunschliste standen Reisen aller Art und in alle Herren Länder. Einige möchten hierzu ihr Haus verkaufen und dafür in eine Eigentumswohnung ziehen. Schließlich hat man gar keine Zeit mehr für Rasen mähen, Blumen gießen oder Hecke schneiden.

Einige wenige möchten ihre Zelte in Deutschland ganz abbrechen und in den warmen Süden nach Spanien oder Griechenland ziehen. Die Flieger fliegen häufig, die Flüge sind billig und da kann man Kinder und Enkel mal schnell in der alten Heimat besuchen und jene haben auch eine Anlaufstelle, wo sie ihren Urlaub im Süden verbringen können.

Ganz hoch im Kurs stand ebenfalls der Erwerb eines Wohnmobils. Ein jeder erzählte von seinem Traummobil, das er auf der „Caravan“ in Düsseldorf entdeckt hat.

Niemand von den Geburtstagsgästen geht es materiell beim Eintritt in den Ruhestand schlechter. Vielmehr erhöht sich ihr monatliches Einkommen sogar. Durch meinen langjährigen Wohnsitz im Kölner Speckgürtel weiß ich, wieviel ein durchschnittliches Rentnerehepaar dort pro Monat erhält. Häufig sind es 7.000 Euro (das war 2017, jetzt sind es wohl noch mehr), die sich aus 2.000 Euro Rente + 3.000 Euro Betriebsrente für den Ehemann und nochmal 2.000 Euro für die Frau, die häufig Teilzeit gearbeitet hat, zusammensetzt. Erträge aus Vermietungen, Dividenden, Zinsen und einmalige Ausschüttungen von Lebensversicherungen mit mehreren Hunderttausend Euro kommen noch hinzu.

Das waren natürlich alles keine Leute, die bei Malermeister Willy gearbeitet haben, sondern sie waren Malocher oder Angestellte in den Großkonzernen rund um Köln. Und da arbeiten Zehntausende Beschäftigte. Sei es bei Bayer, Ford, Shell-Raffinerie, Lyonell Basell, Deutz Motoren, DEVK, DKV oder Nordstern-Versicherung, bei den verschiedensten Gerichten oder im Regierungspräsidium usw. usf. Die Beschäftigten in diesen Großbetrieben sind hervorragend abgesichert und erhalten fürstliche Betriebsrenten oder Pensionen.

Italien 2024 – Diverse Campingplätze

Mir ist als Camper dieses Jahr aufgefallen, wie luxuriös mittlerweile die Camper und Wohnmobile geworden sind.

Die jüngere Generation kommt mit Papas Wohnmobil oder dem eigenen nagelneuen VW-Bus „California“ oder Mercedes „Marco Polo“, die schon mal an die 100.000 Euro kosten.

Auf ca. 20% schätze ich mittlerweile die Anzahl der Wohnmobile, die sich jenseits der 200.000 Euro Preisklasse befinden.

Also von Krise, Armut, Verelendung ist weit und breit nichts zu sehen.

Auf was ich mit meinen Schilderungen hinaus will. Ich schätze, dass es in Westdeutschland eine Schicht von ca. 40% der Bevölkerung gibt, die ein richtig fettes Einkommen/Vermögen haben. In Ostdeutschland sind mittlerweile vielleicht auch 5% Aufsteiger nach der Wende dabei. Auf die 40% komme ich, weil praktisch die Ossies nur Westverwandtschaft kennen, die bis in die 80er Jahre hinein einen beträchtlichen Wohlstand aufgebaut haben.

Und für diese 40% ist die Welt völlig in Ordnung. Sie sind materieller Sorgen befreit und können auf ein richtig fettes Polster an Vermögen zugreifen, um auch die nächsten Jahre materiell gut abgesichert durchs Leben zu taumeln.

Klar nagt der Staat auch an dieser gut abgesicherten, bürgerlichen Schicht. Quellensteuer, Sanierungszwang bei Immobilien, höhere Beiträge zur Sozialversicherung, ständig steigende Steuern, Grundsteuerreform.

Die Substanz bröckelt auch dort, die Renditen sinken. Aber viele sehen diesen Substanzverlust auch als eigenen Beitrag zum Klimaschutz, der natürlich auch an ihnen nicht ohne Verluste vorbei geht. Aber solange das Polster noch dick und fett ist und in seiner Grundsubstanz nicht angetastet wird, ist man mit sich und der Welt im Reinen.

Genau diese Schichte wird auch immer und immer wieder CDU, SPD und sonst welche Altparteien wählen. Sie beten jeden Tag, dass es so bleibt und sich grundlegend nichts ändert. Vielmehr wird Frau Merkel in deren Augen wie eine Heilige verehrt, die Deutschland durch die Gefahren der Finanzkrise, Euro-Rettungsschirme, Griechenlandkrise ungeschadet hindurch manövriert hat. Die Grenzöffnung 2015 verzeiht man ihr, schließlich müsse Deutschland international ein großes Herz, schon wegen unserer grausigen Geschichte, zeigen.

Klar, auch aus dieser Schicht verirren sich einige Klardenker ins alternative Milieu, die sehen, dass die Aufbauleistung ihrer Vorfahren und ihr eigener Wohlstand in Gefahr sind, wenn unser Land mit der aktuellen politischen Richtung gegen die Wand fährt.

Meine Ansicht – solange es keinen richtigen, wuchtigen Crash gibt, sondern einen Tod auf Raten, wie jetzt aktuell, wird sich nichts ändern.

Die AfD-Kollegen träumen schon von einem AfD-Kanzler in 2029. Ich glaube, solange wird unser Land nicht überleben. Ein Kurswechsel in 2029 ist nicht mehr möglich. Denn dann ist die Messe bereits gelesen.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Klar nagt der Staat auch an dieser bürgerlichen Schicht. Quellensteuer, Sanierungszwang bei Immobilien, höhere Beiträge zur Sozialversicherung, ständig steigende Steuern, Grundsteuerreform.

Dragonfly ⌂ @, Samstag, 19.10.2024, 19:53 vor 15 Tagen @ Plancius 3328 Views

[[rofl]]

Da ist Nordamerika schon weiter:

Ausschuss zur Untersuchung der Sterbehilfe in Kanada stellt fest, dass einige Todesfälle auf Angst vor Obdachlosigkeit und Isolation zurückzuführen sind

https://apnews-com.translate.goog/article/canada-euthanasia-deaths-doctors-nonterminal-...

Hallo Plancius, hoch interessant! (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 01:31 vor 14 Tagen @ Plancius 3219 Views

bearbeitet von DT, Sonntag, 20.10.2024, 02:26

Aber sorry, 40% ist bei weitem daneben gegriffen.

Vielleicht kennst Du nur ca 60-jährige, die in Lohn und Brot gestanden haben.
Fett verdient in der Chemieindustrie in NRW, aber einigermaßen gemäßigte Wohnkosten.

Ich habe selber einmal in der Gegend gelebt und weiß, wie gut das Verhältnis aus Verdienst zu Wohnkosten war. Wenn man in den Dörfern auf der anderen Rheinseite gewohnt hat und schon vor 40 Jahren oder 30 Jahren ein Haus gebaut hat, oder gar in der Bonner Gegend nach dem Umzug des Bundestages in den frühen 2000er Jahren etwas kaufen wollte, da gab es zum Teil Südstadt-Villen für 300-400000 EUR, die heute locker 2 Mio EUR kosten. Wohnungen, zum Beispiel von den Amis Richtung Bad Godesberg gab es für zwischen 60 und 70000 Euro. Rheinaue, super gelegen, 60-70 m². Oder in Beuel oder Schwarzrheindorf eine ETW in der Rheinaue hinter dem Deich für 240000 DM (120 kEUR) für ca 60 m² Anfang der 2000er Jahre. Mindestens das dreifache heute.

Hier ist die Statistik der Löhne in Deutschland (leider nur von 2020, dürfte sich aber nicht groß geändert haben):

https://m.focus.de/finanzen/reichtum-in-deutschland-sind-sie-reich-3200-und-5700-euro-s...

[image]

Jetzt kannst Du ja mal kumulieren, wo die oberen 40% beginnen. Ich komme auf ca 2200 EUR.

Du kennst wahrscheinlich hauptsächlich oder hast in Deiner Verwandschaft bevorzugt Leute mit Abitur im Bereich Alter 60+.

Da mußt Du Dir bewußt sein, daß diese in den 1980er Jahren zu den Top 10-20% Besten eines Jahrgangs zählten, denn damals gingen von der Grundschule aus (zumindest war das bei mir so) nur 6-7 aus 30 Schülern aufs Gymnasium, und die Hälfte hat davon dann auch das Abi geschafft. Also 3 von 30, macht 10%.

Daß diese 10-20% dann auch in der Top 10-20% Einkommensliga spielen, sofern sie nicht Selbständige oder Handwerker oder Firmengründer wurden, ist ja auch nachvollziehbar, da Schulabschluß und Lebenseinkommen korrelieren. Und vermutlich bist Du aufgrund Deiner eigenen Ausbildung in der Kölner Gegend hauptsächlich mit dieser Personenkohorte zusammen getroffen.

Schaut man sich dann an, wo die 10-20% Grenzen liegen, dann sieht man, daß das schon eher in der >3000 EUR p.M. Klasse liegt, und wenn dann noch beide Ehepartner Akademiker waren, kein Wunder.

In der Münchner oder Stuttgarter Gegend dürfte das anders aussehen, denn dort sind auch diejenigen aus Deiner Alterskohorte schon die Gebissenen gewesen, denn schon in den 90ern war es dort ohne Erbschaft oder ohne Einheiraten in die lokale Gesellschaft oder ohne das zufällige Aufwachsen in der Gegend oder ohne voll ins Risiko gehen und einen sehr hohen Kredit aufzunehmen praktisch unmöglich, zu einem freistehenden EFH zu kommen.

Ich erinnere mich noch an die Aussage eines Nobelpreisträgers, der sagte, mit dem steuerfreien (!) Nobelpreisgeld würde es für ihn gerade mal für ein schönes Reihenhaus reichen. Das war in NRW damals sicher noch anders.

Allerdings muß man sagen, daß seit dem Aufkommen des Online-Tradings Mitte der 90er es für jede Familie möglich war, relativ schnell zB mit dem Kindergeld zu anständigem Vermögen zu kommen. Damals sind Aktien wie SAP, zu Beginn die Telekom (Ausgabepreis 14,57 EUR im November 1996), dann die ganzen Werte im Neuen Markt, wo zum Teil Gewinne von 30% pro Tag (!) drin waren, Hunderte von High-Techs, die klar Marktführer waren wie Amazon, Google, Intel, Cisco, die ganzen Telekom-Werte Ende der 90er sehr große Renditebringer gewesen, und nach 1 Jahr Haltezeit waren die gesamten Gewinne sogar noch steuerfrei!

Mitte der 90er Jahre gab es Bundesschatzbriefe Typ B mit 7 Jahren Laufzeit mit 7.5-9% Rendite p.a., mit Zinseszins. Garantierte Verzinsung. Wer da nicht zugegriffen hatte, war selber schuld.

Du hast es ja gemacht und bist in den Westen rüber, die Ossis waren im Schnitt besser ausgebildet als die Wessis, ich bin ebenfalls durch die Welt getourt, weil ich schon in der Schule davon geträumt habe, außerhalb von Deutschland zu arbeiten, und habe dadurch viel über Deutschland von Außen gennen gelernt, aber auch gesehen, wie woanders die Uhren ticken und die Leute drauf sind und wie man über das Leben, die Einstellung zu Ausbildung und Bildung, Beruf, Geld, Familie, Freizeit, Liebe, Work-Life-Balance etc. denkt. Das war die allerwertvollste Erfahrung überhaupt. Und das rate ich auch meinem Nachwuchs und lege größten Wert darauf.

Und leider haben unsere Politiker diese Erfahrungen zum Großteil nicht gemacht, außer dem Lenchen mit seinen paar Monaten gekaufter LSE in London. Aber woanders arbeiten, mit den Leuten leben, vielleicht sogar Teil einer Familie sein im Ausland, das ist die wahre Erfahrung, die einen global aufstellt und global denken läßt.

Putin zB hat durch seine Auslandstätigkeit, v.a. auch in Deutschland, dadurch einen unschätzbaren Vorteil. Die meisten andereren Regierungschefs kennen das Ausland nicht aus eigener Erfahrung.

Du hast es auch "geschafft", weil Du "ins Ausland", ich nenne mal provozierend das damalige West-D so, gegangen bist. Und das wollen die meisten nicht.

Gruß DT

Nein, die 40 % dürften passen.

nereus @, Sonntag, 20.10.2024, 10:22 vor 14 Tagen @ DT 2428 Views

Hallo DT!

Du berichtetest nur über die Nettoeinkommen.

Das wird wohl so stimmen, aber einmal kannst Du das in der Regel mal 2 nehmen, da Ehepaare oder Lebensgemeinschaften in der Regel ihr Einkommen zusammenlegen und dann nur eine Miete oder einen Kredit abzahlen, ebenso die Energiekosten usw.

Dazu hat Plancius von den Leuten berichtet, die sich einen kleinen Wohlstand erarbeitet haben und jetzt in Rente/Pension sind.
Die haben auch in den meisten Fällen ihren Nachwuchs gut abgesichert mit ET-Wohnung, Eigenkapital für ein Haus oder Lebensversicherungen und Wertpapieren.

Da haben also die Wenigsten bei Null angefangen – da war nämlich schon einiges da.
D.h. nur auf das Nettoeinkommen abzustellen ist hier zu wenig, da gehören auch die Vermögen dazu.

Und wenn man 250.000 € (oder mehr) auf der „hohen Kante“ hat, kann man auch mit 3.800 bis 4.000 € netto einigermaßen klarkommen.
Davon können die Leute im Niedriglohnsektor nur träumen, denn bei denen wird es wirklich langsam grenzwertig.
Die haben in der Regel auch keine Reserven, da sie nie welche bilden konnten.

Wenn man also bei der ab 2.000er Gruppe beginnt, kommen wir ohne Not auf 40 %.

Mir ist natürlich klar, daß dieses mal 2 nehmen auch sehr grobschlächtig ist, aber für einen Durchschnitt dürfte es passen.

Vielen Dank an @Plancius für diese Erfahrungen. Ich würde das mindestens zu 95 % unterschreiben. [[zwinker]]

Nicht zustimmen, würde ich aber bei der Perspektive von 10 Jahren.
Wenn die Wirtschaft in die Grube fährt, fahren alle Kapitalanlagen schnurstracks hinterher.
Wo und wie sollen denn die Erträge/Zinsen dann erwirtschaftet werden? [[hae]]
Dann schlägt die Quantität in eine neue Qualität um, denn das ist kein linearer Prozeß.
Das geht am Ende ratzfatz.

mfG
nereus

Es wird weiter auf der hedonistischen Welle gesurft!

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 20.10.2024, 09:35 vor 14 Tagen @ Plancius 2614 Views

Hallo Plancius,

vielen Dank für Deine Einschätzung, der ich mich anschließen möchte, wobei Deine Zahlen vielleicht etwas zu hoch gegriffen sind, wie @DT weiter unten ebenfalls anmerkt.

Das wir hier in Deutschland seit einigen Jahren auf einer hedonistischen Welle surfen, dürfte wohl den meisten bereits aufgefallen sein. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen solchen Konsumrausch beobachtet zu haben. Neben den immer wieder hervor gehobenen Immobilien möchte ich nur an die auch von Dir beschriebenen Wohnmobile (ein Boom in der Corona-Zeit, jetzt stehen die Höfe der Händler voll mit unverkauften Kastenwagen u. Teilintegrierten) und an die E-Bikes erinnern, die vor ein paar Jahren der absolute Renner waren (vor allem in der gehobenen bis höchsten Preisliga 5.000€ plus). Heute stehen viele Fahrradhändler vor der Pleite, weil der Boom endgültig vorbei ist.

Urlaubsreisen, gerne mit exotischen Zielen, sind dagegen nach wie vor voll im Trend. Auch Kreuzfahrten werden sehr gerne gemacht, vor allem von den älteren Semestern, die nicht mehr so gerne Auto fahren oder fliegen. Was früher die Krönung eines luxuriösen Lebensstils superreicher Müßiggänger war, kann heute problemlos von der Bürokauffrau oder dem Elektrikergesellen bezahlt werden.

Auch wenn ich mit meinen Beschreibungen den einen oder anderen vielleicht etwas langweile, möchte ich noch kurz beschreiben, was ich auf meiner kleinen Reise nach Unterfranken in den letzten Tagen gesehen habe.

Ich hatte eine Ferienwohnung gemietet. Der Vermieter war ein Mann aus der Sanitärbranche mit eigner Firma u. stattlichem Betriebsgelände nebst Fuhrpark. Seine Firma, auf deren Gelände sich auch die Wohnung befand, ist im ländlichen Raum ansässig.

Neben dem augenscheinlich deutlich älteren Hauptgebäude, dass er vermutlich von seinem Vater übernommen hat (ich kann mich auch irren, aber es wirkte so auf mich), standen mehrere neue Gebäude, die dem Augenschein nach nicht älter als wenige Jahre gewesen sein können, u.a. sein Wohnhaus, dass wohl gerade erst fertiggestellt war (der vom Gärtner angelegte Garten sah aus wie eben erst fertiggestellt). Daneben eine weitere große Betriebshalle sowie das Gebäude mit Ferienwohnung, ebenfalls höchstens zwei oder drei Jahre alt.

Die Ferienwohnung war wohl die mit weitem Abstand luxuriöseste, die ich in meinem Leben bewohnt habe! Und es ist jetzt nicht so, dass sie besonders teuer gewesen wäre, ganz im Gegenteil, sie war sehr preiswert, im unteren Bereich würde ich sagen.

Die Einrichtung war wie aus dem Möbelhaus, die Küche besser als meine zuhause u. das Bad opulent mit riesiger Regendusche u. japanischem WC mit Fernbedienung, bei dem der Klodeckel automatisch hochfuhr, wenn man daran vorbei ging (etliche Wasserprogramme für den Intimbereich gab es natürlich auch). Fenster mit elektrisch betriebenen Rolläden u. statt Lichtschaltern Touchflächen zur Bedienung von Beleuchtung u. Fußbodenheizung (Energie von einer Wärmepumpe, der Mann sitzt schließlich an der Quelle).

Der Vermieter war äußerst freundlich u. bot mir für ein paar Tage sein E-Mountainbike zur kostenlosen Nutzung an. Als der den Boliden aus dem Keller holte, staunte ich nicht schlecht: Es handelte sich um ein Modell, für das neu knapp 10.000€ aufgerufen werden.

Für seine private Pkw-Nutzung standen drei ebenfalls sehr neue Fahrzeuge von Mercedes u. Volvo bereit, ein Kastenwagen, ein großer Pluy-In-Hybrid SUV sowie ein etwas kleineres E-Auto, dass er laut eigener Auskunft über seine eigene Solaranlage auflädt.

Der Ort, in dem ich wohnte, war ein Dorf mit vielleicht 400 Einwohner mitten in Unterfranken, relativ weit von den nächsten größeren Städten entfernt. Aber auch hier zeigten sich wieder die so oft erwähnten Neubaugebiete mit Häusern, von denen meine Eltern nur hätten träumen können: groß, luxuriös u. wie aus dem Prospekt. Und davon nicht zwei oder drei, sondern Dutzende! Alle in den vergangen Jahren erbaut.

Nein, lieber Plancius, ich bin wirklich ganz bei Dir: der Speck, der Deutschland einhüllt, ist nach wie vor richtig dick; von dem werden viele Deutsche noch lange Zeit zehren können, auch wenn die Belastungen größer werden. Auch wenn vieles vermutlich auf Kredit finanziert wurde, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses System aus schuldenfinanziertem Luxus so schnell in sich zusammenbricht. Die USA machen das doch schon seit vielen Jahren vor, selbst die Lehman-Pleite haben die Amis problemlos weggesteckt, warum sollte es bei uns anders laufen?

Liebe Grüße von der Nordseeküste,
Otto

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Hallo nereus und Otto, (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 12:22 vor 14 Tagen @ Otto Lidenbrock 2176 Views

ich glaube, daß Ihr hauptsächlich durch die Brille der über-60-Jährigen schaut. Dort ist ja klar, daß viele der Rentner, die in den "guten" 70er und 80er Jahre in Vollbeschäftigung bei größeren Konzernen oder beim Staat waren, jetzt noch die Kombination aus NOCH guter Rente und einigermaßen Gesundheit haben. Diese sogenannte Babyboomer-Kohorte wird in spätestens 10 Jahren die Pflegeheime besiedeln, und dann werden dank Habeck, Merkel, der EU Autogesetzgebung und der NS2 Sprengung kein Geld mehr zur Verfügung stehen aus irgendeiner Pflegeversicherung, und es werden auch keine Polinnen mehr kommen wollen.

Es wird dann zwei Lösungen geben: (a) die die es sich leisten können und wirklich vorgesorgt haben (denn die Betriebsrenten von Bayer, Basell (BASF/Shell), etc werden aufgrund der ausbleibenden Gewinne ebenfalls einbrechen) werden nach Thailand, Philippinen, Mittelamerika, Portugal etc. gehen und sich dort pflegen lassen.

(b) ich bin fest überzeugt, daß aufgrund der schieren Größe der Kohorte (in den 1960er Jahrgängen sind pro Jahr bis zu 1.4 Mio Kinder geboren worden, das wird bedeuten, daß in den 2030er Jahren jeden Tag in Deutschland fast 4000 Menschen sterben werden, momentan sind es eher 2700) es eine Art von freiwilliger Euthanasie geben wird.

[image]

Es wird sicherlich eine chemische Variante geben, die man selber zu sich nehmen muß, wie Pentobarbital (Medinox oder Nembutal), oder eine Gasvariante wie Sarco von EXIT (Stickstoff einatmen, bequem in der Schlafkammer oder mittels Tüte und Stickstoff-Flasche).

https://www.springermedizin.de/suizid/suizid/der-letzte-weg-suizid-durch-die-einnahme-v...

https://www.exit.ch/artikel/medien-berichten-ueber-sarco-einsatz/

[image]

Schon jetzt hat Lauterbach kein Geld mehr in der Krankenversicherung, verursacht ursächlich durch Merkel und die Ampel durch die Flutung der Sozialsysteme mit verfassungswidrig hereingeholten Scheinasylanten.

Schaut man sich die jüngeren Jahrgänge an, zu denen Ihr im breiten Querschnitt wahrscheinlich weniger Kontakt habt, weil Ihr hauptsächlich nur Eure eigenen Kinder und Enkel bzw. die Kinder und Enkel der reichen Kohorten Eurer über-60-jährigen Kollegen kennt, sieht man schon längst die große Kluft, die dort entstanden ist.

Übrigens ist dieser Trend in den USA nochmals verschärft, weil die "Boomer" dort 10 Jahre älter sind, der Boomertrend hat direkt nach dem Krieg eingesetzt und die Wohnmobil-Flotten und die Kreuzfahrt-Armadas sowie die Retirement-Cities in Florida und Arizona sind legendär. Dort hat sich auch der "Yes-Boomer" Trend entwickelt, der klar auf die Spaltung der Gesellschaft, divide et impera, abzielt, der aber auch den exzessiven Konsumismus der Boomer thematisiert.

Und wenn Ihr meint, daß die RVs bei uns groß seien, habt Ihr noch nicht die in USA gesehen. Das sind ganze Reisebusse bzw. Trucks:

[image]

[image]

Denn die Amis haben aufgrund ihrer Sparpläne mithilfe des Aktienmarktes viel mehr Rücklagen gebildet, als bei uns die "Betriebsrenten" oder selbst die steuerfinanzierten Pensionen.

Jedoch geht auch dort die Schere zwischen jung und alt auseinander, wie dieser Artikel hier über die exzessiven Boomer-Reisen in den USA thematisiert:

https://www.stern.de/familie/millennials-besorgt--wenn-die-eltern-das-erbe-auf-reisen-v...

Die Eltern sollen den Ruhestand genießen, aber was, wenn sie es übertreiben? Und mit ihrem Wohlleben das gesamte Vermögen aufzehren, fragt eine 34-jährige Autorin.

Der Text einer anonymen Autorin elektrisiert das Netz. "Mein Erbe wird in der Karibik mit einem Strohhalm aus einer Kokosnuss vertrunken", lautete ihre Klage. Sie schilderte voller Witz, wie ihre Eltern im Pensionsalter begonnen hatten zu reisen. Zuerst war die Tochter von Selbstbewusstsein und Wagemut der Alten begeistert. Bis sie bemerkte, dass die ausgiebigen und immer teureren Reisen nicht aus der Portokasse finanziert werden, sondern an der Substanz zehren. "My inheritance is being drunk through a straw in a coconut in the Caribbean!"

https://www.dailymail.co.uk/femail/article-13211785/My-inheritance-drunk-straw-coconut-...

Auf ihren bangen Einwand, ob es denn wirklich eine Villa mit Pool für zwei Personen sein müsse, schleuderte ihr die Mutter ein munteres "YOLO!" entgegen: You Only Live Once, einst der Schlachtruf der Jungen, wird nun zum Motto der Alten. Ein Menetekel mit tiefgreifenden Folgen. "Es ist nicht angenehm, so etwas zuzugeben, aber Tatsache ist, dass ihre Traumferien mein Erbe aufzehren." <<

Gruß DT

PS: Das was Otto in Franken erlebt hat, war ja das Ergebnis eines Handwerkerlebens, der vermutlich gut und vorausschauend gewirtschaftet hat. Das zeigt sich auch in seiner jetzigen Investition in Ferienwohnungen. Diese Immos kann er danach auch vermieten und vererben, und er setzt eben jetzt auf den Boom der Babyboomer-Reisenden, der noch anschwellen wird, siehe die Grafik oben zur Demographie.

Zu Reisen wie von unserem Boomer N0by, der uns samstäglich berichtet und der durchaus sparsam mit knapp 7000 EUR ein ganzes Jahr in seinem 14 Jahre alten Wohnmobil meist in Südeuropa verbringt, dieses Jahr auch im Baltikum und in Osteuropa, wird es dann den späten Boomern zum Großteil nicht mehr reichen, da ist dann Deutschland angesagt. Und da ist der fleißige Handwerker eben vorbereitet.

Er ist wahrscheinlich das Gegenteil von N0by, der gerade mal knapp 21 Jahre "richtig" gearbeitet hat, und das als Journalist beim PC Magazin. Der Handwerker hat vermutlich mit 16 oder 18 angefangen, bereits Vermögen aufzubauen und vermutlich bis 67 oder länger "richtig" gearbeitet, das sind 50 Jahre, dazu persönlich das Risiko auf sich genommen, betrieblich schwierige Phasen durchgestanden, weitreichende riskante Entscheidungen treffen müssen.

"Normale" Boomer, die nicht das "Alt-68er" Leben (Zitat Erhard Thomas) geführt haben, sprich bis sie 40 waren rumgezogen sind und gezottelt haben und dann schon mit kurz nach 60 den Job an den Nagel hängen, haben auch mindestens 30-35-40 Jahre "richtig" gearbeitet und aufgrund des Zinseszins-Effektes bei kluger Investmententscheidung natürlich etwas angespart, was jetzt verkonsumiert wird.

Zustimmung Otto. Jedoch viel Speck zieht Mäuse an, die fleißig wegknabbern u. gerne ihre Stimmen an die Mäusevertreter zum besserem Zugriff verkaufen (oT)

Wayne Schlegel @, Sonntag, 20.10.2024, 13:19 vor 14 Tagen @ Otto Lidenbrock 1542 Views

(oT)

@Wayne, Mäuse sind viel mehr an süßen Dingen interessiert!

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Sonntag, 20.10.2024, 13:33 vor 14 Tagen @ Wayne Schlegel 1711 Views

Speck lassen diese links liegen. Mäuse mögen oft zuckerhaltige Lebensmittel, wie Nutella, Schokolade oder auch Früchte. Das macht sie zu kleinen Naschkatzen.

Aber ich weiß, was Du mitteilen möchtest ..

BG M2

--
Server capacity exceeded

Apropos Otto (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 14:25 vor 14 Tagen @ Otto Lidenbrock 1878 Views

Bzgl. kluge Anlageentscheidungen:
Ich erinnere mich, daß Du vor ca 3-4 Jahren oder sogar schon vor Corona das Haus an der Nordseeküste veräußern wolltest und in die Schweiz ziehen wolltest. Damals hast Du auch nach Kaufmöglichkeiten von Pst gefragt, und hier im Forum hast Du den ein oder anderen Tipp bekommen.

Ich hoffe sehr für Dich, daß Du das umgesetzt hast, denn zu der Zeit, wenn ich mich recht erinnere, hast Du das Kilo für 45-46 kEUR bekommen. Jetzt bei 80.5 kEUR, nicht schlecht für 2-3 Jahre ohne großes Risiko. Natürlich wären Nvidia, ASML, Microsoft, META, etc. besser gewesen, aber das ist ja auch mit hohem Risiko verbunden.

Alles Gute, DT

Ein knappes Jahr habe ich in der Schweiz verbracht

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 20.10.2024, 15:02 vor 14 Tagen @ DT 2205 Views

Hallo DT,

ja, an die Ratschläge aus 2020 kann ich mich noch gut erinnern, nachträglich nochmals vielen Dank dafür! Ohne zu viel preisgeben zu wollen darf ich sagen, dass ich es nicht schlecht gemacht habe.

Übrigens war ich von 2022 bis 2023 tatsächlich ein knappes Jahr in der Schweiz. Letztendlich hat es mir dort aus vielen Gründen nicht besonders gefallen, ich hatte von diesem Land, seiner Bevölkerung u. dem dortigen Leben eine andere, falsche Vorstellung. Es lag also nicht an den Schweizern, sondern an mir u. meinen Möglichkeiten, vor allem finanzieller Art.

Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass man im Vergleich zu Deutschland so viel Geld benötigt, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Wer dort keinen gut bezahlten Job hat oder eine dicke Pension bezieht, muss schon über ein stattliches Vermögen verfügen, um dort als Ausländer über die Runden zu kommen. Vermutlich wäre dort mein Geld deutlich schneller verbraucht gewesen als meine Restlebenszeit u. den Ausgang dieses Zweikampfes wollte ich nicht miterleben, zumal ich mich dort sowieso nicht besonders wohl gefühlt hatte.

Und danke auch für Deine sehr interessanten Betrachtungen über die Situation der Baby-Boomer-Generation im Vergleich zu deren Kindern und Enkeln. Die kommenden Jahre dürften spannend werden.

Liebe Grüße,
Otto

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Hallo Otto (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 18:10 vor 14 Tagen @ Otto Lidenbrock 1611 Views

bearbeitet von DT, Sonntag, 20.10.2024, 18:21

in Bezug auf die Schweiz kann ich Dir nur zustimmen.

Ich habe selber dort eine Zeitlang gearbeitet und sehr gut verdient, und im Vergleich zum Lebensunterhalt bleibt einem viel mehr übrig als in den teuren Großräumen Süddeutschlands.

Aber gerade in der Deutschschweiz gab es in den 90er und 00er Jahren noch sehr viel Ressentiments, das hat sich vielleicht in der letzten Zeit etwas geändert. Man fühlt sich klar als Bürger 2. Klasse und das lassen einen die arroganten Schweizer immer wissen. Am schlimmsten sind aber die Deutschen, die sich eingekauft haben und die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten haben (am Arbeitsplatz), die sind noch arroganter. Zumindest war das meine damalige Erfahrung.

In den USA oder in Asien habe ich diese Erfahrungen so nie gemacht, obwohl dort auch Gehalt zu Lebensunterhalt stimmten. Daher habe ich auch, als ich ein weiteres exzellentes Angebot hatte, in die Schweiz zurück zu kehren, dankend abgelehnt.

In der Schweiz gibt's aber schon für einfache Jobs wie beim Aldi mehr als 4000 sfr. Wenn man dann einigermaßen günstig leben kann (zB über der Grenze in Gottmadingen oder Waldshut) und rüber pendelt und auch in D einkauft und natürlich nicht aus essen geht, ist die Differenz aus Einkommen und Ausgaben schon massiv größer als in D. Und wenn man noch in der dt. Krankenversicherung ist, lohnt sich das auch.

Siehe zB hier:
https://www.jobs.aldi.ch/
344 (!) offene Stellen.

Und das ist für Hilfsarbeiter, die schaffen wollen, und sonst gar nix anderes können. Kannst Du etwas technisches oder etwas handwerkliches, hast Du sowieso das große Los gezogen.

Das kann ich nicht verstehen. Für ein paar Wochen Training oder eine kleine Ausbildung kann JEDER, also wirklich JEDER, der nicht ein kompletter Analphabet ist, etwas mit IT machen. Im Notfall sowas wie Fachinformatiker oder sogar Kurse auf Youtube. Damit ist man locker beim Doppelten, hat einen schönen Job im Trockenen, ohne große körperliche Anstrengung, und mit einem einigermaßen schnellen Internetanschluß kann man den auch von Sonneberg in Thüringen aus machen, wo man alte Häuser noch für unter 100000 EUR kaufen kann.

Oder auch von der Nordseeküste in der Nähe von Bremerhaven aus, wo das Leben auch nicht so teuer ist.
Jeder ist seines Glückes Schmied.

Wieso heute einige der Generation Z noch "Soziale Arbeit" "studieren" und sich dann wundern, wenn sie mit 4-Tage Woche im hippen, aber superteuren Berlin nicht auf einen grünen Zweig kommen, dann aber die "Enteignung der Reichen" fordern und das linksgrüne Gesocks wählen, das kann ich aus meiner rationalen Weltsicht nicht nachvollziehen. Und viele meiner Kollegen und Bekannten in USA, Singapore, China etc. auch nicht.

DT

Schweiz nur noch im absoluten Notfall

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 20.10.2024, 19:28 vor 14 Tagen @ DT 1818 Views

Klar kannst du bei 100% im Supermarkt in der Schweiz mehr als 4.000 Franken im Monat verdienen, wenn du allerdings in der Schweiz lebst u. dich dort krankenversichern musst, bleibt dir zum Leben nicht mehr viel.

Selbst eine bescheidene Wohnung mit 50 qm Wohnfläche in einem alten Mehrfamilienhaus kostet dich rund 1.400 Franken warm im Monat, dazu die Krankenversicherung ohne freie Arztwahl u. Zahnbehandlung mit 2.000 Franken Selbstbehalt für mehr als 300 Franken pro Monat. Und fast alles ist deutlich teurer als in Deutschland, Essen gehen geradezu Luxus, wenn die Pizza Margherita schon 24 Franken kostet.

Und auch als Grenzgänger sieht die Rechnung nicht rosig aus, wissen doch die Vermieter in der baden-württembergischen Grenzregion genau, wieviel man in Schaffhauser, Aargau, Basel & Co. verdient.

Nein, die Schweiz käme für mich nicht mehr in Frage, es sei denn, in Deutschland liefe ich Gefahr, dass man mich abholte.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

50 qm Wohnfläche in einem alten Mehrfamilienhaus kostet dich rund 1.400 Franken warm im Monat?

Dragonfly ⌂ @, Montag, 21.10.2024, 03:32 vor 13 Tagen @ Otto Lidenbrock 1302 Views

50 qm Wohnfläche in einem alten Mehrfamilienhaus kostet dich rund 1.400 Franken warm im Monat?

Pizza Margherita schon 24?

Du, es gibt Stätte, da träumt man von solchen Preisen.

Hallo Dragonfly, (mT)

DT @, Montag, 21.10.2024, 14:40 vor 13 Tagen @ Dragonfly 975 Views

teuer zu wohnen geht sicher, zB NYC, SFO, Singapore und Hongkong.

Aber die Pizza teurer als 24 sfr, das muß nicht sein in NYC und SFO, auch nicht in Singapore.
Ich tippe, daß Du derzeit in HK bist, hab ich richtig getippt? Bin demnächst in Guangzhou.

Gruß DT

Falsch getippt

Dragonfly ⌂ @, Samstag, 26.10.2024, 22:41 vor 8 Tagen @ DT 360 Views

Aber die Pizza teurer als 24 sfr, das muß nicht sein in NYC und SFO, auch nicht in
Singapore.
Ich tippe, daß Du derzeit in HK bist, hab ich richtig getippt? Bin demnächst in Guangzhou.

Falsch. Es ist NYC. Und es bricht mir das Herz, nicht in China zu ein. Was bringt Dich nach China?

Ich habe schon für eine Tiefkühlpizza im Supermarkt über 14 Dollar ausgegeben.

Gestern war ich kurz in einem Tante Emma Laden. Da hat einer ein Schachtel Zigaretten gekauft. Der Inder: Das macht 19 US Dollar. Der Tourist hat danach ein bisschen rumgeschrien. [[zigarre]]

Ja! Die Bordkapelle spielte bis zu Schluß. Ein Drittel der Passagiere hat am Ende überlebt (kwT).

Weiner, Sonntag, 20.10.2024, 21:00 vor 14 Tagen @ Otto Lidenbrock 1357 Views

3000 Euro Betriebsrente?

sensortimecom ⌂ @, Sonntag, 20.10.2024, 13:26 vor 14 Tagen @ Plancius 2295 Views

bearbeitet von sensortimecom, Sonntag, 20.10.2024, 13:32

Wow. Den Betrieb hier (in Österreich) möchte mir einer zeigen, wo es monatlich 3000 Euro Betriebsrente gibt. (Also mehr als die von der eigenen Rentenversicherung).

Hier liegt der Renten-Durchschnitt pro Haushalt zwischen 2000 und 3500 Euro. Die Leute geben davon bis zu 80% für Fixkosten und lebenswichtigen Dingen aus. Zunehmend wird auf Ersparnisse zugegriffen. Der Lebensstandard erreichte in den 90ern sein Maximum und sinkt sether ständig. Ich kenne in meinem Umfeld nur noch wenige Leute, die sich teure Klamotten, Restaurantbesuche oder Fernreisen leisten können.

In deutschen Konzernen der Chemie- und Automobilindustrie werden hohe Gehälter gezahlt.

Plancius @, Sonntag, 20.10.2024, 17:57 vor 14 Tagen @ sensortimecom 1675 Views

Die Stammbelegschaft vieler deutscher Konzerne wird fürstlich entlohnt.

Ein VW-Arbeiter im Dreischichtbetrieb kommt schon mal locker auf 6.000 Euro netto.
14 Gehälter + Aktien sind normal.

VW gilt praktisch als der Platin-Standard für die Arbeitnehmerschaft im Hinblick auf die gezahlten Gehälter.

Gefolgt von der Chemieindustrie, wie Bayer oder BASF.

Danach die anderen Automobilhersteller, wie Audi, BMW oder Mercedes.

Gefolgt von den Automobilzulieferern, wie Bosch, ZF oder Schäffler.

Viele andere Beschäftigte ahnen überhaupt nicht, dass die Betriebsrenten der ehemaligen Konzernmitarbeiter die gesetzliche Rente deutlich übersteigt. Muss natürlich jetzt auch alles versteuert und sozialversichert werden.

Da mit Rentenbeginn in der Regel noch eine Kapitallebensversicherung oder sonstige private Rentenversicherung fällig wird, ergießt sich in vielen Fällen ein äußerst warmer Geldregen auf die neuen Pensionäre.

Meine SAP-Beraterkollegen im Bereich Personalwirtschaft haben immer gesagt: Wenn sie nochmal auf die Welt kommen, dann gehen sie in die Chemieindustrie. Sie waren häufig baff, was dort bei weitaus weniger Arbeitsstress gezahlt wird, wo sie doch selbst Jahresgehälter von 100.000 Euro und mehr einstreichen, dafür aber ständig auf Achse sind.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Im Kampf zwischen Ordnung und Unordnung … | Mit hermetischen Worten: Die Sonne kann nicht in uns aufsteigen …

Ostfriese @, Sonntag, 20.10.2024, 15:27 vor 14 Tagen @ Plancius 2052 Views

Hallo Plancius

Ich glaube, solange wird unser Land nicht überleben. Ein Kurswechsel in 2029 ist nicht mehr möglich. Denn dann ist die Messe bereits gelesen.

Ich erlaube mir, deinen Beitrag mithilfe unterschiedlicher Zeichensysteme zu beantworten.

Aristotelisch-parmenideische Weltsicht https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=501189

Der Goldene Schnitt hat seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen in der Mathematik, in den Naturwissenschaften und in der Kunst immer wieder großes Interesse hervorgerufen. Die keine Entwicklung oder Bewegung aufweisenden Beispiele des Goldenen Schnittes als vorwiegend statisch zu 'beobachtbaren Größe' stellt Dr. Dr. Ruben Stelzner ausführlich in seiner Disputation dar – der Goldene Schnitt und Symmetrie als universelles Denkmodell, nämlich des Denkens in Gegensätzen und Polen. Stelzner sagt: Die dualistische Gliederung unserer Welt findet sich nicht nur in der unmittelbar geometrischen Ausdrucksweise der Symmetrie, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wie zum Beispiel im Sprachgebrauch, sämtlichen Teilgebieten der Naturwissenschaften, sowie in den Kultur- und Geisteswissenschaften. Beispiele für das zutiefst menschliche Denken in Gegensätzen sind Antagonismen wie hell – dunkel; Mann – Frau; rechts – links; gut – böse; Minor – Major; usw. Physikalische Beispiele sind actio – reactio; plus – minus; Materie – Antimaterie, um nur einige wenige Polaritäten zu nennen. Sie müssen grundsätzlich zusammen betrachtet werden, ein Pol kann nicht ohne den anderen beschrieben werden, so wie die Seitensymmetrie nicht unter Ausschluss einer Seite verstanden werden kann.

Die Inhalte unseres Bewusstseins sind als Modelle und Abbilder zu verstehen – sie sind immer nur Simulationen, die uns einen Sinn vermitteln sollen. Die im Forum vorliegende unübersehbare Anzahl debitistischer Begriffe und Zusammenhänge mit dem Versuch, sie in sinnvolle Beziehung zu setzen und sie den Lesern zu vermitteln, behindert uns nur in der Überwindung des Denkens in Systemgrenzen. Wir verrennen uns in den Orgien der Kommunikation, in komplexe unübersichtliche inhaltliche und sprachliche Darstellungen debitistischer Zusammenhänge und verlieren interessierte Leser. Siehe die ellenlangen Ausführungen über die Urschuld, die in @Ashitakas Worten ja als mentales Phänomen erst im Bewusstsein des persönlichen Todes bei Zuwiderhandlung entsteht.

Angesichts dieser Gegebenheit sollten wir eine Darstellung wagen, die viel mehr umfasst und die denkökonomisch eben auch einen objektiven sinngebenden Charakter hat. Wer ist bereit, sich zusätzlich aufs Spiel zu setzen, und kann weitere Antworten überzeugend formulieren? Das Ziel ist, den Goldenen Schnitt als die entscheidende zeitlich funktionale 'beobachtbare Größe' in dynamischen Systemen geistig zu erkennen und wahrzunehmen – und der Debitimus ist mit der Machttheorie ja wohl ein dynamisches System.

Nach jahrzehntelangen Vorüberlegungen verschiedener Wissenschaftler zeigen die KAM-Autoren (Kolmogorow, Arnold, Moser) in Verbindung mit C. L. Siegel und T. Landscheidt – mit weitreichenden Konsequenzen darüber hinaus – in https://www.spektrum.de/magazin/gesetz-und-ordnung-im-universum-die-kam-theorie/821983 endgültig, dass die Stabilität der Bahnen des Jupiters und Saturns nur in Verbindung mit dem Goldenen Schnitt zu erklären ist. Die Jahreslängen von Jupiter/Saturn stehen in einem rationalen Verhältnis mit kleinen Zahlen: In der Zeit, in der Saturn zwei Umläufe um die Sonne macht, schafft Jupiter fünf. Ihre Bewegungen zueinander gleichen einer schwingenden Saite, deren Bewegung aus der zweiten und der fünften Oberschwingung – und Schwingungen mit Vielfachen dieser Frequenzen – zusammengesetzt ist. Warum wird der Saturn auf lange Sicht nicht aus dem Sonnensystem hinauszuschleudern – warum kommt es nicht zur Resonanzkatastrophe? Für das Planetensystem kann gezeigt werden, dass die instabilen Bahnen sehr viel seltener sind als die stabilen. … ist die Ordnung stärker, als man gedacht hatte.

Die KAM-Autoren verweisen auf Thomas William Körner. Er zeigt in seinem Buch Fourier Analysis, dass Stabilität durch dynamische Steuerbarkeit ersetzt werden muss und bemerkt, dass nach dem Ersten Weltkrieg [ ] selbst Zivilflugzeuge so gebaut [wurden], daß sie nur gerade eben stabil waren oder sogar leicht instabil, weil sie dadurch viel leichter steuerbar wurden – mit dem Ziel, passend auf Windböen zu reagieren oder notwendige Flugmanöver zu vollführen.

[image]
By Eusebius, CC BY-SA 3.0, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=39009078

Ein weiteres Beispiel für das Prinzip Dynamik vor Statik ist die Andirrio-Rio-Brücke, die in einem Erdbebengebiet über eine 2,5 km breite und 65 m tiefe Meerenge ohne stabilen Boden Andirrio am Nordufer des Golfs von Korinth mit Rio auf dem Peloponnes verbindet. Die Füße der Pylone ruhen auf Schichten aus Kies als Gleitlanger – sie sind nicht im Meeresboden stabil verankert! Die tektonischen Verschiebungen bei Erdbeben übertragen ihre Schwingungen nur begrenzt auf die Pfeiler und damit auf die Brücke. Darüber hinaus liegt das Brückendeck nicht auf den Pfeilern auf, sondern hängt allein an den Seilen. Die gesamte Fahrbahnplatte kann als Schwingungstilger, deren Eigenfrequenz auf die zu eliminierende Resonanzfrequenz der Pylone abgestimmt ist, die Schwingungen der Pylone ausgleichen – eine unmittelbare Resonanzkatastrophe ist ausgeschlossen. Die Brücke kann mit ihren Pylonen frei zwischen ihren Widerlagern, die im Felsen fest verankert sind, auf der Erdoberfläche frei gleiten und schwingen.

[image]
Taipei Schwingungsdämpfer https://www.amusingplanet.com/2014/08/the-728-ton-tuned-mass-damper-of-taipei.html

In einer der aktivsten Erdbebenzone der Welt auf der Bruchzone der eurasische und der philippinische Kontinentalplatte ist das Taipeh 101 ein fest im Boden verankerter Wolkenkratzer, dessen Tragstruktur einem Bambusrohr nachempfunden wurde. Zwischen dem 88. und 92. Stockwerk befindet sich eine 660 Tonnen schwere vergoldete, aus einzelnen Scheiben gefertigte aufgehängte Stahlkugel als Schwingungstilger, dessen Eigenfrequenz auf die zu eliminierende Resonanzfrequenz des Wolkenkratzers abgestimmt ist, um so eine Resonanzkatastrophe zu verhindern.

Der Debitismus hat mit den Schulden einen Phasenraum der EMAs geschaffen, die sich mithilfe der Fourier-Analysis in Schwingungen transformieren lassen. Und schon sind wir bei Schwingungen, Wellenlängen, Frequenzen und Resonanzen! Es ist die intellektuelle Herausforderung diesen Phasenraum hinsichtlich der Harmonien, Disharmonien und Fibonacci-Folgen zu analysieren – Beatrice Audétat (B. Lukas) liefern dazu grundlegende Erkenntnisse. Die Verfasser B. Burke Hubbard und J. Hubbard gehen sehr weit und sagen: Es muß nicht einmal immer ein Gesetz existieren, das Ordnung erzwingt; unter bestimmten Bedingungen ist Stabilität intrinsische Eigenschaft eines Systems. Mit dem Verständnis des Goldenen Schnittes ist Stabilität – auf welchem Niveau auch immer – also vielleicht eine außerordentliche intrinsische Eigenschaft des Debitimus und der Machttheorie selbst: die Gelbwesten, die Fridays for Future-Bewegung, die Proteste in Hongkong, die Katalanen oder die Peronisten in Südamerika stärken die Logik und Dynamik des Systems. Für uns unbewusst stehen dem System automatisch aus sich selbst heraus immer passende Antworten zum Selbsterhalt zur Verfügung.

Gleichwohl ist der bewusste Versuch zum Zwecke der Resonanzsteigerung das Prinzip des Goldenen Schnittes außer Kraft zu setzen, zum Scheitern verurteilt.

Vielleicht gelingt es Christine Lagarde und ihren ökonomischen Zauberlehrlingen ja noch einige Zeit, die EZB als Schwingungstilger im – gemäß @Ashitaka nicht beherrschbaren – Phasenraum der Verschuldung zwecks Stabilisierung des Systems zu installieren.

In meiner Wahrnehmung als ein in diesen Tagen erst seit neun Jahren im Forum schreibendes Mitglied interpretieren und diskutieren die Foristen die überlieferten bisherigen Theorien die Ökonomie zu sehr und vorwiegend statisch – der Debitismus und die Machttheorie sind aber in der jetzigen Fassung auch nicht gänzlich frei davon.

Ich denke, dass die Schwingungsmetapher eine Struktur zur besseren Einordnung der im Forum erarbeiteten Inhalte des Debitismus und der Machttheorie bereitstellt, um ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Es ist intellektuell ungemein schwer, die Ideen der Schwingungen und des Goldenen Schnittes in dynamischen Systemen zu verorten und sprachlich überzeugend in Wort und Schrift zu fassen – die entsprechenden zukünftigen Darlegungen, die natürlich auch von den Resonanzen der Gedanken interessierter User des Forums abhängen und getragen werden, werden noch Jahre – ggf. Jahrzehnte – auf sich warten lassen.

Hermetische Weltsicht https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=649684

Die Autoren Kolmogorow, Arnold, Moser zeigen in Verbindung mit C. L. Siegel und T. Landscheidt in der KAM-Theorie (https://www.spektrum.de/magazin/gesetz-und-ordnung-im-universum-die-kam-theorie/821983) und im Zusammenhang mit dem Goldenen Schnitt, dass dynamische Systeme auf der Grundlage und in der Sprache des aristotelisch-parmenideischen Weltsicht, die @Ashitaka in diesem Zeitalter des Spektakels (Guy Debord) mit ihren Orgien der Kommunikation (Jean Baudrillard) wohl weitgehend zugunsten der Hermetik des Hermes Trismegistos mit den sieben Prinzipien des Kybalion überwunden hat, entgegen aller Erwartungen eine sehr hohe Stabilität besitzen. „Im Kampf zwischen Ordnung und Unordnung ist die Ordnung stärker, als man gedacht hatte.“

Mit dem Verständnis von Schwingungen, Wellenlängen, Frequenzen, Resonanzen, Fraktalen und des Goldenen Schnittes ist Stabilität - auf welchem Niveau auch immer - eine außerordentliche intrinsische Eigenschaft des Debitimus und der Machttheorie selbst.

Weil es kein Chaos gibt, dass sich nicht in einer anschließenden Harmonie entfaltet. Und umgekehrt genauso. Chaos ist nichts weiter als die Gefangenschaft von positiven Potentialen in den die exponentiellen Entsprechungen einfordernden, längerfristigen negativen Potentialräumen (Schwingungen), die sich noch nicht ins positive umschlagen können. Und umgekehrt genauso.

Eine positive Entfaltung der Potentiale kann nicht allein durch Handlungen der Gegenwart erzwungen werden, sondern wird sich nach dem Prinzip der Schwingung und Entsprechung erst zu der Zeit vollziehen, da sich die längerfristigen, negativen Potentialräume positiv umgeschlagen haben und den höchstfrequenziellen Entfaltungen damit die niederfrequenzielle Entsprechung anbieten können.

…, wenn uns weiterhin die Dunkelheit des Sternenhimmels erfüllt.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=521709 Bei Risiken und Nebenwirkungen ..., Ashitaka, Montag, 06.04.2020, 12:26 @ Ostfriese 2950 Views

Gruß – Ostfriese

Weiners liebste Weltformel

Weiner, Sonntag, 20.10.2024, 22:07 vor 14 Tagen @ Ostfriese 1545 Views

Hallo Ostfriese!

Ist wie immer sehr interessant, was Du schreibst, und geht in die m.E. richtige Richtung. Gerne würde ich Dir ausführlich antworten und einiges ergänzen, aber schaffe das zeitlich gerade nicht. Wenigstens aber ein paar kurze Bemerkungen.

[image]

Die Formel ganz links beschreibt einen Wachstumsprozess (bitte nach "Zahl e" bei Wachstums- und Zerfallsprozessen guckeln), der aber sich nicht im Unendlichen verläuft, sondern wegen dem Exponenten "i2pi" in eine Kreisbewegung gezwungen wird und am Ende in die Einheit zurückkehrt, von der er ausgegangen ist. Eine graphische Veranschaulichung findest Du im folgenden Video ganz am Anfang sowie bei Minute 3:40 (Vorsicht, läuft sehr schnell, ggfs. Bild für Bild klicken):

https://www.youtube.com/watch?v=b4DJMbHWTlw

Auf das Universum übertragen heißt das, dass es am Anfang eine Zersprengung gab (insofern passt die Urknall-Idee), die sich in Raum und Zeit hinaus verteilt. Am Ende aber werden alle Teilchen wieder eingesammelt und zur Einheit wieder vereint - siehe in der Mitte der Formel die Zahl "1" !!. Das geschieht in einem ultralangen Zeitraum, und es ist also ein Zyklus.

Die Teilchen, die in die Welt hinausfliegen, sind aber nicht von einander isoliert, sondern jedes ist mit jedem anderen verbunden. Wo es die Umstände zulassen, werden sie sich daher wieder miteinander verbinden zu so genannten "harmonischen Komplexen". Das fängt beim Proton an (ein Komplex aus Elektronen und Positronen - tut mir leid für die Physiker, die hier mitlesen). Der Wiedervereinigungsprozess setzt sich bei den Elementen fort (Periodensystem) und geht hoch hinaus bis zu Planetensystemen und Galaxien (das KAM-Theorem ist richtig, aber nur ungefähr). Auch das biologische Leben ist so ein harmonischer Komplex, und es geht fast nicht mehr komplizierter und vielfältiger. Erwin Schrödinger hat das Leben als einen flüssigen Kristall bezeichnet. Die Energiedichte innerhalb eines Kubikzentimeters lebendigem Gewebe ist größer als die Energiedichte in einem Kubikzentimeter Sonnenmaterie bei gleichzeitig unendlich größerer Informationsdichte.

Es gibt also innerhalb der Entwicklung des Universums eine Gegenbewegung zu der in Richtung Entropie zielenden Big-Bang-Explosion, eine Tendenz zur Negentropie, zur Ordnung. Ihr Kennzeichen ist, dass sie (immer nur zyklisch und vorübergehend!!!) wieder eine Einheit wie am Anfang herstellen möchte. Es ist dies dann sogar eine höherwertige Einheit, weil in ihr Vielheit, Mannigfaltigkeit, Differenz, Diversität steckt - während am Anfang und am Ende des Universums alles in einem Einheitsbrei von brachialer Energie komprimiert ist. Anfang und Ende des Universums ist eine Schmelze, dazwischen liegen unendlich viele klingende Glocken.

Wenn nun die einzelnen Teilchen im Lauf der Entwicklung des Universums sich zu den sog. harmonischen Komplexen zusammenfügen, dann müssen sie dabei bestimmte Regeln einhalten. Eine sehr wichtige Regel ist der Goldene Schnitt, aber es ist nicht die einzige. Er fordert eine "Ähnlichkeit" zwischen einem Subteilchen und seinem übergeordneten Ganzen, damit die Gesamtstruktur bewahrt bleibt. Diese "Goldene-Schnitt-Regel" wie auch alle anderen Regeln hat der Mensch mit Hilfe von "mathematischem Denken" weitgehend freigelegt. Aber die Diskussion ist noch nicht zu Ende, vergleiche etwa hier:

https://www.youtube.com/watch?v=_oFqaps9jpM

Die ganz Rechte Seite der obigen Formel bringt aber die besondere Bedeutung von PHI (= Goldener Schnitt) zum Ausdruck - und eben die Wahrung der Einheit "1" bei (Unter-) Teilungen nach dem Goldenen Schnitt.

Ich habe hier nur die materielle und energetische Seite des "Weltprozesses" beschrieben, mithin - im Vergleich gesprochen - die Arbeit, die ein Computer ausführt und die man etwa auf dem Bildschirm verfolgen kann. Das Programm dazu hat nicht der Computer selbst geschrieben und er hat sich auch nicht selbst gebaut.

Der Ursprung von alledem ist transzendent.

Mit überirdischen Grüßen, Weiner

AfD-Kanzler in 2029??

FredMeyer @, Südrand der Heide, Sonntag, 20.10.2024, 17:53 vor 14 Tagen @ Plancius 1770 Views

Hallo Plancius

Die AfD-Kollegen träumen schon von einem AfD-Kanzler in 2029. Ich glaube, solange wird unser Land nicht überleben. Ein Kurswechsel in 2029 ist nicht mehr möglich. Denn dann ist die Messe bereits gelesen.

Das ist für mich keine Frage, über die es sich am Ende lohnt, nachzudenken.
Vielmehr treibt mich ein Frage um, warum in der deutschen Medienlandschaft niemand den Ball aufnimmt, da gerade bekannt wurde, dass der deutsche Waserstofftraum geplatzt ist.

Gemäß dem ursprünglichen Vorhaben wollten RWE und Equinor blauen Wasserstoff aus Norwegen importieren. Bis 2038 sollten bis zu 10 Gigawatt durch die Pipeline fließen. Dazu wird es nicht kommen.

Equinor hat sich von den Plänen zurückgezogen. Laut Equinor gibt es weder auf der Angebots- noch auf der Nachfrageseite ausreichende Unterstützung für Investitionen in das Projekt "Sauberer Wasserstoff für Europa".

ThyssenKrupp und andere potenzielle Abnehmer müssen nun alternative Wasserstoffquellen finden oder zunächst mit Erdgas arbeiten.

TEURES Erdgas gegenüber preiswerter Importkohle? Es gibt drzeit in deutschen Landen keine Waserstoffprojekt, dass bis 2027/28 soweit ist, die benötigten Mengen an Wasserstoff zu liefern.

Die inländische Anbindung an die Wasserstoff-Pipeline über Lingen wird nicht die Kapazitäten haben ThyssenKrupp mit der benötigten Menge zu beliefern.

Wenn ThyssenKrupp den Baustopp seiner Direktreduktionsanlage wahrscheinlich (meine Vermutung) noch kurz vor Weihnachten bekannt gibt, dann wird der Hausfrieden in der BRD kräftig gefährdet sein. Ohne Stahl gibt's keine Autos mehr, Salzgitter wird den Bedarf (wenn auch reduziert) von VW nicht decken können.

Am Wegesrand der Ampelwirtschaft werden sicher noch ein paar mehr prominente Leichen den Habeckschen Siegeszug dokumentieren: Das Land wird sich verändern...

Ich glaube, dass wir es noch nicht einmal bis zur BTW in 2025 schaffen.

--
Fred

Danke für den Hinweis. Aber ThyssenKrupp stellt doch nach dem Wasserstoffdesaster nicht seine Stahlproduktion ein.

Plancius @, Sonntag, 20.10.2024, 18:09 vor 14 Tagen @ FredMeyer 1609 Views

Hallo @FredMeyer,

ThyssenKrupp wird wohl sein Wasserstoffexperiment einstellen. Das ist aber schon seit einigen Monaten klar.

Soweit ich weiß, sind da aber ein paar Milliarden aus Steuerknete geflossen.

Dann kann doch ThyssenKrupp einfach seinen Stahl auf konventionellem Wege weiterproduzieren und legt das Wasserstoffprojekt ad acta. Das Nachsehen hat in diesem Fall der Steuerzahler.

Schlimmer wäre es doch gekommen, wenn ThyssenKrupp seine Anlagen auf Wasserstoff umrüstet und dann am Ende sauteurer und qualitativ schlechter Stahl dabei herauskommt, der unsere heimische Automobilindustrie ruiniert.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Der Wasserstoff-Stahl ist sicher nicht schlecht.

FredMeyer @, Südrand der Heide, Sonntag, 20.10.2024, 18:30 vor 14 Tagen @ Plancius 1589 Views

Richtig guter Stahl entsteht erst später im Blasstahlwerk, wenn die Zuschläge hinzu gesetzt werden. Und der entscheidende Stahl für's Automobil entsteht erst ganz zum Schluss im Kaltwalzwerk, wenn das Blech in den Contiglühen auf den letzten Einsatz vorbereitet wird.
Aber Thyssenkrupp wollte sich doch durch den Verkauf entsprechender Anteile an einen tscheschichen Eigner von seiner konventionellen Stahlsparte lösen?

--
Fred

"Thyssenkrupp wollte sich doch durch den Verkauf entsprechender Anteile an einen tscheschichen Eigner"

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Sonntag, 20.10.2024, 19:05 vor 14 Tagen @ FredMeyer 1543 Views

Nach monatelangen Verhandlungen wurde vereinbart, dass EPCG* zunächst 20 % an Thyssenkrupp Steel Europe übernehmen wird, mit der Option auf den Erwerb weiterer 30 % in der Zukunft, um ein gemeinsames Unternehmen mit je 50 % Anteilen zu gründen.

*EPCG: die tschechische EP Corporate Group (EPCG), die dem Milliardär Daniel Křetínský gehört.

--
Server capacity exceeded

Bitte bitte, arbeite bei uns

Ankawor @, Montag, 21.10.2024, 12:22 vor 13 Tagen @ Plancius 1343 Views

Ich hänge meine Frage mal hier dran, passt wohl halbwegs.

Wenn ich auf die Website vom hiesigen Finanzamt gehe, werde ich als erstes gefragt, ob ich nicht dort arbeiten wolle.
Die hiesige Bäckerei hat zugemacht, weil der alte Bäcker niemanden für seinen Laden gefunden hat.
Beim Netto könnte ich mir aus der Liste am Eingang aussuchen, welcher Job mir am besten passt.
Ebenso im Baumarkt.
Bei Ryanair konnte ich nicht buchen, weil die Website wegen Personalmangel vorübergehend nicht genutzt werden konnte.
Es gibt jetzt hier auf dem Dorf einen neuen Supermarkt, wo aber kein Personal arbeitet, sondern alles automatisch geht, mit Kameras überwacht und nur mit Karte gezahlt.
Termin beim Facharzt: Frühestens Mitte 2025
Elektronik-Problem beim Auto: Es gibt nur einen, der das kann, und der ist langzeitkrank.

Die Liste könnte ich noch wesentlich verlängern.

Wo sind die ganzen Leute hin, die was tun?
Wie soll das enden?
Braucht niemand Geld?

Als Scholz neulich sagte: "Wir sind alle zum Arbeiten geboren"
schallte das Hohngelächter durchs ganze Land. Er sei hoffnungslos in alten Zeiten verhaftet.

Ja, also meine Frage dazu. Das ist alles so unverständlich, dass ich gar nicht weiß, was ich dazu fragen soll.

--
Todfeind [ˈtoːtˌfaɪ̯nt]: Person oder Gruppe, die andere mit dem Tode bedroht, direkt oder indirekt. Ohne Energie kein Leben. Wer anderen die Energie kürzt oder wegnimmt, der bedroht sie im Endeffekt mit den Tode.

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