Quo Vadis Gold?

XERXES @, Mittwoch, 03.05.2023, 19:34 vor 358 Tagen 6356 Views

Vorab, ich weiß es nicht. Es ist aber schon erstaunlich was z.Zt. passiert. Es war aktuell das dritte mal, das Gold die 2.000er Marke geknackt hat.
Die ersten male, in 2020 und 2022 ging es sofort wieder südwärts.
Bemerkenswert wie es sich nun hält...Gilt der Grundsatz, wer drei mal anklopft, dem wird Einlass gewährt?

https://finance.yahoo.com/quote/GC%3DF?p=GC%3DF

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

In der richtigen Währung und dem entsprechenden Chart ....

NST @, Südthailand, Donnerstag, 04.05.2023, 04:58 vor 357 Tagen @ XERXES 4682 Views

bearbeitet von NST, Donnerstag, 04.05.2023, 05:12

Vorab, ich weiß es nicht. Es ist aber schon erstaunlich was z.Zt. passiert. Es war aktuell das dritte mal, das Gold die 2.000er Marke geknackt hat.

Langfristchart

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Kurzfistchart 3 Tage

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Diese Charts sehen anders aus, in US Dollar. Ich halte sie inzwischen für weit aus authentischer - einfach deshalb, weil der Baht ursprünglich eine Gewichtseinheit war, in der Gold taxiert wurde.

Die Geldeinheit Baht - hat den gleichen Namen und läuft die letzten 10 Jahre etwa mit dem Schweizer Franken parallel. Der Schweizer Franken war traditionell immer eine Fluchtwährung - mit der UBS dürfte das inzwischen Geschichte sein.

Die Frage ist wer übernimmt die Rolle der Schweiz?
Ideen dazu hab ich schon, privat halte ich mich an diese Dinge, empfehlen würde ich das aber niemand. Das gehört zu diesem Teil - Skin in the Game - das Spiel der Elefanten.

Seit Anfang 2004 bin ich mit im Spiel - hatte mein Gold in der Schweiz gekauft, das ist jetzt in TH. Laut meinem Spielplan sollten in THB die 2.700.000 geknackt werden - in US Dollar die 2500.

Dann wird erst die Raketenstufe gezündet, die den Erdorbit hinter sich lässt. Bis dahin, regieren die erdnahen Kräfte - oder versuchen es zumindest.

Meine groben Kenntnisse der Wellen sagt mir, wir sind gerade am Anfang der Welle 3 - im Langfristchart.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Die Masse der Anleger verpasst - wie üblich - eine der größten Gewinnchancen des Lebens

Lobo @, Donnerstag, 04.05.2023, 07:38 vor 357 Tagen @ XERXES 5788 Views

Erstaunlich ist die Goldpreisstärke nicht, sondern zyklisch logisch und folgerichtig.

In diesem Beitrag habe ich das Notwendige dazu geschrieben und mich sogar gefreut, dass es weitgehend ignoriert und damit antizyklisch bestätigt wurde.
https://dasgelbeforum.net/index.php?id=635155

Die meisten Anleger verfügen über keinerlei Perspektive, stochern im alltäglichen Nachrichten- und Empfehlungsnebel und wundern sich über die ausbleibenden großen Börsengewinne.


Einen forschen Kontrapunkt zur vielfach verbal verschleierten Orientierungslosigkeit bietet dieser Beitrag:
https://wolfsaktien.de/so-nutzen-sie-eine-der-groessten-gewinnchancen-ihres-lebens/

Auszüge daraus:

Anlegern bietet sich meist nur ein- oder zweimal im Leben die Chance, ein Vermögen an der Börse zu machen.
„Once in a lifetime opportunity“ wird dies im angelsächsischen Raum genannt. Eine solche bot sich im Sommer 1982, die folgende stärkste Aktienhausse aller Zeiten hielt bis März 2000 an. Nach 20 Jahren Abwärtstrend markierte der Goldpreis in den Jahren 1999 und 2001 ein Doppeltief bei 250 Dollar und stieg dann bis September 2011 auf über 1920 Dollar an. Als Chefredakteur eines Börsenbriefes habe ich im vierten Quartal 1998 beim Preis von 333 Dollar Platin und langlaufende Platinoptionen empfohlen. Damit wurde das Tief erwischt, das Edelmetall stieg von da an bis auf 2300 Dollar im März 2008. Nach meiner extrem antizyklischen Kaufempfehlung für Goldaktien Ende November 2000 in FOCUS-MONEY gewann der Index in den Folgejahren 1500 Prozent.

Nur wenige Anleger erkennen solch eine rare Gelegenheit, noch weniger wissen sie zu nutzen. Eine solche ist JETZT da.
Unter Führung des Goldpreises werden auch Silber, Platin und die Edelmetallaktien über ihre Allzeithochs ausbrechen und in eine Euphoriephase mit Preisschüben übergehen. Die beiden Haupttreiber dafür werden Gier (etwas zu verpassen) sowie (berechtigte) Angst und Vertrauensverlust in die Solidität der Banken und Währungen sein. Zumal das 7-Jahrestief der Edelmetalle (Anfang September bis Anfang November 2022 – hier rechtzeitig und immer wieder thematisiert) hinter uns liegt.


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Ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf von DRDGOLD – der früheren Durban Deep – macht sofort klar, was gespielt wird und welche enormen Gewinne winken. Zum dritten Mal in den letzten sieben Jahren ist die Goldaktie im ersten Quartal 2022 aus einem mehrjährigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. Die beiden vorherigen Anstiege führten jeweils zu einer Verzehnfachung des Aktienkurses.


Saludos
Lobo

"Gold ist nur noch eine Bankenpleite von nachhaltigen Höchstkursen entfernt"

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Donnerstag, 04.05.2023, 08:09 vor 357 Tagen @ XERXES 5355 Views

https://nitter.net/DowdEdward/status/1653612499365924864#m

(Credit Suisse nicht enthalten)

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https://nitter.net/Mario_Stifano/status/1653909573827264513#m

Gold erreicht Allzeithochs. Die Zentralbanken kaufen - warum? Die USA befinden sich in einer Rezession, was eine Erhöhung der Schulden und eine Verschlimmerung des Verhältnisses zwischen Schulden und BIP bedeutet, und es droht ein Zahlungsausfall des Schatzamtes, der das Ende der Reservewährung USD bedeutet. Zeit, so viel Gold wie möglich zu horten.

https://nitter.net/WallStreetSilv/status/1653882040494743559#m

Gold wird bis Dienstag nächster Woche ein neues Allzeithoch erreichen.

Wir sind etwa 40 Dollar pro Unze vom August 2020 Rekord entfernt. Ich denke, eine weitere Bankenpleite sollte genügen.

Ich sage es jetzt einfach.

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Grüße

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Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.

Coole Grafik!

Revoluzzer @, Donnerstag, 04.05.2023, 08:46 vor 357 Tagen @ Ikonoklast 3964 Views

Meine Lehre:
Einzelfälle, auch wenn es drei sind, sind beherrschbar.
Gefährlich ist die amorphe Welle der Vielen.

Nächster Bankenkollaps schon heute oder morgen? Zerohedge - Krise der Regionalbanken weitet sich auf Großbanken aus

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Donnerstag, 04.05.2023, 18:40 vor 357 Tagen @ Ikonoklast 3160 Views

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Zerohedge berichtet:

https://www.zerohedge.com/markets/regional-bank-crisis-spreads-big-banks-usb-tumbles-st...

Krise der Regionalbanken weitet sich auf Großbanken aus: US Bancorp stürzt ab, Aktien fallen inmitten weit verbreiteter Liquidationen

Update (10:30 Uhr): Es wird immer schlimmer und schlimmer:
*PACWEST AKTIEN GESTOPPT NACH
AUSWEITUNG DES KURSSTURZES AUF 52%
*KBW BANKENINDEX FÄLLT UM BIS ZU 5,5% AUF DEN TIEFSTEN STAND SEIT SEPT. 2020
*S&P 500 FÄLLT UM 1% AUF DEN TIEFSTEN STAND SEIT DEM 30. MÄRZ
Und nun hat sich auch Western Alliance dem Zusammenbruch angeschlossen...
*WESTERN ALLIANCE NIMMT DEN KURS WIEDER AUF UND WEITET DEN EINBRUCH AUF 45% AUS, ERNEUT GESTOPPT

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Grüße

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Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.

Heute Nacht, 0:00 h Spike mit neuem ATH in US$ bei 2078,28 laut Bullionvault.

Revoluzzer @, Donnerstag, 04.05.2023, 08:51 vor 357 Tagen @ XERXES 3739 Views

Mene, mene, mene tekel...

Lt. Yahoo.Finance sogar USD 2085,40...(OT)

XERXES @, Donnerstag, 04.05.2023, 09:23 vor 357 Tagen @ Revoluzzer 2875 Views

...

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“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

USD 2085,40.. 48 std. vorher waren wir 100 USD niedriger - wir kommen näher, das jetzt in 24 std. als normale Kurssprünge - dann ist die Kacke am Dampfen (oT)

NST @, Südthailand, Donnerstag, 04.05.2023, 11:18 vor 357 Tagen @ XERXES 2955 Views

[[top]]

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Kann auch Markttechnik sein. Wenn eine Seite den Stecker zieht. Siehe EUR/CHF als die SNB nicht mehr mitgespielt hat...(OT)

XERXES @, Donnerstag, 04.05.2023, 12:56 vor 357 Tagen @ NST 2628 Views

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“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Wow. Noch eine coole Grafik! Danke. oT

Revoluzzer @, Donnerstag, 04.05.2023, 13:51 vor 357 Tagen @ Dieter 2783 Views

Paul C. Martin schrieb schon im Jahre 2004 …

Ostfriese @, Donnerstag, 04.05.2023, 15:40 vor 357 Tagen @ Dieter 3838 Views

bearbeitet von Ostfriese, Donnerstag, 04.05.2023, 15:47

Hallo Dieter

Seit vielen, vielen Jahren (1980) kein neues Hoch, inflationsbereinigt

… Re: Sehr richtig - Spirale einwärts, abwärts https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=245195

Gold, das nicht immer zwangsläufig per Suche oder Schürfung monetär vorfinanziert werden muss, kann nur durch Arbeit entstehen und ist deshalb zinsfrei, weil die Kapitalkosten bei seiner Produktion im Preis enthalten sind. Ausschließlich im Edelmetallstandard gibt es Geld ohne Zins.

Die heutigen Banknoten (Bargeld) dagegen kommen dagegen ausschließlich über den Zinsmechanismen in Umlauf, d.h. Banknoten, die nicht gegen den ZB-Satz (= Strafzins = Monopolprämie = Steuer, die das ZB-Monopol erheben darf), der immer eine Zinsminderung der bei der ZB hinterlegten Papiere darstellt, gibt es nicht.

Paul C. Martin beschrieb - mit nochmaliger Begründung - das Phänomen der Preisrevolutionen:

Ist das GZ eine vermehrbare Sache, die nach bekannten Kosten/Ertrags-Relationen der Privatwirtschaft vermehrt werden kann, kann es zu insgesamt festen Relationen zwischen dieser und allen anderen Waren kommen (stabiles Preisniveau, Metallgeld-Mechanismus). Dass Kredite, lautend auf diese Sache, das Preisniveau erhöhen können, ist klar, aber das PN muss über kurz oder lang wieder auf den Ausgangspunkt fallen.

Ist das GZ eine Sache (ZB-Note), die ihrerseits nur nach Krediten überhaupt erscheinen kann (siehe schon Währungsreform 1948 und "Ausgleichsforderung") und unterliegt dieses Erscheinen überdies einer Steuerpflicht (ZB-Satz), kann das PN sich per credit bubble über eine ziemlich lange Zeit erhöhen wie wir zu teils großer Überraschung erfahren durften (es war immerhin auch eine Weltpremiere). Es muss aber ebenfalls wieder fallen, sobald die Beleihungsgrenzen erreicht sind, die ihrerseits durch die Kredite und die damit verbundenen, nachfrageinduzierten Preis- und Wertsteigerungen nach oben getrieben wurden.

Da immer nur die Wertzuwächse beliehen werden können und nicht der jeweils ganze Wert aufs neue, da er schon einmal belastet wurde, und da die Wertzuwächse abnehmen (siehe z.B. das von Cosa schön reingestellte cash-out-Phänomen) müssen, nehmen auch die Kreditierungs- und ergo Nachfragemöglichkeiten und ergo Preissteigerungen ab. Danach setzt eine - Prolongationen helfen auf Dauer gar nichts, im Gegenteil - Spirale einwärts, abwärts ein - so wie sie zuvor aufwärts, auswärts gelaufen war.

What goes up, must come down.

Gruß - Ostfriese

Ostfriese: "Im Edelmetallstandard gibt es Geld ohne Zins" + "Banknoten kommen über Zinsmechanismen in Umlauf" ?!

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 04.05.2023, 17:02 vor 357 Tagen @ Ostfriese 2724 Views

Hallo Ostfriese,

Der Monatsbericht der Bundesbank ist voll mit Zinsen. 1961 galt Bretton Woods noch.
Wo kommen denn die ganzen Zinsen her?!

https://www.bundesbank.de/resource/blob/690502/6518a4a0b4ef7f05fa28e983fa4dc010/mL/1961...

Die heutigen Banknoten (Bargeld) dagegen kommen dagegen ausschließlich über den Zinsmechanismen in Umlauf, d.h. Banknoten, die nicht gegen den ZB-Satz (= Strafzins = Monopolprämie = Steuer, die das ZB-Monopol erheben darf), der immer eine Zinsminderung der bei der ZB hinterlegten Papiere darstellt, gibt es nicht.

Das ist falsch. Du brauchst nur ein volles Bundesbankkonto und schickst da einen Geldtransporter hin und schon kriegst Du so viel Bargeld, wie Dein Konto hergibt!

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

… Fehler?

Ostfriese @, Donnerstag, 04.05.2023, 20:54 vor 357 Tagen @ paranoia 2455 Views

Hallo paranoia

"Im Edelmetallstandard gibt es Geld ohne Zins" …

Unabhängig davon, wie die Goldgräber während des kalifornischen Goldrausches von 1848 bis 1854 oder die auch goldsuchenden Trapper am Yukon ihre Urschuld sicherten, konnten sie das Schuldentilgungsmittel Gold als eine vermehrbare Sache des Gesetzlichen Zahlungsmittels im damaligen System des Goldstandards ohne Zentralbank zinsfrei durch eigene Arbeit selber herstellen.

… + "Banknoten kommen über Zinsmechanismen in Umlauf"?!

Die ZB beurkundet gemäß ihren geldpolitischen Operationen durch Pfänder besicherte Schuldverhältnisse der Privaten (per terminlich fixierter Rückkaufvereinbarung, die den gleichzeitigen Verkauf und späteren Rückkauf eines Wertpapieres kombiniert) und räumt den Geschäftsbanken dabei ein ZB-Guthaben ein. Dieses ZB-Guthaben der Geschäftsbanken wird mit den entsprechenden Geldeinheiten auf Geldträgern (Banknoten, giral) dokumentiert. Die zentralbankfähigen zinstragenden Schuldverhältnisse sind die Sicherheiten für die Zentralbank zwecks Geldemission. Per Machtakt des Staates dienen diese Geldträger jetzt aktiv zuvörderst als StZM und als GZM. Banknoten sind Aktiva. Aus der terminlich fixierten Rückübertragungsforderung von der ZB zur GB erklärt sich, dass Geld = Macht ein Passivum ist! Geld ist also ein Derivat der Macht!

Bei jeder herausgegebenen Geldeinheit wird durch die dahinterliegenden Schuldverhältnisse eine persönliche und eine institutionelle Haftung garantiert. Die Quelle des Zitates, wenn die Zweistufigkeit im Kern des Zentralbanksystems wegfällt, wenn die durch die Kreditinstitute zu besorgenden Geldeinheiten ohne ausreichende / vorhandene Sicherheiten sowie positiver Kapitaldienstfähigkeiten buchbar bzw. beurkundbar werden, d.h. das Wertbegründende des Kreditwesens (Vertrauen = Verpflichtung) schwindet, öffnen sich die Schleusen ist bekannt.

Auch mit Paul C. Martins Beitrag Re: Sehr richtig - Spirale einwärts, abwärts …

… gilt [es] zu verstehen: Der über den Kredit ermöglichte Zugang zum Geld kann nicht mehr (war nur zeitlich befristet möglich!) an eine gegenwärtig vorhandene Sache (Coin, Gold etc.) gekoppelt werden. Die Geldverteilung ist heute ausschließlich von den Erwartungen der Zukunft abhängig (zeitlich offenes System, Vorgriff, Aufschub). Weil das debitistische System als solches nach jeder inflationären Geld-/Potentialauskehrung eine deflationäre Wiedereinkehrung (Tilgungsdruck und Verschuldungsunfähigkeit) des einmal durch Kredit geschöpften Geldes erzwingt, weil alle geldpolitischen Entstehungsprozesse an Laufzeiten geknüpft sind (endlich sind), sich das System als solches jede über den Kredit in das System eingebrachte Geldeinheit über selbigen Kontrakt “mit der Laufzeit” wieder entziehen muss (das Prinzip der Schwingung, Aus- und Wiedereinkehrung).”

aus @Ashitaka: Zustimmung! https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=578838

Wo liegen meine …

Gruß – Ostfriese

ACHTUNG Goldbugs: Man hat bewusst auf die Nutzung von Gold verzichtet und stattdessen freiwillig lieber Banknoten verwendet

Morpheus ⌂ @, Samstag, 06.05.2023, 19:42 vor 355 Tagen @ Ostfriese 1817 Views

Hallo Ostfriese und alle Goldbugs,

ein ganz wichtiger Punkt, den ihr meiner Meinung nach übersehen habt ist:

Die Menschen haben früher absichtlich und relativ freiwillig ihr Gold zur Bank gebracht, damit es dort "sicher(er) eingelagert" wurde und haben statt das schwere Gold mit sich herumzuschleppen, lieber Banknoten verwendet, die anfangs nur bei der ausgebenden Bank wirklich einlösbar waren. Also äußerst unpraktisch und auch nicht wirklich sicher, denn die Bank konnte auch beraubt werden.

Niemand hatte die Leute gezwungen, auf ihr Gold zu verzichten. Die Goldverwendung war ihnen einfach zu unpraktisch. Wer wollte das schwere Metall immer mit sich herumschleppen und dann das Aufbewahrungs- und Transportrisiko. Diebstahl oder gar Raubmord war ein einfaches, einträgliches Geschäft. Wer wollte die beiden Risiken schon auf sich nehmen?

Und natürlich merkten die Bankster, die Geld anfangs nur aufbewahrten, schnell, dass sie mehr Noten ausstellen konnten, als das sie Geld eingelagert hatten. Und sobald man weiß, wenn die Bank irgendeinen Kredit vergibt oder vergeben hat, dass man dann auch wissen muss, dass jetzt Gold fehlen muss im Tresor der Bank.
Nur wenn die Sparer sich zusammentun würden, um gemeinsam Kredite zu vergeben, wäre das anders. Wann wurde das jemals in der Geschichte so praktiziert, dass die Bank die Kunden-Einlagen mit deren Wissen gebündelt als Kredite heraus gereicht hat/hätte. Meines Wissens nach und mit gutem Grund, wurden stets zwei Geschäfte der Bank daraus:

  • einmal mit dem Sparer und
  • das andere mit dem Kreditnehmer.

Bei Letzterem muss die Bank für den Kreditausfall mit ihrem Eigenkapital haften. Was ich ehrlich gesagt für die sinnvollste Sache der Welt halte.

Denn die niemals genutzte Variante, bei der eine Bank das Geschäft zwischen dem Kreditnehmer und den gebündelten Sparern nur ohne Haftung vermitteln würde, würde mir als Sparer verdammt schlecht gefallen. Es wäre zu einfach, dass Kreditnehmer und Bank sich zusammentun, um die Sparer um ihr Gold zu erleichtern.

Weil es aber in der Praxis immer zwei getrennte Geschäfte waren, war, sobald den Banken ein eigenes Kreditgeschäft erlaubt war, war auch beim Goldstandard bereits Kreditgeld im Umlauf und damit "Geld mit Zinsen".

Goldgeld ohne Zinsen gibt es NUR, wenn es KEINERLEI Banknoten gibt oder sichergestellt wird, dass für jede Banknote immer Gold vorhanden ist. Für diese letztere Variante, soll mir bitte jemand erklären, wie die Vorfinanzierung von Unternehmen funktionieren könnte. Weil, wenn ich ein Unternehmen gründen wollte, müsste ich zuerst Goldschürfer werden. Wenn ich dann genug Gold geschürft hätte, könnte ich mein Unternehmen darüber (vor-)finanzieren. Denn alles andere Gold hat bereits vorher einen Eigentümer und WIE sollte dieses Geld (ohne Zinsen) für einen Kredit zur Verfügung gestellt werden.

Die Entwicklung des Geldes, vom Anfang also vom

  • Anteil an der Jagd-Beute, über
  • Anteile an den Ernte-Erträgen, über
  • Metall-Rohstoff-Geld, über
  • Metall-Münz-Geld, über
  • Metall-Noten-Geld bis zum
  • reinen elektronisch repräsentierten Kreditgeld

wurden die Kosten der Geldherstellung, der Geldversorgung sowie der Aufwand der Geldverteilung laufend verbessert und wir haben heute das einfachste, wirkungsvollste und fast schon sicherste Geld der Welt.

Würde man heute stattdessen ein reines Goldmünzen-basiertes Geld verwenden, wären die USA schon lange ohne jedes Gold und Süd-Europa ebenfalls. Dort wäre damit ohne jegliches Gold sämtliche Wirtschaftstätigkeit unmöglich, hätten die Menschen sich nicht dezentral und selbständig Ersatzgeld geschaffen, was aber bekannterweise auch stets in einer Hyper-Inflation untergehen muss.

Vielleicht können mir die Anhänger einer Goldwährung ja mal erklären, wie das mit den Unternehmens-Krediten bei Gold gedeckten Währungen sicherer als heute funktionieren soll? Ich bin zu dumm und verstehen es nicht. Es kommunikativ auf den Punkt zu bringen ist offensichtlich ganz besonders schwer.

Wer von den Goldbugs erklärt mir bitte, wie Unternehmensfinanzierung im Goldstandard funktioniert.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Nachtrag wg. Leserzuschrift

Morpheus ⌂ @, Sonntag, 07.05.2023, 02:37 vor 355 Tagen @ Morpheus 1652 Views

Hallo allerseits und insbesondere an den Autor der Leserzuschrift mit Absender "habe_keine_mail@email.net"

seit ein paar Wochen bekomme ich nett gemeinte Zuschriften, ohne Möglichkeiten zu antworten.

Dieses Mal ist es vergleichsweise einfach, deshalb antworte ich mal hier.


ein ganz wichtiger Punkt, den ihr meiner Meinung nach übersehen habt ist:

Die Menschen haben früher absichtlich und relativ freiwillig ihr Gold zur Bank gebracht, damit es dort "sicher(er) eingelagert" wurde und haben statt das schwere Gold mit sich herumzuschleppen, lieber Banknoten verwendet, die anfangs nur bei der ausgebenden Bank wirklich einlösbar waren. Also äußerst unpraktisch und auch nicht wirklich sicher, denn die Bank konnte auch beraubt werden.

Niemand hatte die Leute gezwungen, auf ihr Gold zu verzichten. Die Goldverwendung war ihnen einfach zu unpraktisch. Wer wollte das schwere Metall immer mit sich herumschleppen und dann das Aufbewahrungs- und Transportrisiko. Diebstahl oder gar Raubmord war ein einfaches, einträgliches Geschäft. Wer wollte die beiden Risiken schon auf sich nehmen?

Und natürlich merkten die Bankster, die Geld anfangs nur aufbewahrten, schnell, dass sie mehr Noten ausstellen konnten, als das sie Geld eingelagert hatten. Und sobald man weiß, wenn die Bank irgendeinen Kredit vergibt oder vergeben hat, dass man dann auch wissen muss, dass jetzt Gold fehlen muss im Tresor der Bank.
Nur wenn die Sparer sich zusammentun würden, um gemeinsam Kredite zu vergeben, wäre das anders. Wann wurde das jemals in der Geschichte so praktiziert, dass die Bank die Kunden-Einlagen mit deren Wissen gebündelt als Kredite heraus gereicht hat/hätte. Meines Wissens nach und mit gutem Grund, wurden stets zwei Geschäfte der Bank daraus:

  • einmal mit dem Sparer und
  • das andere mit dem Kreditnehmer.

Bei Letzterem muss die Bank für den Kreditausfall mit ihrem Eigenkapital haften. Was ich ehrlich gesagt für die sinnvollste Sache der Welt halte.

wie kommst Du darauf? Wieso MUSS die Bank haften?

Das ist ganz einfach, wenn die Leute, die Goldmünzen bei der Bank eingelagert haben, und diese abholen wollen, aber kein Gold mehr lagert weil es anderweitig verliehen wurde, dann muss die Bank wohl oder übel von den Münzen auszahlen, die sie selbst als Kapital eingelegt hat. Das ist ein Vorgang der technisch gar nicht anders geht. Zumindest solange, bis die Bank sich für insolvent oder pleite erklärt.

In Deiner ganzen "Entwicklung des Geldes, vom Anfang" an, taucht der Staat, der den gesetzlichen Rahmen für die Annahme und Verbreitung von Geld liefert, anscheinend überhaupt nicht auf.

Klare Antwort, natürlich taucht der Staat an DIESER Stelle nicht auf. Weil hier geht es um die Banken und deren Geldschöpfung über Kreditvergabe, die es auch bei einem Goldstandard schon gab.


Denn die niemals genutzte Variante, bei der eine Bank das Geschäft zwischen dem Kreditnehmer und den gebündelten Sparern nur ohne Haftung vermitteln würde, würde mir als Sparer verdammt schlecht gefallen. Es wäre zu einfach, dass Kreditnehmer und Bank sich zusammentun, um die Sparer um ihr Gold zu erleichtern.

Weil es aber in der Praxis immer zwei getrennte Geschäfte waren, war, sobald den Banken ein eigenes Kreditgeschäft erlaubt war, war auch beim Goldstandard bereits Kreditgeld im Umlauf und damit "Geld mit Zinsen".

Goldgeld ohne Zinsen gibt es NUR, wenn es KEINERLEI Banknoten gibt oder sichergestellt wird, dass für jede Banknote immer Gold vorhanden ist. Für diese letztere Variante, soll mir bitte jemand erklären, wie die Vorfinanzierung von Unternehmen funktionieren könnte. Weil, wenn ich ein Unternehmen gründen wollte, müsste ich zuerst Goldschürfer werden. Wenn ich dann genug Gold geschürft hätte, könnte ich mein Unternehmen darüber (vor-)finanzieren. Denn alles andere Gold hat bereits vorher einen Eigentümer und WIE sollte dieses Geld (ohne Zinsen) für einen Kredit zur Verfügung gestellt werden.

Die Entwicklung des Geldes, vom Anfang also vom

  • Anteil an der Jagd-Beute, über
  • Anteile an den Ernte-Erträgen, über
  • Metall-Rohstoff-Geld, über
  • Metall-Münz-Geld, über
  • Metall-Noten-Geld bis zum
  • reinen elektronisch repräsentierten Kreditgeld

wurden die Kosten der Geldherstellung, der Geldversorgung sowie der Aufwand der Geldverteilung laufend verbessert und wir haben heute das einfachste, wirkungsvollste und fast schon sicherste Geld der Welt.

An dieser Stelle taucht bei mir der Staat auf, natürlich nur implizit, denn die Herrscher sind es, die die Abgaben kassieren. Und der Staat ist das Territorium der Mafia, die in ihrem Gebiet Schutz und relative Freiheit gegen Herrscherrechte und wiederkehrende (Schutz-)Geld-Zahlungen liefert.

Geld - als Schuldentilgungsmittel! - ist nur so "sicher" und "wirkungsvoll" wie der Staat (das Rechtssystem) - oder eine äquivalente Organisation (Mafia, private Schuldeneintreiber) - die Schuldner ZWINGEN können, sich Geld zu beschaffen. Erst dadurch erhält es seinen "Wert".

Richtig, Geld ist die Ware, die jeweils als Steuerzahlungsmittel verlangt wird und selbige wird deshalb für Waren und Arbeitsleistungen als Bezahlung verlangt. Warum geht die Mehrheit von uns arbeiten, primär um Geld zu erhalten. Einige werden dann noch Schulden tilgen. Viele Unternehmen haben Schulden, tilgen aber kaum, sondern zahlen nur die Zinsen.
Der Ansatz über die Schuldtilgung ist NICHT sinnvoll, denn Geld wird eben überwiegend als Bezahlung für Arbeitsleistungen, auch für in Waren gespeicherte Arbeitsleistungen verwendet. Der Bereich wo wirklich Schulden getilgt werden, ist im Verhältnis dazu vernachlässigbar. Klar treten die Probleme, wenn Geld seine Funktion verliert, bei der Schuldentilgung zutage. Aber diese Vorfälle gibt es in den Wirtschaftszyklen von ca. 70 Jahren jeweils in den letzten X Jahren bis zum Totalkollaps. Und dann geht der Zyklus von neuem los. 90 Prozent der Zeit funktioniert Geld reibungslos, als Bezahlungs- und Steuerzahlungs- und Schuldtilgungsmittel.


Würde man heute stattdessen ein reines Goldmünzen-basiertes Geld verwenden, wären die USA schon lange ohne jedes Gold und Süd-Europa ebenfalls. Dort wäre damit ohne jegliches Gold sämtliche Wirtschaftstätigkeit unmöglich, hätten die Menschen sich nicht dezentral und selbständig Ersatzgeld geschaffen, was aber bekannterweise auch stets in einer Hyper-Inflation untergehen muss.

Logisch, denn JEDE Währung ist ausschließlich durch ZWANG gedeckt. Fällt der Zwang weg, dann verfällt sie rasch an Wert, wie man gerade in Argentinien beobachten kann. Ein zunehmend disfunktionaler Staat, der nicht (mehr) in der Lage ist, soviel Steuern einzutreiben, wie er bräuchte, um seine Ausgaben zu decken, zieht der Währung quasi automatisch den Boden unter den Füßen weg.

Genau, Ersatzgeld kennt keinen Zwang. Deshalb funktioniert es in der Praxis schlecht. Zigaretten und Schnaps und andere Suchtmittel funktionieren da besser, vorausgesetzt die Produktion ist knapp.
Naja, die argentinische Regierung meint sie kann mehr Pesos staatlich in den Umlauf bringen, als sie auf der anderen Seite an Steuern verlangt. Das kann natürlich nicht gehen und muss zu Inflation führen.


Vielleicht können mir die Anhänger einer Goldwährung ja mal erklären, wie das mit den Unternehmens-Krediten bei Gold gedeckten Währungen sicherer als heute funktionieren soll? Ich bin zu dumm und verstehen es nicht. Es kommunikativ auf den Punkt zu bringen ist offensichtlich ganz besonders schwer.

Wer von den Goldbugs erklärt mir bitte, wie Unternehmensfinanzierung im Goldstandard funktioniert.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

2. Nachtrag, wegen Leserzuschrift

Morpheus ⌂ @, Sonntag, 07.05.2023, 22:48 vor 354 Tagen @ Morpheus 1369 Views

Hallo Goldbugs, hallo Leserzuschrift

Warum kannst Du hier nicht direkt schreiben oder so mutig sein und wenigstens Deine Mail angeben? So habe ich hier regelmäßig die doppelte Arbeit, weil ich Deinen Text auch noch reinstellen muss.

wie sagte doch der Morpheus in Matrix: "Free up your mind!"

Kein Kommentar

Das, was Du für "vernachlässigbar" hältst, ist der Motor, der alles antreibt. Solange Du das nicht begreifst und in Deinem Modell berücksichtigst, befindest Du Dich auf dem Niveau von: "der Strom kommt aus der Steckdose".

Auf was bezieht sich "Das, was"? Auf "free up your mind" auf "Morpheus in der Matrix". Wie soll ich auf solche unverständlichen Sätze antworten?

Bei Letzterem muss die Bank für den Kreditausfall mit ihrem Eigenkapital haften.

wie kommst Du darauf? Wieso MUSS die Bank haften?

Das ist ganz einfach, ...

Ich hatte es geschrieben. Das ist ein rein technischer Vorgang, der hat nur damit zu tun, dass wenn die Bank nicht Insolvenz erklären will, und das Geld der Sparer komplett verliehen wurde, dann kann die Bank nichts anderes machen, als dies aus ihrem Gewinn auszugleichen. Das war schon bei den aller ersten Banken so, die Banknoten ausgestellt haben. Da gab es das heutige Bilanzrecht noch gar nicht, dass genau diese Haftung so vorschreibt.

Nein. Ganz im Gegenteil. Das ist alles andere als trivial.

Wir sind in einer Welt aufgewachsen, in der bestimmte Denkmodelle vorherrschen, haben diese oft unbewusst übernommen, und nehmen sie als "selbstverständlich" hin.
Wenn Du tatsächlich das Geldsystem verändern willst, solltest Du Dir aus meiner Sicht zuerst dieser Denkmodelle BEWUSST werden. Es sind ja nicht nur Deine Denkmodelle, sondern auch die Deiner Umgebung. Und mit der wirst Du es zu tun bekommen, sobald Du versuchst, Deine Vorstellungen zu verwirklichen. Man sollte seinen "Gegner" schon kennen...

Welches Denkmodell meinst Du denn? Ich würde es gerne berücksichtigen, aber ich weiß nicht, an welches Denkmodell du beim Schreiben gerade gedacht hast. Wenn ich wüsste, wovon Du schreibst könnte ich versuchen es zu berücksichtigen oder wenigstens eine sinnvolle Antwort schreiben.

wenn die Leute, die Goldmünzen bei der Bank eingelagert haben, und diese abholen wollen, aber kein Gold mehr lagert weil es anderweitig verliehen wurde, dann muss die Bank wohl oder übel von den Münzen auszahlen, die sie selbst als Kapital eingelegt hat.

Noch mal: wieso MUSS die Bank ihr Eigenkapital auszahlen?

Wenn die Münzen der Sparer ausgeliehen sind, kann sie entweder Insolvenz erklären, oder sie muss statt dessen ihre eigenen Münzen auszahlen. Es geht nicht anders, weil die Münzen der Sparer sind ja bereits alle verliehen oder zumindest soweit wieder abgehoben worden, dass keine mehr übrig sind.

Das ist ein Vorgang der technisch gar nicht anders geht.

Könnte das eventuell etwas mit Bankenregulierung zu tun haben?

Ja, heute hat das mit Bankregulierung und Bilanzrecht zu tun. Das passierte aber bereits, als die ersten Banken oder Goldschmiede anfingen Noten auszustellen und sie mehr Noten ausgaben, als sie Gold hatten. Wo der Herrscher noch gar nicht auf die Idee kam Banken zu regulieren.

In Deiner ganzen "Entwicklung des Geldes, vom Anfang" an, taucht der Staat, der den gesetzlichen Rahmen für die Annahme und Verbreitung von Geld liefert, anscheinend überhaupt nicht auf.

Klare Antwort, natürlich taucht der Staat an DIESER Stelle nicht auf. Weil hier geht es um die Banken und deren Geldschöpfung über Kreditvergabe ...

Und die Banken bewegen sich in einem rechtsfreien Raum?

Natürlich nicht. Es gibt Geld nur, wenn es eine Mafia gibt. Weil Geld immer nur dadurch existiert, dass die lokale Mafia Schutz und eine relative Freiheit gegen Herrscherrechte und wiederkehrende Steuerzahlungen anbietet. Und das Territorium der jeweiligen herrschenden Mafia, das bezeichnet man heute als Geld. Keine Mafia ohne Mafiagebiet, kein Geld ohne Mafia, also auch kein Geld ohne Staat. Niemals nie. Aber diese Selbstverständlichkeit lohnt sich nicht immer und an jeder Stelle zu erwähnen, weil sie zur Sache oft nichts beiträgt.

Kreditvergabe, die es auch bei einem Goldstandard schon gab.

Und das Wort "standard" macht Dich nicht stutzig? Wer legte denn diesen "Goldstandard" fest?
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Kein Kommentar....

Geld - als Schuldentilgungsmittel! - ist nur so "sicher" und "wirkungsvoll" wie der Staat (das Rechtssystem) - oder eine äquivalente Organisation (Mafia, private Schuldeneintreiber) - die Schuldner ZWINGEN können, sich Geld zu beschaffen.

Der Ansatz über die Schuldtilgung ist NICHT sinnvoll, denn Geld wird eben überwiegend als Bezahlung für Arbeitsleistungen, auch für in Waren gespeicherte Arbeitsleistungen verwendet.

Dir ist anscheinend nicht klar, dass ein Arbeitsvertrag auch eine Art "Schuldvertrag" ist, denn der Arbeiter schuldet seine Arbeitsleistung und der Arbeitgeber den Lohn. Einklagbar. Die Lohnzahlung ist demnach eine Form von Schuldtilgung.

Ja, und wie relevant ist dieser Schuld-Charakter. Wie oft werden die Löhne in Deutschland regelmäßig einigermaßen pünktlich ausgezahlt und wie oft leisten die Arbeitnehmer so einigermaßen ihre Arbeit?
Monat für Monat funktioniert das zehn millionenfach völlig reibungslos und es wird vielleicht in ganz Deutschland ein paar hundert Fälle, wo man auf diesen speziellen Schuld-Charakter des Vertrages zurückkommen muss. Wenn man die Ausnahmen in den Mittelpunkt des Denkens stellt, dann ist das keine mMn sinnvolle Vorgehensweise.

Der Bereich wo wirklich Schulden getilgt werden, ist im Verhältnis dazu vernachlässigbar.

Keineswegs. Selbst wenn Du einkaufen gehst, schuldest Du an der Kasse den Rechnungsbetrag. Sonst ist es Diebstahl. Strafbewehrt.

Ja, aber wie oft rennen die Leute raus und bezahlen einfach nicht? Also ich würde auch hier schätzen, dass in Deutschland trotz Fachkräftezuzug die Leute, die erst einmal ordentlich ihre Schuld haben feststellen lassen, dann auch ohne zu murren zahlen. Wer nämlich einfach ohne die Ware vorzuzeigen an der Kasse vorbeigeht, der hat nämlich das Schuldverhältnis gar nicht entstehen lassen. Der hat den Kassierer getäuscht. Das ist auch Diebstahl, aber wenn man die Schuldtilgung von Geld betont, dann muss eben zuvor ein Geld-Schuld-Verhältnis entstanden sein.

Und dazu brauchst Du Geld. Das Du Dir vorher irgendwie beschaffen musst. Und das durch diesen Beschaffungs-"Zwang" auf dem Markt einen "Wert" erhält.

Ja, das mit dem Beschaffungszwang ist mein Reden. Dieser Beschaffungszwang der macht Geld aus. Aber dass Geld EIN oder DAS Schuldtilgungsmittel ist, das ist für unser Verständnis von Geld ziemlich irrelevant.

Und natürlich wird auch die SteuerSCHULD mit Geld getilgt.

Ja, genau. Das ist die Basis-Eigenschaft von Geld. Ohne diese Steuerschulden, gäbe es gar kein funktionierendes Geld. Weil man in der DDR z.B. für die Mehrheit der Menschen keine Steuern kannte, und es damit keinen Beschaffungszwang für das Geld gab, weil man den Leute das Geld nicht mit den Steuer weggenommen hat, mussten die Leute nicht arbeiten. Sie mussten es tun, weil es einen Arbeitszwang gab. Den gibt es eben mit der oben (in rot) angesprochenen "relativen Freiheit" nicht. Und das DDR-Geld hatte keinen stabilen Wert.

Kurzum: abgesehen von Geldspenden funktioniert Geld in der Praxis als Mittel, um auf dieses Geld lautende Schulden zu tilgen. Und das Nicht-Tilgen ist strafbewehrt, sonst wäre die nicht bezahlte Leistung bzw. Ware ja ein Geschenk.

Ja, alles richtig. Hat bloß in 99,99999 Prozent der Fälle keine praktische Relevanz, weil immer ordentlich geleistet also getilgt wird. Diesen dämlichen Tilgungsvorgang unter dem Mikroskop zu betrachten liefert keinen besonderen Erkenntniswert, oder erkläre Du mir den Wert. Ich verstehen ihn nicht.
Wenn man von Rädern spricht, muss man auch nicht ständig betonen, dass selbige "rund sind". Das ist irgendwie klar, dass Räder deshalb so gut funktionieren, weil sie rund sind.
Geld ist Schuldtilgungsmittel, und nuh? Die Schuldtilgung funktioniert gut mit Geld, und?
Das Rad ist rund. Wagen mit Rädern rollen gut, versteht man die Analogie. Dieser "Schuld-Gedanke" des Debitismus der führt genau zu gar nichts, außer das man erklären kann, dass es keine Kapitalisten gibt, weil selbige immer nur Schulden haben.

Übrigens auch im Eingangsbeispiel mit der Bank, denn sie ist gegenüber ihrem Kunden, der Gold bzw. Geld auf einem Konto "einlagert", Schuldner. Es ist diese Strafandrohung, die - sofern sie hoch genug ist - dann dafür sorgt, dass die Bank auf ihr Eigenkapital zurückgreift, um die Kunden auszuzahlen...

Nein, es lässt sich von der Bilanz gar nicht anders darstellen. Wo soll denn das Geld sonst herkommen, wenn man einen endgültig nicht einzutreibenden Kredit ausbucht. Mach mir einen Vorschlag, von welchem Gegenkonto das Geld für den Ausgleich und damit das Schließen des Kreditkontos Deiner Meinung nach kommen sollte. Es kann nur von einem EK-Konto der Bank kommen.
Ich habe in diesem Bereich der Banken einige Jahre Software hergestellt. Ich glaube ganz gut zu wissen, was da wirklich im Detail abgeht, denn Software kann man nicht nur mit einem Halbwissen erstellen. Die würde nicht funktionieren und das würden die Kunden sehr schnell merken.

PS: beschäftige Dich doch einmal mit den um die Jahrtausendwende in Argentinien zirkulierenden Créditos. Die scheiterten am Ende genau am fehlenden Beschaffungs-"Zwang". Eben weil sie niemand schuldig war, verschwanden sie fast über Nacht in einer Hyperinflation.

Ja, das ist mein Reden, immer und immer wieder. Geld funktioniert NUR mit Beschaffungszwang. Selbst Bitcoins werden dieses Wert-Verlust-Problem haben. Da wurde zwar das Hyper-Inflationsrisiko durch Mengen-Begrenzung verhindert, aber es wird der Zeitpunkt kommen, wo die bestehenden Bitcoins niemand mehr will. Und dann ist der Wert trotz des teuren, energiefressenden Minings bei Null. Ein Effekt, der auch den Goldpreis etwa auf den Preis von Silber senken würde, wenn die Zentralbanken es aus ihren Reserven entfernen würden. Weil bei diesem Preis die Industrie-Nachfrage dann wieder hoch genug wäre.

Grüße
Morpheus

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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

3. Nachtrag und Klärung warum Tausch und nicht Schulden (Debitismus) im Mittelpunkt des menschlichen Handels stehen. Inkl. Umfrage @all

Morpheus ⌂ @, Montag, 08.05.2023, 19:05 vor 353 Tagen @ Morpheus 1197 Views

Hallo Anhänger des Debitismus,

Ich habe hier im Text drei Umfragen hinterlassen: Wäre schön, wenn der eine oder andere dazu seine Einschätzung abgeben würde.

Ich:>> Das, was Du für "vernachlässigbar" hältst, ist der Motor, der alles antreibt.

Auf was bezieht sich "Das, was"?


U.a. darauf (im Nachtrag): "Der Bereich wo wirklich Schulden getilgt werden, ist im Verhältnis dazu vernachlässigbar."
Oder im 2. Nachtrag: "Dieser ´Schuld-Gedanke´ des Debitismus der führt genau zu gar nichts"
---

Gut, das klären wir dann unten.

Welches Denkmodell meinst Du denn?


Z.B., dass und warum Banken "einfach so" bei einem Kreditausfall ihr Eigenkapital einsetzen (müssen).


Ich:>> Noch mal: wieso MUSS die Bank ihr Eigenkapital auszahlen?

Wenn die Münzen der Sparer ausgeliehen sind, kann sie entweder Insolvenz erklären, oder sie muss statt dessen ihre eigenen Münzen auszahlen.


Das erklärt aber nicht, wieso sie das tun MUSS. Warum vertröstet die Bank ihre Anleger nicht einfach auf später?

Weil das per DEFINITION die Erklärung der Insolvenz ist. In der Praxis wird die Bank diese immer versuchen zu verschleiern solange es geht, und wird um das zu verschleiern ohnehin längst sämtliches Eigenkapital eingesetzt haben.
Das Vertrösten passiert ja dann auch in der Praxis, denn das Geld aus den noch zu tilgenden Kredite, steht dann natürlich den Sparern zu. Das wird heute aber vom Insolvenzverwalter oder dem sonstigen Rechtsnachfolger und nicht von der Pleite-Bank gemanagt.

Es geht nicht anders, weil die Münzen der Sparer sind ja bereits alle verliehen oder zumindest soweit wieder abgehoben worden, dass keine mehr übrig sind.


Du siehst anscheinend (nur) das "technische" Problem, und ich versuchte Deine Nase auf den rechtlichen Aspekt zu drücken (Stichwort: Vertragserfüllung).

Das rechtliche ist doch völlig klar. Was meinst Du denn, sollte mir da unklar sein?

Das passierte aber bereits, als die ersten Banken oder Goldschmiede anfingen Noten auszustellen und sie mehr Noten ausgaben, als sie Gold hatten. Wo der Herrscher noch gar nicht auf die Idee kam Banken zu regulieren.


Und es gab damals auch keine Gesetze über "Veruntreuung", oder so? Oder gesellschaftliche Ächtung?
Warum sind die Banker dann nicht einfach mit dem "eingesammelten" Gold verschwunden?
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Ja, sorry, so ist das, wenn man Dinge im Kopf hat und nicht aufschreibt.
Der Grund, warum Herrscher die Banken später reguliert haben, war natürlich ein ganz anderer:
Große Bankenkrisen gefährden die Herrschaft. Das konnte man perfekt an der großen Depression sehen. Danach wurden die Banken heftig reguliert und diese Beschränkungen wurden dann unter Clinton glaube ich ca. 70 Jahre später wieder aufgehoben, weil man meinte, dass jetzt alles besser wäre. Nur um dann nach 2008 wieder heftig neu zu regulieren.
Die alten Regularien reichten eben NICHT, um diese Pleiten zu verhindern. Und sie reichen bis heute NICHT. Und sie werden diesmal auch definitiv die Herrschaftsform beenden.

Und das Territorium der jeweiligen herrschenden Mafia, das bezeichnet man heute als Geld.


Ein Territorium als Geld?

Als "Staat", sorry, war wohl etwas müde, als ich das geschrieben habe.

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Ich:>> Die Lohnzahlung ist demnach eine Form von Schuldtilgung.

Ja, und wie relevant ist dieser Schuld-Charakter. Wie oft werden die Löhne in Deutschland regelmäßig einigermaßen pünktlich ausgezahlt und wie oft leisten die Arbeitnehmer so einigermaßen ihre Arbeit?


Gäbe es diesen Schuld-Charakter nicht - würden alle Löhne dann immer noch pünktlich ausgezahlt?
(Übrigens besteht die auf den zahlungsunwilligen Unternehmer wartende Strafe nicht nur in gesetzlichen Reglungen, die zur Pfändung seines Besitzes führen könnten, sondern auch darin, dass die betrogenen Arbeiter möglicherweise nicht mehr zur Arbeit erscheinen.)

Ja, aber wie oft passiert das in Deutschland? Wie oft passiert das in Relation zu den regulären pünktlichen Zahlungen. Das liegt bei 0,001% höchstens. Solchen Themen muss man keine große Beachtung widmen. Das was da Tag für Tag oder Monat für Monat wirklich stattfindet ist der Tausch von Arbeitsleistung gegen Geld.
Umfrage A: bitte abstimmen
Wer meint mit dem Arbeitsvertrag
1) seine Arbeitsleistung gegen Geld zu tauschen unter der zuhilfenahme von juristischen Aspekten wie Schuld, Arbeitsrecht, etc.. Man geht zur Arbeit, weil man sein Geld will und den Arbeitsvertrag fortsetzen möchte.
2) Schulden des Arbeitgebers anzuhäufen, die selbiger dann mit der Lohnzahlung tilgen muss. Zur Arbeit gehen, weil man es dem Arbeitgeber schuldet.
Welche der beiden Varianten 1) oder 2) prägt Euer Bewusstsein.

Wenn man die Ausnahmen in den Mittelpunkt des Denkens stellt, dann ist das keine mMn sinnvolle Vorgehensweise.


Es sind aber gerade diese "Ausnahmen", in denen sich das "Wesen" des Geldsystemes zeigt. Man sieht den "Knüppel" (Strafandrohung) halt nur, wenn er aus dem Sack geholt wird.

Ich sage nicht, dass man die Ausnahmen gar nicht betrachten soll, nur wenn man den Fokus auf die Ausnahmesituation legt, aber darüber die normale Funktionsweise falsch einschätzt, dann ist da was nicht richtig.

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Ich:>> Selbst wenn Du einkaufen gehst, schuldest Du an der Kasse den Rechnungsbetrag. Sonst ist es Diebstahl. Strafbewehrt.

Ja, aber wie oft rennen die Leute raus und bezahlen einfach nicht?


In San Francisco scheint das Bezahlen nicht mehr so "selbstverständlich" zu sein...

Ja, auch darüber schreibe ich hier immer wieder. Wenn das Geld fehlt, dann bricht die Gesellschaft zusammen. Weil Geld die Grundlage der Gesellschaft ist. Es ist genauso als würde Nahrung oder Trinkwasser fehlen. Und das ist der entscheidende Punkt. Die tatsächliche Funktion des Geldes ist eben leider unbekannt. Sie begründet unsere Gesellschaft, und ohne Geld keine Gesellschaft. Die fällt in San Francisco gerade völlig auseinander. Die Versorgung der Bevölkerung lohnt am Ende nicht mehr, bzw. ist ein zu großes Sicherheitsrisiko. Das habe ich hier in vielen Beiträgen immer genau so angekündigt und es passiert jetzt, vor unser aller Augen. Aber niemand versteht den Zusammenhang. Der völlig überbewertete und deshalb ins Ausland oder in wirtschaftlich erfolgreichere Regionen abgeflossene Dollar ist das Problem dieser Zonen. Die US-Eliten profitieren, die armen Regionen sterben. Wenn es keine aktive Abspaltung oder keinen Bürgerkrieg gibt, dann löst sich das Problem durch passives Absterben. Sobald sie den Dollar durch eine neue lokale echte Währung (mit Zwangsabgaben) ersetzen würden, könnte sich die Lage normalisieren.
Und hier siehst du die relevante Funktion von Geld. Die Funktion, auf die es wirklich ankommt. Denn sie entscheidet über funktionierende Gesellschaft und nicht funktionierende Gesellschaft, OBWOHL die Banken alle noch funktionieren. Dieser Effekt sollte verstanden werden.

Noch ein Beispiel der uns innewohnenden (oft unbewussten) Denkmodelle.
Wo kommt dieses "es gehört sich nicht,..." eigentlich her?
Warum nehmen wir uns im Supermarkt nicht einfach, was wir brauchen, so wie das früher in der Natur bei den Jägern und Sammlern üblich war?

Es gibt Regeln, die von Herrschern durchgesetzt werden.

Wer nämlich einfach ohne die Ware vorzuzeigen an der Kasse vorbeigeht, der hat nämlich das Schuldverhältnis gar nicht entstehen lassen.


Falsch. Das Schuldverhältnis entsteht bereits, sobald er die Ware aus dem Regal nimmt. Er kann es wieder zum Verschwinden bringen, indem er die Ware (unversehrt) zurück stellt oder an der Kasse bezahlt.
Ansonsten kannst Du Deine These ja einfach einmal ausprobieren, indem Du in einem kameraüberwachtem Bereich eine Ware in der Hosentasche verschwinden lässt und dann Richtung Ausgang marschierst.

Dieser Beschaffungszwang der macht Geld aus. Aber dass Geld EIN oder DAS Schuldtilgungsmittel ist, das ist für unser Verständnis von Geld ziemlich irrelevant.


Ganz im Gegenteil. Auf den Dollar-Scheinen steht es sogar drauf: "This note is legal tender for all debts, public and private."

Seine Funktion als Schuldentilgungsmittel ist die Basis, auf der sich das ganze Geldgebäude errichtet, und sein Unterbau besteht in der Sanktion, die dem säumigen Schuldner droht.

Ja, wie geschrieben, das Rad rollt so gut, weil es rund ist. Aber das ist letztlich nicht wichtig für das fahren des Autos.

Der "Wert" des Geldes basiert nämlich nicht auf irgendwelchen Material- oder Tauscheigenschaften, sondern auf der Schuld, genauer gesagt: auf der Strafe unter die das Nichtbedienen der Geldschuld gestellt ist.

Ja, es beruht auf der Angst vor der Strafe. Nicht auf der Schuld, sondern auf der Strafe.

Und diese Strafe muss "höher" ausfallen, als der Aufwand, sich das nötige Geld zu beschaffen, sonst würde man ja einfach die Strafe vorziehen.
Früher warteten der Pranger oder der Schuldenturm, heute das ökonomische oder soziale Aus.

Und wenn ein Staat nicht mehr in der Lage oder Willens ist, die angedrohten Strafen bei Nichtbedienen der Schuld (Steuern, Gebühren, Kredite, private Rechnungen) durchzusetzen, oder der Staat beispielsweise den Versorgungsunternehmen verbietet, säumigen Zahlern Strom oder Gas abzuklemmen, und sich dann dieses Vorgehen herumspricht und langsam die moralischen Hemmungen wegfallen, dann braucht man sich über den "Wertverlust" des Geldes nicht zu wundern.

... das ist mein Reden, immer und immer wieder. Geld funktioniert NUR mit Beschaffungszwang.


Willkommen im Debitismus. Jetzt musst Du nur noch herausfinden, wo dieser "Beschaffungszwang" her kommt, und die Puzzleteile zusammenfügen:

Also, das war die Macht-Theorie, die zum Debitismus dazu kam. Aber auch diese hat einen ganz entscheidenden Fehler, den ich auch sehr lange gefühlt hatte, aber formal nicht richtig benennen konnte.


Geldschuld -> Strafandrohung -> Beschaffungszwang -> "Wert" des Geldes

Dann nimmst Du noch die Steuerschuld als "Schuld ex nihilo" dazu, und schon kann es los gehen...

Geldschuld WAR anfangs immer Steuerschuld. Denn das erste Geld war ein Anteil an der Jagdbeute und den Sammler-Erträgen. Später waren es Ernte-Erträge und dann Metalle. Siehe die beiden vorherigen Antworten.

Die Schuld-aus-dem-Nichts stimmt eben nicht. Da liegt der ganz große Fehler. Es gibt da ein klares Einverständnis einen Tausch-Handel, den ich als Zivilisationspakt bezeichne.
Schutz gegen wiederkehrende Zahlung von Geld, verbunden mit dem Recht der Regelsetzung sowie Strafandrohung bei Nichtzahlung und im Gegenzug der Freiheits-Zusicherung (abgesehen von der Regeleinhaltung).
Es gibt mMn in Deutschland nur ganz wenige Menschen, die die Notwendigkeit von angemessenen Steuern bestreiten werden. Wir sollten versuchen, dass mit der Umfrage zu klären.

Umfrage B: bitte abstimmen
Wer meint für unser Miteinander
1) angemessene Steuern sind eine sinnvolle Sache, weil Sicherheit und Ordnung einen Preis haben, den ich zu zahlen bereit bin.
2) Steuern sind Raub und eine Forderung, die die Herrschenden aus dem Nichts (ex nihilo) erheben. Gäbe es keinen derartigen Zwang, würdet ich nichts zahlen.
3) Steuern sind Raub und eine Forderung, die die Herrschenden aus dem Nichts (ex nihilo) erheben. Gäbe es keinen derartigen Zwang, würdet ich für meine Sicherheit selbst sorgen und nichts zahlen.
Welche der Varianten 1) 2) oder 3) prägt Euer Bewusstsein.


Aber von Anfang an, war meiner festen Überzeugung nach der Zivilisationspakt ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, das der Menschheit enorm genützt hat. Denn die Menschen bekamen dadurch eine gewisse Freiheit, die man als Handlungs- und Entwicklungsfreiheit bezeichnen kann, weil für die Sicherheit gesorgt wurde. Die Menschen waren und sind bereit dafür einen Preis zu zahlen, freiwillig. Weil die Alternative: Versklavung, dauernde Beraubung von umherziehenden Banden, hatten sie satt. Sie sehnten sich nach Sicherheit und damit Bedrohungs- und Handlungs-Freiheit, die ihren Preis haben durfte. Nicht die Schuld steht deshalb im Mittelpunkt, sondern
der Tausch: Sicherheit, Ordnung und relative Freiheit gegen Geld unter Strafandrohung.
Und dieser Tausch ist es auch, der überall unser Wirtschaften und Handeln prägt. Wir Menschen denken in Geben und Nehmen und nicht in Schulden. Die muss man manchmal machen, aber sie sind ein untergeordnetes Mittel, das hilft das Tauschen um die zeitliche Komponente zu erweitern.

Umfrage C: bitte abstimmen
Wer meint für unser Handeln
1) ist die austauschende Zusammenarbeit in wechselseitiger Abhängigkeit prägend, wichtig oder sogar notwendig. Schulden sind ein Teil dieser Zusammenarbeit,
a) der für mich eine wichtige Bedeutung hat.
b) der mich nicht wirklich betrifft.
2) bin ich/sind wir von Schulden beherrscht, um deren Tilgung ich mich/wir uns beständig sorgen oder bemühen.
3) bin/ich/sind wir von Schulden beherrscht, um deren Tilgung ich mich/wir uns beständig sorgen. Sogar Essen und Trinken betrachte(n) ich/wir als Schuldtilgung bei mir/uns selbst.
Welche der Varianten 1a) oder 1b) 2) oder 3) prägt Euer Bewusstsein.

Ich könnte hier noch vieles ergänzen, was wichtig wäre, aber ich lasse das zunächst.

Grüße
Morpheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Antworten für Umfrage

Naclador @, Göttingen, Dienstag, 09.05.2023, 09:55 vor 352 Tagen @ Morpheus 1151 Views

Umfrage A: bitte abstimmen
Wer meint mit dem Arbeitsvertrag
1) seine Arbeitsleistung gegen Geld zu tauschen unter der zuhilfenahme von juristischen Aspekten wie Schuld, Arbeitsrecht, etc.. Man geht zur Arbeit, weil man sein Geld will und den Arbeitsvertrag fortsetzen möchte.
2) Schulden des Arbeitgebers anzuhäufen, die selbiger dann mit der Lohnzahlung tilgen muss. Zur Arbeit gehen, weil man es dem Arbeitgeber schuldet.
Welche der beiden Varianten 1) oder 2) prägt Euer Bewusstsein.

2)

Umfrage B: bitte abstimmen
Wer meint für unser Miteinander
1) angemessene Steuern sind eine sinnvolle Sache, weil Sicherheit und Ordnung einen Preis haben, den ich zu zahlen bereit bin.
2) Steuern sind Raub und eine Forderung, die die Herrschenden aus dem Nichts (ex nihilo) erheben. Gäbe es keinen derartigen Zwang, würdet ich nichts zahlen.
3) Steuern sind Raub und eine Forderung, die die Herrschenden aus dem Nichts (ex nihilo) erheben. Gäbe es keinen derartigen Zwang, würdet ich für meine Sicherheit selbst sorgen und nichts zahlen.
Welche der Varianten 1) 2) oder 3) prägt Euer Bewusstsein.

1) und 2): Steuern sind eine sinnvolle Einrichtung in einem Staat, aber ohne den Abgabezwang gäbe es halt auch keinen Staat und kein Geld.

Umfrage C: bitte abstimmen
Wer meint für unser Handeln
1) ist die austauschende Zusammenarbeit in wechselseitiger Abhängigkeit prägend, wichtig oder sogar notwendig. Schulden sind ein Teil dieser Zusammenarbeit,
a) der für mich eine wichtige Bedeutung hat.
b) der mich nicht wirklich betrifft.
2) bin ich/sind wir von Schulden beherrscht, um deren Tilgung ich mich/wir uns beständig sorgen oder bemühen.
3) bin/ich/sind wir von Schulden beherrscht, um deren Tilgung ich mich/wir uns beständig sorgen. Sogar Essen und Trinken betrachte(n) ich/wir als Schuldtilgung bei mir/uns selbst.

3)

Viele Grüße,
Naclador

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Gold & Wechsel & Gläubiger & Schuldner & Allonge

Ostfriese @, Sonntag, 07.05.2023, 13:44 vor 354 Tagen @ Morpheus 1584 Views

Hallo Morpheus

Grundsätzlich gelten in dieser Zeit der Beliebig- und Oberflächlichkeiten, des Zurückdrängens der ökonomischen Diskussionen und des Ausblendens der hidden engine des Systems @Ashitakas mehr als 9 Jahre zurückliegenden Ausführungen über den Systemcode in https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=327330 .

Es dauert nun einmal Jahre, bis man dieses Bild ausgemalt hat, bis auch der Code verstanden ist, mit dem die klassischen Theorien entschlüsselt werden. Das hat nichts mit der eigenen Auffassungsgabe zu tun, sondern schlicht und einfach mit den zunächst noch stark irritierenden Änderungen des Blickwinkels auf das Wirtschafts- und Finanzgeschehen. … Will man etwas über Systematiken und Theorien beisteuern, dann ist ein Studium der Sammlung und Literatur unabdingbar.

Wer von den Goldbugs erklärt mir bitte, wie Unternehmensfinanzierung im Goldstandard funktioniert.

Gold musste nur bei Kontraktablauf bzw. staatlich verordneter Fälligkeit geleistet werden. Im privaten Verkehr, der - außerhalb von Alltagsgeschäften - mit Hilfe von Wechseln abgewickelt wurde (Gläubiger und Schuldner plus alle, die quergeschrieben hatten, denn der Wechsel lief "um" und jeder der ihn weiterreichte, musste seinen Namen drauf setzen - es gab Wechsel mit ellenlangen Allongen), gab es für den Wechsel, der auch über Jahre laufen konnte, zuletzt bürgerten sich 30 Tage ein, "Respekttage" (bis zu 60), bevor es dann zur Vollstreckung bzw. dem Konkurs kam, bzw. lange Zahlungsziele. In Hamburg waren Rechnungen nach 9 Monaten fällig (ohne Wechsel).

Nehmen wir die Reichsbank 1900: Banknotenumlauf = 1410 Mio. Gold in Barren und Münzen = 501. Rediskontierte Wechsel = 1088. Wären alle Banknoten an einem Tag in Gold abgefordert worden, wäre die RB illiquide gewesen. Sie hätte aber im Ablauf der Zahlungsfrist aller Wechsel, also spätestens nach 3 Monaten alle Banknoten-Präsentierer unschwer bedienen können - vorausgesetzt die Wechsel wären gegen Gold ausgelöst worden, was auch kein Problem gewesen wäre, da insgesamt 1714 Mio. Goldmünzen im Publikum waren.

Re: @dottore - Wie kommt Geld im Goldstandard in Umlauf? https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Wechsel+und+Gl%C3%A4ubiger+u...

Weitere Quellen:

… Das System lief so ab: Jeder Kaufmann, der einen guten Leumund hatte, konnte bei der Bank ein Konto eröffnen. Dazu legte er einen bestimmten Betrag an Edelmetall (Silber im HHer Fall) ein. In Höhe dieses Betrages erhielt er von der Bank eine Gutschrift. Diese Gutschrift konnte er - via Lastschrift - auf die Konten anderer Bankteilnehmer umbuchen lassen. Und umgekehrt natürlich. Die Bank (Hamburger Banco) war nichts als eine reine Clearingstelle. (Sie hat einmal ganz kurz auch das Kreditgeschäft versucht, ist aber gleich gescheitert; die Große Krise von 1857 hatte auch nicht die Bank erledigt, sondern die Kaufleute, die mehr Wechsel reinnehmen mussten, als sie dann aus der Bank an Silber abfordern konnten, dazu gibts sehr ausführliche Literatur).

Re: Gold ist Freiheit Antwort TEIL I verfasst von dottore, 04.10.2000

Dass Gold Liquidität beinhaltet, bestreitet doch keiner. Nur wozu sollte ich mir Gold als Liquidität hinlegen? Das tue ich erst, wenn die Klamotte mit der Run-away-Inflation gestartet wird. Dann verzinst sich Gold sogar: Differenz zwischen Preisen heute und Preisen morgen oder in drei Monaten usw.

Dass fiat money zu Altpapier wird, dürfte auch dieses Mal wieder sehr wahrscheinlich sein. Aber j e t z t noch nicht. Und kriegen wir gar eine Deflation, verzinst sich auch meine Banknote: Differenz zwischen Preisen heute und den (niedrigeren) Preisen (incl. dem für Gold) morgen usw.

Re: Gold ist Freiheit Antwort TEIL II verfasst von dottore, 04.10.2000
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Gold+und+Handelswechsel+und+...

Und jetzt kommt der Höhepunkt des Zynismus (leider!): Ein solches Geldsystem ist deshalb sogar besser "gedeckt" als alle bisherigen "gedeckten" Systeme. Es funktioniert auch noch nachdem z.B. Gold oder irgendeine andere Deckungs-Einheit an seine Grenzen gelangt ist! Wenn ich daher das debitistische Geldsystem durch ein streng "gedecktes G." egal welcher Art ersetze, enge ich damit den wirtschaftlichen Spielraum ein, der im Moment gegeben ist. Die Leute werden zornig wieder nach dem alten System rufen, wenn die Arbeitslosigkeit explodiert.

Rein mathematisch gesehen ... sensortimecom, Montag, 21.10.2013 https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=297302

Gruß - Ostfriese

Der Wert der Sammlung ist unter Einbeziehung von Negativ-Zinsen stark eingeschränkt

Morpheus ⌂ @, Montag, 08.05.2023, 03:03 vor 353 Tagen @ Ostfriese 1336 Views

Hallo Ostfriese,

danke für die Diskussionsbereitschaft.

Der größte Teil der Sammlung wird meiner Meinung nach durch die einfache Tatsache obsolet, dass er nicht berücksichtigt, dass es negative Zinsen geben kann. Negativ-Zinsen drehen das Spiel nämlich um und warum sollen die Geldhalter subventioniert werden, wenn ihr Verzicht niemanden nützt.
Bei überlaufender Liquidität, gibt es natürlich keine Liquiditätsprämie mehr.

Negative Zinsen waren (als es noch günstige Energie und eine funktionierende Wirtschaft gab) bei deutschen Staatsanleihen für den Käufer nämlich sehr wohl ein sinnvoller Kauf, denn er tauschte den unsicheren Lagerort "Bank X" gegen den im Verhältnis viel sicheren Lagerort "Deutschland". Bei der Bank X war das Kapital oberhalb des Garantiebetrages der Einlagensicherung eben NICHT sicher. Die Bank konnte pleite gehen, er sein Kapital verlieren. Die Pleite des deutschen Staates ist eigentlich ausgeschlossen, denn in seiner Währung ist jeder Staat immer zahlungsfähig.

Negative Zinsen sind auch ehrlich gesagt eine sinnvolle Sache, denn die Lagerung von Geld war stets teuer, denn Geld musste schon immer besonders gut gesichert werden. Wenn es aber bereits übermäßig viel Geld gibt, braucht niemand mehr Geld mit Zinsen anzulocken, um liquide zu sein. Also gibt es natürlich keine Zinsen mehr, sondern nur Lagerkosten. Und jeder der möchte kann das Geld gerne abheben und die Lager- und Transport-Risiken wieder selbst übernehmen. Um diese beiden Risiken abzudecken, hatten sich die Banken überhaupt als Dienstleister etabliert. Die Versicherungen verlangen für überdurchschnittliche Bargeldmengen ziemlich viel Sicherheit (Alarm-gesicherte Tresore hoher Sicherheitsstufen) und erheben dafür Zusatzprämien was letztlich auch eine Form der negativ-Zinsen bedeutet. Und ich sage Dir, wenn es nicht eine kleine Minderheit wäre, die ihr Geld zu Hause lagern würde, sondern wie seinerzeit, als die Banken gerade aufkamen, würde das Lagerrisiko rasant ansteigen.
Bevor es Banken gab waren systematische Raubzüge durch die Häuser oder direkter Raubmord sicher sehr häufige Delikte, weil sie viel Erfolg versprachen. Und das würde sich mit Sicherheit ganz schnell wieder so einpegeln, wenn sich der Lagerort von den Banken wieder im großen Stil auf "unter die Matrazen" verschieben würde.

Und anders als sich das Alle vorstellen konnten, kann der Staat durchaus auf die Idee kommen, Kredite zu subventionieren, indem er auch bei Krediten Negativ-Zinsen erlaubt. Solche Maßnahmen könnten das System eine weitere Zeit am Laufen halten, weil sich natürlich mehr Schuldner finden, als bei Null- oder Positiv-Zinsen. Wie Wirtschaft subventioniert wird, ob mit direkten Zahlungen oder mit Zins-Subventionen ist letztlich egal.

Die aktuellen Zinserhöhungen der Notenbanken sind pure Blödheit, anders kann man es nicht nennen.

Die Inflation hat mit den Zinsen heute gar nichts mehr zu tun. Das war vielleicht in den 1970er Jahren noch so. Aber über diese Stufe der Wirtschafts-Entwicklung sind wir heute lange hinaus.

Und wie ich in diesem Beitrag dargelegt habe, ließe sich ein stabiles Kreditgeldsystem schaffen, wenn die Ausdehnung des Währungsgebiets klein genug bleibt. Denn in diesem Fall kann man den Bankkunden eine Aufsichtsrecht und gewähren und wenn die Bank doch z.B. doch durch externe Schocks in Zahlungsschwierigkeiten käme, könnte man das ohne, dass Ungerechtigkeiten entstehen, durch ein solidarischen Bail-In neutralisieren.

Grundsätzlich gelten in dieser Zeit der Beliebig- und Oberflächlichkeiten, des Zurückdrängens der ökonomischen Diskussionen und des Ausblendens der hidden engine des Systems @Ashitakas mehr als 9 Jahre zurückliegenden Ausführungen über den Systemcode in https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=327330 .

Es dauert nun einmal Jahre, bis man dieses Bild ausgemalt hat, bis auch der Code verstanden ist, mit dem die klassischen Theorien entschlüsselt werden. Das hat nichts mit der eigenen Auffassungsgabe zu tun, sondern schlicht und einfach mit den zunächst noch stark irritierenden Änderungen des Blickwinkels auf das Wirtschafts- und Finanzgeschehen. … Will man etwas über Systematiken und Theorien beisteuern, dann ist ein Studium der Sammlung und Literatur unabdingbar.

Glaub mir die Sammlung habe ich studiert. Wer aus dem wolkigen Geschwurbel von Ashitaka schlau wird, der soll mir es bitte so übersetzen, dass ich hinter her eine Software draus machen kann. Dafür muss es hinreichend konkret sein.

Und alles was im Folgenden dieses Beitrages (blau) von dottore kommt, und die Vergangenheit betrifft, ist nicht relevant. Sagt mir bitte, wie soll es denn heute funktionieren. Wechsel gibt es nicht mehr, aus gutem Grund. Absolut unsinnig kompliziert und ein weiteres System neben dem elektronischen Zahlungsverkehr. Was soll so etwas im Zeitalter von Krypto-Geld. So etwas wird doch wohl niemand wieder ernsthaft einführen wollen.

Wer von den Goldbugs erklärt mir bitte, wie Unternehmensfinanzierung im Goldstandard funktioniert.

Gold musste nur bei Kontraktablauf bzw. staatlich verordneter Fälligkeit geleistet werden. Im privaten Verkehr, der - außerhalb von Alltagsgeschäften - mit Hilfe von Wechseln abgewickelt wurde (Gläubiger und Schuldner plus alle, die quergeschrieben hatten, denn der Wechsel lief "um" und jeder der ihn weiterreichte, musste seinen Namen drauf setzen - es gab Wechsel mit ellenlangen Allongen), gab es für den Wechsel, der auch über Jahre laufen konnte, zuletzt bürgerten sich 30 Tage ein, "Respekttage" (bis zu 60), bevor es dann zur Vollstreckung bzw. dem Konkurs kam, bzw. lange Zahlungsziele. In Hamburg waren Rechnungen nach 9 Monaten fällig (ohne Wechsel).

Nehmen wir die Reichsbank 1900: Banknotenumlauf = 1410 Mio. Gold in Barren und Münzen = 501. Rediskontierte Wechsel = 1088. Wären alle Banknoten an einem Tag in Gold abgefordert worden, wäre die RB illiquide gewesen. Sie hätte aber im Ablauf der Zahlungsfrist aller Wechsel, also spätestens nach 3 Monaten alle Banknoten-Präsentierer unschwer bedienen können - vorausgesetzt die Wechsel wären gegen Gold ausgelöst worden, was auch kein Problem gewesen wäre, da insgesamt 1714 Mio. Goldmünzen im Publikum waren.

Re: @dottore - Wie kommt Geld im Goldstandard in Umlauf? https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Wechsel+und+Gl%C3%A4ubiger+u...

Weitere Quellen:

… Das System lief so ab: Jeder Kaufmann, der einen guten Leumund hatte, konnte bei der Bank ein Konto eröffnen. Dazu legte er einen bestimmten Betrag an Edelmetall (Silber im HHer Fall) ein. In Höhe dieses Betrages erhielt er von der Bank eine Gutschrift. Diese Gutschrift konnte er - via Lastschrift - auf die Konten anderer Bankteilnehmer umbuchen lassen. Und umgekehrt natürlich. Die Bank (Hamburger Banco) war nichts als eine reine Clearingstelle. (Sie hat einmal ganz kurz auch das Kreditgeschäft versucht, ist aber gleich gescheitert; die Große Krise von 1857 hatte auch nicht die Bank erledigt, sondern die Kaufleute, die mehr Wechsel reinnehmen mussten, als sie dann aus der Bank an Silber abfordern konnten, dazu gibts sehr ausführliche Literatur).

Re: Gold ist Freiheit Antwort TEIL I verfasst von dottore, 04.10.2000

Dass Gold Liquidität beinhaltet, bestreitet doch keiner. Nur wozu sollte ich mir Gold als Liquidität hinlegen? Das tue ich erst, wenn die Klamotte mit der Run-away-Inflation gestartet wird. Dann verzinst sich Gold sogar: Differenz zwischen Preisen heute und Preisen morgen oder in drei Monaten usw.

Dass fiat money zu Altpapier wird, dürfte auch dieses Mal wieder sehr wahrscheinlich sein. Aber j e t z t noch nicht. Und kriegen wir gar eine Deflation, verzinst sich auch meine Banknote: Differenz zwischen Preisen heute und den (niedrigeren) Preisen (incl. dem für Gold) morgen usw.

Re: Gold ist Freiheit Antwort TEIL II verfasst von dottore, 04.10.2000
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Gold+und+Handelswechsel+und+...

Ja, wie im Folgenden von sensortimecom dargestellt, so ist es nämlich: Das Goldsystem müsste die Wirtschaftstätigkeit krass einschränken. Das wäre völliger Wahn- oder Schwachsinn.

Und jetzt kommt der Höhepunkt des Zynismus (leider!): Ein solches Geldsystem ist deshalb sogar besser "gedeckt" als alle bisherigen "gedeckten" Systeme. Es funktioniert auch noch nachdem z.B. Gold oder irgendeine andere Deckungs-Einheit an seine Grenzen gelangt ist! Wenn ich daher das debitistische Geldsystem durch ein streng "gedecktes G." egal welcher Art ersetze, enge ich damit den wirtschaftlichen Spielraum ein, der im Moment gegeben ist. Die Leute werden zornig wieder nach dem alten System rufen, wenn die Arbeitslosigkeit explodiert.

Rein mathematisch gesehen ... sensortimecom, Montag, 21.10.2013 https://archiv1.dasgelbeforum.net/index.php?id=297302


Genau das habe ich ja stets versucht herauszubekommen, wie Goldbugs die Begrenzung der Kreditvergabe bei einer Rohstoff-gedeckten Währung überwinden wollen.
Wenn die Währung mit den Kreditsicherheiten gedeckt wird, dann geht das sehr gut. Denn es können so auch erst zu erstellende Sicherheiten (z.B. Immos oder Fabriken) mit Zug (Teilkreditzahlung) um Zug (Baufortschritt) kreditfinanziert werden. Aber eine davon entkoppelte Rohstoff-Deckung kann einfach nicht wachsen und es können an bestimmten Punkten weder weitere Kredite gewährt noch konnten früher weitere Wechsel akzeptiert werden.

Ich bin sehr gerne bereit eine echte Diskussion zu führen. Aber nur auf dottore zu verweisen, der keine Antworten mehr geben kann und Negativ-Zinsen für unmöglich hielt, führt uns einfach nicht weiter.

Die Bankenkrise der USA ist durch die Zahlungsbilanz-Defizite und den weltweiten Dollar-Umlauf natürlich geradezu völlig selbstverständlich. Wie sollen die Schuldner ihre Dollar verdienen, wenn die längst in Argentinien oder sonst wo auf der Welt gehortet werden. Wobei die FED natürlich diese Verluste ausgleichen könnte und es würde auch keine Inflation erzeugen, wenn NUR die Bankenverluste kompensiert werden. Das wäre eine andere Form der solidarische Umverteilung, wie ich sie auch propagiere. Die Inflation ist nur entstanden, weil man während der Corona-Krise die Realwirtschaft mit dem FED-Geld übermäßig geflutet hatte. Das war auch Blödheit. Die USA sind räumlich und finanziell völlig überdehnt und die US-Eliten vom unbegrenztem Gelddrucken absolut abhängig, weil sie ohne selbige weder ihr Militär noch ihre Auslandseinkäufe finanzieren könnten.

Die innerhalb der USA erlebte Deflation, die Ursache der Bankenkrise, ist ein Problem der regionalen Geld-Unterversorgung, durch regionale Zahlungsbilanzdefizite) was den Kreditnehmern der unterversorgten Regionen die Beschaffung von Geld zwecks Tilgung unmöglich macht, wenn sie keine exportierbaren Leistungen anbieten können. Weil regional zu wenig Geld umläuft (d.h. in Noten oder als Guthaben auf Konten vorhanden ist). Die Targetsalden der EZB zeigen das wunderbar auf.

Meine Frage an die Goldbugs bleibt, wenn wir jetzt wieder eine Gold-gedeckte Währung einführen, wie soll die genau funktionieren oder NUR: Wie genau soll die Kreditvergabe bei einer solchen Währung funktionieren, ohne dass die Wirtschaftsentwicklung völlig künstlich beschränkt wird???

Grüße
Moprheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Gehe doch einfach mal nach Asien z.B. Thailand ....

NST @, Südthailand, Montag, 08.05.2023, 05:50 vor 353 Tagen @ Morpheus 1421 Views

bearbeitet von NST, Montag, 08.05.2023, 05:59


Meine Frage an die Goldbugs bleibt, wenn wir jetzt wieder eine Gold-gedeckte Währung einführen, wie soll die genau funktionieren oder NUR: Wie genau soll die Kreditvergabe bei einer solchen Währung funktionieren, ohne dass die Wirtschaftsentwicklung völlig künstlich beschränkt wird???

.... von was glaubst du leben die Goldshops - vom An-und Verkauf von Gold?

Natürlich nicht - ihr Hauptgeschäft ist Kreditvergabe. 1,25% pro Monat (ohne Gewähr - aus dem Gedächtnis heraus) verdienen sie mit der Laufkundschaft - überall die gleiche Rate. Das entspricht ungefähr dem Zinsatz p.a im Kreditkartengeschäft bei Banken.

Also die ganze Infrastruktur ist hier längst vorhanden. Bei künftigen Grosskunden ist einfach der Zinsatz besser.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Goldshops vs Goldwährung

Morpheus ⌂ @, Montag, 08.05.2023, 21:49 vor 353 Tagen @ NST 1255 Views

Hallo NST,

bevor ich näher darauf eingehe, erst einmal eine Verständnisfrage:

Meine Frage an die Goldbugs bleibt, wenn wir jetzt wieder eine Gold-gedeckte Währung einführen, wie soll die genau funktionieren oder NUR: Wie genau soll die Kreditvergabe bei einer solchen Währung funktionieren, ohne dass die Wirtschaftsentwicklung völlig künstlich beschränkt wird???


.... von was glaubst du leben die Goldshops - vom An-und Verkauf von Gold?

Natürlich nicht - ihr Hauptgeschäft ist Kreditvergabe. 1,25% pro Monat (ohne Gewähr - aus dem Gedächtnis heraus) verdienen sie mit der Laufkundschaft - überall die gleiche Rate. Das entspricht ungefähr dem Zinsatz p.a im Kreditkartengeschäft bei Banken.

Die Menschen gehen zum Gold-Shop, um sich dort Gold zu leihen, sagen wir 10 Unzen und bringen dann ein Jahr später 11,5 Unzen zurück? Oder kleinere Mengen, weil es kleinere Kunden sind. Habe ich das richtig verstanden?

Also die ganze Infrastruktur ist hier längst vorhanden. Bei künftigen Grosskunden ist einfach der Zinsatz besser.

Grüße
Morpheus

--
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Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Nein, so geht es nicht ....

NST @, Südthailand, Dienstag, 09.05.2023, 02:52 vor 353 Tagen @ Morpheus 1211 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 09.05.2023, 03:40


Die Menschen gehen zum Gold-Shop, um sich dort Gold zu leihen, sagen wir 10 Unzen und bringen dann ein Jahr später 11,5 Unzen zurück? Oder kleinere Mengen, weil es kleinere Kunden sind. Habe ich das richtig verstanden?

..... als ich Anfang der 90er Jahre zum ersten Mal in Thailand war, waren Bankkonten für normale Thais nicht üblich - die hatten gar keine.

Wie sparten die dann, das Einkommen, das sie nicht benötigten für den täglichen Bedarf?

Sie gingen in den Goldshop und kauften sich eine Goldkette, Ring etc.
Das trugen sie dann öffentlich zur Schau. Ketten mit wenigen Gramm bis zu einigen Unzen konnte man überall im Strassenbild an den Hälsen der Thais bewundern.

Man konnte sofort den Status taxieren - was in TH im sozialen Verhalten sehr wichtig ist.

Zuerst also muss ein erwirtschafteter Überschuss angelegt werden, in dem man dafür Gold erwirbt. Wenn du dann sehr kurzfristig mehr als du verdienst brauchst - gehst du mit deinem erworben Gold in den Shop hinterlegst es als Pfand gegen 1,25% pro Monat und erhältst Bargeld.
Geld aus dem NICHTS gibt es so nicht .....

Das ist aber auf einer Bank auch nichts anderes - ohne sicheres Einkommen, kein Kredit nur das was auf dem Guthabenkonto schon ist.

Zum Verlängern des Kontraktes genügt es, wenn du deine monatlichen Zinsen bezahlst - unterlässt du diese Zahlung, so bekommt der Goldshop laut Vertrag - das kann man festlegen, die Kette automatisch zurück. Kein Gericht muss dazu angerufen werden. Alles wird privatrechlich vereinbart. Diese Goldshops sind immer im Blickfeld der Öffentlichkeit - macht der Inhaber krumme Sachen, wars das sofort, die ganze Stadt erfährt es und er kann den Laden schliessen. Dann erst geht es vor Gericht .....

So funktioniert es im Prinzip. So kannst du theoretisch auch eine Waschmaschine kaufen - Goldkette in den Shop, der Shop schickt dir dann die Waschmaschine - alles ist denkbar, das liegt im Ermessen des Goldshopbetreibers (aus diesen Goldshop Betreibern entstanden die thail. Handelsketten - die inzwischen Ausländer wie Tesco alle eliminiert und längst geschluckt haben).
Barzahlungen sind üblich denn 1,25% pro Monat sind immer noch ein guter Zinssatz - auf dem grauen Markt sind 3% der Standard selbst in der Nullzinsphase wurde dieser Satz selten unterschritten. Der graue Markt in Thailand dürfte den Umsatz der Banken locker schlagen - bezogen auf die Privatkundschaft. Schattenbanken in Asien hier für TH - in diesem Artikel dazu mehr Len Chair müsste das unleserliche heissen - so wird es ausgesprochen - niemand braucht hier das FED System mit den Zentralbanken ... für den internen Geldverkehr .... denn die normalen Thais benützen es schon heute nicht - derzeit sind das zahlen mit Apps der Ersatz - das funktioniert auch nur innerhalb Thailands.

Fazit:
Zuerst müssen also immer Rücklagen gebildet werden - dafür kauft man Gold - dann ist man kreditfähig.
Gruss

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Würde -dottore- heute noch leben .....

NST @, Südthailand, Montag, 08.05.2023, 03:42 vor 353 Tagen @ Ostfriese 1565 Views

bearbeitet von NST, Montag, 08.05.2023, 03:50


Und jetzt kommt der Höhepunkt des Zynismus (leider!): Ein solches Geldsystem ist deshalb sogar besser "gedeckt" als alle bisherigen "gedeckten" Systeme. Es funktioniert auch noch nachdem z.B. Gold oder irgendeine andere Deckungs-Einheit an seine Grenzen gelangt ist! Wenn ich daher das debitistische Geldsystem durch ein streng "gedecktes G." egal welcher Art ersetze, enge ich damit den wirtschaftlichen Spielraum ein, der im Moment gegeben ist. Die Leute werden zornig wieder nach dem alten System rufen, wenn die Arbeitslosigkeit explodiert.

.... dann würde er wohl fast alle alte Aussagen relativieren.

Warum?

Was er unter -wirtschaftlichem Spielraum- verstand, hat sich alles Illusion herausgestellt.

Eine heftige Grippe, C02 = 0,04 % Anteil am Luftgemisch, das woke grüne Denken und vieles mehr und sofort haben rund 80% der betroffenen Bevölkerungen gerne darauf verzichtet - auf den wirtschaftlichen Spielraum. Statt dessen spielen sie lieber Online Games ....

Die Folgen von Wahlen zeigen sich erst später

Das Problem mit der Sammlung ist, dass die Geschäftsgrundlage unter der sie entstand, nicht mehr gilt.

Entsprechend müssten auch alle Dinge neu bewertet werden, welche derzeit real schon existieren. Darunter auch Gold - das schon gefördert und verarbeitet wurde - das hat keinerlei Risiken mehr, dem woken Geist geopfert werden zu können.

Die Opferrituale - das Purge Zeitalter, die weltweiten, die alle noch anstehen, werden diesen Prozess befeuern. Es wird jede Menge CO2 dabei entstehen. Der Fehler den man dabei begeht, man vergleicht Äpfel mit Birnen.

Wenn man Daten vergleicht - muss man immer auch die Grundlagen zur Zeit ihrer Entstehung berücksichtigen - das ist das Grundproblem heutiger Prognostiker. Das geänderte Kleingedruckte - und die neuen Regeln.

Nehmt eure eigene Familiengeschichte Startpunkt etwa 1880. Schaut euch genau an was dort passiert ist. Dann werdet ihr erkennen, dass wir im Schlusskapitel angekommen sind. Die ganze Welt ist davon betroffen, das war sie auch schon 1880 - allerdings ist es wie mit der Sinuswelle - aus Gewinnern werden Verlierer und dann wieder alles von vorne.
Gruss

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Vorsicht

sensortimecom ⌂ @, Donnerstag, 04.05.2023, 16:19 vor 357 Tagen @ XERXES 3839 Views

bearbeitet von sensortimecom, Donnerstag, 04.05.2023, 16:25

Ich bin da anderer Ansicht als die meisten hier.

Es dürfte ziemliche Leerverkäufe gegeben haben als die Inflationsraten stiegen und die Leitzinsen angehoben wurden. Es könnte zu einem Shortsqueeze gekommen sein, von dem wir nichts wissen.

China und Russland horten Gold (statt dem Dollar) und überlegen darauf eine eigene Währung aufzubauen - der größte Spieler (USA) wird versuchen das zu verhindern. So(?!).... oT

ebbes @, Donnerstag, 04.05.2023, 18:00 vor 357 Tagen @ XERXES 2979 Views

nixx mehr.

--
Bafin gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

zerohedge / BofA Strategist Michael Hartnett

Martin @, Samstag, 06.05.2023, 15:04 vor 355 Tagen @ XERXES 2020 Views

zerohedge hat ja an Hartnett seinen Narren gefressen, der sich aktuell äußert: https://www.zerohedge.com/markets/hartnett-fed-hiked-until-it-broke-regional-banks

Wie immer aus der Sicht der US-Anleger. Für diejenigen, die in drei-Monats-Perspektiven investieren. Aus Euro-Sicht kann Gold also besser abschneiden.

And so for those who follow Hartnett's advice and "Sell the Last Hike" the history of asset returns in 3 months after 10 "last hikes" of past 50 years show…

- Buy Treasuries: Treasury returns positive 9/10 times after last hike, avg 7% returns 3 months post-last Fed Hike in inflationary cycles…Hartnett agrees, long Treasuries;
- Buy credit: IG bond returns positive 9/10 times after last hike, avg 6% returns 3 months post-last Fed Hike in inflationary cycles…here the BofA strategist disagrees, as complacent credit will get hit by recession;
- Buy US dollar: US dollar stronger 7/10 times after last hike, avg 5% returns 3 months post-last Fed Hike in inflationary cycles…Hartnett agree again, and while he is a "big secular sellers of US dollars" a surprise rally in the US dollar here would make risk-off sense;
- Sell gold: gold returns negative 7/10 times after last hike, avg -13% returns 3 months post last Fed Hike in inflationary cycles: "love gold long-term but if dollar has risk-off, gold back below $2000" he explains.
- Sell stocks: stock returns negative 5/10 times after last hike, but 5/5 times in inflationary cycles, avg -5% returns 3 months post-last Fed hike…this is an inflationary cycle so Hartnett still thinks the break-out from the SPX 3800-4200k trading range is more likely to downside.

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