Pflegeheim-Zuzahlungen im örtlichen Heim steigen ab September um 15% (von 2100 auf 2400 Euro ca.), woanders noch mehr. Ist das ein Treiber für die Inflation, d.h. werden Löhne und Renten nachziehen?

BerndBorchert @, Mittwoch, 03.08.2022, 21:04 vor 603 Tagen 5224 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Mittwoch, 03.08.2022, 21:26

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Kosten-fuer-Plaetze-in-Pflegeheimen-steige...

Es werden auch die Löhne für die Pflegekräfte ab dann um ca. 15% steigen.

Werden die anderen Berufe nachziehen? Was ist mit den Renten? (die übrigens für die meisten Pflegepatienten die wichtigste Quelle für die Pflegeheim Zuzahlung ist)

Werden wir 2022/23 eine generelle Inflation von 15% pro Jahr haben, und das mehrere Jahre lang? Im Supermarkt ist die 15% Inflation ja sowieso schon da.

Bernd Borchert

Ceterum censeo: Der Grund für Inflation ist nicht Corona oder Putin, sondern der seit 2009 der EZB erlaubte Offenmarkt-Aufkauf von Euroland-Staatsanleihen. Das Geld wird weniger wert im Vergleich zu allem anderen.

Habe eine Benachrichtigung erhalten, dass die Eigenleistung im Pflegeheim ab 01.09.22 um 27% steigt

Soham @, Mittwoch, 03.08.2022, 21:10 vor 603 Tagen @ BerndBorchert 4824 Views

Eigenleistung steigt von bisher 2.600,- auf 3.300,- ab 01.September 2022.

Im Gegenteil. Deflation voraus!

Mephistopheles, Mittwoch, 03.08.2022, 21:30 vor 603 Tagen @ BerndBorchert 5322 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 03.08.2022, 21:34

Da die Unternehmen mangels lukrativer neuer Geschäftsfelder keine neuen Kredite aufnehmen, sondern die Ausgaben bei vorhandenen Krediten steigen, bleibt im Endeffekt durch die Teruerung weniger Geld übrig. Das treibt die Deflation; die zur Verfügung stehenden Gelder für Innovationen und Investitionen werden weniger.

Das ist aber Grundkurs Debitismus.

Setzen, Sechs!
Ursache ist natürlich die mangelnde Produktivität der Pfleglinge.

Gruß Mephistopheles

Preissteigerungen überall von 10, 20 und mehr Prozent, aber der Herr Professor Mephisto sagt: wir haben eine Deflation! Wie erklärt er das? owT

BerndBorchert @, Mittwoch, 03.08.2022, 21:40 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 4249 Views

Schau nach in deinem Geldbeutel. Hast du jetzt mehr Geld zur Verfügung als vorher, die du für inflationstreibende Anschaffungen ausgeben könntest, oder weniger, so dass du dich deflationär mit Ausgabe

Mephistopheles, Mittwoch, 03.08.2022, 21:54 vor 603 Tagen @ BerndBorchert 4636 Views

...so dass du dich defllationär mit nicht lebensnotwendigen Ausgaben zurückhalten musst?

Gruß Mephistopheles

Weisst Du ueberhaupt, was Inflation und Deflation bedeutet? Das sind volkswirtschaftliche Begriffe, es geht hier nicht um persoenlichen Wohlstand.

Kiwi @, Mittwoch, 03.08.2022, 22:38 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 4205 Views

bearbeitet von Kiwi, Mittwoch, 03.08.2022, 22:43

Und dann noch Dein Tonfall...

Hier in Neuseeland sehen wir derzeit nach Jahren der massiven Geldmengenerweiterung eine starke Inflation bei Konsumentenpreisen. Dagegen sind die Immobilienpreise ruecklaeufig (in diesem Sektor Deflation).

Die Arbeitslosenzahlen steigen, waehrend zugleich auch das Lohnniveau steigt (Inflation).

Inflation = Ausweitung der Kredite (fresh money); Deflation = Schrumpfung der Kredite (Zahlungsunfähigkeit, Ausbuchungen von Forderungen)

Mephistopheles, Mittwoch, 03.08.2022, 23:03 vor 603 Tagen @ Kiwi 4103 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 03.08.2022, 23:16

Kann beides verfälscht werden durch staatliche Maßnahmen oder die Zentralbank. Z.B., indem der Staat eigentlich zahlungsunfähige Unternehmen "rettet", indem die ZB Forderungen zu weit überhöhtem Preis aufkauft wie die EZB oder indem die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden, um damit Unternehmen, die nicht rentabel wirtschaften, am Leben zu erhalten (Zombieunternehmen). Damit kann die DeDe aber nur aufgehalten; nicht aber verhindert werden. Kommt dann als Boomerang zurück, und zwar um so heftiger, je länger die Verfälschung andauerte.

Und dann noch Dein Tonfall...

:-P

Inflation bedeutet inzwischen "allgemeine Preissteigerung", schon seit langer Zeit und international, d.h. in allen westlichen Sprachen. owT

BerndBorchert @, Donnerstag, 04.08.2022, 06:29 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 3744 Views

"Wenn die Wirklichkeit sich nicht an die Theorie hält, um so schlimmer für die Wirklichkeit" (Georg Wilhelm Friedrich Hegel)

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 09:01 vor 602 Tagen @ BerndBorchert 3624 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 09:27

.

Wir erleben hier ein Lehrbuchbeispiel für dottores Theorie.

Nach dem Debitismus werden die Unternehmen ihre Preiserhöhungen nicht durchsetzen können. Ihre Umsätze werden zurückgehen. Schließlich werden sie ihre Peodukte verramschen müssen.
Da kommt jedoch der Staat ins Spiel: Der soll den Preis bezahlen, den die Unternehmen auf dem Markt nicht mehr durchsetzen können: Höherer Heizkostenzuschuss kommt.

Wie aus dem Lehrbuch. Das wird noch in vielen Bereichen kommen.
Gleichzeitig gehen die Steuereinahmen zurück. Was also wird der Staat machen?

Gruß Mephistopheles

Hast schon Recht, Meph. Wenigstens wir sollten die Begriffe sauber verwenden.

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 09:41 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3606 Views

Inflation bedeutet Geldmengenausweitung, nicht Teuerung. Dass das eine gewöhnlich mit dem anderen einhergeht, sollte nicht dazu verleiten, die Begriffe zu vermischen. Klarheit im Denken erfordert Klarheit in den Begriffen. Es kann sowohl Teuerung ohne Inflation, als auch Inflation ohne Teuerung geben.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Bei Teuerung sollten 2 Fälle unterschieden werden: 1. Nur die Preise steigen, 2. auch die Löhne und Renten steigen in ca. gleicher Höhe

BerndBorchert @, Donnerstag, 04.08.2022, 11:09 vor 602 Tagen @ Naclador 3469 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Donnerstag, 04.08.2022, 11:56

Den 1. Fall nennt @sensortime unten Stagflation, und der 2. Fall, das ist das, was allgemein als Inflation bezeichnet wird, nicht nur umgangssprachlich, sondern auch politisch und volkswirtschaftlich. Und das nicht nur im Deutschen, sondern in allen westlichen Sprachen, und vielleicht ist es sogar schon ein Lehnwort im Chinesischen und Arabischen.

Fall 2 sollte besser Geldwertverlust genannt werden, denn das Geld verliert seinen Wert gegenüber allem anderen. Aber das Wort ist politisch heikel, denn Lieschen Müller könnte dann auf den Gedanken kommen zu fragen: Weshalb wird das Geld weniger wert, und zwar ganze 15% im Jahr?

Bernd Borchert

Was allgemein angenommen wird, läuft im DGF unter dem Kapitel Micky-Maus Ökonomie (reiche Forenhistorie vorhanden)

Miesepeter @, Donnerstag, 04.08.2022, 11:42 vor 602 Tagen @ BerndBorchert 3859 Views

bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 04.08.2022, 11:45

Den 1. Fall nennt @sensortime unten Stagflation, und der 2. Fall, das ist das, was allgemein als Inflation bezeichnet wird, nicht nur umgangssprachlich, sondern auch politisch und volkswirtschaftlich. Und das nicht nur im Deutschen, sondern in allen westlichen Sprachen, und vielleicht ist es sogar schon ein Lehnwort im Chinesischen und Arabischen.

Eben aus der Erkenntnis heraus, dass politisch und volkswirtschaftlich gerne eine (evtl. ursächliche) Geldmengenausweitung (Schulden/Guthaben-Ausweitung) mit der Teuerung (einer möglichen Folge) an sich in einen Topf geworfen wird (womöglich um von den tatsächlichen Ursachen abzulenken), werden diese beiden Phänomene im DGF seit langer Zeit mit ihrem distinktiven Terminus versehen.

Das geht zurück auf die österreichische Schule und auf Milton Friedman, die bereits beide Phänomene differenziert haben (allerdings dann vereinfachte Schlussfolgerungen daraus zogen). Austrians und Monetarismus waren frühe prägende Einflüsse auf Dottore, welcher seinerseits wiederum den Diskurs in diesem Forum geprägt hat wie kein anderer.

Daher gilt hier bzw in der deb. Betrachtung:
Inflation = Aufblähung der Geldsumme (bzw. der monetisierten Schulden/Guthaben im engeren Sinn, aller Schulden/Guthaben im weiteren Sinn)
Teuerung = Ansteigen der Preise (diese kann ihrerseits viele Ursachen haben, wie Beo2 richtigerweise darstellt, umgekehrt muss eine Inflation der monetisierten oder aller Schulden/Guthaben auch nicht zwangsläufig/unmittelbar zu einer Teuerung führen)

Gruss,
mp

Bitte Ursachen und Wirkungen (z.B. Inflation) nicht durcheinander bringen ..!

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 09:32 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3617 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 09:38

Inflation = Ausweitung der Kredite (fresh money); Deflation = Schrumpfung der Kredite (Zahlungsunfähigkeit, Ausbuchungen von Forderungen)

Dies ist nur EINE der MÖGLICHEN Ursachen von Inflation bzw. Deflation .. falls von der ZB beabsichtigt. Außerdem haben wir es in der VW meistens mit komplexeren, MULTI-kausalen Phänomenen zu tun.

Habe es auch zuletzt hier angedeutet :
+ https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=613748

Gruß, Beo2

Eben nicht, Beo2!

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 09:49 vor 602 Tagen @ Beo2 3533 Views

Inflation und Deflation bedeuten Geldmengenausweitung und Geldmengenverringerung. Dafür gibt es KEINE unterschiedlichen Ursachen. Das eine entsteht durch ein Mehr an Verschuldung, das andere durch Azsbuchung von Schulden, und zwar ausschließlich.

Teuerung (oder das Gegenteil, Preisverfall) kann viele Ursachen haben, Inflation (und Deflation) nicht.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Wenn ich vorsichtig anmerken darf euer Ehren?

der_Chris 2, Donnerstag, 04.08.2022, 11:41 vor 602 Tagen @ Naclador 3819 Views

Neben der NACHFRAGEWIRKSAMEN [und zwar in Breite] Ausweitung (Inflation) oder Verringerung (Deflation) der Geldmenge kommt ein zweiter, entscheidender Faktor dazu:

Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes muss zunehmen (Inflation) oder Abnehmen (Deflation).

Nur beides zusammen lässt einen Rückschluss zu.

Was wir derzeit sehen:

- Preissteigerungen aufgrund bestehender Nachfrage bei Verknappung des Güterangebotes.
- Unveränderte Geldumlaufgeschwindigkeit mit der Tendenz zur Verlangsamung.
- Unveränderte NACHFRAGEWIRKSAME Geldmenge mit der Tendenz zur Verringerung.

Wir stecken in einer Deflation bei Preissteigerungen in existentiellen Gütern. Ich habe das mal deflationäre Stagflation getauft und dafür Schelte bekommen.

Das wird m.E. dazu führen, dass die Schleusen bald geöffnet werden. Was dann folgt, wird keiner der heute noch Lebenden bisher mitgemacht haben. Allerdings sind sämtliche Parameter, die innerhalb der Finanzmärkte korrelieren, nahe 100% Manipulationsrate, sodass für uns Scheißer von Nebenan die Gemengelage nicht durchschaubar ist.
Intuition gepaart mit Hausverstand und einem ungefähren "Richtig", welche Richtung gerade läuft, sind die Grundlage für etwaige Entscheidungen.

Der kommenden Winter mit der erwartbaren Kostenexplosion fürs Überleben wird die Deflation noch verstärken, siehe Indikatoren wie: Einzelhandelsumsätze, Konsumklima, Automobilverkäufe, u.w..

Die NACHFRAGEWIRKSAME Geldmenge wird weiter schmelzen und die UMLAUFGESCHWINDIGKEIT weiter sinken. Wer nicht muss, wird die Mücken beisammen halten. Die Coschissmaparty mit Hundertausenden von E-Bike Verkäufen für viel Geld und der Erwerb von Reisemobilen, eins länger als das andere in der Wohnsiedlung werden den Leuten noch böse im Hals stecken bleiben.
Wer jetzt auf Cash sitzt - Herzlichen Glückwunsch. Sofern die Welt nicht untergeht, brechen für Geldhalter goldene Zeiten auf dem Second Hand Markt an.

"Tausche E-Bike, Neupreis 4.850.-€, 1 Jahr alt und 800 km gefahren gegen Übernahme der Nebenkostenrechnung!"

[[applaus]] Das wird ein DICKES Ding, wenn es fertig gebrütet ist.

EDIT: Ashitaka war 5 Minuten schneller als ich - Chapeau[[top]]

Die ULG - ist von mir unter Punkt 5) implizit angeführt ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 11:56 vor 602 Tagen @ der_Chris 2 3479 Views

+ https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=613748

_ 5) panisches oder erzwungenes Auflösen von Sparrücklagen der Endverbraucher;

Gruß, Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Geld läuft nicht um.

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 11:58 vor 602 Tagen @ der_Chris 2 3464 Views

Die Geschichte mit dem "umlaufenden Geld" gehört in den Bereich der Mickeymouse-Ökonomie. Das Geld oszilliert zwischen Zentralbank, Geschäftsbanken und Nichtbanken, es läuft nicht um.

Siehe hier:
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=72919

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Geldumlauf = Besitzerwechsel / - geschwindigkeit = Besitzerwechseln pro Zeiteinheit. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 12:05 vor 602 Tagen @ Naclador 3362 Views

.

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Geld läuft nicht um

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 15:55 vor 602 Tagen @ Beo2 3308 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 16:35

.

Sieh`einfach mal in deiner Bilanz nach.

Zitat dottore:

Real-Enzyklopädie (3): Geldumlauf 1 / Inflation & Deflation
Geschrieben von dottore am 14. Juli 2001 14:06:51
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/71625.htm
Fast jeder Banknote und jeder Münze ist sofort anzusehen, dass sie benutzt wurden. Daraus wird
gern der Begriff "Geldumlauf" abgeleitet. Da auch die Karten eines Karten- oder die Geldscheine
eines Monopolyspiels benutzt ausschauen, muss der Unterschied geklärt werden.
Er besteht bezogen auf Banknoten und Münzen darin, dass mit ihrer Hilfe etwas bezahlt wird. Das
Vorhandensein eine Kaufkontraktes erzwingt die Bezahlung und damit die Tilgung einer Schuld des
Käufers. Die Schuld kann eingeklagt werden.
(Beim Spiel wird eine "Schuld" nur mit Hilfe der Regeln simuliert, also ein Zwang zur Weitergabe.
Dies kann nicht eingeklagt werden).
Um sich dem Phänomen des "Geldumlaufs" zu nähern, gab es verschiedene Versuche. Sie beginnen
mit dem einfachen Voraussetzen einer "Zirkulation", ohne sie näher zu hinterfragen oder zu
erklären.
Dann gibt es den Ausdruck "Taler, Taler, du musst wandern". Dabei wird allerdings auch nicht
gesagt, was sich hinter dem "muss" versteckt. Der Zwang zur Zirkulation des Talers wird nicht aus
der Tatsache abgeleitet, dass er zirkulieren muss, weil es auf Taler lautende Schulden gibt, die
vollstreckt würden, falls er nicht zirkuliert.
Es gibt Vorstellungen, man könne den Geldumlauf beschleunigen, um so Kaufakte zu erzwingen.
Man meint z.B. in einer Inflation würde mehr gekauft, weil das Geld immer wertloser wird und es
sich also "lohnt" schneller zu kaufen (sog. Schnellkauf-Mythos - z.B. "Warum mit dem Autokauf
warten? Im nächsten Jahr ist das Auto teurer").
Der Inflationismus ist aber ein rasch durchschauter Trugschluss. Denn eine Inflation kann nicht mit
dem bereits vorhandenen Geld initiiert werden, sondern nur, indem zusätzliches Geld in die Welt
kommt (was normalerweise nur durch Verwandlung von neuen - und immer vor der Geldausgabe
existierenden – Schuldtiteln in Banknoten bzw. ZB-Guthaben geschieht, siehe dazu auch
"Notenbankkredit").
Selbst wenn das neue Geld möglichst "netto", bzw. über zusätzliche, gegen kurzlaufende Staatstitel
ausgegebene Banknoten, in Erscheinung tritt, was wir aus den sog. Hyperinflationen bestens
kennen, muss sich die Inflation doch immer erst "warm laufen", was der Preismechanismus
vorschreibt: Jeder, der als erster seine Preise erhöht (und einer müsste der erste sein) riskiert sein
ganzes Geschäft, da alle anderen Geschäfte (noch) billiger als er selbst anbieten.
Die Beschleunigung des Geldumlaufs ist zunächst nur die Tatsache, dass zusätzliches, also "immer
mehr" Geld umläuft und nicht etwa, dass das bisherige Geld schneller umläuft.
16

Quelle: https://www.dasgelbeforum.net/sammlung/dottore-Sammlung_kuerzer.pdf

Gruß Mephistopheles

Eine Bilanz ist kein Geld (Zahlungsmittel) ...

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 16:06 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3231 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 16:59

Sieh`einfach mal in deiner Bilanz nach.

.. und bildet auch keinen GELDUMLAUF ab. Sie bildet das momentane GELDVERMÖGEN u.a.m. zum bilanzierten Zeitpunkt ab.

Du offenbarst hier ja dein sagenhaftes, "fundamentales" Verständnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge, wieder einmal.
Beo2

Behauptet auch niemand. Wie kommst du denn darauf?

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 16:28 vor 602 Tagen @ Beo2 3211 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 16:43

Oh Mann Naclador

der_Chris 2, Donnerstag, 04.08.2022, 12:36 vor 602 Tagen @ Naclador 3446 Views

Ohne Blick ins Archiv. Was Du beschreibst hat keine Nachfragewirksamkeit, ergo null Einfluss auf die hier geführte Diskussion. FIAT Money. lateinisch: Es werde!

Ich bin mal wieder weg, es ist und bleibt sinnlos. So wie DT mit seiner Schweißerbrille nur den Lichtblitz sieht und ansonsten blind durchs Gebüsch geistert.

Die Geschichte mit dem "umlaufenden Geld" gehört in den Bereich der Mickeymouse-Ökonomie. Das Geld oszilliert zwischen Zentralbank, Geschäftsbanken und Nichtbanken, es läuft nicht um.

Siehe hier:
https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=72919

Gruß,
Naclador

Ohne Blick ins Archiv verstehst Du leider überhaupt nicht, was ich Dir mitteilen wollte.

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 12:54 vor 602 Tagen @ der_Chris 2 3321 Views

Ohne Blick ins Archiv. Was Du beschreibst hat keine Nachfragewirksamkeit, ergo null Einfluss auf die hier geführte Diskussion. FIAT Money. lateinisch: Es werde!

Geht so etwas in Deinen Kreisen als Argument durch? Was beschreibe ich denn? Einfach nur den Begriff "Fiatgeld" auf die Tastatur zu rülpsen ist wohl kaum ein konstruktiver Diskussionsbeitrag.

Gruß und tschüss,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Was wird zu Geld?

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 16:51 vor 602 Tagen @ der_Chris 2 3308 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 16:55

Ohne Blick ins Archiv. Was Du beschreibst hat keine Nachfragewirksamkeit, ergo null Einfluss auf die hier geführte Diskussion. FIAT Money. lateinisch: Es werde!

Es werde zu Geld. OK.

Und was, bitteschön, wird zu Geld?

Wie wäre es mit einer Forderung?

Damit aber eine Forderung zu Geld werden kann, brauchen wir erst mal einen Rechtsstaat.

Damit ein Rechtsstaat entstehen kann, brauchen wir erst einmal Eigentum.

Damit Eigentum entstehen kann, brauchen wir erst einmal das Recht an der eigenen Person.

Und wo kommt das her?
Natürlicherweise gibt es weder einen Rechtsstat noch Eigentum noch Forderungen noch Personen.

Gruß Mephistopheles

Ich halte mich an den üblichen fachlichen Sprachgebrauch ...

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 11:53 vor 602 Tagen @ Naclador 3405 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 12:12

.. ganz ideologiefrei. Hier können Sie geholfen werden :

+ https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
+ https://www.ecb.europa.eu/ecb/educational/hicp/html/index.de.html
+ https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/_inhalt.html
+ https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/inflation-39320
+ https://www.gabler-banklexikon.de/definition/inflation-58824

usw. usf.
Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Dann kommst Du allerdings auch nicht über den derzeitigen fachlichen Erkenntnisstand hinaus.

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 12:00 vor 602 Tagen @ Beo2 3343 Views

Das ist ja gerade der Jammer in der Ökonomie, dass sie sich für eine Wissenschaft hält und nicht einmal die eigenen Begriffe sauber definiert und konsequent verwendet.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Bin bereits weit hinaus gekommen ...

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 12:06 vor 602 Tagen @ Naclador 3356 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 12:11

Hier nur ein weiteres Beispiel :

+ https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=615213

Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Das ist zweifellos richtig, aber trotz, nicht wegen, Deiner mainstreamkonformen Verwendung des Inflationsbegriffs. (owT)

Naclador @, Göttingen, Donnerstag, 04.08.2022, 12:50 vor 602 Tagen @ Beo2 3293 Views

.

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"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Das begreifen die Experten nicht

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 13:03 vor 602 Tagen @ Naclador 3425 Views

.

...wenn die Preise sich verdoppeln und die Löhne sich brutto um 50% und netto wegen der Steuerprogression um 40% erhöhen, dann sprechen Alle und Beo2 von der Lohn-Preis-Spirale und Inflation und alle wundern sich, dass das Geld hinten und vorne nicht mehr reicht. Und Beo2 begreift die Welt nicht mehr, obwohl er sich doch immer an die Fachleute gehalten hat.

(Womit auch, so nebenbei, erklärt ist, weswegen sich die Bunzelrepublik über Rekord-Steuereinnahmen erfreut.)

Gruß Mephistopheles

Auch die "Lohn-Preis-Spirale" ist keine (monokausale) Selbstverständlichkeit ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 13:12 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3300 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 13:43

Das Thema "Höhe der Arbeitslöhne" ist hoch komplex. Heben wir uns aber für ein anderes Mal auf. Da müssten wir u.a. auf das Kräfte-/Machtverhältnis zwischen Kapital und Arbeitskraft in der heutigen Wirtschaftsordnung (BeWi) zu sprechen kommen.

Gruß, Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Für den, der die grundlegenden Zusammenhänge nicht verstanden hat, ist alles hochkomplex

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 13:50 vor 602 Tagen @ Beo2 3351 Views

Das Thema "Höhe der Arbeitslöhne" ist hoch komplex. Heben wir uns aber für ein anderes Mal auf. Da müssten wir u.a. auf das Kräfte-/Machtverhältnis zwischen Kapital und Arbeitskraft in der heutigen Wirtschaftsordnung (BeWi) zu sprechen kommen.

Quatsch. Wo kein Geld da ist, helfen keine Kräfte-/Machtverhältnisse.

Wo nichts ist, hst auch der Kaiser sein Recht verloren

Gruß Mephistopheles

"Kein Geld da"? Keine FORBES-Liste u.a. bekannt ..?

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 13:57 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3374 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 14:21

Geld/-vermögen ist im Überfluss vorhanden .. nur eben nicht bei der großen Mehrheit der Bürger.
Siehe auch die Managergehälter, -boni, -abfindungen etc. in den Wirtschaftsunternehmen. Das alles u.a.m. geht zu Lasten der einfachen Lohnempfänger.

Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Die Forbesliste beschäftigt sich eben nicht mit Geld, sondern nur mit Nichtgeld

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 14:21 vor 602 Tagen @ Beo2 3333 Views

Geld/-vermögen ist im Überfluss vorhanden .. nur eben nicht bei der großen Mehrheit der Bürger.
Siehe auch die Managergehälter, -boni, -abfindungen etc. in den Wirtschaftsunternehmen.

Beo2

Das ist so wie mit des Kaisers neuen Kleidern. Das Geld ist eben nicht vorhanden.

Gruß Mephistopheles

Dann schau Dir doch die Paläste, Yachten, Konsumausgaben dieser Nichtgeld-Besitzer an .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 14:26 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3332 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 15:19

Hier eine kleine Kostprobe :

+ https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/patricia-schlesinger-ueber-den-dienst-audi-a8-de...

Beo2

--
Debitismus in der Nußschale : Das Geben (Säen, Investieren) kommt VOR dem Nehmen (Ernten), im Guten wie im Schlechten. Zum Beispiel: indem mensch ein Stück der eigenen Freiheit "rechtens investiert" = also (bewusst) hergibt, darauf verzichtet.

Eine Teuerung, der keine nennenswerte lfd. Einkommenssteigerung gegenüber steht - also eine "Stagflation"...

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 03.08.2022, 22:04 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 4535 Views

bearbeitet von sensortimecom, Mittwoch, 03.08.2022, 22:09

... (zb. wo das aus Gründen extremer Staatsverschuldung oder ausländischer Billiglohn-Konkurrenz nicht möglich ist) führt zwangsläufig zur Rezession und u. U. zur deflationären Depression.

... deren Ursache idR Güter/Rohstoff-Mangel ist.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 04.08.2022, 11:29 vor 602 Tagen @ sensortimecom 3437 Views

Siehe auch 70er Jahre und die Öl-Versorgung. Heute siehts allerdings wesentlich heftiger aus ...

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Sensortime, leider muss ich dir da widersprechen

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 14:04 vor 602 Tagen @ sensortimecom 3398 Views

... (zb. wo das aus Gründen extremer Staatsverschuldung oder ausländischer Billiglohn-Konkurrenz nicht möglich ist) führt zwangsläufig zur Rezession und u. U. zur deflationären Depression.

Hatten wir jahrzehntelang mit den Itakarn (italienische Kameraden). Hat weder die Unternehmen gestört noch hat das Lohnerhöhungen verhindert noch führte das zu einer Rezession geschweige denn einer deflationären Depression.. Ein Fiat (Für Italiener Ausreichende Technologie) war eben nicht einmal für einen VW-Käfer eine ernstzunehmende Konkurrenz, obwohl er nur die Hälfte kostete. (Bei einem Alfa Romeo war das Problem schon ernsthafter; aber davon gab es nicht so viele).

Also, an der Billiglohnkonkurrenz kann es nicht liegen, wobei gerade die BRD im Unterschied zu den Italiänern und den USA sich gegen die aufkommende Billiglohnkonkurrenz aus China sich in den letzten Jahrzehnten durchaus, wenn auch mühsam, behaupten konnte.

Also muss es an etwas anderem liegen.

Gruß Mephistopheles

Bei früheren Technologien stimmt das völlig

sensortimecom ⌂ @, Donnerstag, 04.08.2022, 15:18 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3385 Views

bearbeitet von sensortimecom, Donnerstag, 04.08.2022, 15:33

Nicht umsonst kam ja auch Schumpeter auf die Idee mit der "kreativen Zerstörung".

Nur aber: je neuer die Technologie ist (und, im Laienjargon gesagt: "je schwerer sie verbesserbar ist") - desto härter fällt der Billiglohn- und Billigpreis-Hammer der östlichen Konkurrenz runter auf die westlichen Produzenten. Zumal ja auch keine Einfuhrbeschränkungen und Handelshemmnisse mehr sein dürfen, seit Anfang der 90er (WTO/ Uruguay-Round). Du weist ja: Die Maurer, die damals federführend bei diesen Deals waren, glaubten felsenfest dran, dass der menschliche Wissens- und Technologie-Fortschritt (und somit auch deren Patentierbarkeit) weiter geht bis St. Nimmerlein...

Das ist richtig. Wenn alle über denselben technologischen und bürokratischen Level verfügen (und gerade bei letzterem brauchen wir, glaube ich, vor China keine große Angst zu haben)

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 17:25 vor 602 Tagen @ sensortimecom 3241 Views

Nicht umsonst kam ja auch Schumpeter auf die Idee mit der "kreativen Zerstörung".

Nur aber: je neuer die Technologie ist (und, im Laienjargon gesagt: "je schwerer sie verbesserbar ist") - desto härter fällt der Billiglohn- und Billigpreis-Hammer der östlichen Konkurrenz runter auf die westlichen Produzenten. Zumal ja auch keine Einfuhrbeschränkungen und Handelshemmnisse mehr sein dürfen, seit Anfang der 90er (WTO/ Uruguay-Round). Du weist ja: Die Maurer, die damals federführend bei diesen Deals waren, glaubten felsenfest dran, dass der menschliche Wissens- und Technologie-Fortschritt (und somit auch deren Patentierbarkeit) weiter geht bis St. Nimmerlein...

..dann kommt es natürlich auf die billigere Energie an. Und da hatten wir gegenüber China doch gewisse Startvorteile. Die Pipelines nach Europa sind schon fertig.

Hatten wir. Die überaus weitschauende moralingetriebene Intelligenz unseres gewählten Führungspersonals hat dieses Problem gelöst.

Unter diesen Voraussetzungen bleibt nur, wenn wir den Wohlstand einigermaßen erhalten wollen, ein Ende der Globalisierung undd Aufteilung in Eurasien, Okzitanien und Ostasien, wenn wir nicht auf Jahrhunderte (das wäre die Alternative) in dark ages untergehen möchten.Das ist es, was derzeit au dem Spiel steht.

[image]

Gruß Mephistopheles

was man braucht wird teuer, was unnötig billig

mh-ing @, Mittwoch, 03.08.2022, 22:50 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 4508 Views

Es ist daher sowohl als auch. Nahrung, Energie, Medizin, Pflege wird teuer, weil nicht verzichtbar. Häuser, Anlagegüter, teure Elektro, Marken-Kleidung ... kann man dann billig kriegen.
Viele Unternehmen bunkern dann, reduzieren, verteuern künstlich, wenn in dem richtigen Bereich, die andern bauen ab, kriegen wenig Aufträge, Preiskämpfe.
Wie lange das dauert, das ist das Hauptproblem. Wenn länger wird es schlimm.

Halte ich für ein Gerücht

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 03.08.2022, 23:19 vor 603 Tagen @ mh-ing 4520 Views

...kann man dann billig kriegen.

Weiß nicht, wie das in Deutschland zur Zeit ist, - aber vermutlich auch nicht anders als in Rumänien.

Billig kriegst Du nur das, was vorher ohnehin schon überteuert angeboten wurde und von dem die Händler/Produzenten der Meinung sind, dass es sowieso schwer oder kaum mehr zu verkaufen ist.

Eine Waschmaschine, die man nun mal braucht, wenn die alte kaputt ist, wirst Du auch heute niemals billiger kriegen.

Meine ich halt. Überzeug mich vom Gegenteil!

Noch was, - und das ist ein Kuriosum:

Ich muss/will mit meiner Frau im September nach Deutschland zu meinem Jüngsten. Mein Weib ist da findig. Die hat zwei Tickets - hin und zurück - für zusammen (also alle zwei) 180 Euro ergattert.

Soweit schön und gut.

Als Österreicher hat man selten einen Personalausweis, - ich habe seit meiner Kindheit nur einen Reisepass.Nun habe ich zufällig bemerkt (Gottseidank), dass dieser nach 10 Tagen seine Gültigkeit verliert. Aufgrund meiner Anfrage beim Flughafen in Sibiu habe ich erfahren, dass man mich mit einem abgelaufenen Reisepass allenfalls in mein Ursprungsland ausfliegen lässt, aber nirgends anders wohin.

Was tun? Einen neuen Reisepaß beantragen, ist ja klar. Wochenlange Voranmeldung macht mir nun zu schaffen. Aber ich habs geschafft, in drei Wochen einen Termin zu bekommen. Der Nichteingeweihte muss wissen, dass man dazu aus Siebenbürgen in die Hauptstadt nach Bukarest fahren muss, zum Konsulat.

Die Ausfertigung des Passes aber dauert ca. 3 Wochen. Das spießt sich mit unserem Flugtermin am 1. September und dem Rückflug am 7. September. Was also tun?

Ich muss dafür einen Notpass beantragen (kostet dasselbe wie ein regulärer Pass). O.k., also mache ich das, damit ich meinem Sohn die Freude machen kann.

Warum erzähle ich das so detailliert? 2 x 375 Lei für beide Pässe, dann 245 Lei für die Zugfahrt hin und zurück, dann kommt noch das Taxi vom Bahnhof zum Konsulat dazu, - und am Schluss bin ich über mehr als 1000 Lei gelandet, also ca. 220 Euro.

Das heißt im Klartext:

Die Administration fordert von mir Kosten ab, die die Gesamtkosten für die Reise ( Flugzeug für beide Elternteile) übersteigen. Lassen wir das mal auf der Seite, ob das notwendig oder gerechtfertigt ist, oder ob das manche sogar als "normal" bezeichnen. Aber ich stelle nur mal die beiden Kostenfaktoren gegenüber: Einereits die Summe, was der Flug für meine Frau und mich kostet, und andererseits die Summe, die ich aufbringen muss, um überhaupt ins Flugzeug einsteigen zu dürfen.

Ich mache das alles mit, damit mein Jüngster nicht enttäuscht ist. Aber ich schwöre bei meinem Herrgott, dass ich mir das Geld zurückhole. Legal, illegal, es interessiert mich nicht. Aber ich hole es mir vom österreichischen Staat zurück, der mir diese Kosten aufgebrummt hat. Mit Zinsen.

AT ist also schuld daran, daß Du deinen Papierkram nicht im Griff hast?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 04.08.2022, 11:38 vor 602 Tagen @ helmut-1 3599 Views

[[euklid]]

Übrigens können auch Bank- und Kreditkarten völlig unpassend ablaufen. Dann kannst Du online nicht mal mehr einen Flug oder ein Hotel buchen. :-P

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Muss ich Dir zwangsläufig recht geben

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 04.08.2022, 13:53 vor 602 Tagen @ FOX-NEWS 3433 Views

Klar bin ich an diesem Fakt nicht schuldlos daran. Wär mir aber egal gewesen, das mit dem Ablauf der Gültigkeit meines Reisepasses, hätte ich im Nachhinein irgendwie erledigt, ohne Stress.

Aber das plötzliche Verlangen meines Jüngsten, uns bei einer bestimmten - für ihn wichtigen Gelegenheit - persönlich in Deutschland zu sehen, hat das Ganze in eine saublöde Situation gebracht.

Kann mich noch an Zeiten erinnern .....

NST @, Südthailand, Donnerstag, 04.08.2022, 03:49 vor 603 Tagen @ Mephistopheles 4619 Views

bearbeitet von NST, Donnerstag, 04.08.2022, 04:03

Setzen, Sechs!
Ursache ist natürlich die mangelnde Produktivität der Pfleglinge.

..... als die Einäugigen Wäscheklammern an der Haustüre verkauften, die von ihren blinden Leidensgenossen hergestellt wurden.

So ähnlich wird das in Zukunft wieder gemacht - statt ruhigstellen mit Medizin, Aktivierung durch Arbeit. Das wird dann als Beschäftigungstherapie abgerechnet.

Win Win - überall, durch Bürgergeld statt Hartz4. Sieg Heil, Hubertus!

Ein Beispiel für bundesdeutsche Karrieren:

Der 49-Jährige erzählt im Gespräch mit dem Magazin "Bunte": "Es gibt ein Recht auf berufliche Neuorientierung. Ich möchte, dass das selbstverständlich wird." Seine Frau hat sich genau dazu entschieden, sie "arbeitet als Juristin und macht jetzt noch mal ein Studium zur Grundschullehrerin". Heil stellt diesbezüglich klar: "Ich unterstütze das aus vollem Herzen. Sie hat mir so oft den Rücken freigehalten, bei uns ist das gegenseitig."

Von der Juristin zur Grundschullehrerin - @Rain - mach dir mal Gedanken, plane den Aufstieg .... als noch bessere Alternative würde ich eine Duale Ausbildung als Fachverkäuferin im Obi Baumarkt oder in einer Brezel Backstube vorschlagen, für so Hochqualifizierte Fachkräfte findet sich selbst in TH noch ein Job .... :-P
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Niemand, der bei Verstand ist, wird Grundschullehrerin. Nicht bei Verstand zu sein, ist aber nichts außergewöhnliches bei Juristinnen. owT

Rain @, Donnerstag, 04.08.2022, 13:43 vor 602 Tagen @ NST 3395 Views

.

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Dazu

aprilzi @, tiefster Balkan, Donnerstag, 04.08.2022, 21:38 vor 602 Tagen @ Rain 3322 Views

Hi,

die nun abgetretene bulgarische Regierung, also die Justizministerin plante ein neues Gesetz zu erlassen, wonach die zukünftigen Verbrecher eine Frist von 5-6 Tagen bekommen, um sich zu verstecken oder abzuhauen, bevor die Polizei das Recht bekommt, diese Verbrecher zu verhaften.

Bloß ist das Parlament nun aufgelöst und das kann nicht durchkommen. Aber als ich das las, wusste ich nicht was ich glauben soll.

Das sind keine Juristen sondern Mafia-Diener.

Gruß

So oder so: Der Fuchs muss aus dem Bau.

Ostfriese @, Donnerstag, 04.08.2022, 09:05 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 4230 Views

Hallo Mephistopheles

Das ist aber Grundkurs Debitismus.

Grundsätzlich ist zu verstehen, dass jede Überschuldung in die Deflation abgleitet - Dottore: "Jedes Abgaben-, ergo Macht- und Staatssystem ist per definitionem deflationär, da es immer zur Überschuldung führt (egal wo und wie verbucht)."

"Revolutionen kamen niemals aus dem Geld, sondern immer aus Bankrotten.
In der Hyperinflation wird noch nicht mal demonstriert (wie Hayek so richtig bemerkte), da die Leute keine Zeit dafür haben. Die Deflation ist die Stunde des Umsturzes, wie in der Geschichte hinreichend belegt."

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=145700

Deshalb haben die Notenbanken in Verbindung mit der Politik die 'Finanzkrise' auch nicht sich selbst überlassen, sondern mit Billionen gegenzusteuern versucht. Ohne diese Maßnahmen wäre die deflationäre Depression (DeDe) schon am Ende der Nuller Jahre eingetreten. Das bedeutet auch, dass Inflationen immer macht- und staatsinduziert sind. Administrativ fixierte Preise verstärken den inflationären Prozess weiter. Überall, wo starke Anbieter, weitgehend ohne Konkurrenz arbeiten, werden wir jetzt Preisschübe nach oben beobachten - wohin wir auch sehen: Klassische Monopolpreisbildung.

Firmen mit starker Marktmacht versuchen noch einmal die Preise anzuheben. Das zieht Kaufkraft aus anderen Bereichen ab - bis auch dieses von Michael Radau zum ersten Vollsortiment-Biosupermarkt in Nordrhein-Westfalen geschaffenes Handelsunternehmen mit 700 Beschäftigten und 33 Filialen in das 'Schutzschirmverfahren' gelangt.

https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/34486-sanierung-superbiomarkt-waehlt-schut...

An @Hannes gerichtet hatte ich ja von den Entlastungspaketen berichtet, die im Rahmen der Corona- und der Energieausgleichszahlungen massiv ansteigende Geldsummen generieren, die nicht aus der das Bruttosozialprodukt erzwingenden Nettoneuverschuldung an der Basis der Ökonomie entstehen. Diese Gelder aus direkten oder indirekten staatlichen Zuschüssen bzw. Hilfestellungen gehen immer wieder an den Kassen der Unternehmer vorbei, wo dann der Profit wieder hängenbleibt und seinen Weg an die Börsen findet.

Der gegenwärtige Tanz auf dem Vulkan kann gutgehen - oder auch nicht: Es gibt keine Möglichkeit den weiteren Weg der praedeflationären Inflation zu bestimmen. Eine solche Phase wie heute haben wie bewusst noch nie erlebt - wir stochern letztendlich ziemlich unwissend im Nebel.

Gruß - Ostfriese

Geld kauft eben nur einmal!

Ashitaka @, Donnerstag, 04.08.2022, 11:35 vor 602 Tagen @ Ostfriese 4095 Views

Hallo Ostfriese,

Grundsätzlich ist zu verstehen, dass jede Überschuldung in die Deflation abgleitet - Dottore: "Jedes Abgaben-, ergo Macht- und Staatssystem ist per definitionem deflationär, da es immer zur Überschuldung führt (egal wo und wie verbucht)."

"Denn Geld kauft nur einmal!"

Der Geldsumme wohnt ein sich in Abhängigkeit der Kreditlaufzeiten im System zukünftig entfalten müssendes Deflationspotential inne. Kein Geld der Welt kommt ohne diesen schuldvertraglichen Rückführungszwang (Laufzeit) zur Welt. Die uns einzige Unbekannte ist dabei das sich in Echtzeit ständig verschiebende Mittel aller Laufzeiten und die sich daraus im Großen erst perspektivisch erschließende Amplitude als Augenblick der größtmöglichen Umkehr der Potentialentfaltung.

Deflationäre Phasen (Wellen) donnern genau deshalb völlig unerwartet auf uns nieder und lassen sich aufgrund unserer fehlenden Perspektive für diese Major-Zyklen streng genommen dann gar nicht auf real-/finanzwirtschaftliche Ursachen zurückführen. Weshalb die Politik global auch so viel Sand ins Getriebe streuen muss. Wenn wir uns nicht einmal Ursachen herleiten könnten, was würde das für Fragen aufwerfen?! Alles geht steil und von jetzt auf gleich knallt es so laut, dass in Aufbruchstimmung bzw. im Expansions-/Maximierungsdruck gefangene Menschen aus Fenstern springen. Jeder ahnt es nun, ob man nun auf die künstlichen Energielieferblockaden oder in Wahrheit nur hyperrealen Vorgänge im Ukraine-Konflikt blickt. Als nächstes dann eventuell negatives Paukenschlag-Theater in Taiwan.

Ich behaupte, wir stehen kurz vor dem ersten Schub. Ob man nun auf die Debt Payment Rates, die Elliott-Wellen-Analysen oder eigene Betrachtungen der Zyklen/Schwingungen im Phasenraum vertraut. Kurzfristige Steilanstiege als letzte Zuckungen nicht ausgeschlossen.

Das negative Entfaltungspotential im Großen und Kleinen ist seit 1929 nicht so groß gewesen. Ich hatte da ja vor einigen Monaten eine wie gespiegelt wirkende Vergleichsanalyse der EMA-Ableitungen gepostet. Wer ist auf solche Korrekturen vorbereitet?

Deshalb haben die Notenbanken in Verbindung mit der Politik die 'Finanzkrise' auch nicht sich selbst überlassen, sondern mit Billionen gegenzusteuern versucht. Ohne diese Maßnahmen wäre die deflationäre Depression (DeDe) schon am Ende der Nuller Jahre eingetreten. Das bedeutet auch, dass Inflationen immer macht- und staatsinduziert sind. Administrativ fixierte Preise verstärken den inflationären Prozess weiter. Überall, wo starke Anbieter, weitgehend ohne Konkurrenz arbeiten, werden wir jetzt Preisschübe nach oben beobachten - wohin wir auch sehen: Klassische Monopolpreisbildung.

Firmen mit starker Marktmacht versuchen noch einmal die Preise anzuheben. Das zieht Kaufkraft aus anderen Bereichen ab - bis auch dieses von Michael Radau zum ersten Vollsortiment-Biosupermarkt in Nordrhein-Westfalen geschaffenes Handelsunternehmen mit 700 Beschäftigten und 33 Filialen in das 'Schutzschirmverfahren' gelangt.

Exakt.

Der gegenwärtige Tanz auf dem Vulkan kann gutgehen - oder auch nicht: Es gibt keine Möglichkeit den weiteren Weg der praedeflationären Inflation zu bestimmen. Eine solche Phase wie heute haben wie bewusst noch nie erlebt - wir stochern letztendlich ziemlich unwissend im Nebel.

Wir können uns nur bedingt vorbereiten. Cash ist King! Das werden die Menschen erst wahrhaben, wenn der Umkehrpunkt im Großen durchlaufen wurde und die ersten Schübe ihre gewaltigen Preiskorrekturen am Finanz- und Immobilienmarkt mit sich bringen. Dass es so kommt steht außer Frage. Das Preis- und Zinsgefüge blockiert global die Auftragspotentiale der industriellen Schwergewichte, macht es den Konsumenten am kreditbasierten Anfang und Ende des Geld-/Machtkreislaufes unmöglich, die Angebote abzuräumen, zu finanzieren, weiter zu träumen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Kann mir diesen Satz mal einer nach Subjekt, Prädikat und Objekt aufdröseln?

Mephistopheles, Donnerstag, 04.08.2022, 11:54 vor 602 Tagen @ Ashitaka 3586 Views

Die uns einzige Unbekannte ist dabei das sich in Echtzeit ständig verschiebende Mittel aller Laufzeiten und die sich daraus im Großen erst perspektivisch erschließende Amplitude als Augenblick der größtmöglichen Umkehr der Potentialentfaltung.

[[hüpf]]

Gruß Mephistopheles

Geld kauft nie, es bezahlt (edit)

Miesepeter @, Donnerstag, 04.08.2022, 12:21 vor 602 Tagen @ Ashitaka 3692 Views

bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 04.08.2022, 13:15

Hi Ashitaka,

Es bezahlt/löscht eine Schuld. Das kann es sukzessive durchaus mehrmals tun, ohne dass das Zahlungsmittel/Geld verschwindet.

Erst wenn das Geld eine Schuld bei der Notenbank bezahlt, verschwindet es aus deren Bilanz rund somit auch aus dem Geldkreislauf und kann somit nicht mehr zur weiteren Bezahlung genutzt werden.

In Fragen der zukünftigen Inflation/Deflation und der Preisentwicklung viel entscheidender als die das Gestern abbildende Notenbankbilanz sind jedoch andere Faktoren, und zwar die

- Verschuldungsfähigkeit und -willigkeit der Wirtschaftsteilnehmer (denn diese kauft/fragt nach)
- Leistungsfähigkeit und -willigkeit der Wirtschaftsteilnehmer (denn diese bietet an)

Ich behaupte, wir stehen kurz vor dem ersten Schub. Ob man nun auf die Debt Payment Rates, die Elliott-Wellen-Analysen oder eigene Betrachtungen der Zyklen/Schwingungen im Phasenraum vertraut. Kurzfristige Steilanstiege als letzte Zuckungen nicht ausgeschlossen.

Ohne diesen technischen Kram frage ich ganz einfach: Wie sieht es also aus mit der Verschuldungsfähigkeit und -willigkeit sowie Leistungsfähigkeit und -willigkeit der Wirtschaftsteilnehmer? Ist diese in einem erwartbar langfristig ausgelegten Wachstum begriffen, oder sieht es so aus, als wenn Leistung an allen Ecken und Enden wegbricht?

Das negative Entfaltungspotential im Großen und Kleinen ist seit 1929 nicht so groß gewesen.
Wir können uns nur bedingt vorbereiten. Cash ist King! Das werden die Menschen erst wahrhaben, wenn der Umkehrpunkt im Großen durchlaufen wurde und die ersten Schübe ihre gewaltigen Preiskorrekturen am Finanz- und Immobilienmarkt mit sich bringen. Dass es so kommt steht außer Frage. Das Preis- und Zinsgefüge blockiert global die Auftragspotentiale der industriellen Schwergewichte, macht es den Konsumenten am kreditbasierten Anfang und Ende des Geld-/Machtkreislaufes unmöglich, die Angebote abzuräumen, zu finanzieren, weiter zu träumen.

Das gilt nur solange, bis die Staaten wie jener deutsche Staat in 1933ff mittels staatlicher Nachfrage/Verschuldung die Wirtschaft umbauen und die Produktion auf Dinge auslegen, welche die private Nachfrage vorher nicht hergab, begleitet von einer schönen Erzählung. Das erweckt dann die Konsumträume der Konsumenten nicht zu neuem Leben, diese werden jedoch durch neue Träume ersetzt, und die ehemaligen Konsumenten werden trotzdem glücklich sein, zumindest bis sie irgendwann wieder einmal aufwachen.

So mag Cash nun King sein - das ist durchaus plausibel, denn die Inflation (der Schulden/Guthaben) ist News von gestern, und die nunmehr laufende Teuerung hat viele Ursachen, beruht jedoch (noch) im wesentlichen auf Entwicklungen von essentiellen Gütern, die Monopolen oder (künstlichen) Knappheiten unterliegen. Wenn diese Knappheiten weiter kultiviert werden, werden vielleicht noch Raviolidosen King, oder Antibiotika-Vorräte.

Irgendwann muss dieses Cash jedoch wieder umgetauscht werden in reale Investitionen. Seien es nun Raviolidosen, Levisjeans, Immobilien, Gold oder Aktien von Siemens Energy. Und da liegt die grosse Herausforderung, denn der Staat wird bis dahin viel tiefer in die privaten Eigentumsrechte und die Fungibilität privaten Eigentums eingreifen, als er das bisher getan hat. Eigentum wird wieder mit erheblichen Verpflichtungen einhergehen*. Womöglich wird tatsächlich derjenige glücklicher sein, der dann keines mehr hat [[zwinker]]

* Ausnahmen und Sonderregelungen gelten für Ritter der Wirtschaft und Edelleute mit einem Nettovermögen über 10 Mrd und/oder mit qualifizierendem Stammbaum

Gruss,
mp

Ohne zusätzliches Geld keine sofortigen Fälligkeiten, d.h. im Kern keine weitere Kaufkraft / Käufe / Inflationäre Impulse

Ashitaka @, Donnerstag, 04.08.2022, 15:41 vor 602 Tagen @ Miesepeter 3562 Views

Hallo mp,

nur kurz, da wenig Zeit:

Der Satz "Geld kauft nur einmal" beschreibt die debitistische Tatsache, dass mit allen bereits im System vorhandenen Geldsummen (d.h. ohne weitere geldpolitische Operationen/Kreditakte) nur noch Produktion vom Markt abgeräumt (verkonsumiert) wird, welche bereits in der Vergangenheit auf Basis dieser durch Kreditakt (=Kaufkraft) ermöglichten, sofortigen Fälligkeiten (Geldsummen) vorfinanziert werden konnte. Schließlich sehnt sich jeder nur dank der Abgabenforderung nach dieser sofortigen Fälligkeit (Geld).

Betrachten wir das Gesamtsystem, so bietet Geld nur zu einem einzigen Augenblick inflationär wirkende (damit produktionsausweitende) Kaufkraft. Alles was zeitlich darüber hinaus aus diesen Geldsummen folgt, sind deflationär wirkende Sogkräfte (Konsum, Kapitaldienst). Das mittels Kreditakt bereits geschaffene Geld schafft im Gesamtsystem keine zusätzliche Nachfrage / Kaufkraft / Inflation. Für letzteres, da sind wir uns denke ich seit vielen Jahren einig, bedarf es zusätzlicher Neuverschuldung (d.h. neuen sofortigen Fälligkeiten) mittels der die Produktion aufrecht und vermehrt werden kann.

Mehr meinte Dottore damit nicht.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Doch doch, das geht via Erhöhung der ULG der (konstanten) Geldmenge M1 .. [edit2]

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 04.08.2022, 16:38 vor 602 Tagen @ Ashitaka 3324 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 04.08.2022, 17:23

.. natürlich nur "in relativ engen Grenzen":

+ https://finanzmarktwelt.de/wp-content/uploads/2021/03/i1-1536x910.jpg
+ https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/umlaufgeschwindigkeit-des-geldes.html
.. bitte den Link nach unten scrollen (bis zur Tabelle).

Wie mensch sieht : Diese "V1 = BIP/M1" betrug z.B. im Jahr 1995 noch ca. 4,05. In den 1960-70er Jahren war sie noch deutlich höher (bis zu 5,5). Gleichzeitig wuchsen die Sparquote (= Geldmenge M2 u. M3 relativ zum BIP) und die Zockerumsätze an den Börsen (= sinnlos gehortete Liquidität). Schließlich betrug die V1 im Jahr 2021 nur noch 0,89. Ich finde den Unterschied zu "früher" gewaltig !
Hier eine Zahlenreihe für den US-Dollar :
+ https://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgeschwindigkeit_des_Geldes#/media/Datei:Velocity_of...

Geld kauft eben mehrmals, nur nicht durch den gleichen Besitzer.
Gruß, Beo2

Gegenwert der ablaufenden Zeit

Ashitaka @, Donnerstag, 04.08.2022, 20:09 vor 602 Tagen @ Beo2 3543 Views

bearbeitet von Ashitaka, Donnerstag, 04.08.2022, 20:46

Hallo Beo2,

durch die Zessionsgeschwindigkeit (siehe Begriffserklärung durch Dottore) wird nur das Abräumen vom Markt (Konsum) beeinflusst. Zusätzliche Produktionen (Kaufkraft) schafft das System durch das bereits vorhandene Geld keine, weder durch private Unternehmen, noch die konsumfreudigen privaten Haushalten.

Dottore hatte es immer wieder klargestellt: Zwischen der marktreifen Produktion von Gütern und der Realisierung der vom Anbieter gewünschten Preise (d.h. von der Planung über den Rohstoffabbau bis zu den Kosten der Warenabgabe) verstreicht in den meisten Entenhausentheorien zur Simplifizierung der Wirklichkeit ganz bewusst keine Zeit. Und damit kommen wir zum Kernproblem:

Der Gegenwert dieser über alle Produktionsketten ablaufenden Zeit ist als nachfragendes "Geld" nicht vorhanden, kann nur dargestellt werden, wenn zusätzliche Verschuldung stattfindet. Vorfinanzierungen wohin der klare Verstand blickt.

Nur dadurch können über alle Produktions-/Dienstleistungsketten hinweg zunehmend deflationäre Impulse nach dem derzeitigen, nur scheininflationären Abräumen (es sind temporäre Teuerungen, "noch" weiterreichbare Kosteninflationen) vermieden werden.

Der Preisdruck wird im Zuge einer weiteren Anhebung der Kreditstandards / -konditionen und dadurch verringerten, inflationär wirkenden Kreditvergabe enorm werden, gegen jede nur extrapolierende Erwartung brechen die Preise in einer dann schlagartig sich ändernden Vertriebspolitik (gehn wir mal runter um die Umsätze insgesamt zu steigern) auf breiter Front ein. Denn es geht mittelfristig nicht nur um die verteuernde, künstliche Knappheit (siehe Heizöl), sondern um immer schwieriger zu bestreitende Kapitaldienste und Kostenbudgets aller in den Ketten aufwartenden Produzenten/Händler/Dienstleister.

Herzlichst,

Ashitaka

--
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Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

.. führt außerdem zu BIP-Wachstum, wachsender Kreditnachfrage, sowie zur höheren Inflation/Teuerungsrate. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 05.08.2022, 10:22 vor 601 Tagen @ Beo2 2982 Views

Das ist aber schon etwas!

Ashitaka @, Freitag, 05.08.2022, 10:34 vor 601 Tagen @ Beo2 3142 Views

.

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Ja, durchaus "etwas Positives", meistens zumindest. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 05.08.2022, 10:45 vor 601 Tagen @ Ashitaka 2957 Views

Frau Schulze und die debitistischen Details.

nereus @, Freitag, 05.08.2022, 07:40 vor 601 Tagen @ Ashitaka 3294 Views

Was ist dat schön?

@Ashitaka schreibt, Geld kauft nur einmal und @Miesepeter reagiert darauf mit: Geld kauft nie, es bezahlt.

Meine Herren, was ist denn der Unterschied zwischen dem Kauf einer Ware und dem Bezahlen einer Ware?
Das Herausnehmen des Produkts aus dem Regal ist noch kein Kauf.
Wenn man es doch macht, aber nicht bezahlt, wäre es Diebstahl.

Was sagt das Wörterbuch zum Kaufen? etwas gegen Bezahlung erwerben
Und was meint man dort zum Bezahlen? für etwas den Gegenwert in Geld zahlen

Damit aber die Debatte höhere Weihen erfährt – alles andere wäre zu banal und dieses Forums nicht würdig, retourniert @Ashitaka:

Der Satz "Geld kauft nur einmal" beschreibt die debitistische Tatsache, dass mit allen bereits im System vorhandenen Geldsummen (d.h. ohne weitere geldpolitische Operationen/Kreditakte) nur noch Produktion vom Markt abgeräumt (verkonsumiert) wird, welche bereits in der Vergangenheit auf Basis dieser durch Kreditakt (=Kaufkraft) ermöglichten, sofortigen Fälligkeiten (Geldsummen) vorfinanziert werden konnte. Schließlich sehnt sich jeder nur dank der Abgabenforderung nach dieser sofortigen Fälligkeit (Geld).
Betrachten wir das Gesamtsystem, so bietet Geld nur zu einem einzigen Augenblick inflationär wirkende (damit produktionsausweitende) Kaufkraft. Alles was zeitlich darüber hinaus aus diesen Geldsummen folgt, sind deflationär wirkende Sogkräfte (Konsum, Kapitaldienst).
Das mittels Kreditakt bereits geschaffene Geld schafft im Gesamtsystem keine zusätzliche Nachfrage / Kaufkraft / Inflation. Für letzteres, da sind wir uns denke ich seit vielen Jahren einig, bedarf es zusätzlicher Neuverschuldung (d.h. neuen sofortigen Fälligkeiten) mittels der die Produktion aufrecht und vermehrt werden kann.

So, und nun wissen wir ganz genau, warum man zwischen Kaufen und Bezahlen unterscheiden muß, es gibt nämlich nur eine Kaufkraft und keine Bezahlkraft. [[zwinker]]

Konsum ist deflationär wirkender Sog (Entschuldung) und steht der inflationären Kaufkraft (Verschuldung) entgegen.

Wußten Sie das Frau Schulze?
Frau Schulze: Wie bitte?

Wußten Sie daß Ihr Geld im Portemonnaie gleichzeitig inflationär und deflationär wirkt?
Frau Schulze: Nein, aber das ist mir auch egal, so lange ich etwas damit kaufen und bezahlen kann.

Wie machen Sie denn das, kaufen und bezahlen – wann kaufen sie und wann bezahlen sie?
Frau Schulze: Rutschen sie mir doch den Buckel herunter .. [[freude]]

mfG
nereus

"Kaufen" und "bezahlen" ist nicht das Gleiche.

Naclador @, Göttingen, Freitag, 05.08.2022, 10:18 vor 601 Tagen @ nereus 3089 Views

Moin nereus,

"Kaufen" bezeichnet den Abschluss eines Vertrages über den Erwerb eines Produktes gegen Zahlung eines Geldbetrags.

"Bezahlen" ist die käuferseitige Erfüllung eines solchen Vertrags. "Kaufen" und "Bezahlen" muss auch nicht gleichzeitig stattfinden. An der Supermarktkasse ist das der Fall, im Versandhandel häufig nicht.

Ich kann auch etwas kaufen, aber nicht bezahlen. Das ist nicht zwingend Diebstahl, sondern erst einmal Zahlungsverzug, ich bleibe dem Verkäufer den Kaufbetrag schuldig. Diebstahl wird es erst, wenn man mir unterstellen kann, dass ich gar nicht die Absicht habe zu bezahlen.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Fälligkeit

Ashitaka @, Freitag, 05.08.2022, 10:49 vor 601 Tagen @ Naclador 3190 Views

Hallo Naclador,

Ich kann auch etwas kaufen, aber nicht bezahlen. Das ist nicht zwingend Diebstahl, sondern erst einmal Zahlungsverzug, ich bleibe dem Verkäufer den Kaufbetrag schuldig. Diebstahl wird es erst, wenn man mir unterstellen kann, dass ich gar nicht die Absicht habe zu bezahlen.

Alles richtig auseinandergezerrt. An deinen und mp's Darstellungen gibt es technisch nichts zu nörgeln. Es gilt sich aber vor dem Hintergrund des Debitismus nun klar zu machen, wozu Kreditvergaben eigentlich im wesentlichen notwendig sind:

Das eigene Unvermögen einer sofortigen Erfüllung in Nichtgeldeinheiten durch die sofortige Fälligkeit (Bezahlung/Übertragung der kreditierten Geldeinheiten bzw. Geldguthaben) zu beseitigen. Das System funktioniert aufgrund des Faktors Zeit und dessen nicht bereits im System vorhandenen geldlichen Gegenwert nur so.

Ohne die aus dem zuvor geschlossenen Kreditvertrag geschaffenen, sofortigen Fälligkeiten (sofortige Bezahlmöglichkeiten) würde erst gar nichts gekauft werden.

Herzlichst,

Ashitaka


Gruß,
Naclador

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Was ist "Nichtgeld"?

Naclador @, Göttingen, Freitag, 05.08.2022, 10:56 vor 601 Tagen @ Ashitaka 3049 Views

Moin Ashitaka,

Mephistopheles benutzt den Begriff ja auch, aber mir ist er neu. Sollte er hier im Forum bereits definiert worden sein, ist mir das entgangen.

Eine Vertragserfüllung in "Nichtgeld" wäre ja kein Kauf, sondern ein Tausch, jedenfalls dann, wenn man unter "Nichtgeld" alles versteht, was kein "Geld" ist.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Neue Namen für bekannte Sachverhalte, um Verwirrung zu stiften ..

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 05.08.2022, 13:30 vor 601 Tagen @ Naclador 3025 Views

bearbeitet von Beo2, Freitag, 05.08.2022, 13:34

Eine gerne benutzte Methode der Gehirnwäsche und der anschließenden "Neuprogrammierung".

Gruß, Beo2

Nichtgeld sind Vermögenswerte, die eben kein Geld sind. (Das ist wohl für einige zu schwierig)

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 14:07 vor 601 Tagen @ Naclador 3036 Views

Eine Vertragserfüllung in "Nichtgeld" wäre ja kein Kauf, sondern ein Tausch, jedenfalls dann, wenn man unter "Nichtgeld" alles versteht, was kein "Geld" ist.

Das haben sich auch einige schlaue Bäuerle gedacht; mit dem Ergebnis, dass sie dann die Steuerfahndung am Hals hatten.

Es ging um den Wertzuwachs und der ist eben bei einem Verkauf zu versteuern.
Da dachten die sich die beiden schlauen Bäuerle, Wertzuwachs is nix, wir tauschen einfach.

Tausch geht aber nicht, meinte die Steuerfahndung, weil die dortigen Fachleute nicht so belämmert sind wie dieses Forum; der Wertzuwachs des Grundstücks muss zunächst ermittelt und versteuert werden, dann erst könne es dem Kontrahenten verkauft werden usw.

Mit Nichtgeld meinte ich im obigen Beitrag; dass wir, zumal es sich bei den Angesprochenen Milliardären an Nichtgeld v.a. um Amerikaner handelt, keine Ahnung haben, mit wie viel deren Villen und Pools und Grundstücksauffahrten verschuldet sind.

Gruß Mephistopheles

Sobald keiner der Vertragspartner in Geld leistet,...

Naclador @, Göttingen, Freitag, 05.08.2022, 14:36 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 2989 Views

... ist es gemäß meiner und der BGB-Definition kein Kauf mehr.

Nun ist der Tausch von Vermögenswerten in einem debitistischen ZMS nicht zulässig, wie Du mit Deinem Beispiel zutreffend ausführst, weil er auf Steuervermeidung hinaus liefe. Das ändert aber nichts daran, dass eine vereinbarte "Leistung in Nichtgeld" eben gerade nicht mehr die Definition eines Kaufes erfüllt.

Gruß,
Naclador

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Das klingt schon besser ..!

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 05.08.2022, 18:05 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 2952 Views

Nichtgeld sind Vermögenswerte, die eben kein Geld sind.

Allerdings korrelieren die beiden Vermögenswerte "Geld und Nichtgeld" hoch, gemäß meiner Beobachtung jedenfalls. Sowohl individuell als auch kolektivistisch (klassenübergreifend).
Beo2

Kauf ohne Kredit

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 14:26 vor 601 Tagen @ Ashitaka 3051 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 14:31

Ohne die aus dem zuvor geschlossenen Kreditvertrag geschaffenen, sofortigen Fälligkeiten (sofortige Bezahlmöglichkeiten) würde erst gar nichts gekauft werden.

...geschah in der Vergangenheit (bis hin zum 30.jährigen Krieg) sehr oft durch Raub und Plünderung. Das Geld wurde dann dadurch "gewaschen", dass es in einen Bauernhof investiert wurde. Sehr viele Familien (auch hier im Forum) können ihren Grundbesitz bis auf den 30.jährigen Krieg zurückführen, aber nicht weiter.

Auch im Simlicius Simplizissimus wird diese Geschichte geschildert, wo sich eben der Romanheld gegen Ende des 30-jährigen Krieges aus seinem Raubgut einen Bauernhof zulegt (leider hatte er mit seiner Frau etwas Pech; die süffelte wohl bisschen zu viel). Die brauchte er aber; ohne Frau ging damals kein Bauernhof).

Wenn diese Phase abgeschlossen ist und sich ein funktionsfähiger Rechtsstaat entwickelt hat, dann beginnt aucch das Finanzwesen sich zu entwickeln und Kredite können mit geemeratoionenlanger Laufzeit vergeben werden. Das war früher unmöglich.

In Italien lief diese Art von Geldwäsche wohl bia ins 20. Jh., in der Ukraine (und vermutlich auch in Russland) läuft das heute noch so.

Gruß Mephistopheles

Ist damit das Problem beseitigt?

Ashitaka @, Freitag, 05.08.2022, 15:13 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 3125 Views

bearbeitet von Ashitaka, Freitag, 05.08.2022, 15:19

Hallo Mephistopheles,

nein, denn zusätzliche Produktion wird dadurch (auf das Gesamtsystem bezogen!) nicht ermöglicht. Klauen um zu Konsumieren ist eben nicht die Lösung.

Heute (global verkettet) wie damals muss jede Produktion über unzählige Stufen vorfinanziert werden, kann die Produktion auf das Gesamtsystem nur solange aufrecht erhalten (und ausgeweitet) werden, wie alle Produzenten fähig sind, ihre zeitlich schon sehr früh startende Ausgabenseite vorzufinanzieren bevor auch nur ein Cent Liquidität aus den nachfolgenden Umsatzprozessen generiert werden kann.

Mit den im System vorhandenen und bereits früher durch Kreditkontrakt geschaffenen Geldeinheiten lässt sich dies aufgrund der Kapitaldienste (jeder Geldeinheit wohnt des Kreditwesens wegen eine systementziehende, deflationäre Sogkraft inne) nicht meistern!
Vorstellungen darüber, dass die Geldeinheiten nur möglichst schnell umherwandern müssten, damit sie just den Produzenten bereitstehen die in just dem selben Augenblick ihre Produktion ausweiten wollen (für ihren Soll-Umsatz also frühzeitig / zeitlich vorgelagert Ausgaben zu tätigen haben) sind milde ausgedrückt einfach nur albern. Ein solches Gleitgel hat schon Onkel Otto gesucht und seine Vorstellungen damit immer weiter von der Realität entkoppelt.

Dieses zeitbezogene Simplifizieren kritisiere ich.

Das "Loch in der Mitte" (Zeitablauf) greift der Debitismus mit seinem Hauptaugenmerk auf den Faktor Zeit und die Klarwerdung der Vorher-Nachher-Problematik als einzige Beschreibung bisher richtig auf.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Zeitablauf im real existierenden Debitismus

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 16:01 vor 601 Tagen @ Ashitaka 3049 Views

Dieses zeitbezogene Simplifizieren kritisiere ich.

Das "Loch in der Mitte" (Zeitablauf) greift der Debitismus mit seinem Hauptaugenmerk auf den Faktor Zeit und die Klarwerdung der Vorher-Nachher-Problematik als einzige Beschreibung bisher richtig auf.

Erst mal baue ich über ein paar Jahrhunderte Universitäten auf und forsche in Physik und bilde Professoren aus. Dann richte ich einen Studiengang "Kernphysik" ein und bilde entsprechende Ingenieure aus. Dann plane ich ein Jahrzehnt lang ein Kernkraftwerk. Nach der Planungsphase wird es dann in weiteren 10 Jahren gebaut. Dann geht es ans Netz.

Ab diesem Moment fließt Geld.

Nach einer Generation verkünde ich den Ausstieg aus der Kernenergie, weil ich noch niemals von "riding the tiger"*) gehört habe.

Ab diesem Moment fließt kein Geld mehr.

Der atomare Abfall muss ein paar Jahrtausende lag bewacht werden, in denen kein Geld mehr fließt.

Wird schon gutgehen.

Gruß Mephistopheles


*) Wer einen Tiger reitet, kann niemals absteigen. Meph

Nach dem Loch in der Mitte das offene Ende des Debitismus

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 19:00 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 2985 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 19:04

Ab diesem Moment fließt kein Geld mehr.

Der atomare Abfall muss ein paar Jahrtausende lag bewacht werden, in denen kein Geld mehr fließt.

Wird schon gutgehen.


Was geschieht eigentlich mit den Artefakten, die in der Landschaft rumstehen?

Nun, genau dasselbe, was bisher weltweit mit allen Artefakten geschehen ist: Irgendwann reißt die Kette der Finanzierung der Priester dieser Heiligtümer ab, danach bedarf es einer einzigen Generation, die nicht am Gottesdienst in diesen Kathedralen unterrichtet wurde; schon ist die kulturelle Tradition unwiderbringlich abgebrochen, die Nachgeborenen haben keinen Bezug mehr zu den ehemaligen Heiligtümern und diese sind unwiderbringlich zu Ruinen geworden.

Wieso sollte es eigentlich den Kathedralem der Technik, den Atomkraftwerken, irgendwie anders ergehen? Die Römer wussten irgendwann nicht mehr, was es mit dem Kapitol und dem Forum auf sich hatte, nachdem die schriftliche Trdition abgebrochen war. Die athenische Bevölkerung, die nichts mit DEN Athenern zu tun hat, wussten nicht, was es mit dem Parthenon auf sich hat. Die Ägypter wussten nicht, was es mit den Pyramiden auf sich hat. Und wir wissen es im Prinzip bis heute nicht.

Es gibt nicht den geringsten Grund, warum es sich mit den Atomkraftwerken und den Castoren nicht genau so verhalten sollte.

Das ist das offene Ende ds Debitismus. Sobald keine Einnahmen mehr daraus gezogen werden, sind es Ruinen.

Gruß Mephistopheles

Ja, in etwa so.........

hanno @, Freitag, 05.08.2022, 22:12 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 2969 Views

bearbeitet von hanno, Freitag, 05.08.2022, 22:32

wobei früher die Technologie auf lokale Zentren beschränkt war. Heute findet man Universitäten, Fabriken und Verfahren über Schlüsseltechnologien überall auf der Welt. Es kann nur sein, dass nach einen Konflikt breite Teile der Erde wegen radioaktiver Strahlung (z.B. nicht mehr gewartete Atomkraftwerke) und letalen Hinterlassenschaften eines größeren Konfliktes, eine Restmenschheit gibt, die in den toxischen Trümmern ihrer Vorfahren lebt. Das wird dann lange dauern, bis die Menschen sich davon erholen werden. Nach dem ersten Weltkrieg hat man eigentlich erkannt, dass größere Weltkriege (wegen der perfektionierten Waffentechnik) zu nichts als Verlierern und Elend führen. Wie viele, nach einem weiteren Weltkrieg, der 8 Milliarden Menschen dann noch übrig sein werden und ihr karges Leben fristen, ich schätze etwa 1/16. Wenn ich mir die Nachrichten der letzten 10 Jahre ansehe, merke ich wie nach meiner Meinung der restliche demütige Menschenverstand so langsam die Kontrolle verliert. Aber vielleicht ist das auch ein Segen, wenn ich an genmanipulierte Menschen und militärisch genutzte KI-Systeme denke. 1815 fuhr das erste Dampfschiff den Mississippi hinauf und heute gibt es von Boston Dynamics die ersten guten Ansätze für Roboter. Wer weiß wie die Welt ohne einen Konflikt um etwa 2215 aussehen würde. Debitismus hin oder her, der menschliche Erfindungsgeist ist das Kapital der Menschen und wird auch (gepaart mit seinen Dominanzstreben) zu seinen Untergang führen. Aber meiner Kinder wegen – „Ich kann mich auch irren“ (Oblomow sei Dank).

Danke für Deine oft guten Beiträge. Die geben mir immer was zum Nachdenken.

Hanno

Der Umgang mit Begrifflichkeiten

Miesepeter @, Freitag, 05.08.2022, 10:45 vor 601 Tagen @ nereus 3146 Views

bearbeitet von Miesepeter, Freitag, 05.08.2022, 11:10

Was ist dat schön?

@Ashitaka schreibt, Geld kauft nur einmal und @Miesepeter reagiert darauf mit: Geld kauft nie, es bezahlt.

Meine Herren, was ist denn der Unterschied zwischen dem Kauf einer Ware und dem Bezahlen einer Ware?
Das Herausnehmen des Produkts aus dem Regal ist noch kein Kauf.
Wenn man es doch macht, aber nicht bezahlt, wäre es Diebstahl.

Was sagt das Wörterbuch zum Kaufen? etwas gegen Bezahlung erwerben
Und was meint man dort zum Bezahlen? für etwas den Gegenwert in Geld zahlen

Hallo Frau Schulze,

für den Alltagsgebrauch ist Ihr Sprachgebrauch völlig zutreffend, sobald man die Dinge aber in ihrem Wesen durchleuchten und verstehen will, muss man Vorgänge, die zb an der Supermarktkasse nahezu zeitgleich stattfinden, genauer untersuchen und wird dann schnell zu allerhand Unterscheidungen und Differenzierungen gelangen.

So wird man feststellen, dass Inflation und Teuerung nicht identisch sind.

Hinsichtlich der Begriffe Kauf und Bezahlung wird man Ähnliches bemerken. Ich gebe Ihnen einmal ein Beispiel. Hier eine Kurzdefinition des Kaufes:

Der Kauf ist ein gegenseitiger Vertrag, durch den eine Verpflichtung zum Austausch einer Sache oder eines sonstigen Gegenstandes, insbes. eines Rechts (Rechtskauf) oder einer Sachgesamtheit, gegen Geld (sonst Tausch) begründet wird (§§ 433ff. BGB).

Ausführlich zb hier erläutert, Sie müssen sich aber nicht die Mühe machen, dies alles zu lesen, es wird ihre Einkaufspraxis nicht beeinflussen.

Festzuhalten ist jedoch, dass der Begriff "Kauf" einen Vertragsabschluss kennzeichnet, welcher unter anderem die Verpflichtung des Käufers zur Zahlung des Kaufpreises konstituiert und eine Geldschuld begründet (die regelmäßig auch durch Aufrechnung oder Leistung an Erfüllungs Statt erbracht werden kann).

Diese durch den Kauf konstituierte Schuld wird durch Übertrag von Geld (dem gesetzlichen ZAHLUNGSmittel), allgemein Bezahlung benannt, wieder gelöscht. Im Supermarkt geschieht dies meist unmittelbar, nachdem Ihnen die Kassiererin die Höhe der Verbindlichkeit bekannt gegeben hat. In anderen Zusammenhängen können zwischen Kauf(vertrag) und Bezahlung deutlich grössere Zeitabstände liegen.

Der Kauf ist also ein beidseitiger Willensakt, welcher die Verpflichtung zur Bezahlung beinhaltet, aber keinesfalls selbst mit der Bezahlung identisch ist.


Damit aber die Debatte höhere Weihen erfährt – alles andere wäre zu banal und dieses Forums nicht würdig, retourniert @Ashitaka:

Der Satz "Geld kauft nur einmal" beschreibt die debitistische Tatsache, dass mit allen bereits im System vorhandenen Geldsummen (d.h. ohne weitere geldpolitische Operationen/Kreditakte) nur noch Produktion vom Markt abgeräumt (verkonsumiert) wird, welche bereits in der Vergangenheit auf Basis dieser durch Kreditakt (=Kaufkraft) ermöglichten, sofortigen Fälligkeiten (Geldsummen) vorfinanziert werden konnte. Schließlich sehnt sich jeder nur dank der Abgabenforderung nach dieser sofortigen Fälligkeit (Geld).

Ich weiss auch nicht, warum Ashitaka dem Begriff "Kaufen" eine doch sehr exklusive Definition zuschreibt.

Auch wenn er den beschriebenen Vorgang anders bezeichnen würde, so hätte ich allerdings immer noch erhebliche Verständnisschwierigkeiten, denn es bezahlen ja niemals alle bereits im System vorhandenen Geldsummen die (komplette oder partielle) bereits bis zu diesem Zeitpunkt X vorfianzierte Produktion. Sondern es bezahlt immer nur eine atomistischer Teilsumme ein winzig kleines Bruchstück der verkauften Produktion. Teile der gesamten Geldsumme reisen munter von Besitzer zu Besitzer und "räumen" dabei das Vielfache ihres nominellen Wertes vom Markt (realiter begleichen sie die Verbindlichkeiten die bei der "Räumung" entstanden sind), andere Teile der Geldsumme landen in Dagoberts Geldspeicher und bezahlen gar nichts. Im gemittelten Schnitt ermittelt sich dann die Umlaufgeschwindigkeit, ein unglücklich gewählter Begriff für einen einfachen, aber legitimen Koeffizienten aus genannter Geldsumme und bezahlten Verbindlichkeiten auf Kauf und Leistung im Beobachtungszeitraum.

Betrachten wir das Gesamtsystem, so bietet Geld nur zu einem einzigen Augenblick inflationär wirkende (damit produktionsausweitende) Kaufkraft. Alles was zeitlich darüber hinaus aus diesen Geldsummen folgt, sind deflationär wirkende Sogkräfte (Konsum, Kapitaldienst).

Das sehe insofern anders, als nicht "Geld nur zu einem einzigen Augenblick inflationär wirkende (damit produktionsausweitende) Kaufkraft" bietet, sondern ceteris paribus jeder zusätzliche Verschuldungsvorgang nur einen Wachstumsimpuls bzw eine zusätzliche Nachfrage und Produktionsausweitung auslöst (welche dann ihrerseits eventuell weitere Verschuldungsvorgänge erfordert). Das somit auf ein neues Level gestiegene realisierte Wirtschaftspotential benötigt nun aber weiterhin gleichbleibende Nachfrage/Verschuldung zur Aufrechterhaltung dieses Potentials (ansonsten Rezession, erhöhter Schuldendruck usw)

Das mittels Kreditakt bereits geschaffene Geld schafft im Gesamtsystem keine zusätzliche Nachfrage / Kaufkraft / Inflation. Für letzteres, da sind wir uns denke ich seit vielen Jahren einig, bedarf es zusätzlicher Neuverschuldung (d.h. neuen sofortigen Fälligkeiten) mittels der die Produktion aufrecht und vermehrt werden kann. [/i]

Geld schafft keine zusätzliche Nachfrage, sondern ermöglicht bzw erleichtert nur die Bezahlung bereits eingegangener Verbindlichkeiten. Je mehr Geld vorhanden ist, desto leichter fällt die Bezahlung, das mag im Regelfall durchaus die allgemeine Verschuldungswilligkeit/Kaufwilligkeit steigern. Muss es aber nicht, Kaufzurückhaltung kann auch andere Ursachen haben als Geldmangel.


Wußten Sie das Frau Schulze?
Frau Schulze: Wie bitte?
Frau Schulze: Rutschen sie mir doch den Buckel herunter .. [[freude]]

Es war mir ein Vergnügen.[[herz]]

Gruss,
mp

Wertverlust des Geldes? Gleichzeitig dessen Knappheit? Ich denke: Ja. So kommt's.

Hannes, Freitag, 05.08.2022, 04:15 vor 602 Tagen @ Ostfriese 3329 Views

bearbeitet von Hannes, Freitag, 05.08.2022, 04:36

Hallo Mephistopheles

Das ist aber Grundkurs Debitismus.


Grundsätzlich ist zu verstehen, dass jede Überschuldung in die Deflation abgleitet - Dottore: "Jedes Abgaben-, ergo Macht- und Staatssystem ist per definitionem deflationär, da es immer zur Überschuldung führt (egal wo und wie verbucht)."

"Revolutionen kamen niemals aus dem Geld, sondern immer aus Bankrotten.
In der Hyperinflation wird noch nicht mal demonstriert (wie Hayek so richtig bemerkte), da die Leute keine Zeit dafür haben. Die Deflation ist die Stunde des Umsturzes, wie in der Geschichte hinreichend belegt."

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=145700

Deshalb haben die Notenbanken in Verbindung mit der Politik die 'Finanzkrise' auch nicht sich selbst überlassen, sondern mit Billionen gegenzusteuern versucht. Ohne diese Maßnahmen wäre die deflationäre Depression (DeDe) schon am Ende der Nuller Jahre eingetreten. Das bedeutet auch, dass Inflationen immer macht- und staatsinduziert sind. Administrativ fixierte Preise verstärken den inflationären Prozess weiter. Überall, wo starke Anbieter, weitgehend ohne Konkurrenz arbeiten, werden wir jetzt Preisschübe nach oben beobachten - wohin wir auch sehen: Klassische Monopolpreisbildung.

Firmen mit starker Marktmacht versuchen noch einmal die Preise anzuheben. Das zieht Kaufkraft aus anderen Bereichen ab - bis auch dieses von Michael Radau zum ersten Vollsortiment-Biosupermarkt in Nordrhein-Westfalen geschaffenes Handelsunternehmen mit 700 Beschäftigten und 33 Filialen in das 'Schutzschirmverfahren' gelangt.

https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/34486-sanierung-superbiomarkt-waehlt-schut...

An @Hannes gerichtet hatte ich ja von den Entlastungspaketen berichtet, die im Rahmen der Corona- und der Energieausgleichszahlungen massiv ansteigende Geldsummen generieren, die nicht aus der das Bruttosozialprodukt erzwingenden Nettoneuverschuldung an der Basis der Ökonomie entstehen. Diese Gelder aus direkten oder indirekten staatlichen Zuschüssen bzw. Hilfestellungen gehen immer wieder an den Kassen der Unternehmer vorbei, wo dann der Profit wieder hängenbleibt und seinen Weg an die Börsen findet.

Der gegenwärtige Tanz auf dem Vulkan kann gutgehen - oder auch nicht: Es gibt keine Möglichkeit den weiteren Weg der praedeflationären Inflation zu bestimmen. Eine solche Phase wie heute haben wie bewusst noch nie erlebt - wir stochern letztendlich ziemlich unwissend im Nebel.

Gruß - Ostfriese

Moin, geschätzter Kajenländler,

ich will ja auch wissen was kommt. Ich denke, dass das Geld knapp werden wird. Trotz Inflation.

Mein beschränkter makro-ökonomischer Sachverstand lässt mich glauben, dass beides gleichzeitig kommen wird. Wie auch immer Ihr Experten das jetzt benennt. Namen hat auf dieser Welt nur, was es gibt, das ist regelmäßig so. Kann sein, dass es das, was kommt, noch nie gab? Man wird hinterher Namen dafür haben.

Dein Link zu Dottores Statement enthält auch folgenden denkwürdigen Passus, fiel mir als wichtig auf:

" ... was wir heute als"Sozialtransfer" (Hartz IV usw.) bestaunen sind bei Licht besehen nichts anderes als offene staatliche Arbeitshäuser ohne Betätigungszwang."

So was ist bekanntlich teuer. Das liegt auf der Hand, dass eine Volkswirtschaft sich so etwas leisten können muss. In dem Satz steckt "Wirtschaft" drin. [[ironie]]

Da hat hier mal kürzlich einer hier im Forum eine große Teilmenge dieses Klientels spöttisch als "nach dem Berliner Modell" lebend bezeichnet, also die Schmarotzer aus Vorsatz waren gemeint. Die werden m. E. demnächst wirklich "Ende Gelände" erleben, aber ihr's - das Ende des weiten Feldes ihrer Freiheit. Und damit meine ich nicht nur Bewegungsfreiheit.

Leider wird es auch Schuldlose hart treffen.

Frauenhäuser usw. muss ja irgend Jemand erwirtschaften! Und nicht nur für die Heizerei im Winter mus physisch was erwirtschaftet werden, Geld reicht nicht. Wichtig: Nach dem kommenden Winter muss es auch noch "Wirtschaft" geben, die das alles erwirtschaftet. Da habe ich meine Zweifel.

Diese Masse Menschen wird durchgefüttert werden müssen. Deshalb werden sie keine deflationären Stillstand der Wirtschaft zulassen, sie werden die Leute für'n Appel und 'n Ei in den Nationalpark Harz schicken, mit Hacke, nix Harvester, manuelle Arbeit, voll Öko. Sie sagen es doch offen! Die Dame von der TAZ sprach von "grünem schrumpfen", ich hab's verstanden: Arbeiten bis zum Umfallen für 'nen Hungerlohn. So was nennt sich "links".
[[kotz]]

Sehr nachvollziehbar für mich der Gedanke, dass nur aus deflationären Abläufen Revolutionen wachsen. Und, dass, so lange die FED und EZB die Kontrolle behalten, das verhindert werden wird. Kontrollierte Inflation? Weg mit dem Mittelstand? Unterschicht ruhig stellen? Ist das der Plan?
[[hae]]

Fragt sich nur, ob sie die Kontrolle behalten!!!

H.

Wenn das Geld knapp wird trotz Wertverlustes desselben, dann handelt es sich um eine Teuerung und keine Aufblasung (Inflation). - owT

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 05:01 vor 602 Tagen @ Hannes 3116 Views

Subjektiv von dir als Teuerung erlebt, wird es dennoch eine Inflation per Definitionem sein

Hannes, Freitag, 05.08.2022, 13:55 vor 601 Tagen @ Mephistopheles 3020 Views

Wenn das Geld knapp wird trotz Wertverlustes desselben, dann handelt es sich um eine Teuerung und keine Aufblasung (Inflation). - owT. [[la-ola]]

Mahlzeit mephistopheles,

das weiß ich schon.

Dass man eine Inflation, kontrolliert, anstrebt, schrieb ich hier. Zukünftig wirst du in dieser Inflation das ganze als Teuerung empfinden, weil dein Geld subjektiv knapp wird, bei objektiver Geldmengenaufblaehung.

Dein girokonto und deine Pension werden an Wert verlieren, also subjektiv für dich geldentwertung und gleichzeitig Geld Verknappung. Unmengen in Geld werden in Werte fließen, wo du und deinesgleichen keinen Zugriff drauf hast.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass wir Neuland betreten. Ob die alten Begriffe ausreichen, werden wir sehen.

H.

PS: in das Tablet im Büro diktiert, bitte um Entschuldigung

Inflation ist, wenn die Vermögenswerte steigen

Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 16:09 vor 601 Tagen @ Hannes 3001 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 05.08.2022, 16:15

Im übrigen bin ich der Meinung, dass wir Neuland betreten. Ob die alten Begriffe ausreichen, werden wir sehen.

Teuerung ist, wenn die Verbrauchsgüter und Dienstleistungen steigen.

Gruß Mephistopheles

Ok, ich hätte durchgehend das Wort Teuerung benutzen sollen anstatt Inflation, allein um die Begriffs-Haarspalterei zu vermeiden. Die Frage ist dann also, ob

BerndBorchert @, Donnerstag, 04.08.2022, 17:33 vor 602 Tagen @ Mephistopheles 3357 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Donnerstag, 04.08.2022, 17:40

die Löhne, Renten etc. entsprechend nachziehen werden. Wenn ja, dann würde eigentlich alles zueinander gleich teuer bleiben, nur das Geld selber würde weniger wert werden. Das sollte man also Geldwertverlust nennen. Wenn nein, dann würde für den Normalbürger vieles echt teurer man sollte es Konsumverteuerung nennen.

Ich tippe auf kommenden Geldwertverlust, wegen der Verwässerung von Euro und Dollar durch den massiven Offenmarkt Aufkauf von eigenen Staatsanleihen durch EZB bzw. FED. Warten wir die Lohnverhandlungen und Rentenerhöhungen ab.

Bernd Borchert

Die Frage ist eine andere

Miesepeter @, Donnerstag, 04.08.2022, 18:10 vor 602 Tagen @ BerndBorchert 3445 Views

bearbeitet von Miesepeter, Donnerstag, 04.08.2022, 18:35

die Löhne, Renten etc. entsprechend nachziehen werden. Wenn ja, dann würde eigentlich alles zueinander gleich teuer bleiben, nur das Geld selber würde weniger wert werden.

Das ist bei einer Angebotsverknappung nicht möglich. Das Angebot ist kleiner, die monetäre Nachfrage ist gleich, also steigen die Preise solange, bis sich die Nachfrage auf das Level des nunmehr niedrigeren Angebots senkt. Die verknappten Güter bleiben jedoch nicht zueinander gleich teuer, sondern ihr Preis erhöht sich nach dem Grad ihrer Knappheit gegen alles andere, bis die Nachfrage in jeder Produktklasse ausreichend gesunken ist und sich ein neues Preisgleichgewicht einstellt.

Dieser Prozess findet zur Zeit statt.

Wird nun die monetäre Nachfrage zusätzlich erhöht, dann müssen die Preise noch weiter steigen, bis die Nachfrage trotz der Lohn und Rentenerhöhungen auf das Level des verfügbaren Angebots gesunken ist.

Jede Subvention des Konsums wird in einer solchen Situation 1:1 direkt in weitere Preiserhöhungen gehen.

Die zu lösende Frage ist letztendlich: wie wird der Angebotsverlust verteilt, also wer muss in Gegenwart und Zukunft auf den entsprechenden Konsum verzichten.

Ich tippe auf kommenden Geldwertverlust, wegen der Verwässerung von Euro und Dollar durch den massiven Offenmarkt Aufkauf von eigenen Staatsanleihen durch EZB bzw. FED. Warten wir die Lohnverhandlungen und Rentenerhöhungen ab.


Das kommt darauf an, was mit dem so geschaffenen Geld nachgefragt wird. Wird dies nicht in die Konsumnachfrage geleitet, sondern in Ersatzinvestitionen (zur Herstellung von Ersatzkaffee, Ersatzkautschuk, Ersatzöl oder Ersatzenergie), dann stabilisert dies den Geldwert (wenn auch nicht in dem Ausmass, wie dies bei Investitionen in die Produktion und das Angebot der Originalgüter geschehen würde).

Die BOE macht allerdings beispielsweise momentan genau das Gegenteil, und verkürzt ihre Bilanz.

Gruss,
mp

Ich würde Dich so verstehen, dass es gar nicht möglich ist, dass alles zueinander gleich teuer bleibt und nur das Geld seinen Wert verliert

BerndBorchert @, Freitag, 05.08.2022, 17:09 vor 601 Tagen @ Miesepeter 2996 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Freitag, 05.08.2022, 17:12

Ich versuche Deine Argumente zu verstehen, aber es scheitert daran, dass ich mir unter "monetäre Nachfrage" partout nichts vorstellen kann (auch wenn ich vor x Jahren mal die Klausuren Mikro- und Makroökonomik bestanden habe).

Zu meiner Betreffzeile: Ist es nicht schon seit ein paar Jahren in der Türkei so, dass alles im Prinzip gleich teuer zueinander bleibt, nur dass die nominellen Preise pro Jahr um 10-20% steigen, was letztendlich an dem Verlust an Vertrauen in die Währung liegt, und das wird wahrscheinlich (ich hab's nicht geprüft) daran liegen, dass die ZB dort die eigenen Staatsanleihen im offenen Markt aufkauft ("indirekt Geld drucken").

Bernd Borchert

Zumindest im Falle einer Teuerung aufgrund von Angebotsverknappung

Miesepeter @, Freitag, 05.08.2022, 19:19 vor 601 Tagen @ BerndBorchert 2993 Views

Ich versuche Deine Argumente zu verstehen, aber es scheitert daran, dass ich mir unter "monetäre Nachfrage" partout nichts vorstellen kann (auch wenn ich vor x Jahren mal die Klausuren Mikro- und Makroökonomik bestanden habe).

Damit spezifiziere ich jene Nachfrage, die sowohl (monetär) zahlungswillig als auch zahlungsfähig ist, also ausreichend liquide.


Zu meiner Betreffzeile: Ist es nicht schon seit ein paar Jahren in der Türkei so, dass alles im Prinzip gleich teuer zueinander bleibt, nur dass die nominellen Preise pro Jahr um 10-20% steigen, was letztendlich an dem Verlust an Vertrauen in die Währung liegt, und das wird wahrscheinlich (ich hab's nicht geprüft) daran liegen, dass die ZB dort die eigenen Staatsanleihen im offenen Markt aufkauft ("indirekt Geld drucken").

Womöglich in dem geschilderten Falle durchaus richtig, aber meine Betrachtung stellte aus aktuellem Anlass auf eine Teuerung ab, die aus einer Angebotsverknappung hervorgeht. Dort werden i.d.R. nicht alle Güter und Dienstleistungen zeitgleich und in gleichem Masse knapp, so dass sich die Teuerungsrate der einzelnen Güter in Abhängigkeit von ihrer Knappheit ausdifferenziert. So sind gegenwärtig die Teuerungsraten von Gas und Wasser zb stark unterschiedlich, und steigen eben nicht beide in ähnlicher Grössenordnung um 10-20% im Einklang mit allen anderen Gütern bzw der allgemeinen Teuerungsrate.

Gruss,
mp

Freunde von mir haben vier Elternteile in der Pflege

Manuel H. @, Donnerstag, 04.08.2022, 12:28 vor 602 Tagen @ BerndBorchert 4154 Views

Da sie gut verdienen, müssen sie nun monatlich vier Mal 2.400 Euro abdrücken, übrigens aus versteuertem Einkommen. Dafür werden die aber auch regelmäßig geimpft und Besuche der Kinder untersagt.

Ich will da nichts unterstellen, ich denke einfach nur nach.

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 04.08.2022, 21:14 vor 602 Tagen @ Manuel H. 3571 Views

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei einem Ehepaar in beiden Fällen Vater und Mutter (also 4 Personen) in einem Zustand sind, der eine Einweisung in ein Pflegeheim notwendig macht, weil man das zuhause aus medizinischer Sicht nicht mehr durchführen kann.

Nun will ich nicht auf den von Dir geschilderten Fall abheben, weil ich da keine näheren Umstände kenne. Ich spreche nur allgemein.

Es ist zur Mode geworden, dass man die Dinge, die unbequem geworden sind, abschiebt, einschl. der betroffenen Personen und dem Staat überlässt. Wenn man da ein Rechenexempel machen würde, käme man drauf, dass die häusliche Pflege wesentlich billiger kommt. Wenn sich ein Familienangehöriger dazu bereit erklärt, diese Pflege zu übernehmen, dann bleibt unterm Strich wesentlich mehr in der Haushaltskasse, als wenn man 4 x Pflegezuschuss bezahlt.

Wenn man dazu noch die Möglichkeit hat, eine 24-Std.Pflege über Osteuropäerinnen zu machen, wirds noch günstiger. Dazu bezahlt der Staat ja auch einen Zuschuss für die Pflegekräfte, zumindest in Österreich. In Deutschland weiß ich es nicht.

Ich hab dazu eine festgeklopfte Meinung. Meine Eltern sind beide in ihrem gewohnten Umfeld verstorben, das wurde schon zu Beginn so geregelt. Ich betrachte es als eine heilige Pflicht, dass man sich nicht scheut, demjenigen, der einem als Baby den Arsch geputzt hat, dasselbe zukommen zu lassen, wenns nötig ist.

Ich bereite, nachdem ich den 7er vor dem Alter schreibe, den Wechsel des Eigentums schon langsam vor, so, wie es meine Eltern gemacht haben. Wenn sich die Würmer an mir sattgefressen haben, werden meine Kinder keinen Grund haben, mich zu verfluchen, weil ich die Erbschaftsangelegenheiten nicht zu Lebzeiten geregelt habe, was einen Unfrieden zwischen den Geschwistern auslösen könnte.

Auch, wenn mir/uns am Schluss nichts mehr lt. Grundbuch gehört, so wird jede Übergabe einer Immobilie notariell mit der Auflage des Nießbrauchs verbunden. Dazu mit dem Recht, dass sämtliche Entscheidungen für diese Immobilie (z.B. Umbau, etc.) den ursprünglichen Eigentümern vorbehalten bleibt. Das alles ist mit der Auflage verbunden, dass der "neue" Eigentümer der Immobilie in die Verpflichtung der häuslichen Pflege eingeht, - egal, ob er die selbst macht oder delegiert.

Wenn das nicht gewährleistet ist, dass ich in meinem Bett zuhause mal den Löffel abgebe, dann kriegt alles irgendein Karnickelverein und die Kinder gucken in die Röhre. Da bin ich stur. Und wenns mal anfängt, nicht mehr lebenswert zu werden und tatsächlich die Gefahr besteht, dass man mich aus medizinischen Gründen zuhause nicht mehr "halten" kann, dann gibts ja noch die Patientenverfügung. Und Digitalis. Denn dass ein altes Herz bei der 5-fachen Dosis aufhört zu schlagen, das wird jeder Hausarzt auf dem Totenschein als natürliches Ableben bestätigen. Zur Last fallen will ich ja auch niemanden.

Mich kriegen keine 10 Pferde in eine präparierte Vorbereitungs-Sterbe-Einrichtung des Staates. Und wenn es auch noch so einen schönen Namen hat.

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