Pepe Escobar über den weiteren Verlauf des Krieges

Ankawor @, Donnerstag, 15.09.2022, 18:21 vor 583 Tagen 6334 Views

http://thesaker.is/the-kharkov-game-changer/

Mit deepl.com kann sich jeder das schnell übersetzen lassen. Ich glaube, komplett darf ich das nicht hier reinsetzen.

Daher nur das wichtigste aus dem zweiten Teil zusammengefasst für schnelle Leser:


Charkow kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der Winter steht vor der Tür, das Thema Ukraine ist in der öffentlichen Meinung bereits ermüdet, und die Propagandamaschine brauchte einen Schub, um die milliardenschwere Waffenproduktion anzukurbeln.

Dennoch könnte Charkow Moskau dazu gezwungen haben, die Schmerzgrenze zu erhöhen. Das geschah durch ein paar gut platzierte Mr. Khinzals, die das Schwarze Meer und das Kaspische Meer verließen, um ihre Visitenkarten an die größten Wärmekraftwerke im Nordosten und in der Zentralukraine zu überreichen (der Großteil der Energieinfrastruktur befindet sich im Südosten).

Die Hälfte der Ukraine war plötzlich ohne Strom und Wasser. Züge kamen zum Stillstand. Wenn Moskau beschließt, alle großen ukrainischen Umspannwerke auf einmal auszuschalten, genügen ein paar Raketen, um das ukrainische Energienetz vollständig zu zerstören - und dem Begriff "Entkommunisierung" eine neue Bedeutung zu geben: De-Energisierung.

Eine Expertenanalyse besagt: "Wenn Transformatoren von 110-330 kV beschädigt werden, ist es fast unmöglich, sie in Betrieb zu nehmen (...) Und wenn das bei mindestens 5 Umspannwerken gleichzeitig passiert, ist alles kaputt. Steinzeit für immer."

Der russische Regierungsbeamte Marat Baschirow war weitaus farbenfroher: "Die Ukraine wird ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Wenn es kein Energiesystem gibt, wird es auch keine ukrainische Armee geben. Tatsache ist, dass General Volt in den Krieg gezogen ist, gefolgt von General Moroz ("Frost").

Und so könnte es sein, dass wir endlich in einen "echten Krieg" eintreten - wie in Putins berüchtigtem Ausspruch, dass "wir noch gar nichts begonnen haben".

Eine endgültige Antwort wird in den nächsten Tagen von der RSG kommen.

Wieder einmal tobt eine hitzige Debatte darüber, was Russland als nächstes tun wird (die RGS ist schließlich undurchschaubar, mit Ausnahme von Yoda Patruschew).

Die RGS könnte sich für einen ernsthaften strategischen Schlag mit Enthauptung an anderer Stelle entscheiden, um das Thema zum Schlechteren zu wenden (für die NATO).

Sie kann sich dafür entscheiden, mehr Truppen zum Schutz der Front zu entsenden (ohne Teilmobilisierung).

Und vor allem könnte sie das Mandat der BBS ausweiten - bis hin zur völligen Zerstörung der ukrainischen Verkehrs-/Energieinfrastruktur, von Gasfeldern über Wärmekraftwerke und Umspannwerke bis hin zur Abschaltung von Kernkraftwerken.

Es könnte auch eine Mischung aus allem sein: eine russische Version von "Shock and Awe", die eine noch nie dagewesene sozioökonomische Katastrophe auslöst. Das hat Moskau bereits angekündigt: Wir können Sie jederzeit und innerhalb weniger Stunden in die Steinzeit zurückversetzen. Ihre Städte werden General Winter mit null Heizung, gefrierendem Wasser, Stromausfällen und keiner Verbindung begrüßen.


Sie = nur Ukraine oder könnten sich andere auch angesprochen fühlen?

Was fällt, dass soll man stoßen. #wohlan. *ot*

Mitmacher @, Donnerstag, 15.09.2022, 19:19 vor 583 Tagen @ Ankawor 3368 Views

EndeGelände

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"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Stromnetz Ukraine = Stromnetz EU

Teckel @, Donnerstag, 15.09.2022, 21:24 vor 582 Tagen @ Ankawor 3796 Views


Eine Expertenanalyse besagt: "Wenn Transformatoren von 110-330 kV beschädigt werden, ist es fast unmöglich, sie in Betrieb zu nehmen (...) Und wenn das bei mindestens 5 Umspannwerken gleichzeitig passiert, ist alles kaputt. Steinzeit für immer."

Hallo Ankawor,
mein allererste Gedanke dazu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/krieg-in-der-ukraine/ukraine-moldau-eu-st...

Wir alle kennen die Anfälligkeit unseres 50,00Hz-Stromnetzes (mit den ganzen kritischen Variablen aus ungleichmäßiger Einspeisung, Sonne, Wind und Verbrauch), die Frage die sich mir stellt:

Was passiert, wenn das ukrainische Stromnetz innerhalb von Sekunden teilweise und innerhalb von Minuten ganz zusammenbricht? Welche Auswirkungen hat das auf das Stromnetz der EU? Bekommt man das mit den üblichen Eingriffen pariert? Oder liegt das schon außerhalb jeder Kontrollierbarkeit?

Irgendwie habe ich derzeit das Gefühl, dass es für uns in D und der EU derzeit nicht schlechter laufen könnte. Überall nur schlechte Nachrichten. Deutschland bricht das Geschäftsmodell weg, Strom und Gas werden unberechenbar unbezahlbar, es gibt immer weniger Leistungsträger, immer mehr die das System auszehren....

mir wird übel! Und der Witz ist, die Leute in meiner Umgebung sehen da überhaupt keine Probleme drin. Es vergeht kein Tag wo ich mich nicht frage, ob ich einen an der Waffel habe und alle anderen doch normal sind.

"Wir müssen Energie sparen für den Krieg, der dem Frieden dient. Der Strom wird jetzt abgeschaltet" - Orwell, 1984

Steht in deinem Link. Das wichtigste sind die AKWs

Ankawor @, Donnerstag, 15.09.2022, 22:02 vor 582 Tagen @ Teckel 3383 Views

mein allererste Gedanke dazu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/krieg-in-der-ukraine/ukraine-moldau-eu-st...

Dort steht:

Mit Einbindung der Ukraine sowie der Republik Moldau in das kontinentaleuropäische Stromnetz sollen sowohl die Versorgungssicherheit als auch ein möglicher Notfallbetrieb der Kernkraftwerke in der Ukraine garantiert werden.

Damit ist das wichtigste gesagt. Wenn dort die AKWs hochgehen, wird Tschernobyl wiederholt. Allerdings werden dann keine Selbstmordkommandos aus Hubschraubern die Sache bekämpfen wie damals, sondern vermutlich wird im Kriegsgebiet keiner was machen. Dann hilft erstmal nur beten für Westwind.

Aus diesem Grunde betrachte ich die erhöhte Anfälligkeit des Stromnetzes durch Anschluss der Ukraine als das kleinere Übel.

Was passiert, wenn das ukrainische Stromnetz innerhalb von Sekunden teilweise und innerhalb von Minuten ganz zusammenbricht? Welche Auswirkungen hat das auf das Stromnetz der EU? Bekommt man das mit den üblichen Eingriffen pariert? Oder liegt das schon außerhalb jeder Kontrollierbarkeit?

Bei den bisherigen Beinahe-Blackouts haben die Techniker das alles in den Griff gekriegt. Und ich denke, bezüglich der Ukraine sind die extrem uffm Kiwief.

Deine Frage zum Zusammenbruch des ukrainischen Stromnetzes

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Donnerstag, 15.09.2022, 22:16 vor 582 Tagen @ Teckel 3855 Views

bearbeitet von paranoia, Donnerstag, 15.09.2022, 22:25

Hallo Teckel,

nutze die Forensuchfunktion und guck' in meine alten Beiträge. Zum Thema Energie, speziell aber auch Stromnetze habe ich immer wieder etwas geschrieben.

Dein Szenario eines (synchronen) Zusammenbruchs in Sekunden ist simpel!
Es fließt kein Strom mehr in der Ukraine.

Es ist dann nur noch maßgeblich, ob die Ukraine Stromexporteur oder Importeur war und wie hoch.

War sie Exporteur, geht die Netzfrequenz herunter und die Regelungsmechanismen des europäischen Verbundnetzes ersetzen die ausgefallene Kraftwerksleistung.

War sie Importeur, geht die Netzfrequenz herauf und die Regelungsmechanismen des europäischen Verbundnetzes nehmen Kraftwerke vom Netz.

Gab es keinen Lastfluss zwischen der Ukraine und dem europäischen Verbundnetz (zum dem die Ukraine auch gehört) passiert gar nichts.

Steuerungsgröße im Verbundnetz ist die Netzfrequenz. Weicht die zu stark von 50 Hertz ab gibt es Probleme.

https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/regulation/grid-stability.html

Faustregel: Ein Ungleichgewicht von 1500-2000 MW führt zu einer Frequenzänderung von 100 mHz (also 0,1 Hertz).

Hier hast Du eine unvollständige Übersicht:

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full#

Wenn die Netzfrequenz hoch geht, wird die Kraftwerksleistung gedrosselt bis hin zur Trennung vom Netz. In der Grafik ist fälschlicherweise nur von Solartechnik die Rede.

Und hier siehst Du, wie schnell eine Störung entsteht, aber auch wie schnell die Menschen in den Leitzentralen des Verbundnetzes reagieren:

https://www.stromausfall.info/8-1-2021-europa-schrammt-knapp-am-blackout-vorbei_de_n279...

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Es gibt doch Dutzende von WebSites, die sich mit preppen beschäftigen...

Mephistopheles, Freitag, 16.09.2022, 13:50 vor 582 Tagen @ hörby 1746 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 16.09.2022, 13:55

https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/da-kann-einem-angst-und-bange-werden-mittelstan...

...also damit, wie man sich vorbereitet darauf, wenn es nicht mehr alles gibt.

JETZT ist der Notfall da! Das war nun wirklich abzusehen, dass es keinen oder nicht mehr genügend Strom gibt. Oder Gas, Benzin, Diesel, Heizöl... *)

Kennt einer eine Site, die für diesen Fall vorsorgeempfehlungen ausgearbeitet hat? Wie hat man dann früher in den Bäckereien, als es noch keinen Strom gab, Back- und Konditorwaren hergestellt?

Gruß Mephistopheles

*) PS: Man stellt sich am besten darauf ein, dass das ein Dauerzustand sein wird. So etwa für die nächsten Jahhrhunderte. D.h., anfänglich wird es laufen wie in der DDR: Es gibt bestimmte Waren oder Dienstleistungen plötzlich nicht, dann sind sie wieder im Überfluss da, aber bevor Otto Normalo das mitbekommt, haben sich die Hamsterer bereits eingedeckt usw.

Altgediente Ossis haben da doch sicher Vorteile. Denen muss das ja bekannt vorkommen. <img src=" /> Meph

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