Der drôle de guerre wird bald zu Ende gehen... Was folgt?

Revoluzzer @, Dienstag, 04.10.2022, 09:49 vor 569 Tagen 9371 Views

bearbeitet von Revoluzzer, Dienstag, 04.10.2022, 10:30

Feldzüge zeichnen sich durch die Konzentration aller Feuerkraft in der Zeit und im Raum auf ein Ziel aus: Den Gegner niederzuwerfen. In der Ukraine haben wir das die ersten Tage im Februar gesehen. Nur in diesen ersten Tagen trat die tatsächliche Leistungsfähigkeit der russischen Armee hervor.

Seither herrscht dort ein drôle de guerre, der mich an die Situation zwischen Okt. 1939 und Mai 1940 erinnert - nach dem Polen- und vor dem Frankreichfeldzug.

Die taktischen Spielereien der Ukraine / NATO und Russlands seitdem sind nur Geplänkel. Es ist für mich völlig klar, dass, um mich an die Worte Putins anzulehnen, die Russen nach den ersten Tagen nicht mehr Krieg führen, sondern nur eine "spezielle Operation". Auch hier die Parallele zur Wehrmacht / den Westallierten im Winter und Frühjahr 39/40. Man kämpft, aber führt keinen Feldzug - NATO / Ukraine weil sie vermutlich im relevanten Raum nicht mehr Feuerkraft aufbieten können, Russland weil es den eigenen strategischen Vorgaben nicht entspricht.

Diese Zeit geht jetzt zu Ende. Russland hat jetzt, was es vorher nicht hatte, juristisch sowohl durch die Eingliederung der früheren Ukraine-Provinzen als auch durch den US-Angriff auf NordStream vollwertige Kriegsgründe. Die "spezielle Militäroperation" kann nun legitim in einen förmlichen Krieg übergehen. Logistisch, moralisch und materialseitig sehen wir eine Teil- in einigen Aspekten sogar eine Generalmobilmachung in Russland. Diese kann jederzeit in eine volle Generalmobilmachung übergehen. China, Indien und viele andere Staaten helfen Russland bzw. verweigern dem Westen die Gefolgschaft.

Juristisch, sachlich und außenpolitisch ist das Feld damit bereitet (auch hier wieder interessant an die Parallelen zu 1940/41 zu denken).

Zugleich zeigt der Angriff der USA auf NordStream, dass es keine Friedenslösung geben wird - nicht jetzt und nicht in absehbarer Zeit - allenfalls nach der Niederwerfung der Ukraine wird es dafür ein kurzes Zeitfenster geben, aber auch dieses wird wohl nicht genutzt werden.

Innerhalb von 1 bis 5 Monaten wird Russland einen Feldzug durchführen. Dessen Mindestziel wird die Niederwerfung der Ukraine sein. Dieser Feldzug wird die tatsächliche Leistungsfähigkeit der russischen Armee zeigen. Ich erwarte, dass in einer / wenigen Wochen in der Ukraine alles entschieden ist. Der bisherige drôle de guerre ist kein Maßstab.

Das Problem - unser Problem - ist, dass damit der Krieg nicht zu Ende ist. Russland und die USA stehen im Krieg. Genauso wenig wie Großbritannien 1940 werden die USA keinen Frieden schließen. Der Unterschied liegt gleichwohl darin, dass 1. die USA keine zweite USA im Rücken haben wie damals GB und Putin kein verblendeter Spinner wie Hitler ist. Eher ist Russland in der Rolle von damals GB, auch im Sinne des besseren moralischen Standpunktes, mit China im Rücken - das womöglich (Geschichte, die sich reimt) wie die USA 1945 als eigentlicher Gewinner aus dem Krieg hervorgehen wird.

Militärisch müsste ein mobilisiertes Russland - auch hier im übrigen die Parallele zu 1940 und dem 'Fehler' Hitlers aus Sentimentalität die Engländer aus Dünkirchen abziehen zu lassen und keine Invasion der britischen Inseln zu versuchen - schnellstens bis nach Brüssel (Paris?) durchziehen und damit die NATO in Europa niederwerfen: Der Krieg wäre entschieden. Die strategische Abschreckung wird eine weitere Eskalation vermeiden. In Europa würden 'nur' taktische Atomwaffen zum Einsatz kommen.

Strategisch wäre das nur dann nicht richtig, wenn Russland durch einen Sitzkrieg an der Grenze von Polen zur heutigen Ukraine durch größere Ressourcenstabilität gewinnen kann - sprich, dass die NATO innerlich vor Russland zusammenbricht. Das ist möglich, aber die Erfolgsaussichten aus russischer Sicht erscheinen unsicherer, als wenn man das Momentum ausnutzt und direkt bis Brüssel durchzieht. Auch dürften die Kosten und Verluste eines langen Krieges vermutlich höher sein.

Was könnte diese Entwicklung verhindern?

Ein Kompromiss, Frieden, wohl leider nicht. Die Hemmung vor dem Einsatz von Atomwaffen? Vielleicht, aber es ist bemerkenswert, wie von beiden Seiten diese Hemmschwelle in den letzten Monaten heruntergeredet und durch die Kündigung von Rüstungskontrollabkommen seit Jahren juristisch erleichtert wurde. Beide Seiten scheinen den Einsatz von taktischen Atomwaffen ermöglichen zu wollen - und sei es nur als Handlungsoption.

Eine Chance für Deutschland sehe ich nur darin, dass der Krieg zwischen USA und Russland zeitnah eine andere Arena findet, die dann die Mittel bindet (Syrien, Iran, Israel, Taiwan...). Wobei es scheint, dass der Aufmarsch Russlands bzgl. Ukraine (Westeuropa?) bereits angelaufen ist. Auch ist nicht klar, dass ein Krieg um, sagen wir z.B. Israel, tatsächlich zu einer wesentlichen Truppenverlegung führt.

Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass es anders und besser kommt.

Revo.

Spannend. Danke.. OT.

Mitmacher @, Dienstag, 04.10.2022, 10:04 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 3942 Views

Ot

--
"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Gerne...

Revoluzzer @, Dienstag, 04.10.2022, 11:06 vor 569 Tagen @ Mitmacher 4300 Views

... solche Rückmeldungen freuen und motivieren!

Ich schließe mich an. Danke für das Niederschreiben deiner Überlegungen. oT

Olivia @, Dienstag, 04.10.2022, 12:12 vor 569 Tagen @ Mitmacher 3440 Views

......

--
For entertainment purposes only.

Einschätzung von Will Schryver (dem ich auf Twitter folge). Die Russen bereiten „etwas Großes“ vor.

Steppke, Dienstag, 04.10.2022, 10:28 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 6576 Views

bearbeitet von Steppke, Dienstag, 04.10.2022, 10:42

(Automatisch aus dem Englischen übersetzt, ohne weiteren Kommentar von mir, da ich das nicht einschätzen kann)

Original hier: https://twitter.com/imetatronink/status/1576757440338534401?s=20&t=q-RPZuRVUWHjFWiE...

Oh mein!

Ich habe ein Wochenende Pause von den Twitter Wars gemacht, nur um wieder zurückzukehren, um die #SlavaUkraina Trolle in einer mutwilligen Orgie vorzeitigen Jubels zu finden, und die Russophilen, die wieder einmal in den Abgrund der Verzweiflung und der vorzeitigen Fehlersuche gesunken sind.

Eines ist schreiend offensichtlich: Obwohl Dutzende von Leuten auf meinen Blog-Beitrag vom Freitag geantwortet haben (hauptsächlich frisch geprägte Troll-Accounts mit fast null Followern – darunter Dutzende der hundegesichtigen Meme-Bots), hatten verschwindend wenige ihn tatsächlich gelesen.

Erlauben Sie mir also, einige der relevanteren Passagen herauszugreifen.

Nachdem ich die Ereignisse der ersten drei Wochen der schwachen „Gegenoffensive“ der Ukraine im September in der Region Charkow beschrieben hatte, fasste ich kurz und bündig die unbestreitbare Realität der Situation zusammen:

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Ich beschrieb auch, wie die Russen einen geordneten Rückzug zu einer Linie entlang des Ostufers des Oskol-Flusses durchgeführt hatten, wo sie starke Verteidigungspositionen errichteten und den angreifenden AFU-Streitkräften in den letzten zwei Wochen bestrafende Verluste zufügten.

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Obwohl die russische Garnison in Kupjansk zahlenmäßig weit unterlegen war, gelang es ihr irgendwie, bis vor ein paar Tagen durchzuhalten, wobei sie den wiederholten ukrainischen Versuchen, sie zu überwältigen, die ganze Zeit über deutlich unverhältnismäßige Verluste zufügten.

Der Fokus der Ukraine richtete sich dann nach Liman am südlichen Ende der Verteidigungslinie, wo sich das Szenario von Kupyansk erneut abspielte, jedoch in größerem Maßstab. Am Freitagmittag hielten nicht mehr als 500 russische Truppen in Liman kaum gegen mehr als das Zehnfache ihrer Zahl durch.

Die AFU, wiederum mit mindestens mehreren hundert der NATO angeschlossenen Truppen an der Spitze, führte eine mehrgleisige operative Einkreisung der russischen Garnison in Liman durch. Als ich meinen Blogbeitrag am frühen Freitagmorgen veröffentlichte, sah die Lage äußerst düster aus.

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Aber im Laufe des Tages tauchten Berichte auf, dass die Russen beträchtliche Verstärkungen in das Gebiet geschickt hatten, begleitet von Luftunterstützung. Diese Truppe traf die umkreisenden AFU-Truppen hart, durchbrach die Einkreisung und öffnete einen großen Korridor in Richtung Kremennaya.

An dieser Stelle habe ich den folgenden Tweet gepostet, der nichts weiter als einen qualifizierten Hinweis auf die Berichte enthielt, dass beide Seiten Verstärkungen auf das Schlachtfeld von Liman geflutet hatten. https://twitter.com/imetatronink/status/1575914593112584192?s=20&t=aHZ6c3cjbIxrjmUQ...

Wie zu erwarten war, wurde dieser Tweet – trotz seiner offensichtlichen und absichtlichen Einschränkungen – aggressiv als eine Art Vorhersage eines bevorstehenden russischen Sieges falsch dargestellt, ungeachtet meiner Vorhersage in meinem Blog-Beitrag zur unhaltbaren Situation in Liman.

Wie sich herausstellte, bestand der begrenzte russische Gegenangriff aus einer Kraft, die nur ausreichte, um einen Fluchtkorridor zu öffnen. Zuerst wurden die Verwundeten in Liman evakuiert, dann die verbleibende Garnison, die von einer Handvoll unerschrockener, aber letztendlich dem Untergang geweihter Soldaten bedeckt wurde, die den Rücken bewachten.

Alle bis auf etwa eine Kompanie russischer Truppen zogen sich nach Kremennaja zurück.

Die Ukrainer besetzten Liman und begannen, wie es ihre Gewohnheit war, fast sofort mit einer „Filtrations“-Operation, um „Kollaborateure“ unter der Zivilbevölkerung aufzuspüren.

Inzwischen haben die Russen eine Verteidigungslinie errichtet, die in Kremennaja und nahe gelegenen Städten verankert ist.

Es bleibt abzuwarten, ob sie sich weiter zurückziehen und damit die zunehmend überdehnte ukrainische Offensive noch mehr in die Länge ziehen und verwässern.

Auf jeden Fall zieht die überwältigende Mehrheit der Ukraine- UND Russland-Fans, wie es in der ersten Woche dieser leichten ukrainischen „Gegenoffensive“ war, unterschiedliche und doch ebenso trügerische Schlussfolgerungen aus diesen jüngsten Ereignissen.

Machen Sie keinen Fehler, die ukrainische Armee hat Tapferkeit und gelegentliche Anfälle von taktischem Scharfsinn gezeigt. Ebenso die Russen. Aber im Gegensatz zu den propagandistischen Wahnvorstellungen der Ukraine-Fans war diese Offensive für die AFU exorbitant kostspielig.

Die Russen, die von ihrer bevorzugten Verteidigungsstellung aus kämpfen, haben ihnen eine radikal unverhältnismäßige Zahl von Opfern zugefügt.

Am besorgniserregendsten für die ukrainischen Fans ist, dass sie einen sehr wichtigen Aspekt der letzten Stunden der Verteidigung von Liman ignorieren.

Ja, der AFU mit mehr als 6000 Soldaten gelang es, die etwa 500 verbleibenden Verteidiger von Liman in eine operative Einkreisung zu bringen. Aber die wenigen russischen Stammgäste, die zur Rettung kamen, taten dies mit beeindruckender Wildheit. Alle kombinierten Waffenelemente wurden zum Tragen gebracht.

Gerade genug Zeit, um den Rückzug der Liman-Garnison zu bewirken, traten die Russen in den Arsch und nahmen Namen – massierte Artillerie und Luftunterstützung wüteten über ihnen. Dann schlitterten sie die Straße nach Kremennaja hinunter, zufrieden damit, in der Defensive zu bleiben … vorerst.

Vorerst, weil, wie ich gegen Ende meines Blogbeitrags am Freitagmorgen feststellte, seit vielen Wochen massive russische Verstärkungen nach Noworossija strömen, und diese Anhäufung hat sich gerade in der vergangenen Woche zu einem dringenden Crescendo entwickelt.

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Die #SlavaUkraina Menge ist überzeugt, dass die Russen eine inkompetente und geschlagene Kraft sind. Die zahlreichen russischen Doomer sind davon überzeugt, dass die russischen Kommandeure ahnungslos sind, da sie wie wild nach Sündenböcken und Opferlämmern suchen.

Keines der Lager scheint die harte Realität zu schätzen, dass es routinemäßig notwendig ist, tapfere Kämpfer im Dienst eines größeren Plans zu opfern. Im Laufe der Militärgeschichte haben Kommandeure gute Männer jetzt in den Tod geschickt, um morgen noch mehr gute Männer zu bewahren.

Die Russen bereiten „etwas Großes“ vor. Ob es sich morgen, in zwei Wochen, zu manifestieren beginnt oder sogar bis Anfang 2023 verschoben wird, etwas Großes wird vorbereitet -- Krieg nicht mit taktischen Bataillonsgruppen, sondern mit Armeekorps. Große Pfeile auf der Karte.

Die Ukrainer haben sich, hauptsächlich aus Gründen der politischen Zweckmäßigkeit, dafür entschieden, die Würfel in einem mutigen, aber unvermeidlich vergeblichen Gegenangriff in letzter Sekunde zu rollen, bevor diese russische Aufrüstung startbereit ist.

Es werden Schlangenaugen auftauchen.

Die Ukraine kann und wird diesen Krieg nicht gewinnen.

Ein Kompromiss wäre nötig

Joe68 @, Dienstag, 04.10.2022, 12:20 vor 569 Tagen @ Steppke 4291 Views

Ich erinnere wieder an Koreakrieg, wo beide Seiten kurz vor einem Sieg waren, dann aber ein jahrelanger blutiger Stellungskrieg folgte um wieder zurück auf Los zu fallen.

Gerade auch westliche Politiker haben da 100.000de geopfert, bevor sie zur Vernunft kamen.

Damals gelang es der US geführten UNO Armee nicht gegen die Chinesen zu siegen. Nur als Randbemerkung.

Damals gab es noch Skrupel,

Kaladhor @, Münsterland, Dienstag, 04.10.2022, 13:05 vor 569 Tagen @ Joe68 4068 Views

Atomwaffen einzusetzen. Und damals war es auch nur ein Stellvertreterkrieg.

Heute sehe ich das nicht mehr. Vom ersten Tag an wurde der Einsatz atomarer Waffen nicht (!!!) ausgeschlossen, und diesmal geht es direkt gegen eine Atommacht!

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Danke für diesen sehr erhellenden Beitrag!

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Dienstag, 04.10.2022, 10:39 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 4905 Views

Nur eine Anmerkung: Nicht nur an A-Waffen denken, sondern auch an B- und C- und insbesondere an (B)E-Waffen.

Ein Kompromiss, Frieden, wohl leider nicht. Die Hemmung vor dem Einsatz von Atomwaffen? Vielleicht, aber es ist bemerkenswert, wie von beiden Seiten diese Hemmschwelle in den letzten Monaten heruntergeredet und durch die Kündigung von Rüstungskontrollabkommen seit Jahren juristisch erleichtert wurde. Beide Seiten scheinen den Einsatz von taktischen Atomwaffen ermöglichen zu wollen - und sei es nur als Handlungsoption.

--
Grüße

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---

Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.

Was sind (B)E-Waffen

Manuel H. @, Dienstag, 04.10.2022, 11:15 vor 569 Tagen @ Ikonoklast 4523 Views

Ich weiß, dass hier gerne in Abkürzungen kommuniziert wird. Der Begriff (B)E-Waffen ist mir allerdings unbekannt.
Bei A-Waffen, scheinen es Atomar
B-Waffen, biologisch
C-Waffen, chemisch
E-Waffen, elektronisch?
Aber was sind dann (B)E Waffen?

Jaja, die Luise - was die Pfunde anbelangt ...

neptun, Mittwoch, 05.10.2022, 03:44 vor 568 Tagen @ D-Marker 2609 Views

... bei der würd' ich 'ne Ausnahme machen. [[zwinker]]

--
Wählen? AfD! (Das ist derzeit alternativlos.)
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Biologische, auf Ethnien oder bestimmte Gensequenzen abzielende Waffen (owT)

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Dienstag, 04.10.2022, 11:24 vor 569 Tagen @ Manuel H. 3890 Views

.

--
Grüße

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Niemals haben wir "unser" Leben im Griff!

Die meisten von uns ziemlich gut, ohne es zu wissen.

Seit heute sind die Waffenlieferungen zum Zwecke der Verteidigung offiziell Offensivwaffen geworden, zumindest aus russ. Sicht

Dieter @, Dienstag, 04.10.2022, 16:32 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 3963 Views

Inzwischen sind nach meinem Verständnis alle Formularien erfüllt, die die Eingliederung der ehemaligen ukr. Regionen zu Russland erfordert.

Somit sind Waffenlieferungen von deutscher Seite oder anderer Länder, die die neuen Gebiete Russlands betreffen jetzt automatisch Offensivwaffen geworden (ein Zustand, den m.W. unsere Gesetzgebung verbietet, aufgrund dessen darf es auch keine Anerkennung der Abstimmungen geben, da ansonsten jegliches Handeln pro Ukraine Verfassungsbruch wäre)
- und Deutschland wäre ab dem heutigen Tag offiziell Kriegsgegner Russlands neben vielen anderen Ländern.

Gruß Dieter

--
Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Dieser Konflikt wird vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet ausgetragen

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 04.10.2022, 17:09 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 3856 Views

Russland entscheidet, wem es billige Rohstoffe zur Verfügung stellt und wer dadurch den Weltmarkt dominiert. Das wird Europa nicht sein, sondern China, Indien und weitere Staaten im asiatischen Raum.

Ob die ganze Ukraine besetzt wird, ich glaube es eher nicht. Vor allem der Westen ist sehr russlandfeindlich und zudem wirtschaftlich schwach - also eine Aufgabe für den Werte-Westen. Allerdings erwarte ich relativ bald einen Beitritt von Belarus zur RF.

Wenn jetzt Europa massiv anfängt aufzurüsten, dann kann das Russland nicht groß stören. Ganz im Gegenteil, mitten in die schwerste Krise seit Jahrzehnten hinein würde man so sinnlos Ressourcen verschwenden und sich weiter schwächen.

Putins letzte Rede sollte man sich ganz genau zu Gemüte führen. Der hat mit dem Westen so was von fertig! Wenn er sein sicherheitspolitisches Vorfeld bereinigt hat, fällt der Eiserne Vorhang 2.0, d.h. Funkstille auf Jahrzehnte.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Ja und Nein

Revoluzzer @, Dienstag, 04.10.2022, 17:46 vor 569 Tagen @ FOX-NEWS 3870 Views

Ja, jeder moderne Krieg ist auch ein Wirtschaftskrieg. Und eigentlich hoffe ich ja, dass Du Recht hast. Aber:

Nein, denn der Krieg ist bereits kinetisch geworden. Das heißt, die Wirtschaftsleistung ist primär relevant in der Quantität und Qualität der Waffenproduktion.

Und eben das ist einer der Gründe, weshalb es für Russland sicherer ist, sich nicht auf einen Sitz- oder kalten Krieg einzulassen. Da könnte der Westen aufholen und doch noch gewinnen. Russland würde in diesem Fall wohl zum Juniorpartner der Chinesen werden müssen oder sonst ein höheres Risiko als im anderen Fall eingehen, doch noch zu verlieren.

Russland kann auch nicht eine fanatisierte Restukraine an seiner Grenze zulassen. Weiter hat eben Putin das Kriegsziel Russlands im Dezember / Februar klar benannt - und ich stimme zu, dass nur durch die Umsetzung dieses Ziels die Sicherheit Russlands gewährleistet wird: Die NATO muss auf den Stand von 1997 (?) zurück. Die (gesamte) Ukraine muss 'denazifiziert' werden.

Kluge westliche Politik würde dieses Ergebnis vorwegnehmen und versuchen, das Beste herauszuholen. Aber der Zug ist lange abgefahren. Daher muss die NATO niedergeworfen werden. Übrigens ist das für mich, analog wieder zu Hitler-Deutschland / WKII, auch im Sinne der Menschheitsgeschichte und im Weltinteresse das notwendige, richtige Ergebnis.

Bedenke, dass wir seit Jahrzehnten keinen wirklichen Krieg zwischen modernen, etwa gleichstarken Gegnern hatten. Der am nächsten kommende Fall, der mir einfällt, war der Iran-Irak-Krieg. Das Gerede vom Wirtschafts-, hybriden-, low intensity-, Terrorkrieg usw. trifft nur auf Situationen zu, in denen entweder eine Seite dramatisch überlegen ist und daher die andere Seite "Anders" kämpfen muss oder im Sinne der Abschreckung in getrennten Sozialsysteme leben (USA-UdSSR).

Aus meiner Sicht gilt das alles nicht. Das muss jetzt ausgekämpft werden.

Und gerade die letzte Rede Putins hat mich eben zu dem Text bewegt. Das war eine Rede zur moralischen Generalmobilmachung Russlands.

Heute nun lese ich bei den Nachdenkseiten "Das Ende der Diplomatie" mit Aussagen von Lavrov auf der UN-Vollversammlung. Der Westen will die letztlich bedingungslose Niederwerfung (und Zerschlagung?) Russlands. Russland ist bereit zum Krieg, letztlich mit allen Waffen.

Aber wie gesagt: Ich hoffe, dass Du Recht hast und ich mich irre.

Niederwerfung der NATO ist eine steile Ansage. Wie kann das gehen?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 04.10.2022, 18:21 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 3945 Views

1. Militärisch: Panzer, Artillerie und Massenheere. Da ist keine Seite auf dem Stand, daß sie loslegen könnte. Auch der Russe braucht mind. 1 Jahr um entsprechend Mannschaften und Material beizubringen. In der Zeit üstet der Westen entsprechend nach. Wenn wir ernsthaft über industrielle Kapazitäten reden, dann ist der Westen mittelfristig überlegen, wenn China nicht auf russischer Seite hilft.

2: Atomschlag: kann funktionieren, weil die USA den ganz großen Austausch nicht machen wird. Da ist denen doch das Hemd näher als die Hose. PR-mäßig wäre das allerdings ein Desaster mit Langzeitfolgen.

3: Wirtschaftlicher Enthauptungsschlag: Zerstörung der europäischen Energiezufuhr, wobei zuführende Pipelines und Hafeninfrastruktur (Verladeterminals) getroffen werden. Die Folge wäre ein totaler Zusammenbruch der europäischen Wirtschaft. Eine gleichwertige Antwort ist nicht möglich, da Russland nicht abhängig vom Ausland ist. Über die Weltwirtschaft koppeln die Folgen aber auch massiv auf Russland zurück.

Ich vermute, daß keiner der Vorschläge Putin schmecken dürfte. Der wird lieber Pläne verfolgen, welche den Westen schwächen und langfristig zu einem unbedeutenden Player werden lassen. Wie man sieht, sind die Mittel, Russland unter Druck zu setzen, äusserst begrenzt und ich glaube nicht, daß sich daran bald viel ändern wird.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Wird es nicht höchste Zeit dafür?

Revoluzzer @, Dienstag, 04.10.2022, 21:50 vor 569 Tagen @ FOX-NEWS 3205 Views

1 Sehe ich genau anders. Die Russen sind in 1 bis 5 Monaten soweit die Ukraine, ein wenig danach die NATO in Europa niederwerfen zu können. Deine Sicht auf die industriellen Kapazitäten sehe ich ähnlich, wobei der Westen m.E. überschätzt wird: Er hat seine Realwirtschaft viel zu sehr ausgehölt. Aber ja: Russland würde an die Seite Chinas gezwungen - eben deshalb sollte es eine direkte, schnelle Entscheidung suchen.

2 Ich sehe einen primär konventionellen Krieg der punktuell atomar ergänzt wird - schon damit die Verlierer (der Westen) sagen kann, er hat alles versucht, und der Gewinner wird das nicht ohne Antwort lassen können. Vielleicht legen auch die Russen vor - aber auch dann sehe ich nur eine begrenzte atomare Komponente.

3 Sehe ich nicht. Passt nicht zur ganzen Strategie von Russland, den Aussagen von Putin und Lavrov bisher.

Putin wird das nicht schmecken - ja. Er hat ja alles versucht, einen Krieg zu vermeiden. Aber wenn du im Krieg bist, dann bist du im Krieg, dann musst du gewinnen. Der Weg zum Frieden geht nur noch über einen Sieg - gilt für beide Seiten.

Ich rechne zunächst mit baldigem Einmarsch .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 05.10.2022, 08:25 vor 568 Tagen @ Revoluzzer 2634 Views

bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 05.10.2022, 08:58

.. von NATO-Truppen in die Ukraine - spätestens sobald die Ukrainer unter starken Druck geraten - auf ausdrückliche Bitte von Selenskyj's Regierung .. mit dem Ziel, sich an der Seite der Ukrainer aktiv an Kampfhandlungen zu beteiligen, um die Russen aus der Ukraine zu vertreiben. Die Krim wäre zunächst davon ausgenommen.
Das wäre sogar durchaus legitim. Ich denke, die Planungen dafür laufen schon. Sie würden sich natürlich hüten, Russland's Staatsgebiet anzugreifen .. und "umgekehrt genauso", bis auf weiteres natürlich.

Das wird Russland allerdings nicht davon abhalten, auch diese Truppen (auf ukrainischem Boden wohlgemerkt) mit vollem Programm anzugreifen, inklusive Atomwaffen. Putin wird aber vorher diese Truppen auffordern, die Ukraine wieder zu verlassen.

Beo2

Nato sich hüten, russisches Staatsgebiet anzugreifen?

Manuel H. @, Mittwoch, 05.10.2022, 08:37 vor 568 Tagen @ Beo2 2506 Views

Aus Sicht der Nato ist die russische Krim kein russisches Staatsgebiet und muß erobert werden.
Aus Sicht der Nato sind demokratische Referenden dann nicht gültig, wenn sie unerwünschte Ergebnisse bringen, das bedeutet, die russischen Gebiete in der ehemaligen Ost- und Südukraine sind nicht russisches Staatsgebiet.

Das Völkerrecht, die russische Föderation und deren Bewohner auf der Krim und im Osten wie Süden der Ukraine sehen das allerdings ganz anders. Daraus ergibt sich zwingend, dass bei einem Einmarsch der Nato-Truppen in die Ukraine die Nato-Truppen russisches Staatsgebiet angreifen werden.

Wo soll der Westen eigentlich die Truppen hernehmen, um eine Nato-Front gegen die russische Föderation aufzubauen?

DIe Ukrainer sind doch vor Ort,

Joe68 @, Mittwoch, 05.10.2022, 09:24 vor 568 Tagen @ Manuel H. 2396 Views

Die NATO schickt ihre , eh schon vorhandenen, Spezialisten hin und die Ukrainer erledigen die schmutzige Arbeit in den Schützengräben.

Luftwaffe, Marine, Aufklärung, Drohnen, Logistik kann die NATO ganz ohne Mobilisierung laufen lassen. Sehen wir seit 7 Monaten und der Westen kann zusätzlich auch auf Kriegswirtschaft eskalieren.

Die Russen haben keine personellen Reserven, und deren Spezialisten haben es mit der ganzen NATO als Gegner zu tun, das sind 100 M Russen gegen 40 M Ukrainer (voll mobilisiert, 1 Million Mann unter Waffen, pari mit der russischen Armee), 700 M NATO.
Ohne den Einsatz von Massenvernichtungswaffen, bzw deren glaubwürdigen Androhung, ist Russland der Verlierer und es war ein Fehler der Russen, mit 150.000 Mann, in den Konflikt zu gehen und zu erwarten dass die USA, die augenscheinlich (Nulands 5 Milliarden Dollar Invest in den ukrainischen regime change) seit vielen Jahren auf den Konflikt hingearbeitet haben, sich nicht mit einmischen würden.

Hinterher sind alle schlauer, auch die Russen.

Wenn es auf wirtschaftlichem Gebiet ausgetragen wird, dann haben die USA bereits damit angefangen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 05.10.2022, 07:45 vor 568 Tagen @ FOX-NEWS 2406 Views

bearbeitet von helmut-1, Mittwoch, 05.10.2022, 07:53

Was hier im Gelben so gut wie nie angesprochen wird, (oder ich habs übersehen), das ist das Elend in den USA. Und dieses Elend existiert nicht erst seit gestern, sondern schon seit Langem.

Titel des Videos übersetzt:

"Ein Teil Amerikas, den man in den Filmen nicht sieht"

https://www.youtube.com/watch?v=JS1XGWRcUB4

Könnte es sein, dass hier noch Potential für andere Marschrichtungen existiert?

Ich gehe auf ein paar Aussagen von revoluzzer ein:

Das Problem - unser Problem - ist, dass damit der Krieg nicht zu Ende ist. Russland und die USA stehen im Krieg.

Genau das ist es. Was nicht angesprochen wurde, ist, dass die USA aus wirtschaftlichem Grund den Krieg brauchen, um sich im eigenen Land zu stabilisieren. Wirtschaftlich, politisch, publizistisch.

dass die NATO innerlich vor Russland zusammenbricht.

Das Zusammenbrechen könnte ich mir so vorstellen, dass die europäischen NATO-Mitglieder zu der bisher immer dominierenden USA eine Distanz aufbauen. Dadurch geht die NATO wieder zu dem zurück, was sie eigentlich ursprünglich war, nämlich ein Verteidigungsbündnis, und kein von den USA motorisch betriebenes Angriffsbündnis. Spätestens seit der "Koalition der Willigen" muss doch jedem klar sein, in welche Richtung sich die NATO gewandelt hat.

Die NATO wird nicht zusammenbrechen, aber sie könnte die Gedanken ordnen und sich strategisch auf neue Situationen einstellen.

Dazu passt das, was ich auch hier irgendwo gelesen habe, dass Weißrussland zur RF beitreten wird. Ist ja auch naheliegend. In meiner frühen Jugendzeit hat es nur eine - für mich erkenn- und fühlbare - direkte Grenze zwischen NATO und Warschauer Pakt gegeben, nämlich Norwegen und Russland. Das haben wir unerfahrene Jungs in Erfahrung bringen müssen, als wir in Kirkenes ein Tagesvisum nach Murmansk beantragen wollten. Der NATO-Offizier an der Grenze erklärte uns in bestem Englisch, dass es keine Grenzübertritte zwischen NATO und Warschauer Pakt gibt.

Nun verläuft die NATO- RF- Grenze quer durch Europa, in Nord-Süd-Richtung. Was BerndBorchert geschrieben hat, wird möglicherweise Realität werden, spätestens dann, wenn der Russe beginnt, an allen neuen NATO-RF- Grenzen auf seiner Seite taktische Atomwaffen zu platzieren. Wenn ich Finne wäre, in Helsinki lebe und der Russe würde damit beginnen, vor Wyborg taktische Atomwaffen zu platzieren, dann würde ich mir mit dem NATO-Beitritt sagen (ich formuliere das auf pfälzisch), dass ich "de Katz on de Bichs gelongt" hätte. Genauso würde so manchem Polen das nicht mehr einerlei sein, wenn auf der Seite von Belarus da auch solche Spielzeuge herumstehen würden, die dann Polen direkt gefährden. Derzeit ist Belarus ja militärisch noch neutral.

Bemerkenswert ist ja auch die Demo in Prag der letzten Woche, wo man auch für die Zuwendung resp. das Gespräch mit Russland demonstriert hat. Und so lange ist das nicht her, als 68 der Russe in die damalige Tschechoslowakei kam.

Ich kenne mich innenpolitisch in der Ukraine nicht aus, weiß auch nicht, obs da eine wirksame Opposition gibt. Aber wenn nun der Russe die Ostgebiete der Ukraine zu seinem Staatsgebiet oder sonst wie erklärt, dann ist es durchaus möglich, dass dort genauso A-Waffen stationiert werden. Und wenn ich da als Ukrainer in Odessa oder Saporischschja leben würde, dann ginge mir das nicht am A. vorbei, wenn auf der Krim oder im Donezk- Gebiet diese Art von Waffen stehen würden.

Damit will ich nur sagen, dass die Chance besteht, dass sich der Wind innerhalb der NATO dreht, - aber das liegt in der Hand der MSM. Und nur hier bietet sich der Vergleich zur Zeit vor 1945 an, denn die Medien geben die Richtung vor. Damals wars der "Stürmer", heute ist es "BILD". Die anderen Vergleiche hinken, weil es damals andere Waffensysteme und andere Strategien gegeben hat. Dazu hatten wir es in Deutschland mit jemanden zu tun, der nicht in der Lage war, etwas bis zu Ende zu denken und Risiken genau einzuschätzen.

Eine Chance für Deutschland sehe ich nur darin, dass der Krieg zwischen USA und Russland zeitnah eine andere Arena findet, die dann die Mittel bindet

Nicht nur für Deutschland, sondern für Europa. Stellt sich nur die Frage, wo diese Arena sein kann. Mit China (Taiwan) sicher nicht, denn dann gingen nicht nur in Europa, sondern auch in den USA die Lichter aus, wenn man das Handelsvolumen betrachtet. Auch Nordkorea scheidet aus, denn der Chinese wird keine Tätigkeiten der Amis in Ostasien dulden. Mittel- oder Südamerika? Unwahrscheinlich. Bleibt eigentlich nur Afrika und Arabien.

Von diesen - sicher mehr als 20 - Varianten, wie sich das weiter entwickeln kann, sehe ich die eine als die Wahrscheinlichste an: Ein Paukenschlag des Russen, der demnächst stattfinden wird. In welcher Form, das kann ich nicht sagen. Lange wird sich das nicht mehr hinziehen, - der Unmut in der russischen Bevölkerung wg. der Mobilmachung wächst, und beide, also Ukrainer und Russen, wissen, was das bedeutet, im Winter Krieg zu spielen.

Ich setze darauf, weil Putin nun die Donezk-Gebiete und die Krim hat, - wie BerndBorchert gesagt hat, - sein primäres Kriegsziel erreicht hat, dann wird abgewartet, wie sich die NATO positioniert und an den Grenzen wird aufgerüstet. Eine neue Form des Kalten Krieges. Dann werden einige Jahre ins Land gehen, auch der Blödeste wird merken, dass die wirtschaftliche Blockade Russlands nur Europa Nachteile gebracht hat und die Amis das nicht so kompensieren werden, auf keinen Fall zu dem Preis(*), und dann werden wieder andere Figuren an die Macht kommen, die den Pullover der Entspannung und Abrüstung stricken werden. Dann darf Schröder wieder in der SPD bleiben.

(*) Hab das irgendwo gelesen, dass die Amis das nicht generell für gut befinden, dass die Europäer nun mit ihren Energievorräten bedient werden. Viele dort drüben haben Angst, dass durch die größere Nachfrage auch die Preise bei denen überm Teich steigen werden.

Ich halte dagegen: Russland hat sein 1. Kriegsziel "Annexion der russischen Ukraine“ erreicht und wird jetzt sein 2. Kriegsziel "Neutralität der Kern-Ukraine" erzwingen, und zwar diplomatisch. owT

BerndBorchert @, Dienstag, 04.10.2022, 21:34 vor 569 Tagen @ Revoluzzer 2949 Views

Vielen Dank für diesen Beitrag. Vielleicht hast Du aber eine noch ganz andere, sehr wichtige Parallele übersehen?

neptun, Mittwoch, 05.10.2022, 03:42 vor 568 Tagen @ Revoluzzer 2822 Views

Auch dürften die Kosten und Verluste eines langen Krieges vermutlich höher sein.

Das sehen potentielle sehr mächtige Drahtzieher evtl. ganz anders, denn:

Der selbe Mann, der gesagt haben soll "Gebt mir nur die Kontrolle über die Bank(en) eines Staates, dann ist es mir egal, wer unter mir regiert." könnte nämlich auch gesagt haben "Mir ist es egal, wer einen Krieg gewinnt - nur muß er lange genug dauern, für meinen Reibach.".

Daß er das möglicherweise nie gesagt hat, heißt ja noch lange nicht, daß er (und seinesgleichen) nicht so denkt - und schon vormals so gedacht hat.

Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass es anders und besser kommt.

Es kommt bei solchen Dingen wohl immer anders, dafür ist die Kausalitätenlage viel zu komplex. Auch könnte z.B. hier ein Sack Reis umfallen, dort ein Schmetterling mit dem Flügel schlagen, wieder woanders ein Raumschiff der Arkoniden notlanden, noch woanders ein größerer Gesteinsbrocken, von uns zu spät entdeckt, die Erde treffen (wollen) ... und und und ...

Ob es aber besser kommt? - Wir arbeiten daran. [[zwinker]]

--
Wählen? AfD! (Das ist derzeit alternativlos.)
Weil es permanent besonders aktuell ist:
"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf
kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Der Vergleich mit dem "komischen Krieg" 1939/40 ist abwegig und schlicht falsch

Lobo @, Mittwoch, 05.10.2022, 04:29 vor 568 Tagen @ Revoluzzer 2853 Views

Es mag reizvoll sein, historische Parallelen zu ziehen. Diese sollten aber zumindest stimmen/stimmig sein.
Sonst kann sich jeder gleich in seinen Sandkasten setzen und dort die historische Welt basteln, wie sie ihm gefällt.

Der Vergleich mit dem "Sitzkrieg" 1939/40 ist allein schon deshalb grob irreführend, weil vor dem 10. Mai 1940 an der Grenze zu Frankreich überhaupt nicht gekämpft wurde. Die behauptete Parallele - "Man kämpft, aber führt keinen Feldzug" - gibt es also nicht. Auch gingen dem "komischen Krieg" keine Kampfhandlungen vor Ort voraus.
Die Soldaten auf beiden Seiten hofften einfach, bald wieder ohne Kampfhandlungen nach Hause gehen zu können.
Warum?

Es muss immer wieder daran erinnert werden, dass England und Frankreich am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklärten. Angeblich, weil sie Polen "garantierten", es dann aber schlicht im Stich gelassen haben, als Stalin und Hitler es unter sich aufteilten. Auf die zwingende Londoner Kriegserklärung an Moskau wartet die Welt bis heute ...

Was tat der "verblendete Spinner" in Berlin im "komischen Krieg"? Alles, um es nicht zum richtigen Krieg im Westen kommen zu lassen. Er forderte England und Frankreich ständig zur Rücknahme ihrer Kriegserklärungen und damit zur Deeskalation auf.
Wo sind heute die Friedensinitiativen?

Russland mit GB zu vergleichen provoziert geradezu Lachkrämpfe. Dem hochstaplerischen London ging es immer nur um Dominanz in der Form "Balance of Power", die umgesetzt wurde, indem die jeweils stärkste kontinentaleuropäische Macht in Krieg verwickelt wurde.
Moskau ist traditionell Tiefstapler. Als Außenminister Molotow im November 1940 zu seinem Erpressungsbesuch und -versuch in Berlin ankam, wusste niemand, dass Stalin über 17.000 funkelnagelneue T-34 Panzer verfügte.

Wer historische Parallelen nicht erfindet, erkennt diese haufenweise bei Hitler und Putin - der übermorgen zusammen mit Heinrich Himmler Geburtstag hat.

Ein paar Widerlegungen...

Revoluzzer @, Mittwoch, 05.10.2022, 09:03 vor 568 Tagen @ Lobo 2547 Views

bearbeitet von Revoluzzer, Mittwoch, 05.10.2022, 09:26

- "weil vor dem 10. Mai 1940 an der Grenze zu Frankreich überhaupt nicht gekämpft wurde."

Die Wehrmacht verlor laut Wiki von Sept. 39 bis Mai 40 etwa 10.000 Mann im Westen, davon 5.000 Tote und Vermisste. Das entspricht in etwa den Verlusten der Russischen Föderation (ohne die Volksrepubliken) bisher in der Ukraine. Richtig ist, dass die Ukraine aggressiver ist als damals Frankreich. Aber sind diese Ukraine-Offensiven nicht ebenso irrelevant im großen Bild wie die "Saar"-Offensive der Franzosen 1939? Der Kern ist: Es ist eine Kriegsphase, die NICHT durch große, durchschlagende, zumindest von Seiten der Russen mit aller Entschlossenheit geführte Operationen geprägt ist, eben ein drole de guerre.


- "Was tat der "verblendete Spinner" in Berlin im "komischen Krieg"? Alles, um es nicht zum richtigen Krieg im Westen kommen zu lassen. Er forderte England und Frankreich ständig zur Rücknahme ihrer Kriegserklärungen und damit zur Deeskalation auf."

Nach dem Zeugnis des unmittelbar im Oberkommando des Heeres tätigen v. Manstein hat Hitler mehrmals den Angriffsbefehl auf Frankreich gegeben, erstmals für den 12.11.1939. Hitler wollte, dass die Wehrmacht so schnell als möglich sofort nach Polen Frankreich angreift. Es waren erst objektive logistische Probleme der Truppenverlagerung nach Westen, dann schlechtes Wetter im November, Dezember und Januar, wodurch mehrmals der Angriffsbefehl wieder gestoppt und das Heer aus seinen bereits eingenommenen Aufstellungsräumen wieder abberufen wurde. Richtig ist nur, dass Hitler nach einem siegreichen Frankreich-Feldzug eine Art "Siegfrieden" mit GB wollte - aber eben dieses Ziel wurde dann dilettantisch militärisch und politisch verpatzt - eben weil er (und die Truppe um ihn herum, Stichwort Göring) am Ende ein Spinner war, der zunehmend den Realitätsbezug verlor.


- "Russland mit GB zu vergleichen provoziert geradezu Lachkrämpfe."

Ich vergleiche die strategische Position der Länder damals und heute, nicht die Länder an sich in ihrem Nationalcharakter oder was auch immer. Und da ist es nun mal in der Tat so, dass GB damals auf die USA hoffte, ebenso wie Russland heute auf China hoffen kann.

Interessant bei v. Manstein nachzulesen ist weiter der Unglaube selbst in der obersten Heeresführung bis zuletzt, bis in die letzten Tage, ja fast Stunden, vor dem Angriff auf Polen hinein, dass es in Europa zu einem großen Krieg kommen würde. Dieser Unglaube, dass das Unsägliche eben doch Wirklichkeit wird, ist für mich eine weitere Parallele zwischen damals und heute. Das unsichtbare und sichtbare Führungspersonal im Westen strebt genauso wie Hitler nach dem Sieg - und ist letztlich dafür zu jeder Tat bereit. Die "Normalos" können sich das aus dem gesunden Menschenverstand heraus einfach nicht vorstellen (damals: Wie kann man die Schrecken des WKI wiederholen? Heute: Wie kann man einen Atomkrieg riskieren?). Doch die Realität ist: Die Weichen sind damals wie heute, in der Politik, in den Medien auf Krieg gestellt.

Auf dem realen Schlachtfeld dreht die Richtung, nur im Wirtschaftskrieg ist Rußland noch im Vorteil.

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Mittwoch, 05.10.2022, 07:08 vor 568 Tagen @ Revoluzzer 2835 Views

Was berichten die Russen vor Ort?
Der Ukrainer gewinnt immer mehr Land zurück.
Die Russen begradigten erst die Front bei Kijew, dann bei Charkow und nun wird die Front bei Cherson begradigt.
Die Russen ziehen sich zurück, wie einstmals die Heeresgruppe Mitte um 1944.
Warum verlieren die Russen derzeit immer mehr Gebiete?
Die Ukrainer haben mehrere Mobilisierungswellen hinter sich, haben eine Truppenübermacht von teilweise 10 zu 1.
Die Russen kämpfen bisher weiterhin mit den begrenzten Truppen aus der Anfangsphase und können mangels Personal auch nicht rotieren, was die Ukrainer aber machen. So kämpfen ermüdete Truppen mit stetig schrumpfender Anzahl gegen immer frische Ukrainer.
Was macht den derzeitigen Unterschied noch stärker?
Die zeitweise Überlegenheit der Russen bei Artillerie von fast 10:1 schrumpft zusehends, denn die Ukrainer bekommen in Echtzeit die Positionen der Russen durch die NATO-Aufklärung, sind modern vernetzt, inzwischen mit dieser Technik geschult, zu zehntausenden in NATO-Europa ausgebildet und werden mit moderner Artillerie beglückt.
Der Russe kämpft in seinen Verbänden weitestgehend isoliert, kann faktisch nur die eigene Drohnenaufklärung nutzen, denn die moderne Aufklärung aus den Satellitenbildern erreicht die Truppen vor Ort nur sehr verzögert, wenn überhaupt, dazu sind die Verbände vor Ort nicht einmal untereinander ausreichend vernetzt.
Inzwischen fehlt es den Russen an allem. Personal natürlich, aber auch ausreichend Munition, Nachtsichtgeräte, selbst Verbandsmaterial ist knapp.
In Cherson berichten die Russen, daß die Ukrainer sogar die Luftüberlegenheit besitzen, denn die Russen können ihre Flieger kaum einsetzen, sie sind ein gern gesehenes Ziel der Ukrainer.
In Moskau, und nicht nur dort, fallen die Immobilienpreise deutlich, denn eine nicht zu unterschätzende Zahl an jungen Russen versucht gerade, ihre Wohnungen zu verkaufen, um ins Ausland zu flüchten. Das müssen sie machen, weil ihre Wohnungen sonst enteignet werden, dazu braucht es für den Aufenthalt im Ausland schließlich auch ausreichend Geld.
Die sehr eilige Einverleibung der südukrainischen Gebiete und die Mobilisierung von 200-300.000 neuen Soldaten sind ein Eingeständnis der Schwäche, und das spüren die gemeinen Russen, sie fürchten ebenso zum reinen Kanonenfutter der mit modernster Technik ausgerüsteten Ukrainer zu werden, wie zum Anfang die Ukrainer durch die anfangs deutlich überlegenen Russen.
Der Kauf von Drohnen der Russen im Iran, die aber nur Nachbauten der USA liefern, also veraltete Technik, sagt schon viel.
Nur in der Mittelfront ist weiterhin Stellungskrieg. Dort ist eine dichte Besiedelung, die beiden Seiten einen wirklichen Fortschritt sehr schwer macht.
Rußland hat modernste Technik entwickelt, besonders im Raketenbereich (Hyperschallraketen), die aber auf dem Schlachtfeld wenig bewirkt, weil sie eben nur punktuell eliminieren kann, keine Front verrücken können. Diese Raketen können den Schutzschild der USA überwinden, um mit Atomsprengköpfen einen Gegenschlag zu führen, aber auf dem normalen Schlachtfeld kämpen die Russen noch wie Ende des 20. Jahrhunderts, während die Ukrainer gelernt bekommen, wie eine Schlacht mit Hightechkommunikation des 21. Jahrhunderts funktioniert.
Wie sieht das in der Praxis aus:
Beim Angriff bemalen die Ukrainer ihre Panzer etc. mit russischen Kennzeichen "Z", "O" u.s.w. verwirren die Russen damit, die nicht wissen, ob sie Feind oder Freund vor sich haben, während es den Ukrainern egal ist, was auf den Panzern aufgemalt ist. Ihre Panzer u.s.w. sind mit modernen Komunikationsmitteln ausgerüstet, jeder Panzer sieht in Echtzeit, welcher Panzer seiner Truppe genau wo steht und sieht sofort, ob es ein Feind oder Freund ist, egal, was aufgemalt ist.
Das führt auch zu einer Änderung bei den Personalverlusten, die nicht mehr etwa 5:1 liegen, sondern es dürfte nun nahezu ausgeglichen ablaufen.
Das hört sich zwar nicht dramatisch an, ist es aber, denn die Russen haben ja eine erhebliche Unterzahl, können Verluste somit kaum verschmerzen, es gibt ja nicht einmal mehr Reserven, die an Brennpunkten eingesetzt werden können, weil Rußland mir geringer und nun immer geringerer Truppenstärke ununterbrochen ohne nennenswerte Neubesetzungen kämpft.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

RT-De räumt die komplette Unterlegenheit der russischen Militärs inzwischen ein

Manuel H. @, Mittwoch, 05.10.2022, 07:40 vor 568 Tagen @ eesti 2994 Views

Die NATO verwendet in ihrem Kampf zur Vernichtung Russlands die neuesten digitalen Techniken während die russische Generalität auf mit der Hand aufgemalte "Z"s auf den Panzern angewiesen ist, um Freund und Feind unterscheiden zu können.

"Die Männer vor Ort berichten massenhaft, dass unsere taktischen Abzeichen, d. h. 'Z' und 'V', auf der Ausrüstung des Feindes angebracht wurden, was in den ersten Stunden des Kampfes, als die Front zusammenbrach, für Verwirrung sorgte. Wenn dies zutrifft, bedeutet es, dass der Feind über ein amerikanisches netzwerkgestütztes Gefechtsführungssystem verfügt, bei dem alle Einheiten auf dem Schlachtfeld miteinander vernetzt und auf Computern markiert sind, selbst auf Kompanieebene, ganz zu schweigen von der Ebene der Bataillone und Regimenter. So kann selbst ein Kompaniefeldwebel in einem Humvee, BMP oder T-64 auf dem Bildschirm sehen, wo sich seine eigenen Einheiten befinden und wo die anderen, und es ist ihm egal, welche Markierungen auf den Panzern zu sehen sind. Wenn das so ist, ist das sehr schlecht, denn es ist eine qualitativ neue Ebene der Truppenkontrolle."

Einzig bei den Hyperschall-Raketen, die aber nur zur punktuellen (atomaren oder konventionellen) Ausschaltung von Fernzielen wie Rammstein, London oder New York taugen, glaubt RT-De, hätte Russland noch eine waffentechnische Überlegenheit.

https://test.rtde.tech/europa/150647-ukrainische-truppen-verzeichnen-grosse-gelaendegew...

Ein Krieg ist schmutzig,

Joe68 @, Mittwoch, 05.10.2022, 09:50 vor 568 Tagen @ Manuel H. 2580 Views

Mit den überlegenen, punktgenauen Waffen, kann Russland noch die komplette ukrainische Infrastruktur lahmlegen, und den Nachschub so erschweren, dass den Ukrainern die Munition und Treibstoff, für ihre vernetzen Waffen, ausgehen.

Wobei, selbst in Vietnam hatten die USA den Nachschub an Waffen, an den Gegner, nicht stoppen, sondern nur erschweren können. Mit dem Einsatz von Biowaffen (Entlaubungsmitteln), an deren Folgen die Menschen dort noch immer leiden (ohne das die USA dazu Verantwortung tragen).

Nanu: Kiew hat plötzlich und tatsächlich teilweise die Oberhand mit List und Tücke

Reffke @, Mittwoch, 05.10.2022, 11:30 vor 568 Tagen @ Revoluzzer 2638 Views

bearbeitet von Reffke, Mittwoch, 05.10.2022, 11:34

Hallo Revoluzzer und allerseits,

Eine sehr aufschlussreiche Einschätzung erschien gestern bei RT DE:
Diese Nachrichten haben unter den zahlreichen russischen Militärbloggern und Kriegskorrespondenten immer wiederkehrende Debatte über mögliche Planungsfehler der Militärführung aufs Neue befeuert. Viele Beobachter waren sich einig: Die Gründe für diese militärische Niederlage seien die gleichen wie nur wenige Wochen zuvor im Gebiet Charkow und erst vor Kurzem bei Krasny Liman.

Vor allem fehle es an Personal und der damit verbundenen Kontrolldichte in der Region. Die ukrainischen Truppen hätten bei ihrer August-Offensive und weiteren kleineren Vorstoßversuchen die Stellungen der russischen Armee auf mögliche Schwachstellen an der Verteidigungslinie getestet. Auch die in Echtzeit von der NATO übermittelte Aufklärungsdaten verschafften der Ukraine einen großen Vorteil. Den russischen Truppen fehle es hingegen an Koordination und Munition, sie seien nach vielen Monaten ohne Rotation aufgerieben. Der Militärkorrespondent Alexander Koz:

"Der Feind hingegen setzte ausgebildete Reserven ein, die sowohl personell als auch nachrichtendienstlich im Vorteil waren. Kiew nutzte die Zeit des Rückzugs und der Defensive, um neue kampfbereite Formationen aufzustellen."

Auch die von den NATO-Ausbildern erlernten und von technisch modernen Waffen gestützten Kampftaktiken der Ukrainer sowie ihre Kriegslist hätten sich als erfolgreich erwiesen. Ein weiterer russischer Reporter mit Verbindungen zu den sich zurückziehenden Einheiten berichtete:

"Die Männer vor Ort berichten massenhaft, dass unsere taktischen Abzeichen, d. h. 'Z' und 'V', auf der Ausrüstung des Feindes angebracht wurden, was in den ersten Stunden des Kampfes, als die Front zusammenbrach, für Verwirrung sorgte. Wenn dies zutrifft, bedeutet es, dass der Feind über ein amerikanisches netzwerkgestütztes Gefechtsführungssystem verfügt, bei dem alle Einheiten auf dem Schlachtfeld miteinander vernetzt und auf Computern markiert sind, selbst auf Kompanieebene, ganz zu schweigen von der Ebene der Bataillone und Regimenter. So kann selbst ein Kompaniefeldwebel in einem Humvee, BMP oder T-64 auf dem Bildschirm sehen, wo sich seine eigenen Einheiten befinden und wo die anderen, und es ist ihm egal, welche Markierungen auf den Panzern zu sehen sind. Wenn das so ist, ist das sehr schlecht, denn es ist eine qualitativ neue Ebene der Truppenkontrolle."

Wie geht es nun weiter mit der ukrainischen Offensive? Darüber, ob die Ukrainer genug Kräfte für deren Fortsetzung haben, gibt es keine einhellige Meinung. Zwar ist die Gebietshauptstadt Cherson durch russische Eliteeinheiten vergleichsweise gut geschützt. Aber sie liegt weit im Süden, und das neue Geländegewinn würde dem ukrainischen Militär nun das Übersetzen aufs andere Dnjepr-Ufer mit Kampfbooten erleichtern, während für die Russen immer weniger Versorgungswege zum rechtsufrigen Teil des Gebiets bleiben. Die russische Seite hofft auf jeden Fall, dass die ersten neu mobilisierten Einheiten bald in den Frontgebieten eintreffen und die Wende zum Besseren bewirken können.
https://test.rtde.tech/europa/150647-ukrainische-truppen-verzeichnen-grosse-gelaendegew...
Die technologische und logistische NATO-Assistenz soll den Krieg wohl am Köcheln halten.
Bisher haben die Russen zwar auf Alles eine Antwort (zB Drohnen...), aber nicht das letzte Wort...
Ein elender Stellungskrieg also.
Der einsetzende Herbst bzw. Winter wird den Russen sehr helfen.
Für mich stellt sich die Frage:
Wieso fahren da noch Fahrzeuge bei der Ukraine???
Die müssen zB wahnsinnige Treibstoff-Reserven haben...oder kriegen?

LG Reffke

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
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==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Scheint ein völlig ungleicher Krieg zu sein

Manuel H. @, Mittwoch, 05.10.2022, 11:38 vor 568 Tagen @ Reffke 2580 Views

Während die West-Feldherren geschützt sonstwo (Rammstein?) am Computer sitzen und über eine perfekte Frontaufklärung verfügen, gut ausgebildete Nato-Fachsoldaten in High-Tec Tanks befehligen, sitzen die Russen in klobigen 60-Jahres Panzern und versuchen sich mit dem Feldstecher über handgemalte "Z"s zu orientieren und Freund und Feind zu unterscheiden, überwacht von West-Satelliten, die jedes Nasepopeln (wahrscheinlich sogar akustisch) eines russischen Feldmarschalls aufzeichnen. :-)

Die russische Luftwaffe bleibt am Boden, da die beim Tontauben-Schießen nicht mitmachen möchten.

Unsinn.

Revoluzzer @, Mittwoch, 05.10.2022, 12:09 vor 568 Tagen @ Manuel H. 2640 Views

bearbeitet von Revoluzzer, Mittwoch, 05.10.2022, 12:15

Die Ukraine hat mit großen Verlusten Ackerland und Dörfer erobert. Sie hat nicht einen einzigen russischen Verband zerschlagen. Die Feuerkraft der Russen ist völlig unbeschädigt, alle strategisch wichtigen Punkte sind weiter unter sicherer russischer Kontrolle.

Tritt einen Schritt zurück. Da ist gar nichts Wesentliches passiert. Nur dass wohl ein paar tausend NATO-/ UKR-Soldaten tot oder verwundet sind.

Wäre ich russischer Generalstab, dann würde ich sie kommen lassen, immer weiter, immer weiter, schön auf freies Gelände, weit weg von einer sicheren Basis. Kommt her, kommt her, ja, schön, gut so, ihr macht das ganz toll, komm, putt-putt, ja, gut, komm her....

Aber wissen tun wir's nicht. Also schauen wir.

230 Kesselwagen Diesel täglich aus D als Geschenk. Darum kostet der Diesel hier auch über 2€.. OT.

Mitmacher @, Mittwoch, 05.10.2022, 14:45 vor 568 Tagen @ Reffke 2316 Views

Ot

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"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Angebliche "Wunderwaffe" der UKR: M270 Multiple-Launch Rocket Systems (MLRS) aus GB ...und D!

Reffke @, Donnerstag, 06.10.2022, 01:22 vor 567 Tagen @ Revoluzzer 2201 Views

Hallo, kleines Update....

Hier der Bericht dazu:
The commander said, in his opinion, around 30% of the successes achieved by Ukraine in a major counter-offensive in the east were thanks to British, as well as German, rocket launchers.

"This is one of the key factors, which influenced the Russian army not just to retreat, but to run," the officer said, referring to the recapture in recent weeks of swathes of illegally-occupied territory across Kharkiv region and into the Donbas.

Sky News was granted exclusive access last week to soldiers operating one of six M270 Multiple-Launch Rocket Systems (MLRS) that Britain has given to Ukraine.

The commander and a number of his men also received training in the UK on how to operate the system.

"I want to say thank you to all officers, sergeants and instructors who took part in our training, because it was so powerful," the officer said.

"They gave us a lot… Thanks to the training, only three days after returning from England we were already carrying out missions."
https://news.sky.com/story/british-rocket-launchers-turning-the-tide-against-russia-fil...

LG Reffke

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
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==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

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