Strompreis einst und heute

Rheingold2, Mittwoch, 10.05.2023, 12:12 vor 344 Tagen 3568 Views

Ich finde das erstaunlich.

Der Strompreis blieb über Jahrzehnte mit ca 16 Pf je kWh stabil (während die Einkommen stark stiegen)

In 1957 zahlte man 16 Pf je kWh und verdiente im Schnitt im Jahr (!) lediglich 5.000 D-Mark.

In 2023 zahlen wir im Schnitt 35 cent je kWh, verdienen aber im Schnitt 41.000 Euro.

Also

8 cent versus 35 cent
2.500 Euro versus 41.000 Euro

Gut, ist immer schwierig zu vergleichen. Seinerzeit hatte man weniger Verbrauchsgeräte, dafür schluckten die aber Strom wie Bolle,
man hatte wohl auch prozentual mehr netto vom brutto.

Dennoch, hätte der kWh-Strompreis mit der Einkommensentwicklung Schritt gehalten, dann müssten wir jetzt statt 8 cent das Achtfache, also 64 cent je kWh bezahlen.

Ich hatte mir 1982 beim Trödler eine wunderschöne Miele Waschmaschine in Pastell mit Schleuder gekauft und Bauklötze gestaunt, was dieses 60er Jahres Gerät an Strom soff. Da hat sich ja auch viel getan.

Wie haben sich eigentlich die Leute seinerzeit den vergleichsweise superteuren Strom leisten können?

In meiner Kindheit und Jugend war Strom null Thema, die geringen Beträge wurden abgebucht und fertig. Gewundert hatte ich mich seinerzeit über die Älteren, die penibel jedes Licht beim Verlassen eines Zimmers löschten. Jetzt verstehe ich die erst.

https://www.was-war-wann.de/historische_werte/strompreise.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt

Eigene Daten

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Mittwoch, 10.05.2023, 12:58 vor 344 Tagen @ Rheingold2 2653 Views

Als ich 1973 meine erste Wohnung bezog, kostete die Kilowattstunde 12 Pfennig. Die Abschlagszahlung war 10 mal 19 D-Mark pro Jahr. Mein Jahresverdienst war rund 25.000 DM.

Rainer

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Ist alles schön und gut, aber

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 10.05.2023, 14:18 vor 344 Tagen @ Rheingold2 2376 Views

es ist einfach nicht zu vergleichen.

Man überlege einfach mal, wofür man früher Strom benötigt hat und dann bedenke man mal, ob man heute noch ohne Strom relativ normal leben könnte.

Grüße

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Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Wer es baulich und "stromtechnisch" hinbekommt Balkonkraftwerk am Tag und Tibber nachts und schon ist der Strompreis zurzeit(!) kein großes Thema mehr. Ich leider nicht! o.T

ebbes @, Mittwoch, 10.05.2023, 15:04 vor 344 Tagen @ Rheingold2 2277 Views

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Bafin gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

Der Trick mit Tibber

Echo @, Mittwoch, 10.05.2023, 17:33 vor 344 Tagen @ ebbes 2793 Views

Du brauchst kein Online Smart Meter, um von den günstigen Tibber-Preisen zu profitieren. Du brauchst auch keinen Lesekopf für das Digitalmessgerät falls du schon eins hast. Egal welchen Zähler du hast, jeder kann bei Tibber mitmachen, auch ich mit exotischer Zweitarif-Drehscheibe. Man bekommt statt der stündlichen Abrechnung dann einfach den durchschnittlichen Preis im Standardlastprofil berechnet. Das wiederum unabhängig davon, ob man Photovoltaik betreibt oder nicht. Hat man eine Photovoltaik, spart man doppelt: Die Mittags-Ersparnis wäre bei Stundenabrechnung eher gering, aber da ja über den Tag verteilt berechnet wird, fällt die berechnete Ersparnis aus Solarstrom etwas höher aus. Ausnahme wäre ein Haushalt, der seinen Verbrauch exakt steuern kann, da ist wahrscheinlich noch mehr Potenzial da.

So habe auch ich es gemacht und erwarte break even der Photovoltaikanlage in 3-4 Jahren, da ich über eine eigens organisierte Sammelbestellung sehr günstig dran gekommen bin. Die Stromkosten wären auch ohne Photovoltaik deutlich niedriger als bei meinem vorherigen Anbieter (im April war der Tibber-Preis 41% tiefer als beim Grundversorger). Sollte der Strom bei Tibber teurer werden, kann man ohne lange Fristen wechseln. Das ist ja letztes Jahr passiert, sollte aber eher die Ausnahme bleiben.

Leserzuschrift - Tibber mit Hausspeicher

Echo @, Donnerstag, 11.05.2023, 02:55 vor 343 Tagen @ Echo 1666 Views

Ich hab so eine Kombination von Tibber, Balkonkraftwerk (4 Zellen à 375W + 1500W Hoymiles Mikrowechselrichter), Victron (Insel-)Wechselrichter (Easysolar II GX mit derzeit ungenutzten Solareingang) und 9 kWh Akkus (2xPylontec US-5000)

Mein Stromverbrauch ist so im Durchschnitt 3 - 4 kWh/Tag für eine 4 Zimmer Wohnung mit 2 Personen.

Als alle Welt sich die EcoFlows & Bluettis geholt hat, die jetzt im Keller verstauben (für den Fall des Falles), dacht ich mir ich lade ich bei Sonnenschein die Akkus und wenn keine Sonne scheint, wird der Strom dann aus den Akkus per Victron Wechselrichter via Steckdose ins Hausnetz eingespeist - und zwar genau so dosiert, wie in der Wohnung zu diesem Zeitpunkt verbraucht wird. Notstrom - klar, will ich auch.

Eingespeist wird nur einphasig. Ein zusätzlicher im Sicherungskasten installiertes Messgerät misst den aktuellen Verbrauch, meldet ihn an den Wechselrichter der Bezug/Einspeisung auf Null ausgleicht (durch Be- & Entladen der Akkus) - in meinem Fall bis zu 3kW).
So dreht sich der Stromzähler kaum (bei mir einer von Discovery - doch die oben erwähnte Tibber Pulse Lösung tut es auch).
(Ab dem übernächsten Jahr müssen sowieso (fast) alle Stromanbieter solche Lösungen mit Smartmeter anbieten.)

Mein Stromzähler steht fast immer (nahezu) still. (in der Praxis fallen etwa 0,15 kW/h pro Tag für Bezug / Einspeisung an. Wir richten uns beim Strom-Verbrauch kaum an irgendwelche Zeiten.

Ein weiteres Nebenprodukt ist auch, dass trotz Online-Smart-Meter, niemand einen Rückschluss auf meinen Lebenswandel ziehen kann. (Strom wird eigentlich nur bezogen wenn er billig ist)

Ohne Sonne hab mindestens zwei Tage Zeit zu einem günstigen Zeitpunkt die Akkus wieder voll zu laden.
Dies Steuer ich derzeit manuell (per Web) , es gibt aber auch automatische Skripts dafür)

Für den Notstrom-Fall hab ich derzeit nur Steckdosen am Wechselrichter angeschlossen.

Ergebnis (nach 9 Monaten Betrieb):

in 2022 war mein Strompreis (damals bei Awattar mit Tarif Hourly Cap):
5ct (Sept), 9ct (Okt), 20ct (Nov), 14ct (Dez) jeweils pro kW/h
(also inkl. aller sonstigen Gebühren von etwa 8 ct/kWh)
(die 5ct sind kein Schreibfehler, sondern - wenn geschickt genutzt - ein Ergebnis des Awattar Tarifs)

in 2023 war mein Strompreis (via Tibber) zwischen 16,5 und 18,5 ct pro kWh
(Brutto also inkl. aller Gebühren (von allein ca. 12ct/kWh))

Solarertrag :
Im Winter hat mir die Sonne etwa 25% meines Stromsbedarfs geschenkt,
Jetzt in Spätfrühling sind es etwa 90%.
(Standort Mittelfranken)

Die komplette monatliche Stromrechnungen (inkl. allem deutschen Firlefanz) Warensortiments im Schnitt unter 30€ (von 12€ bis 40€...)

Was kann man besser machen:
Da ich zur Miete wohne, wollte ich keine großen Eingriffe in die Stromverteilung machen lassen.
Derzeit ist der einzige Eingriff das 3 phasige Strommessgerät EM24, im Unterverteilungskasten, und die Wieland-Steckdose(n) (sinnvoll, da die "Polung" des Victron Wechselrichters stimmen muss).

Weiterhin hätte es in meiner derzeitigen Konfiguration auch ein Victron Multiplus II GX (so 400€ gespart) getan .
(Mein Easysolar II GX hat noch einen ungenutzten Solar-Eingang, ich wolle nicht ich in die Aussenwände bohren und ein Solarkabel ziehen.) - So büße ich auch ca. 10% - 15 % der erzeugten Solarenergie durch die zweifach unnötige Wechsel-/ Gleichstrom-Wandlung beim Laden der Akkus ein.

Meine Solar-Panele sind - auch aus statischen Gründen - senkrecht ans Balkon-Geländer gehängt und durch einen Baum in Nachbars Garten bis 12 Uhr ziemlich verschattet. Aber vielleicht macht ja der Super Robbie bald ein Gesetz, dass dieser endlich weg kann.
Eine etwa 40° Neigung der Solarpanele würde auch etwa 25% mehr Strom erzeugen (jedoch im Sommer - wenn ich diesen nicht benötige).

Sollte der Strom (regelmäßiger) ausfallen, lasse ich den Wechselrichter mit einem Notstrom Umschalter in die Versorgungsleitung schalten um die Wohnung nur einphasig zu versorgen. Diese Victron Wechselrichter sind so schlau, zuerst den Strom aus den Akkus zu beziehen und wenn dieser nicht reicht, holt dieser den Rest aus dem öffentlichen Stromnetz (bis zu glaub ich 5kW plus die 3kW /5kW des Wechselrichters). Mit meinem derzeitigen Nutzungsprofil hätte ich damit Null Einschränkungen im täglichen Leben - Im Notstrom-Fall müßte ich nur drauf achten, nicht z.B. Waschmaschine & Herd gleichzeitig zu betreiben).
Ich kenn jedoch (noch) niemanden, der dies so geschaltet hat - doch es wird laufen.

Was ist schlecht:
Die Lautstärke des Ventilators des Victron unter Last (bei Wechselrichter / Ladegerät so ab 700W).
Ausserdem brummt der verbaute Transformator (sehr) hörbar.
Steht das Teil im Keller - kein Problem.

Die Konfiguration des Teils ist nicht trivial - entweder ein fähiger Elektriker mit guten Victron-Kentnissen oder halt selber beibringen.
Diese Geräte haben die in Deutschland notwendigen VDE Zulassungen.

Wird es sich rechnen:
Mit dem spitzen Bleistift vielleicht so in 10 /15 Jahren (Anschaffung alles in allem ca 9000€) - wenn überhaupt.
Doch meine Überlegungen waren - was ist mir Strom wirklich wert. Und das sind sicher mehr als 10€ / kWh
Ausserdem möchte ich selber lernen, maximal autark zu sein.

Bin ich zufrieden: Ja.

Rückfragen gerne.

Grüße AJ

Danke, sehr spannend

Joe68 @, Donnerstag, 11.05.2023, 09:41 vor 343 Tagen @ Echo 1112 Views

So spannend dieser Ansatz ist (mit 10.000€ hoher Autarkiegrad), so abschreckend die lange Amortisation und für meine aktuelle Lebenssituation leider nicht geeignet.

Fair wäre, wenn der Grundpreis monatlich 50 Euro für Lauben (Leistungs-abhängig dann mehr für Haushalte ff.) betrüge und der Arbeitspreis bei ein paar Cent läge.

Hannes, Mittwoch, 10.05.2023, 19:56 vor 344 Tagen @ ebbes 1630 Views

Wer es baulich und "stromtechnisch" hinbekommt Balkonkraftwerk am Tag und Tibber nachts und schon ist der Strompreis zurzeit(!) kein großes Thema mehr. Ich leider nicht! o.T
ebbes @, Mittwoch, 10.05.2023, 15:04 @ Rheingold2741 Views
:-( [[sauer]] [[sauer]] [[sauer]] [[sauer]]

Fair wäre m. E, wenn der Grundpreis monatlich ab 50 Euro (Leistungs-abhängig stufig steigend - auch Anschlusspreise müssen hoch! Aber ordentlich!) und der Arbeitspreis bei nur ein paar Cent läge.

Ich habe das hier schon lang und breit ausgewalzt, dass es so nicht funktionieren kann, wie aktuell das Konzept ist. Allein die moralische Seite: Asozial (vereinfacht: wer als armer Schlucker auf Netzstrom angewiesen ist, zahlt für den Ökofuzzi mit PV auf der Scheune die Strom-Infrastruktur, die auch Letzterer selbstverständlich vorgehalten bekommt, aber nicht über den Arbeitspreis zahlen möchte - Ersterer zahlt für ihn!).

Die ökonomische Seite, siehe Diskussion zu den Balkonkraftwerken und meine Ausführungen, ist auch total irre. Als Techniker muss ich dazu nichts weiter sagen, wir haben Habeck ja verstanden, oder?

Trotzdem - Schönen Feierabend!

H.

Was soll daran fair sein? 50 Teuro Grundpreis? Dann würde ich den Stromanschluß abschaffen ... mkT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Donnerstag, 11.05.2023, 09:46 vor 343 Tagen @ Hannes 1151 Views

... ich hab mittlerweile auch ein wenig weiter "gebastelt" und koche und backe jetzt mit Propan. Außerdem ist die Umschaltungsmöglichkeit vom Küchenstrom von Grid auf Inselbetrieb realisiert (Spül- und Waschmaschine, Wasserkocher etc. läuft über die Solaranlage). Damit sinkt mein jährlicher Strombedarf von ca. 1500 kWh auf unter 500 kWh, sofern meine vorläufigen Berechnungen halbwegs passen. Wozu sollte ich 50 Euro im Monat für ein Netz abdrücken, da wäre es billiger ganz ohne Netz und die 500 kWh über den Diesel-Notstromer zu erzeugen. Das wären nämlich grob gerechnet (inklusive Wirkungsgrad und Batteriefaktor von 1.25) ca. 215 l Diesel x 1.70 pro l 365 Euro oder 0.73 Euro pro kWh (bei Heizölverwendung entsprechend billiger)...
Bei deinen 50 Eurotzen Grundpreis bin ich schon bei 600 plus Arbeitspreis. Nee, dann wäre ich weg vom Versorger.

MfG
igelei

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