[Teuerung/Inflation] Der Staat befeuert die Lohn/Preis Spirale: Mindestlohnerhöhung 2022 um mehr als 20%. Was ist mit Löhnen, Renten und Mieten?

BerndBorchert @, Montag, 20.06.2022, 09:10 vor 647 Tagen 2968 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Montag, 20.06.2022, 09:59

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/12-euro-mindestlohn-2006858

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Die Löhne selber steigen nur um ca. 6,5%
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/tarifeinigung-stahlbranche-101.html

Um wieviel werden sich die Renten erhöhen? um wieviel die Mieten? eher 5% oder eher 20%?

Bernd Borchert

Ceterum censeo: Nicht Corona oder Putin sind ursächlich für die Teuerung, sondern die Offenmarkt Euroland-Anleihen Aufkäufe der EZB (seit 2009 erlaubt, seit 2015 forciert), die den Wert des Euro verwässern. Einige Jahre konnte die EZB die Verwässerung durch nahe-null Zinsen verdecken, aber jetzt bricht es durch.

Zu erkennen sind die Offenmarkt-Käufe der EZB an ihrer Bilanzsumme: (bis 2009 nur Repo-Geschäfte, keine Offenmarkt-Käufe. Die meisten Offenmarkt-Käufe dürften Euroland - vor allem PIGS - Anleihen sein)

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Man kann es auch als Inflation ("Flutung mit Geld") interpretieren: Es sind zur Zeit ca. 9000 Milliarden Euro ZB-Geld im Markt, das sind geschätzt 4000-5000 mehr als es wären, wenn man die Kurve bis 2009 (bis dahin nur klassische Repo-Geschäfte mit Euro-Anleihen) bis 2022 extrapolieren würde.

Wahrnehmung, Wirtschaft, Politik

Eugen A. Tagpfau @, Montag, 20.06.2022, 14:10 vor 647 Tagen @ BerndBorchert 1611 Views

Gestern Abend hab ich ein wenig Gelbes Gelesen. Dann zu meiner Frau gesetzt und eine halbe Stunde Öfentlich Rechtliches Inflations Gerede ertragen. Und dann bischen Putin gelesen.


Und festgestellt:

Der Unterschied in den Realitäten ist kaum ertragbar.

Statt eigener Ausführungen

Ostfriese @, Montag, 20.06.2022, 15:26 vor 647 Tagen @ BerndBorchert 1413 Views

Hallo BerndBorchert

Im Zusammenhang mit dem Thema [Teuerung/Inflation]:

Ceterum censeo: Nicht Corona oder Putin sind ursächlich für die Teuerung, sondern die Offenmarkt Euroland-Anleihen Aufkäufe der EZB (seit 2009 erlaubt, seit 2015 forciert), die den Wert des Euro verwässern.

Man kann es auch als Inflation ("Flutung mit Geld") interpretieren: Es sind zur Zeit ca. 9000 Milliarden Euro ZB-Geld im Markt, ...

gilt es, die Zweistufigkeit des Bankensystems systemisch zu verstehen. Die Offenmarkt Euroland-Anleihen Aufkäufe der EZB erhöhen nur die ZBG-Summen als Guthaben auf Geld, die aber nur von Geschäftsbanken für die kredit- und kapitaldienstfähigen Nichtbanken aktiviert werden können, d.h. aus Staatsanleihen werden durch Aktivtausch beim Kreditinstitut ZBG-Summen. Es führt kein Weg an einer breit besicherten Kreditvergabe an die Nichtbanken durch die Geschäftsbanken - eine möglichst lang wachsende Basis des Systems - vorbei.

In der gegenwärtigen Situation gilt Paul C. Martins Aussage am Beginn dieses Jahrhunderts:

“J e d e Inflation ist hausgemacht. Es doch nachgerade absurd, etwas anderes zu behaupten. Hohe Erdölpreise? Na gut, dann geht mehr Geld in den Energiesektor, und woanders wird es abgezogen. Also fallen dort die Preise. Das tun sie nur dann nicht, wenn durch luschige Geldpolitik den Verbrauchern beides ermöglicht wird: a) teuer zu tanken und b) auch noch teuer im nächsten Supermarkt einzukaufen. Wie schon in den 70ern erlebt.”

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=19740

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=159190

Viel Spaß beim Studium und Gruß - Ostfriese

Als @dottore gesagt hat "Jede Inflation ist hausgemacht" gab es noch keine Offenmarkt-Aufkäufe der EZB bzw. BuBa. Weiß jemand, ob er sich ab 2009 dazu geäußert hat?

BerndBorchert @, Montag, 20.06.2022, 16:03 vor 647 Tagen @ Ostfriese 1196 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Montag, 20.06.2022, 16:17

Durch die Offenmarktkäufe entsteht eine ganz andere Situation. Und wo ist das Limit? beim Euro sind es schon mehr als die Hälfte der Euroland Staatsschulden, die in Besitz der EZB sind (Repo Käufe eingerechnet). Was ist, wenn 90% aufgekauft sind oder 98%?

Sind Offenmarktkäufe eine finanzgeschichtlich noch nie dagewesene Situation?

Soweit ich weiß, gab es das beim GB Pfund in der 300+x jährigen Geschichte nie, bei dem 100+x Jahre alten Dollar auch erst ab 2008.

Weiß jemand, wie in Italien die Lira so an Wert verloren hat, dass man 1990 1000 Lire brauchte, um ein Brot zu kaufen? Franc in Frankreich war nicht viel besser dran. Es hing mit dem Krieg zusammen - waren es Offenmarktkäufe der jeweiligen ZB's, die das verursacht haben?

Bernd Borchert (Emsländer)

Klar sind es ausschließlich Banken, bei denen die Billionen an extra ZB Geld liegen, denn nur die haben Konten bei der EZB.

Es ist ziemlich riskant anno 2022 @Dottore zu zitieren, denn...

sensortimecom ⌂ @, Montag, 20.06.2022, 16:34 vor 647 Tagen @ Ostfriese 1784 Views

bearbeitet von sensortimecom, Montag, 20.06.2022, 16:46

...der hätte sich solche Zustände, Schieflagen und Absurditäten damals nicht einmal in seinen kühnsten Albträumen vorzustellen gewagt...

Schade dass er nicht mehr unter uns weilt. Wäre sehr interessant was er zu sagen hätte...

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