Problem Netzfrequenzschwankung: Was ist hier die Ursache?

Plancius @, Dienstag, 27.12.2022, 14:00 vor 478 Tagen 4703 Views

Ich arbeite derzeit viel im Home Office und habe vor Weihnachten, da wo's kalt war verbunden mit Dunkelflaute, ca. 3 mal einen starken Netzfrequenzabfall bemerkt, der aber nur Bruchteile von Sekunden gedauert hat.

Wenn ich dann auf der Webseite

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full

die aktuelle Netzfrequenz der letzten Minuten geprüft habe, dann konnte ich einen kurzzeitigen Netzfrequenzabfall von 50,000 auf 49,000 Hz feststellen.

Ich kann mich noch an Zeiten in meiner DDR-Kindheit erinnern, wo immer mal das Licht geflackert hat. Insbesondere während eines Sturms war das der Fall. Echte Stromausfälle für einige Stunden gab es auch mal hin und wieder, insbesondere in den 70er Jahren. In den 80er Jahren dann nur noch ganz selten, wenn denn überhaupt.

Höre ich bei dem von mir bemerkten kurzzeitigen Netzfrequenzabfall nur die Flöhe husten?
Ist das normal und ich bemerke es jetzt nur, weil ich wegen der Energiewende usw. sensibilisiert in Bezug auf die Elektroenergieversorgung bin?
Wird da vielleicht in dem Moment gerade ein Kraftwerk ab- und ein anderes zugeschaltet?
Werden da irgendwelche Schalter in Umspannwerken umgelegt?

Vielleicht weiß jemand hier eine Antwort.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

outdoor chiemgau kann es dir erklären, nach seiner wohlverdienten winterpause

Joe68 @, Dienstag, 27.12.2022, 14:23 vor 478 Tagen @ Plancius 3323 Views

Mein Wissen habe ich aus seinen Videos. Ursache für die Schwankung ist ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Wenn die Frequenz so stark schwankt, dann kommt die Regelung nicht hinterher, z.B. keine Reserven zur schnellen Angebotserhöhung (keine Ahnung ob das innerhalb von Sekunden technisch möglich ist) bzw die gezielte Abschaltung von Grossverbrauchern erfolgt zu langsam.

Grössere Schwankungen in der Netzfrequenz kannte ich vom Balkan, wurde dort umgangssprachlich 'schlechter' Strom genannt und für ein vorzeitiges Versagen von elektrischen Geräten verantwortlich gemacht.

Die Erklärung beim outdoor chiemgau bezog sich auf einen Netzfrequenzabfall, der sich peaux a peaux über viele Minuten hinzog.

Plancius @, Dienstag, 27.12.2022, 14:31 vor 478 Tagen @ Joe68 2855 Views

Was ich jedoch feststellte war ein plötzlicher Netzfrequenzabfall von 50,000 Hz auf 49,000 Herz. Die 50,000 Hz wurden wieder in Sekundenbruchteilen erreicht.

Gruß Plancius

Frequenzabfall ist Strommangel

Kaladhor @, Münsterland, Dienstag, 27.12.2022, 14:32 vor 478 Tagen @ Plancius 3389 Views

Der Stefan von Outdoor Chiemgau hat vor kurzem ein Video dazu online gestellt, als während der Dunkelflaute die Netzfrequenz so weit eingebrochen ist, dass wir kurz vor größeren Lastabwürfen standen. Nur soviel vorab: zu dem Zeitpunkt musste alles ans Netz was irgendwie Strom liefern konnte in Deutschland.

Und ja, du hast das ganz richtig in Erinnerung, dass man früher gelegentliches Lichtflackern hatte… lag meist daran, dass schlechtes bzw. windiges Wetter herrschte. Das hat sich erst so gegen Mitte der 80er gelegt, als nahezu die gesamte Ortsverteilung (10/20kV-Netz) per Erdkabel erfolgte und nicht mehr per Freileitung (damals die Affenschaukeln von Laternenholzmast zu Laternenholzmast).

Darauf folgte dann eine Zeit, in der Regeleingriffe am Netz fast gar nicht erforderlich waren. Das änderte sich dann, als umfangreich Windräder und PV-Anlagen installiert und Großkraftwerke vom Netz genommen wurden. Dieses Jahr hatten wir dann erstmalig über 10.000 Dispatches - das sind diese Regeleingriffe - am Netz (im Oktober oder so —> bei Outdoor Chiemgau hab’s ein Video)…. Früher hatte man vielleicht ein Dutzend im Jahr.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Nachtrag

Kaladhor @, Münsterland, Dienstag, 27.12.2022, 14:34 vor 478 Tagen @ Kaladhor 3028 Views

Zum schnellen Regeln werden Gaskraftwerke verwendet…. So eine Gasturbine reagiert in Sekundenbruchteilen.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Rotierende Massen - Suche Statistik zum Ausbau von PV und Windkraftanlagen

Ankawor @, Dienstag, 27.12.2022, 14:51 vor 478 Tagen @ Kaladhor 2859 Views

Zum schnellen Regeln werden Gaskraftwerke verwendet…. So eine Gasturbine reagiert in Sekundenbruchteilen.

Hallo Kaladhor,

ab Gas das in Sekundenbruchteilen schafft, da bin ich mir nicht sicher. Einige Sekunden wird es wohl dauern.

Der Gasbrenner wird gezündet, die heißen Abgase treiben eine Turbine an, die in Rotation versetzt werden muss. Das geht nicht mit einem Ruck, sondern mit Rücksicht auf die Physik und das Material nur nach und nach. Die rotierenden Massen wiegen grob gerechnet 500 kg pro MW Leistung.

Im Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) wird dann mit der entstandenen Wärme noch Dampf erzeugt und treibt eine sekundäre Turbine an, das dauert wesentlich länger.

Und bei einem Gasdampfkraftwerk dauert das Hochfahren sogar eine Stunde.


Was die Frequenz in Sekunden(bruchteilen) hoch- oder runterfahren kann, sind die rotierenden Massen der Kraftwerk (aller), die sich bereits drehen und sofort Leistung liefern können.

-------------------

Nebenthema: Suche eine Statistik, egal ob Zahlen oder Grafik, wie Solar und Wind in den letzten 20 Jahren ausgebaut wurden. Danke. Ich kann es mir auch selbst zusammenfriemeln, aber vielleicht kennt ja einer eine Website, wo alles fertig zu sehen ist.

Schnell auf Frequenzabweichungen reagiert die Primärregelung - Beispiel Batteriekraftwerk Leinhausen

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 15:21 vor 478 Tagen @ Kaladhor 2674 Views

bearbeitet von paranoia, Dienstag, 27.12.2022, 15:39

Hallo Kaladhor,

ein Gaskraftwerk ist schnell, aber nicht so schnell.

Hier siehst Du, wie das Batteriekraftwerk Leinhausen von "Akkus aufladen" mit 950 kW auf "Netz stützen" umschaltet. Bitte die Zeitachse betrachten - von rechts nach links lesen!

Das Kraftwerk konnte damals 4,5 MW einspeisen/aufnehmen.

[image]

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Deine Frage zum Frequenzeinbruch

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 15:08 vor 478 Tagen @ Plancius 3077 Views

bearbeitet von paranoia, Dienstag, 27.12.2022, 15:37

Hallo Plancius,

Ich arbeite derzeit viel im Home Office und habe vor Weihnachten, da wo's

Datum? Uhrzeit?! "Vor Weihnachten" ist doch irgendwie sehr unspezifisch!

kalt war verbunden mit Dunkelflaute, ca. 3 mal einen starken Netzfrequenzabfall bemerkt, der aber nur Bruchteile von Sekunden gedauert hat.

Wie bemerkst Du einen Netzfrequenzabfall, der Dich dann motiviert auf
einer Internetseite die Netzfrequenz nachzugucken?

Du kannst die Schwankungen der Netzfrequenz nicht bemerken, es sei denn, Du hast passende Messtechnik am Start.


Wenn ich dann auf der Webseite

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full

die aktuelle Netzfrequenz der letzten Minuten geprüft habe, dann konnte ich einen kurzzeitigen Netzfrequenzabfall von 50,000 auf 49,000 Hz feststellen.

Mögliche Erklärungen:

1. Du hast Dich verguckt.
2. Die Seite hat eine Fehlmessung, z.B. durch Einfluss von Rundsteuersignalen veröffentlicht.

Höre ich bei dem von mir bemerkten kurzzeitigen Netzfrequenzabfall nur die Flöhe husten?
Ist das normal und ich bemerke es jetzt nur, weil ich wegen der Energiewende usw. sensibilisiert in Bezug auf die Elektroenergieversorgung bin?

Ja.

Wird da vielleicht in dem Moment gerade ein Kraftwerk ab- und ein anderes zugeschaltet?

Passiert zum Stundenwechsel.

Werden da irgendwelche Schalter in Umspannwerken umgelegt?

Ja.

Bei dem von Dir unterstellten Frequenzrückgang wäre es zu Abschaltungen gekommen. Bei 49,2 Hz wird händisch abgeworfen, bei 49,0 Hz wird 10%-15% der Netzlast abgeworfen. Wenn das passiert, steht das spätestens am nächsten Morgen in der Presse.

Meine Unterlagen sind vier Jahre alt, aber auch schon veraltet.

Wenn die 49,8 Hz unterschritten werden, schalten auch schon Ortsnetztrafos ab.
Am 23.11 und am 24.11 ging es gerade mal auf 49,9 Hz herunter.

Wenn Du Dich dafür interessierst, kannst Du Dir ein Messgerät zur Netzfrequenz auf den Schreibtisch stellen. So etwas gibt es als Fertiggerät aber auch als Bausatz. Das sieht dann z.B. so aus:

[image]

Hier fehlen gerade momentan ca 205 MW - kein Grund zur Pankik! Eine Minute später könnten es auch 300 MW zu viel sein.

Gruß
paranoia

P.S.: Du meinst Stück für Stück, also "peu à peu", "la peau" ist die Haut, "peaux" ist Plural...

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Hatte die Webseite der Netzfrequenz in einem Fenster eines Monitors laufen

Plancius @, Dienstag, 27.12.2022, 16:29 vor 478 Tagen @ paranoia 2569 Views

bearbeitet von Plancius, Dienstag, 27.12.2022, 16:33


Wie bemerkst Du einen Netzfrequenzabfall, der Dich dann motiviert auf
einer Internetseite die Netzfrequenz nachzugucken?

Hallo paranoia,

ich bin ja an meinem Arbeitsplatz von mehreren Bildschirmen umgeben und habe interessehalber einige Wochen die aktuelle Netzfrequenz

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full

in einem Fenster eines Monitors laufen gelassen und hatte den Zeiger im Blickfeld.
Wenn der Zeiger abrupt auf 49 Hz runterging, habe ich dann mal nachgeschaut.

Kann natürlich auch eine fehlerhafte, kurzzeitige Anzeige in der Webseite sein.

Das Interesse hierfür tauchte bei mir nach den Beobachtungen des Frequenzabfalls von outdoor chiemgau auf und da interessierten mich die Schwankungen gerade in der Zeit der Dunkelflaute.

Gruß Plancius

49 Hz - Spuk: Keine Panik auf der Titanik

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 16:58 vor 478 Tagen @ Plancius 2713 Views

Hallo Plancius,

die Faustformel lautet: +- 3 GW stabilisieren das Netz auf 50 Hz +- 0,2 Hz.

Um mal eben auf 49 Hz zu fallen, müssten gigantische Lasten plötzlich aufgeschaltet werden oder sehr viele Kraftwerke ausfallen...

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Ca. 50 GW installierte Leistung bei Photovoltaik kann das schnelle Sinken der Leistung evtl. erklären ? (o.T.)

Rotti @, Pampa, Dienstag, 27.12.2022, 17:29 vor 478 Tagen @ paranoia 2106 Views

:

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Installierte Leistung ist kein Maß für Frequenzveränderung

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 17:55 vor 478 Tagen @ Rotti 2176 Views

Hallo Rotti,

die Netzfrequenz fällt, wenn neue Lasten das Verbundnetz belasten oder Kraftwerke abschalten.

Die installierte Leistung bei Pholtovoltaik spielt hier keine Rolle.
Was zählt sind Pholtovoltaikmodule in Betrieb (also installiert und in Betrieb), die also einspeisen und es dann plötzlich nicht mehr tun.

Aber ein Phänomen wie ein durchziehende Gewitterfront scheint nicht die Beobachtung von Plancius zu rechtfertigen.

Wer so etwas sieht wie Plancius sollte sich Datum und Uhrzeit aufschreiben und am Folgetag auf Datensuche gehen.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Schneller Abfall der Frequenz

Rotti @, Pampa, Dienstag, 27.12.2022, 19:58 vor 478 Tagen @ paranoia 2131 Views

Servus paranoia

Wenn eben die installierten 50 GW Leistung bei Photovoltaik schnell abfallen, so wie du schriebst, kann dann das dann doch die Frequenz schnell in den Süden schicken. Das war mein Gedanke. Gerade in Flussnähe kommt momentan schnell und überfallartig Nebel auf. Wenn das dann wirklich bei z.B.
10 GW passiert, dann müsste das im Gesamtnetz schnell zu spüren sein, besonders wenn es eh schon knapp ist. Oder hab ich da einen Denkfehler drin?
Bei mir im Bahnhof kann bei einer solchen Wetterlage schnell mal die Weichenheizung anspringen, Lichter gehen an und und und..........
so ein klein wenig Murphys law.

M.f.G.
Rotti

--
Ich esse und trinke, also bin ich.

Dein Szenario der Abschaltung/Reduzierung von 50 GW PV-Energie

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 20:33 vor 478 Tagen @ Rotti 2010 Views

Hallo Rotti,

Wenn eben die installierten 50 GW Leistung bei Photovoltaik schnell abfallen, so wie du schriebst, kann dann das dann doch die Frequenz schnell in den Süden schicken.

ja, bei einer Sonnenfinsternis fällt die Erzeugung von 50 GW Spitze ab, aber das ist immer noch langsam und es fällt sicherlich nicht auf Null. Aber das ist alles Spekulation.

Das war mein Gedanke. Gerade in Flussnähe kommt momentan schnell und überfallartig Nebel auf. Wenn das dann wirklich bei z.B.

Flussnebel erscheint mir wie ein lokales Ereignis.
Tatsächlich ist Morgennebel neben Saharastaub eine bedeutende Störgröße für die Prognose der produzierten Energie der Photovoltaik.

10 GW passiert, dann müsste das im Gesamtnetz schnell zu spüren sein, besonders wenn es eh schon knapp ist. Oder hab ich da einen Denkfehler drin?

Nein, kein Denkfehler. Wenn eine Sturmfront durchweht, kriegst Du Deine 10 GW zusammen.

Bei mir im Bahnhof kann bei einer solchen Wetterlage schnell mal die Weichenheizung anspringen, Lichter gehen an und und und..........
so ein klein wenig Murphys law.

Ich glaube nicht, dass das ausreicht.

Das sind die spannenden Sachen:

https://www.saurugg.net/2021/blog/newsletter/gfkv-newsletter-03

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Man muss sich das europäische Stromnetz vorstellen wie eine "moderne" Hausverteilung.

Zorro @, Dienstag, 27.12.2022, 18:31 vor 478 Tagen @ Rotti 2343 Views

bearbeitet von Zorro, Dienstag, 27.12.2022, 18:36

In einer modernen Hausverteilung gibt es eine sogenannte "Selektivität"

Starken Sicherungen, folgen schwächere Sicherungen, dann kommt die berühmte B16A wo "der Ofen" aus ist.

Im Gegensatz zur normalen Hausverteilung, kann der Netzbetreiber nicht nur entscheiden (meist automatisiert) was an Last/Fehler abgeworfen wird, sondern ob er das Problem durch Gegenmaßnahmen kompensieren kann.

Wenn eine Sicherung, genannt "Leitungsschutzschalter", entscheidet "zu flitzen", soll sie Schaden von der nachfolgenden Leitung abwenden.

Wenn ein Netzbetreiber, in seinem Trafohäuschen, Messfunktionen eingebaut hat, die "einer Zentrale", hey, da schalten 10.000 "frierende für den Frieden" in einem Kaff gleichzeitig und rücksichtslos ihren Heizlüfter an...!? Könnte zumindest der Ortstrafo die Meldung machen: "Hey, da spinnen ein paar, mach die mal dunkel" [[zwinker]]

Geschieht das Ganze dezedierter, also feinfühliger über ein Bundesland verteilt, "klingelt" da nicht mehr der Ortstrafo, sondern eine ganze Leitstelle wird nervös.

Hier "implodiert", vergleichbar einem Straßenzug, wo 10 Leute ihr eAuto gleichzeitig laden wollen und die Leitung überlasten, das System.

Jetzt gibt es "gewisse Automatiken" in den Leitstellen, die Gegenmaßnahmen bereithalten in Form von "Gasgeben". Ähnlich wie ein schwaches Auto, was am Berg abstibt, wird auf "den Pinsel" gedrückt (wenn noch Reserveleistung da ist), damit es weiter vorwärts geht.

Kommen mehrere unglückliche Umstände zusammen, viele Heizlüfter, viele Wolken, ein paar Defekte, Automatiken die nicht schalten, Notprogramme die Versagen, ...ggf auch Menschen...!

Dann und nur dann, kann es zum berühmt, berüchtigten BLACKOUT kommen.

Das ist auf der einen Seite sehr unwahrscheinlich, weil wie in einer Hausverteilung kleine, größere und zum Schluss die Panzersicherung fliegt, können Netzbetreiber den Lastabwurf, Stück für Stück vergrößern, bis fast nix mehr zum Abwerfen versorgt werden muss.

Wie perfekt solche Notabschaltungen laufen, weiß im großen Stil nur der Herodes :-P

Da gabs schon Schiffe in der Vergangenheit, wo eine 380 kVA-Leitung (Hochspannung) mal vorübergehend planmäßig abgeschaltet werden sollte und halb Europa versank bei dem Vorgang in Dunkelheit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006

Man muss "die Jungs" aber auch mal loben!

Gerade mit dem Flatterstrom der Erneuerbaren ist es schon klasse wie die das managen!

Grüsse Zorro

--
Haftungsausschluss! - Beachten Sie bei "Börsenpostings & Analysen" bitte den Disclaimer des Gelben Forums!
Die in diesem Posting enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Anlageinstrumenten dar.

In Ballungszentren wurden 1-3 MW Lithium-Speicher installiert

Dionysos @, Mittwoch, 28.12.2022, 15:59 vor 477 Tagen @ Plancius 1670 Views

Im Juni 2019 schrieb ich:

In den Ballungszentren sind bereits, oder werden jetzt überall, Speicheranlagen (Microgrids) im Leistungsbereich 1- 3 MW installiert. Damit wird das Netz stabilisiert, also der Speicher bei Abweichung der Netzfrequenz +10mHz -10mHz geladen bzw. entladen. I.d.R. werden diese Lithium Speicher von den EVUs gemietet. Nach diesem Prinzip (Peak Shaving, Lastabwurf) wird auch jetzt verfahren und bereitet den Netzbetreiben die bekannten Probleme. Neu ist das Zusammenspiel über Microcontroller, wonach Lastprofile, d. h. Prognosen aus der Vergangenheit in die Zukunft übertragen werden, sowie Wetterprognosen mit einfließen.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=488817

Ohne diese Speicher hätte es wahrscheinlich schon längst gekracht. Ich schätze das Risiko eines Blackouts durch eine Abweichung der Sollfrequenz für wesentlich geringer ein als das Hochfahren des Netzes nach einem Lastabwurf.

Für wichtig halte ich den Einbau eines Überspannungsschutzes vom Typ 1+2 am Zähler. Zumindest sollte man den Hauptschalter der Heizung nach einem Stromausfall erst einmal ausschalten. Es kann auch nicht schaden, sich einen zweiten Router hinzulegen.

Gruß
Dionysos

--
Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.

Zwei Ursachen (mindestens), Erklärungsversuch, allgemeinverständlich

Hannes, Dienstag, 27.12.2022, 16:22 vor 478 Tagen @ Plancius 3159 Views

Ich wünsche uns gute Verrichtungen in der Zwischenzeit, bei mir aktuell Installationsorgie Steuersoftware (Rest Rehrücken wird es heute Abend geben). Hierzu (ad hoc):

Ich arbeite derzeit viel im Home Office und habe vor Weihnachten, da wo's kalt war verbunden mit Dunkelflaute, ca. 3 mal einen starken Netzfrequenzabfall bemerkt, der aber nur Bruchteile von Sekunden gedauert hat.

Das sind meist - sagen wir mal "Flicker" (in der Sprache der Meisten hier, nämlich denglish) - im unteren Bereich der Hirarchie des Energieverteilungsnetzes passiert. Harmlos (ausgenommen Elektronik).

Beispielsweise durch (meist automatisches) Schalten (Leistungsschatler, Trenner), wenn irgendwo eine (populärwissenschaftlich ausgedrückt) "Energiesenke" auftritt, die quasi fühhlbar wird durch eben diese Spannungseinsenkungen bei den Amis und Japanern üblich, "brownout" genannt, wegen des braunen Glühbirnenlichtes dort. Kennen bei uns nur noch > 80-jährige <img src=" /> Der Energeiefluss wird umverteilt. Und nix passiert in t = 0

Aber, wie ich hier schon oft schrieb, sind unsere Journalisten in der BRD ja heute alles Amerikaner (haben den Unterschied zu Deutschland nicht begriffen - wollen die gar nicht, denn hier gibt es so was quasi nicht mehr, brownouts, wie bei den Amis mit ihren Fitzelnetzen und ihren Drähten und Masttransformatoren mit TV-bekannten effektvollen Lichtbogen bei jeder Dorf-Windhose, Deutschland aber verkabelt alles aus volkswirtschaftlichen Gründen - damals "Nachhaltgkeit" genannt - seit wir einen Kaier haben, aber ich schweife ab).

Der Blackout ist für jene Presstitutes bekanntlich ein böses Prepper-Wort (guckstu Reichsbürgerszene), deshalb nehmen sie lieber den Begriff "Brownout" (falsch!).

Wenn ich dann auf der Webseite

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full

die aktuelle Netzfrequenz der letzten Minuten geprüft habe, dann konnte ich einen kurzzeitigen Netzfrequenzabfall von 50,000 auf 49,000 Hz feststellen.

Glaube ich nicht.

Womit wir beim "Blackout" wären.

Stellt Euch unser Energiessystem wie eine (europaweit) durchverbindende (mechanische) Welle vor. Am einen Ende die Antriebsmaschine (Motor, Energiequelle, Umwandlung von Elt. im Mech. E.), am anderen Ende die Arbeitsmaschine (Kreissägeblatt, E.-"Verbraucher").

Das Gute am Gleichnis "Kreissäge" ist die Hörbarkeit der Frequenz der Welle (Strom immer nahebei 50 Hz). Du kannst die Drehzahl wahrnehmen. Die 50 Hz nur über das Messen (normaler Weise <img src=" />), wer viel misst misst Mist <img src=" /> Wahrnehmbarkeit über Sinne hat Vorteile! Siehe Sichtprüfung, unersetztbar!

Jeder wird das Gejaule beim Sägen schon gehört haben: Ohne Last hochtönig. Bei Belastung geht die Tonhöhe runter. (= Frequenz)

Die Meisten werden es nicht kennen, weil sie die Erfahrung nicht gemacht haben, aber in der Prxis kommt es durchaus vor, dass bei verhältnismäßig zu hoher Last der Sound der Kreissäge verstummt: Die Maschine steht, nix dreht sich mehr.

Grund: Das Kippmoment der Asynchronmaschine (Motor = Energieleiferant) wurde durch die Belastung (Energiebezug, Drehmoment am anderen Ende) überschritten. Jeder Asynchron-Drehstrom-Motortyp hat für eine bestimmte Drehzahl ein bestimmtes Kippmoment. Das gilt analog für unser Netz. Europaweit inzwischen. In Nulllkommanix geht die Frequenz bei Überschreiten eines Grenzwertes gegen Null. Auch beim Analogon Kreissäge. Ruhe im Karton. Beim Netz über Wochen, vermute ich.

Im Netz stehen für die Kraftwerksgeneratoren bildlich der Asynchronmotor (Energielieferung) und die Verbraucher sind das Sägeblatt. Stillstand ist analog der Blackout.

Das m. E. Verbrechen ist nun, dass wir die Welle bis in die Ukraine verlängert haben u. v. a. m.

Und diese ganze unsägliche "Energiewende" sowieso! Ich schrieb hier schon über den Jubel in der EU, dass wir nun ukrainischen Atomstrom haben?! Aber wir haben auch viele klemmende Sägen dort hinuzubekommen!

Will sagen: Auch ein plötzlicher Ausfall des russisch besetzen Atomkraftwerkes wäre unangenehm für uns, ein Grund, warum Putin das betreuen lässt m. E. Der will keinen Blackout! Wer weiß, villeicht die Ukros? Die hätten ein Motiv, mindestens eins.

[[hae]]

Ich kann mich noch an Zeiten in meiner DDR-Kindheit erinnern, wo immer mal das Licht geflackert hat. Insbesondere während eines Sturms war das der Fall. Echte Stromausfälle für einige Stunden gab es auch mal hin und wieder, insbesondere in den 70er Jahren. In den 80er Jahren dann nur noch ganz selten, wenn denn überhaupt.

In der DDR wurde ein systemisch guter Physikunterricht gemacht. Deshalb, über die Energie gedacht, wirst Du mich verstehen. Die Presstitutes heute sind ungebildet, die schmeißen die Begriffe durcheinander, in der Physik, bei Gedöns sind die sattelfest, weiß nicht, ob die bei der z. B. Waldorfschule so gute Grundlagen kriegten wie bei der Polytechnischen OS. Habe ehrlich keine Ahnung, wie das heute so im Detail läuft, aber sehe die Effekte jeden Tag. (MW = MWh etc pp.).

[[kotz]]

Höre ich bei dem von mir bemerkten kurzzeitigen Netzfrequenzabfall nur die Flöhe husten?
Ist das normal und ich bemerke es jetzt nur, weil ich wegen der Energiewende usw. sensibilisiert in Bezug auf die Elektroenergieversorgung bin?
Wird da vielleicht in dem Moment gerade ein Kraftwerk ab- und ein anderes zugeschaltet?
Werden da irgendwelche Schalter in Umspannwerken umgelegt?

Vielleicht weiß jemand hier eine Antwort.

Gruß Plancius

Über die Denke unserer Vorfahren (Streben nach Sicherheit Verlässlichkeit Verfügbarkeit bei der ENERGIEVERSORGUNG in der Volkswirtschaft) gab ich hier ein anschauliches Beispiel, Auszug:


"
Ernster für uns ist m. E. die abnehmende Sicherheit der Elektroenergieversorgung hier, wir sind offenbar wieder knapp davongekommen, mLuT

Hannes, inmitten des Landes S-A d. BRD in der EU, Sonntag, 10.01.2021, 04:41 @ Hannes5373 Views

...

Die Altvorderen wussten so was. Beispiel: Das hiesige Schiffsheberwerk wurde wohl 1938 von Hess eröffnet (bitte selber googeln). Die haben da den plötzlichen Stromausfall mit Schwungmassen abgesichert, die via Leonard-Sätzen auf die Gleichstrommotoren der Spindeln am Trog letzteren stillsetzen, falls plötzlich der Strom weg ist. Denn bei plötzlichem Antriebsverlust bei Fahrt des wassergefülllten Troges mit den Schiffen würde sich alles verbiegen, klar, das gäbe einen ordentlichen Ruck, Schwungmassen liefern Generator Energie, welche Spannung liefern für die Motore für sanftes Stillsetzen.

Das Schiffshebewerk ist übrigens fast stillgelegt worden, vom Bund, betreibt nun ein Verein! Faszinierend: Trog ruht auf Schwimmern, die in Brunnen die Gegenkraft zur Gewichtskraft des Troges erzeugen, Brunnen wurden im Vereisungsverfahren abgeteuft. Theoretisch ist also nur Energie für Beschleunigung und Reibung nötig.

Daneben ist nun eine "Sparschleuse" neueren Datums, die im Gegensatz zu einem Schiffsheberwerk Wasserverlust aus dem Kanal oben erzeugt, muss zurückgepumpt werden (! hallo Gretel, interessiert?). Das ist nicht "nachhaltig". Die von der Reichsbauverwaltung waren damals "nachhaltiger", schon konzeptionell, das nannte sich nur "preußische Sparsamkeit", bäh, nationalistisch.

H."

Bekanntlich gehe ich von Vorsatz aus, denn so dumm kann auf Dauer (Jahrzehnte lang) keine Obrigkeit sein.

Hoffe hilfreich beigetragen zu haben und hab jetzt wieder viel zu tun.


H.

Zum Schiffshebewerk: Hatte vor einem Jahr oder so mal einen Plausch mit dem dortigen ehem. Techniker, eines der ersten stillgelegten Dinge nach der Wende: Die Notstromgeneratoren ... mkT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Dienstag, 27.12.2022, 19:14 vor 478 Tagen @ Hannes 2738 Views

... die waren fit und hätten im Ernstfall auch Niederfinow mit versorgen können. Braucht man aber im heutigen System angeblich nicht mehr, unsere Versorgung ist ja todsicher ... Wenn jetzt Stromausfall ist, hängen die Pötte halt so lange in den Seilen. Wie es beim Neubau daneben aussieht, weiß ich allerdings nicht. Ich gehe aber davon aus, dass da an nix gedacht wurde, ist bestimmt keine kritische Infrastruktur, nach den "Experten" in der Regierung.

MfG
igelei

Ei freilich sieht die Planung das vor!

Hannes, Dienstag, 27.12.2022, 19:51 vor 478 Tagen @ igelei 2493 Views

bearbeitet von Hannes, Dienstag, 27.12.2022, 20:05

Ei freilich sieht die Planung das vor! Obwohl der Prüfstein stets die Praxis ist: Ein deutscher Flughafen, oder deutsche Waffen oder oder oder ...

[[zigarre]]

... die waren fit und hätten im Ernstfall auch Niederfinow mit versorgen können.

Schon möglich, aber sicher? Mit 'ner Verlängerungsschnur vom Bauhof? Deren Techniker haben auch nur die große Klappe, im wirklichen Leben geht es so zu:

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/neues-brandenburger-schiffshebewerk-kaputt

Braucht man aber im heutigen System angeblich nicht mehr, unsere Versorgung ist ja todsicher ... Wenn jetzt Stromausfall ist, hängen die Pötte halt so lange in den Seilen.

Nö. Das alte Schiffsheberwerk ist aus Stahl. Das war damals en vogue, so zu bauen. Seit Bauhaus Dessau (Magdeburg sieht teilweise heute aus wie Tel Aviv) ist Beton hipp. Das neue S. hat - wie Du falsc vermutest - gar keine keine Seile mehr, es ist nach Zeitgeschmack "Beton" gebaut (Akzeptanz dessen Probleme, einstürzende Betonbrücken als Stichwort), so, wie man heute gelbe Wände, grüne Fensterläden, Satteldach mit roten Ziegeln als "sieht voll nazi aus" vermeidet. Muss Grau, wenigsztens Schwarzweiß und Flachdach ohne Traufe und Fassadennässe vermeidendem Dachüberstand ... Sähe ja alles irgendwie zu provinziell deutsch aus, oder?

Das alte S. hat Seile und Gegengewichte, das neue S. wieder Spindeln (wie unser Magdeburger S. auf Schwimmern) mit Eigenhemmung, patentiert. Und 'ne Menge Steuerungsklimbim, UND GENAU DA da liegt der Hase im Pfeffer, wenn Du Verfügbarkeit meinst. Eeen Notstromdiesel koofen klappt ja meist noch gerade so ...
[[ironie]]

Übrigens, ob Stahl oder Beton auf dem Bau konzeptionell gtleichwertig sind, darüber mag sogar ich nicht urteilen.

[[ironie]]

Wie es beim Neubau daneben aussieht, weiß ich allerdings nicht. Ich gehe aber davon aus, dass da an nix gedacht wurde, ist bestimmt keine kritische Infrastruktur, nach den "Experten" in der Regierung.

Nix da "Regierung": Die arbeiten per definitionem nicht, die herrschen!

Die Arbeit machen wir Ingenieure, und so diverse andere subalterne langweilige Typen (dröge Zeitgenossen ohne interessante Weltanschauungen gehen jeden Tag einfach so auf Arbeit, nicht so beispielsweise wie bestimmte "Kunstschaffende" ( also so was, zufälliger Googlefund zur Erläuterung meiner Thesen). Aber das noch bepalavern zu wollen, führte hier zu weit ("Fachkräftemangel" betrifft m. E. nur diese Langweiler-Typen. Und das erklärt heute Vieles. Wie ich immer sage, die Jugend heute interessiert sich vorrangig für das Wohlergehen kälte liebender Eisbären, die Deutschland m. E. eigentlich eher Wurscht sein sollten, insbes. dessen Volkswirtschaft).

MfG
igelei


Grusz

H.

PS: Hab eigentlich zu tun.
[[zwinker]]

Aber sind denn Warner nicht sowieso Rechte? (Vollkommen unwichtige Überlegungen)

Ankawor @, Dienstag, 27.12.2022, 21:40 vor 478 Tagen @ Hannes 1948 Views

Der Blackout ist für jene Presstitutes bekanntlich ein böses Prepper-Wort (guckstu Reichsbürgerszene), deshalb nehmen sie lieber den Begriff "Brownout" (falsch!).

Hallo Hannes,

zunächst mal herzlichen Dank für deine umfangreichen Erläuterungen.

Ich werde ja langsam bekannt dafür, obwohl technisch nur Autodidakt, Leute damit zu nerven, dass sie "Brownout" völlig falsch verwenden, nämlich für eine geplante Stromabschaltung, während es in Wirklichkeit ein Spannungsabfall ist.

Stefan von Outdoor hat inzwischen zugegeben, dass er das verbrochen hat, als er für rollierende Blackouts einen griffigen Ausdruck brauchte. Nun verbreitet sich das immer weiter und sogar Experten beugen sich dem. Jungnischke hat es in seiner Firmenvorstellung und neulich hat sogar der BNA-Müller das falsch verwendet.

Ich hatte vermutet, dass es von der Obrigkeit willkommen ist und zur Verharmlosung manipulatorisch verwendet wird.

Aber deine Einschätzung, dass der Begriff prepperig belastet ist und deshalb von den Medien auf den Index gesetzt wurde, hat eine gewisse Logik. Obwohl doch die Obrigkeit ständig zum Preppen aufruft. Beziehungsweise zum Anlegen von Vorräten, aber zum Vermeiden von Hamstern. 4 Packungen Nudeln = Vorrat, ab 6 Packungen ist das Hamstern.

Objektiv gesehen ist das alles verständlich. Die Regierung ist links. Wer links ist, vertraut der Regierung, ihn zu retten.

Wer preppert, vertraut der Regierung nicht und ist dadurch ein Rechter. Und wer von einem Blackout redet, vertraut auch nicht darauf, dass seine linksradikale Regierung fürsorglich ist und den verhindert, sondern misstraut ihr, womit er ganz klar nichtlinks = rechts ist.

MFG
Ankawor

Olivia hat den "Brownout"-Begriff im Forum falsch verwendet und der alte weiße Mann hat sofort gesagt, dass das nicht richtig ist

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 27.12.2022, 23:44 vor 478 Tagen @ Ankawor 1933 Views

Hallo Ankawor,

auf die fehlerhafte Begriffsverwendung habe ich schon vor Monaten hingewiesen:

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=571712

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Messfehler!

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Dienstag, 27.12.2022, 19:36 vor 478 Tagen @ Plancius 2439 Views

Bei einem 1 GW Generator wiegt der Rotor rund 100 Tonnen. Den bremst, oder beschleunigt, man nicht in Sekunden. Dazu kommen jede Menge Generatoren die synchron am selben Netz hängen. Kurze Spannungsschwankungen, ja, aber keine kurzen Drehzahländerungen.

Leider finde ich nirgends Angaben, mit welchen Drehzahlen Kraftwerksgeneratoren laufen (hängt von der Polzahl ab). Dann hätte man mal die gespeicherte Bewegungsenergie in so einem Rotor berechnen können.

Im übrigen ist die Bewegungsenergie in den Generatoren der Puffer für Lastspitzen in den Grundlastkraftwerken.

Rainer

--
Ami go home!
RundeKante
WikiMANNia
WGvdL Forum

zu der unglaubwürdigen Frequenzmessung ...

Hannes, Mittwoch, 28.12.2022, 00:50 vor 478 Tagen @ Rainer 2466 Views

bearbeitet von Hannes, Mittwoch, 28.12.2022, 01:09

zu der unglaubwürdigen Frequenzmessung ... schrieb ich schon: "Glaube ich nicht". Aus welchem Grund auch immer, aber 49 Hz? Nein, das hätte am nächsten Tag in der Zeitung gestanden. Und nicht nur in einer.

Bei einem 1 GW Generator wiegt der Rotor rund 100 Tonnen. Den bremst, oder beschleunigt, man nicht in Sekunden. Dazu kommen jede Menge Generatoren die synchron am selben Netz hängen. Kurze Spannungsschwankungen, ja, aber keine kurzen Drehzahländerungen.

Ich hatte vor diesen Dröhn-Dingern immer Respekt. In der Lehre erzählte man mir, dass "die hier mal explodiert war im Kriege". Die hatte nur 500 MW, das Dach der Turbinenhalle war weggeflogen. Es war das größte Braunkohlekraftwerk Europas gewesen bis in die vierziger Jahre.

Leider finde ich nirgends Angaben, mit welchen Drehzahlen Kraftwerksgeneratoren laufen (hängt von der Polzahl ab). Dann hätte man mal die gespeicherte Bewegungsenergie in so einem Rotor berechnen können.

Das ist ja leicht, Drehzahl Synchrongenerator ist immer ganzzahlig i. d. R., weil ein ganzzahliges Vielfaches von 50 Hz. Hättest Du mal einfach bei bei Wikipedia geguckt, die technischen Informationen dort sind meist völlig i. O. und oft sehr gut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dampfturbine

"Die heutigen Dampfturbinen haben durch die Aufteilung der Dampfmenge auf separate Teilturbinen mit einer gemeinsamen Welle eine Leistung von bis zu 1600 Megawatt. Die technisch mögliche Grenzleistung dieser Bauart wird mit 4000 MW abgeschätzt.

In Kraftwerken werden die Dampfturbinen an einen Synchron-Turbogenerator gekoppelt, der Strom erzeugt. Seine Drehzahl hängt von der Frequenz des zu speisenden elektrischen Stromnetzes ab, das sind je nach Land 50 Hz (3000 oder 1500/min) oder 60 Hz (3600 oder 1800/min)."

Diese rotierenden Massen enthalten viel kinetische Energie, die bekanntlich in elektrische umgewandelt werden kann, deshalb ist starr ein Synchrongenerator angebaut. Sein Rotor liefert noch mehr dieser kinetischen Energie im Generator-System, falls schlagartig abgefragt, in gewissen Grenzen selbstverständlich.

Wenn plötzlich Strom gezogen wird, also mehr als normal (z. B. KKW Ukraine ist getroffen und kaputt ganz plötzlich), ist das wie bei meiner Kreissäge (das bremsende Drehmoment durch die klemmende Säge). Der Generator wirkt bremsend und zieht Energie, wird dadurch langsamer, bis der Schutz auslöst, dann Energiefluss Null, schlagartig. Was den nächsten Generator rausschmeißt (elektrisch trennt). --> Kaskade. Europaweit, es sei denn, es ist noch genug Zeit, siehe oben.

Und da im wirklichen Leben nicht wirklich Irgendwas in t = 0 passiert, hast Du vor dem Crash immer noch etwas Zeit, wie beim Autofahren im Angesicht des Baumes ...

[[zigarre]]

Im übrigen ist die Bewegungsenergie in den Generatoren der Puffer für Lastspitzen in den Grundlastkraftwerken.

Rainer

Na, sage ich doch. Es ist Dir immer noch etwas Zeit gegeben, um das Unheil abzuwenden. Die Frage ist nur, wieviel?

Ich erinnere nochmal: Herr Habeck und Co. haben die Zeit verkürzt, systematisch, und sie machen weiter.

Man spricht dann von Stress (Leistung ist Arbeit pro Zeiteinheit, bei verkleinerter Zeiteiheit vergrößert sich die zu bringende Leistung, vulgo: Stressfaktor steigt) bei den Ingenieuren.

Deutsches Sprichwort: DER KRUG GEHT ZUM WASSER BIS ER BRICHT.

(Neudeutsch laut GROSZEM PLAN: "EndeGelände" - so soll es sein)

Gute Nacht

H.

PS: Zur Frage, warum die Turbinen ab und an sehr gerne auch mal explodieren, fand ich noch bei WIki zu den Schaufeln (die in der Turbine eingebauten vielen Propellerblättchen):

" Im Betrieb erreichen die Schaufelspitzen eine Geschwindigkeit von bis zu 500 Metern pro Sekunde, was in etwa der 1,5-fachen Schallgeschwindigkeit in der Luft entspricht. Die zugehörige Zentripetalbeschleunigung der Schaufelspitze beträgt in diesem Betriebszustand 4000 m/s². Die daraus resultierende und an einer Schaufel wirkende Fliehkraft entspricht der Masse eines vollbetankten Airbus 380 (ca. 550 t) und wirkt an jeder der ca. 50 Laufschaufeln der Niederdruckendstufe. Nicht nur die Schaufeln selbst müssen diesen Kräften standhalten, sondern auch die Schaufelfüße, die wiederum die Kräfte in die Rotorwelle weiterleiten. Derartige Belastungen werden durch martensitische Stähle beherrscht; durch spezielle Werkstoffe wie beispielsweise Titanlegierungen wird versucht, das Entspannungsende weiter abzusenken, um dem Dampf mehr Arbeit zu entziehen."

Da ist "Power" drin, wie man so sagt (kinetische Energie).

Zum Verständnis, warum Gut Ding Weile Haben Will, nach dem Blackout:

"Der Anlauf einer Kraftwerksturbine aus dem Kaltzustand kann bis zu einer Woche dauern. Ein zu schnelles Anfahren könnte durch die schnelle und ungleichmäßige Wärmedehnung der Welle gegenüber dem Gehäuse zu ihrem Verklemmen führen. Die Turbine wird daher unter ständiger Drehung bei niedriger Drehzahl langsam auf bis zu 300 °C vorgeheizt. Dabei wird die Welle über ein elektrisches oder hydraulisches Drehwerk mit rund 60/min angetrieben, um ein Durchhängen und ein axiales Schaben in der Lagerung der Welle zu verhindern. Ist die Turbine auf Betriebstemperatur, so dauert das Hochfahren auf Betriebsdrehzahl in der Regel zwischen 12 und 60 Minuten.
"

Gute Heizer sind dann gefragt. Nein, nicht wie beim Grillen. Keine Leute keine Leute ...

[[ironie]]

Herzlichen Dank, deine technischen Infos sind unbezahlbar (oT)

Ankawor @, Mittwoch, 28.12.2022, 08:45 vor 478 Tagen @ Hannes 1687 Views

Leserzuschrift: Beobachtung zur Netzfrequenz

Plancius @, Sonntag, 01.01.2023, 17:53 vor 473 Tagen @ Plancius 1469 Views

Hallo Plancius,

zuerst ein gesundes neues Jahr.

Ihre Beobachtung zum Abfall der Netzfrequenz auf 49 Hz kann ich nur bestätigen.
Schon seit einigen Tagen gibt es das Phânomen. Heute mehrfach.
Habe auch des entsprechende Bildschirmfoto dazu. Der Zeitpunkt variiert, nicht zum Stundenwechsel, wie man vermuten könnte.

Freundlich grüßend

M.

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Glaube ich nicht.

Hannes, Sonntag, 01.01.2023, 23:38 vor 473 Tagen @ Plancius 1273 Views

Hallo Plancius,

zuerst ein gesundes neues Jahr.

Ihre Beobachtung zum Abfall der Netzfrequenz auf 49 Hz kann ich nur bestätigen.
Schon seit einigen Tagen gibt es das Phânomen. Heute mehrfach.
Habe auch des entsprechende Bildschirmfoto dazu. Der Zeitpunkt variiert, nicht zum Stundenwechsel, wie man vermuten könnte.

Freundlich grüßend

M.

Hallo M.

Glaube ich nicht. Dies wäre nicht folgenlos geblieben. Und wäre bekannt geworden.

"49,0 Hz Lastabwurf Stufe 1, ca. 12,5 % ca. 12,5 % Automatisch"

"Netzfrequenz erreicht kurrzeitig 49,8 Hz am 10. Januar 2019" <-- falls weitere Informationen gewünscht.

Oder es ist schon so schlimm, dass die in den Leitzentralen bereits in Schockstarre verfallen sind, ohnmächtig?

Oder es gibt einen Ukas, solches zu tun? Dann durchaus auch einen geheimen, selbstverständlich. Wäre eine Erklärung.

Ich glaube eher an einen - so zu sagen - "Messfehler".

H.

Werbung