Kollaps: Endstation Kapitalismus, ökosozialer Umbau, Ökofaschismus, Teil 1 von 3.

nereus @, Montag, 01.08.2022, 12:55 vor 627 Tagen 5963 Views

So lautet ein Buch des spanischen Autors Carlos Taibor.
Es erschien 2016.
Auf einer Website hat Taibor das Buch vorgestellt.

Ich erlaube mir hier, einige der Thesen, die ich in diesem Werk vertrete, mit einem grundlegend pädagogischen Ziel zusammenzufassen.
Ich tue dies in der Gewissheit, daß die Debatte über einen eventuellen allgemeinen Zusammenbruch des Systems, in dem wir leben, sowohl in den Desinformationsmedien als auch bei den politisch Verantwortlichen eklatant fehlt.

Dies vorausgeschickt, möchte ich hinzufügen, daß ich keineswegs in der Lage bin, mit Nachdruck zu behaupten, daß dieser allgemeine Zusammenbruch eintreten wird, und noch weniger in der Lage bin, das Datum eines solchen Ereignisses zu nennen.
Ich beschränke mich darauf, darauf hinzuweisen, daß dieser Zusammenbruch wahrscheinlich ist.
Und nicht nur das: Die Informationen, die uns immer wieder erreichen, lassen den Schluss zu, daß er immer wahrscheinlicher wird, was an sich schon zu einer Strategie des Nachdenkens, der Besonnenheit und natürlich des Handelns auffordern sollte.

Quelle: https://autonomies.org/2016/10/carlos-taibo-collapse/

Hier nun die Thesen des Buchs, die mit Bildern des Verfalls von Detroit im Artikel illustriert sind.
Vermutlich werden ein paar Leser Bauchschmerzen bekommen, weil die Ursachen des Zusammenbruchs etwas anders definiert werden als hier debattiert.
Ich würde das Buch nicht als Gift bezeichnen, aber zumindest eine Warnung anbringen „nur bedingt genießbar“.

Es werden Fakten unterstellt, die keine sind und andere Gründe für den drohenden Kollaps komplett ausgeblendet.
Das System Davos findet somit seineLakaien, wobei mir in diesem Fall unklar ist, ob der Autor nur ahnungslos nachäfft, was er irgendwo aufschnappte oder hier gezielt ein Auftragswerk verfasst wurde, wie z.B. bei "Clash of civilizations" von Samuel Huntington.

Kurzum, es immer gut zu wissen was die andere Seite denkt und plant.
Aus der Sicht von 2016 durchaus eine beachtliche Vorausschau, die man zur Kenntnis nehmen sollte.

Ich packe das – zwecks besserer Lesbarkeit – in 3 Beiträge.

1. Was ist der Zusammenbruch?

Der Zusammenbruch ist ein Prozess oder ein Moment, aus dem sich verschiedene sehr heikle Konsequenzen ergeben: wesentliche und unumkehrbare Veränderungen in vielen Beziehungen, tiefgreifende Veränderungen dessen, was als Grundbedürfnisse bezeichnet wird, erhebliche Verringerung der menschlichen Bevölkerung, ein allgemeiner Verlust an Komplexität in allen Bereichen - begleitet von einer zunehmenden Fragmentierung und einem Rückgang der Zentralisierungsströme -, das Verschwinden zuvor bestehender Institutionen und schließlich das Versagen der legitimierenden Ideologien und vieler Kommunikationsmechanismen der früheren Ordnung.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass einige der Merkmale, die dem Zusammenbruch zugeschrieben werden, nicht unbedingt negativ sind.
Dies ist der Fall bei denjenigen, die sich auf die Re-Ruralisierung (ländliche Entwicklung), den Gewinn an lokaler Autonomie oder eine allgemeine Rückentwicklung der hierarchischen Beziehungen beziehen.
Darüber hinaus kann man davon ausgehen, daß das Konzept des Zusammenbruchs eine gewisse ethnozentrische Dimension hat: Es ist sehr schwierig - oder sehr einfach - einem Kind, das im Gazastreifen geboren wurde, zu erklären, was der Zusammenbruch ist; bei uns hingegen ist dies weniger einfach.

2. Was sind die vorhersehbaren Ursachen für einen allgemeinen Zusammenbruch des Systems?

Nach einer weitverbreiteten und umstrittenen Ansicht müssten zwei Hauptursachen für den Zusammenbruch identifiziert werden, wobei im Hintergrund weitere Ursachen am Werk sind, die in diesem Fall eine herausragende Rolle spielen oder die Spannungen verstärken könnten.
Die beiden Hauptursachen sind der Klimawandel und die Erschöpfung der von uns genutzten Primärenergieressourcen.

Was den Klimawandel anbelangt, so scheint es unvermeidlich, daß die Durchschnittstemperatur des Planeten um mindestens zwei Grad gegenüber dem Durchschnitt vor der industriellen Ära ansteigt.
Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, weiß niemand, was danach kommt, außer der Gewissheit, daß es nichts besonders Gesundes sein wird.
Bekannt sind hingegen die zu erwartenden Folgen des Klimawandels: neben dem Temperaturanstieg, der sich bereits jetzt abzeichnet, ein Anstieg des Meeresspiegels, ein fortschreitendes Abschmelzen der Pole, das Verschwinden zahlreicher Arten, die Ausweitung der Wüstenbildung und der Entwaldung und schließlich wachsende Probleme in der Landwirtschaft und Viehzucht.

Im Hinblick auf die Erschöpfung der Primärenergieressourcen ist zunächst unsere dramatische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hervorzuheben. Würden wir auf Erdöl, Erdgas und Kohle verzichten, wäre von unserer thermoindustriellen Zivilisation nichts mehr übrig. Einer Schätzung zufolge würden ohne diese Brennstoffe 67 % der Weltbevölkerung aussterben.
Antonio Turiel geht davon aus, dass der Höhepunkt der kombinierten nicht erneuerbaren Energieträger im Jahr 2018 erreicht sein wird, so dass die Produktion dieser Energieträger unweigerlich zurückgehen und ihre Preise in einem Szenario steigen werden, in dem immer mehr Energie benötigt wird, um immer weniger Energie zu erzeugen.
Auch wenn man sich vorstellen kann, die Kombination der heute genutzten Energiequellen zu ändern und beispielsweise den erneuerbaren Energien und der Kohle ein größeres Gewicht zu geben, gibt es kurz- oder mittelfristig keinen Ersatz für die derzeitigen Energiequellen.
Jegliche Veränderung würde zweifelsohne äußerst schwerwiegende Umstellungen erfordern.

Zu den Phänomenen, die den Zusammenbruch begleiten, wenn er denn eintreten sollte, gehören auch die folgenden:
(a) die demografische Krise;
(b) eine äußerst heikle soziale Situation mit mehr als drei Milliarden Menschen, die dazu verurteilt sind, mit weniger als 2 Dollar pro Tag auszukommen;
(c) die zu erwartende Ausbreitung des Hungers, die in vielen Fällen von Wasserknappheit begleitet wird;
(d) die Ausbreitung von Krankheiten in Form von Epidemien und Pandemien, die Vermehrung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Wiederauftreten von Krankheiten wie Tuberkulose;
(e) ein unerträgliches Umfeld für Frauen - sie machen 70 % der Armen aus und verrichten 67 % der Arbeit, erhalten aber nur 10 % der Leistungen;
(f) die sich vermutlich vervielfachenden Auswirkungen der Finanzkrise mit ihren Folgen wie Chaos, Instabilität, Vertrauensverlust und Unsicherheit;
(g) der Zusammenbruch vieler Staaten, der eng mit den von den Mächten des Nordens vorangetriebenen Plünderungskriegen verbunden ist;
(h) die Folgen der Unterordnung der Technologie unter private Interessen;
(i) ein explodierender ökologischer Fußabdruck - die verbrauchte bioproduktive Fläche beträgt heute 2. 2 Hektar pro Einwohner, mehr als die 1,8 Hektar, die uns die Erde zur Verfügung stellt -,
(j) eine beunruhigende Vergötterung des Wirtschaftswachstums.

.. wird fortgesetzt in Teil 2

Kollaps: Endstation Kapitalismus, ökosozialer Umbau, Ökofaschismus, Teil 2 von 3

nereus @, Montag, 01.08.2022, 12:56 vor 627 Tagen @ nereus 4201 Views

3. Welches sind die vorhersehbaren Merkmale des Szenarios nach dem Zusammenbruch?

Jede Antwort auf diese Frage muss zwangsläufig spekulativ sein.
Damit dies nicht der Fall ist, müssten wir die Hauptursachen des Zusammenbruchs kennen, ob er plötzlich erfolgte oder nicht, seine eventuellen geografischen Variationen oder die Art der ausgelösten Reaktionen.
Auch wenn es nicht möglich ist, den Zeitpunkt des Zusammenbruchs zu bestimmen, so ist es doch nicht unwichtig, darauf hinzuweisen, daß sich viele Analysten in diesem Fall auf die Jahre zwischen 2020 und 2050 beziehen.

Dennoch, und es geht darum, die allgemeinen Merkmale der Gesellschaft nach dem Zusammenbruch zu bestimmen, könnten diese sehr wohl sein:

(a) eine allgemeine Energieknappheit mit sichtbaren Auswirkungen in den Bereichen Transport, Versorgung und Tourismus und im Rahmen einer allgemeinen De-Globalisierung;
(b) ernsthafte Probleme für die Erhaltung vieler Macht- und Herrschaftsstrukturen, insbesondere für die zentralisierten und technologieabhängigen;
(c) eine akute Konfrontation zwischen zentralisierenden, hyperkontrollierenden und hyperrepressiven Strömungen einerseits und dezentralisierenden und befreienden Strömungen andererseits;
(d) beunruhigende Verwirrungen zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten, mit einer offensichtlichen Ausweitung der Gewalt, deren Hauptopfer die Frauen sein werden;
(e) eine allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch die Verringerung des Wachstums, die massive Schließung von Unternehmen, die Zunahme der Arbeitslosigkeit, den Zerfall der sogenannten Wohlfahrtsstaaten, den Anstieg der Preise für Grundgüter, den Zusammenbruch des Finanzsystems, die Aushöhlung der Renten und sichtbare Rückschritte im Gesundheits- und Bildungswesen;
(f) ein allgemeiner Verfall der Städte mit Einwohnerverlusten und wachsenden Ungleichheiten;
(g) ein fragiles Szenario in der ländlichen Welt als Folge der schlechten Bewirtschaftung der Böden, der Monokulturen, der Mechanisierung und der Kommerzialisierung,
(h) eine Verringerung der Weltbevölkerung.

Im konkreten Fall der iberischen Halbinsel sind die Vorzeichen schlecht, wie der Verzicht auf erneuerbare Energiequellen, die Verschwendung und die geringe Effizienz der Energienutzung, die beklagenswerten Investitionen in Hochgeschwindigkeitszüge und Autobahnen, die geringe Produktion von Primärenergieressourcen, der hohe Erdölverbrauch und schließlich im Hintergrund die Verschuldung zeigen.

Der Klimawandel wird sich vor allem in einem spürbaren Temperaturanstieg in der südlichen Hälfte der Halbinsel niederschlagen, mit schwerwiegenden Folgen für die Landwirtschaft und einer unlösbaren Krise für die Tourismusindustrie.
Hinzu kommen die weltweiten Phänomene der Unternehmensschließungen, der Ausbeutung von Arbeitskräften, der Verarmung, der Finanzkrise, der Unterernährung, der Verschlechterung des Gesundheitszustands und der Diskreditierung der Institutionen.

4. Was schlagen die Bewegungen für einen ökosozialen Übergang als Alternative vor?

Im Grunde genommen schlagen sie nichts anderes vor als die Wiederbelebung des alten libertären Projekts einer von unten selbst organisierten Gesellschaft, einer Gesellschaft der Selbstverwaltung, der Demokratie und der direkten Aktion, der gegenseitigen Hilfe.

Wenn es darum geht, auf jeden Fall einige Merkmale dieses ökosozialen Übergangs und des endgültigen ergänzenden Szenarios zu identifizieren, so könnten dies sehr wohl die folgenden sein:

(a) das Wiederauftauchen alter Technologien und Gewohnheiten im Energiebereich in einem Szenario geringerer Mobilität und eines sichtbaren Rückgangs der Nutzung des Automobils zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel;
(b) die Entwicklung zahlreicher dezentralisierter lokaler Ökonomien;
(c) die Etablierung härterer Arbeitsformen, aber in einem besseren Umfeld, ohne Versetzungen, mit langsameren Rhythmen, mit dem Wunsch nach Selbstversorgung und ohne Chefs und Ausbeutung;
(d) die schrittweise Abschaffung der patriarchalischen Gesellschaft in einem Szenario der Arbeitsteilung und des Rückgangs der Frauenarmut;
(e) eine Verringerung des Angebots an Waren, insbesondere an importierten Produkten, als Zeichen der Nüchternheit und freiwilligen Einfachheit;
(f) die Wiederbelebung des sozialen Lebens und der Praktiken der gegenseitigen Hilfe;
(g) eine dezentralisierte Gesundheitsfürsorge auf der Grundlage von Vorbeugung, Erster Hilfe und Volksgesundheit mit einem geringeren Einsatz von Medikamenten;
(h) die Entwicklung extrem dezentralisierter Bildungs- und Erziehungskonzepte;
(i) ein politisches Leben, das durch Selbstverwaltung und direkte Demokratie gekennzeichnet ist;
(j) eine allgemeine Enturbanisierung mit einer Verringerung der Bevölkerung in den Städten, einer Ausweitung des Lebens in den Stadtvierteln und dem allmählichen Verschwinden der Trennung zwischen Stadt und Land und
(k) eine aktive Re-Ruralisierung mit einem Bevölkerungszuwachs auf dem Land in einem Szenario, das von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Genossenschaften, der Rückgewinnung von Gemeindeland und dem Verschwinden von Großunternehmen geprägt ist.

Fünf Verben fassen vielleicht die grundlegende Bedeutung vieler dieser Transformationen zusammen: degrow, de-urbanise, de-technologise, de-patriarchalise, de-complexify.

5. Was ist Ökofaschismus?

Auch wenn die Vorsilbe "Öko" in der Regel mit gesunden Realitäten gleichgesetzt wird, ist es nicht unangebracht, darauf hinzuweisen, dass in der Nazi-Partei, der Partei Hitlers, eine mächtige Interessengruppe mit ökologischen Sympathien aktiv war, die das ländliche Leben verteidigte und über die Folgen der Industrialisierung und des Einsatzes von Technologie besorgt war.
Natürlich war dieses Projekt mit der Verteidigung einer auserwählten Rasse verbunden, die sich ohne Rücksicht auf die Mittel allen anderen aufdrängen sollte ...

Carl Amery betont, dass es ein großer Irrtum wäre, daraus zu schließen, dass die von den deutschen Nazis vor achtzig Jahren verfolgte Politik auf einen einmaligen historischen Moment zurückgeht, der konjunkturell bedingt und daher glücklicherweise unwiederholbar ist.
Amery weist uns vielmehr auf die Notwendigkeit hin, diese Politiken zu studieren, da sie sehr wohl wieder vor uns auftauchen können, heute nicht mehr von ultramarginalen Neonazi-Gruppen verteidigt, sondern von einigen der wichtigsten Zentren der politischen und wirtschaftlichen Macht, die sich der allgemeinen Knappheit, die sich am Horizont abzeichnet, immer bewusster werden und immer entschlossener sind, diese knappen Ressourcen in wenigen Händen für ein Projekt des militarisierten Sozialdarwinismus, d.h. des Ökofaschismus, zu bewahren.
Letzterer, der in einer seiner Hauptdimensionen den angeblichen demografischen Erfordernissen entspricht, wird die Marginalisierung oder Ausrottung des größten Teils der menschlichen Bevölkerung verteidigen und zeigt sich bereits vorausschauend in der erneuerten imperialen Logik, die von den westlichen Mächten übernommen wurde.
Das allgemeine Szenario der Energiekrise kann natürlich diejenigen, die sich in den Dienst eines ökofaschistischen Projekts stellen, erheblich schwächen.

wird fortgesetzt in Teil 3

Kollaps: Endstation Kapitalismus, ökosozialer Umbau, Ökofaschismus, Teil 3 von 3

nereus @, Montag, 01.08.2022, 12:59 vor 627 Tagen @ nereus 4096 Views

6. Was denkt der normale Mensch über den Kollaps?

Der Zusammenbruch ruft eine Vielzahl von Reaktionen hervor.
Eine davon ist ganz einfach die Unwissenheit, die durch den von den großen Unternehmen propagierten Negationismus in Bezug auf den Klimawandel oder die Erschöpfung des Erdöls hervorgerufen wird.

Eine zweite Reaktion entspringt einem ungebremsten Optimismus, der sich in einem blinden Glauben an das ausdrückt, was wir uns wünschen, dass es Wirklichkeit wird, in der Intuition, dass die Veränderungen langsam, vorhersehbar und überschaubar sein werden, in der Gewissheit, dass wir noch Zeit haben, oder schließlich in einem Vertrauen in diejenigen, die uns regieren.

Eine dritte Position ist die derjenigen, die glauben, dass unweigerlich Technologien auftauchen werden, mit denen sich alle unsere Probleme lösen lassen.

In einer vierten Kategorie gibt es diejenigen, die es vorziehen, auf das carpe diem zurückzugreifen, den Tag zu nutzen, und die in der Tat der Meinung sind, dass man sich nur mit dem befassen sollte, was unmittelbar gegenwärtig und am nächsten ist.

Es gibt diejenigen, die sich das Konzept der Schuld zu eigen machen und argumentieren, dass die menschliche Spezies, auch wenn sie nicht verpflichtet ist, die Probleme zu lösen, die andere geschaffen haben, sich durch ihr Verhalten dennoch einer sehr harten Strafe würdig gemacht hat.

In der gleichen Reihenfolge hat Elisabeth Kubler-Ross fünf Stadien bei der Verarbeitung des Zusammenbruchs identifiziert:
Negation, Angst, Anpassung, Depression und Akzeptanz.

Hinter vielen der genannten Reaktionen steht bei einem großen Teil der Bevölkerung des reichen Nordens ohnehin das Ziel, nicht auf die bisherige Lebensweise zu verzichten und das derzeitige Konsumniveau und den sozialen Status zu erhalten.
Offensichtlich ist auch die Weigerung, an künftige Generationen und an die anderen Arten, die uns auf dieser Erde begleiten, zu denken.

7. Dem Zusammenbruch entgehen?

Der Kapitalismus ist ein System, das in der Vergangenheit eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Herausforderungen bewiesen hat.
Die große Frage ist heute, ob er sich, getrieben von einem unkontrollierbaren Drang zur spektakulären Anhäufung von Gewinnen in kürzester Zeit, nicht sein eigenes Grab schaufelt, natürlich mit der erschwerenden Folge, daß wir uns auch im Grab wiederfinden werden.

Vor der Gefahr eines drohenden Zusammenbruchs gibt es in der Welt der Alternativen im Wesentlichen zwei Antworten.
Während die erste davon ausgeht, daß es keinen anderen Horizont gibt als den des Abwartens des Zusammenbruchs - dies ist der einzige Weg, der es der Mehrheit der Menschen erlaubt, ihre Verpflichtungen zu begreifen -, ist die zweite der Ansicht, daß ein dringender Ausstieg aus dem Kapitalismus notwendig ist, und in dieser Hinsicht liegt es vorläufig in unserer Reichweite, autonome, selbstverwaltete, entkommodifizierte und hoffentlich entpatriarchalisierte Räume zu eröffnen, ihren Zusammenschluss zu fördern und ihre Dimension der Konfrontation mit dem Kapital und dem Staat zu erhöhen.

Während die einen glauben, daß diese Räume uns nicht helfen werden, dem Zusammenbruch zu entgehen, sind andere der Meinung, daß es besser ist, sie als Schulen zu betrachten, die uns auf das Überleben im Szenario nach dem Zusammenbruch vorbereiten.

Am wahrscheinlichsten ist jedenfalls, daß wir den Zusammenbruch nicht vermeiden können:
Was in unserer Reichweite liegt, ist vielmehr, seine Manifestation etwas hinauszuschieben und vielleicht einige seiner negativeren Dimensionen abzumildern.
Es scheint ohnehin offensichtlich, daß es keinen ernsthaften Grund gibt, unsere Hoffnung auf die Institutionen des Systems zu setzen, die privaten Interessen unterworfen, hierarchisiert, militarisiert und auf abwegige Weise blind für alles außer der Kurzfristigkeit sind.

Eine der größten Strategien des heutigen Kapitalismus ist die enorme Geschicklichkeit, die das System an den Tag legt, wenn es uns dazu bringt, die wichtigen Fragen zu vermeiden.
Die Hauptanstrengung des heutigen Kapitalismus besteht in der verzweifelten Suche nach Primärressourcen und Technologien, die es uns ermöglichen, das zu bewahren, worüber wir heute verfügen, ohne daß wir uns die wichtigste Frage stellen können:
Ist es wirklich in unserem Interesse, das zu erhalten, worauf wir heute zählen, oder besser gesagt, worauf einige wenige zählen?

ENDE

Das klingt doch ziemlich ähnlich, wie das, was uns kürzlich die TAZ-Tante servierte.
Wir sollen in Europa gedanklich vorbereitet werden und uns – wie üblich – schuldig fühlen.

Da Putin uns das Gas nicht bereitwillig abklemmt, mußte ein Grund gefunden und provoziert werden, um den ökofaschistischen Plan durchzusetzen.

mfG
nereus

Kurze Einschätzung dazu:

Geminus @, Hessen, Montag, 01.08.2022, 13:19 vor 627 Tagen @ nereus 4857 Views

Hallo nereus,

ich lese diese Zusammenfassung nicht so, als würde der Autor den von ihm beschriebenen Öko-Faschismus gut heißen. Sein Aufruf z.B. zur Dezentralisierung ist das Gegenteil dessen, was unsere selbsternannten "Eliten" umtreibt.

Insgesamt enthält der Text für wache Geister nichts Neues und hat statt der Hauptursache (der sinkenden energetischen Ausbeute [EROEI]) den Fokus zu sehr auf dem Klimawandel (der natürlich stattfindet, aber von uns weder verursacht noch gebremst werden kann und dessen künftige Tendenz - ob wärmer oder kälter - auch niemand kennen kann). Aber mit "Degrow, Decentralise usw." liegt der Autor dennoch m.E. richtig. Sollten dadurch ein paar mehr Leute wach und aktiv* werden, wäre das vermutlich von Vorteil.

* mit aktiv meine ich natürlich NICHT die Freitagshüpfer und Straßenkleber, sondern Menschen, die lokale Gemeinschaften und Netzwerke bilden und sich möglichst viel Resilienz schaffen.

Gruß,
G.

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Die Hoffart der Herren würde sofort aufhören, wenn die Knechte nicht mehr vor ihnen kriechen!

In Bezug auf Dezentralisierung ist D - im Vergleich zu anderen europäischen Ländern - sehr gut aufgestellt.

Olivia @, Montag, 01.08.2022, 14:19 vor 627 Tagen @ Geminus 4036 Views

bearbeitet von Olivia, Montag, 01.08.2022, 14:40

Daran sollte weiter gearbeitet werden. Wenn man gerade den bayerischen und den bw-Raum anschaut, dann sind die Wertschöpfungsketten z.T. sehr dezentral untergebracht. Es gibt hier nicht nur einen Riesenkoloss namens Hauptstadt. Im Gegenteil: in D glänzt der Koloss "Hauptstadt" durch ausgesprochene Unfähigkeit und durch ausgesprochen inkompetentes politisches Personal.

Eine weitere Zersiedelung halte ich in D nicht für optimal. Sie zerstört nur fruchtbaren Boden. Aber es gibt ja genügend kleinere Städte und Ortschaften, die genutzt werden können. Außer Berlin gibt es in D ja keine "Mammutstädte". Auch die Ausbildungs- und Universitätenlandschaft ist gut dezentralisiert.

Man muss nur den Linken auf die Finger klopfen, die alles zentralisieren und in einen Einheitsbrei verwandeln wollen. Hätten wir beispielsweise ein zentralisiertes Schulsystem, dann hätten wir auch sicherlich keine halbwegs international wettbewerbsfähigen Universitäten. Es gibt in D nur 2 davon. Die sind beide in München. Gut, dass die Bayern sich den Schneid nicht haben abkaufen lassen.

Och.... jetzt habe ich doch tatsächlich unsere Superstadt.... das Ruhrgebiet .... vergessen zu erwähnen.

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Gigantische Gaspreiserhöhungen trudeln so langsam ein! Das wird ein Tsunamie!

Durran @, Montag, 01.08.2022, 14:03 vor 627 Tagen @ nereus 6167 Views

bearbeitet von Durran, Montag, 01.08.2022, 14:15

Leider habe ich nicht die Zeit jetzt alles zu lesen, jedoch nur so viel.

folgt man Twitter und die darin angekündigten Gaspreiserhöhungen verschiedener Gaslieferanten so ergibt sich ein Bild, dass bestehende Gaspreise um etwa das fünfache (500 Prozent) steigen werden.

Haben das jetzt alle verstanden?

Ist das nicht Wahnsinn! dies bedeutet das finanzielle Ende für sicherlich 50 Prozent der Gesellschaft.

Einige Gasversorger haben die Preise bereits zum 01. September angehoben. Bis Ende August werden die anderen nachziehen.

die meisten Gaskunden zahlen heute noch 5 -6 cent je kWh. Dieser Preis erhöht sich auf 25 - 28 cent je kWh.

Auf diese enorm gestiegenen Gaspreise kommt dann nochmal die Gasumlage plus MwSt. obendrauf, deren Höhe noch nicht mal feststeht. (1,5 - 5 cent)

Und darauf dann ab 01.01.2023 die dann nochmalige CO² Abgabe.

Das ist jetzt Gas. Die Strompreise dürften folgen und den nächsten Schock auslösen.

Wen es jetzt schon betrifft, die Leute sind geschockt. Das können die wenigsten bezahlen.
Der Strompreis wird genau so schockartig ansteigen. Dezember Kontrakt kostet auch schon über 50 cent je kWh im Einkauf. Netto ohne Steuern. Das werden dann real 1 Euro und mehr.

Da ist hier Feierabend!


[image]

Ich habe mir bereits überlegt, das Gas abzubestellen. Auf einen "Wackelkandidaten" kann man sich doch eh nicht verlassen. Warum also dann nicht aussteigen?

Olivia @, Montag, 01.08.2022, 14:29 vor 627 Tagen @ Durran 4435 Views

Auf Elektrizität würde ich am Liebsten auch dankend verzichten. Aber ich benötige Wasser und Abwasser, also auch die entsprechenden Pumpen samt Elektrizität.

Sollen die Leute doch den Strom abbestellen, sich einen kleinen Gaskocher kaufen, Kerzen für die Beleuchtung und einen Spiritus- oder Petroleumkocher zum Heizen, wenn sie keinen Kaminofen installieren dürfen. In London dürfen die ganzen Kamine seit etlichen Jahren nur noch mit Brennspiritus betrieben werden.

Irgendwie geht mir das auf die Nerven mit den ständigen Horrormeldungen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Sollen sie doch mal sehen, was sie mit ihren Sanktionen anrichten, wenn sie die ersten Wohnungsbrände löschen müssen. Ein Wohnungsmakler erzählte mir von einer Wohnung, in der die "Mieter" im Wohnzimmer ein Feuer gemacht hatten. Auf dem Parkett....... Ich schätze, dass wir von dieser Kategorie noch einige im Lande haben. Die verfeuern dann auch die Innentüren, wenn sie es für notwendig halten.
Oder Autoreifen, wie einige hier bereits bemerkten.... nur dass die keinen Hof haben für das Verbrennen.

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For entertainment purposes only.

So ein Blödsinn toppt alles, was ich bisher gelesen habe

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 01.08.2022, 21:41 vor 627 Tagen @ Olivia 3605 Views

Den Anfang aus dem link:

Der ukrainische Botschafter im Vereinigten Königreich, Vadim Pristaiko, erklärte am Montag, die britische Regierung habe beschlossen, mehrere Kriegsschiffe auf ukrainisches Territorium zu entsenden, um der russischen Aggression im Rahmen des Krieges zu begegnen.

Zur Erklärung, was das Wort "Territorium" betrifft:

aus territōriumlat ‘zu einer Stadt gehöriges Ackergebiet, Stadtgebiet’ < terralat ‘Erde, Erdboden, Land’

Wie soll das denn ablaufen? Auf Tiefladern als Schwertransport? Auf ukrainisches Territorium ?

Mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel geht das ja nur bis ins Schwarze Meer, in die Nähe des Festlandes der Ukraine. Aber offensichtlich ist das gar nicht geplant. Über die Flüsse geht es ja auch nicht. Eventuell über die Donau, aber über Dnepr und Dnister schon gar nicht.

Also, schon aus diesem Grund kann diese Meldung nur Stumpfsinn sein.

Mietskasernen Mieter

Manuel H. @, Montag, 01.08.2022, 14:55 vor 627 Tagen @ Olivia 4591 Views

Mietskaserne, Zentralheizung mit Gas.
Dem Vermieter wird es ziemlich schnurz sein, zu welchen Preisen er einkauft, er kann die Einkaufspreise eins zu eins weiterreichen.

Sparen kann der Mieter doch nicht wirklich, selbst wenn er alle Heizungen abstellt, abgerechnet wird doch zu 50% nicht nach Verbrauch, sondern nach Quadratmetern.

Einzig die Hartzer sind (noch) geschützt.

Stromverbrauch, da verbrauchen wir sensationelle 2.900 kwh, alles nachgemessen, es kann nur der Billig-Stromherd sein.
Den ersetzen wir jetzt durch einen Propangas Herd.

Fürs Heizen haben wir einen Kachelofen zur Not, falls mal die Heizung abgestellt oder auf 10 Grad runtergeregelt wird.

Moderne LED Lampen geben ausreichend Licht für cent Beträge, Kerzen sind garantiert teurer.

Bleibt Warmwasser als ungelöstes Problem

Und bleibt, was tun, bei Nichtliefeeung von Strom.

Irgendeine Idee? :-)

Kachelofen mit Wassertasche (wasserführend) nachrüsten lassen ... [mkT]

Steppke, Montag, 01.08.2022, 15:12 vor 627 Tagen @ Manuel H. 4085 Views

bearbeitet von Steppke, Montag, 01.08.2022, 15:23

... und einen Schichtspeicher kaufen, der darüber beheizt wird.

Ist allerdings nicht ganz billig.

Dem Vermieter wird es ziemlich schnurz sein, zu welchen Preisen er einkauft, er kann die >Einkaufspreise eins zu eins weiterreichen.

Theoretisch schon. Nur, was tun wenn die Mieter nicht mehr zahlen können?

Da werden viele Kleinvermieter große Probleme bekommen, besonders wenn die Immobilie noch belastet ist und die Bank jeden Monat pünktlich ihre Rate erwartet.

Und den Bankern ist es völlig egal ob irgend ein Mieter die Nebenkosten/voraus/nach/zahlung begleicht oder nicht.

Den Vermietern wird es nicht egal sein, Probleme beim Inkasso UND

Lenz-Hannover @, Montag, 01.08.2022, 15:19 vor 627 Tagen @ Manuel H. 4153 Views

normale Mieter mit "eigenen" Heizkosten werden ggf. erst mal keine Kaltmiete zahlen.

Sag ich doch: Bei Dunkelflaute Kerzen und Gaskocher/Heizer oder Petroleumkocher/Heizer oder Kaminofen etc.

Olivia @, Montag, 01.08.2022, 16:22 vor 627 Tagen @ Manuel H. 3770 Views

Wenn du noch einen Generator hast, kannst du dir bei Dunkelflaute auch noch die Batterien laden mit denen du dann deine Solarlämpchen füllen kannst.

Da ich hier in MÜnchen bereits einmal bei -20 Grad einen Heizungsausfalle erlebte... nachts... kann ich nur empfehlen, zur Vorsorge einen Schlafsack und Wolldecken und Wärmeflasche parat zu haben. Das kühlt sehr schnell aus.... selbst neben dem Ofen.

War am nächsten Tag nachmittags alles behoben. Der Heizungsmonteur meinte, dass es der Heizung zu kalt gewesen sei und dass sie so etwas häufiger haben bei sehr niedrigen Temperaturen. DAS habe ich mir sehr gut gemerkt.

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For entertainment purposes only.

Heizen bzw. Warmwasser mit Kompost

Ankawor @, Montag, 01.08.2022, 20:33 vor 627 Tagen @ Manuel H. 3457 Views

Bleibt Warmwasser als ungelöstes Problem

Und bleibt, was tun, bei Nichtliefeeung von Strom.

Irgendeine Idee? :-)

www.autark-heizen.de

Leider nicht für Wohnblockbewohner.

Branntkalk löschen, bringt sofort 100°C

solstitium @, Montag, 01.08.2022, 22:36 vor 627 Tagen @ Ankawor 3377 Views

bearbeitet von solstitium, Montag, 01.08.2022, 22:53

..nur wie man die nutzen kann und ob Branntkalk (z.B. Weißkalkhydrat) dann günstiger als Alternativen sind, keine Ahnung.

Ist jedenfalls eine massive Wärmequelle, wahrscheinlich mit Rohre hindurch möglich Warmwasser zuzubereiten.

Muss man hat hinterher, gelöscht als Löschkalk irgendwie verarbeiten, Wände verputzen oder streichen oder Bäume anstreichen oder Wiese kalken....

Ach, noch besser, wie 1944, die Holzbalken auf den Dachböden kalken - aus Feuerschutzgründen bei möglichen Bombenangriffen...

Na wenn das mal keine Eingebung war...


Ferner
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Noch was auf die Schnelle pflanzen, irgendwas mit Hanf soll wohl am effizientesten sein.

Alles aus der TK in Einweckgläser einwecken sprich energiefrei umlagern.

Aber weil ich heute grad wieder quer durch die Stadt musste:

Wie funktioniert denn die Kläranlage bei Euch bitteschön?

Ich meine, dass hier alles gepumpt wird, ergo ohne Strom quellen die Stoffwechselendprodukte aus den Gullideckeln und z.T. riecht schon jetzt die halbe Stadt danach.

Der Nr.1 Grundversorger ist das Klärwerk Freunde!
Konkret Ent- Sorger und der ist viel wichtiger!

(Spülen kann man auch mit gesammeltem Regenwasser)

Ich hab da mal eine Bypass Konstruktion bei einer Straßenbaumaßnahme gesehen.

Da gehen binnen Sekunden tausende von Litern als ein Schwall durch 50 cm dicke Rohre!

Das Rohr auf die Strasse umgeleitet und die ist sofort unpassierbar - und der Geruch...

Also um es klar zu sagen, Städte sind gefühlt eher ein no go!

Je weiter weg von einer Stadt, desto besser!
Je größer die Stadt, desto aufwendiger dieses Entsorgungssystem desto verletzbarer dieses Gleichgewicht.

--
https://dasgelbeforum.net/index.php?id=568547
[image]

"...nein, wer NICHT kämpfen will, der fällt genauso!"
(Zur Erklärung, man "fällt" im Krieg, ohne Krieg hieße es man stirbt!)

Es ist einerseits bedrückend, was man da liest

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 01.08.2022, 21:53 vor 627 Tagen @ Manuel H. 3464 Views

Es sind ja ernsthafte Sorgen, die da zur Sprache kommen. Trotzdem kann ich nicht umhin, mich zufrieden zurückzulehnen, weil mich das alles nicht betrifft. Wäre ich in Deutschland geblieben, dann sähe das allerdings anders aus.

Wir hier in Rumänien haben mit Sicherheit keine Vorzeigepolitiker. Wir haben einen Präsidenten, der klarer Befehlsempfänger ist und zu der Sorte gehört, die versuchen, es jedem recht zu machen, ohne mit jemanden anzuecken und deshalb meistens den Mund halten. Marke "van der Bellen", bei dem ists ähnlich. Die anderen sind ziemlich korrupt. Aber sie sind nicht blöd.

In Deutschland weiß ich nicht, inwieweit der Anspruch auf die politischen Fähigkeiten nicht schon drastisch zurückgeschraubt wurde. Ich wüsste nicht, wann jemals in der Zeit nach dem Krieg so eine Kaspertruppe an der Regierung war.

Darum nehme ich das mit dem geziemenden Humor von Wilhelm Busch zur Kenntnis und kommentiere das mit den abschließenden Versen aus seiner Geschichte der "frommen Helene":

Das Gute, dieser Satz steht fest,
ist stets das Böse, was man lässt.
Ei, ja! - Da bin ich wirklich froh!
Denn, Gott sei Dank! Ich bin nicht so!

Der liegt doch schon bei der Ursachenfindung völlig daneben ....

mh-ing @, Montag, 01.08.2022, 15:24 vor 627 Tagen @ nereus 4132 Views

wie soll dann der Rest noch bringen? Klimawandel ist nicht die Ursache des Problems. Auch die Menge an Rohstoffen (Primärenergie, Nahrungsmittel) ist hoch und gut vorhanden. Auch das ist nicht das Problem.

Problem sind die Machterhaltungskämpfe der USA, der Kampf der 2. und 3. um Dominanz, das Ende des Dollarmonopols, die Überschuldung, der Zusammenbruch der internationalen Organisationen (weil nur einseitig tätig und daher Autoritätsverlust, keine Bindungskraft). Es wären noch viele mehr Ursachen definierbar (Geldmenge, Nullzins, Verschuldung ....).

Daher geht dieser Artikel und das Buch wohl völlig an den tatsächlichen Problemen vorbei.

Nebenbei bemerkt, die Mächtigen lenken seit >200 Jahre die Entwicklungen. Was ist deren Zielsystem? Was deren finale Wunschwelt? Wie weit ist der jetzige Zustand von dem noch entfernt? Welche Transformation ist zu erwarten als Umgestaltung zu diesen Szenarien?

Das wäre viel lesenswerter.

Man kann das römische Reich nicht ohne Rom erhalten

Mephistopheles, Montag, 01.08.2022, 15:49 vor 627 Tagen @ mh-ing 3825 Views

Daher geht dieser Artikel und das Buch wohl völlig an den tatsächlichen Problemen vorbei.

Nebenbei bemerkt, die Mächtigen lenken seit >200 Jahre die Entwicklungen. Was ist deren Zielsystem? Was deren finale Wunschwelt? Wie weit ist der jetzige Zustand von dem noch entfernt? Welche Transformation ist zu erwarten als Umgestaltung zu diesen Szenarien?

Das wäre viel lesenswerter.

Das ist völlig uninteressant, weil deine Pämisse ist ein Bewahren der Herrschaftsstrukturen. So lange die Strukturen bewaher werden können, ist es völlig gleichgültig, wer die Mächtigen sind.

Der Autor setzt aber voraus, dass die Strukturen eben nicht bewahrt werden können und wirft die Frage auf, was dann geschehen könne. So viel ich sehe, fordertt er auch dazu auf, zu handeln.

Dazu meine These: Wer in der gegenwärtigen Situation handelt, der ist ein Faschist.

Gruß Mephistopheles

Dem römischen Reich gingen die Römer aus

mh-ing @, Montag, 01.08.2022, 17:04 vor 627 Tagen @ Mephistopheles 3608 Views

Es gibt den Ansatz, dass die staatstragende Idee, das römische Bürgertum sich auflöste, weil man unter Beibehaltung seiner nichtrömischen Art, auch als Römer leben konnte und das gut. Damit gab es keine Staatsidee mehr, kein Ideal und alles zerfiel in die nichtrömischen Elemente, Rom verging.
Dieses Phänomen ist gut bereits in den USA zu sehen, wo eben die amerikanische Kultur bei vielen nicht mehr besteht, im Süden sprechend die meisten eher Spanisch als Amerikanisch (so gehört, war noch nicht dort). Die Identifikationskultur ist verloren gegangen.

Auch hier in Europa ist das Problem vorhanden, dass es diese "Leitkultur" nicht mehr national mehr gibt. Dafür haben die Mächtigen aber intensiv fremde Kulturen überall in alle EU-Länder importiert. Das ist kein zufälliger Prozess gewesen. Hier in der EU ist das Ziel, die Nationalstaate aufzulösen, um eine EU-Staat zu bilden, der nicht sich an Nationalität mehr orientiert, sondern nur an die EU-Prinzipien (die so noch nicht erkennbar gibt).

Man versucht hier den umgekehrten Weg der Römer zu gehen! Das kann aber nur in diktatorischer Weise erfolgen, d.h. durch eine äußere Krise wird der Staat als Rettungspunkt EU-weit gebildet und zentralisiert. Die Nationalstaaten scheitern und alternativlos ist nur die EU als Hilfe da.

So zumindest ist mein Szenario der Entwicklungen. Jede Krise in der EU hat mehr Macht in die Zentrale verschoben und die Nationalstaaten sind immer unfähiger besetzt. Was fehlt ist noch eine fähigere EU-Regierung, Personen mit entsprechender Autorität und Befähigung. Aktuell ist das nicht da.

Handeln in der gegenwärtigen Situation ist Faschismus; wer handelt, ist Faschist. Das ist die allgemeingültige Definition von Faschismus.

Mephistopheles, Montag, 01.08.2022, 15:34 vor 627 Tagen @ nereus 3949 Views

Es ist faszinierend, zuzusehen, wie sich jede Zivilisation, die das Ende ihrer Möglichkeiten erreicht hat, in Angesicht, jedoch noch vor dem unausweichlichen Ende, prophylaktisch selbst zerstört. Nennen wir diese Triebkraft in diesem Poippi-Langstrumpf-Forum mal

Θάνατος

obwol das hier für alle tabu ist, die glauben, wenn man es bl0ß nicht erwähnt, dann werde schon nichts geschehen. Aus ähnlichen Gründen glaubte man früher, man dürfe den Teufel nur nicht erwähnen, um das teuflische zu bannen.

So lautet ein Buch des spanischen Autors Carlos Taibor.
Es erschien 2016.
Auf einer Website hat Taibor das Buch vorgestellt.

Ich erlaube mir hier, einige der Thesen, die ich in diesem Werk vertrete, mit einem grundlegend pädagogischen Ziel zusammenzufassen.
Ich tue dies in der Gewissheit, daß die Debatte über einen eventuellen allgemeinen Zusammenbruch des Systems, in dem wir leben, sowohl in den Desinformationsmedien als auch bei den politisch Verantwortlichen eklatant fehlt.

Dies vorausgeschickt, möchte ich hinzufügen, daß ich keineswegs in der Lage bin, mit Nachdruck zu behaupten, daß dieser allgemeine Zusammenbruch eintreten wird, und noch weniger in der Lage bin, das Datum eines solchen Ereignisses zu nennen.
Ich beschränke mich darauf, darauf hinzuweisen, daß dieser Zusammenbruch wahrscheinlich ist.
Und nicht nur das: Die Informationen, die uns immer wieder erreichen, lassen den Schluss zu, daß er immer wahrscheinlicher wird, was an sich schon zu einer Strategie des Nachdenkens, der Besonnenheit und natürlich des Handelns auffordern sollte.

Handeln ist Faschismus!

Setze ich mal hier rein, obwohl ich eher weniger glaube, dass die Masse das kapiert.
Trotzdem bin ich mr in der gegenwärtigen Situation ganz sicher, im allgemeinen eher sicher, das das genau die Definition von Faschismus ist: Wer handelt, ist Faschist.

Gruß Mephistopheles

Faschismus ist keine Ideologie. Die Vorstellung, Faschismus wäre eine Ideologie, konnte nur entstehen, weil ausschließlich Ideologen den Faschismus beschrieben haben.

Mephistopheles, Montag, 01.08.2022, 18:11 vor 627 Tagen @ mh-ing 3462 Views

https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus#Definition

Alle klar und verstanden?

Wer nur einen Hammer hat, für den ist alles ein Nagel. Wenn also ein Ideologe nur Ideologien kennt, dann ist für ihn alles eine Ideologie.

Tatsächlich gibt es keine Selbstdefinition des Faschismus.

Faschismus ist das, was immer dann entsteht, wenn die zu handeln Bestimmten unfähig oder unwillens sind, in gesellschaftlichen Notsituationen zweckentsprechend zu handeln - ohne Ideologie. Die Ideologie wird auf das Handeln audgepfopft, ist aber nicht die Triebfeder.

Gruß Mephistoppheles

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